erreicht Speicherfähigkeit von Porenbeton Außenbauteile sind im Sommer hohen Tempera­tu­ren und Temperaturschwankungen ausgesetzt, in Extrem­ fällen kann die Oberflächentemperatur bis 70 Grad Celsius betragen. Porenbeton ist ein massiver Baustoff, der aufgrund der günstigen Kombina­tion von Wärmedämmung, Wärmespeicher­ver­mö­gen und Baustoff­masse die Fähigkeit besitzt, Schwan­kun­gen der Außentemperatur zu minimieren. Er sorgt damit im Sommer in Innen­räumen für ein ange­nehmes Klima mit ausgeglichenen Temperaturen. Aufgrund der hohen Speicherfähigkeit besitzen Bauteile aus Porenbeton eine ta­ges­zeitgerechte Tag-Nacht-relevante Temperaturpha­sen­ver­schie­ bung. Das heißt: im Sommer speichern sie tags­ über die hohen Außentem­pera­tu­ren und geben sie nicht sofort, sondern zeitversetzt an den Innen­ raum ab. Diese positiven Eigen­schaf­ten nutzte das Planungsbüro Franz Hol­zer bereits bei einem Hochregallager in Tschechien. Aufgrund der dort gesammelten Erfahrungen realisierte es nun bei einem Hoch­regallager in Hagenow ein inno­va­ti­ ves Energiekonzept. Das Gebäude dient als Lager für Süßigkeiten aus Fruchtgummi und Gummi­schaum. Die Außen­ wände und das Dach bestehen aus Porenbeton. Rund 6.000 Quadratmeter waagerecht verlegte großformatige Montagebauteile wurden als Außen­ wände eingesetzt, an den Stö­ßen mit einem hochelastischen und dauerplas­tischen Mörtel verfugt und mit einer farbigen Sili­konharzbeschichtung versehen. Phasenverschiebung Die Zeitspanne, die eine Tempera­ turwelle benötigt, um von außen durch ein Bauteil in das Innere eines Raumes zu gelangen, wird als Phasenverschiebung bezeichnet. Die Phasenverschiebung eines Baustoffes hängt ab von – der Wärmeleitfähigkeit – der spezifischen Wärme – der Wärmespeicherfähigkeit – der Dicke des Bauteiles und – dem Wärmeübergangs­wider-­ stand an der Bauteilgrenze. Bei Bauteilen aus Porenbeton mit einer Bauteildicke von 200 bis 250 Millimetern beträgt die Phasen­ ver­schiebung etwa acht bis zwölf Stunden. Porenbeton sorgt im Innenraum für ausgeglichene Temperaturen. Auf der 2.400 Quadratmeter großen Dach­fläche aus Dachplatten wurde zur Unterstützung des ener­getischen Konzepts eine zusätzliche Wärme­ dämmung aus EPS verlegt. Den oberen Abschluss bildet eine zweilagige Bitumenabdichtung mit heller abstrahlender Oberfläche als harte Beda­ ch­ung. 6|7 Durch diesen Aufbau und mit Hilfe einer über Schwerkraft gesteuerten Nachtkühlung ist es möglich, auch bei längeren Hitzeperioden im Som­mer im rund 61.500 Kubikmeter großen In­nen­ raum des Hagenower Hochregallagers ein gleichmäßiges Klima sicherzustellen. Tagsüber speichert der Porenbeton die Wärme und verhindert auf diese Weise, dass sie in den Innenraum ge­langt und ihn aufheizt. Aufgrund der Tempera­tur­pha­ sen­verschiebung gibt der massive Baustoff die gespeicherte Wärme erst nachts an den Innen­ Aufgrund der hohen Speicherfähigkeit be­ sitzen aus Porenbeton bestehende Bauteile eine tageszeitgerechte Temperaturphasen­ verschiebung. raum ab. Ein Großteil der vom Dach gespeicherten Wärme wird dabei an die kühlere Außenluft abgegeben, so dass fast keine Wärmeabgabe in den Innenraum erfolgt. Wenn nötig, wird die warme Luft mit einem Ventilator abgesaugt und ins Freie geblasen. Über vier Zuluft­öffnungen, die an der dem Werk abgewandten Stirnseite des Hochregal­la­ gers an­ge­ordnet und mit steuerbaren Jalousien ausgestattet sind, strömt gleichzeitig die kühlere Nachtluft ein und verhindert somit den Anstieg der Temperatur. Im Winter wiederum wird die warme Abluft, die bei Erzeugung der für die Produktion notwendigen Druckluft entsteht, in das Lager eingeblasen und zur Beheizung genutzt. Dann sorgen die guten Wärmedämmeigenschaften der Porenbe­ ton­hülle dafür, dass die Wärme im Innenraum bleibt und die Waren auch in der kalten Jahres­ zeit bei der richtigen Temperatur gelagert werden.