DEUTSCHER ZIEGEL PREIS 2011 Sponsor: Ideelle Partner: Landesverbände Baden-Württemberg und Bayern DEUTSCHER ZIEGEL PREIS 2011 Eine Kooperation des Ziegel Zentrum Süd e.V. mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Architektenkammer Das Ziegel Zentrum Süd e.V. ist im gesamten süddeutschen Raum zu einem Zentrum der Wissensvermittlung zum Thema „Bauen mit Ziegel“ geworden. Es hat die Aufgabe, Lehrende und Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens in ihrer Arbeit an 28 Hochschulen/Universitäten in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, RheinlandPfalz und Saarland zu unterstützen. Ziel ist es dabei, Lehrende sowie Studierende und Berufsschüler verstärkt zu fördern und mit dem Potential des Baustoffes Ziegel vertraut zu machen. Es werden Fortbildungen, Exkursionen, Tagungen, Seminare und Workshops angeboten, Lehr- und Informationsmateria- lien für Studierende kostenlos bereitgestellt. Veranstaltungen werden vom Ziegel Zentrum Süd in Kooperation mit den Hochschulen/ Universitäten organisiert, weitestgehend finanziert und vor Ort betreut und begleitet. GRUSSWORTE 2 Rainer Bomba Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Erstmalig hat die Deutsche Ziegelindustrie in Kooperation mit Partnern den Deutschen Ziegelpreis ausgeschrieben. Ziel ist, herausragende Architektur auszuzeichnen, die aus energetisch vorbildlichen und gestalterisch überzeugenden Ziegelbauten besteht. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat diese Maßnahme gern unterstützt. Es war uns ein Anliegen, gute Beispiele für Ressourcen schonendes Bauen herzustellen und ihre Vorbildwirkung zu unterstützen. Wir sind dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet. Dies - und davon bin ich überzeugt – kann man auch mit modernen und leistungsfähigen Ziegelbauten zeigen. Der gekonnte, kreative Umgang mit monolithischen Außenwandkonstruktionen aus modernen hochwärmedämmenden Ziegeln ist wichtig, um ein traditionelles Bauprodukt auch in das Zeitalter der Energiewende in Deutschland mitzunehmen. Dabei war es Lutz Heese Präsident der Bayerischen Architektenkammer dem Ministerium ein besonderes Anliegen, gerade auch die jungen Planerinnen und Planer zu fördern. Sie werden in den nächsten Jahren die Hauptlast der Energiewende schultern. Die Bundesregierung selbst hat bereits im Dezember 2010 weitgehende Maßnahmen für die nachhaltige Beschaffung und Errichtung von nachhaltigen Gebäuden beschlossen. Dazu hat das BMVBS einen „Leitfaden Nachhaltiges Bauen“ vorgelegt und per Erlass verbindlich für den Bau von Bundesgebäuden eingeführt. Der Bund ist damit der erste große Bauherr in Deutschland, der seine Bauaufgaben in den nächsten Jahren komplett nach Nachhaltigkeitskriterien ausrichtet. Gute Beispiele sind Ansporn für zukünftige Investoren und Bauherren. In diesem Sinne hoffe ich auf eine große Ausstrahlung des Preises. Es ist keine leichte Aufgabe, etwas auszuzeichnen, das man nicht sieht. Etwas, das sich mit baukonstruktiver Qualität auseinandersetzt und nicht mit Oberflächen. Genau dies ist es aber, was das Ziegelzentrum Süd in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit dem Deutschen Ziegelpreis 2011 gesucht haben: Hohe architektonische Qualität aus einem der ältesten Baumaterialien der Menschheit. Objekte, die aus Ziegeln konstruiert wurden, höchsten gestalterischen Ansprüchen genügen und gleichzeitig Anforderungen an eine nachhaltige Planung und Ausführung vorbildlich erfüllen. Gesucht wurden monolithische Konstruktionen aus hochwärmegedämmten Hintermauerziegeln, die auf die klassischen Vorteile eines verputzten Gebäudes nicht verzichten müssen. Die Ergebnisse dieses Auszeichnungsverfahrens zeigen, dass sich hohe gestalterische, konstruktive und energetische Ansprüche vorbildlich miteinander vereinen lassen. Sie zeigen, dass es zu den schnittstellenintensiven Mehrschichthüllkonstruktionen durchaus Alternativen gibt. Der Ziegelindustrie ist es gelungen, ihr klassisches Produkt so weiter zu entwickeln, dass es seine konstruktiven und bauphysikalischen Vorteile behalten, gleichzeitig aber seine Wärmedämmeigenschaften verbessert hat. Das Auszeichnungsverfahren des Deutschen Ziegelpreises 2011 macht es somit möglich, anhand realisierter Beispiele hoher architektonischer Qualität nicht nur die hervorragenden Materialeigenschaften, sondern auch die Kompetenzen der planenden und baubegleitenden Architektinnen und Architekten darzustellen. Die Bayerische Architektenkammer hat daher sehr gern die Aufgabe übernommen, dieses Auszeichnungsverfahren mit zu unterstützen und wünscht dem Ergebnis eine möglichst breite Wirkung. VORWORT 3 Johannes Edmüller Vorstandsvorsitzender Ziegel Zentrum Süd e.V. Der Deutsche Ziegelpreis wird erstmals im Februar 2012 verliehen. Neben Fritz-HögerPreis und Brick-Award, beides internationale Preise von Institutionen der Ziegelindustrie, soll der Deutsche Ziegelpreis den Blick schärfen für die Belange, die der deutschen Ziegelindustrie besonders wichtig sind. Dies steht keineswegs im Widerspruch zu den Wünschen der planenden Architektur- und Ingenieurbüros. Sie alle streben danach, Bauwerke zu verwirklichen, die Vorbilder sind. Vorbildhafte Bauten bieten heute weit mehr als ein attraktives, äußeres Erscheinungsbild, gepaart mit perfekten Lösungen bezüglich ihrer Funktionalität mit ansprechenden Details im Inneren. Erhöhtes Augenmerk liegt auf der möglichst optimalen Energieeffizienz, der Umweltverträglichkeit der Bauprodukte, der Nachhaltigkeit der Gesamtkonzeption und der Wirtschaftlichkeit der Baumassnahmen. Kein leichtes Unterfangen! Die beim Deutschen Ziegelpreis prämierten Bauten demonstrieren nun alle zwei Jahre, wie die Architekturschaffenden mit diesen anspruchsvollen Anforderungen umgehen. Die deutsche Ziegelindustrie liefert die Produkte, die durch leichte Verarbeitbarkeit für konstruktive Sicherheit und schadenfreie Anschlussdetails sorgen. Gleichzeitig garantieren sie optimale, umweltfreundliche Wärmedämmeigenschaften und Nachhaltigkeit, die bekanntermaßen auch weit über hundert Jahre nachgewiesen werden kann. Der hochwärmedämmende, großformatige Ziegel, der meist hinter Putz verschwindet, wirkt dabei sozusagen „im Verborgenen“. Dank seiner außerordentlichen, bauphysikalischen Ganzheitlichkeit ist er seit Jahrhunderten der am häufigsten zum Einsatz kommende Mauerstein in Deutschland! Die Anstrengungen der deutschen Ziegelindustrie, den Vollziegel früherer Zeiten zum High-Tech-Produkt von heute zu machen, haben dazu geführt, dass die Vorgaben, der wechselnden Energieeinsparverordnungen und ihre ständig steigenden Anforderungen, mit immer neuen Produkten beantwortet wurden, die bei diesem Wettlauf mit dem drohenden Klimawechsel ohne weiteres mithalten können. Inzwischen sehen die Rahmenbedingungen in Deutschland so aus, dass die Dämmeigenschaften der Hüllflächen ihr Optimum erreicht haben. Hier ist es sinnvoller, Gebäude mit deutlich energieeffizienterer Anlagentechnik auszustatten, um weitere Einsparpotentiale zu nutzen und die Ausgewogenheit und Wirtschaftlichkeit der Mittel zu gewährleisten. Die prämierten Bauten des Deutschen Ziegelpreises dokumentieren genau diese Konstellation. Die hochkarätig besetzte Jury wählte ein neues Wohnhaus in einem denkmalgeschützten Ensemble für den Hauptpreis aus, das völlig unprätentiös für ein modernes, ganzheitliches Konzept steht. Seine Hülle aus monolithischen Ziegelaußenwänden