DAS FACHJOURNAL ACHJOURNAL 2 | 2011 2009 N A C H H A LT I G BAUEN OSTSCHWEIZ MINERGIE-A MINERGIE-P-ECO WOHLFÜHLFAKTOR LICHT MODERNISIEREN 7 / 47 14 / 52 / 58 26 33 / 72 / 76 EIN PRODUKT DER GERBER MEDIA, ZÜRICH Nachhaltig_Bauen_2_11_US.indd 1 19.08.11 08:26 Nachhaltig_Bauen_2_11_US.indd 2 19.08.11 08:26 01_N_B_2_11_Inhalt_Haag 19.8.2011 13:47 Uhr Seite 1 Inhalt Fachbeiträge 26 Wohlfühlfaktor Licht, art light GmbH 47 Minergie-A, das Nullenergiekonzept der Schweiz 64 Solar-Kombi, Swissolar Titelbild: EFH Minergie-P, Berneck Objekte Kanton St.Gallen 7 Minergie-A Spatenstich in Abtwil Impressum Herausgeber Gerber Media Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich Telefon 044 341 16 41 www.gerbermedia.ch Grafik / Layout Andreas Merz Ahornstrasse 15, 5442 Fislisbach Telefon 056 535 01 48 [email protected] Redaktion 10 Minergie-P EFH Berneck 14 Minergie-P-ECO EFH Oberriet 20 Minergie-P EFH Altenrhein 33 Minergie Modernisierung Siedlung Kolumbanstrasse St.Gallen 42 Minergie-P Kindergarten Grabs 76 Minergie Modernisierung Schulhaus Mogelsberg Gerber Media www.gerbermedia.ch Gastautoren Willi Haag Regierungsrat Kanton St. Gallen, Mitglied der Energiedirektorenkonferenz Franz Beyeler Geschäftsführer MINERGIE Mario Rechsteiner art light GmbH, St.Gallen David Stickelberger Geschäftsführer Swissolar Fotos Fotostudio André Huber Klosterstrasse 40, 5430 Wettingen www.fotohuber.ch Mareycke Rempfler, St. Gallen [email protected] Druck EFFINGERHOF AG Storchengasse 15, 5201 Brugg www.effingerhof.ch Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft) Bleichung: efc Einzelverkaufspreis CHF 14.– Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich. Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Verlages. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Objekte Kanton Thurgau 52 Minergie-P-ECO DEFH Iselisberg 58 Minergie-P-ECO EFH Scherrer Hosenruck 62 Minergie-P-ECO EFH Beerli Nussbaumen Objekt Kanton Appenzell Ausserrhoden 66 Auf dem Holzweg – Portrait der Frehner Holzbau, Gais Objekt Kanton Appenzell Innerrhoden 72 Minergie Modernisierung Kulturhotel Alpenhof Oberegg Rubriken 78 Führende Unternehmen in der Ostschweiz 1 01_N_B_2_11_Inhalt_Haag 17.8.2011 17:59 Uhr Seite 2 XXX 2 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 01_N_B_2_11_Inhalt_Haag 17.8.2011 17:59 Uhr Seite 3 KANTON ST.GALLEN «Das St.Galler Energiekonzept ist auf Kurs» Willi Haag, Regierungsrat und Mitglied der Energiedirektorenkonferenz Der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen nehmen im Kanton St.Gallen seit dem Jahr 1990 stetig zu. Wie sich diese Tendenz weiter entwickelt, hängt massgeblich von energie- und klimapolitischen Weichenstellungen ab. Der Kanton St.Gallen orientiert sich für das Erreichen seiner klimapolitischen Ziele am St.Galler Energiekonzept, das vom Kantonsrat im Jahr 2008 beschlossen wurde. Regierungsrat Willi Haag, Vorsteher des St.Galler Baudepartementes, berichtet über den Stand der Umsetzung. Willi Haag, das St.Galler Energiekonzept ist seit über dreieinhalb Jahren in Kraft. Ihr Fazit? Ich bin zufrieden. Das Energiekonzept mit seinen fünf Schwerpunkten ist auf Kurs, vieles ist umgesetzt und hat sich etabliert. Besonders beim ersten Schwerpunkt - der Steigerung der Energieeffizienz und dem Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebereich - haben wir in den letzten Jahren viel erreicht. Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, die anderen vier Schwerpunkte des Energiekonzeptes ebenfalls auf dieses Niveau zu bringen. Nur so können wir unser langfristiges Ziel, eine 2000-Watt-Gesellschaft, erreichen. Was beinhalten die weiteren vier Schwerpunkte? Der zweite Schwerpunkt liegt auf der vermehrten Produktion erneuerbarer Energien. Man muss nur über die Landesgrenzen schauen um zu sehen, dass der Nachholbedarf in der Schweiz und bei uns im Kanton St.Gallen enorm ist. Der dritte Schwerpunkt betrifft die Steigerung der Stromeffizienz und der vierte befasst sich mit der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand: Der Kanton soll sich bei der Energieeffizienz und dem Einsatz von erneuerbaren Energien bei den eigenen Bauten und Anlagen vorbildlich verhalten. Bei welchen Projekten hat der Kanton St.Gallen diese Vorbildfunktion in den letzten Jahren wahrgenommen? Bei allen kantonalen Neubauten! Diese werden ausschliesslich im Minergie-Standard realisiert und sind betreffend Energieeffizienz auf einem sehr guten Niveau. Ein gutes NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Beispiel dafür ist das BZR in Altstätten, das letztes Jahr eingeweiht wurde. Nebst der Minergie Zertifizierung ist das ganze Beleuchtungskonzept aus energetischer und gestalterischer Sicht sehr gelungen. Unsere Vorbildfunktion gilt nicht zuletzt auch bei bestehenden Bauten. So wurde im Kantonsstrassenstützpunkt Mels eine dringend benötigte Beschattung statt mit konventionellen Sonnenstoren mit Photovoltaikpaneelen realisiert. Diese spenden Schatten und erzeugen gleichzeitig Strom. Sie sehen, manchmal hilft auch Innovation zur Erreichung unserer Ziele. Der fünfte und letzte Schwerpunkt betrifft die Information, Beratung und Bildung … Auch hier sind wir aktiv. Die Mitarbeitenden der Energiefachstelle zeigen sich so oft wie möglich in der Bevölkerung, führen Veranstaltungen durch und bieten Schulungen an. Die Energiefachstelle ist eine Anlaufstelle für alle möglichen Fragen rund um Neubauten und