Elektropneumatische Stellungsregler TZIDC / TZIDC-200

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SIL-Sicherheitshinweise
37/18-79-DE
Elektropneumatische Stellungsregler
TZIDC / TZIDC-200
und Shutdown-Modul für TZIDC / TZIDC-200
Hinweise zur funktionalen Sicherheit
Blinder Text
Elektropneumatische Stellungsregler
TZIDC / TZIDC-200
SIL-Sicherheitshinweise
37/18-79-DE
05.2014
Rev. E
Originalanleitung
Hersteller:
ABB Automation Products GmbH
Process Automation
Schillerstraße 72
32425 Minden
Deutschland
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Fax: 0800 1114422
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Inhalt
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TZIDC / TZIDC-200
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Inhalt
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11.2
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Anwendungsbereich .................................................................................................................................... 4
Akronyme und Abkürzungen ...................................................................................................................... 5
Relevante Normen ........................................................................................................................................ 6
Begriffe und Definitionen ............................................................................................................................ 6
Bestimmung des Safety Integrity Level (SIL) ............................................................................................ 7
Sicherheitsbezogenes System ................................................................................................................... 8
Angaben für die Sicherheitsfunktion ......................................................................................................... 9
Mitgeltende Gerätedokumentationen ......................................................................................................... 9
Verhalten im Betrieb und bei Störung ........................................................................................................ 9
Wiederkehrende Prüfungen ......................................................................................................................10
Sicherheitstechnische Kenngrößen .........................................................................................................11
Annahmen ....................................................................................................................................................11
Spezifische sicherheitstechnische Kenngrößen ..........................................................................................11
SIL-Konformitätserklärung ........................................................................................................................12
Management Summary ..............................................................................................................................13
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TZIDC / TZIDC-200
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Anwendungsbereich
1
Anwendungsbereich
Zur Stellungsregelung an Armaturen mit pneumatischen Antrieben, welche den besonderen
Anforderungen der Sicherheitstechnik bis SIL 2 nach IEC 61508 genügen sollen.
Es handelt sich dabei um einfach wirkende, entlüftende ABB Stellungsregler der Typen
TZIDC / TZIDC-200 und um pneumatische Antriebe mit Federrückstellung. Bei einem Ausfall
der Hilfsenergie (elektrisch bzw. pneumatisch) entlüftet der Stellungsregler den Antrieb und die
Feder im Antrieb fährt die Armatur in eine vorbestimmte, sichere Endlage (AUF oder ZU).
Die Stellungsregler erfüllen folgende Anforderungen:
- Funktionale Sicherheit gemäß IEC 61508
- Explosionsschutz (je nach Version)
- Elektromagnetische Verträglichkeit nach EN 61000
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TZIDC / TZIDC-200
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Akronyme und Abkürzungen
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Akronyme und Abkürzungen
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Abkürzung
Englisch
Deutsch
HFT
Hardware Fault Tolerance
Hardware Fehlertoleranz
Fähigkeit einer Funktionseinheit, eine geforderte
Funktion bei Bestehen von Fehlern oder
Abweichungen weiter auszuführen.
MTBF
Mean Time Between
Failures
Mittlere Zeitdauer zwischen zwei Ausfällen.
MTTR
Mean Time To Repair
Mittlere Zeitdauer zwischen dem Auftreten eines
Fehlers in einem Gerät oder System und der
Reparatur.
PFD
Probability of Failure on
Demand
Wahrscheinlichkeit gefahrbringender Ausfälle einer
Sicherheitsfunktion im Anforderungsfall.
PFDav
Average Probability of
Failure on Demand
Mittlere Wahrscheinlichkeit gefahrbringender
Ausfälle einer Sicherheitsfunktion im
Anforderungsfall.
SIL
Safety Integrity Level
Safety Integrity Level
Die internationale Norm IEC 61508 definiert vier
diskrete Safety Integrity Level (SIL 1 bis SIL 4).