bietet die Basis für höchste Energieeffizienz und behagliches Wohnen. Die Arbeit des Ziegel Zentrum Süd, die das selbst gesetzte Ziel hat, das Bauen mit Ziegel vorrangig in der Lehre süddeutscher Hochschulen und Universitäten auf dem aktuellsten Stand zu etablieren, wird durch die Ergebnisse des Deutschen Ziegelpreises auf das Schönste unterstrichen. Ich möchte mich im Namen der Mitgliedsunternehmen des Ziegel Zentrum Süd an dieser Stelle vor allem beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für die fruchtbare Kooperation bedanken, die diesen Architekturpreis in seiner jetzigen Form ermöglichte. Mein Dank gilt auch der Bayerischen Architektenkammer, die uns Raum gab für die Jurysitzung und der Preisverleihung einen anspruchsvollen Rahmen verleiht. Allen Sponsoren und ideellen Partnern gebührt unser Dank für die Unterstützung von Beginn an. Wir sind zuversichtlich, dass der Deutsche Ziegelpreis heute und in der Zukunft bemerkenswerte Zeichen in der Architektur setzen wird! AUSLOBUNG Allgemeine Randbedingungen DEUTSCHER 4 ZIEGELPREIS 2011 AUSLOBUNG: AUSLOBUNG Insgesamt stehen 20.000 € Erstmalig schreibt das Ziegel Zentrum Süd in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie weiteren Partnern und Sponsoren bundesweit den Deutschen Ziegelpreis aus, mit dem Ziel herausragende ARCHITEKTUR auszuzeichnen, die aus energetisch vorbildlichen und gestalterisch überzeugenden Ziegelbauten besteht. Die Verpflichtung zu Ressourcen schonendem Bauen soll ablesbar und nachweisbar sein. Die Gebäude sollen dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet sein und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beitragen. Der gekonnte, kreative Umgang mit monolitischen Außenwandkonstruktionen aus modernen hochwärmedämmenden Ziegeln steht im Vordergrund dieser Prämierung. IN KOOPERATION MIT DEM: JURY Prof. Volkmar Bleicher, HfT Stuttgart Prof. Hansjörg Göritz, University of Tennessee Knoxville Prof. Lydia Haack, HTWG Konstanz Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner, Ministerialrat, BMVBS Prof. Georg Sahner, Hochschule Augsburg Jun.-Prof. Angèle Tersluisen, TU Kaiserslautern Dipl.-Ing. Waltraud Vogler, Ziegel Zentrum Süd e.V. PREISE ABGABE Stellvertretendes Jurymitglied: Dipl.-Ing. Bettina Georg, Georg Scheel Wetzel, Berlin Vorprüfung: Dipl.-Ing. (FH) Michael Pröll, Ziegel Zentrum Süd e. V. Ausgezeichnet werden konzeptionell, konstruktiv und gestalterisch überzeugend realisierte Bauwerke, bei denen der Baustoff Ziegel vor allem in Wandkonstruktionen verwendet wurde. Die Bauten sollten nach dem 30.09.2008 ihrer Bestimmung übergeben worden sein. Sie müssen ihren Standort und/oder die Planer ihr Büro in Deutschland haben. Teilnahmevoraussetzung ist die Einreichung von maximal drei Projekten. Ein gültiger, aktueller Energieausweis ist zur Prüfung der Energie-Effizienz jedes Bauwerkes vorzulegen. Jedes Projekt muss auf zwei DINA2 Kapa-Leichtschaumplatten (Hochformat/Breite: 420 mm, Höhe: 594 mm), anschaulich präsentiert werden. Anders präsentierte Arbeiten werden von der IDEELE PARTNER: INFORMATIONEN Ziegel Zentrum Süd e.V. Kennwort: Ziegelpreis Beethovenstr. 8, 80336 München Fon 089-746616-11/Fax -60 www.ziegel.com ORT Landesverbände Baden-Württenberg und Bayern TEILNAHME ausgeschlossen. Die Formblätter zur Teilnahme am Deutschen Ziegelpreis 2011stehen auf der Homepage des Ziegel Zentrum Süd unter der Rubrik “Aktuell>Termine“ zum Download bereit. als Gesamtpreissumme zur Verfügung. Für die Preisgruppe sind 10.000,- € vorgesehen, weitere 10.000,- € für Anerkennungen und Sonderpreise. Die Jury behält sich vor, einen Sonderpreis „Nachwuchs“ zu vergeben. Die Gesamtpreissumme kann durch die Jury einstimmig anders aufgeteilt werden. Ausgezeichnet werden die Bauherren mit einer Urkunde. Die Planer mit einer Urkunde und einem Geldpreis. Die Jury entscheidet grundsätzlich frei, endgültig und unanfechtbar unter Ausschluss des Rechtsweges. SPONSOR: Abgabe: 30. September 2011 Preisgerichtssitzung: 28. Oktober 2011 Preisverleihung: Anfang 2012 TERMINE Erstmalig schrieb das Ziegel Zentrum Süd in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie weiteren Partnern und Sponsoren bundesweit den Deutschen Ziegelpreis aus, mit dem Ziel, herausragende Architektur auszuzeichnen, die aus energetisch vorbildlichen und gestalterisch überzeugenden Ziegelbauten besteht. Die Verpflichtung zu Ressourcen schonendem Bauen sollte ablesbar und nachweisbar sein. Die Gebäude sollten dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Hinsicht verpflichtet sein und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beitragen. Der gekonnte, kreative Umgang mit monolithischen Außenwandkonstruktionen aus modernen hochwärmedämmenden Ziegeln stand im Vordergrund dieser Prämierung. Ausgezeichnet wurden konzeptionell, konstruktiv und gestalterisch überzeugend realisierte Bauwerke, bei denen der Baustoff Ziegel vor allem in Wandkonstruktionen verwendet wurde. Die Bauten sollten nach dem 30. September 2008 ihrer Bestimmung übergeben worden sein. Sie mussten ihren Standort und/oder die PlanerInnen ihr Büro in Deutschland haben. Teilnahmevoraussetzung war die Einreichung von maximal drei Projekten. Ein gültiger, aktueller Energieausweis war zur Prüfung der Energie-Effizienz jedes Bauwerkes vorzulegen. Jedes Projekt musste auf 2 DIN A2 Kapa-Leichtschaumplatten (Hochformat), anschaulich präsentiert werden. Anders präsentierte Arbeiten wurden von der Teilnahme ausgeschlossen. Abgabeschluss war der 30.09.2011 beim Ziegel Zentrum Süd e.V. in der Beethovenstrasse 8, 80336 München. Insgesamt standen 20.000 € als Gesamtpreissumme zur Verfügung. Für die Preisgruppe waren 10.000,- € vorgesehen, weitere 10.000,- € für Anerkennungen und Sonderpreise. Die Gesamtpreissumme konn- te durch die Jury einstimmig anders aufgeteilt werden. Die Preisgerichtssitzung fand am 28. Oktober 2011 im Haus der Architektur in München statt. Die Juryentscheidung war grundsätzlich frei, endgültig und unanfechtbar unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Jury behielt sich vor, einen Sonderpreis „Nachwuchs“ zu vergeben. Tatsächlich wurden zwei Projekte aus dieser Kategorie ausgewählt und prämiert. Das Diplom/der anerkennungsfähige Abschluss aller BüroinhaberInnen durfte dazu nicht vor dem 01.01.2000 liegen. Entsprechende Nachweise waren beizufügen. Die Preisverleihung fand am 10. Februar 2012 im Haus der Architektur, dem Sitz der Bayerischen Architektenkammer, in München statt. Die BauherrInnen wurden generell mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die Planer/Innen erhielten eine Urkunde und das Preisgeld. Die Ausstellung der Arbeiten fand vom 10.02. - 16.03.2012 im Foyer des Hauses der Architektur statt. BAUEN MIT ZIEGEL Hintermauerziegel und Klinker Das Ziegel Zentrum Süd (ZZS) ist im gesamten süddeutschen Raum zu einem Zentrum der Wissensvermittlung zum Thema „Bauen mit Ziegel“ geworden. ProfessorInnen und StudentInnen der Architektur und des Bauingenieurwesens von 28 Hochschulen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland nehmen an Exkursionen, Tagungen und Seminaren teil, die in Kooperationen mit all diesen Hochschulen konzipiert, organisiert und durchgeführt werden. Das ZZS gibt - neben einer Reihe anderer Fachpublikationen - seit 2007 das „Ziegellexikon Mauerwerk“ heraus, das bereits viele Jahre lang als „Ziegellexikon“ der Vorgängerorganisation des ZZS, des Ziegelforums, bekannt war. Inzwischen wird dieses „Ziegellexikon Mauerwerk“ in hoher Auflage gedruckt und kostenfrei an Architektur- und Bauingenieurstudierende aller Hochschulen und Universitäten in Süddeutschland ausgegeben. 