PROGRAMMHINWEIS Freitag, 8. Juni 2012, ab 20.15 Uhr Morgenland (1/3 bis 3/3) 20.15 Uhr Morgenland 1/3: Ein Prophet verändert die Welt Vor über 1300 Jahren trat im heutigen Saudi-Arabien ein Mann namens Mohammed auf und verkündete eine neue Religion. Nur wenige Generationen später wehte das Banner des Propheten auf drei Erdteilen. Der Islam entfaltete eine Dynamik, die das Gesicht der Welt veränderte und die Welt noch heute in Atem hält. Aber Islam und Christentum, Morgenland und Abendland müssen nicht in Konfrontation erstarren. Die Kulturen haben gemeinsame Wurzeln. Im Mittelpunkt des ersten Teils steht die Geburt der Religion Islam in der Figur und der Offenbarung des Propheten Mohammed. Dabei werden die zentralen Fragen gestellt und diskutiert: Warum ist der Koran Gottes Wort? Was ist das geistige Umfeld der neuen Religion, die auch Jesus Christus als Propheten akzeptiert? Wie entstand eigentlich der Koran - und was haben Traditionen wie die Vielehe mit ihm zu tun? Welche historischen Umstände machten Mohammed nicht nur zum Religionsstifter, sondern auch zum Staatsmann und Feldherren? Im Lichte neuester Forschung werden die Gründe für die rasante Ausbreitung der neuen Religion dargestellt, die Entstehung des Begriffs Djihad („Heiliger Krieg“) und die Expansion bis nach Spanien, wo es zu einer höchst fruchtbaren Begegnung der Kulturen kommt. Für die Dokumentation wurde in neun islamischen Ländern an Originalschauplätzen gedreht. Ausgewählte Spielszenen entstanden im marokkanischen Quarzazate. Gesprächspartner sind u.a. der Aga Khan, das Oberhaupt der Ismailiten, und der katholische Theologe Hans Küng. In den berühmten Ranglisten über „wichtigste Personen der Weltgeschichte“ kommt Mohammed, der Handelsgehilfe und Karawanenführer aus Mekka, immer wieder unbestritten auf Platz eins. „Morgenland“ erzählt, wer dieser Mohammed war und welche Umstände ihn und seine Nachfolger zum Erfolg führten. Dokumentation von Daniel Gerlach, ZDF/2009 21.00 Uhr Morgenland 2/3: Mit den Schwertern des Geistes Als das christliche Europa im dunklen Mittelalter scheinbar schlief, erblühte in den islamischen Großreichen zwischen Südspanien und dem Himalaya eine Hochkultur, wie sie die Welt bis dahin nicht gesehen hatte. Sie entstand aus den „Schwertern des Geistes“: So umschrieben die Muslime im Mittelalter die Wissenschaften und Künste. Das waren Waffen, die sie weit besser als ihre europäischen Zeitgenossen zu nutzen wussten. Auf drei Kontinenten und in sechs Ländern erzählt diese Folge das goldene Zeitalter des Islam. Wieder interessiert dabei der Blickwinkel des Gemeinsamen. Wo sind die Schnittlinien christlicher und islamischer Kultur? Die Mauren in Andalusien sind überragend an Bedeutung: Hier herrschte über Jahrhunderte eine freie Geisteshaltung, die entscheidend zur Weltkultur beitrug. Al-Andalus ist der Umschlagplatz arabischen Wissens ins christliche Europa. Die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften führt ins heutige Usbekistan: Ibn Sina, ein wahres Universalgenie, begründete die empirische Medizin, seine Ideen machten ihn bis in die Neuzeit hinein zum einflussreichsten Medizingelehrten. Und in seinem Heimatland setzte mit der Astronomie und den Himmelsobservatorien ein beispielloser Höhenflug an. Am aufregendsten aber war das Leben im Bagdad des neunten und zehnten Jahrhunderts: Eine Weltstadt mit Dutzenden von Bibliotheken, Universitäten und Übersetzerschulen. Eine wahrhaft multikulturelle, kosmopolitisch aufgeklärte Stadt. Die aufwändigen Spielszenen entstanden im marokkanischen Quarzazate. Unsere Gesprächspartner über die Hintergründe dieser großen Zeit des Islam sind u. a. der Aga Khan, das Oberhaupt der Ismailiten, der katholische Theologe Hans Küng, und Scheich Mohammed al-Quassimi, Emir von Sharjah. Dokumentation von Friedrich Klütsch, ZDF/2009 21.45 Uhr Morgenland 3/3: Imperien am Scheideweg In der Neuzeit verschoben sich die Machtverhältnisse zwischen Morgenland und Abendland. Was lief schief in ihrer gemeinsamen Geschichte - wo wandten sich die Kulturen voneinander ab, wo fanden sie zueinander? Der dritte Teil erzählt vierhundert Jahre Weltgeschichte. Im Jahr 1683 erzittert das Abendland ein letztes Mal vor dem Islam - als der osmanische Großangriff auf Wien verhindert wurde. Das Zeitalter der Entdeckungen ist in vollem Gange - aber es findet ohne die Muslime statt. Der europäische Kolonialismus erblüht und bedrängt die großen islamischen Imperien. Die Gegensätze verhärten sich - aber gleichzeitig steigt das schöngeistige Interesse an Poesie und Exotik des Morgenlandes. Der Film zeigt, wie im 19. Jahrhundert der Westen Macht und Kapital anhäuft und in der Wüste Arabiens die konservative Bewegung der Wahhabiten Erfolg hat. Erneuerungs- und Erlösungsbewegungen wie der Aufstand des Mahdi gegen die Engländer zeugen von der Vitalität des Islam. Verzweifelt versuchen Gelehrte -2- auf beiden Seiten, den arabischen Rückstand zu erklären: Blockierte das Bilderverbot die Verbreitung von Wissen? Standen Lebensregeln des Islam dem Fortschritt entgegen? Oder trägt der Westen mit seinem Kolonialismus die Hauptschuld? „Morgenland - Imperien am Scheideweg“ will durch überraschende Fakten mit einigen Vorurteilen aufräumen und die Chancen eines Dialogs zwischen den Kulturen aufzeigen. Dokumentation von Daniel Gerlach, ZDF/2009 Alle PHOENIX-Pressehinweise finden Sie unter http://presse.phoenix.de. Als registrierter User stehen Ihnen hier zusätzlich weitere Services zur Verfügung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: PHOENIX-Pressestelle · Telefon 0228 9584-190 · [email protected] -3-