GRUNDSCHULE PUSTEBLUME SANIERUNG DER TURNHALLE

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GRUNDSCHULE PUSTEBLUME
SANIERUNG DER TURNHALLE
Kastanienallee 118 Berlin-Hellersdorf
Liebe Interessierte,
nach erfolgter Instandsetzung haben sich die Türen der Turnhalle Kastanienallee 118 wieder geöffnet. Ziel war, nicht nur alles zu erneuern,
sondern das Büro Nauerschnig Architekten hat zusammen mit der
Serviceeinheit Facility Management das Gebäude einer Metamorphose unterzogen, mit einer sehr eigenständigen Architektursprache. Der
Monolith, wie er an so vielen Stellen auch in unserem Bezirk steht, ist
aufgebrochen, die Fläche aufgelöst. Und dies zeigt einmal mehr, dass in
unseren Häusern ein großes Potenzial steckt – wenn es denn erweckt
wird. Das Thema Farbe in der Architektur ist in der äußeren Hülle
ebenso präsent wie im lichtdurchfluteten Inneren und findet sich nicht
zuletzt in der Kunst am Bau wieder. Nutzer und Betrachter werden sich
hoffentlich gleichermaßen über das Ergebnis freuen. Ich hoffe auch, dass
noch viele solche Beispiele folgen, wenn in den nächsten Jahren weitere
Standorte erneuert werden können. Und vielleicht finden sich dann noch
andere Metamorphosen, mit denen wir unsere Umwelt, insbesondere die
der jungen Lernenden bereichern.
Juliane Witt
Bezirksstadträtin
April 2017
Gebäude:
Typenbau der DDR Magdeburg
Bauzeit 1987
Sanierung 2013 - 2016
BGF 894 m2
Baukosten 1,735 Mio
Förderung 1,6 Mio ZIS Maßnahme
Planung und Erweiterung nach
Musterraumprogramm Berlin
Baugeschichte Die Turnhalle in der
Kastanienallee 118 in Berlin-Hellersdorf und die benachbarte Grundschule beinden sich inmitten von fünfgeschossigen Wohngebäuden, die ab
1986 als Teil der DDR-Großwohnsiedlung Marzahn-Hellersdorf gebaut
wurden. Die Turnhalle, die seit ihrer
Errichtung für den Schul- und Vereinssport genutzt wird und die Grundschule entstanden beide 1987 als
Plattenbaukonstruktionen vom Typ
„Magdeburg“, genauso wie die benachbarten WBS 70-Wohngebäude.
Ziele Da die Schülerzahl der Grundschule mit dem geplanten Ausbau auf
eine 4-Zügigkeit steigen wird, musste
die Turnhalle den aktuellen Anforderungen des Berliner Senates an das
Raumangebot für eine Einfeldhalle
angepasst werden. Aufgabe von Sanierung und Umbau war es weiterhin,
Gebäudehülle und Haustechnik nach
den Anforderungen der aktuellen
Energieeinsparverordnung und dem
Stand der Technik zu erneuern sowie
die Sport- und Sanitärräume barrierefrei umzugestalten.
Neue Nebenräume Mit dem Umbau
wurde die Nutzläche von Nebenraumtrakt und eigentlicher Halle um
83,18 qm auf insgesamt 640,17 qm
vergrößert. Dafür ergänzte das mit
dem Umbau beauftrage Büro Nauerschnig Architekten die südlich an
die Halle anschließenden Nebenräume um einen zusätzlichen Geräte- und Außengeräteraum auf der
Ostseite, neue Besucher-WCs beiderseits des Eingangs und eine zusätzliche Duschanlage auf der Westseite. Die Sanitärräume sanierten sie
behindertengerecht.
Neue Anforderungen Dazu wurden
alle Türen auf 1,01 m verbreitert und,
um die erforderlichen Fluchtwegbreiten zu gewährleisten, auch die Zugänge vom Flur zum Foyer und zur
Halle, diesmal auf 1,42 m. Damit die
Anforderungen der Energieeinsparverordnung erfüllt werden, erhielten
die Außenwände eine 14 cm starke
WDVS-Dämmung und der Neben-
raumtrakt 14 cm starke WDVS.345
Innenwandbekleidungen.