die energetische Sanierung oder Modernisierung von Gebäuden. Auch die Energieagentur, über die der Kantonsrat in den Wintermonaten beraten wird, ist ein wichtiger Pfeiler des fünften Schwerpunktes. Wer sich heute über die energetische Sanierung seines Hauses informieren will, muss sich zuerst erkundigen, von welchen Stellen er in seiner Gemeinde, im Kanton oder im Bund Leistungen erwarten kann. Mit der Energieagentur St.Gallen wird eine Organisation geschaffen, die alle Fragen umfassend beantwortet. Das ist für die Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig. Inwiefern hat die ganze Debatte rund um die Reaktorkatastrophe in Fukushima Einfluss gehabt auf die St.Galler Energiepolitik? Die unmittelbare Folge war eine Menge politischer Vorstösse im Energiebereich, eingereicht von ganz links bis ganz rechts. Langfristig liegt es an uns, Lösungen auszuarbeiten, unter anderem für den effizienten Einsatz von Elektrizität in Industrie, Haushalt und Gewerbe. Nach dem bundesrätlichen Beschluss über die Zukunft unserer Atomkraftwerke wird nämlich der dritte Schwerpunkt des Energiekonzeptes, die Steigerung der Stromeffizienz, in unserer Planung ganz bestimmt ins Zentrum rücken. Dies gilt genauso für die Produk■ tion von Strom aus erneuerbaren Quellen. 3 02_N_B_2_11_AFU_SG_Gemperle 19.8.2011 13:49 Uhr Seite 4 XXX A MT FÜR UMWELT UND ENERGIE (AFU) KANTON ST.GALLEN Bauen und Modernisieren – St.Gallen unterstützt Bauwillige und Fachleute Veranstaltungen «Gebäude erneuern – Energiekosten senken» Möchten Sie als Region, Gemeinde, Verein oder Verband eine Veranstaltung durchführen zum Thema Wohngebäude energetisch sanieren? Der Kanton unterstützt Sie mit Präsentationsunterlagen für Informationsveranstaltungen für Privatpersonen mit Wohneigentum. Ergänzt werden die Unterlagen mit Checklisten und Werbemitteln für die Organisation und Durchführung der Informationsanlässe. Damit können vor allem Gemeinden ihrer Bevölkerung eine attraktive und fachlich fundierte Informationsveranstaltung anbieten. Es stehen acht Referate zur Auswahl: • Energiekonzept des Kantons St.Gallen: Stand heute • Vorgehensberatung – Start für eine erfolgreiche Modernisierung • Umsetzung in Schritten – Gebäudehülle • Umsetzung in Schritten – Haustechnik • Finanzielle Anreize – Förderprogramme • Stromeffizienz im Haushalt • Modernisieren mit MINERGIE – das Konzept • Modernisieren mit MINERGIE – zwei Beispiele Die Ziele des kantonalen Energiekonzepts können nur zusammen mit der St.Galler Bevölkerung erreicht werden. Gebäudeeigentümer kennen den Energieverbrauch ihrer Bauten, lassen Konzepte für energetische Modernisierungen erarbeiten und senken Schritt für Schritt den Energieverbrauch ihrer Bauten. Für diese Arbeiten sind informierte und geschulte Fachleute gefragt. Dies bei Planung, Ausführung und auch bei der Nutzung der Objekte. Der Kanton unterstützt Bauwillige, die ihr Gebäude modernisieren möchten und Fachleute, die beraten und Bauvorhaben umsetzen, mit attraktiven Angeboten. 4 Vorgehensberatung für Private Möchten Sie für Ihr Wohnhaus von einer Fachperson einen Beratungsbericht mit Empfehlungen für energetische Massnahmen erarbeiten lassen? Der Kanton St.Gallen unterstützt Vorgehensberatungen finanziell. Konkret umfasst die Vorgehensberatung folgende Arbeiten: • Die Aufnahme des Ist-Zustands der Gebäudehülle und der Haustechnik vor Ort. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 02_N_B_2_11_AFU_SG_Gemperle 17.8.2011 18:00 Uhr Seite 5 • Die Ausarbeitung eines Berichts mit Aussagen über: · den Zustand der Gebäudehülle und der Haustechnik · den Handlungsbedarf · zielführende Massnahmen · die Wirkung der Massnahmen auf den Energieverbrauch und den Wohnkomfort · die ungefähren Kosten und Hinweise auf Förderprogramme • Die Besprechung des Berichts mit den Gebäudeeigentümern. Tag der offenen Tür von MINERGIE-Bauten im November Haben Sie schon ein MINERGIE Gebäude besichtigt? Möchten Sie der Bevölkerung Ihr Gebäude zeigen? Jeweils anfangs November finden in der ganzen Schweiz die MINERGIE-Tage statt. Über 200 Eigentümer von Häusern in allen MINERGIE-Standards öffnen dann ihre Türen. Alle Interessierten können ein MINERGIE-Haus besichtigen und sich vor Ort über die MINERGIE-Standards informieren. Hauseigentümer und Fachleute beantworten gerne Ihre Fragen. Hauseigentümer und Fachleute, welche an den MINERGIE-Tagen ihr Haus für die St.Galler Bevölkerung öffnen, werden finanziell unterstützt. Unterstützung bei Veranstaltungen – beispielsweise Tag der Sonne Planen Sie im Namen eines Vereins, für eine Gemeinde, Region oder als Privatperson eine Veranstaltung zum Thema Energie und Bauen? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten wie beispielsweise Aktivitäten zum Tag der Sonne, Ausstellungen im Gemeindehaus, Informationsveranstaltungen zum Stromsparen im Haushalt. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Der Kanton St.Gallen unterstützt Ihre Veranstaltung mit einem finanziellen Beitrag und eine Fachperson der Energiefachstelle kann Ihren Anlass mit einem Referat ergänzen. Inhouse-Schulung Setzen Sie als Unternehmen Bauprojekte um? Möchten Sie Ihre Kundschaft kompetent beraten, wenn es um Energiefragen geht? Dann vereinbaren Sie mit uns einen Termin für einen halbtägigen Workshop am Ort Ihrer Wahl. Wir bieten Ihnen einen umfassenden Überblick über energiebewusstes Bauen und energiebewusste Gebäudeerneuerung. Wählen Sie vertiefte Informationen aus diesen Themen: • MINERGIE, MINERGIE-P und MINERGIE-A Bauten • MINERGIE-ECO, Standard für Bauökologie • 2000-Watt kompatible Bauten • Strategische Gebäudeerneuerung • Komfortlüftungen • Fenster • Wahl der Wärmeerzeugung / Warmwassererzeugung • Rationelle Elektrizitätsanwendung Machbarkeitsstudien für Zweckbauten Möchten Sie für Ihr Gebäude, beispielsweise einen Gewerbebau, Schulhaus oder Bürogebäude, von einer Fachperson einen Beratungsbericht mit Empfehlungen energetischer Massnahmen erarbeiten lassen? Der Kanton St.Gallen unterstützt ihr Vorhaben indem er Machbarkeitsstudien für Zweckbauten finanziell unterstützt. Zusätzlich zu den Inhalten von Vorgehensberatungen für Wohnbauten betrachten Fachpersonen typische Energie- 5 02_N_B_2_11_AFU_SG_Gemperle 17.8.2011 18:00 Uhr Seite 6 AMT FÜR UMWELT UND ENERGIE (AFU) KANTON ST.GALLEN verbraucher wie Lüftungsanlagen, Komfortklima, Beleuchtung, Warmwasser, gewerbliche Kälte und geben eine Empfehlung ab. Machbarkeitsstudien Beleuchtung für Zweckbauten Möchten Sie wissen, ob die Beleuchtung in Ihrem Schulgebäude, Verkaufsladen, Büro, Werkstatt oder Restaurant dem Stand der Technik entspricht? Ob Ihre Beleuchtung im Vergleich zu anderen Bauten viel oder wenig Strom braucht? Welche Massnahmen für eine energieeffiziente Beleuchtung notwendig sind? Lassen Sie von einer Fachpersonen eine Machbarkeitsstudie erarbeiten. Diese umfasst eine Aufnahme der Beleuchtung vor Ort, eine Beurteilung des Zustands und eine Empfehlung für eine Beleuchtung im MINERGIE-Standard. Die Studie wird vom Kanton finanziell unterstützt. In Zusammenarbeit mit der Baukaderschule St.Gallen und den beiden Kantonen Appenzell bietet der Kanton St.Gallen im Winterhalbjahr den Semesterkurs Energieeffizientes Bauen an. An rund 20 Abenden werden Fachleute aus Planung und Ausführung unterrichtet. Energie-Praxis Seminar Möchten Sie als Fachperson über Aktivitäten des Kantons, die Entwicklung der Energiegesetzgebung, wichtige Normen von Fachverbänden und Resultate von Studien zu Energie und Bauen auf dem Laufenden bleiben? Besuchen Sie das Seminar Energie-Praxis. Es findet zweimal im Jahr in St.Gallen sowie in Zusammenarbeit mit angrenzenden Kantonen auch in Ziegelbrücke und Landquart statt. Weitere Informationen: Energiefachstelle des Kantons St.Gallen Tel. 058 229 30 88, www.energie.sg.ch Verein Minergie www.minergie.ch ■ . Angebote für Bauwillige • Veranstaltungen «Gebäude erneuern – Workshop zum Thema Bauen und Energie Sind Sie Architektin oder Architekt, Planerin oder Planer und möchten mehr über energieeffiziente Bauten wissen? Möchten Sie lieber aktiv mitwirken anstatt Vorträgen zuzuhören? Zusammen mit dem Architekturforum Ostschweiz bietet der Kanton jährlich einen Workshop zum Thema energieeffiziente Bauten an. Es werden energetisch beste Bauten vorgestellt und in Workshops aktuelle Themen erklärt und diskutiert. Semesterkurs nachhaltig Bauen Interessieren Sie sich für die Zusammenhänge von Gebäudehülle und Haustechnik, erneuerbare Energie, Berechnungsverfahren und die Energiegesetzgebung? Energiekosten senken» • Vorgehensberatung für Private • Tag der offenen Tür von MINERGIE-Bauten im November • Veranstaltungen Angebote für Fachleute • Inhouse Schulung • Machbarkeitsstudien für Zweckbauten • Machbarkeitsstudien Beleuchtung • Workshop zusammen mit dem ArchitekturForum Ostschweiz • Semesterkurs nachhaltig Bauen • Energie-Praxis Seminar 6 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 03_N_B_2_11_Visiobau_1 19.8.2011 13:51 Uhr Seite 7 IM GESPRÄCH MIT STEFAN TRUOG MINERGIE-A-ECO «In Zukunft werden Gebäude zu kleinen Kraftwerken.» visiobau architekturbüro stv bahnhofstrasse 19, 9313 muolen tel.: 071 411 70 70 fax: 071 411 80 80 www.visiobau.ch Kommt nach dem Atomausstieg das Null-Energie-Haus? Nach Fukushima ist die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ein Riesenthema. Was ist bereits heute möglich und welche Visionen haben wir für die Zukunft? «nachhaltig Bauen» im Gespräch mit Stefan Truog, Mitbegründer und Mitinhaber des Visiobau Architekturbüros STV in Muolen. Redaktion «nachhaltig Bauen»: Am 15. August erfolgte in Abtwil der Spatenstich zum ersten Minergie-A-ECO zertifizierten Neubau im Kanton St.Gallen. Können Sie uns das Projekt kurz vorstellen? Stefan Truog: Das Minergie-A-ECO Mehrfamilienhaus mit sechs Eigentumswohnungen entsteht auf einer Parzelle am Fuss des Sonnenbergs in Abtwil. Vorher stand auf der Parzelle ein Einfamilienhaus. Speziell am Mehrfamilienhausprojekt ist, dass es ganzheitlich optimiert wurde. Doch was bedeutet dies nun? Von Anfang an war das Ziel ein Gebäude zu entwickeln, welches mehr Energie erzeugt, als dieses im Betrieb benötigt. Und dies umfasst nicht nur das Heizen oder die Erwärmung des Warmwassers. Wir haben die Raumwärmeerzeugung, die Warmwassererwärmung, den Haushaltstrom (z.B. für TV, Kühlschrank etc.), aber vor allem auch die graue Energie genau betrachtet und untereinander optimiert. Nur so ist es möglich, effektiv Energie einzusparen. Das Resultat ist eindrücklich. Das Gebäude benötigt nach den Berechnungen effektiv weniger Energie, als im Betrieb erzeugt werden kann. Gesamthaft benötigt das Projekt pro Jahr durch die Optimierungen lediglich ca. 29'000 kWh. Dieser Verbrauch Teil sich für die Heizung (3%), Lüftung (6%), Warmwasser (9%), Hilfsenergie (2%) und den Haushaltsstrom (43%) auf. Ausgenommen ist die graue Energie (37%), die ebenfalls ganzheitlich optimiert wurde. Dieser Verbrauch kann durch die Fotovoltaikanlage, NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 welche ca. 30'000 kWh produziert, abgedeckt werden. Zum Vergleich, ein konventionelles vergleichbares Gebäude benötigt alleine zum Heizen über oft 40 000 kWh. Damit sich die Besitzer der Wohnungen ganz einfach über den aktuellen Wasser- und den Stromverbrauch informieren können sind wir daran, Lösungen für ein Monitorring zu erarbeiten. Erklären Sie bitte unseren Lesern die wesentlichen Unterschiede zwischen dem bekannten Minergie-P und den neu lancierten Minergie-A Standard. Bei Minergie-P ist sehr zentral, die Energieverluste über die Gebäudehülle soweit wie möglich zu minimieren. Gleichzeitig sollen die Wärmegewinne, zum Beispiel durch nach Süden gerichtete Fenster, maximiert werden. Das Ziel von Minergie-P ist, dass für Heizung, Lüftung und die Erwärmung des Warmwassers möglichst wenig Energie benötigt wird. Daher sind die Anforderungen an die Wärmedämmung der Gebäudehülle sehr streng. Minergie-A geht bezüglich der jährlichen Energiebilanz noch einen Schritt weiter, auch wenn die Anforderungen an die Gebäudehülle nicht mehr ganz so streng sind wie bei Minergie-P. Bei Minergie-A muss der gesamte Energiebedarf für Heizung, Lüftung und die Erwärmung des Warmwassers komplett mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Dies bedeutet in der jährlichen Bilanz ein Nullenergiegebäude. Ebenso werden erstmals auch Auflagen an elektrische Geräte, die sogenannte Weisse Ware, sowie an 7 03_N_B_2_11_Visiobau_1 17.8.2011 18:02 Uhr Seite 8 IM GESPRÄCH MIT STEFAN TRUOG eine effiziente Beleuchtung gemacht. Hier sollen nur noch effiziente Produkte eingesetzt werden. Ebenso sind erstmals Grenzwerte für die Herstellungsenergie eines Gebäudes (Graue Energie) definiert. Diese beiden Auflagen sind äusserst sinnvoll, denn Haushaltsstrom und Graue Energie stellen bei energiebewusst gebauten Gebäuden oft den grössten Verbraucheranteil dar! Zentral bei beiden Standards ist und bleibt jedoch die Konzentration auf höchsten Wohnkomfort! Vielfach scheitert das Bauen mit einer vernünftigen Energiebilanz an der Investitionsfreudigkeit oder am mangelnden Mut. Wo sehen Sie für potentielle Bauherrschaften die grössten Vorteile/Nutzen? Die Vorteile lassen sich in drei Kategorien einteilen. Finanzielle Vorteile durch tiefere Lebenszykluskosten, bessere Vermarktungschancen des Gebäudes sowie die gesteigerte Behaglichkeit für die Nutzer. Und allenfalls das gute Gewissen (lacht). Was zudem und insbesondere bei Minergie-A nicht vergessen werden darf, ist die Reduktion der Abhängigkeit von externen fossilen Energieträgern. Allerdings reicht es nicht, das Gebäude nur bezogen auf die Energie zu optimieren. Es bedarf einer umfassenden Optimierung von Entwurf, Materialien, Konstruktionen, Umgebung etc. auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Diese Lebenszyklusbetrachtung birgt ein ungeheures Potential für Investoren, Bauschaffende und Gebäudenutzer. Diesbezüglich muss aber noch ein Umdenken stattfinden. www.wohnenamsonnenberg.ch Ein Projekt mit einer solchen Signalwirkung löst mancherlei Emotionen aus. Wie beurteilen Sie die Chancen für den Kanton, für andere Architekten aber auch für unsere Gesellschaft? Es ist wirklich erfreulich, welche positiven Rückmeldungen wir bekommen. Sei dies vom Kanton oder auch den Menschen, die in der Umgebung des neuen Mehrfamilienhauses leben. Viele fragen uns, warum solche Projekte nicht schon früher vermehrt realisiert wurden. Ehrlich gesagt wissen wir darauf keine Antwort. 8 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 03_N_B_2_11_Visiobau_1 17.8.2011 18:02 Uhr Seite 9 MINERGIE-A-ECO Gebäude mit Signalwirkung sind als «Leuchttürme» sehr wichtig. Sie helfen uns als Gesellschaft zu erkennen, was alles erreicht werden kann und dass es mit angemessenem Aufwand möglich ist. Wenn dadurch neue Projekte dieser Art ausgelöst werden, freut uns das riesig. Allerdings sollte man sich bewusst sein, ein Kopieren von Rezepten wird kaum ausreichen. Es braucht sehr viel Erfahrung und vor allem Know-how, um ein solches Projekt in einem vernünftigen Kosterrahmen zu realisieren. In der heutigen Zeit sorgen Energiewende/Atomausstieg für viel Gesprächsstoff. Inwieweit beeinflusst die Weiterentwicklung zum Nullenergie-Standard die aktuellen Themen? «Glücklicherweise» hat die Diskussionen um Nullenergiegebäude bereits vor den tragischen Ereignissen in Japan und damit der Energiewende/Atomausstieg begonnen. Die Medienpräsenz allerdings ist neu und sehr erfreulich. Energiebewusst erstellte Gebäude stellen ein riesiges Potential dar, den Ressourcenverbrauch deutlich zu minimieren, etwas zur Energieproduktion beizutragen und gleichzeitig den Nutzerkomfort zu steigern. Dies ist schon speziell. Die Aussage «Weniger ist Mehr» bekommt so eine ganz neue Bedeutung! Allerdings sind solche Gebäude keine Wundermittel. Denn Nullenergie ist auf die Jahresbilanz bezogen. Das bedeutet, dass diese Gebäude an kalten Tagen ohne Sonne auch externe Energie benötigen. Wir werden daher nicht vermeiden können, auch in vielen weiteren Themenfelder aktiv an Verbesserungen zu arbeiten. Sie und Ihr Architekturbüro gelten als zukunftsorientiert und visionär. Ist mit dem Nullenergie-Standard die Spitze erreicht oder was können wir von der Zukunft noch erwarten? Bezogen auf die Wärmeerzeugung haben wir mit dem Nullenergiestandard sicherlich eine sehr gute Basis. Was uns stark beschäftigt sind Fragestellungen um die graue Energie einerseits, und andererseits um die Senkung respektive eigenen Erzeugung der elektrischen Energie. ZuNACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 dem sind Lösungsansätze zum Thema Mobilität und Wohnen dringend gesucht. Wir sind überzeugt, dass Gebäude in Zukunft zu kleinen «Kraftwerken» werden. Zudem werden diese nicht mehr als Inseln betrachtet, sondern mit den Herausforderungen der Mobilität und der Energieerzeugung zu intelligenten Netzwerken verknüpft. Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen noch viele Bauvorhaben im Minergie-A Standard. ■ Die Visiobau wurde 2003 als Familienunternehmung gegründet und hat das Team dank dem steten Auftragswachstum laufend durch diplomierte Architekten, Hochbauzeichner und Auszubildende erweitert. Somit konnte die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppelt werden. Durch die äusserst komplementäre Knowhow-Verteilung sind wir vom Einfamilienhausprojekt bis zur grossen Überbauung ein überzeugender Partner mit spezialisiertem Wissen und Visionen. Ein fairer, kollegialer und achtvoller Umgang im Team sind Eckpfeiler unserer Firmenkultur. 9 04_N_B_2_11_Berneck 17.8.2011 18:04 Uhr Seite 10 EFH MATHIEU, BERNECK Die Titanic von Berneck Anita Bucher Ein Haus wie ein Dreieck, ein Balkon wie ein Schiffsbug. Dieses Einfamilienhaus in Berneck sorgt für Aufsehen. Auch energietechnisch darf es von sich reden lassen. Das im MINERGIE-P-Standard konzipierte Einfamilienhaus verbraucht minimalste Ressourcen. Es liegt ein Hauch von «Titanic» in der Luft, wenn man davor steht. Und auch die Spaziergänger würden ihn immer wieder darauf ansprechen, erzählt der Bauherr. Denn der Balkon und das Vordach lassen aus dem entsprechenden Blickwinkel unweigerlich an den Monumentalfilm «Titanic» denken. Aber die Ähnlichkeit ist rein zufällig», winkt der Bauherr ab. Irgendwie hat sich das einfach so ergeben. Ihnen hätte halt einfach das Grundstück gefallen, erzählt er. Hier, unweit des Naherholungsgebietes, mit dem Rebberg im Hintergrund, da lässt es sich gut leben, dachten sie. Und sie behielten recht. Das Team der 4D holzarchitektur gmbh nahm die Herausforderung an und plante für die aufgeschlossene Familie auf dem dreieckigen Grundstück ein Haus, das sowohl den gesetzlich vorgegebenen Bauvorschriften, aber auch der von der Bauherrschaft gewünschten Ökologie ent10 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 04_N_B_2_11_Berneck 17.8.2011 18:05 Uhr Seite 11 MINERGIE-P sprach. - Als Erstes wurde vom Baumeister das Kellergeschoss erstellt. Das eigentliche Wohnhaus wurde als HolzElementbau vorgefertigt und auf der Baustelle aufgerichtet. Im hinteren Bereich des Einfamilienhauses wurde dem dreieckigen Baukörper zudem ein Carport angegliedert. neneinstrahlung voll ausgenutzt werden. Auf einer beheizten Wohnfläche von 186 Quadratmetern und sechseinhalb Zimmern bietet das Einfamilienhaus genügend Platz zum Leben und Herumtoben für die drei Kinder der Familie. Voll nach Süden ausgerichtet «Die Umgebung liessen wir durch einen Naturgärtner gestalten», erzählt der Bauherr. Verschiedene Bereiche zum Verweilen, Ausspannen und Wohlfühlen wurden geschaffen. So entstand nebst einem Gemüsegarten und einer Spiel- und Rasenfläche auch ein Kiesplatz mit Grillstelle, wo sich die Familie an heissen Sommertagen oft aufhält. Beliebt ist bei den Kindern natürlich auch der nahe kanalisierte Bach. «Hier können die Mädchen Krebse und Frösche beobachten, oder sie unternehmen kleine Bachwanderungen bachauf und bachab.» Zum südlichen Bachverlauf musste ein Abstand von zehn Metern eingehalten werden. «Zuerst dachten wir an ein L-förmiges Gebäude», berichtet der Bauherr. Dann überraschte uns der Architekt mit einer ganz besonderen Grundform des Gebäudes, welche mit den Terrassen eine dreieckige Gebäudeform bildet. Grund für diesen Entscheid war die bessere Ausnützung der dreieckigen Fläche und dass die volle Ausrichtung des Wohnbereichs nach Süden hin möglich wurde. Denn so konnte die seitliche Son- NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Naturnaher Garten 11 04_N_B_2_11_Berneck 19.8.2011 11:00 Uhr Seite 12 EFH MATHIEU BERNECK MINERGIE-P Nachhaltig - von der Errichtung bis zum Rückbau «Nachhaltiges Bauen ist nichts anderes als das Errichten von Gebäuden nach dem Ideal des sparsamen Wirtschaftens», zeigt man sich bei der 4D holzarchitektur gmbh überzeugt. Dies beinhaltet den gesamten Energieverbrauch des Hauses, von der Errichtung über die Nutzung bis zum Rückbau. Der Wandaufbau des dreieckigen Hauses in Berneck ist im Minergie-P Standard mit 34-cm-Dämmung erstellt Kenndaten Energiebezugsfläche oder Nettogeschossfläche: 186.2 m2 Bruttogeschossfläche: 284.9 m2 Volumen SIA 416 1260 m3 U-Werte Aussenwand: 0.12 W/(m2K) Dach: 0.1 W/(m2K) Boden: 0.11 W/(m2K) Wärmedämmung: Zellulosedämmung und Holzfaserdämmung Wärmeerzeugung: Nilan VP 18 Compact Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und Warmwasseraufbereitung Erdsonde ca. 60 m Tiefe Wärmeverteilung: Bodenheizung Bauherrschaft Andreas und Silvana Mathieu Kübächliweg 7 9442 Berneck 12 Architekt 4D-holzarchitektur GmbH Kobelwies 2 9463 Oberriet Tel. 071 761 40 44 www.4d-holzarchitektur.ch worden. Für die Fassadenverkleidung wurde mit Lärchenholz eine dauerhafte Lösung