5 Dieses Büchlein, das inzwischen auch bis nach Norddeutschland Verbreitung gefunden hat und entsprechend gefragt ist, widmet sich vor allem den aktuellsten Fakten zum Bauen mit Hintermauerziegeln, die sich von ehemals relativ schweren Hochlochziegeln zu heute hochwärmedämmenden High-TechProdukten gewandelt haben. Die Mitgliedsunternehmen des ZZS sind als die führenden Hersteller dieser Produkte über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Der „Deutsche Ziegelpreis“ bietet die Gelegenheit, qualitätvolle Bauten, die mit Wandkonstruktionen aus eben diesen Ziegelarten erbaut wurden, zu präsentieren und als bemerkenswerte Architekturbeispiele in der Hochschularbeit quasi als „Anschauungsmaterial“ zu nutzen. Studierende und Lehrende werden mit dem Fachwissen versorgt, das es ihnen ermöglicht, energieeffiziente Gebäude mit Ziegelwandkonstruktionen bis zum Passivhaus- und Plusenergiehausstandard zu entwickeln. Mehrschalige Konstruktionen mit Klinkervorsatzschalen in verschiedensten Ausführungen sind von je her die bei ArchitektInnen beliebtesten Konstruktionsarten mit Mauerziegeln. Die unnachahmliche Haptik der kleinteilig strukturierten Wandflächen, die vielfachen Möglichkeiten der natürlichen, nachhaltigen Farbgebung und die über Jahrtausende geschätzten, konstruktiven, bauphysikalischen und gestalterischen Potentiale dieser Bauweise überzeugen auch heute. Wer einen Architekturpreis für Bauwerke aus Ziegelkonstruktionen auslobt, kann sich in der Regel über eine große Bandbreite an herausragenden Projekten mit mehrschaligen Ziegelwandkonstruktionen freuen. Die Bauten, die mit hochwärmedämmenden Ziegelaußenwänden konstruiert werden, verschwinden meist bescheiden hinter Putzflächen. Ihre bauphysikalische und -konstruktive Leistungsfähigkeit, von innovativen Herstellern in den letzten 10 Jahren geradezu revolutioniert, verdient es, durch einen eige- nen Ziegelpreis besonders gewürdigt zu werden. Hochwärmedämmende, einschalige, massive Außenwandkonstruktionen können die Basis energetisch herausragender Baukonzepte bilden, die mit einfach zu erstellenden Details die Garantie für schadensfreie Bauwerke bieten. Diese Vorzüge in Verbindung mit vorbildlicher Einbindung in den städtebaulichen Kontext, gekonnter gestalterischer und räumlicher Umsetzung und bemerkenswerter architektonischer Qualität wurden beim „Deutschen Ziegelpreis“ gesucht. Die Dokumentation soll Ihnen, dem Fachpublikum, und den Planenden der Zukunft im Zweijahresrhythmus das Innovationspotential aufzeigen, das die prämierten Bauten der Hauptpreisgruppe mitbringen, soll besondere Leistungen von jungen Architekturbüros präsentieren und - etwas mehr im Hintergrund als sonst üblich - herausragende, mit Klinker verkleidete Architekturbeispiele einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. JURYSITZUNG 6 28. Oktober 2011, 14.00 Uhr im „Haus der Architektur“ der Bayerischen Architektenkammer in München Die Bayerische Architektenkammer stellte freundlicherweise für die Jurysitzung des Deutschen Ziegelpreises 2011 den großen Saal im Haus der Architektur in der Waisenhausstrasse in München zur Verfügung. Die 52 Arbeiten, die fristgerecht zum 30.09.11 eingereicht wurden, konnten am 28.10.11, an einem sonnigen Nachmittag, im ganzen Saal auf Tischen großzügig präsentiert werden. Nach der Begrüßung der Jurymitglieder durch die Geschäftsführerin des ZZS und Jurymitglied, Waltraud Vogler, wurde Prof. Georg Sahner einstimmig zum Juryvorsitzenden gewählt. Nach einführenden Worten zu den Grundlagen dieser Auslobung und einer Diskussion der Beurteilungskriterien befasste sich die Jury mit ggf. nicht zugelassenen Projekten. Schließlich wurde eine Arbeit nicht zugelassen, da keine DIN A2 Paneele dafür eingereicht wurden. 51 Arbeiten erfüllten die formalen und inhaltlichen Kriterien der Auslobung und konn- ten nach Typologie folgenden fünf Gruppen zugeordnet werden: 15 Einfamilien-/Doppelhäuser wurden eingereicht. Wohnanlagen, Reihenhäuser und sozialer Wohnungsbau waren mit 4 Arbeiten vertreten. Wohn- und Geschäftshäuser mit 4 und Gewerbebauten mit 3 Arbeiten. Bauten öffentlicher, sozialer und kirchlicher Nutzung waren mit 19 Projekten die größte Gruppe. 6 Arbeiten aus der Kategorie Um- und Erweiterungsbauten rundeten das Bild ab. Die eingereichten Arbeiten wurden in der Vorprüfung vorläufig in die Hauptpreisgruppe und die Projektgruppe mit mehrschaligen Außenwänden eingeteilt. Arbeiten aus der Hauptpreisgruppe mussten neben den generellen Qualitätskriterien zusätzlich monolithische Außenwandkonstruktionen aufweisen und den Nachweis besonderer Energieeffizienz. Einige Jurymitglieder waren speziell als ExpertInnen für Klima- und EnergieeffizienzDesign ausgewählt worden. Kybernetische Aspekte waren ebenso von Interesse wie die enge Verbindung zu Fachleuten mit besonderer Kenntnis bzgl. der Entwicklung der Energieeinsparverordnung. Schließlich ging der Hauptpreis an ein Projekt, das vorbildhaft für viele Bauten sein soll. Es kann anschaulich dokumentieren, dass man mit entsprechendem Fachwissen mit den komplexen, sich laufend steigernden Rahmenbedingungen der EnEV gut leben kann. Vor allem, da die Eigenschaften monolithischer Ziegelaußenwände die Anforderungen der JURYMITGLIEDER 7 Prof. Volkmar Bleicher Prof. Hansjörg Göritz Prof. Lydia Haack Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner Prof. Georg Sahner, Juryvorsitz Jun.-Prof. Angèle Tersluisen Dipl.-Ing. Waltraud Vogler Hochschule für Technik, Stuttgart University of Tennessee, Knoxville HTWG Konstanz Ministerialrat, BMVBS Hochschule Augsburg Technische Universität, Kaiserslautern Ziegel Zentrum Süd e.V. Stellvertretendes Jurymitglied: Dipl.-Ing. Bettina Georg Georg Scheel Wetzel, Berlin Vorprüfung: Dipl.-Ing. Michael Pröll Assistenz bei Vorprüfung und Jurysitzung: Dipl.-Ing. Anita Benja EnEV 2009 ohne weiteres erfüllen können. Bei Einhaltung der geforderten Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit eines Gebäudes kann der zulässige Primärenergiebedarf mit unterschiedlichster Anlagentechnik gewährleistet werden. Ein wichtiges Kriterium, da nicht überall mit Wärmepumpen und Solarthermie gearbeitet werden kann. In beiden Gruppen wurden außerdem Beiträge für den ausgelobten Nachwuchspreis gesucht. Die Jury setzte sich mit den umfangreichen Unterlagen zu allen Arbeiten ausein- Ziegel Zentrum Süd e.V. Ziegel Zentrum Süd e.V. ander, die außer der Präsentation auf je zwei DIN A2 Paneelen durch einen einzureichenden Energieausweis auch in Bezug auf ihre Energieeffizienz hin untersucht wurden. Nach einem ausführlichen Informationsrundgang kam die Jury nach insgesamt drei Wertungsrundgängen, bei denen nach und nach 34 Arbeiten ausschieden, zur engeren Wahl, die aus 17 Beiträgen bestand. Acht dieser Arbeiten verblieben als Engere Wahl, während neun Projekte in die Gruppe der zu prämierenden Arbeiten übergingen. Nach intensiver Diskussion dieser neun Projekte wurde ein Beitrag für den Hauptpreis ausgewählt. Zwei Beiträge wurden als Nachwuchspreise festgelegt und drei Arbeiten für Anerkennungen in der Hauptpreisgruppe auserkoren. Drei weitere Anerkennungen gingen an herausragende Projekte mit Klinkervorsatzschale. Es wurde vereinbart, dass