Die Gebäudehülle gestalteten die
Architekten in intensiven Farben, um
einen fröhlichen und bunten Akzent
in der farblich sehr zurückhaltend
gestalteten Plattenbausiedlung zu
setzen und um Kindern als Hauptnutzern der Halle die Möglichkeit zu
geben, sich mit ihrem Gebäude zu
identiizieren.
Foyer Im Zuge der Sanierung optimierten die Planer auch die Abfolge
der Räume. Vom mittig auf der Südseite gelegenen Windfang gelangen
Sportler und Besucher in das Foyer, von dem aus alle Umkleiden und
Duschen sowie Besucher-WCs und
auch die Sporträume auf kurzem Weg
erreichbar sind. Ein neues Oberlicht
lässt das Foyer heute größer, höher
und heller wirken. An der rückwärtigen Wand empfängt außerdem ein
Wandbild von Martin G. Schmid Gäste und Hallennutzer.
Sanitärräume Die neue, kontrastreiche Farbgestaltung von Foyer
und Nebenräumen unterstützt mit
ihrer Klarheit die Nutzung. Weiß als
Grundfarbe ermöglicht die Konzentration auf den Sport. Einen attraktiven
Kontrast dazu bilden die auf der einen
Foyerseite weiß-gelben und auf der
anderen Seite weiß-grünen Fliesen in
den Sanitärräumen. Mit dem grauen
bzw. moosgrünen Linoleumboden in
Umkleiden und Foyer binden Nauerschnig Architekten die beiden Seiten
wieder zusammen.
ten und einer neuen Beleuchtung. Die
Heizkörper dagegen ließen sie hinter
dem hölzernen Anprallschutz verschwinden, oberhalb dessen ebenfalls weiße Akustikpaneele montiert
wurden.
Multi-Motion-Center mit Kletterstangen-Einrichtung – unterzubringen,
schlossen die Architekten die Fenster
an den Giebelseiten der Halle. Als
Ausgleich dafür verbreiterten sie das
Fensterband im Norden.
Halle Auch im Hallenraum selbst war
es das Ziel der Architekten, ein ruhiges und prägnantes Erscheinungsbild zu schaffen. Dazu ließen sie
einerseits beim Dach die markante
Unterspannkonstruktion und die Kassettenplatten sichtbar, strichen diese
lediglich weiß und ergänzten sie zurückhaltend mit weißen Akustikplat-
Innenfarben Mit dem intensiven Gelb
des Anprallschutzes knüpfen Nauerschnig Architekten an die Farbigkeit des Eingangsbereiches an und
schaffen abermals einen reizvollen
Kontrast zu den restlichen Oberlächen. Um die Sportgeräte - zwei
Doppelsprossenwände, vier Basketballkorbvorrichtungen und ein
Damit zeigen sie modellhaft, wie ein wirtschaftlich
errichteter, ehemaliger DDR-Typenbau effizient und
mit wenigen, jedoch konsequenten Maßnahmen
erfolgreich ertüchtigt werden kann. Daher wurden
sie 2017 auch mit Sanierung und Umbau einer
weiteren Halle gleichen Typs, in der Kastanienallee
57 Berlin-Hellersdorf, beauftragt.
KUNST AM BAU VON MARTIN G.SCHMID
„Sportwald“
Im Vordergrund des Bildes befinden
sich viele Sportgeräte, die sich nach
und nach im Wald zerstreuen. Bereits
sehr tief im Wald befinden sich immer
noch vereinzelt Sportgeräte. Eben dort
tauchen einige fast versteckte Wildtiere auf. Das Thema Wald wird häufig
im Unterricht Parcour mit der Einbindung vieler Sportgeräte genutzt, die
Kinder können unter dem Motto z.B.
Dschungel (Seile sind Lianen) körperlich erleben. Das Bild operiert stark
mit Abstand, den man dazu einnimmt.
Martin G.Schmid
....geschlossen -unten
Blick zurück aus Umkleideraum -rechts
oben- Zugangstür Halle offen.....
