Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim

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Barnim_2 18.06.2007 12:07 Uhr Seite 1
Projektportrait
Besonderheiten
Portrait Nr. 25
Dienstleistungs- und
Verwaltungszentrum Barnim
Das neue Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim (Paul-Wunderlich-Haus) befindet sich im Stadtzentrum von Eberswalde
neben dem Marktplatz. Der Gebäudekomplex
umfasst vier Baukörper auf dem Pavillonplatz
und ein Verwaltungsgebäude mit Parkhaus
am Standort der ehemaligen Feuerwache.
Zentrale städtebauliche Elemente sind der von
den Baukörpern gefasste neue Innenhof und
die Durchwegung durch die Kirchstraße.
In den Erdgeschossen befinden sich Gewerbeflächen für Verkauf und Gastronomie. Die
oberen Geschosse nutzt die Verwaltung des
Landkreises. Keines der Gebäude ist unterkellert. Sie können aufgrund ihrer jeweils eigenen technischen Infrastruktur auch separat
betrieben werden.
Bis auf das Gebäude des Landrats mit seinem
Kreistag-Sitzungssaal verfügen alle drei anderen Baukörper auf dem Pavillonplatz über ein
zentrales, nicht beheiztes Atrium. Das verglaste Dach besitzt Lüftungsklappen und einen
innen liegenden, horizontalen Sonnenschutz.
Die Arbeitsplätze der 550 Mitarbeiter sind in
Zellen- oder Kombibüros sowie Gruppen- und
Großraumbüros organisiert. Die Kombibüros
bestehen aus jeweils ca. 8 m2 großen Zellen
(Homebases) an der Außenfassade und einer
Mittelzone für die gemeinschaftlich genutzte
Infrastruktur. Großraum- und Gruppenbüros
sind mit Stellwänden und Möbelteilen untergliedert.
Der Publikumsverkehr wird in manchen Nutzungsbereichen über spezielle Kontakträume
abgewickelt.
Dem Vorhaben kommt eine besonders hohe
städtebauliche, ökologische und soziale Verantwortung zu, da es als zentrale öffentliche
Kreisverwaltung mit Kreistag und gewerblichen Dienstleistungen das neue Zentrum in
Eberswalde mit innerstädtischen Funktionsträgern komplettiert.
C
25
Hotels und
Gastronomie
Integraler
Entwurfsprozess
Simulation
Erhöhter
Wärmeschutz
Passive
Kühlung
Tageslichtnutzung
Atrium
Solarthermie
Bereits in der Wettbewerbsausschreibung
wurden die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz verankert. Um das Gebäude später
kosten- und ressourcenschonend betreiben zu
können, bearbeitete das Planungsteam mit
dem Bauherrn bereits während der Entwurfsplanung Aufgabenstellungen im Bereich Facility
Management. Ergänzend wurde ein EDV/ITKonzept zur Reduktion des Stromverbrauchs
an den Arbeitsplätzen und ein Kühlkonzept
für den Serverraum entwickelt..
A
D
N
Abb. 1: Lageplan
Verkaufsstätten
Heil- und Pflegeeinrichtungen
Auf der Nachkriegsbrache mit komplizierten
Baugrundverhältnissen und mittelalterlichem
Bodendenkmal war eine Unterkellerung des
Gebäudes ausgeschlossen. Eine in diesem
Kontext notwendige Pfahlgründung führte
zum Konzept der oberflächennahen, geothermischen Wärmenutzung über Energiepfähle.
Drei Gebäude des Verwaltungskomplexes verfügen über innen liegende Atrien, die bewusst
durch unterschiedliche Ausführung der angrenzenden Verglasungsflächen auch unterschiedliche Klimate ausprägen werden.
Solarstrom
Wärmerückgewinnung
Erdwärme -,
Erdkältenutzung
Kraft-/WärmeKopplung
Parallel zu Planung und Ausführung erfolgte
eine detaillierte Lebenszyklusanalyse des
Bauvorhabens mit dem Werkzeug LEGEP.
Impressum
Projektteam
EnBau : MONITOR
Team
Monitoring
Bauherr Kreisverwaltung
Landkreis Barnim, vertreten durch den
Landrat Bodo Ihrke
Kontakt: Herr Aßmann
Rudolf-Breitscheid-Straße 36, 16225 Eberswalde
BTU Cottbus, Lehrstuhl für Angewandte Physik
Kontakt: Herr Häusler
Konrad-Wachsmann-Allee 1
03044 Cottbus
Telefon: +49 (355) 692315
Fax: +49 (355) 692103
e-mail: [email protected]
Internet: www.tu-cottbus.de
Institute, Schulen
und Hochschulen
Produktionsstätten
In den vorgefertigten Fassaden in Holztafelbauweise kommen im Anschlussbereich des
außen liegenden Sonnenschutzes VakuumIsolations-Paneele (VIP) zum Einsatz. In ausgewählten Nutzungsbereichen werden Deckenelemente mit integriertem Phasenwechselmaterial (PCM) eingesetzt, um das sommerliche Raumklima zu verbessern.
B
Büro und
Verwaltung
Wärme-/KälteVerbund
Wärmepumpe
Dieses Dokument wurde im Rahmen des Begleitforschungsprojekts »EnBau : MONITOR« erstellt. Die
Begleitforschung dokumentiert, analysiert
und kommuniziert die Ergebnisse der NeubauDemonstrationsprojekte des Förderkonzepts
Energieoptimiertes Bauen des BMWi.
Die Verantwortung für den Inhalt dieses
Faltblattes liegt bei der Bergischen Universität
Wuppertal, b+tga.
Kontaktadresse:
Gesamtverantwortung und Koordination
Dokumentation und Analyse
Fraunhofer-Institut
für Solare Energiesysteme ISE
Herr Herkel
Heidenhofstr. 2
79110 Freiburg
Telefon (0761) 45 88-51 17
Telefax (0761) 45 88-90 00
e-mail: [email protected]
Bergische Universität Wuppertal
Herr Prof. Dr.-Ing. Voss
Fachbereich Architektur, Bauphysik und
Technische Gebäudeausrüstung (b+tga)
Pauluskirchstr. 7
42285 Wuppertal
Telefon (0202) 439-40 94
Telefax (0202) 439-42 96
e-mail: [email protected]
Kommunikation
sol°id°ar planungswerkstatt berlin
Herr Dr. Löhnert
Forststr. 30
12163 Berlin
Lehre, Aus- und Weiterbildung
Universität Karlsruhe
Herr Prof. Wagner
Fakultät Architektur
Fachgebiet Bauphysik und
Technischer Ausbau (fbta)
Englerstr. 7
76128 Karlsruhe
Projektförderung
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie, BMWi
über
Projektträger PTJ
Herr Kratz
Forschungszentrum Jülich GmbH
52425 Jülich
Abbildungsnachweis
Gebäudeautomation
Förderung durch das
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie (BMWi)
Biomassenutzung
Regenwasserkonzept
Abb. 2: Grundriss 1.OG Gebäude D
2
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
Abb. 3: Querschnitt
Baustoffökologie
Titel: W. von Herder, GAP
Abb. 1-3: GAP, Gesellschaft für Architektur und
Projektmanagement mbH
Abb. 5, 7-10: sol°id°ar planungswerkstatt berlin
Abb. 6: Marzahn & Rentsch
1. Auflage, 2007
Besuchen Sie uns im Internet
http://www.enbau.info
Bauherr Gewerbeflächen
Sparkasse Barnim
Kontakt: Herr Keil
Michaelisstraße 1, 16225 Eberswalde
Förderung
Architektur, Generalplanung, Projektsteuerung
GAP Gesellschaft für Architektur und
Projektmanagement mbH
Kontakt: Herr Winkelbauer, Herr Groscurth
Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin
Bauleitung Hochbau
Architekturbüro Schasler
Kontakt: Frau Kuster, Herr Gerlach
Giesebrechtstr. 20, 10629 Berlin
Monitoring
191.276 €
Laufzeit
01.10.2005 -30.09.2009
Projektadresse
Am Markt 1
16225 Eberswalde
Tragwerksplanung
Marzahn & Rentzsch Ingenieurbüro
für Baustatik und Baukonstruktion
Kontakt: Herr Rentzsch
Dernburgstraße 59, 14057 Berlin
und Planungsgemeinschaft Barnim (IBQ, FPG, ibe)
Gebäudeklimakonzept, Energieplanung,
Simulation
teamgmi Ingenieurbüro GmbH
Kontakt: Herr Gasser, Herr Krauß
Schönbrunnerstr. 44/10, A-1050 Wien
Technische Gebäudeausrüstung (HLKS)
teamgmi Ingenieurbüro GmbH
Kontakt: Herr Krauß
Schönbrunnerstr. 44/10, A-1050 Wien
Finower Planungsgesellschaft mbH
ARGE FPG
Kontakt: Herr Brandt
Altenhoferstraße 13 A, 16227 Eberswalde
Projektbüro Dörner & Partner GmbH
ARGE FPG
Kontakt: Herr Dörner
Bahnhofstraße 7, 16227 Eberswalde
Licht- und Elektroplanung
Licht- und Elektroplanung Hecht
Kontakt: Herr Hecht
Hörnlingerstraße 11a, A-6830 Rankweil
Ingenieurbüro Ziesche
Kontakt: Herr Ziesche
Birkholzer Straße 90, 16341 Panketal
Bauherr
Kreisverwaltung
Bauherr
Gewerbeflächen
Generalplaner
Architektur
Projektsteuerung
Koordination
TGA Generalplaner
Gebäudeklimakonzept
Energiekonzept
Tageslicht
Bauphysik
Bauökologie
HLKS (1-3)
Elektro (1-3)
Bauüberwachung
Hochbau
Licht/Elektro
LP 4-9
Sonstige
Fachplanungen
HLKS
LP 4-9
Tragwerksplanung
LP 1-3
Tragwerksplanung
LP 4-6
regionale Fachplaner
Barnim_2 18.06.2007 12:07 Uhr Seite 1
Projektportrait
Besonderheiten
Portrait Nr. 25
Dienstleistungs- und
Verwaltungszentrum Barnim
Das neue Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim (Paul-Wunderlich-Haus) befindet sich im Stadtzentrum von Eberswalde
neben dem Marktplatz. Der Gebäudekomplex
umfasst vier Baukörper auf dem Pavillonplatz
und ein Verwaltungsgebäude mit Parkhaus
am Standort der ehemaligen Feuerwache.