gefunden. Heizung und Warmwasseraufbereitung werden mit Erdwärme betrieben, wofür eine Wärmepumpe mit Erdsonde gewählt wurde. Ein Haus das «atmet» Bei der Entwicklung der Systemholzbau-Konstruktion wurden vor allem ökologische, baubiologische und langlebige Materialien ausgesucht. Die Gebäudehülle ist diffusionsoffen konstruiert. Das heisst: Die Bauteile können Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf auch wieder abgeben. So entsteht ein gesundes, hochisoliertes und atmungsaktives Gebäude, in dem sich die Bewohner wohl fühlen. Und das tun sie auf jeden Fall. Sei es wenn Sie vom «Bug Ihres Schiffes» herunter schauen, im Naherholungsgebiet des Rebberges spazieren gehen oder im gemütlichen Garten beim Grillieren sitzen. «Aus den Bernecker Reben gibt es wunderbare rote und weisse Rheintaler Weine», erzählt der Familienvater. «Wir trinken ganz oft den Pfauenhalder», ergänzt er dann. «Der ist gleich vom Rebhang hinter unserem Haus!» ■ Minergie-P Planung G&H Energieberatung AG Eschner Strasse 53 FL-9487 Bendern Tel. 00423 373 63 26 www.energieberatung.li Bauingenieur Egeter & Tinner AG im Steinig 9464 Lienz Tel. 071 767 70 00 www.egeter-tinner.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 04_N_B_2_11_Berneck 19.8.2011 11:00 Uhr Seite 13 Philosophie und Leistung NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 • Architektur- und Planungsbüro mit 4 Mitarbeitenden • Planung und Realisierung sämtlicher Holzbauprojekte • Kreative, individuelle Architektur in ökologischer Bauweise • Als Minergie-Fachpartner grosse Erfahrung in Minergie-P/Minergie-P-ECO • Enge Zusammenarbeit mit führenden Holzbauunternehmen • Seit 2011 bilden wir Lehrlinge aus 13 05_N_B_2_11_Oberriet 17.8.2011 18:17 Uhr Seite 14 EFH MOCK, OBERRIET Kuschlige Wärme dank Speicherofen Anita Bucher Wenn draussen ein eisiger Winterwind um die Häuser zieht, wärmt sich die Bauherrschaft auf dem warmen Ofenbänkli des Holzspeicherofens auf. Dieser verteilt die kuschlige Wärme im Nu im ganzen Haus. Dank MINERGIE-P braucht es dafür nicht mehr als ein paar Scheite Holz. „Im Winter, wenn es richtig kalt ist, feuern wir etwa alle 2-3 Tage neu an“, erzählt die Bauherrin. Wenn die Sonne scheint, ist dies aber nicht mal unbedingt nötig. Die passive Sonneneinstrahlung durch die grossen Fensterfronten wärmt nämlich in Kürze das ganze Haus auf. 14 Ein Speicherofen als Ganzhausheizung Tatsächlich braucht die junge Familie zur Beheizung ihres Eigenheims im MINERGIE-P-ECO Standard nicht mehr als knappe zwei Ster Holz pro Jahr. Möglich wird dies durch intelligente Haustechnik. Über Absorber im Ofen wird Warmwasser produziert, welches für die Bodenheizung und das Brauchwasser verwendet wird. In der Übergangszeit und im Sommer übernehmen Sonnenkollektoren die Warmwasseraufbereitung für das Brauchwasser und dienen zusätzlich als Heizungsunterstützung. Dank Abbrandsteuerung benötigt der Ofen nach dem Anfeuern keine weitere Betreuung. Abends, wenn der 18 Monate alte Maurin schon längst friedlich schläft, setzen sich seine Eltern gerne vor den wohlig warmen Ofen. «Oft werfen wir am Abend noch ein Scheit Holz nach, auch wenn es nicht nötigt wäre, einfach weil es so schön ausschaut», erzählt die Bauherrin. Die Begeisterung für den Speicherofen ist ihr anzumerken. «Wir möchten nichts anderes mehr.» NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 05_N_B_2_11_Oberriet 19.8.2011 14:02 Uhr Seite 15 MINERGIE-P-ECO Bauherrschaft Nick und Tamara Mock Eichaustrasse 12A 9463 Oberriet Architekt 4D holzarchitektur gmbh Kobelwies 2 9463 Oberriet Tel. 071 761 40 44 www.4dholzarchitektur.ch Minergie-P Planung Christian Meier Energieingenieur NDS-E Brühlgasse 39 9000 St.Gallen Tel. 071 463 74 73 Bauingenieur Egeter & Tinner AG im Steinig 9464 Lienz Tel. 071 767 70 00 www.egeter-tinner.ch Abstellräume statt Keller Das 5-Zimmer-Einfamilienhaus hat keinen Keller. In den Anbauten befinden sich aber Kalträume, die Platz für all diejenigen Dinge bieten, welche üblicherweise im Keller oder Estrich gelagert werden. Eine feingliedrige Lärchenfassade hebt die Anbauten optisch vom kubischen Hauptbau ab. Um mehr Gartenfläche zu erhalten wurden diese Abstellräume übereinander angeordnet. So befinden sich im Erdgeschoss ein offener Carport, ein überdachter Eingang und ein Geräteraum. Gleich darüber ist der Abstellraum im Obergeschoss über eine wärmegedämmte Tür erreichbar. – «Gute Architektur muss in erster Linie funktional sein und ihren Nutzern entsprechen», hält Architekt Nik Graber von der 4D holzarchitektur gmbh fest. – Das scheint gelungen. Denn der Bauherrin fällt überhaupt nichts ein, was sie knappe zwei Jahre nach dem Einzug ändern würde. «Wir möchten nie mehr tauschen», sagt sie begeistert. ■ NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Kenndaten Energiebezugsfläche oder Nettogeschossfläche Bruttogeschossfläche: Volumen SIA 416 U-Werte Aussenwand: Dach: Boden: Wärmedämmung: Wärmeerzeugung: Wärmeverteilung: 185.9m2 205.9 730m3 0.10 W/(m2K) 0.11 W/(m2K) 0.10 W/(m2K) Zellulosedämmung und Holzfaserdämmung Zentraler Holzspeicherofen mit Wasserregister (Absorbertechnik) Warmwasserboiler 1200 Liter Sonnenkollektoren 11 m2 für Warmasser und Heizungsunterstützung Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung Bodenheizung Anteile der Wärmeerzeuger Holzofen: Heizung: 86% / Warmwasser 25% Sonnenkollektoren: Heizung: 14% / Warmwasser 70% Elektroeinsatz Warmwasser: 5% 15 