Mit Sanierung und Erweiterung der Turnhalle Kastanienallee 118 strafften „Nauerschnig Architekten“ nicht nur
deren Architektur, sondern überarbeiteten das Gebäude so, dass es heute gut belichtet, ohne Schadstoffe und auf
dem aktuellen Stand der Wärmetechnik den Anforderungen des 21. Jahrhunderts entspricht.
Blick aus dem Duschraum über Waschraum in Umkleide -oben/links
Westan sicht
Westan sicht
1 Halle
2 Geräteraum
3 Gymnastik
4 Garderobe
5 Foyer
6 Technik
1
M 1: 250
3
Ostan sicht
2
2
2
6
5
4
4
Ostan sicht
1
5
Farbkonzept Fassade Foto o. links Rückseite, oben rechts Hofseite Eingangsbereich
Grundriss und Querschnitt Halle, Foyer
Holzabdeckung,
1% Gefälle
19
8
94
Holz-UK
689
Stahlkonstruktion/
Abhängung zur
Befestigung
der Laufschienen
8
630
Turnhalle Pusteblume Grundschule
Kastanienallee 118 - 12627 Berlin
283
+2,632
144
feststehender
Torblendrahmen,
Fichte-Massivholz
+2,315
Heizung/ Lüftung/ Sanitär/ Elt.:
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
B4-Plan
Ingenieurgesellschaft mbH
Geneststr. 5, 10829 Berlin
Tel: 030 / 7551528 - 0
Abteilung Bürgerdienste u. Facility Management
Premnitzerstr. 11/ 13, 12681 Berlin
Tel: 030 / 90293 - 7254
Auflagebalken für
Deckenführungsschiene
+2,515
Bauherr:
180
Deckenführungsschiene
+2,30
Torblattrahmen aus
verschweißtem
Rechteckrohr 60/40/2
130
25
+2,29
Kantenschutzprofil
Scheerenarm mit
oberer Laufrolle
+2,632
+2,29
Turnhallemuscheldrücker
Statik/ Wärmeschutz:
Casa - Büro für Tragwerkspl.
Strausberger Platz 3
10243 Berlin
Tel: 030 / 24786 - 66
Bauherrnvertreter Entwurf:
Gabriela Hellert,
Leiterin Fachgruppe Entwurf
Brandschutz/ SiGeKo
Bauherrnvertreter Bauleitung:
Andreas Jarosch,
Fachgruppe Baudurchführung/ Hochbau
– Team Hellersdorf
Frau Susanne Junge
B
Gewichtkastenverkleidung
aus 16mm Spanplatte V20 E1
2,160
Stahlbetonelement gem. Statik
Stadtumbaumanagement
Stadtentwicklungsamt/ Städtebauförderung
Helene-Weigel-Platz 8, 12591 Berlin
Tel: 030 / 90293 - 5210
Trägerplatte
für Prallschutz
Objektplanung / Entwurfsplanung:
Nauerschnig Architekten
Schadstoffgutachten:
Chodowieckistr. 12/1, 10405 Berlin
Tel: 030 / 614018 – 72
24 Geräteraum
850
05 Turnhalle
8
1,200
8
1,200
8
Sicherheits-Polsterleiste
±0,00 OK FFB
Absturzsicherung
85
A
A
Bauleitung / Bauüberwachung:
Baugrunduntersuchung:
-0,15
Nauerschnig Architekten
mit Martin Goßlau
Ingenieurbüro für Baugrunduntersuchung W. Bischoff
Bremer Str. 75, 12623 Berlin
030 / 5628428
5
-0,11
5
-0,27
Chodowieckistr. 12/ 1, 10405 Berlin
Tel: 030 / 614018 - 72, 0179 / 13 49 360
±0,00
B
4
audr.is
Allee der Kosmonauten 28
12681 Berlin
Tel: 030 / 5658 69 - 36
±0,00
15
=56.70mü. NHN
Akustikgutachten:
BBP Ingenieurgesellschaft
Bauconsulting mbH
Wolfener Str. 36, 12681 Berlin
Tel: 030 / 936923 - 36
Holzanprallschutz
Sperrholzplatte, 25mm,
WBP-verleimt
ITP - Ingenieurgesellschaft für
Tragwerksplanung mbH
Oberfeldstr. 1F, 12683 Berlin
Tel: 030 / 5148 870 - 0
NAUERSCHNIG ARCHITEKTEN
Sporthalle Timmendorfer Strand
Bibliothek am Wasserturm Prenzlauerberg Berlin