die Formulierung der Begründungen der Juryentscheidungen wie üblich mit der gesamten Jury abgestimmt wird. Um 21.00 Uhr endete das Preisgericht. Bereits im Vorfeld erklärte sich die Bayerische Architektenkammer bereit, dem Ziegel Zentrum Süd und seinem Kooperationspartner, dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, als aktiver Partner beim „Deutschen Ziegelpreis“ zur Seite zu stehen. Die festliche Preisverleihung und Ausstellungseröffnung konnte am 10. Februar 2012 im Haus der Architektur durchgeführt werden. Die Ausstellung der Arbeiten ist bis zum 16.03.12 im Foyer des Hauses einem breiten Fachpublikum zugänglich. HAUPTPREIS HAUS BERNER STUTTGART ROTENBERG ARCHITEKTIN: CHRISTINE REMENSPERGER STUTTGART Lageplan Dieses unprätentiöse Wohnhaus auf einer Anhöhe mit weitem Blick über Weinberge am Rande Stuttgarts wurde sehr bewusst auf engstem Raum in das geschützte Ensemble eines gewachsenen Dorfes eingefügt. Stille Zurückhaltung steht hier überzeugend für einen modernen Umgang im Kontext historischer Bausubstanz, einer ganzheitlichen Lösung im eng gesteckten Rahmen der Bedingungen und einer simplen, ökologischen Perspektive. So wurde hier eine alltägliche Aufgabe auf allen Ebenen von Konzeption, Materialisierung und Detaillierung zum zeitlosen Beispiel. Hohe gestalterische Qualität, auf sparsamstem Parzellen-Fußabdruck, in großzügig gefügter innerer Raumfolge, mit sorgfältig durchdachten, massiven Konstruktionen, natürlichen Materialien und feinen Details, bis hin zu seiner selbstverständlichen Art zu dokumentieren, dass Energieeffizienz und Ziegelbauweise sich heute auch unter schwierigen Bedingungen logisch ergänzen können. Die einfache Elementarform eines Satteldachhauses braucht hier offenbar wenig mehr zu sein als ein kompakter, heller, monochrom verputzter, massiver Ziegelkörper, mit außen bündigen Fenstern und perforierten, glatten Fensterläden, einer einfachen Deckung aus Biberschwanz-Ziegeln, mit knapper Traufausbildung und klassischem Ortgang. Solch subtile Arbeit kann sich einfügen und dabei auch ein stilles Zeichen in der Nachbarschaft setzen, wenn es vornehmlich darum geht, im Inneren, trotz äußerst begrenzten Volumens, einem Mehrgenerationenhaus mit abtrennbarer Wohnung würdevoll großzügigen und heiteren, lichten Raum zu geben. Die Klarheit und einfache Konzeption dieses kompakten Wohnhauses führt ganz konsequent zu minimierten Hüllflächen aus Grundflächen sparenden, 36,5 cm dicken, monolithischen Ziegelwänden, verputzt mit mineralischem Rotkalkputz und mineralischen 9 Kellergeschoss Erdgeschoss Obergeschoss Dachgeschoss Fotos: Antje Quiram, Stuttgart Farben. Raumatmosphäre und Raumklima, kombiniert mit Flächenheizungen, beweisen, dass ein Haus mit Fensterlüftung und konventioneller Gas-Brennwerttechnik die gängige Energieeinsparverordnung problemlos einhalten und ihre Anforderungen sogar deutlich unterschreiten kann. Die massive Ziegelhülle als solche kann auch die heute erhöhten Anforderungen erfüllen, die für Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau vorgegeben sind. Die Umsetzung solch einfacher, ökologischer Grundprinzipien durch den konsequenten Einsatz regionaler Bauweisen und Materialien knüpft auf eine sympathisch undogmatische Weise an Tradition als Fortführung im besten Sinne an, bei der einst nur das Beste genommen und kontinuierlich weiterentwickelt wurde, wie hier der verputzte moderne Ziegelbau. Die offenporige, technologisch hoch entwickelte und hochwärmedämmende Ziegelbauweise mit mineralischen Putzen 10 und Farben vervollkommnen den zeitlosen gestalterischen Ansatz auf das Schönste. Die Jury würdigt neben der herausragenden Gestaltqualität die bemerkenswerte Angemessenheit der Mittel, die Nutzung gegebener Bedingungen und Potentiale zu dieser gesamtheitlichen Durchdringung und Umsetzung dieser Bauaufgabe mit höchster Sensibilität. Ein solches Haus lenkt den Blick wieder auf Wesentlichkeiten und ist Zeugnis für ein Mehr durch Weniges, das einfach gut gemacht ist. Solche in Vergessenheit geratenen Selbstverständlichkeiten überzeugen bei diesem stillen Haus in einer selten gewordenen inneren Größe. Sie ist zugleich wesentlich, räumlich und fortschrittlich, und steht so als ein Beispiel für ein Bauen und Wohnen für breite Gesellschaftsschichten mit der noblen Wertvorstellung von bester, erneuerter Konvention mit modernen Maßstäben. Kommentar zur EnEV - Kompatibilität Zur Einschätzung der Energieeffizienz des Hauptpreises wurden die Daten des beigefügten Energieausweises und alle auf den Paneelen mitgelieferten Fakten - wie bei allen Anwärtern dieser Preisgruppe - eingehend untersucht. Die Leistungsfähigkeit der Hüllkonstruktion ist leicht ablesbar, da es sich um ein gängiges, über Jahrhunderte erprobtes Konzept handelt, das mit modernen Baustoffen umgesetzt wurde. Der von der Energieeinsparverordnung 2009 empfohlene U-Wert von 0,28 W/m2K für Außenwandkonstruktionen wäre mit der beim Hauptpreis vorliegenden Wärmeleitfähigkeit von λR=0,09 W/mK bereits mit einer Wanddicke von weniger als 30 cm erreicht worden. Insofern sind die zul. Transmissionshüllflächenverluste in Bezug auf die hier 36,5 cm dicken, hochwärmedämmenden Ziegelaußenwände ohne Schwierigkeiten erfüllt. Die anderen Hüllflächenkomponenten 11 Fotos: Antje Quiram, Stuttgart - Dachflächen, Fenster, Türen und der thermische Abschluss nach unten - sind bei diesem Haus ebenso ausreichend. Der Primärenergiebedarf ist die zweite relevante Größe für die Berechnung nach EnEV. Hier jedoch schlägt der Einfluss der Anlagentechnik wesentlich deutlicher zu Buche als die Optimierung der geforderten U-Werte für die Hüllflächenanteile es zu leisten vermag. Auch die drastische Reduzierung der Transmissionsverluste aller Hüllflächen z.B. bis auf Passivhausniveau würde eine unzureichende Heizungsanlage nicht ausgleichen können. Ein maximaler U-Wert von 0,15 W/m2K, der hierzu notwendig wäre, kann mit porosierten Ziegelkonstruktionen der Wärmeleitfähigkeit λR=0,07 W/mK bei einer Wanddicke von weniger als 49 cm ohne zusätzliche Dämmung leicht erreicht werden. Die Anlagentechnik schlägt sich in Form der Anlagenaufwandszahl ep sehr deutlich bei der Ermittlung des zulässigen Primärenergiebedarfswertes nieder. Hier ist der Einsatz erneuerbarer Energien wie Biomasse, Geothermie oder Solarthermie sehr günstig und erzielt deutlich reduzierte Bedarfswerte. Das preisgekrönte Projekt musste aus denkmalpflegerischen Gründen ohne Solarpaneele auf den Dachflächen auskommen und durfte aus geologischen Gründen keine Bohrungen für Wärmepumpen durchführen. Ein Biomassespeicher war aus Platzgründen nicht zu integrieren. In diesem Fall hat der Nachweis der Wärmebrückenfreiheit und der Luftdichtheit deutlichen Einfluss auf den Primärenergiebedarf. Wäre zusätzlich statt des Einsatzes von Brennwerttechnik eine günstiger zu bewertende Anlagentechnik machbar, könnte dieses Wohnhaus zum KfW-Effizienzhaus-40 gemacht werden. Dieser Hauptpreis zeigt, wie mit massiven, einschaligen Ziegelaußenwandkonstruktionen auf sehr wirtschaftliche Weise wartungsarme, energieeffiziente Häuser erstellt werden können, die herausragend sind. rgasse SCIENCE CENTER experimenta B Schäfergasse B B Nicolaikirche ße Zehentgas se berstra helm Wil Zehentgasse Ger al kan Sonderausstellung Wolfga nggasse Schw e / Ha of fenma m lmark t Lohtors traße se Schleuse -Platz Rathaus Falk FriedrichEbert-Brü cke Ausstellung Weinregal mit