Technische Ausrüstungen für Green Buildings Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Heiko Timmer Geschäftsführer Ingenieurbüro Timmer Reichel GmbH Beratende Ingenieure, Sachverständige und Generalplaner Ohligser Straße 37 42781 Haan T +49 (0)2129. 9377-0 F +49 (0)2129. 32033 [email protected] http://www.itr-haan.de Dienstag, 2. Juni 2009 6 Münsteraner Facility Management Tag Inhalt 1 Gesetzliche Grundlagen ökologischer Nachhaltigkeit ......................................................3 2 Green Building..................................................................................................................3 3 4 2.1 Begriff .......................................................................................................................3 2.2 Zertifizierung.............................................................................................................4 Technische Ausrüstungen ................................................................................................4 3.1 Low-Exergy-Techniken.............................................................................................4 3.2 Energieerzeugung ....................................................................................................5 3.3 Energieverteilung......................................................................................................6 3.4 Energieübergabe an den Raum ...............................................................................6 Zusammenfassung ...........................................................................................................7 6. Münsteraner Facility Management Tag 1 S. 3 Gesetzliche Grundlagen ökologischer Nachhaltigkeit In der Europäischen Union entstehen ca. 40% des Primärenergiebedarfs durch den Betrieb von ca. 160 Millionen Gebäuden. Somit findet sich im Gebäudebestand das größte Potential zur Reduzierung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Die Europäische Union (EU) hat sich im Kyoto-Protokoll verpflichtet, ihre CO2-Emissionen zwischen den Jahren 1990 und 2010 um 330 Mio. t zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen allein durch Verringerungen des Energieverbrauchs in Gebäuden 45 Mio. t CO2 eingespart werden. Hierzu muss der Primärenergiebedarf der Gebäude um 22% sinken. Dieses Ziel ist in der European Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) festgelegt. Die EPBD wurde am 16.12.2002 erlassen und ist von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umzusetzen. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) ist das prominenteste Beispiel eines Gesetzes, das auf der EPBD beruht. Sie beinhaltet Anforderungen an neu zu errichtende und bestehende Gebäude mit dem Ziel der Energieeinsparung. Die EnEV wurde in kurzen Abschnitten immer wieder überarbeitet, schon in 2009 wird eine neue Fassung den zulässigen Primärenergiebedarf von Neubauten um weitere 30% gegenüber den ohnehin starken Anforderungen der bestehenden EnEV absenken. Die EnEV verwendet für die Berechnung des Primärenergiebedarfs die Vorgaben der DIN V 18599. Somit ist erstmals eine Vornorm in einem Gesetz erwähnt. Das umfangreiche Berechnungsverfahren berücksichtigt alle in Gebäuden üblichen Techniken und den Nutzereinfluss über standardisierte Nutzerprofile. Alternativ ist unter bestimmten Voraussetzungen die Erstellung von Energiepässen auf Basis historischer Verbrauchswerte zulässig. 2 2.1 Green Building Begriff Unter „Green Building“ versteht man Gebäude, bei denen in allen Phasen des Lebenszyklus Nachhaltigkeit erzielt werden soll. Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit ist der ökologische Einfluss, der sich in einem niedrigen Primärenergiebedarf, aber auch in der Schonung anderer natürlicher Ressourcen darstellt. Zudem sind ökonomische Aspekte, wie die Flexibilität der Immobilie und die Leistungsfähigkeit der Nutzer, sowie soziale Aspekte, wie Gesundheit und Komfort, zu berücksichtigen. Die Mehrkosten durch die Investition in nachhaltige Techniken refinanzieren sich im Idealfall über den Lebenszyklus. Daher bieten sich eine integrale Planung und Lebenszykluskostenbetrachtungen an. 6. Münsteraner Facility Management Tag 2.2 S. 4 Zertifizierung Für die energetischen Ziele von Green Buildings gibt es Normen wie die EnEV, die einen Vergleich unterschiedlicher Qualitäten erlauben. Bei den übrigen Aspekten ist dies selten der Fall. Der Markt verlangt nach einem Zertifikat, das ein Maß für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes bietet und somit ein Benchmark mit anderen Gebäuden erlaubt. Es haben sich bereits in vielen Ländern Institutionen gegründet, die ein solches Zertifikat anbieten. • USA: U.S. Green Building Council: LEED • Frankreich: Association HQE: HQE • UK: UK Green Building Council: BREEAM • Japan: JSBC: CASBEE • Deutschland: DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) Die Anforderungen sind dabei sehr unterschiedlich. Die Kategorie „silber“ in der USamerikanischen LEED-Zertifizierung entspricht in etwa einem Neubau, der dem herrschenden, deutschen Gesetz entspricht. Einen Fahrradständer bewertet das LEED-System mit ebenso vielen Punkten wie eine effiziente Gebäudeautomation. Diese Beispiele verdeutlichen, dass die Zertifikate international nicht vergleichbar sind. Es handelt sich bei obigen Zertifikaten um quasi privatwirtschaftliche Institutionen oder eingetragene Vereine ohne gesetzliche Auszeichnung. Ein offizielles Zertifikat bietet das GreenBuilding-Programm der EU. Gebäude durchlaufen einen standardisierten Bewertungsprozess und erhalten bei Erfolg die Auszeichnung „GreenBuilding-Partner“. Das Programm wird in Deutschland durch die Energieagentur (dena) unterstützt. Planer, die an zertifizierten Gebäuden mitgewirkt haben, dürfen sich „GreenBuilding-Unterstützer“ nennen. 3 3.1 Technische Ausrüstungen Low-Exergy-Techniken Nachhaltige Techniken sollten nicht nur wenig Energie verbrauchen, sondern auch mit möglichst geringwertiger Energie auskommen. Der thermodynamische Begriff der Exergie erweitert die Energie um ihre Wertigkeit, insbesondere das Temperaturniveau, auf dem die Energie zur Verfügung steht. Umweltwärme, die in unerschöpflicher Menge aber auf einem sehr niedrigen Temperaturniveau vorliegt, ist zum Heizen weniger wertvoll als Energie mit ausreichend hoher Temperatur. Elektrische Energie ist reine Exergie, da sie sich für beliebige Zwecke eignet. Ein grundlegendes Ziel in der Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden ist daher, die erforderlichen Temperaturdifferenzen zwischen der Wärme-/Kälteerzeugung und der Energieübergabe im Raum zu minimieren. Zum Heizen sollen möglichst niedrige Heiztemperaturen, 6. Münsteraner Facility Management Tag S. 5 im Kühlfall umgekehrt möglichst hohe Kühltemperaturen ausreichen. Hierzu sind in der Regel großflächige, statische Systeme oder intelligente dynamische, konvektive Systeme erforderlich. Im Folgenden werden stichpunktartig Techniken aufgeführt, die sich prinzipiell für den Einsatz in Green Buildings eignen. 3.2 Energieerzeugung Die Energieerzeugung in Green Buildings sollte so effizient wie möglich gestaltet sein. Für die Bereitstellung von Wärme und Kälte bietet sich die Nutzung von Umweltenergien an. Um Wärme und Kälte vom verfügbaren auf das benötigte Temperaturniveau zu transferieren, stehen thermodynamische Kreisprozesse zur Verfügung, wie sie in einer Wärmepumpe Anwendung finden. Die Planung sollte auch die Nutzung von Abwärmen aus dem Gebäude selbst, z.B. aus EDV-Bereichen, betrachten. Diese ist bei vielen modernen Gebäuden möglich, da diese im Jahresverlauf typischerweise eine Kühllast in der gleichen Größenordnung wie die Heizlast aufweisen. Stünden leistungsfähige Speichertechniken zur Verfügung, wäre es sogar denkbar, ein modernes Gebäude im Jahresmittel beinahe energieautark zu versorgen. Neben den bekannten Eisspeichern, die zur Kältespeicherung die Schmelzwärme des Eises nutzen, werden seit kurzer Zeit Materialen erforscht, welche das selbe