Jeder Level entspricht einem
Wahrscheinlichkeitsbereich für das Versagen einer
Sicherheitsfunktion. Je höher der Safety Integrity
Level der sicherheitsbezogenen Systeme ist, um
so geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die
geforderten Sicherheitsfunktionen nicht ausführen.
SFF
Safe Failure Fraction
Anteil ungefährlicher Ausfälle.
FIT
Failure in Time
1 x 10-9 Fehler pro Stunde.
TI
Test Interval between life
testing of the safety
function
Prüfintervall zwischen Funktionstests der
Schutzfunktion.
λsd
Failure rate for all safe
detected failures
Gesamtrate für sichere erkannte Ausfälle.
λsu
Failure rate for all safe
undetected failures
Gesamtrate für sichere unerkannte Ausfälle.
λdd
Failure rate for all
dangerous detected
failures
Gesamtrate für gefährliche erkannte Ausfälle.
λdu
Failure rate for all
dangerous undetected
failures
Gesamtrate für gefährliche unerkannte Ausfälle.
TZIDC / TZIDC-200
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Relevante Normen
3
4
6
Relevante Normen
Norm
Englisch
Deutsch
IEC 61508,
Teil 1 bis 7
Functional safety of
electrical / electronic / programmable
electronic safety-related systems
(Target group: Manufacturers and
Suppliers of Devices).
Funktionale Sicherheit
sicherheitsbezogener
elektrischer / elektronischer /
programmierbarer elektronischer
Systeme (Zielgruppe: Hersteller und
Lieferanten von Geräten).
Begriffe und Definitionen
Begriff
Erklärung
Gefahrbringender Ausfall
Ausfall mit dem Potenzial, das sicherheitsbezogene System
in einen gefährlichen oder funktionsunfähigen Zustand zu
versetzen.
Sicherheitsbezogenes System
Ein sicherheitsbezogenes System führt die
Sicherheitsfunktionen aus, die erforderlich sind, um einen
sicheren Zustand, z.B. in einer Anlage, zu erreichen oder
aufrechtzuerhalten.
Beispiel: Druckmessgerät - Logikeinheit (z.B.
Grenzsignalgeber) - Ventil bilden ein sicherheitsbezogenes
System.
Sicherheitsfunktion
Definierte Funktion, die von einem sicherheitsbezogenen
System ausgeführt wird, mit dem Ziel, unter
Berücksichtigung eines festgelegten gefährlichen Vorfalls,
einen sicheren Zustand für die Anlage zu erreichen oder
aufrechtzuerhalten.
Beispiel: Grenzdrucküberwachung
TZIDC / TZIDC-200
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Bestimmung des Safety Integrity Level (SIL)
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Bestimmung des Safety Integrity Level (SIL)
Der erreichbare Safety Integrity Level wird durch folgende sicherheitstechnische Kenngrößen
bestimmt:
• Mittlere Wahrscheinlichkeit gefahrbringender Ausfälle einer Sicherheitsfunktion im
Anforderungsfall (PFDav)
• Hardware Fehlertoleranz (HFT)
• Anteil ungefährlicher Ausfälle (SFF)
Die spezifischen sicherheitstechnischen Kenngrößen für den TZIDC / TZIDC-200 und das
Shutdown-Modul, als Teil der Sicherheitsfunktion, sind im Kapitel „Sicherheitstechnische
Kenngrößen" aufgeführt.
Die folgende Tabelle zeigt die Abhängigkeit des „Safety Integrity Level“ (SIL) von der „mittleren
Wahrscheinlichkeit gefahrbringender Ausfälle einer Sicherheitsfunktion des gesamten
sicherheitsbezogenen Systems" (PFDav). Dabei wird der „Low demand mode" betrachtet, d.h.
die Sicherheitsfunktion wird maximal einmal im Jahr geprüft.
