Laudon/Laudon/Schoder: Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Kapitel 7: Datenmanagement © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.1 Gegenstand Anforderungen, die die Datenverwaltung an die Unternehmensführung und die IT stellt. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.2 Grundfragen Welche typischen Probleme resultieren aus der herkömmlichen Dateiorganisation? Wie hilft der Datenbankansatz, diese Nachteile weitgehend zu überwinden? Welche Einflussfaktoren sind bei der Implementierung einer Datenbankumgebung zu berücksichtigen? Wie können Data Warehouses oder andere Ansätze der Datenanalyse Ihrem Unternehmen helfen? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.3 Gliederung 1. 2. 3. 4. Grundlagen der Datenorganisation Dateiansatz Datenbankansatz Data Warehouse © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.4 Lernziele 1. Warum ist es für Unternehmen schwierig, in traditionellen Informationssystemen die benötigten Daten respektive Informationen zu finden? 2. In welcher Weise können Datenbankmanagementsysteme Unternehmen darin unterstützen, ihre Daten besser zu organisieren? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.5 Lernziele 1. Welche Auswirkungen haben die wichtigsten Datenbanktechniken auf den Zugriff und die Verwendung von Daten in einem Unternehmen? 2. Welche Anforderungen stellt der Einsatz einer Datenbankumgebung an die Unternehmensführung? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.6 Lernziele 1. Welche neuen Werkzeuge und Techniken können den Zugriff auf Datenbanken erleichtern und zu einer effizienten Nutzung der gespeicherten Daten beitragen? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.7 Herausforderungen für das Management 1. Organisatorische Hindernisse, die einer Datenbankumgebung im Wege stehen 1. Kosten-Nutzen-Analyse © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.8 Gliederung 1. Grundlagen der Datenorganisation © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.9 Abbildung 7.1: Hierarchische Organisation der Datenelemente Daten werden in einer Hierarchie organisiert, deren unterste Ebene Bits bilden. Ein Bit repräsentiert entweder eine Null oder eine Eins. Zur Codierung eines Buchstabens oder einer Ziffer kombiniert man 8 Bits zu einem Byte. Ein Datenelement wird aus einer Folge von Bytes aufgebaut. Miteinander in Beziehung stehende Datenelemente können zu einem Datensatz gruppiert und logisch zusammengehörige Datensätze in einer Datei zusammengefasst werden. Zusammengehörige Dateien lassen sich in einer Datenbank zusammenstellen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.10 [Definition] Entität Phänomen, z.B. eine Person, ein Ort, Ding oder Ereignis, über das Daten gespeichert werden sollen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.11 [Definition] Attribut Eigenschaft, die eine bestimmte Entität beschreibt. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.12 [Definition] Datenelement Gruppierung von einem oder mehrerer Zeichen zu einem Wort, einer Gruppe von Wörtern oder einer Zahl, z.B. zu einem Artikelnamen oder einer Artikelnummer. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.13 [Definition] Datensatz Gruppe von inhaltlich zusammenhängenden Datenelementen, die verschiedene Eigenschaften desselben Phänomens beschreiben. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.14 [Definition] Datei Zusammenfassung logisch zusammengehörender, gleichartiger Datensätze. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.15 [Definition] Datenbank (i.w.S.) Gruppe von Dateien, zwischen denen logische Abhängigkeiten bestehen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.16 Abbildung 7.2: Entität und Attribute Dieser Datensatz beschreibt die Entität AUFTRAG mit den Attributen Auftragsnummer, Auftragsdatum, Artikelnummer und Bestellmenge. Die Attributwerte für einen speziellen Auftrag sind durch die Werte in den zugehörigen Datenelementen repräsentiert. Die Auftragsnummer ist ein Primärschlüssel, da jedem Auftrag eine eindeutige Kennzahl zugewiesen wird. In dieser Form kann pro Auftrag nur ein Artikel bestellt werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.17 [Definition] Primärschlüssel Attribut bzw. Datenelement eines Datensatz, das die Instanzen dieses Datensatzes eindeutig identifiziert, sodass sie abgerufen, aktualisiert und sortiert werden können. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.18 Gliederung 1. Dateiansatz © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.19 Abbildung 7.3: Traditionelle Dateiverarbeitung Die Verwendung des traditionellen Ansatzes der Dateiverarbeitung begünstigt die Entwicklung von Anwendungen durch verschiedene Funktionsbereiche eines Unternehmens, die jeweils eigene Datendateien erfordern. Dies führt zu Datenredundanz und -inkonsistenzen, Inflexibilität in der Verarbeitung und einer Verschwendung von Speicherressourcen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.20 2. Dateiansatz Nachteile Datenredundanz Dateninkonsistenzen Abhängigkeit zwischen Programm und Daten Fehlender Datenaustausch und mangelnde Flexibilität Mangelnde Datensicherheit © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.21 2. Dateiansatz Datenredundanz Mehrfaches Vorkommen identischer Datenelemente in verschiedenen Dateien. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.22 2. Dateiansatz Dateninkonsistenzen Vorkommen verschiedener Werte für dasselbe Attribut, wenn Änderungen an Datenelementen nicht gleichzeitig an allen redundanten Speicherorten entsprechend nachvollzogen werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.23 2. Dateiansatz Abhängigkeit zwischen Programm und Daten Eine enge Beziehung zwischen den in Dateien gespeicherten Daten und den Softwareprogrammen, mit denen diese Daten aktualisiert und verwaltet werden, erfordert bei Änderung am Softwareprogramm entsprechende Änderung der Organisation der Datenspeicherung in den zugehörigen Dateien. Dieser Zusammenhang gilt ebenfalls für den umgekehrten Fall. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.24 2. Dateiansatz Fehlender Datenaustausch und mangelnde Flexibilität In Dateien organisierte Daten sind unflexibel gegenüber Auswertungen und Verknüpfungen, da ein gleichzeitiger Zugriff auf mehrere Attribute und eine entsprechende Auswertung der Datenelemente zeitaufwendige Such- und Sortierverfahren erfordert. Daher ist es schwer, Informationen zwischen Funktionsbereichen oder zwischen verschiedenen Teilen eines Unternehmens auszutauschen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.25 2. Dateiansatz Mangelnde Datensicherheit Aufgrund der aufwendigen Verwaltung von Dateien an mehreren unterschiedlichen Speicherorten durch die einzelnen Funktionsbereiche kann vom Management kaum kontrolliert oder gesteuert werden, wer auf die Daten des Unternehmens zugreift oder diese sogar verändert. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.26 Gliederung 1. Datenbankansatz © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.27 [Definition] Datenbank (i.e.S.) Möglichst redundanzfreie Sammlung von Daten, die so strukturiert sind, dass sie von mehreren Benutzern und Anwendungen gleichzeitig und effizient genutzt und flexibel ausgewertet und verknüpft werden können. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.28 Abbildung 7.4: Eine Datenbankumgebung Eine gemeinsame Datenbank für das Personalwesen kann von mehreren Benutzern und Anwendungen gemeinsam genutzt werden und ermöglicht es dem Unternehmen, Informationen für verschiedene Anwendungen zentral zur Verfügung zu stellen. Das Datenbankmanagementsystem fungiert als Schnittstelle zwischen den Anwendungsprogrammen und den Daten. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.29 3. Datenbankansatz Datenverwaltung Datenverwaltungsfunktion Spezielle organisatorische Funktion für die Verwaltung der Datenressourcen eines Unternehmens, die für die Richtlinien bezüglich der Datenplanung, der Datenerfassung, der Datenqualitätsstandards, der Pflege sowie der Nutzung und Weitergabe von Informationen zuständig ist. Informationsverwendungsrichtlinie Formale Richtlinien, welche die Erfassung, Wartung, Verteilung und Verwendung von Informationen in einem Unternehmen regeln. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.30 3. Datenbankansatz Datenbankmanagementsysteme Datenbankmanagementsystem (DBMS) Sammlung von Programmen zum Erstellen und Verwalten einer Datenbank, die es mehreren Anwendungen gleichzeitig ermöglicht, die von ihnen benötigten Daten zu speichern, zu extrahieren und zu manipulieren, ohne jeweils eigene Dateien erstellen zu müssen. Konzeptionelles Datenbankschema Logische Beschreibung der Datenbank, die sämtliche Datenelemente und deren Beziehungen untereinander aufzeigt. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.31 3. Datenbankansatz Zur Erstellung, Manipulation und Auswertung von Datenbanken stellen DBMS mehrere Komponenten bereit. Datendefinitionssprache (DDL) • Komponente eines Datenbankmanagementsystems, mit der für die einzelnen Datenelemente definiert wird, wie sie in der Datenbank dargestellt werden sollen. Datenmanipulationssprache (DML) • Einem Datenbankmanagementsystem zugehörige Sprache, die Endanwender und Programmierer zur Abfrage und Bearbeitung der in der Datenbank enthaltenen Daten verwenden. Data Dictionary • © Detlef Schoder Erweitertes Wörterbuch zum Speichern und Verwalten von Informationen über die in einer Datenbank enthaltenen Daten. Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.32 Abbildung 7.6: Beispielbericht eines Data Dictionary Dieser Beispielbericht, generiert von einem Data Dictionary über eine Datenbank für das Personalwesen, stellt nützliche Informationen bereit, wie z.B. die Größe eines Datenelements, in welchen Anwendungen und Berichten es verwendet wird, welche Gruppe des Unternehmens für seine Verwaltung zuständig ist oder Namen, die im Unternehmen für dieses Datenelement alternativ benutzt werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.33 3. Datenbankansatz Datenbanktechniken Hierarchisches Datenmodell Älteres logisches Datenbankmodell, bei dem Daten in einer Baumstruktur angeordnet werden. Ein Datensatz wird in Segmente unterteilt, die über 1:n-Beziehungen miteinander verbunden sind. Netzwerkdatenmodell Älteres logisches Datenmodell, das sich zur Darstellung von m:n-Beziehungen in Strukturen ähnlich der hierarchischen Modelle eignet. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.34 Abbildung 7.7: Ein hierarchisches Datenmodell für das Personalwesen Das hierarchische Datenmodell ähnelt einem Organigramm oder Stammbaum. Es verfügt über ein Wurzelsegment (Mitarbeiter), das mit untergeordneten Segmenten (Vergütung, Positionen und Sozialleistungen) verbunden ist. Jedes untergeordnete Segment kann wiederum mit anderen untergeordneten Segmenten verbunden sein. Hier sind dem Segment Vergütung die Segmente Leistungsbeurteilungen und Gehaltsverlauf untergeordnet. Das Segment Sozialleistungen ist mit den untergeordneten Segmenten Rentenversicherung, Lebensversicherung und Krankenversicherung verknüpft. Die untergeordneten Segmente sind jeweils Nachfahren der ihnen unmittelbar übergeordneten Segmente. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.35 Abbildung 7.8: Ein Netzwerkdatenmodell Die Beziehung zwischen Studierenden einer Universität und den von ihnen besuchten Kursen ist ein Beispiel für logische m:n-Beziehungen, die ein Netzwerkdatenmodell abbilden kann. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.36 3. Datenbankansatz Datenbanktechniken Relationales Datenmodell Weit verbreitetes logisches Datenmodell, bei dem Daten in Tabellen dargestellt werden. In einer Tabelle enthaltene Daten können mit Daten einer anderen Tabelle in Beziehung gesetzt werden, sofern beide Tabellen ein gemeinsames Datenelement besitzen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.37 Abbildung 7.9: Ein relationales Datenmodell Eine Tabelle wird Relation genannt. Jede Spalte stellt ein Datenelement dar und repräsentiert ein Attribut. Eine Zeile wird Tupel genannt und repräsentiert einen Datensatz. Relationen lassen sich für den Datenzugriff und die Berichterstellung mühelos kombinieren, sofern die zu kombinierenden Relationen ein gemeinsames Datenelement besitzen. In diesem Beispiel verfügen die Relationen AUFTRAG und ARTIKEL über das gemeinsame Datenelement Artikelnummer. Die Relationen ARTIKEL und LIEFERANT weisen das gemeinsame Datenelement Lieferantennummer auf. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.38 3. Datenbankansatz Relationales Datenmodell SQL (Structured Query Language) Standardmäßig eingesetzte Sprache zur Datendefinition, Datenabfrage und Datenmanipulation für relationale Datenbanksysteme. Die in der Abbildung 7.9 dargestellten Relationen AUFTRAG, ARTIKEL und LIEFERANT werden mit Hilfe der Datendefinitionsbefehle von SQL definiert. CREATE TABLE LIEFERANT ( Lieferantennummer INTEGER NOT NULL UNIQUE, Lieferantenname CHAR (100), Lieferantenadresse CHAR (250), PRIMARY KEY (Lieferantennummer) ) © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.39 Abbildung 7.10: Die drei Grundoperationen relationaler Datenbanksysteme Mit Hilfe der Operationen Selektion, Projektion und Verbund können in diesem Beispiel Daten aus zwei verschiedenen Tabellen kombiniert