Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Deseril und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Deseril beachten? 3. Wie ist Deseril einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Deseril aufzubewahren? 6. Weitere Angaben Deseril 1 mg, überzogene Tabletten Methysergid Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Methysergid (1 mg) als Hydrogenmaleat. Die sonstigen Bestandteile sind Gelatine, Maleinsäure, Stearinsäure, Talk, Maisstärke und Laktose. Der Überzug der Tablette besteht aus: kolloidalem Siliciumdioxid, Gummi arabicum, Talk, Saccharose und Titandioxid (Farbstoff). Pharmazeutischer Unternehmer Amdipharm Limited, Temple Chambers – 3 Burlington Road, Dublin 4, Irland Hersteller Amdipharm UK Limited, Capital House, 85 King William Street, EC4N 7BL, London, Vereinigtes Königreich Sanico NV, Veedijk 59, 2300 Turnhout, Belgie Zulassungsnummer: BE 131774 WAS IST DESERIL UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Deseril ist in Packungen zu 100 überzogenen Tabletten erhältlich. Deseril gehört in die Gruppe der Arzneimittel zur Migränebekämpfung. Deseril ist ein Medikament für Patienten, die unter schweren Migräneanfällen (mit oder ohne Aura) leiden und die dadurch nicht in der Lage sind, normal am Leben teilzunehmen. Es wird regelmäßig als vorbeugendes Medikament eingenommen, um die Häufigkeit der Migräneanfälle zu reduzieren. Die Behandlung mit Deseril sollte jedoch erst begonnen werden, wenn andere Standardbehandlungen, die über einen Zeitraum von mindestens vier Monaten bei Höchstdosis durchgeführt wurden, erfolglos geblieben sind. Deseril sollte nicht zur Bekämpfung von bereits manifestierten Kopfschmerzen eingenommen werden. Deseril wird auch Patienten verschrieben, die unter episodischem Kopfschmerz oder regelmäßigem Clusterkopfschmerz leiden. Die regelmäßige, vorbeugende Einnahme zielt darauf, die Häufigkeit von solchen Kopfschmerzattacken zu verringern. Allerdings sollte das Medikament erst verschrieben werden, wenn mindestens zwei andere Medikamente zur Behandlung dieser Art von Kopfschmerzen 1 über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten eingenommen wurden, wonach jedoch keine Besserung hinsichtlich der Clusterkopfschmerzen zu verzeichnen war. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON DESERIL BEACHTEN? Deseril darf nicht eingenommen werden, wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Methysergid, einem anderen Mutterkornderivat oder einem der sonstigen Bestandteile von Deseril sind. wenn Sie schwanger sind oder stillen. wenn Sie einen schlechten Blutkreislauf haben oder an einer Erkrankung der Herzkranzschlagadern (z.B. Angina pectoris) leiden. wenn Sie einen zu hohen Blutdruck haben, der mit Arzneimitteln nicht unter Kontrolle ist. wenn Sie an einer schweren Nieren-, Leber- oder Blasenerkrankung leiden. wenn Sie eine schwere Infektion haben. wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen (siehe „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln“). Die Anwendung von Deseril bei Kindern wird abgeraten. Bei der Einnahme vonDeseril ist Folgendes besonders zu berücksichtigen Vor der Einnahme von Deseril informieren Sie bitte Ihren behandelnden Arzt gegebenenfalls über Folgendes: Sie verspüren in ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Fingern und Zehen. Bevor Sie mit der Behandlung beginnen, wird Ihr Arzt einige Untersuchungen durchführen, die im Behandlungsverlauf alle sechs Monate wiederholt werden, um sicherzustellen, dass Sie keine Fibrosen (krankhafte Gewebsveränderungen in den Organen) aufweisen oder entwickelt haben. Zu diesen Untersuchungen zählen u. a. eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie), ein Lungenfunktionstest und Untersuchungen des Bauchraums, beispielsweise mittels einer Magnetresonanztomographie (MRT). Falls Sie eines der folgenden Symptome bei sich feststellen, müssen Sie umgehend Ihren Arzt informieren: Schmerzen im Brustraum oder Bauchraum, auffälliger Herzschlag, Schwierigkeiten beim Atmen, trockener Husten, Übelkeit, allgemeines Schwächegefühl, Ermüdung, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust, Auffälligkeiten beim Harnlassen, Schmerzen, Kältegefühl oder Taubheit in den Extremitäten. Ihr Arzt wird Sie untersuchen und entscheiden, ob ein Absetzen des Medikaments erforderlich ist. Bei Patienten, die innerhalb der ersten 2-3 Monate nicht auf das Medikament ansprechen, sollte die Behandlung abgebrochen werden. Methysergide darf nicht länger als sechs Monate kontinuierlich (ohne Pause) eingenommen werden. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, informieren sie bitte Ihren Arzt. Es muss –ein behandlungsfreier Zeitraum von mindestens vier Wochen zwischen zwei Behandlungszyklen liegen. Gegen Ende der Behandlung empfiehlt es sich, die Dosis über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen schrittweise herunter zu setzen, damit es hinsichtlich der Kopfschmerzen nicht zu einem Rebound-Effekt kommt. Patienten mit einer seltenen, erblich bedingten Galaktose- oder Fruktose-Intoleranz, lappischem Laktasemangel oder Glukosegalaktose-Malabsorption bzw. Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Deseril nicht einnehmen. Bei Einnahme von Deseril zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Deseril wird zu den Mahlzeiten eingenommen. Schwangerschaft Deseril ist während der Schwangerschaft gegenangezeigt. 2 Stillzeit Deseril ist in der Stillzeit gegenangezeigt. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Wenn Sie sich schwindelig fühlen, sollten Sie weder Autofahren noch Maschinen bedienen. Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Deseril: Dieses Arzneimittel enthält Laktose und Saccharose. Wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie gegen bestimmte Zucker überempfindlich sind, sollten Sie sich zunächst mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Die nachstehenden Arzneimittel können - ebenso wie übermäßiges Rauchen - Wechselwirkungen verursachen (insbesondere Gefäßspasmen): Antibiotika: Troleandomycin, Erythromycin, Clarithromycin antivirale Arzneimittel: Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Delavirdin Antimykotika: Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol Antihypertensiva: Propranolol Antimigränemittel: Präparate, die Mutterkorndealkaloide enthalten und Sumatriptan. 3. WIE DESERIL EINZUNEHMEN IST? Sie sollten Methysergide nur auf Empfehlung und unter Aufsicht eines erfahrenen Facharztes für Migräne und Clusterkopfschmerz (Neurologe) einnehmen. Nehmen Sie Deseril immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Zu Behandlungsbeginn nehmen Sie täglich eine Tablette ein. Erhöhen Sie anschließend die Dosis schrittweise laut Anweisung Ihres Arztes. Migräne Die Behandlungsdauer sollte sechs Monate nicht überschreiten. Clusterkopfschmerz Bei episodischem Clusterkopfschmerz wird die Behandlungsdauer an die durchschnittliche Dauer der Episoden angepasst werden, beträgt allerdings in der Regel allerdings nicht mehr als 2 oder 3 Monate. Bei chronischen Clusterkopfschmerzen sollte die Behandlungsdauer sechs Monate nicht überschreiten. Zwischen zwei Behandlungszyklen sollte eine Pause von 3-4 Wochen liegen, um zu überprüfen, ob Sie Deseril weiterhin einnehmen müssen. Die Absetzung des Medikaments sollte schrittweise erfolgen (über einen Zeitraum von 2 oder 3 Wochen). Sollte eine fibrotische Reaktion festgestellt werden, kann allerdings ein sofortiger Abbruch der Behandlung erforderlich sein. Deseril sollte nicht von Kindern eingenommen werden. Art und Weise der Verabreichung Die Tablette zu einer Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit einnehmen. 3 Wenn Sie die Einnahme von Deseril vergessen haben Nehmen Sie die vergessene Dosis ein sobald Sie daran denken, jedoch nicht, wenn Sie innerhalb von 4 Stunden bereits die nächste Dosis einnehmen müssen. Nehmen Sie in diesem Fall Deseril zum gewöhnlichen Zeitpunkt ein. Nehmen Sie niemals eine doppelte Dosis Deseril ein, um so die vergessene Dosis nachzuholen. Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Deseril abgebrochen wird Die dürfen die Behandlung mit diesem Arzeimittel nicht plötzlich abbrechen; Sie können dann an Migräne leiden. Überlegen Sie immer mit Ihrem Arzt, um die Dosierung allmählich abzubauen. Wenn Sie eine größere Menge von Deseril eingenommen haben, als Sie sollten Wenn Sie zu viel von Deseril eingenommen haben, sollen Sie sofort mit Ihrem Arzt, Ihrem Apotheker oder dem Antigiftzentrum (Tel: 070/245.245) Kontakt aufnehmen. Die Symptome einer ernsthaften Überdosierung sind: Kopfschmerzen, Unruhe, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen; erhöhte Herzfrequenz; schmerzhafte, kalte oder blasse Finger und Zehen. 4. MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN Wie alle Arzneimittel, kann Deseril Nebenwirkungen auslösen, von denen aber nicht jeder Patient betroffen ist. Störungen des zentralen Nervensystems Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, geringfügige und vorübergehende Veränderungen der seelischen Verfassung (Nervosität, Ruhelosigkeit, depressive und verwirrte Zustände in seltenen Fällen). Herz-Kreislauf-Erkrankungen Es liegen Einzelberichte von Herzinfarkten vor, insbesondere bei Patienten, die Kontraindikationen aufgrund von Koronarerkrankungen oder wegen der Anwendung blutgefäßverengender Medikamente nicht beachtet haben. Fibrotische Herzklappenveränderungen (siehe Allgemeine Erkrankungen). Es können Ödeme und Gefäßverengungen der kleineren und größeren Arterien auftreten. Abhängig von der Lage des betroffenen Gefäßes kann sich diese Komplikation auch als Brustschmerzen oder Bauchschmerzen äußern, als kalte, dumpfe und schmerzhafte Empfindung in den Extremitäten (mit oder ohne Parästhesien) oder als verlangsamter bzw. fehlender Puls und theoretisch auch als arterieller Bluthochdruck. Erkrankungen der Atmung, des Thorax und des Mittelfellraums Pleuropulmonare Fibrose (siehe Allgemeine Erkrankungen), Atemnot, Brustfellentzündung, angesammelte Flüssigkeit im Bereich des Brustfells. Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes Übelkeit und Erbrechen, insbesondere dann, wenn Deseril nicht zu den Mahlzeiten eingenommen wird. Retroperitoneale Fibrose (siehe Allgemeine Erkrankungen). Hauterkrankungen Hautreaktionen (z. B. Ausschlag, Nesselfieber). Allgemeine Erkrankungen 4 Bei ununterbrochener Einnahme von Deseril über einen längeren Zeitraum hinweg kam es zu Fibrosen (zunehmenden krankhaften Gewebsveränderungen in den Organgen) im Bereich des Bauchfells (Hautsack, der die Lunge umschließt), des Peritoneums (Hautsack, der den Bauchraum und die Verdauungsorgane umschließt) und der Herzklappen. Fibrotische Veränderungen des Brustfells äußern sich in den folgenden Symptomen: Schmerzen im Brustbereich, Kurzatmigkeit, trockenem Husten und Gewichtsverlust. Fibrosen im hinteren Bauchfell können sich in den folgenden Symptomen äußern: allgemeines Unwohlsein, Rückenschmerzen, Schmerzen in Taille oder Rippen, Schmerzen beim Harnlassen, verringerte Harnproduktion, Appetitlosigkeit und Hautverfärbungen der Beine. Fibrotische Veränderungen der Herzklappen können Herzrasen sowie geschwollene Hände und Füße verursachen und lassen sich durch eine klinische Untersuchung diagnostizieren. Wird eines dieser Symptome oder Anzeichen festgestellt wird, muss die das Medikament sofort abgesetzt werden. Meldung von Nebenwirkungen Sollten sie bei sich mögliche Nebenwirkungen feststellen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dies schließt auch mögliche Nebenwirkungen ein, die in der Packungsbeilage nicht auftauchen. Sie können Nebenwirkungen auch direkt melden über das nationale Meldesystem: Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte Abteilung Vigilanz EUROSTATION II Victor Hortaplein, 40/40 B-1060 BRUSSEL Website: www.fagg-afmps.be E-Mail: [email protected] Indem Sie Nebenwirkungen melden, helfen Sie mit, mehr Informationen zur Sicherheit dieses Medikaments zusammen zu tragen. 5. WIE IST DESERIL AUFZUBEWAHREN? Deseril außer Sicht und außer Reichweite von Kindern aufbewahren. Äußerstes Verwendungsdatum: Sie dürfen Deseril nach dem Datum hinter EXP auf dem Umkarton nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum ist der letzte Tag des angegebenen Monates. 6. WEITERE ANGABEN Für alle Informationen in Bezug auf dieses Arzneimittel sollen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker Kontakt aufnehmen. Verschreibungsstatus: auf ärztliche Verordnung. Das Datum der Genehmigung dieser Packungsbeilage ist: 09/2014. 5