05_N_B_2_11_Oberriet 19.8.2011 EFH MOCK, OBERRIET 16 14:02 Uhr Seite 16 MINERGIE-P-ECO NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 05_N_B_2_11_Oberriet 19.8.2011 14:02 Uhr Seite 17 NILAN COMPACT P-ANLAGE PUBLIREPORTAGE Dänischer Hersteller von Lüftungsund Wärmepumpentechnik erhält international anerkannte PassivhausZertifizierung Das dänische Unternehmen Nilan, spezialisiert auf energiefreundliche Lüftungs- und Wärmepumpenlösungen, hat die international anerkannte Passivhaus-Zertifizierung für seine Compact P-Anlage erhalten – als erst dritter Hersteller von Kompaktanlagen weltweit. Damit hat Nilan nun den schriftlichen Beweis, zur Elite der Hersteller von Lüftungs- und Wärmepumpenlösungen zu gehören. Am 1. November 2010 erhielt Nilan A/S die international anerkannte Passivhaus-Zertifizierung vom deutschen Passivhaus Institut (PHI). Das Zertifikat wird an die Compact P-Anlage von Nilan vergeben, welche erst die dritte Kompakt-Anlage weltweit ist. Eine Kompakt-Anlage kombiniert die Techniken aktiver und passiver Wärmerückgewinnung, Lüftung, Erwärmung und Kühlung von Gebäuden sowie der Erzeugung von Brauchwarmwasser. Die Zertifizierung beweist, dass PHI die Effektivität der Compact P-Anlage, einschliesslich seiner niedrigen Lebensdauerkosten, höherer Rentabilität und nicht zuletzt ihres hohen COP (Coefficient Of Performance – den Wirkungsgrad der Anlage) anerkennt, und verleiht ihr damit das Gütesiegel als empfohlene Passivhaus-Komponente. Das Beste ausgewählt und perfekt gemacht Ganz konkret bedeutet die Zertifizierung, dass die Nilan Compact P ohne weitere Überprüfungen ihrer Effektivität für den Einbau in Passivhäuser zugelassen ist. Damit können Hersteller von Passivhäusern die Anlage für ihre Bauprojekte verwenden und deren Werte ohne nähere Berechnungen und Nachweis in den, auch von PHI entwickelten, Energieberechnungskern integrieren, der die Grundlage für den Bau und den Status des Hauses als Passivhaus bildet. Dies vereinfacht den Projektierungsprozess und bietet nicht zuletzt eine Garantie und Sicherheit für die Effektivität des Produkts. Wir suchen uns nie den einfachsten Weg. Das Kernprodukt der Compact-Serie war vor der Weiterentwicklung und dem Upgrade zur Compact P Kandidat für die Zertifizierung. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Wir hatten jedoch immer das Ziel, ein Produkt zertifizieren zu lassen, das nicht nur gut ist, sondern den Rahmen sprengt. Aus diesem Grund haben wir das ausgewählt, was sehr gut war, und machten es perfekt. Zwei Jahre haben wir laufend intensiv an der Verbesserung der Anlage gearbeitet, doch die Zeit war es wirklich wert, wir sind mit dem Ergebnis vollauf zufrieden, erklärt Peter Sønderskov, Exportund Marketingdirektor von Nilan. Lob von einem richtungsweisenden Akteur in der Niedrigenergie-Branche Das deutsche Passivhaus Institut, von dem die Zertifizierung vergeben wird, ist ein wichtiger Akteur im Niedrigenergie-Bausektor, nicht zuletzt, weil das Institut das Passivhaus-Konzept erschaffen hat. PHI setzt mit anderen Worten den Standard für Häuser, die auf Grund ihres geringen Energieverbrauchs als Passivhäuser gebaut sind. Das Institut ist somit auch Trendsetter für künftige EUAnforderungen an die Niedrigenergiebauweise. Zur Arbeit des PHI gehört es zu beurteilen, inwieweit bestimmte Produkte ausgehend von akkreditierten Testergebnissen als Passivhaus-Komponenten geeignet sind. Ein Lob von PHI hat daher viel Gewicht und unterstreicht die Fähigkeit der Zertifikatsinhaber zur Schaffung von Lösungen, deren Energieverbrauch die Umwelt und das Portemonnaie des Eigentümers so wenig wie möglich belasten. ■ Über Nilan Nilan entwickelt und produziert für gewerbliche und private Kunden energiefreundliche Lüftungs- und Wärme– pumpenlösungen von höchster Qualität, die für ein gesundes Raumklima und einen niedrigen Energieverbrauch sorgen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Nilan ist seit seiner Gründung im Jahr 1974 ein international ausgerichtetes Unternehmen, das heute in nahezu ganz Europa vertreten ist. Nilan AG Schützenstrasse 33 8902 Urdorf Schweiz Tel. +41 44 736 50 00 [email protected] www.nilan.ch 17 06_N_B_2_11_EKZ_Mels 17.8.2011 18:22 Uhr Seite 18 ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH Wärme, die aus der Tiefe kommt In der Minergie-P-Wohnüberbauung in Mels wird das lokale Grundwasser aus 18 Metern Tiefe als Wärmequelle genutzt. Im Rahmen des Contracting-Modells der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) sorgen Wärmepumpen für die nachhaltige Energieversorgung. Die moderne Wohnanlage am Optikweg mit zwei Mehrfamilienhäusern bietet 48 attraktive Mietwohnungen. Modern ist auch das Energiekonzept der Anlage, die 2009 nach dem Minergie-P-Standard erbaut worden ist und deren Energieverbrauch noch geringer ist als bei herkömmlichen Minergie-Bauten. Damit die Überbauung die strengen Kriterien von Minergie-P erfüllt, wurde der Wärmeenergiebedarf der Bauhülle minimiert und die benötigte Restenergie für Heizung und Warmwasser wird aus dem Grundwasser gewonnen. Wärme aus Grundwasser Geologische Vorabklärungen in Mels zeigten, dass die Nutzung von Grundwasser für das Projekt ideal ist. So lässt sich die lokal vorhandene, erneuerbare Energiequel18 le mittels Wärmepumpen hervorragend nutzen. Wegen der energieoptimierten Bauweise muss die gesamte Wärmeverteilung nur mit einer Vorlauftemperatur von maximal 30 