Zentrale städtebauliche Elemente sind der von
den Baukörpern gefasste neue Innenhof und
die Durchwegung durch die Kirchstraße.
In den Erdgeschossen befinden sich Gewerbeflächen für Verkauf und Gastronomie. Die
oberen Geschosse nutzt die Verwaltung des
Landkreises. Keines der Gebäude ist unterkellert. Sie können aufgrund ihrer jeweils eigenen technischen Infrastruktur auch separat
betrieben werden.
Bis auf das Gebäude des Landrats mit seinem
Kreistag-Sitzungssaal verfügen alle drei anderen Baukörper auf dem Pavillonplatz über ein
zentrales, nicht beheiztes Atrium. Das verglaste Dach besitzt Lüftungsklappen und einen
innen liegenden, horizontalen Sonnenschutz.
Die Arbeitsplätze der 550 Mitarbeiter sind in
Zellen- oder Kombibüros sowie Gruppen- und
Großraumbüros organisiert. Die Kombibüros
bestehen aus jeweils ca. 8 m2 großen Zellen
(Homebases) an der Außenfassade und einer
Mittelzone für die gemeinschaftlich genutzte
Infrastruktur. Großraum- und Gruppenbüros
sind mit Stellwänden und Möbelteilen untergliedert.
Der Publikumsverkehr wird in manchen Nutzungsbereichen über spezielle Kontakträume
abgewickelt.
Dem Vorhaben kommt eine besonders hohe
städtebauliche, ökologische und soziale Verantwortung zu, da es als zentrale öffentliche
Kreisverwaltung mit Kreistag und gewerblichen Dienstleistungen das neue Zentrum in
Eberswalde mit innerstädtischen Funktionsträgern komplettiert.
C
25
Hotels und
Gastronomie
Integraler
Entwurfsprozess
Simulation
Erhöhter
Wärmeschutz
Passive
Kühlung
Tageslichtnutzung
Atrium
Solarthermie
Bereits in der Wettbewerbsausschreibung
wurden die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz verankert. Um das Gebäude später
kosten- und ressourcenschonend betreiben zu
können, bearbeitete das Planungsteam mit
dem Bauherrn bereits während der Entwurfsplanung Aufgabenstellungen im Bereich Facility
Management. Ergänzend wurde ein EDV/ITKonzept zur Reduktion des Stromverbrauchs
an den Arbeitsplätzen und ein Kühlkonzept
für den Serverraum entwickelt..
A
D
N
Abb. 1: Lageplan
Verkaufsstätten
Heil- und Pflegeeinrichtungen
Auf der Nachkriegsbrache mit komplizierten
Baugrundverhältnissen und mittelalterlichem
Bodendenkmal war eine Unterkellerung des
Gebäudes ausgeschlossen. Eine in diesem
Kontext notwendige Pfahlgründung führte
zum Konzept der oberflächennahen, geothermischen Wärmenutzung über Energiepfähle.
Drei Gebäude des Verwaltungskomplexes verfügen über innen liegende Atrien, die bewusst
durch unterschiedliche Ausführung der angrenzenden Verglasungsflächen auch unterschiedliche Klimate ausprägen werden.
Solarstrom
Wärmerückgewinnung
Erdwärme -,
Erdkältenutzung
Kraft-/WärmeKopplung
Parallel zu Planung und Ausführung erfolgte
eine detaillierte Lebenszyklusanalyse des
Bauvorhabens mit dem Werkzeug LEGEP.
Impressum
Projektteam
EnBau : MONITOR
Team
Monitoring
Bauherr Kreisverwaltung
Landkreis Barnim, vertreten durch den
Landrat Bodo Ihrke
Kontakt: Herr Aßmann
Rudolf-Breitscheid-Straße 36, 16225 Eberswalde
BTU Cottbus, Lehrstuhl für Angewandte Physik
Kontakt: Herr Häusler
Konrad-Wachsmann-Allee 1
03044 Cottbus
Telefon: +49 (355) 692315
Fax: +49 (355) 692103
e-mail: [email protected]
Internet: www.tu-cottbus.de
Institute, Schulen
und Hochschulen
Produktionsstätten
In den vorgefertigten Fassaden in Holztafelbauweise kommen im Anschlussbereich des
außen liegenden Sonnenschutzes VakuumIsolations-Paneele (VIP) zum Einsatz. In ausgewählten Nutzungsbereichen werden Deckenelemente mit integriertem Phasenwechselmaterial (PCM) eingesetzt, um das sommerliche Raumklima zu verbessern.
B
Büro und
Verwaltung
Wärme-/KälteVerbund
Wärmepumpe
Dieses Dokument wurde im Rahmen des Begleitforschungsprojekts »EnBau : MONITOR« erstellt. Die
Begleitforschung dokumentiert, analysiert
und kommuniziert die Ergebnisse der NeubauDemonstrationsprojekte des Förderkonzepts
Energieoptimiertes Bauen des BMWi.
Die Verantwortung für den Inhalt dieses
Faltblattes liegt bei der Bergischen Universität
Wuppertal, b+tga.