Unterschränken Fran Am Kiese gas Neckar enstraß Gustav-Binder-S traß Schulgasse e Restaurant Marktplatz rstraße Terrasse Restaurant Obere Necka rstr B aße Kaise HEILBRONN Gemmingergasse rkttur Ger berstra he Historisc ße Rosen A Einführungssaal arkt rstaß Hafenm Lohto Rath ausg asse Neck ar us Blick illuminierte grüne Wand kha chumacher Blick Lohtorstraß Fuge e l A A Multifunktionsfläche markttur m asse ben Erhardgass e Mühlgra Kranenstr Par Kurt-S asse Sonnengasse Trautenh Haltestel le Straßenb ahn ibbogeng Sülmerstraße rstraße enta Hefenweiler Nord Foyer e er karstraß enst re Nec maf Unte nora Lammgasse experim k Pa Gerbe Blic Shop SülmHafe erstra nße 12 Lammgasse Schäfe Kilianskir che Kaiserstraß e B Kirchbrunnenstraße Kiliansplatz Lageplan Erdgeschoss ARCHITEKTEN: STUDIOINGES BERLIN Obergeschoss Fotos: Dietmar Strauß, Besigheim NACHWUCHSPREIS Ein junges Berliner Architekturbüro, bestehend aus einer Architektin und zwei Architektenkollegen, erhielt die Chance – nach einem Wettbewerbserfolg – ein ScienceMuseum vor allem für Kinder und Jugendliche zu planen. Ein altes Speichergebäude auf einer Insel im Binnenhafengebiet von Heilbronn sollte umfassend saniert, umgebaut und erweitert werden. Die Planung im Bereich von Industriebrachen birgt häufig den schwierigen Umgang mit großen, denkmalgeschützten Bauwerken, deren sensible Erweiterung und sinnvolle Umwidmung komplexe Problemstellungen mit sich bringen. Der sanierungsbedürftige, trutzige, sechsgeschossige Altbau und der schmale, hohe Neubau, mit derselben dunklen Klinkerhülle versehen, wurden von den Nachwuchsarchitekten mit einem prägnanten, leuchtend hellgrünen Erschließungsbereich funktional zusammengefügt und gleichzeitig optisch zerteilt. Die Gebäudefuge dokumentiert - als Signal weithin sichtbar - das neue, farbenfrohe Innenleben des modernen Museums im alten Gemäuer. Ein beeindruckendes Bauwerk präsentiert sich der Jury, die mit diesem Nachwuchspreis die beachtliche Leistung des jungen Teams würdigen möchte. Der meist unverhoffte Wettbewerbserfolg junger Planer ist nur der Anfang einer komplexen Abfolge von Planungsschritten, die bewältigt sein wollen. Hier gelang es diesem aufstrebenden Architekturbüro nicht nur diese anspruchsvolle Kette an Aufgaben planerisch und organisatorisch erfolgreich zu meistern, sondern das Ergebnis präsentiert sich auch selbstbewusst als gelungene architektonisch-gestalterische Leistung, die diesen historischen Bereich des Binnenhafengebietes von Heilbronn deutlich aufwertet und zum Anziehungspunkt für viele junge, wissensdurstige und experimentierfreudige Menschen aus der ganzen Gegend macht. EDUCATION CENTER 13 NYANZA, RUANDA ARCHITEKT: DOMINIKUS STARK MÜNCHEN Fotos: Florian Holzherr, München Der Neubau eines Ausbildungszentrums mit Leuchtturmcharakter im IT-Bereich, auf eine private Initiative hin entstanden in Ruanda, geplant von einem jungen Münchner Architekten, der es geschafft hat, in einem afrikanischen Land - trotz sicherlich zahlreicher Unwägbarkeiten und zweifelsohne komplexester Planungs- und Bauabwicklungsproblemen zwischen Ruanda und Deutschland ein beeindruckendes Gebäudeensemble zu verwirklichen, das auch aufgrund seiner klaren räumlichen Anordnung um einen geschützten Gemeinschaftsbereich in Form eines zentralen Platzes und durch sein bestechend einfaches Materialkonzept überzeugt. Ziegelstein als ursprüngliches, durchgehendes Material für Wände, Stützen, Bodenbeläge, Lüftungsöffnungen und Sitzbänke, kombiniert mit Papyrusflechtwerk, das im Dorf von den Korbflechterinnen verarbeitet werden konnte, fügen sich zu Schatten spendenden, nach außen weitgehend geschlossenen Räumen, die durch Aussparungen im Mauerwerk durchlüftet und durch vorgelagerte Wandelgänge zum Hof hin geschützt werden. Zukunftsorientierung mit einfachsten, lowtech-Mitteln. Schon bei der Herstellung der Baustoffe waren Maschinen nicht notwendig. Die handgeformten, vor Ort gebrannten Ziegel konnten von den Menschen dort selbst verarbeitet werden. Die flachen, hinterlüfteten Pultdächer schützen nicht nur vor Sonne und Regen, sondern leiten das Regenwasser zum Sammeln in den Innenhof. Die Einbeziehung der lokalen Handwerker und der Menschen vor Ort fördert die Akzeptanz der Einrichtung und trägt zur wirtschaftlichen und baukulturellen Nachhaltigkeit bei. Der Jury ist klar, dass diese Bauaufgabe mit keinem anderen eingereichten Projekt bei diesem Wettbewerb direkt verglichen werden kann. Gleichzeitig ist offensichtlich, dass es sich um eine in vielerlei Hinsicht herausragende Lösung handelt, die - zudem im Nachwuchsbereich – unbedingt preiswürdig ist! NACHWUCHSPREIS HAUS CAMMERER 14 ADELBERG ARCHITEKTEN: KLUMPP + KLUMPP STUTTGART Fotos: Zooey Braun, Stuttgart ANERKENNUNG Ein ungewöhnliches, kompaktes Wohnhaus, das inmitten einer heterogenen Einfamilienhausbebauung an einem flachen Hang aus dem üblichen Gestaltungsrahmen fällt, unterscheidet sich auch durch die räumlichfunktionale Konzeption. Die eigentliche Wohnebene dieses Hauses erstreckt sich ausschließlich über das obere Geschoss, während das untere, teilweise im Hang eingegrabene Geschoss einem Gast zugeordnet ist. Nicht die landläufig als Nutzergruppe definierte Familie mit zwei Kindern sind hier die Bauherren, sondern ein Ehepaar mit längst erwachsenen Kindern, das zu zweit auf relativ knappem Raum hohe Wohnqualität mit kurzen Wegen und geringem Aufwand bei der Bewirtschaftung des Hauses vereinbaren kann. Der Gästetrakt kann als Einliegerbereich für eine Pflegeperson genutzt werden, die später vielleicht einmal gebraucht wird oder als barrierefrei erreichbare Nutzungseinheit. Das giebelständige, erdfarbene Wohngebäude mit dem breit gelagerten Satteldach ist als Massivbau in monolithischer Ziegelbauweise mit 36,5 cm dicken Außenwänden (λR= 0,09 W/mK, U-Wert = 0,22 W/m2K) gemauert. Der porosierte, großformatige Ziegel wurde raumseitig glatt verputzt und außenseitig mit einem groben, archaisch anmutenden Kellenwurfputz versehen. Das Energiekonzept des Hauses beinhaltet eine Brennstoffzellenheizung, die Erdgas umweltschonend in Wärme und Strom umwandelt und das Gebäude beheizt, das auf beiden Geschossen mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist. Die kompakte Anlage nimmt an einem bundesweiten Praxistest von Brennstoffzellen-Heizgeräten für Eigenheime teil. Die Jury wertet dieses Projekt als dringend notwendigen, gelungenen Beitrag zum demografischen Wandel, kombiniert mit einem energieeffizienten Haus mit robuster, nachhaltiger Hüllkonstruktion. ATELIERGEBÄUDE 15 SCHONDORF ARCHITEKTEN: ATELIER LÜPS SCHONDORF + 0,20UK- Sauberkeitsschicht + 0,02 UKD - 0,20 UK- Sauberkeitsschicht LR LR Fotos: Thomas Huber, Landsberg & Atelier Lüps, Schondorf Das Atelier- und Wohngebäude erhebt sich in ländlicher Umgebung mit einem mächtigen, schwarzen, gekurvten Sockel aus dem Asphalt des Parkplatzes und öffnet sich mit seiner zweischaligen Glasfassade fast nur zur Südseite. Massive, außen verputzte, weiße Wände umschließen das eigenwillige Bauwerk von drei Seiten. Ein komplexes Innenleben verteilt sich über drei miteinander verwobene Ebenen, die mit einer sich frei im Raum entwickelnden Stahltreppe verbunden sind. Vielfache Blickbezüge ergeben sich im gesamten Gefüge und lassen ein sehr abwechslungsreiches Raumerlebnis entstehen. Der veredelte Rohbau im Inneren des Bürobereiches wirkt wie ein Plädoyer für üblicherweise verputzte, porosierte