Prinzip bei höheren Temperaturen verwenden. Diese „phase change materials“ werden chemisch entsprechend konstruiert. Sie bestehen in der Regel aus Paraffinen. Sie können sowohl in Baustoffe selbst integriert werden, um die Trägheit des Bauwerks in Decken, Wänden und Böden zu erhöhen, als auch in haustechnischen Anlagen wie RLT-Geräten eingesetzt werden. Die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom in Blockheizkraftwerken ist sehr effizient, jedoch anlagentechnisch aufwendig. Bereits in der Planung müssen Folgekosten, insbesondere durch Wartung, berücksichtigt werden. Zur Energieerzeugung in Green Buildings können sich folgende Techniken anbieten: • Wärmepumpe / Kältemaschine in Kombination mit Geothermie • Abwärmenutzung, z.B. von EDV-Bereichen • Solarthermie • Photovoltaik • Latentwärmespeicher o • Kraft-Wärme-Kopplung o • PCM – phase change materials Blockheizkraftwerke Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung 6. Münsteraner Facility Management Tag o S. 6 Blockheizkraftwerke in Kombination mit Ab- oder Adsorptionskälte • Kältemaschine mit Freikühlbetrieb • Desiccant-Cooling-Prozess • Wärmerückgewinnung • Biomasse Holzfeuerungen sind in der Liste nicht enthalten, da sie trotz der sehr guten CO2-Bilanz in der Regel hohe Feinstaubemissionen zeigen. Wird dieser Aspekt bei der Planung hinreichend beachtet, so sind auch Holzfeuerungen für den Einsatz in Green Buildings geeignet. 3.3 Energieverteilung Die Energieverteilung in Gebäuden erfolgt in der Regel mit Wassersystemen oder in der Kältetechnik auf mit Kältemitteln. Der Transport des Mediums erfordert einen Aufwand an elektrischer Energie, um die Reibungsverluste an den Rohrwänden zu überwinden. Moderne, zentrale Pumpen enthalten eine Drehzahlregelung, die bei verminderter Leistungsabnahme im Netz auch die Pumpenleistung reduziert. Eine noch bessere Leistungsanpassung ist mit dezentralen Pumpen möglich, die in einem klassischen Heizungsnetz z.B. an jedem Heizkörper sitzen. Die Entwickler erwarten hierdurch eine Reduzierung der Brennstoffkosten um bis zu 20%1. Es eignen sich daher für die Energieverteilung in Green Buildings: 3.4 • Dezentrale Pumpensysteme • Elektronisch geregelte, zentrale Pumpen Energieübergabe an den Raum Die Übergabe von Wärme und Kälte an den Raum muss sich an den Erzeugersysteme orientieren. Niedertemperaturheiz- und Hochtemperaturkühltechniken benötigen Techniken im Raum mit hoher Effizienz. Geeignet sind hier in der Regel großflächige Systeme und dynamische, konvektive Systeme. Typische Vertreter der großflächigen Systeme sind Betonkerntemperierungen, Fußboden-, Decken-, und Wand-Heiz-Kühl-Systeme. Aufgrund ihrer Größe und der Integration in Baumaterialien wie Beton und Estrich sind sie tendenziell träge und daher eingeschränkt regelbar. Sie eignen sich für Räume ohne sehr dynamische, innere Lasten. Die Systeme sind geräuschfrei und durch die große Strahlungsfläche sehr behaglich. Besondere Bauformen, die sich z.B. in berippten Hochleistungs-Heiz-Kühl-Decken finden, kompensieren den Nachteil der schlechten Regelbarkeit. 1 Meyer, F. (2006): „Dezentrale Heizungspumpen“, S. 4. 6. Münsteraner Facility Management Tag S. 7 Dynamische, konvektive Systeme bewegen Luft über einen Wärmetauscher. Dieser Effekt reduziert ihr Bauvolumen erheblich und sorgt für eine sehr schnelle Regelbarkeit. Konvektive Systeme können die Konditionierung der Raumluft relativ exakt an die Raumnutzung anpassen. Bei geschickter Regelung schalten die Systeme erst bei Nutzung des Raums ein und stellen in kürzester Zeit den behaglichen Raumzustand ein. Bei Verlassen des Raums schalten sie unmittelbar und ohne signifikanten Nachlauf wieder ab und erlauben eine gleitend abgesenkten Energiesparbetrieb. Im Gegenzug entstehen Luftbewegung und Geräusche. Bei Planung ist daher die Vermeidung von Zugerscheinungen und Strömungsgeräuschen besonders zu beachten. In modernen Gebäuden entstehen etwa zwei Drittel des Heizenergiebedarfs durch Lüftungswärmeverluste. Weitere Reduzierungen des