Kontaktadresse:
Gesamtverantwortung und Koordination
Dokumentation und Analyse
Fraunhofer-Institut
für Solare Energiesysteme ISE
Herr Herkel
Heidenhofstr. 2
79110 Freiburg
Telefon (0761) 45 88-51 17
Telefax (0761) 45 88-90 00
e-mail: [email protected]
Bergische Universität Wuppertal
Herr Prof. Dr.-Ing. Voss
Fachbereich Architektur, Bauphysik und
Technische Gebäudeausrüstung (b+tga)
Pauluskirchstr. 7
42285 Wuppertal
Telefon (0202) 439-40 94
Telefax (0202) 439-42 96
e-mail: [email protected]
Kommunikation
sol°id°ar planungswerkstatt berlin
Herr Dr. Löhnert
Forststr. 30
12163 Berlin
Lehre, Aus- und Weiterbildung
Universität Karlsruhe
Herr Prof. Wagner
Fakultät Architektur
Fachgebiet Bauphysik und
Technischer Ausbau (fbta)
Englerstr. 7
76128 Karlsruhe
Projektförderung
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie, BMWi
über
Projektträger PTJ
Herr Kratz
Forschungszentrum Jülich GmbH
52425 Jülich
Abbildungsnachweis
Gebäudeautomation
Förderung durch das
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie (BMWi)
Biomassenutzung
Regenwasserkonzept
Abb. 2: Grundriss 1.OG Gebäude D
2
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
Abb. 3: Querschnitt
Baustoffökologie
Titel: W. von Herder, GAP
Abb. 1-3: GAP, Gesellschaft für Architektur und
Projektmanagement mbH
Abb. 5, 7-10: sol°id°ar planungswerkstatt berlin
Abb. 6: Marzahn & Rentsch
1. Auflage, 2007
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Bauherr Gewerbeflächen
Sparkasse Barnim
Kontakt: Herr Keil
Michaelisstraße 1, 16225 Eberswalde
Förderung
Architektur, Generalplanung, Projektsteuerung
GAP Gesellschaft für Architektur und
Projektmanagement mbH
Kontakt: Herr Winkelbauer, Herr Groscurth
Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin
Bauleitung Hochbau
Architekturbüro Schasler
Kontakt: Frau Kuster, Herr Gerlach
Giesebrechtstr. 20, 10629 Berlin
Monitoring
191.276 €
Laufzeit
01.10.2005 -30.09.2009
Projektadresse
Am Markt 1
16225 Eberswalde
Tragwerksplanung
Marzahn & Rentzsch Ingenieurbüro
für Baustatik und Baukonstruktion
Kontakt: Herr Rentzsch
Dernburgstraße 59, 14057 Berlin
und Planungsgemeinschaft Barnim (IBQ, FPG, ibe)
Gebäudeklimakonzept, Energieplanung,
Simulation
teamgmi Ingenieurbüro GmbH
Kontakt: Herr Gasser, Herr Krauß
Schönbrunnerstr. 44/10, A-1050 Wien
Technische Gebäudeausrüstung (HLKS)
teamgmi Ingenieurbüro GmbH
Kontakt: Herr Krauß
Schönbrunnerstr. 44/10, A-1050 Wien
Finower Planungsgesellschaft mbH
ARGE FPG
Kontakt: Herr Brandt
Altenhoferstraße 13 A, 16227 Eberswalde
Projektbüro Dörner & Partner GmbH
ARGE FPG
Kontakt: Herr Dörner
Bahnhofstraße 7, 16227 Eberswalde
Licht- und Elektroplanung
Licht- und Elektroplanung Hecht
Kontakt: Herr Hecht
Hörnlingerstraße 11a, A-6830 Rankweil
Ingenieurbüro Ziesche
Kontakt: Herr Ziesche
Birkholzer Straße 90, 16341 Panketal
Bauherr
Kreisverwaltung
Bauherr
Gewerbeflächen
Generalplaner
Architektur
Projektsteuerung
Koordination
TGA Generalplaner
Gebäudeklimakonzept
Energiekonzept
Tageslicht
Bauphysik
Bauökologie
HLKS (1-3)
Elektro (1-3)
Bauüberwachung
Hochbau
Licht/Elektro
LP 4-9
Sonstige
Fachplanungen
HLKS
LP 4-9
Tragwerksplanung
LP 1-3
Tragwerksplanung
LP 4-6
regionale Fachplaner
Barnim_2 18.06.2007 12:07 Uhr Seite 2
Gebäudeinformation
Erste Erfahrungen
Energiekonzept
Gebäude- und
Technikkonzept
Abb. 6: Lange Zuluftkanäle versorgen die Büros an der Außenfassade, kurze Kanäle die Büros
an der Atriumfassade.
Um die Akustik zu verbessern, gibt es in ausgewählten Bereichen abgehängte Deckenpaneele. Integriertes Phasenwechselmaterial
(PCM) unterstützt ein ausgeglichenes Raumklima im Sommer .
Die Flachdächer der Gebäude sind extensiv
begrünt. Die Atriumdächer bestehen aus einer
Holz-Glas-Konstruktion.
Durch die städtebauliche Anordnung der
Gebäude orientieren sich die Hauptfassaden
in unterschiedliche Richtungen.
Die Verglasungen sind als Fixverglasung mit 3fach WSG 0,7 W/m2K, Flügel mit 2-fach WSG
1,1 W/m2K, Rahmen mit 1,4 W/m2K ausgeführt, unter Verwendung von kunststoffummantelten Abstandshaltern aus Edelstahl.
Nutzung
Wärmeschutznachweis (EnEV)
Nutzungszeiten Büro
NutzerInnen/Büros alle Gebäude
Fertigstellung
Mo-Fr 7-18 Uhr,
550
2007
Baukörper
Geschosse
mittlere Raumhöhe (NRI/NGF)
A/V-Verhältnis
4
4,05 m
0,3 m -1
Flächen und Volumen, DIN 277
Volumen*
BruttoRaumInhalt
20.127 m3/ 69.109 m3
Bauteil
U-Wert in W/(m2K)
Außenwände
0,20
Dach
0,12
Fenster
1,0 und 1,4
Boden gegen Erdreich
0,17
0,43
Mittlerer U-Wert (HT)
0,80
Mittlerer U-Wert zulässig (HT, max)
46 %
Unterschreitung von HT, max
Jahresheizwärmebedarf (Qh) nach EnEV
10,82 kWh/m3a
33,82 kWh/m2a
Qh/V vorhanden
Qh/An vorhanden
Fensterflächen
Flächen
NettoGrundFläche
4.878 m2/ 17.131 m2
HauptNutzFläche
3.600 m2/ 11.755 m2
* Gebäude D/Gesamtprojekt Verwaltung ohne
Atrien und Parkhaus
Nord
48%
West
48%
48%
Ost
48%
Aufgrund der ähnlichen Gebäude sind die KennSüd
werte exemplarisch auf das Gebäude D bezogen,
Anteil der Fensterflächen an den Fassadenflächen.
das auch für das Monitoring gemessen wird.
In Summe 0,32 m2 Fensterfläche je m2 NGF.
Kosten
Bauwerkskosten Brutto ohne Parkhaus, Stand Kostenanschlag
Bezug
BruttoRaumInhalt
DIN 277
NettoGrundFläche
DIN 277
3
Für die Begleitforschung müssen die Schnittstellen zwischen ihren Anforderungen und
denen der „konventionellen“ Planung insbesondere für die Ausschreibung mit ausreichend zeitlichem Vorlauf aufeinander abgestimmt und präzise definiert werden. Nur so
lassen sich z. B. Messkonzepte sinnvoll und
kostengünstig realisieren.
Die Dynamik des Marktes im Bereich innovativer Verglasungen und die planerische Entwicklung des Projektes erforderten eine laufende Nachführung von Kosten und Mengen
aller innovativen Maßnahmen. Darüber hinaus zeigte sich in diesem Projekt, welche
Dynamik auf den Planungs- und Umsetzungsprozess wirken kann, wenn im Projekt der
Einsatz (noch) nicht marktbewährter Technologien und Produkte erwogen wird: Die
Planung der gaschromen Verglasung musste
mitten im Planungsprozess gestoppt werden,
da der Hersteller die bevorstehende Markteinführung – zu Gunsten weiterer Forschungsarbeiten – zurückzog. Im Fall der Neuentwicklung einer innovativen, bereichsgeregelten und energietechnisch hocheffizienten
Stehleuchte für das Projekt mussten erhebliche Aufwendungen im Verfahren bezüglich
Vergabe-/Wettbewerbs- und Haushaltsrecht
geleistet werden, die nur durch das hohe
Engagement aller Beteiligter erfolgreich abgeschlossen wurden.
Eine frühe Blower-Door-Messung nach der
Teilfertigstellung des ersten Gebäudes diente
dazu, die Luftdichtigkeit der Holztafelfassade
zu prüfen. Die Ergebnisse unterstützten die
Optimierung der noch zu realisierenden Fassadenabschnitte. Die an den weiteren Gebäude wurden dann ebenfalls Blower-Door-Messungen unterzogen.
Das Heizungssystem erschließt über die Gründungspfähle das Erdreich als Wärmequelle im
Winter. Dabei erzeugen Wärmepumpen die
notwendige Niedertemperatur. Im Sommer
kann das Erdreich direkt als Wärmesenke eingesetzt werden; die Spitzenlast wird über eine
reversibel betriebene Wärmepumpe abgedeckt.
Eine Solarstromanlage (640 m2, Peakleistung
80 kW) ist auf dem Dach des an den Kopfbau
angrenzenden Parkhauses vorgesehen. Diese
soll zeitnah im Rahmen einer ContractingLösung realisiert werden.
Darüber hinaus ist eine Erweiterung der PVAnlage auf der Südfassade mit ca. 40 kWp
zusätzlich vorgesehen.
Technische Anlagen
DIN 276: KG 400
101 €/m3
Bauwerkskosten
KG 300+KG 400
308 €/m3
849 €/m2
413 €/m2
1.263 €/m2
Lüftung / Heizung / Kühlung
30 [kWh/m2(NGF)a] Endenergiebedarf (Strom)
Das ganze Jahr über wird die Zuluft durch
ungedämmte, in die Decke eingelegte Rohre
in die Büros geleitet. Die Zulufteinlässe befinden sich in 1m Abstand von der Außenfassade.
Die Abluft verlässt die Büros durch direktes
Überströmen in die Kombizone. Dort erfolgt
die Absaugung über mehrere Abluftgitter.
In Büros mit erhöhten Schallschutzanforderungen gibt es schallgedämmte Überströmelemente. Bevor die Fortluft das Gebäude
verlässt, gibt sie ihre Wärme an die Zuluft
über einen Rotationswärmetauscher (Wärmebereitstellungsgrad 75 %) ab.
20
10
0
Ziel
Wettbewerb
Heizung
Rechenwerte
Vorplanung
Dezernat 3
Kühlung
Lüftung
Rechenwerte
Entwurf
Kunstlicht
Abb. 5: Entwicklung der Energiekennwerte im
Projektverlauf.