Ziegelkonstruktionen, hier ungewohnt extrovertiert in Szene gesetzt. Sorgfältig gefügt, mit mustergültigem Überbindemass, präsentieren sich die Innenansichten der überaus sauber verarbeiteten, unverputzten, Planziegelwände im Atelierbereich wie ein Lehrstück für Maurerlehrlinge und Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens. Das Ziegelmauerwerk der 42,5 cm dicken, hochwärmedämmenden Außenwände (λR= 0,09 W/mK, U-Wert = 0,20 W/m2K) über dem spröd verarbeiteten Sichtbeton des Sockelbereichs wurde durchgehend ungeschnitten vermauert, ein Exempel für das allen Ziegelkonstruktionen unterliegende historische Ziegelmaß. Das komplexe Energiekonzept basiert auf den dicken Hüllflächen an drei Seiten des Gebäudes, den solaren Gewinnen der südausgerichteten Doppelfassade, der Speicherfähigkeit der schweren Konstruktionen, als auch auf der Nutzung einer Pelletheizung kombiniert mit thermischer Aktivierung der Decken und einer den Eigengebrauch völlig abdeckenden Fotovoltaikanlage auf dem Pultdach. Die solaren Energiegewinne über die Doppelfassade und deren Belüftung können kontrovers diskutiert werden. Die Eignung des Gebäudes als vorbildlicher Denkansatz ist jedoch unumstritten. ANERKENNUNG PFARRAMT ERLÖSERKIRCHE 16 LANDSHUT ARCHITEKTEN: NEUMEISTER & PARINGER LANDSHUT Fotos: Rolf Sturm, Landshut ANERKENNUNG Ein kleines Pfarramt in Landshut zog die Aufmerksamkeit der Jury wiederholt auf sich. Als anspruchsvolles Verbindungsglied zwischen dem einzigen evangelischen Kirchenneubau von Hans Döllgast aus dem Jahr 1963 und dem Gemeindehaus von Würzburger Architekten präsentiert sich dieses flache Gebäude mit einer sehr hochwertigen und anspruchsvoll detaillierten Klinkerhülle, die sich in die tiefen Laibungsbereiche und an einer Stelle auch komplett in den Innenraum hinein erstreckt. Zur Straße hin vollständig geschlossen, öffnet sich das Pfarramt großflächig nach Südwesten zum parkähnlichen Garten. Die beiden hellen Büroräume sind wohltuend ruhig und zurückhaltend ausgestattet. Die Außenwandkonstruktion, die aus einer speicherfähigen, wärmedämmenden, tragenden Ziegelkonstruktion mit einer Dicke von 36,5 cm besteht, wird durch die schmalen Riegelformate der vorgemauerten, 11,5 cm dicken Klinkerschicht teilweise komplett umhüllt. Die Jury kommt nach einhellig sehr positiver Einschätzung der gestalterischen Leistung der Architekten bei der Diskussion über die technische Seite des Bauvorhabens, nämlich Wärme- und Kühlbedarf eines so kleinen, mit Fernheizung betriebenen Bürogebäudes, zu dem Schluss, dass es vollkommen adäquat ausgestattet ist. Das mit genutzte, bereits vorhandene Heizsystem der Kirche stellt bei diesem kompakten, überschaubaren Raumvolumen eine effiziente Lösung dar. Die tiefen Laibungen des Gebäudes tragen zum Sonnenschutz bei. Die massive, als monolithisch zu wertende Außenhülle, die ohne zusätzliche Wärmedämmung auskommt, erbringt durch ihre Speicherfähigkeit sehr gute Ergebnisse. Insofern bietet dieses zurückhaltende, kirchliche Bauwerk einen sehr ansprechenden Ansatzpunkt für die Lösung der gestellten Aufgabe und den ausgelobten Wettbewerb an. JVA OFFENER VOLLZUG 17 BERLIN-ZEHLENDORF 42,6 III Robert- von-O sterta g-Stra ße ARCHITEKTEN: MGF STUTTGART N S-Bahnhof Zehlendorf-Süd (außer Betrieb) Fotos: Christian Richter, Münster Das Unterkunftsgebäude einer Justizvollzugsanstalt bei einem Architekturwettbewerb zu finden, dem hohe Gestaltqualität und andere anspruchsvolle Beurteilungskriterien zugrunde liegen, ist eher ungewöhnlich. Der U-förmige Baukörper dieses 3-geschossigen Gebäudekomplexes mit seiner klaren Konzeption ist mit einer sorgsam durchdachten Hülle versehen, die zwar die Konnotation „vergittertes Gefängnisgebäude“ hervorruft, jedoch so ansprechend ausgeformt ist, dass sich sofort Assoziationen zu deutlich weniger martialischen Nutzungen in den Vordergrund schieben. Welches Wohn- oder Bürogebäude würde sich nicht glücklich schätzen, eine derart qualitätvoll ausgeführte Klinkerfassade vorweisen zu können?! Mit seinem außen bündigen Fugenbild und dem flächigen Mauerwerk in lebendigen Nuancen von hellen Sandfarben bis zu kräftigen Brauntönen, gegliedert durch die keineswegs monotone Repetition des schmalen, hohen Fensterelements mit stählerner Laibung, fühlt man sich eher an Klassiker der Ziegelbauweise von Heinz Bienefeld erinnert denn an Vollzug bedingte Kargheit. Das Bauwerk nimmt mit seiner Materialität, dem Kohlebrand/Wasserstrichziegel, und dessen Farbigkeit Aspekte der ruralen Umgebung auf. Den Architekten gelingt es, ein Gebäude zu erstellen, das einerseits in seiner Reduziertheit der Bauaufgabe einer Vollzugsanstalt entspricht und gleichzeitig durch die Baukörperdisposition, die Gliederung der Fassaden, den Einsatz der Materialien und den sensiblen Umgang mit dem Detail Ruhe und Wärme ausstrahlt. Auch die Umformulierung des herkömmlichen „Gitters“ im tief in der Laibung sitzenden Fenster zu einem mehrfach nutzbaren Drehladen zeugt von versiertem, feinfühligem Vorgehen. Die Jury legt Wert darauf, dass gerade diese Bauaufgabe für den offenen Vollzug ganz bewusst gleichwertig neben den anderen Bauwerken stehen soll, die hier mit Anerkennungen ausgezeichnet werden. ANERKENNUNG DOMINIKUSZENTRUM 18 MÜNCHEN ARCHITEKTEN: MECK ARCHITEKTEN MÜNCHEN Fotos: Michael Heinrich, Müchen ANERKENNUNG Große Architektur wertet als geistiges Zentrum ein weitläufiges Neubaugebiet im Norden Münchens deutlich auf, dessen Gemeindemitglieder verschiedensten Kulturkreisen entstammen und einer Vielzahl von Religionen angehören. Soziale Infrastruktur in städtebaulichen Brennpunkten ist selten in derart beeindruckenden Bauten zu finden. Wohltuend hebt sich dieser kraftvolle Gebäudekomplex von seiner Umgebung ab. Die kubischen Baukörper, schützend um einen kontemplativen Innenhof komponiert, umgeben gekonnt den zentralen Freibereich und bieten doch die gebotene Durchlässigkeit, um Schwellenängste zu vermeiden. Die raue, rot-changierende Klinkerhülle zieht sich im Freien über Wände und Deckenuntersichten und als Belag über Böden und Treppen dieses außergewöhnlich qualitätvoll und sorgfältig detaillierten Bauwerks. Die eindringliche Durchgängigkeit des lebendigen Materials, seine haptische Qualität und seine monolithische Kraft verleihen den skulpturalen Bauelementen dieses außergewöhnlichen Gemeindezentrums eine meditative Aura, die im blau-lasierten Andachtsraum ihren Höhepunkt findet. Die schimmernde, farbliche Fassung dieses Raumes und die Lichtführung von oben, die den Raum überhöht, betonen den sakralen Charakter dieses Kernstückes des Zentrums. Seine großflächige Erweiterbarkeit hin zum Klinker gesäumten Vorbereich bietet auch bei bedeutenden Kirchenfesten Raum für eine große Gemeinde. Die architektonische Gesamtkomposition, die Ausgestaltung der Details und das anspruchsvolle, künstlerische Gestaltungskonzept haben sich hier zu einer bedeutenden Interpretation des Themas „sakraler und sozialer Mittelpunkt“ zusammengefunden und durch seinen meisterhaften Umgang mit den wesentlichen Elementen der Architektur ein Zeugnis für die Zeiten überdauernde Baukultur geschaffen. ST. NIKOLAUS 19 MÜNCHEN-NEURIED ARCHITEKTEN: MECK ARCHITEKTEN MÜNCHEN Fotos: Michael Heinrich, München & Florian Holzherr, Müchen Eine kompakte, streng kubische Bauskulptur, dunkel umhüllt und sowohl im Inneren des Kirchenraumes als auch im japanisch anmutenden Innenhof matt weiß schimmernd, wurde zum Anziehungspunkt