Heizenergiebedarfs setzen folglich mechanische Lüftungsanlagen mit einer Wärmerückgewinnung voraus. Solche Systeme gibt es nicht nur für aufwendige zentrale raumlufttechnische (RLT) Anlagen. Auch dezentrale Lüftungssysteme, die im Bereich der Fassade integriert werden, oder Wohnungslüftungssysteme bietet der Markt an. Der Luftaustausch erfolgt dabei dezentral über die Fassade. Innerhalb der Geräte wird die Luft je nach Bauart auch geheizt und gekühlt. Innerhalb der Räume von Green Buildings können beispielsweise folgende Techniken verbaut werden: • Großflächige Heiz-Kühl-Systeme o Decke o Wand o Boden o Betonkerntemperierung • Fassaden-Heiz-Kühl-Systeme • Ventilatorkonvektoren mit entsprechender Konstruktion • Mechanische Be-/Entlüftung mit Wärmerückgewinnung • Latentwärmespeicher o 4 PCM – phase change materials Zusammenfassung Green Buildings sind nachhaltige, energieeffiziente Gebäude, die sich neben einer Optimierung der Gebäudesubstanz durch eine effiziente Gebäudetechnik auszeichnen. 6. Münsteraner Facility Management Tag S. 8 Literaturverzeichnis Cox, P. & Fischer Boel, M. (2002): „Directive 2002/91/EC of the European Parliament and the Council of 16 December 2002 on the energy performance of buildings”. In: Official Journal of the European Communities. NN (2006): „GreenBuilding. Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden.” Deutsche EnergieAgentur dena (Hrsg.). NN (2006): „GreenBuilding Programm. Unterstützer-Leitfaden.” Deutsche Energie-Agentur dena (Hrsg.). NN (2008): „DGNB“. Elektronische Information. Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB). NN (2003): “The Energy Performance of Buildings Directive - A summary of its objectives and contents “. Chartered Institution of Building Services Engineers (Hrsg.). Bauer, M. (2007): „Der Einfluss von Green Buildings auf den Immobilienmarkt der Zukunft“. Vortragsunterlagen Konferenz für Lebenszyklus-Management (ILM). Meyer, F. (2006): „Dezentrale Heizungspumpen“. In: BINE Projektinfo, Nr. 13, ISSN 09378367. Technische Ausrüstungen für Green Buildings – Gebäudeenergiepass und ökologische Nachhaltigkeit 6. Münsteraner Facility Management Tag Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Heiko Timmer Endenergieverbrauch in Deutschland Etwa 1/3 des gesamten Endenergie-Verbrauchs in Deutschland entfällt auf Raumheizung, Warmwasser und Strom. Quelle: DIW 1 European Energy Performance of Buildings Directive • EPBD: erlassen 16.12.2002 • 160 Mio. Gebäude in der EU verbrauchen 40% des Primärenergiebedarfs • Kyoto Protokoll: CO2-Reduktion von 330 Mio. t von 1990 – 2010 • Einsparung von 22% bis 2010 • Entspricht 45 Mio. t CO2 Energetische Bewertung 2 Hegener, H.-D.: "Einführung von Energieausweisen Klimaanlagen", BMWi. Rouvel, L. (2004): "Bewertung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden", TU München. Inhalt der DIN 18599 Vergleichbarkeit von Gebäudekosten Wo bleibt die Fahrweise, d.h. der Nutzereinfluss? 3 Durchschnittswerte der Betriebskosten von Bürogebäuden Jones Lang LaSalle (2005): OSCAR 2005 Büronebenkostenanalyse Bauunterhalt 8% Verwaltung 9% öff. Abgaben, Versicherung 10% Wartung, Instandsetzung, Hausmeister 25% Bewachung 9% Reinigung 19% Wärme, Kälte, Wasser 10% Strom 10% Grafik: Energieagentur NRW. Daten: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 2004. Mineralölwirtschaftsverband, 2004. Tecson-Digital, 2004. Energiepreise Strom Gas Heizöl 4 Grafik: Energieagentur NRW. Daten: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 2004. Mineralölwirtschaftsverband, 2004. Tecson-Digital, 2004. Energiepreise, inflationsbereinigt GreenBuilding 5 Zertifizierung weltweit • USA: U.S. Green Building Council: LEED • Frankreich: Association HQE: HQE • UK: UK Green Building Council: BREEAM • Japan: JSBC: CASBEE • Deutschland: DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) GreenBuilding Programm der EU • • • • • • • • Steigerung der Energieeffizienz von Nichtwohngebäuden Erschließung wirtschaftlicher Energieeinsparpotenziale Anreize