Nicht einbezogen sind Kühlung und Lüftung der
Sondernutzungen: Server, Druckerräume,
Administratoren o.ä.
Abb. 7: Die Temperierung des Flurbereiches
erfolgt über ein System im Estrich, das bivalent
zum Heizen und Kühlen eingesetzt wird.
Heizen über Energiepfähle
Die Grundlast der Heizwärme wird in den
Büros über die Lüftungsanlage verteilt,
dabei liegt die Zulufttemperatur max. 10 K
über der Raumlufttemperatur. Die Wärmezufuhr über die Lüftungsanlage wird über
die Außentemperatur gesteuert. Die Spitzenlastabdeckung erfolgt über Radiatoren, die
über Raumthermostate geregelt werden. Im
Gangbereich und in der Kombizone wird die
Wärme über eine Fußbodenheizung verteilt.
Rückkühler auf dem Dach sorgen für eine
aktive Regeneration des Pfahlsystems und
somit für eine günstige Auslegung.
Tab. 1: Kennwerte der Energiepfähle und der Wärmepumpe (Gebäude D)
Strom
kW
Energiepfähle
Wärmepumpen (Heizen)
Wärmepumpen (Kühlen)
Spez. Leistung in W/m2 NGF
33
36
14,15
Wärme
kW
144
140
58,2
Kälte
kW
88
Bei Außentemperaturen bis zu 5 °C wird die
Wärme primär über die Wärmepumpe (WP)
mit dem Pfahl-Absorbersystem als Wärmequelle erzeugt. Um das Erdreich ausgewogen
zu „bewirtschaften“, nutzen die WP bei
Außentemperaturen über 5 °C primär die
Wärmequelle Außenluft, die über die Rückkühler erschlossen wird (Luft-Wasser-Wärmetauscher).
Kühlen über Energiepfähle
Die Wärme wird über die Lüftungsanlage
(Untertemperatur max. 6 K, Steuerung nach
Außentemperatur und Zeit) und die Fußbodenkühlung abgeführt. Die Fußbodenkühlung wird über die zonale Erfassung der
Raumtemperatur geregelt. Bis zu einer Rücklauftemperatur von ca. 20 °C dient das über
die Energiepfähle erschlossene Erdreich als
Wärmesenke. Bei höheren Rücklauftemperaturen wird auf die Wasser-Glykol-Rückkühler auf dem Dach umgeschaltet.
Zur Spitzenlastabdeckung wird Kälte aktiv
über die reversiblen Wärmepumpen erzeugt.
Abb. 8: Die akustisch wirksamen Deckensegel
werden in Teilbereichen der Kombibüros mit
Phasenwechselmaterialien belegt, um das sommerliche Raumklima zu verbessern
155
49,8
Netzstrom
Tageslicht und Beleuchtung
Der außen liegende Sonnenschutz ist zweigeteilt und lässt im oberen Bereich den Tageslichteinfall in die Raumtiefe zu. Auch die Stellung des unteren Lamellenbehangs wird
tageslichttechnisch optimiert. Der Lamellenbehang ist fassaden- und geschossweise in
Abhängigkeit von der Einstrahlung und der
Temperatur gesteuert. Zusätzlich gibt es einen
innen liegenden Blendschutz.
Zur Kunstlichtversorgung der Arbeitsplätze
werden im Rahmen des Bauvorhabens entwickelte Stehleuchten eingesetzt. Diese haben
ein von der Raumtiefe abhängiges Verhältnis
zwischen Indirekt- und Direktanteil (Indirektanteil steigt mit zunehmender Raumtiefe).
Die Stehleuchte wird automatisch über einen
Beleuchtungsstärkesensor geregelt. Ein Präsenzsensor schaltet die Leuchte auf eine
Allgemeinbeleuchtungsstärke von 100 Lux.
Die Beleuchtungsstärke kann dann vom
Nutzer am Arbeitsplatz-PC bedient werden
(von 100 Lux auf 300 bzw. 500 Lux).
Die Kombizone wird indirekt über verglaste
Bürotüren und Glastrennwände mit Tageslicht versorgt. Die elektrische Beleuchtung
wird dort tageslichtabhängig und über einen
ein- und ausschaltenden Präsenzsensor geregelt.
Regelung über
Bewegungsmelder
und Helligkeitssensoren
Tageslichtabhängige Dimmung
über Sensor
Präsenzsteuerung schaltet Beleuchtung
ein(100 Lux) und aus
Bedienung des
Sonnenschutzes
über GLT
(Beleuchtungsstärke
und Temperatur)
und manuell
Strom
Energiepfähle
Kälte
mechanische
Abluft
Wärmepumpe
Blendschutz manuell
von unten nach oben
Zuluft
Luftwechsel:
max. 1,2 h-1
zeitabhängige Steuerung
Wärme
Wärmerückgewinnung
Abb. 4: Energieversorgung
Baukonstruktion
DIN 276: KG 300
207 €/m3
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
Das Gebäude geht im Sommer 2007 in Betrieb. Die Erfahrungen konzentrieren sich an
dieser Stelle somit ausschließlich auf die Umsetzung des Projektes.
3,27 m
Die Geschossdecken, die Bodenplatte, das Dach
sowie die lasttragenden Stützen und Teile der
Innenwände bestehen aus Stahlbeton. Dabei
sind die Decken über dem 1. bis 3. OG als Lüftungsdecken mit integrierten Lüftungsrohren
von 8 cm Durchmesser ausgebildet. Die Unterseiten der Decken sind größtenteils unverkleidet.
Die Außenwände bildet eine Holz-Leichtbaukonstruktion mit Wärmedämmung und beidseitiger Beplankung mit Holzwerkstoffplatten.
Auf der Außenseite befindet sich eine hinterlüftete Fassadenkonstruktion mit einer weiteren Beplankung – je nach Gebäude aus farbigen Faserzementtafeln oder Putzträgerplatten.
Im Bereich des Anschlusses zwischen außen
liegendem Sonnenschutz und Fenstersturz
werden zur Vermeidung von Wärmebrücken
Vakuum-Dämmpaneele eingesetzt.
Abb. 10: Prototyp der
energieeffizienten
Stehleuchte
Verkehrsbeich
Kombizone
100 Lux
2 W/m2
Kombizone
Kombizone
500 Lux
8 - 12 W/m2
Büro
Büro
Sommerfall
Abb. 9: Holz-Dachkonstruktion der geschlossenen
Atrien. In der Überhöhung sind links die motorisch
betriebenen Lüftungsöffnungen erkennbar.
Lichtreflexion
3,60 - 5,40 m
3,00 m
Fortluft
Wärmerückgewinnung
Energiepfähle
ohne (Sommer)/
mit (Winter)
Wärmepumpe
Zuluft
Abb. 12: Beleuchtung der Büros und der Kombizone
Sommerfall
Abb. 11: Das Lüftungskonzept der Kombibüros
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
4
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
5
Barnim_2 18.06.2007 12:07 Uhr Seite 2
Gebäudeinformation
Erste Erfahrungen
Energiekonzept
Gebäude- und
Technikkonzept
Abb. 6: Lange Zuluftkanäle versorgen die Büros an der Außenfassade, kurze Kanäle die Büros
an der Atriumfassade.
Um die Akustik zu verbessern, gibt es in ausgewählten Bereichen abgehängte Deckenpaneele. Integriertes Phasenwechselmaterial
(PCM) unterstützt ein ausgeglichenes Raumklima im Sommer .
Die Flachdächer der Gebäude sind extensiv
begrünt. Die Atriumdächer bestehen aus einer
Holz-Glas-Konstruktion.
Durch die städtebauliche Anordnung der
Gebäude orientieren sich die Hauptfassaden
in unterschiedliche Richtungen.
Die Verglasungen sind als Fixverglasung mit 3fach WSG 0,7 W/m2K, Flügel mit 2-fach WSG
1,1 W/m2K, Rahmen mit 1,4 W/m2K ausgeführt, unter Verwendung von kunststoffummantelten Abstandshaltern aus Edelstahl.
Nutzung
Wärmeschutznachweis (EnEV)
Nutzungszeiten Büro
NutzerInnen/Büros alle Gebäude
Fertigstellung
Mo-Fr 7-18 Uhr,
550
2007
Baukörper
Geschosse
mittlere Raumhöhe (NRI/NGF)
A/V-Verhältnis
4
4,05 m
0,3 m -1
Flächen und Volumen, DIN 277
Volumen*
BruttoRaumInhalt
20.127 m3/ 69.109 m3
Bauteil
U-Wert in W/(m2K)
Außenwände
0,20
Dach
0,12
Fenster
1,0 und 1,4
Boden gegen Erdreich
0,17
0,43
Mittlerer U-Wert (HT)
0,80
Mittlerer U-Wert zulässig (HT, max)
46 %
Unterschreitung von HT, max
Jahresheizwärmebedarf (Qh) nach EnEV
10,82 kWh/m3a
33,82 kWh/m2a
Qh/V vorhanden
Qh/An vorhanden
Fensterflächen
Flächen
NettoGrundFläche
4.878 m2/ 17.131 m2
HauptNutzFläche
3.600 m2/ 11.755 m2
* Gebäude D/Gesamtprojekt Verwaltung ohne
Atrien und Parkhaus
Nord
48%
West
48%
48%
Ost
48%
Aufgrund der ähnlichen Gebäude sind die KennSüd
werte exemplarisch auf das Gebäude D bezogen,
Anteil der Fensterflächen an den Fassadenflächen.
das auch für das Monitoring gemessen wird.