und nur ausgewählte Attribute angezeigt werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.40 3. Datenbankansatz Relationales Datenmodell Wie in Abbildung 7.10 gezeigt, werden in relationalen Datenbanksystemen drei Grundoperationen zur Auswahl und Kombination von Daten eingesetzt: Selektion: Mit der Selektion wird eine Teilmenge von Daten erzeugt, die aus allen Datensätzen der Relation besteht, die die angegebenen Kriterien erfüllen. Projektion: Mit der Projektion können Spalten einer Tabelle ausgewählt werden. Verbund: Mit einem natürlichen Verbund werden Relationen kombiniert, um Benutzern die Daten zusammen zu liefern, die in den einzelnen Relationen enthalten sind. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.41 3. Datenbankansatz Datenbanktechniken Objektorientiertes Datenmodell Datenmanagementansatz, bei dem Daten und die auf den Daten arbeitenden Funktionen als persistente Objekte gespeichert, zentral verwaltet und Programmen für einen Mehrfachzugriff zur Verfügung gestellt werden. Die hierbei verwendeten Datenmodelle entsprechen denen der eingesetzten objektorientierten Programmiersprache. Objektrelationales DBMS Datenmanagementansatz, bei dem die Fähigkeiten eines relationalen DBMS und die Fähigkeiten eines objektorientierten DBMS miteinander verbunden werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.42 3. Datenbankansatz Datenbankentwurf Datenbankadministration Technischer und operativer Aspekt der Datenverwaltung, der die Definition der Datenbankstruktur, die Definition und Strukturierung der Datenbankinhalte sowie die Pflege und Verwaltung der Datenbank umfasst. • • © Detlef Schoder Logischer Datenbankentwurf Physischer Datenbankentwurf Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.43 3. Datenbankansatz Logischer Datenbankentwurf ER-Diagramm (Entity-Relationship-Diagramm) Darstellungsmethode zur Dokumentation des konzeptionellen Datenbankschemas, in dem Entitätstypen mit ihren Attributen sowie die Beziehungstypen zwischen verschiedenen Entitätstypen der Datenbank beschrieben werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.44 Abbildung 7.11: Ein ER-Diagramm Dieses ER-Diagramm stellt die Beziehungen zwischen den Entitätstypen AUFTRAG, ARTIKEL und LIEFERANT sowie die entsprechenden (Schlüssel-)Attribute dar, die zum Aufbau der relationalen Datenbank aus Abbildung 7.9 verwendet wurden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.45 3. Datenbankansatz Logischer Datenbankentwurf Normalisierung Erzeugen redundanzarmer Relationen zur Vermeidung von Anomalien beim Einfügen, Ändern und Löschen von Datensätzen. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.46 Abbildung 7.12: Relation AUFTRAG (vor der Normalisierung) Vor der Normalisierung kann die Relation AUFTRAG sich wiederholende Datengruppen enthalten. Beispielsweise kann jeder Auftrag viele Artikel umfassen. Name und Adresse des Lieferanten würden selbst dann wiederholt, wenn ein Auftrag mehrere Artikel desselben Lieferanten umfassen würde. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.47 Abbildung 7.13: Normalisierte Relationen Nach der Normalisierung ist die ursprüngliche Relation AUFTRAG in vier kleinere Relationen aufgeteilt. Die Relation AUFTRAG verfügt nur noch über drei Attribute und die Relation BESTELLTE_ARTIKEL besitzt einen kombinierten (oder verketteten) Schlüssel, der aus den Attributen „Auftragsnummer“ und „Artikelnummer“ besteht. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.48 3. Datenbankansatz Physischer Datenbankentwurf Beim Datenbankentwurf ist ebenfalls zu bestimmen, wie die Daten physisch gespeichert werden sollen: zentrale Datenbank verteilte Datenbank © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.49 3. Datenbankansatz Physischer Datenbankentwurf Verteilte Datenbank Datenbanksystem, bei dem logisch zusammengehörende Datenbestände einer Datenbank physisch auf mehrere Speicherorte verteilt werden, die über Netzwerke miteinander verbunden sind. Grundsätzlich gibt es verschiedene Varianten zum Verteilen der Datenbestände. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.50 3. Datenbankansatz Verteilte Datenbank Horizontale Partitionierung Einzelne Tupel einer Relation werden unter Beibehaltung aller Attribute auf unterschiedlichen Speicherorten verteilt. Vertikalen Partitionierung Attributgruppen einer Relation werden unter Wiederholung des Schlüssels auf mehrere Speicherorten verteilt. Replikation Die Datenbank wird auf allen verteilten Standorten zur Gänze dupliziert. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.51 3. Datenbankansatz Datenbankanwender Grafischen Benutzeroberfläche Die Erstellung einer Datenbankanwendung erfordert neben dem konzeptionellen Entwurf der konkreten Datenbank einen Entwurf der GUI, die meist aus Formularen zum Anzeigen und Eingeben der Daten besteht. Subschema Eine Teilmenge von Daten der Datenbank, welche für einzelne Endanwender oder Anwendungsprogramme zusammengestellt werden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.52 Gliederung 1. Data Warehouse © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.53 [Definition] Data Warehouse Eine Datenbank mit Berichts- und Abfragefunktionen, die operative und historische Daten speichert, die aus verschiedenen betrieblichen Systemen extrahiert wurden und für Managementberichte und Analysen zusammenführt und aufbereitet. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.54 Abbildung 7.15: Komponenten eines Data Warehouse Ein Data Warehouse extrahiert aktuelle und historische Daten aus innerbetrieblichen Systemen. Diese Daten werden mit Daten aus externen Quellen kombiniert, neu strukturiert und in einer zentralen Datenbank zusammengefasst, die der Unternehmensführung Daten für Analysen und eine Entscheidungsfindung zur Verfügung stellen soll. Das Information Directory bietet Managern Informationen über die im Data Warehouse verfügbaren Daten. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.55 [Definition] Data Mart Ein kleines Data Warehouse, in dem ein Teil der Unternehmensdaten für eine spezielle Funktion oder Gruppe von Benutzern aufbereitet und gespeichert wird. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.56 [Definition] Online Analytical Processing (OLAP) Technik, um Daten nach mehreren Dimensionen bzw. aus mehreren Perspektiven zu analysieren. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.57 Abbildung 7.16: Ein OLAP-Modell In dieser Ansicht werden die Produktumsätze nach Regionen aufgeschlüsselt. Wenn man den Würfel in der gedachten x-Achse um 90 Grad nach rechts dreht, zeigt die Vorderseite die Produktumsätze aufgeschlüs seltnach tatsächlichen Umsätzen und Umsatzvorhersagen. Darüber hinaus sind weitere Ansichten verfügbar. Mehrdimensionale Analysen beruhen auf der Fähigkeit, den Datenwürfel drehen zu können. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.58 Abbildung 7.17: Beispiel Cognos PowerPlay OLAP-Werkzeuge bieten den Benutzern die Möglichkeit, Datenmengen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und zu analysieren. Dieser mit Cognos PowerPlay erstellte Bericht zeigt Quartalsumsätze, die von verschiedenen Vertriebskanälen im Jahr 2001 erzielt wurden. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.59 [Definition] Datamining Analyse großer Datenbestände, um Zusammenhänge, Muster und Regeln zu finden, die als Orientierungshilfe für die Entscheidungsfindung und Vorhersage künftigen Verhaltens dienen können. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.60 Blickpunkt Management Daten offenbaren neue Absatzchancen Diskussionsfragen: In welcher Weise haben Data Warehouses und Datenanalysen das Management dieser Unternehmen in einer besseren Entscheidungsfindung unterstützt? Welcher Nutzen konnte realisiert werden? © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.61 Fallstudie Datenbankfehler machen amerikanischen Sicherheits- und Ermittlungsbehörden zu schaffen Fragen zur Fallstudie: 1. Fassen Sie kurz zusammen, warum es wichtig ist, die Daten, die in Informationssystemen von Bundesbehörden, Landesbehörden und kommunalen Behörden gespeichert sind, zusammenzuführen. 2. Beschreiben Sie die wichtigsten Probleme, die sich bei der Zusammenführung dieser Daten ergeben. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.62 Fallstudie Datenbankfehler machen amerikanischen Sicherheits- und Ermittlungsbehörden zu schaffen Fragen zur Fallstudie: 1. Beschreiben Sie die management-bezogenen, organisatorischen und technischen Fragen, auf die eingegangen werden muss, um diese Daten bei Bedarf einfach zugänglich zu machen. 2. Angenommen, Sie sind ein Berater der Bundesregierung. Beschreiben Sie drei Ansätze, die Sie auf der Grundlage der Informationen dieses Kapitels empfehlen würden, damit die enormen Datenmengen bei Bedarf einfach und rasch verfügbar sind. © Detlef Schoder Wirtschaftsinformatik – Eine Einführung Folie 7.63