für Gemeindemitglieder und Bewunderer überzeugender, kraftvoller Architektur. Die Gebäudekomposition des Kirchenzentrums St. Nikolaus am Rand eines heterogenen Wohngebietes in Neuried, im Münchner Süden, überzeugt durch seine ruhige Ausstrahlung, die durch das gekonnte Fügen der Bauteile und die überaus anspruchsvolle, zurückhaltende Ausformung der Details zustande kommt. Die konsequent vorgehängte, äußere Hülle ist durch die Wahl der ungleichmäßigen, im Ringofen gebrannten Klinker in ihrer lebhaften Farbigkeit und mit ihrer robusten Oberfläche dominierend und sehr überzeugend. Stark verformte Torfbrandklinker beleben die strengen Wandflächen und verursachen durch ihre Unregelmäßigkeit Licht- und Schattenspiel, Haptik und Leben. Der stofflich differenzierte Kontrast zwischen dem großflächigen, rauen Ziegelkleid und den hochwertig gestockten, hellen Betonflächen im Innenhofbereich erzeugt Spannung und Kraft. Der matt weiße Kirchenraum ist als indirekt beleuchtetes Raumvolumen wie eine innere Hülle in den tragenden Baukörper eingefügt, über eine gläserne Front mit dem Innenhof verbunden. Milchig ergießt sich das Licht asymmetrisch über Schrägen von oben in den sakralen Raum, dessen streng geformter, irdener Altarblock sich aus dem hölzernen Boden erhebt. Er ist, an drei Seiten von Bestuhlung umgeben, sichtbar von zentraler Bedeutung und anspruchsvoller Teil des künstlerischen Gesamtkonzepts. Als Fazit kommt die Jury einhellig zu dem Schluss, dass es sich hier um ein weiteres, souverän und sensibel gemeistertes Exponat im Oeuvre dieses Architekten handelt! ANERKENNUNG MONOLITHISCHES BAUEN MIT ZIEGEL 20 HOCHWÄRMEDÄMMENDE ZULASSUNGSZIEGEL - PLANZIEGEL FÜR AUSSENWÄNDE λR = 0,07 W/mK Perlitefüllung λR = 0,07 W/mK λR = 0,07 W/mK Mineralfaserfüllung λR = 0,07 W/mK λR = 0,07 W/mK Mineralgranulatfüllung λR = 0,08 W/mK λR = 0,08 W/mK ungefüllt ungefüllt λR = 0,09 W/mK ungefüllt - PLANZIEGEL MIT HOHEN ANFORDERUNGEN AN TRAGFÄHIGKEIT UND SCHALLSCHUTZ - MIT BESONDEREN ANFORDERUNGEN λR = 0,09 W/mK Perlitefüllung λR = 0,055 W/mK WDF-Perlitefüllung λR = 0,10 W/mK λR = 0,09 W/mK Mineralfaserfüllung Die derzeitigen Anforderungen an Gebäude verlangen Baustoffe, mit denen hochwertiges und anwendungsfreundliches Bauen sicher möglich ist. Mit dem vielfältigen Angebot an Ziegelprodukten lassen sich Gebäude heutzutage auf technisch und gestalterisch sehr anspruchsvollem Niveau erstellen. Neben Tragfähigkeit, Wärme-, Schall- und Brandschutz gewinnt auch der Begriff Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Innovative hochwärmedämmende Planziegel - in der neuesten Generation mit Dämmstoff gefüllt halten all den obigen Anforderungen in einem Produkt stand. Außenwände aus Ziegel haben bereits bei Wanddicken von 36,5 cm so hohe Tragfähigkeitsreserven, dass in der Regel eine 5- bis 6-geschossige Ausführung möglich ist.Gleichzeitig lässt sich bei dieser Bauweise der bauordnungsrechtlich geforderte Wärmeschutz nach den verschärften Anforderungen der EnEV 2009 sowie Brandund Schallschutz erfüllen. Eine Vielseitigkeit, die bei Wandbaustoffen einzigartig ist. λR = 0,10 W/mK Mineralgranulatfüllung λR = 0,13 W/mK ungefüllt Die neuesten Generationen großformatiger Zulassungsziegel mit geringer Rohdichte und dementsprechend hervorragenden Wärmedämmeigenschaften eignen sich in hohem Maße für neue energetische Baukonzepte bis hin zu Passiv- und Plus-Energiehäusern. Beim Neubau von Gebäuden mit geringer Höhe - Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser sind die Anforderungen des Wärmeschutzes ohne weiteres mit monolithischen Außenwandkonstruktionen zu erfüllen. Diese hochwärmedämmende, massive Hülle führt zu sehr geringem Heizwärmebedarf, der sehr gut durch regenerative Energieträger abgedeckt werden kann. Die unter Wandbaustoffen einzigartig niedrigen Wärmeleitfähigkeitswerte erreichen bei porosierten Ziegeln Spitzenwerte von bis zu λR = 0,07 W/mK. Mit Dünnbettmörtel vermauert, außen mit Leichtputz als Witterungsschutz und innen mit Kalkgips- oder Kalkzementputz verarbeitet, bietet diese offenporige, mineralische Konstruktionsart nach wie vor hohe Ausführungssicherheit, ausgeprägte Wirtschaftlichkeit und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Einfache, seit langem bewährte Anschlussdetails tragen mit dazu bei, dass monolithische Ziegelkonstruktionen sehr langlebig und extrem wartungsarm sind. Nachhaltigkeit im besten Sinne! Diese positive Bilanz lässt sich auch bei der Gebäudesanierung mit keramischen Produkten erzielen. Statt sich mit schadensträchtigen Wärmedämmverbundsystemen auf eine ganze Anzahl von kostenintensiven Risiken einzulassen, kann eine stossfeste und brandsichere, keramische Wärmedämmfassade mit mineralischer Perlitefüllung (WDF) hohe Wertbeständigkeit aufgrund langer Lebenserwartung garantieren. WDF ist ein nicht brennbarer, mit Vulkangestein gefüllter Wärmeschutz-Planziegel, der sich aufgrund seiner günstigen Eigenschaften in Bezug auf den Feuchteaustausch auch als Innenwanddämmung, z.B. im Denkmal geschützten Bereich, einsetzen lässt. Schallschutz-Füllziegel Erdbebensicher LEXIKON MAUERWERK 2011 ENERGIEEINSPARVERORDNUNG - ENEV 2009 WER SAGT, ZIEGELHÄUSER WÄREN MIT DER ENEV 2009 NICHT MEHR VEREINBAR, TÄUSCHT SICH SEHR! Hinweise zur Planung von energieeffizienten Wohnhäusern mit massiven, monolithischen Außenwänden aus großformatigen, hochwärmedämmenden, porosierten Ziegeln MASSNAHMEN ZUR ENERGIEEFFIZIENZ Um einen wirkungsvollen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch Maßnahmen zur Energieeffizienz von Gebäuden zu leisten, müssen im hiesigen Klima vorrangig die Eigenschaften der Hüllflächen von Gebäuden und ihre Anlagentechnik kritisch betrachtet und optimiert werden. Gebäudehüllen sollen wärmedämmend, luftdicht, langlebig und wartungsarm sein. Wärmeverluste durch die Hülle sollen minimiert, -gewinne maximiert und sommerliche Überhitzung verhindert werden. Es muss etwa die Hälfte des Jahres darauf geachtet werden, Heizwärme und andere Wärmegewinne nicht durch die Hüllkonstruktion von Gebäuden zu verlieren. Die EnEV 2009 gibt bei den Eigenschaften der Referenzgebäude, die im Wohnungsbau Grundlage der Berechnung der zul. Werte für den Primärenergiebedarf und die Transmissionshüllflächenverluste darstellen, einen empfohlenen U-Wert von 0,28 W/m2K an. Dieser Wärmedurchgangskoeffizient lässt sich mit einer monolithischen Konstruktion aus großformatigen, porosierten Planziegeln bereits mit einer Wanddicke von 30 cm mit einem Ziegel der Wärmeleitfähigkeit λR=0,09 W/mK erreichen. Die übliche Wanddicke von 36,5 cm erreicht den geforderten U-Wert bereits mit einem Ziegel mit dem Lambdawert 0,11 W/mK. So erklärt es sich, dass auch die Gebäudehüllen von älteren Wohnhäusern mit massiven, einschaligen Ziegelwandkonstruktionen die zulässigen Transmissionswerte einhalten, während die Anforderungen in Bezug auf den zulässigen Primärenergiebedarf deutlich durch die Eigenschaften der Anlagentechnik geprägt sind. Die auf Seite 20 dieses Heftes gezeigten Ziegel der neuesten Generation erreichen bei einer Wanddicke von 30 cm einen U-Wert von bis zu 0,22 W/m2K. Bei einer Dicke von 49 cm befindet man sich im Passivhausbereich mit 0,14 W/m2K. Wer kann da noch daran zweifeln, dass Ziegelaußenwandkonstruktionen sehr gut mit der EnEV 2009 leben können!? 