In Summe 0,32 m2 Fensterfläche je m2 NGF.
Kosten
Bauwerkskosten Brutto ohne Parkhaus, Stand Kostenanschlag
Bezug
BruttoRaumInhalt
DIN 277
NettoGrundFläche
DIN 277
3
Für die Begleitforschung müssen die Schnittstellen zwischen ihren Anforderungen und
denen der „konventionellen“ Planung insbesondere für die Ausschreibung mit ausreichend zeitlichem Vorlauf aufeinander abgestimmt und präzise definiert werden. Nur so
lassen sich z. B. Messkonzepte sinnvoll und
kostengünstig realisieren.
Die Dynamik des Marktes im Bereich innovativer Verglasungen und die planerische Entwicklung des Projektes erforderten eine laufende Nachführung von Kosten und Mengen
aller innovativen Maßnahmen. Darüber hinaus zeigte sich in diesem Projekt, welche
Dynamik auf den Planungs- und Umsetzungsprozess wirken kann, wenn im Projekt der
Einsatz (noch) nicht marktbewährter Technologien und Produkte erwogen wird: Die
Planung der gaschromen Verglasung musste
mitten im Planungsprozess gestoppt werden,
da der Hersteller die bevorstehende Markteinführung – zu Gunsten weiterer Forschungsarbeiten – zurückzog. Im Fall der Neuentwicklung einer innovativen, bereichsgeregelten und energietechnisch hocheffizienten
Stehleuchte für das Projekt mussten erhebliche Aufwendungen im Verfahren bezüglich
Vergabe-/Wettbewerbs- und Haushaltsrecht
geleistet werden, die nur durch das hohe
Engagement aller Beteiligter erfolgreich abgeschlossen wurden.
Eine frühe Blower-Door-Messung nach der
Teilfertigstellung des ersten Gebäudes diente
dazu, die Luftdichtigkeit der Holztafelfassade
zu prüfen. Die Ergebnisse unterstützten die
Optimierung der noch zu realisierenden Fassadenabschnitte. Die an den weiteren Gebäude wurden dann ebenfalls Blower-Door-Messungen unterzogen.
Das Heizungssystem erschließt über die Gründungspfähle das Erdreich als Wärmequelle im
Winter. Dabei erzeugen Wärmepumpen die
notwendige Niedertemperatur. Im Sommer
kann das Erdreich direkt als Wärmesenke eingesetzt werden; die Spitzenlast wird über eine
reversibel betriebene Wärmepumpe abgedeckt.
Eine Solarstromanlage (640 m2, Peakleistung
80 kW) ist auf dem Dach des an den Kopfbau
angrenzenden Parkhauses vorgesehen. Diese
soll zeitnah im Rahmen einer ContractingLösung realisiert werden.
Darüber hinaus ist eine Erweiterung der PVAnlage auf der Südfassade mit ca. 40 kWp
zusätzlich vorgesehen.
Technische Anlagen
DIN 276: KG 400
101 €/m3
Bauwerkskosten
KG 300+KG 400
308 €/m3
849 €/m2
413 €/m2
1.263 €/m2
Lüftung / Heizung / Kühlung
30 [kWh/m2(NGF)a] Endenergiebedarf (Strom)
Das ganze Jahr über wird die Zuluft durch
ungedämmte, in die Decke eingelegte Rohre
in die Büros geleitet. Die Zulufteinlässe befinden sich in 1m Abstand von der Außenfassade.
Die Abluft verlässt die Büros durch direktes
Überströmen in die Kombizone. Dort erfolgt
die Absaugung über mehrere Abluftgitter.
In Büros mit erhöhten Schallschutzanforderungen gibt es schallgedämmte Überströmelemente. Bevor die Fortluft das Gebäude
verlässt, gibt sie ihre Wärme an die Zuluft
über einen Rotationswärmetauscher (Wärmebereitstellungsgrad 75 %) ab.
20
10
0
Ziel
Wettbewerb
Heizung
Rechenwerte
Vorplanung
Dezernat 3
Kühlung
Lüftung
Rechenwerte
Entwurf
Kunstlicht
Abb. 5: Entwicklung der Energiekennwerte im
Projektverlauf.
Nicht einbezogen sind Kühlung und Lüftung der
Sondernutzungen: Server, Druckerräume,
Administratoren o.ä.
Abb. 7: Die Temperierung des Flurbereiches
erfolgt über ein System im Estrich, das bivalent
zum Heizen und Kühlen eingesetzt wird.
Heizen über Energiepfähle
Die Grundlast der Heizwärme wird in den
Büros über die Lüftungsanlage verteilt,
dabei liegt die Zulufttemperatur max. 10 K
über der Raumlufttemperatur. Die Wärmezufuhr über die Lüftungsanlage wird über
die Außentemperatur gesteuert. Die Spitzenlastabdeckung erfolgt über Radiatoren, die
über Raumthermostate geregelt werden. Im
Gangbereich und in der Kombizone wird die
Wärme über eine Fußbodenheizung verteilt.
Rückkühler auf dem Dach sorgen für eine
aktive Regeneration des Pfahlsystems und
somit für eine günstige Auslegung.
Tab. 1: Kennwerte der Energiepfähle und der Wärmepumpe (Gebäude D)
Strom
kW
Energiepfähle
Wärmepumpen (Heizen)
Wärmepumpen (Kühlen)
Spez. Leistung in W/m2 NGF
33
36
14,15
Wärme
kW
144
140
58,2
Kälte
kW
88
Bei Außentemperaturen bis zu 5 °C wird die
Wärme primär über die Wärmepumpe (WP)
mit dem Pfahl-Absorbersystem als Wärmequelle erzeugt. Um das Erdreich ausgewogen
zu „bewirtschaften“, nutzen die WP bei
Außentemperaturen über 5 °C primär die
Wärmequelle Außenluft, die über die Rückkühler erschlossen wird (Luft-Wasser-Wärmetauscher).
Kühlen über Energiepfähle
Die Wärme wird über die Lüftungsanlage
(Untertemperatur max. 6 K, Steuerung nach
Außentemperatur und Zeit) und die Fußbodenkühlung abgeführt. Die Fußbodenkühlung wird über die zonale Erfassung der
Raumtemperatur geregelt. Bis zu einer Rücklauftemperatur von ca. 20 °C dient das über
die Energiepfähle erschlossene Erdreich als
Wärmesenke. Bei höheren Rücklauftemperaturen wird auf die Wasser-Glykol-Rückkühler auf dem Dach umgeschaltet.
Zur Spitzenlastabdeckung wird Kälte aktiv
über die reversiblen Wärmepumpen erzeugt.
Abb. 8: Die akustisch wirksamen Deckensegel
werden in Teilbereichen der Kombibüros mit
Phasenwechselmaterialien belegt, um das sommerliche Raumklima zu verbessern
155
49,8
Netzstrom
Tageslicht und Beleuchtung
Der außen liegende Sonnenschutz ist zweigeteilt und lässt im oberen Bereich den Tageslichteinfall in die Raumtiefe zu. Auch die Stellung des unteren Lamellenbehangs wird
tageslichttechnisch optimiert. Der Lamellenbehang ist fassaden- und geschossweise in
Abhängigkeit von der Einstrahlung und der
Temperatur gesteuert. Zusätzlich gibt es einen
innen liegenden Blendschutz.
Zur Kunstlichtversorgung der Arbeitsplätze
werden im Rahmen des Bauvorhabens entwickelte Stehleuchten eingesetzt. Diese haben
ein von der Raumtiefe abhängiges Verhältnis
zwischen Indirekt- und Direktanteil (Indirektanteil steigt mit zunehmender Raumtiefe).
Die Stehleuchte wird automatisch über einen
Beleuchtungsstärkesensor geregelt. Ein Präsenzsensor schaltet die Leuchte auf eine
Allgemeinbeleuchtungsstärke von 100 Lux.
Die Beleuchtungsstärke kann dann vom
Nutzer am Arbeitsplatz-PC bedient werden
(von 100 Lux auf 300 bzw. 500 Lux).
