Wein + Architektur 4 Symposium 6. November 2008, Trier Mehr

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Wein + Architektur 4
Symposium 6. November 2008, Trier
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Jeanette Schnorrenberger, Architektin
Technische Bauberatung,
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Es gilt das gesprochene Wort!
In dem Vortrag wird die Bauberatung der Landwirtschaftskammer (LWK) Rheinland-Pfalz
vorgestellt und unsere Aufgaben an Hand eines Beraterbriefes gezeigt werden. Zu
diesen Aufgaben gehört schwerpunktmäßig die Beratung im Weinbau- und im
Rindviehbetrieb. Die Bauberatung kümmert sich um die Fragen bezüglich Neuplanung
von Hofstellen, Umnutzung von Altgebäuden, Planung von Gästezimmer sowie um die
Beratung in der Direktvermarktung, in Emissions- und Energiefragen. Die Standortfrage
wird geklärt. In Form eines Beraterbriefes wird das Funktions- und Raumprogramm und
eine Planung bis zu einem Maßstab von 1:200 mit einer Baukostenermittlung erstellt. In
diesem Zug kann eine Bauvoranfrage gestellt und weiterhin kann Unterstützung bei dem
Genehmigungsverfahren gegeben werden. Für all diese Leistungen werden Gebühren
erhoben, derzeit kostet der Außendienst mit zwei Betriebsbesuchen 100,00 Euro und ein
Beraterbrief 50,00 Euro. Im Zuge neuer Produktbeschreibungen zu den
Beratungsleistungen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz wird es eine
Gebührenerhöhung geben.
Im Anschluss wird beispielhaft anhand eines Beraterbriefes aufgezeigt, dass in der
Weinbauberatung immer mehr verschiedene Aspekte auf den Winzer und Architekten
zukommen. Zu einem sollen die Gebäude funktional sein, zum Anderen steht ein
gewisser Anspruch an Gestaltung dem Gegenüber, zumal der Aspekt der
Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht gelassen werden darf. Die Fragen nach schonender
Weinbereitung, Trennung von Rot- und Weißweinlager, eine ansprechende Vermarktung
und eine Hofstelle, die sich gut in ihre Umgebung, d.h. in die Land- oder Ortschaft,
einfügt, müssen bei der Planung berücksichtigt und geklärt werden. Auf all diese Punkte
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Jeanette Schnorrenberger, Architektin
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gibt es baulich Antworten, wie anhand des vorgestellten Beispiels gezeigt wird. Die
ortstypischen Merkmale der Platz-, Straßen- und Gebäudegestaltungen im Bereich von
Ensembles beeinflussen jede Art von Neu- und Umbau. Ein gutes Gefühl für die richtigen
Abmessungen, Proportionen und Gliederung der Baumassen sind unerlässlich.
Besonders bei Betrieben im Außenbereich gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis der
Giebel-, Wand- und Dachflächen aufzuzeigen, damit der Betrieb sich gut in die
vorhandene Landschaft eingliedert. Bei großen Gebäudeanlagen sollten hierbei die
verschiedenen Funktionsbereiche voneinander baulich getrennt werden, um zu einer
dimensionsgerechten „Mehrhäusigkeit“ zu kommen.
Ein weiterer Aspekt ist die Verwendung von geeigneten Materialien und Farben. Hier ist
es wichtig auf die Umgebung und die für die Region typischen Baustoffe wie z.B.
Bruchstein, Sandstein, Schiefer, Ziegel, Fachwerk und Holz mit ihren in der Natur
vorkommenden Farben einzugehen. Grelle Farben sollten vermieden, Akzente gekonnt
gesetzt werden und stimmig mit den bereits in der näheren Umgebung vorhandenen
Farbigkeiten sein. Wobei hier bereits klar sein sollte, in welche Gestaltungsrichtung ein
Neu- oder Umbau geplant wird. Es gibt sowohl die Möglichkeit der Anpassungs- oder
auch der Kontrastarchitektur. Die Grundsätze wie richtige Proportion und abgestimmte
Farbgebung bleiben hierbei gleich. Darüber hinaus hat die Innenarchitektur einen hohen
Stellenwert. Alles in allem ist es wichtig, dass das Gesamtbild stimmig ist und auf den
Kunden attraktiv und Vertrauen erweckend und somit einladend wirkt. Es animiert zum
Kauf der Produkte und das ist letztendlich das gesetzte Ziel.
Die Landwirtschaftskammer stellt neben der Bauberatung weitere Beratungen zur
Verfügung, die in enger Zusammenarbeit mit der Bauberatung agieren. Zudem wird auf
die Hilfestellung durch Fachleute der DLRs, besonders des Weinmarketings und der
Weinbautechniker, hingewiesen. In der Kombination der zur Verfügung stehenden
Fachleute der LWK und DLRs erhalten die Winzer ein Komplettpaket an Beratung.
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