Mortellaro und Ballenfäule

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Mortellaro und Ballenfäule
Schweizer Bauer
März 2011
Fachbereich Milchproduktion
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CH-8315 Lindau
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Im März 2011, Lukas Rediger
Mortellaro und Ballenfäule: was könne wir tun?
Mortellaro und Ballenfäule treten oftmals gemeinsam auf. Welche
Voraussetzungen eine Rolle spielen und welche Massnahmen greifen wird
nachvolgend beschrieben.
Mortelaro und
Komplizen?
Ballenfäule
–
zwei
Gegenwärtig ist sich die Tiermedizin nicht
im
Klaren darüber, ob
Mortellaro
(Erdbeerkrankheit, Dermatitis Digitalis)
nicht eine spezielle Form der Ballenfäule
darstellt. Diese Überlegung drängt sich auf,
da das Auftreten der Erdbeerkrankheit
vermehrt mit dem vorkommen von
Ballenfäule gekoppelt ist.
Genetik ist mitbeteiligt
An
der
Erdbeerkrankheit
sind
verschiedenste Bakterienstämme beteiligt
die auf und in der Haut angesiedelt sind.
Feuchtigkeit und Gülle erweichen die Haut,
die Bakterien fühlen sich wohl und richten
Schaden an. Nebst der Stallhygiene und
Klauenpflege scheint auch die Genetik eine
wesentliche Rolle zu spielen. Mit einer
Erblichkeit von 12% (Persistenz: ca. 15%)
ist diese zwar tief aber dennoch vorhanden
und nicht zu unterschätzen.
Behandlungstechniken
Bis anhin konnte vor allem die lokale
Verwendung von Teracyclin - Produkten
Abheilung bewirken. Wird die besprühte
Fläche nachträglich mit dem Fön
nachgetrocknet,
kann eine bessere
Haftung des Wirkstoffs erreicht werden.
Neuere Erkenntnisse zeigen, dass die
bakteriellen Aktivitäten weitaus tiefer im
Ballenbereich vorhanden sind als bisher
angenommen.
Erfahrungen
aus
Deutschland zeigen, dass Verbände mit
Salicylsäure - Produkten (Absetzfrist
beachten) eine bessere Tiefenwirkung
bringen, als eine Oberflächenbehandlung
mittels antibiotischen Sprays.
Klauenbäder sind nach wie vor umstritten.
Bei einigen Fussproblemen können sie
zwar helfen, bei Mortellaro konnte bis
anhin aber kein positiver Wirkungseffekt
bestätigt werden.
Lokale Behandlungen können kurzfristig
Verbesserungen bringen. Da es sich dabei
aber mehr um eine „behandelnde“ als um
eine „vorbeugende“ Massnahme handelt
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sind oftmals Rückfälle zu verzeichnen –
das eigentliche Problem wurde nicht
gelöst.
Mit dem Auftreten der Erdbeerkrankheit
sowie der Ballenfäule wird oft eine feuchte
Umgebung in Zusammenhang gebracht.
Eine Schmutzige und feuchte Umgebung
ermöglicht das Ansiedeln der Bakterien im
Fussbereich (Schmutzkruste!). Für eine
erfolgreiche
Bekämpfung
sind
eine
saubere Umgebung und saubere Füsse
deshalb unabdingbar.
konstante mindestens zweimal im Jahr
erfolgende Klauenpflege, stehen die
Chancen auf gute Klauengesundheit
allgemein besser.
Hohlkehlung
sinnvoll.
auch
in
Laufställen
Das anbringen der Hohlkehlung wirkt sich
positiv auf die Klauenhygiene aus.
Beim Auftreten des Fusses wird alter
Schmutz durch neuen Dreck verdrängt.
Durch das hochstellen des Ballens wird ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von
Mortellaro und Ballenfäule geleistet (Quelle: Kehler).
Ballenhöhe bringt Distanz zum Schmutz
Als weiterer grundlegender Schritt zur
Optimierung ist die Ballendistanz zum
Boden zu nennen. Durch gezielte
Klauenpflege (abtragen der Spitze, siehe
Abbildung) erreichen wir das Hochstellen
des Ballens. Der Ballen kommt weniger in
Kontakt mit Feuchtigkeit und Schmutz und
durch die bessere „Belüftung“ des Ballens
können sich weniger Bakterien ansiedeln.
Wucherndes Ballenhorn und lose „Lappen“
sollten ebenfalls entfernt werden. So wird
der Ballen entlastet und potentielle
Habitate der Bakterien entfernt. Durch
So kann sich weniger Schmutz im
Zwischenklauenspalt ansammeln. Den
Bakterien bleibt entsprechend weniger Zeit
um „an zu docken“ und Krankheiten aus zu
lösen.
Diese und weitere Unterlagen sind für Sie
auch auf www.strickhof.ch, Fachbereich
Milchproduktion zugänglich.
Lukas Rediger,
Milchproduktion
Strickhof,
Fachbereich
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