Die Kombizone wird indirekt über verglaste
Bürotüren und Glastrennwände mit Tageslicht versorgt. Die elektrische Beleuchtung
wird dort tageslichtabhängig und über einen
ein- und ausschaltenden Präsenzsensor geregelt.
Regelung über
Bewegungsmelder
und Helligkeitssensoren
Tageslichtabhängige Dimmung
über Sensor
Präsenzsteuerung schaltet Beleuchtung
ein(100 Lux) und aus
Bedienung des
Sonnenschutzes
über GLT
(Beleuchtungsstärke
und Temperatur)
und manuell
Strom
Energiepfähle
Kälte
mechanische
Abluft
Wärmepumpe
Blendschutz manuell
von unten nach oben
Zuluft
Luftwechsel:
max. 1,2 h-1
zeitabhängige Steuerung
Wärme
Wärmerückgewinnung
Abb. 4: Energieversorgung
Baukonstruktion
DIN 276: KG 300
207 €/m3
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
Das Gebäude geht im Sommer 2007 in Betrieb. Die Erfahrungen konzentrieren sich an
dieser Stelle somit ausschließlich auf die Umsetzung des Projektes.
3,27 m
Die Geschossdecken, die Bodenplatte, das Dach
sowie die lasttragenden Stützen und Teile der
Innenwände bestehen aus Stahlbeton. Dabei
sind die Decken über dem 1. bis 3. OG als Lüftungsdecken mit integrierten Lüftungsrohren
von 8 cm Durchmesser ausgebildet. Die Unterseiten der Decken sind größtenteils unverkleidet.
Die Außenwände bildet eine Holz-Leichtbaukonstruktion mit Wärmedämmung und beidseitiger Beplankung mit Holzwerkstoffplatten.
Auf der Außenseite befindet sich eine hinterlüftete Fassadenkonstruktion mit einer weiteren Beplankung – je nach Gebäude aus farbigen Faserzementtafeln oder Putzträgerplatten.
Im Bereich des Anschlusses zwischen außen
liegendem Sonnenschutz und Fenstersturz
werden zur Vermeidung von Wärmebrücken
Vakuum-Dämmpaneele eingesetzt.
Abb. 10: Prototyp der
energieeffizienten
Stehleuchte
Verkehrsbeich
Kombizone
100 Lux
2 W/m2
Kombizone
Kombizone
500 Lux
8 - 12 W/m2
Büro
Büro
Sommerfall
Abb. 9: Holz-Dachkonstruktion der geschlossenen
Atrien. In der Überhöhung sind links die motorisch
betriebenen Lüftungsöffnungen erkennbar.
Lichtreflexion
3,60 - 5,40 m
3,00 m
Fortluft
Wärmerückgewinnung
Energiepfähle
ohne (Sommer)/
mit (Winter)
Wärmepumpe
Zuluft
Abb. 12: Beleuchtung der Büros und der Kombizone
Sommerfall
Abb. 11: Das Lüftungskonzept der Kombibüros
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
4
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
5
Barnim_2 18.06.2007 12:07 Uhr Seite 2
Gebäudeinformation
Erste Erfahrungen
Energiekonzept
Gebäude- und
Technikkonzept
Abb. 6: Lange Zuluftkanäle versorgen die Büros an der Außenfassade, kurze Kanäle die Büros
an der Atriumfassade.
Um die Akustik zu verbessern, gibt es in ausgewählten Bereichen abgehängte Deckenpaneele. Integriertes Phasenwechselmaterial
(PCM) unterstützt ein ausgeglichenes Raumklima im Sommer .
Die Flachdächer der Gebäude sind extensiv
begrünt. Die Atriumdächer bestehen aus einer
Holz-Glas-Konstruktion.
Durch die städtebauliche Anordnung der
Gebäude orientieren sich die Hauptfassaden
in unterschiedliche Richtungen.
Die Verglasungen sind als Fixverglasung mit 3fach WSG 0,7 W/m2K, Flügel mit 2-fach WSG
1,1 W/m2K, Rahmen mit 1,4 W/m2K ausgeführt, unter Verwendung von kunststoffummantelten Abstandshaltern aus Edelstahl.
Nutzung
Wärmeschutznachweis (EnEV)
Nutzungszeiten Büro
NutzerInnen/Büros alle Gebäude
Fertigstellung
Mo-Fr 7-18 Uhr,
550
2007
Baukörper
Geschosse
mittlere Raumhöhe (NRI/NGF)
A/V-Verhältnis
4
4,05 m
0,3 m -1
Flächen und Volumen, DIN 277
Volumen*
BruttoRaumInhalt
20.127 m3/ 69.109 m3
Bauteil
U-Wert in W/(m2K)
Außenwände
0,20
Dach
0,12
Fenster
1,0 und 1,4
Boden gegen Erdreich
0,17
0,43
Mittlerer U-Wert (HT)
0,80
Mittlerer U-Wert zulässig (HT, max)
46 %
Unterschreitung von HT, max
Jahresheizwärmebedarf (Qh) nach EnEV
10,82 kWh/m3a
33,82 kWh/m2a
Qh/V vorhanden
Qh/An vorhanden
Fensterflächen
Flächen
NettoGrundFläche
4.878 m2/ 17.131 m2
HauptNutzFläche
3.600 m2/ 11.755 m2
* Gebäude D/Gesamtprojekt Verwaltung ohne
Atrien und Parkhaus
Nord
48%
West
48%
48%
Ost
48%
Aufgrund der ähnlichen Gebäude sind die KennSüd
werte exemplarisch auf das Gebäude D bezogen,
Anteil der Fensterflächen an den Fassadenflächen.
das auch für das Monitoring gemessen wird.
In Summe 0,32 m2 Fensterfläche je m2 NGF.
Kosten
Bauwerkskosten Brutto ohne Parkhaus, Stand Kostenanschlag
Bezug
BruttoRaumInhalt
DIN 277
NettoGrundFläche
DIN 277
3
Für die Begleitforschung müssen die Schnittstellen zwischen ihren Anforderungen und
denen der „konventionellen“ Planung insbesondere für die Ausschreibung mit ausreichend zeitlichem Vorlauf aufeinander abgestimmt und präzise definiert werden. Nur so
lassen sich z. B. Messkonzepte sinnvoll und
kostengünstig realisieren.
Die Dynamik des Marktes im Bereich innovativer Verglasungen und die planerische Entwicklung des Projektes erforderten eine laufende Nachführung von Kosten und Mengen
aller innovativen Maßnahmen. Darüber hinaus zeigte sich in diesem Projekt, welche
Dynamik auf den Planungs- und Umsetzungsprozess wirken kann, wenn im Projekt der
Einsatz (noch) nicht marktbewährter Technologien und Produkte erwogen wird: Die
Planung der gaschromen Verglasung musste
mitten im Planungsprozess gestoppt werden,
da der Hersteller die bevorstehende Markteinführung – zu Gunsten weiterer Forschungsarbeiten – zurückzog. Im Fall der Neuentwicklung einer innovativen, bereichsgeregelten und energietechnisch hocheffizienten
Stehleuchte für das Projekt mussten erhebliche Aufwendungen im Verfahren bezüglich
Vergabe-/Wettbewerbs- und Haushaltsrecht
geleistet werden, die nur durch das hohe
Engagement aller Beteiligter erfolgreich abgeschlossen wurden.
Eine frühe Blower-Door-Messung nach der
Teilfertigstellung des ersten Gebäudes diente
dazu, die Luftdichtigkeit der Holztafelfassade
zu prüfen. Die Ergebnisse unterstützten die
Optimierung der noch zu realisierenden Fassadenabschnitte. Die an den weiteren Gebäude wurden dann ebenfalls Blower-Door-Messungen unterzogen.
Das Heizungssystem erschließt über die Gründungspfähle das Erdreich als Wärmequelle im
Winter. Dabei erzeugen Wärmepumpen die
notwendige Niedertemperatur. Im Sommer
kann das Erdreich direkt als Wärmesenke eingesetzt werden; die Spitzenlast wird über eine
reversibel betriebene Wärmepumpe abgedeckt.
Eine Solarstromanlage (640 m2, Peakleistung
80 kW) ist auf dem Dach des an den Kopfbau
angrenzenden Parkhauses vorgesehen. Diese
soll zeitnah im Rahmen einer ContractingLösung realisiert werden.
Darüber hinaus ist eine Erweiterung der PVAnlage auf der Südfassade mit ca. 40 kWp
zusätzlich vorgesehen.
Technische Anlagen
DIN 276: KG 400
101 €/m3
Bauwerkskosten
KG 300+KG 400
308 €/m3
849 €/m2
413 €/m2
1.263 €/m2
Lüftung / Heizung / Kühlung
30 [kWh/m2(NGF)a] Endenergiebedarf (Strom)
Das ganze Jahr über wird die Zuluft durch
ungedämmte, in die Decke eingelegte Rohre
in die Büros geleitet. Die Zulufteinlässe befinden sich in 1m Abstand von der Außenfassade.