21 U-Werte einschaliger/monolithischer Ziegelaußenwände in W/m2 K λR in W/mK Wanddicke ohne Putz in cm 30,0 36,5 42,5 49,0 0,07 0,22 0,18 0,16 0,14 0,08 0,25 0,21 0,18 0,16 0,09 0,28 0,23 0,20 0,17 0,10 0,30 0,25 0,22 0,19 0,11 0,33 0,28 0,24 0,21 0,12 0,36 0,30 0,26 0,23 Der nach EnEV 2009 zulässige Primärenergiebedarf setzt sich aus dem Heizenergiebedarf und dem Trinkwasserwärmebedarf zusammen. Die Luftdichtheit der Außenhülle eines Gebäudes wird zunehmend als Qualitätsmerkmal verstanden und ist ein wesentlicher Vorteil des Massivbaus. Neben der Schadensfreiheit ist ein höherer thermischer Komfort erreicht, ein besserer Schallschutz erzielt und eine nachhaltige Bauqualität sichergestellt. Insofern beeinflusst der Nachweis der Luftdichtheit einer Gebäudehülle das Ergebnis der Berechnung zum Primärenergiebedarf deutlich. Auch der Nachweis der Wärmebrückenfreiheit wirkt sich merklich darauf aus. Die Anlagentechnik als solche schlägt sich in Form der Anlagenaufwandszahl ep sehr deutlich bei der Ermittlung des zulässigen Wertes nieder. Sie beinhaltet sämtliche Anlagenverluste für Trinkwassererwärmung, Heizungs- und Lüftungstechnik inklusive elektrischer Hilfsenergie. Eine Kombination mit erneuerbaren Energien wie Biomasse, Geothermie oder Solarthermie wirkt sich aufgrund der sehr niedrigen ep-Werte sehr günstig auf das Ergebnis der Berechnung nach EnEV aus. Gebäude, die aus denkmalpflegerischen Gründen keine Solarpaneele auf den Dachflächen integrieren oder aus Platzgründen keine Wärmepumpen einsetzen können und keinen Raum für einen Biomassespeicher haben, müssen die Optimierung des Gebäudes durch andere Massnahmen anstreben: Optimale U-Werte der wärmebrückenfreien Hüllkonstruktion, Nachweis der Luftdichtheit der Hülle, ggf. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. In den meisten Fällen sind derartige Einschränkungen nicht der Fall. Dann können unter möglichst wirtschaftlichem Einsatz einer Kombination der oben genannten Maßnahmen alle Arten von KfW-Effizienzhäusern bis hin zu Plus-Energiehäusern mit monolithischen Ziegelaußenwänden gebaut werden. ENGERE WAHL 22 05 09 14 15 28 32 43 45 WEITERE PROJEKTE 23 04 12 16 18 19 23 29 31 TEILNEHMER NR. PROJEKT 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. ARCHITEKTURBÜRO/PLANER NR. PROJEKT ARCHITEKTURBÜRO/PLANER Haus B Christine Remensperger Architektin 27. Stadtwerke Landsberg KU Bureau für Architekten Stuttgart - Rotenberg Stuttgart Education Center Nyanza Dominikus Stark Architekten Nyanza - Ruanda München TU München Hild und K Architekten München München Einfamilienhaus Schreiber Hafner-Bau Görisried Görisried Bürogebäude Starcom Ortner & Ortner Baukunst Frankfurt am Main Berlin Haus R in H - Wedge House Schmalohr Architekten Hille Bückeburg Wohnhaus Cammerer Klumpp & Klumpp Architekten Adelberg Stuttgart „Bürohaus Atene“ Ufo Architekt Potsdam Potsdam Treppenturm Nagler Architekten Ingolstadt München 10. Innovatives Variantenhaus Traunstein 11. Energieeffizientes EFH Landau 12. „Vasati 2.0“ Hannover 13. Neubau Trommsdorfstrasse Erfurt 14. „Stadtlücke“ Freising 15. Bundesstiftung Baukultur Potsdam 16. Erweiterungsbau Kloster-Au Au am Inn 17. Stadtbücherei Helmond Helmond - Niederlande 18. Wohnanlage Memmingen 19. Architekturmuseum Hombroich Hombroich 20. Wohnhaus „Allee“ Passau 21. Wohnhaus „Quelle“ Passau 22. Rekonstruktion Baudenkmal Berlin - Pankow 23. L2 - Wohnen in der Stadt Berlin 24. Büro- u. Seminargebäude Berlin 25. Dominikuszentrum München 26. Pfarrzentrum St. Nikolaus München - Neuried Ingenieurbüro Edbauer Traunstein Architekturbüro Laier Ludwigshafen Lassen Architekten Langenhagen Architekturbüro L+S Hauschild Erfurt Deppisch Architekten Freising Springer Architekten Berlin Architekturbüro Schmuck München Bolles + Wilson Münster Architekturbüro Arlart Memmingen Finsterwalder Architekten Stephanskirchen Architekturbüro Denz Passau Architekturbüro Denz Passau Ingenierbüro Dieckmann Berlin Clarke und Kuhn Architekten Berlin Bernd Albers Berlin Meck Architekten München Meck Architekten München Landsberg 28. Alte Baumwollspinnerei Kolbermoor 29. Umbau & Sanierung Bauernhof Vogtareuth 30. Mehrfamilienhaus München 31. Wohnanlage Mühlfeldweg Garching 32. Wohnhaus Goldner Landshut 33. Pfarramt Erlöserkirche Landshut 34. Wohnbebauung am Maxwehr Landshut 35. Rathaus Münchsmünster Münchsmünster 36. Kinderkrippe Buch am Erlbach 37. Ateliergebäude Schondorf 38. Mehrzweckgebäude Göttingen - Weende 39. Unterkunftsgebäude offener Vollzug Berlin 40. Wohnhaus Skylight Münster 41. Wohn- & Geschäftshaus Frankfurt am Main 42. Experimenta Heilbronn 43. Bildungszentrum Bestehornpark Aschersleben 44. Wohnhaus F Hannover 45. Seevilla bei Potsdam Neu Fahrland 46. Wohn- und Geschäftshaus Hannover 47. Sanierung Aussegnungshalle Aalen 48. Wohnhaus + Betriebsgebäude Freising 49. 1 ZFH und 2 EFH Freising 50. Gebautes Licht - Volksbank Heiden 51. Betriebskinderstätte Küken & Friends Haren 52. EWE Betriebskinderstätte Biberburg Oldenburg Landsberg Quest-Architekten Rosenheim Quest-Architekten Rosenheim Ingenieurbüro Schröck München Röpke Architekten München Neumeister & Paringer Landshut Neumeister & Paringer Landshut EFZ Architekten + Stadtplaner Landshut EFZ Architekten + Stadtplaner Landshut EFZ Architekten + Stadtplaner Landshut Atelier Lüps Schondorf O.M. Architekten Braunschweig MGF Architekten Stuttgart behet bondzio lin Architekten Münster Dietz Joppien Architekten Frankfurt am Main studioinges Architektur + Städtebau Berlin LRO Architekten Stuttgart saboArchitekten Hannover Wagner Architekten Berlin generalPlan GmbH, Pruin.Uffelmann Hannover kaestle ocker roeder Architekten Stuttgart ArchWerkstatt Gmeier.Habermeyer.Huber Freising ArchWerkstatt Gmeiner.Habermeyer.Huber Freising Thesing & Thesing Architekten Heiden Droste Droste & Urban Architekten Oldenburg Droste Droste & Urban Architekten Oldenburg IMPRESSUM Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e.V. Beethovenstr. 8, 80336 München www.ziegel.com Konzeption, Grafik: Waltraud Vogler, Dipl.-Ing. Architektin Anita Benja, Dipl.-Ing. FB Architektur [email protected] Grafische Beratung: D.SIGNstudio Prinzregentenstr. 110, 81677 München www.dsignstudio.de Druckerei: Fritz Kriechbaumer Wettersteinstr. 12, 82024 Taufkirchen www.kriechbaumer.de ANSPRECHPARTNER Ziegel Zentrum Süd: Waltraud Vogler, Dipl.-Ing. Architektin Beethovenstr. 8, 80336 München www.ziegel.com Bundesbauministerium: Hans-Dieter Hegner, Dipl.-Ing. Invalidenstr. 44, 10115 Berlin www.bmvbs.de Bayerische Architektenkammer: Oliver Heiss, Dipl.-Ing. Architekt Waisenhausstr. 4, 80637 München www.byak.de BDA Bayern: Simone Laubach, Dipl.-Ing. Architektin Türkenstraße 34, 80333 München www.bda-bayern.de BDA Baden-Württemberg: Eva Weinmann, Dipl.-Ing. Architektin Friedrichstr. 5, 70174 Stuttgart www.bda-bawue.de Bayerische Ingenieurekammer-Bau: Jan Struck, M.A. Soziologe Nymphenburger Str. 5, 80335 München www.bayika.de Quick-mix: Robert Heiden, Dipl.-Ing. MBA Mühleneschweg 6, 49090 Osnabrück www.quick-mix.de Die Herstellung und das Papier dieser Dokumentation sind zertifiziert nach den Kriterien des Forest Stewardship Councils (FSC). Das FSC schreibt strenge Kriterien bei der Waldbewirtschaftung vor und vermeidet damit unkontrollierte Abholzung, Verletzung der Menschenrechte und Belastung der Umwelt. Da die Produkte mit FSC-Siegel verschiedene Stufen des Handels und der Verarbei- tung durchlaufen, werden auch Verarbeitungsbetriebe von Papier, z.B. Druckereien, nach den Regeln des FSC zertifiziert. www.ziegel.com