für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien Beschleunigung bei der Markteinführung energieeffizienter Technologien Weiterentwicklung der Qualitätsstandards für Nichtwohngebäude Erzeugung von Nachahmungseffekten durch Wissenstransfer und Öffentlichkeitsarbeit Bereitstellung von Informationen für Gebäudeeigentümer und Gewinnung von Gebäudeeigentümern als Programmpartner Zertifizierung – Eigentümer: GreenBuilding-Partner – Planer: GreenBuilding-Unterstützer Quelle: dena 6 Low-Exergy-Techniken • Exergie: „Arbeitsvermögen“ der Energie • Berücksichtigt neben der Energie z.B. das Temperaturniveau • Minimierung der benötigten Temperaturdifferenzen – Heizen mit möglichst niedrigen Temperaturen – Kühlen mit möglichst hohen Temperaturen Betonkerntemperierung • Verlegung von Rohren in tragenden Betondecken • Decke wird permanent mit warmem oder kaltem Wasser durchströmt • Nutzung der Speichermasse 9 Keine Heiz-/Kühlelemente im Raum sichtbar, keine abgehängte Decke - Träge - Schlechter Wärmeübergang - Nur für kleine Lasten Quelle: Uponor-Velta GmbH & Co. KG 7 Versorgung der Betonkerntemperierung 9 Kälte auf niedrigem Temperaturniveau nutzbar 9 „Aufladung“ der Decke in der Nacht - Schlecht regelbar - Bei Wetteränderung werden Räume zu warm oder zu kalt. - Gegenheizen häufig in Morgenstunden erforderlich Quelle: Uponor-Velta GmbH & Co. KG Geothermische Energie • • Je 100m Tiefe steigt Temperatur um 3K Tiefe der Bohrung – Oberflächennah bis 400m (Kopplung mit Wärmepumpe) – Tiefbohrungen ca. 2500m (>85°C) • Bauarten – Offen (Wasseraustausch mit Erdreich) – Geschlossen (Wasser oder Glykol führendes Doppelrohr) • Leistung – Ca. 40-50 W/m – Wassertemperatur ca. 15°C 8 Dezentrale Pumpentechnik • Zentral • Zentrale Pumpen versorgen gesamtes Gebäude • Leistungsregelung • Dezentral Fotos: BINE, ITR • Kleine Pumpe an jedem Heizkörper • Vereinfachter hydraulischer Abgleich • Erwartet: -20% Heizkosten Solarkollektor Abdichtung mit Entwässerung Spezialglas Wärmedämmung Aluminiumabsorber mit Kupferrohr Quelle: Weishaupt 9 Integration von Solarsystemen im Haus Abb.: Viessmann • Solarzelle erzeugt Gleichstrom • Umwandlung in Wechselstrom 230 V im Wechselrichter („Netzeinspeisegerät“) • Einspeisung ins öffentliche Stromnetz • Vergütung über gesonderten Stromzähler gem. EEG • Blitzschutz beachten Abb.: Viessmann Leistungsdaten • Bsp.: 26,4 m² Fläche • PV-Anlage mit 2,64 kWP • erzeugt je nach Standort, Ausrichtung und Neigung ca. 2.000 – 2.300 kWh/a • Entspricht 57-66 % des Strombedarfs eines 4Personenhaushalts • CO2-Minderung ca. 2.100 kg/a • Alterung verringert Leistung: ca. 0,25% p.a. 10 Tab.: Viessmann Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Achtung: Die Vergütung sinkt mit dem Jahr der Inbetriebnahme nach 2006! Investitionskosten und Wirtschaftlichkeit Abb.: Viessmann • Investition ca. 5.000 €/kWP • Versicherung ca. 0,12 €/kWP • Wirtschaftlichkeit nur durch EEG gegeben, nicht bei Bewertung mit marktüblichem Strompreis • Private Investoren als Mieter öffentlicher Dachflächen • Blitzschutz i.d.R. ab 10 kWP von Gebäudeversicherern gefordert 11 Objekt: Gas-BHKW, MainTower, Frankfurt. Blockheizkraftwerke Kraft-Wärme-Kopplung W är a rk ve m m e ro St Strombezug EVU Foto: Dachs uf Gebäude 12 Raumlufttechnische Anlagen • Zentrale Anlage mit verzweigtem Kanalnetz Abbildung: ITR • Zentral • Luftansaugung und –ausblas über Fassade Abbildung: Trox • Dezentral Leistungsfähigkeit in Abhängigkeit der Temperatur Quelle: Fachinstitut Gebäude-Klima e.V. 13 Fassadenintegrierte Kühlsysteme Foto: Caverion Ultraflache Deckenkühlsysteme Foto: Caverion 14 Fazit • Green Buildings sind nachhaltige, energieeffiziente Gebäude – Optimierung der Gebäudesubstanz – effiziente Gebäudetechnik – Schaffung von Behaglichkeit und Arbeitsproduktivität Ingenieurbüro Timmer Reichel GmbH Beratende Ingenieure, Sachverständige und Generalplaner VDI – VBI – VSR – TOS Mitglied der Ingenieurkammer Bau NRW Ohligser Straße 37 42781 Haan Tel. Fax 02129. 9377-0 02129. 32033 www.itr-haan.de 15