Die Abluft verlässt die Büros durch direktes
Überströmen in die Kombizone. Dort erfolgt
die Absaugung über mehrere Abluftgitter.
In Büros mit erhöhten Schallschutzanforderungen gibt es schallgedämmte Überströmelemente. Bevor die Fortluft das Gebäude
verlässt, gibt sie ihre Wärme an die Zuluft
über einen Rotationswärmetauscher (Wärmebereitstellungsgrad 75 %) ab.
20
10
0
Ziel
Wettbewerb
Heizung
Rechenwerte
Vorplanung
Dezernat 3
Kühlung
Lüftung
Rechenwerte
Entwurf
Kunstlicht
Abb. 5: Entwicklung der Energiekennwerte im
Projektverlauf.
Nicht einbezogen sind Kühlung und Lüftung der
Sondernutzungen: Server, Druckerräume,
Administratoren o.ä.
Abb. 7: Die Temperierung des Flurbereiches
erfolgt über ein System im Estrich, das bivalent
zum Heizen und Kühlen eingesetzt wird.
Heizen über Energiepfähle
Die Grundlast der Heizwärme wird in den
Büros über die Lüftungsanlage verteilt,
dabei liegt die Zulufttemperatur max. 10 K
über der Raumlufttemperatur. Die Wärmezufuhr über die Lüftungsanlage wird über
die Außentemperatur gesteuert. Die Spitzenlastabdeckung erfolgt über Radiatoren, die
über Raumthermostate geregelt werden. Im
Gangbereich und in der Kombizone wird die
Wärme über eine Fußbodenheizung verteilt.
Rückkühler auf dem Dach sorgen für eine
aktive Regeneration des Pfahlsystems und
somit für eine günstige Auslegung.
Tab. 1: Kennwerte der Energiepfähle und der Wärmepumpe (Gebäude D)
Strom
kW
Energiepfähle
Wärmepumpen (Heizen)
Wärmepumpen (Kühlen)
Spez. Leistung in W/m2 NGF
33
36
14,15
Wärme
kW
144
140
58,2
Kälte
kW
88
Bei Außentemperaturen bis zu 5 °C wird die
Wärme primär über die Wärmepumpe (WP)
mit dem Pfahl-Absorbersystem als Wärmequelle erzeugt. Um das Erdreich ausgewogen
zu „bewirtschaften“, nutzen die WP bei
Außentemperaturen über 5 °C primär die
Wärmequelle Außenluft, die über die Rückkühler erschlossen wird (Luft-Wasser-Wärmetauscher).
Kühlen über Energiepfähle
Die Wärme wird über die Lüftungsanlage
(Untertemperatur max. 6 K, Steuerung nach
Außentemperatur und Zeit) und die Fußbodenkühlung abgeführt. Die Fußbodenkühlung wird über die zonale Erfassung der
Raumtemperatur geregelt. Bis zu einer Rücklauftemperatur von ca. 20 °C dient das über
die Energiepfähle erschlossene Erdreich als
Wärmesenke. Bei höheren Rücklauftemperaturen wird auf die Wasser-Glykol-Rückkühler auf dem Dach umgeschaltet.
Zur Spitzenlastabdeckung wird Kälte aktiv
über die reversiblen Wärmepumpen erzeugt.
Abb. 8: Die akustisch wirksamen Deckensegel
werden in Teilbereichen der Kombibüros mit
Phasenwechselmaterialien belegt, um das sommerliche Raumklima zu verbessern
155
49,8
Netzstrom
Tageslicht und Beleuchtung
Der außen liegende Sonnenschutz ist zweigeteilt und lässt im oberen Bereich den Tageslichteinfall in die Raumtiefe zu. Auch die Stellung des unteren Lamellenbehangs wird
tageslichttechnisch optimiert. Der Lamellenbehang ist fassaden- und geschossweise in
Abhängigkeit von der Einstrahlung und der
Temperatur gesteuert. Zusätzlich gibt es einen
innen liegenden Blendschutz.
Zur Kunstlichtversorgung der Arbeitsplätze
werden im Rahmen des Bauvorhabens entwickelte Stehleuchten eingesetzt. Diese haben
ein von der Raumtiefe abhängiges Verhältnis
zwischen Indirekt- und Direktanteil (Indirektanteil steigt mit zunehmender Raumtiefe).
Die Stehleuchte wird automatisch über einen
Beleuchtungsstärkesensor geregelt. Ein Präsenzsensor schaltet die Leuchte auf eine
Allgemeinbeleuchtungsstärke von 100 Lux.
Die Beleuchtungsstärke kann dann vom
Nutzer am Arbeitsplatz-PC bedient werden
(von 100 Lux auf 300 bzw. 500 Lux).
Die Kombizone wird indirekt über verglaste
Bürotüren und Glastrennwände mit Tageslicht versorgt. Die elektrische Beleuchtung
wird dort tageslichtabhängig und über einen
ein- und ausschaltenden Präsenzsensor geregelt.
Regelung über
Bewegungsmelder
und Helligkeitssensoren
Tageslichtabhängige Dimmung
über Sensor
Präsenzsteuerung schaltet Beleuchtung
ein(100 Lux) und aus
Bedienung des
Sonnenschutzes
über GLT
(Beleuchtungsstärke
und Temperatur)
und manuell
Strom
Energiepfähle
Kälte
mechanische
Abluft
Wärmepumpe
Blendschutz manuell
von unten nach oben
Zuluft
Luftwechsel:
max. 1,2 h-1
zeitabhängige Steuerung
Wärme
Wärmerückgewinnung
Abb. 4: Energieversorgung
Baukonstruktion
DIN 276: KG 300
207 €/m3
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
Das Gebäude geht im Sommer 2007 in Betrieb. Die Erfahrungen konzentrieren sich an
dieser Stelle somit ausschließlich auf die Umsetzung des Projektes.
3,27 m
Die Geschossdecken, die Bodenplatte, das Dach
sowie die lasttragenden Stützen und Teile der
Innenwände bestehen aus Stahlbeton. Dabei
sind die Decken über dem 1. bis 3. OG als Lüftungsdecken mit integrierten Lüftungsrohren
von 8 cm Durchmesser ausgebildet. Die Unterseiten der Decken sind größtenteils unverkleidet.
Die Außenwände bildet eine Holz-Leichtbaukonstruktion mit Wärmedämmung und beidseitiger Beplankung mit Holzwerkstoffplatten.
Auf der Außenseite befindet sich eine hinterlüftete Fassadenkonstruktion mit einer weiteren Beplankung – je nach Gebäude aus farbigen Faserzementtafeln oder Putzträgerplatten.
Im Bereich des Anschlusses zwischen außen
liegendem Sonnenschutz und Fenstersturz
werden zur Vermeidung von Wärmebrücken
Vakuum-Dämmpaneele eingesetzt.
Abb. 10: Prototyp der
energieeffizienten
Stehleuchte
Verkehrsbeich
Kombizone
100 Lux
2 W/m2
Kombizone
Kombizone
500 Lux
8 - 12 W/m2
Büro
Büro
Sommerfall
Abb. 9: Holz-Dachkonstruktion der geschlossenen
Atrien. In der Überhöhung sind links die motorisch
betriebenen Lüftungsöffnungen erkennbar.
Lichtreflexion
3,60 - 5,40 m
3,00 m
Fortluft
Wärmerückgewinnung
Energiepfähle
ohne (Sommer)/
mit (Winter)
Wärmepumpe
Zuluft
Abb. 12: Beleuchtung der Büros und der Kombizone
Sommerfall
Abb. 11: Das Lüftungskonzept der Kombibüros
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
4
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
5
Barnim_2 18.06.2007 12:07 Uhr Seite 1
Projektportrait
Besonderheiten
Portrait Nr. 25
Dienstleistungs- und
Verwaltungszentrum Barnim
Das neue Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim (Paul-Wunderlich-Haus) befindet sich im Stadtzentrum von Eberswalde
neben dem Marktplatz. Der Gebäudekomplex
umfasst vier Baukörper auf dem Pavillonplatz
und ein Verwaltungsgebäude mit Parkhaus
am Standort der ehemaligen Feuerwache.
Zentrale städtebauliche Elemente sind der von
den Baukörpern gefasste neue Innenhof und
die Durchwegung durch die Kirchstraße.
In den Erdgeschossen befinden sich Gewerbeflächen für Verkauf und Gastronomie. Die
oberen Geschosse nutzt die Verwaltung des
Landkreises. Keines der Gebäude ist unterkellert. Sie können aufgrund ihrer jeweils eigenen technischen Infrastruktur auch separat
betrieben werden.
Bis auf das Gebäude des Landrats mit seinem
Kreistag-Sitzungssaal verfügen alle drei anderen Baukörper auf dem Pavillonplatz über ein
zentrales, nicht beheiztes Atrium. Das verglaste Dach besitzt Lüftungsklappen und einen
innen liegenden, horizontalen Sonnenschutz.
