Alexander Liebram Einfluss des Klimawandels auf das Gebäudeverhalten Eine energetische und ökonomische Betrachtung Reihe Nachhaltigkeit Band 52 Diplomica Verlag Konstruktionen. Bei der Tür, welche ebenfalls aus dem Jahr 1996 stammt wurde ein UWert von2,0W/(m²K)ermittelt. DatenFensterundTüren Baujahr FensterimEG Fenster(rund)imDG Eingangstür Balkontür Fenstertyp 1996 U=1,8W/(m²K)undgWert=75 % U=5,0W/(m²K)undgWert=83 % U=2,0W/(m²K) U=1,8W/(m²K)undgWert=75 % 2ScheibenIsolierverglasung(außerrunde) Tabelle5:DatenFensterundTüren 3.2.5 ZusammenfassungbaulicherZustand Im Allgemeinen ist die Bausubstanz solide jedoch energetisch als stark mangelbehaftet einzustufen. In der nachfolgenden Tabelle sind nochmals die UWerte der Bauteile der wärmeübertragendenHüllflächekomprimiertaufgelistet. Bauteil UWert[W/(m²K)] Fläche[m²] Außenwände Kellerdecke Dach Fenster Fenster(rund) Eingangstür Balkontür 1,5 1,9 3,0 1,8gWert=75 % 5,0gWert=83 % 2,0 1,8gWert=75 % 195,77 m² 150,86 m² 159,36 m² 20,72 m² 1,28 m² 2,94 m² 2,55 m² Tabelle6:ZusammenfassungdesbaulichenAusgangszustandes 3.3 AnlagentechnischerZustand Bei den verwendeten Wärmeerzeugern handelt es sich um schornsteingebundene Gasraum heizerausdemJahr1957.DieHeizungsanlageverfügtüberkeinenSpeicher. Das Trinkwasser wurde über Gasspeicherwassererhitzer auf die gewünschte Temperatur gebracht.DieStrang,VerteilundAnbindeleitungenbefandensichungedämmtunterPutz. EineLüftungsanlagewurdenichtverbaut.DerschlechteanlagentechnischeZustandführtdazu, dassdieSanierungderAnlagentechnikeinemNeubaugleichkommt. DievorhandeneAnlagentechnikwirdkomplettentferntinklusiveallerErzeuger,Leitungenund Übergabestationen. 22 3.4 EnergetischeBewertung Die energetische Analyse des Gebäudes wurde mit dem zugelassenen Programm EPASS HELENA® 5.4.0.16 Ultra vorgenommen. Im Vorfeld wurden die nötigen Flächen und Abmes sungenausdenvorhandenenAusführungsplänenentnommenbeziehungsweisediefehlenden wurdenvorOrtaufgemessen. DasErgebnisderSimulationbestätigtedieaugenscheinlicheAnnahme,dasssichdasGebäude auf einem schlechten energetischen Niveau befindet. Durch das Referenzgebäudeverfahren nachderEnEVisteinPrimärenergiebedarfvon89,3kWh/(m²a)zulässig.Tatsächlichvorhanden istjedocheinPrimärenergiebedarfvon603,6kWh/(m²a),waseinerÜberschreitungum575,2 %entspricht(sieheauchAbbildung14). 603,6kWh/(m²a) 89,3kWh/(m²a) Abbildung11:ErgebnisderSimulationbezüglichdesPrimärenergiebedarfs(grauerPfeil=Anforderung/ schwarzerPfeil=IstWert) InAbbildung12istdargestellt,wiesichdieVerlusteaufdieeinzelnenBauelementeaufteilen. Deutlich zu erkennen ist, dass mit etwa 43 % der größte Wärmeverlust über das Dach von statten geht, gefolgt von den Außenwänden deren Anteil bei 23 % liegt. Eine weitere große VerlustkomponentestelltderuntereGebäudeabschluss,indiesemFalldieKellerdeckedar,auf sie sind 13 % der Wärmeverluste zurückzuführen. Es lässt sich vergleichsweise einfach