Safety Integrity Level (SIL)
(low demand mode)
4
3
2
≥ 10-5 … < 10-4
PFDav
1
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≥ 10-4 … < 10-3
≥ 10-3 … < 10-2
≥ 10-2 … < 10-1
TZIDC / TZIDC-200
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Sicherheitsbezogenes System
6
Sicherheitsbezogenes System
Sensor, Logikeinheit und Aktor (Stellungsregler, pneumatischer Antrieb und Armatur) bilden
zusammen ein sicherheitsbezogenes System, das eine Sicherheitsfunktion ausführt. Die
„mittlere Wahrscheinlichkeit gefahrbringender Ausfälle des gesamten sicherheitsbezogenen
Systems" (PFDav) teilt sich auf die Teilsysteme Sensor, Logikeinheit und Aktor üblicherweise
gemäß der nachfolgenden Tabelle auf.
Übliche Aufteilung der „mittleren Wahrscheinlichkeit gefahrbringender Ausfälle einer
Sicherheitsfunktion im Anforderungsfall“ (PFDav) auf die Teilsysteme
Sensor,
z.B. Druckmessgerät
Logikeinheit
z.B. SPS
Aktor
z.B. Ventil
≤ 35 %
≤ 15 %
≤ 50 %
Wichtig
Diese Dokumentation behandelt die elektropneumatischen Stellungsregler TZIDC, TZIDC-200
und das Shutdown-Modul für die Stellungsregler als Teil einer Sicherheitsfunktion. Die
folgende Tabelle zeigt den erreichbaren „Safety Integrity Level“ (SIL) des gesamten
sicherheitsbezogenen Systems für Systeme vom Typ A abhängig vom „Anteil ungefährlicher
Ausfälle“ (SFF) und der „Hardware Fehlertoleranz“ (HFT).
Abb. 1 Sicherheitsfunktion „Systemunabhängige Anlagenüberwachung“ mit Stellungsregler
TZIDC-200 und Shutdown Modul als Teilsysteme
1 Messumformer 265xx mit Vor-Ort5 Im Stellungsregler eingebautes
Bedienung, Möglichkeit zur Einstellung
Shutdown Modul zum Entlüften des
von Messanfang, Messende und
pneumatischen Antriebs. Die
Dämpfung.
Ansteuerung des Moduls erfolgt
2 Überwachung
unabhängig vom Regelsystem.
3 Regelung
4 Pneumatischer Stellungsregler TZIDC
mit Regelventil und Vor-Ort-Bedienung
zur Inbetriebnahme, Konfiguration und
Parametrierung.
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TZIDC / TZIDC-200
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Angaben für die Sicherheitsfunktion
Funktionsbeschreibung
Die Ansteuerung des Shutdown Moduls ist vom übrigen Stellungsregler galvanisch getrennt.
Daher ist es einem Überwachungssystem möglich, unabhängig vom Regelsystem, auf das
Stellgerät einzuwirken.
Beim Wegfall der separat eingespeisten 24 V DC für das Shutdown Modul wird die Versorgung
des I/P-Wandlers im Stellungsregler unterbrochen und entlüftet daraufhin den pneumatischen
Antrieb, der dann federgetrieben die Armatur in eine sichere Endlage (AUF oder ZU) fährt.
Die Hauptplatine im Stellungsregler einschließlich Kommunikation und Rückmeldungen ist
weiterhin aktiv, da sie über das analoge Sollwertsignal gespeist wird.
7
Angaben für die Sicherheitsfunktion
Achtung!
Beim Wegfall des Eingangssignals entlüftet das Pneumatikmodul im Stellungsregler den
Antrieb und die darin eingebaute Feder fährt die Armatur in eine vorbestimmte Endlage (AUF
oder ZU).
Wichtig
Sicherheitsbezogene Systeme ohne selbstverriegelnde Funktion müssen nach Ausführung
der Sicherheitsfunktion innerhalb der MTTR (8 Stunden) in einen überwachten oder
anderweitig sicheren Zustand gebracht werden.
Die Lebensdauer der Geräte ist entsprechend den angegebenen Werten für die MTBF zu
beurteilen.
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Mitgeltende Gerätedokumentationen
Für den Stellungsregler und das Shutdown-Modul muss je nach Ausführung folgende
Dokumentation vorhanden sein:
Typ
Betriebsanleitung
TZIDC und Shutdown-Modul
42/18-84 xx
TZIDC-200 und Shutdown-Modul
42/18-85 xx
Für Geräte in explosionsgeschützter Ausführung
Baumusterprüfbescheinigung vorhanden sein.