Die Arbeitsplätze der 550 Mitarbeiter sind in
Zellen- oder Kombibüros sowie Gruppen- und
Großraumbüros organisiert. Die Kombibüros
bestehen aus jeweils ca. 8 m2 großen Zellen
(Homebases) an der Außenfassade und einer
Mittelzone für die gemeinschaftlich genutzte
Infrastruktur. Großraum- und Gruppenbüros
sind mit Stellwänden und Möbelteilen untergliedert.
Der Publikumsverkehr wird in manchen Nutzungsbereichen über spezielle Kontakträume
abgewickelt.
Dem Vorhaben kommt eine besonders hohe
städtebauliche, ökologische und soziale Verantwortung zu, da es als zentrale öffentliche
Kreisverwaltung mit Kreistag und gewerblichen Dienstleistungen das neue Zentrum in
Eberswalde mit innerstädtischen Funktionsträgern komplettiert.
C
25
Hotels und
Gastronomie
Integraler
Entwurfsprozess
Simulation
Erhöhter
Wärmeschutz
Passive
Kühlung
Tageslichtnutzung
Atrium
Solarthermie
Bereits in der Wettbewerbsausschreibung
wurden die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz verankert. Um das Gebäude später
kosten- und ressourcenschonend betreiben zu
können, bearbeitete das Planungsteam mit
dem Bauherrn bereits während der Entwurfsplanung Aufgabenstellungen im Bereich Facility
Management. Ergänzend wurde ein EDV/ITKonzept zur Reduktion des Stromverbrauchs
an den Arbeitsplätzen und ein Kühlkonzept
für den Serverraum entwickelt..
A
D
N
Abb. 1: Lageplan
Verkaufsstätten
Heil- und Pflegeeinrichtungen
Auf der Nachkriegsbrache mit komplizierten
Baugrundverhältnissen und mittelalterlichem
Bodendenkmal war eine Unterkellerung des
Gebäudes ausgeschlossen. Eine in diesem
Kontext notwendige Pfahlgründung führte
zum Konzept der oberflächennahen, geothermischen Wärmenutzung über Energiepfähle.
Drei Gebäude des Verwaltungskomplexes verfügen über innen liegende Atrien, die bewusst
durch unterschiedliche Ausführung der angrenzenden Verglasungsflächen auch unterschiedliche Klimate ausprägen werden.
Solarstrom
Wärmerückgewinnung
Erdwärme -,
Erdkältenutzung
Kraft-/WärmeKopplung
Parallel zu Planung und Ausführung erfolgte
eine detaillierte Lebenszyklusanalyse des
Bauvorhabens mit dem Werkzeug LEGEP.
Impressum
Projektteam
EnBau : MONITOR
Team
Monitoring
Bauherr Kreisverwaltung
Landkreis Barnim, vertreten durch den
Landrat Bodo Ihrke
Kontakt: Herr Aßmann
Rudolf-Breitscheid-Straße 36, 16225 Eberswalde
BTU Cottbus, Lehrstuhl für Angewandte Physik
Kontakt: Herr Häusler
Konrad-Wachsmann-Allee 1
03044 Cottbus
Telefon: +49 (355) 692315
Fax: +49 (355) 692103
e-mail: [email protected]
Internet: www.tu-cottbus.de
Institute, Schulen
und Hochschulen
Produktionsstätten
In den vorgefertigten Fassaden in Holztafelbauweise kommen im Anschlussbereich des
außen liegenden Sonnenschutzes VakuumIsolations-Paneele (VIP) zum Einsatz. In ausgewählten Nutzungsbereichen werden Deckenelemente mit integriertem Phasenwechselmaterial (PCM) eingesetzt, um das sommerliche Raumklima zu verbessern.
B
Büro und
Verwaltung
Wärme-/KälteVerbund
Wärmepumpe
Dieses Dokument wurde im Rahmen des Begleitforschungsprojekts »EnBau : MONITOR« erstellt. Die
Begleitforschung dokumentiert, analysiert
und kommuniziert die Ergebnisse der NeubauDemonstrationsprojekte des Förderkonzepts
Energieoptimiertes Bauen des BMWi.
Die Verantwortung für den Inhalt dieses
Faltblattes liegt bei der Bergischen Universität
Wuppertal, b+tga.
Kontaktadresse:
Gesamtverantwortung und Koordination
Dokumentation und Analyse
Fraunhofer-Institut
für Solare Energiesysteme ISE
Herr Herkel
Heidenhofstr. 2
79110 Freiburg
Telefon (0761) 45 88-51 17
Telefax (0761) 45 88-90 00
e-mail: [email protected]
Bergische Universität Wuppertal
Herr Prof. Dr.-Ing. Voss
Fachbereich Architektur, Bauphysik und
Technische Gebäudeausrüstung (b+tga)
Pauluskirchstr. 7
42285 Wuppertal
Telefon (0202) 439-40 94
Telefax (0202) 439-42 96
e-mail: [email protected]
Kommunikation
sol°id°ar planungswerkstatt berlin
Herr Dr. Löhnert
Forststr. 30
12163 Berlin
Lehre, Aus- und Weiterbildung
Universität Karlsruhe
Herr Prof. Wagner
Fakultät Architektur
Fachgebiet Bauphysik und
Technischer Ausbau (fbta)
Englerstr. 7
76128 Karlsruhe
Projektförderung
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie, BMWi
über
Projektträger PTJ
Herr Kratz
Forschungszentrum Jülich GmbH
52425 Jülich
Abbildungsnachweis
Gebäudeautomation
Förderung durch das
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie (BMWi)
Biomassenutzung
Regenwasserkonzept
Abb. 2: Grundriss 1.OG Gebäude D
2
25 Dienstleistungs- und Verwaltungszentrum Barnim
Stand 3/2007
Abb. 3: Querschnitt
Baustoffökologie
Titel: W. von Herder, GAP
Abb. 1-3: GAP, Gesellschaft für Architektur und
Projektmanagement mbH
Abb. 5, 7-10: sol°id°ar planungswerkstatt berlin
Abb. 6: Marzahn & Rentsch
1. Auflage, 2007
Besuchen Sie uns im Internet
http://www.enbau.info
Bauherr Gewerbeflächen
Sparkasse Barnim
Kontakt: Herr Keil
Michaelisstraße 1, 16225 Eberswalde
Förderung
Architektur, Generalplanung, Projektsteuerung
GAP Gesellschaft für Architektur und
Projektmanagement mbH
Kontakt: Herr Winkelbauer, Herr Groscurth
Schöneberger Straße 15, 10963 Berlin
Bauleitung Hochbau
Architekturbüro Schasler
Kontakt: Frau Kuster, Herr Gerlach
Giesebrechtstr. 20, 10629 Berlin
Monitoring
191.276 €
Laufzeit
01.10.2005 -30.09.2009
Projektadresse
Am Markt 1
16225 Eberswalde
Tragwerksplanung
Marzahn & Rentzsch Ingenieurbüro
für Baustatik und Baukonstruktion
Kontakt: Herr Rentzsch
Dernburgstraße 59, 14057 Berlin
und Planungsgemeinschaft Barnim (IBQ, FPG, ibe)
Gebäudeklimakonzept, Energieplanung,
Simulation
teamgmi Ingenieurbüro GmbH
Kontakt: Herr Gasser, Herr Krauß
Schönbrunnerstr. 44/10, A-1050 Wien
Technische Gebäudeausrüstung (HLKS)
teamgmi Ingenieurbüro GmbH
Kontakt: Herr Krauß
Schönbrunnerstr. 44/10, A-1050 Wien
Finower Planungsgesellschaft mbH
ARGE FPG
Kontakt: Herr Brandt
Altenhoferstraße 13 A, 16227 Eberswalde
Projektbüro Dörner & Partner GmbH
ARGE FPG
Kontakt: Herr Dörner
Bahnhofstraße 7, 16227 Eberswalde
Licht- und Elektroplanung
Licht- und Elektroplanung Hecht
Kontakt: Herr Hecht
Hörnlingerstraße 11a, A-6830 Rankweil
Ingenieurbüro Ziesche
Kontakt: Herr Ziesche
Birkholzer Straße 90, 16341 Panketal
Bauherr
Kreisverwaltung
Bauherr
Gewerbeflächen
Generalplaner
Architektur
Projektsteuerung
Koordination
TGA Generalplaner
Gebäudeklimakonzept
Energiekonzept
Tageslicht
Bauphysik
Bauökologie
HLKS (1-3)
Elektro (1-3)
Bauüberwachung
Hochbau
Licht/Elektro
LP 4-9
Sonstige
Fachplanungen
HLKS
LP 4-9
Tragwerksplanung
LP 1-3
Tragwerksplanung
LP 4-6
regionale Fachplaner
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