ableiten,dassdieseBauteileeinerSanierungbedürfenunddasshierdasgrößteEinsparpoten tial vorliegt. Zu den Verlusten zählt außerdem noch die entwichene Wärme infolge von Lüftungsvorgängen (11 %). Die Verluste über Fenster, Türen und Wärmebrücken sind eher marginal,siebetragenzusammenetwa9%. ZusätzlichzueinemmaximalzulässigenPrimärenergiebedarffordertdieEnEVdieEinhaltung eines zweiten Wertes, und zwar den des spezifischen Transmissionswärmeverlustes. Dieser wird durch das Referenzgebäudeverfahren ermittelt und liegt bei 0,4 W/(m²K). Dieser Wert kannalsmittlererUWertdesGebäudesangesehenwerden.DasGebäudeimIstZustandweist 23 einen Wert von 1,9 W/(m²K) auf, was einer Überschreitung von etwa 379 % gleichkommt (sieheauchAbbildung15). Abbildung12:VerlusteaufgeteiltaufBauteile 200,00 Energieverluste[kWh/(m²a)] 178 143 150,00 97 100,00 55 50,00 ,00 49 17 3 27 19 34 23 Energieverluste [kWh/(m²a)] 50,00 Abbildung13:spezifischeVerlusteüberBauteile,WärmebrückenundLüftungsvorgänge DadieBestandteilederwärmeübertragendenHüllflächedieAußenwändedesErdgeschosses, die Kellerdecke, sowie die Dachflächen und Fenster und Türen darstellen, werden auch nur eben diese in den weiteren Schritten betrachtet. Daher wurden nur auf diese Bestandteile 24 aufbauend Möglichkeiten der Sanierung betrachtet und wirtschaftlich, sowie technisch geprüft.EswirdjedochimWeiterennurdieVarianteerläutertdietechnischundwirtschaftlich alsdurchführbaridentifiziertwurdeundvomEigentümergewähltwurde. spez.Primärenergiebedarf[kWh/(m²a)] 89 514 Anforderungswert 0 100 200 300 400 500 600 700 Abbildung14:AnforderunganPrimärenergiebedarfundderentatsächlicheÜberschreitung spez.Transmissionswärmeverluste[W/(m²K)] 0,4 1,52 Anforderungswert 0 0,5 1 1,5 2 2,5 Abbildung15:AnforderungenanTransmissionswärmeverlusteundderenÜberschreitung 25 4. Sanierungsmaßnahmen DieSanierungsmaßnahmenergebensichdurchdieobenermitteltenSchwachstellen,sowiedie Eigentümerwünsche.DieVorgabendesEigentümersumfasstendiefolgendenPunkte: x dieBestandsfenstersolltenerhaltenwerden,dadiesedenheutigenAnfor derungensehrnahekommen, x alsWärmeerzeugersollteauswirtschaftlichenGründeneinBrennwertkes seleingesetztwerden. WeiterhinergabensichbaulicheÄnderungen.SowirdwiebereitserwähntderBalkonabgeris sen.AnstelledesWohnzimmerfensterswirdeineweitereBalkontüreingebaut.Außerdemwird das Badfenster in der NordWestFassade zugemauert. Im Anschluss werden die einzelnen Maßnahmen erläutert und nach der Zusammenfassung folgt eine Wirtschaftlichkeitsbetrach tung.ZielderSanierungsvariantenwaresdenKfWStandard100zuerreichen. 4.1 DämmungAußenwände DieAußenwändeerhalteneinWärmedämmverbundsystemmiteiner14cmstarkenFassaden dämmplatte (siehe Abbildung 16. Dadurch kann der Primärenergiebedarf um 20 % gesenkt werden,dieTransmissionswärmeverlustesinkenumetwa22%(sieheauchAbbildung17und Abbildung18). Abbildung16:Wärmedämmverbundsystemmit14cmstarkerFassadendämmplatte 26