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muss
die
entsprechende
EG-
Verhalten im Betrieb und bei Störung
Wichtig
Das Verhalten im Betrieb und bei Störung wird in der Betriebsanleitung beschrieben.
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TZIDC / TZIDC-200
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Wiederkehrende Prüfungen
10 Wiederkehrende Prüfungen
Überprüfung der Sicherheit
Die Sicherheitsfunktion des gesamten Sicherheitskreises ist gemäß IEC 61508 regelmäßig zu
prüfen. Die Testintervalle werden u.a. bei der Berechnung jedes einzelnen Sicherheitskreises
einer Anlage (PFDav's) bestimmt.
Überprüfung der Funktion
Die Sicherheitsfunktionen in der Anwendung (0 mA-Signal, Shutdown-Modul (wenn montiert))
müssen jährlich geprüft werden.
Lebensdauer elektrischer Bauteile
Die zu Grunde gelegten Ausfallraten elektrischer Bauteile gelten innerhalb der nutzbaren
Lebensdauer gemäß IEC 61508-2, Abschnitt 7.4.7.4, Hinweis 3.
Reparatur
Defekte Geräte müssen, möglichst mit Angabe der Störung und der Ursache, an die
Reparaturabteilung eingesendet werden.
Wichtig
Bei der Bestellung von Ersatzgeräten bitte die Seriennummer (auf dem Typenschild) des
Originalgeräts angeben.
Anschrift
ABB Automation GmbH
Abt. Parts & Repair
Schillerstraße 72
32425 Minden
DEUTSCHLAND
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TZIDC / TZIDC-200
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Sicherheitstechnische Kenngrößen
11 Sicherheitstechnische Kenngrößen
11.1 Annahmen
-
Die Kommunikation mit HART-Protokoll wird nur verwendet, um das Gerät zu konfigurieren
und zu kalibrieren. Sie wird auch für Diagnosefunktionen verwendet, jedoch nicht für
sicherheitstechnisch kritische Operationen.
Bei einem Ausfall der Hilfsenergie (4 ... 20 mA) wird der pneumatische Ausgang des
Stellungsreglers TZIDC / TZIDC-200 entlüftet und eine Feder im pneumatischen Antrieb
fährt die Armatur in eine vordefinierte Endlage.
Die pneumatische Hilfsenergie ist frei von Öl, Wasser und Staub nach DIN / ISO 8573-1.
Die Reparaturzeit (MTTR) nach einem Gerätefehler beträgt 8 Stunden.
Die mittlere Temperatur über einen langen Zeitraum betrachtet beträgt 40 °C.
Der Stellungsregler wird nur in Anwendungen mit niedriger Anforderungsrate eingesetzt (low
demand mode).
11.2 Spezifische sicherheitstechnische Kenngrößen
Stellungsregler-Typ
Kategorie
TZIDC / TZIDC-200
als Shutdown-Modul
TZIDC / TZIDC-200
mit Versorgungsstrom
0 mA
SFF
PFDav
λdd + λs
λdu
94 %
1,76 x 10-4
718 FIT
140 FIT
94 %
1,76 x 10-4
651 FIT
40 FIT
SIL2
λdd + λs:
Fehlerrate gefährliche entdeckte und sichere Fehler
λdu:
Fehlerrate gefährliche unentdeckte Fehler
Wichtig
Die in der oben dargestellten Tabelle genannten PFDav-Werte beziehen sich nur auf die
Stellungsregler TZIDC / TZIDC-200 bzw. das Shutdown-Modul.
Weitere Detailinformationen siehe Management Summary.
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TZIDC / TZIDC-200
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SIL-Konformitätserklärung
12 SIL-Konformitätserklärung
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Management Summary
13 Management Summary
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Management Summary
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Management Summary
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TZIDC / TZIDC-200
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Printed in the Fed. Rep. of Germany (05.2014)
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