Turnhalle am Lausitzer Platz Kreuzberg Berlin
Neubau Personalunterkunft Wilhelm-Kuhr-Str. Pankow Berlin
Realisierung 2017
Märkische Grundschule Berlin Reinickendorf
Realisierung 2017- 2019
Nachbarschaftshaus Friedrichshain-Kreuzberg Berlin
Realisierung 2017- 2018
R01-01
R02-01
R03-01
/01
Regeldetail
D/02
Regeldetail
ca.+10,13
OK FFB DG
ca.+8,30
OK FFB OG
ca.+4,33
01
02
03
04
F13
05
06
07
08
09
D/03
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
F14
21
22
F15
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
F16
40
41
42
43
44
45
46
47
F17
48
49
F18
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
F19
Regeldetail
ca.16,80
Das Büro beschäftigt sich mit unterschiedlichen Themen und Maßstäben,
von Sporthallen, Schulen, Bibliotheken - teilweise mit Denkmalschutz bis hin zu städtebaulichen Entwicklungen.
Die Haltung der Architektur geht von einem humanistischen Ansatz in
Folge der Ideen von Josef Frank und Adolf Loos aus.
... Ich nenne es bis auf weiteres Akzidentismus und will damit sagen,
daß wir unsere Umgebung so gestalten sollen, als wäre sie durch Zufall
entstanden.
Alle Stellen, an denen man sich wohlfühlt, Zimmer, Straßen, und Städte,
sind durch Zufall entstanden...
Josef Frank 1958
F07
F08
R01-01
R02-01
R01-02
R02-02
Fassadendetail-Referenzcode:
F09
F10
F11
R
Detailnummer:
D/00
R00-00
D/06
Regeldetail
Regeldeta
F12
egelmauerwerk Typ 1
(1878-1879)
Ziegelmauerwerk Typ 2
(Nach 1879)
D/04
Regeldetail
Ziegelmauerwerk Typ 3
(Nach 1879)
OK FFB EG
Denkmalgeschütztes Dienstgebäude Freiheit 16 Treptow-Köpenick Berlin
Realisierung 2016- 2017
Schule am grünen Stadtrand Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Realisierung 2016- 2017
D/07
0,00
Große Mauerwerksschäden mit
Materialverlust
Regeldetail
Risse und kleine
Mauerwerksschäden
Ergänzung mit anderen
Materialen
F01
F02
F03
F04
F05
F06
Reste ehemaliger Bauteile
Tafeln, Verankerungen, etc.
Alle Maße sind am Bau zu prüfen! Für die Richtigkeit der Ausführung haftet allein der a
Darstellung gilt als fabrikunabhängiges Prinzipdetail, keine Werkstattzeichnung.
eländeoberkante
Straßenseite
ca.-3,00
D/05
Regeldetail
D/08
Regeldetail
R01-02
R02-02
R03-02
ca.25,00
Turnhalle Pusteblume Grundschule
Kastanienallee 118 - 12627 Berlin
Bauherr:
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Facility Management Serviceeinheit - Baumanagement
Bauherrnvertreter Entwurf: Gabriela Hellert,
Leiterin Fachgruppe Entwurf
Bauherrnvertreter Bauleitung: Andreas Jarosch,
Fachgruppe Baudurchführung/ Hochbau – Team Hellersdorf
Frau Susanne Junge
Architekt:
Walter Nauerschnig Architekten
Impressum
Herausgeber:
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Facility Management Serviceeinheit - Baumanagement - Fachgruppe Entwurf
Fachgruppenleiterin: Gabriela Hellert
Texte: Carsten Sauerbrei
Graische Konzeption: Nauerschnig Architekten
Fotos: André Baschlakow
Stand: April 2017
© Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
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