Grad betrieben werden, was einen äusserst effizienten Wärmepumpenbetrieb ermöglicht. Heute stehen in der Wohnüberbauung zwei Wärmepumpen im Einsatz – eine für die Heizanlage, eine weitere für die Erwärmung des Brauchwarmwassers. Die Anlage der EKZ liefert pro Jahr rund 66 000 Kilowattstunden Energie für die Heizung und rund 142 000 Kilowattstunden für die Warmwassererwärmung. Davon stehen 8 Kubikmeter Warmwasser dauerhaft bereit. Technische Herausforderung Für den Geologen war es äusserst schwierig, die wasserführenden Schichten genau zu lokalisieren und deren Ergiebigkeit abzuschätzen. Sicherheitshalber wurde bis in 36 Meter Tiefe gebohrt. Schon nach wenigen Stunden zeigten die Pumpversuche, dass die erforderlichen 360 Liter Grundwasser pro Minute problemlos gefördert werden können. Das ca. 10 Grad warme Grundwasser wird auf eiNACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 06_N_B_2_11_EKZ_Mels 17.8.2011 18:22 Uhr Seite 19 PUBLIREPORTAGE Angaben zum Unternehmen Der Bereich EKZ Energiecontracting wurde von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich 1995 gegründet. Mit 45 Contracting-Spezialisten gehört das Unternehmen heute zu den führenden Schweizer Anbietern von Contracting-Dienstleistungen. Neben Zürich und Sargans sind die EKZ neu auch in Châtel-Saint-Denis vertreten. nen Wärmetauscher in die Heizzentrale gepumpt. Ab diesem Wärmetauscher werden die beiden Wärmepumpen über einen Zwischenkreis mit der notwendigen Quellenenergie versorgt. Das um ca. 3 Grad abgekühlte Grundwasser wird anschliessend über einen Sickerschacht wieder in den Boden zurückgeführt. Sichere Versorgung «Die technische Umsetzung derartiger Anlagen ist nicht ohne Risiko und erfordert viel Erfahrung» erklärt Beat Hinder, verantwortlicher Projektleiter EKZ Energiecontracting. Durch die Partnerschaft mit den EKZ konnte die Bauherrschaft das finanzielle und technische Risiko für die Wärmeerzeugung an den Energiedienstleister abgeben. Der Kunde bezieht die benötigte Menge Wärme, Warmwasser oder wenn erforderlich auch Kälte zu einem vertraglich festgelegten Preis. Er selbst muss keine Investitionen tätigen und kann die Energiekosten über mehrere Jahre sicher budgetieren. Weiter garantiert der Contractor einen nachhaltigen und störungsfreien Betrieb – inklusive Fernüberwachung und 24-Stunden-Pikettdienst. Die Nachfrage ist beachtlich Dass die EKZ ein Kundenbedürfnis abdecken, zeigt der Erfolg des Angebots. Mehr als 600 ökologische Energieerzeugungsanlagen konnten bis heute mittels einem Energiecontracting der EKZ realisiert werden. Insgesamt generieren die betriebenen Anlagen über 80 GWh Komfortwärme und -kälte und ermöglichen jährlich die Einsparung von rund 22 000 Tonnen CO2. ■ Kernkompetenzen: Als Contractor übernehmen die EKZ folgende Leistungen: • Projektverantwortung von Planung über Bau bis zum Betrieb und Unterhalt der Energieerzeugungsanlage • Finanzierung sämtlicher Erst- und Ersatzinvestitionen • Professionelle Betriebsführung und permanentes Energiemanagement • Fernüberwachung der Anlage und 24-StundenPikettdienst Kundensegment: • Wohnbau • Dienstleistungsbetriebe • Öffentliche Hand • Gewerbe und Industrie EKZ Porträt Die EKZ setzen rund zehn Prozent der in der Schweiz benötigten elektrischen Energie ab. Damit gehören sie zu den grössten Schweizer Energieversorgungsunternehmen. Insgesamt profitieren rund eine Million Menschen von einer sicheren, umweltgerechten Stromversorgung und der breiten Dienstleistungspalette des Unternehmens. Die EKZ engagieren sich mit zahlreichen Massnahmen für die Erhöhung der Energieeffizienz und die Förderung erneuerbarer Energien. Insgesamt beschäftigen sie über 1500 Mitarbeitende, darunter über 180 Lernende. Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Energiecontracting Ostschweiz Grossfeldstrasse 18 7320 Sargans Telefon 058 359 49 80 E-Mail [email protected] www.ekz.ch/contracting NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 19 07_N_B_2_11_Altenrhein 19.8.2011 14:04 Uhr Seite 20 EFH FISCHBACHER ALTENRHEIN eco – das ökologische Minergie-P Holzhaus Regional, ökologisch, einfach, kompakt sowie baubiologisch und energetisch auf höchstem Niveau. So präsentiert sich das erste eco-Systemhaus in Holzelementbauweise vom Architekturbüro frehner architekten und dem Holzbauer HWS Holzdesign. 20 Der Wunsch der Bauherrschaft nach einem ökologischen, energieeffizienten und trotzdem kostengünstigen Haus konnte auf dem komplett flachen Grundstück direkt hinter dem Schilfgürtel in Altenrhein optimal umgesetzt werden. Der kompakte 8.4 m x 12.2 m grosse Kubus mit 200 m2 beheizter Bruttogeschossfläche konnte optimal gegen die Sonne ausgerichtet werden. Zur Senkung der Kosten und aufgrund der Lage im Hochwasserbereich des Bodensees wurde auf eine Unterkellerung verzichtet. Die trotzdem gewünschten Nebenräume konnten einerseits im überdachten Terrassenanbau untergebracht werden, andererseits wurde der Doppelcarport mit einem Abstellraum erNACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 07_N_B_2_11_Altenrhein 18.8.2011 10:11 Uhr Seite 21 MINERGIE-P gänzt. Zusätzlicher Stauraum bietet der Vorratsraum hinter der Küche und der Abstellraum unter der Treppe. Ein weiterer Wunsch der Bauherrschaft war ein mitwachsendes Haus, das einfach an wechselnde Bedürfnisse und Familienstrukturen angepasst werden kann. Das 51/2-Zimmer-Haus kann ohne grosse bauliche Anpassungen in ein 71/2-Zimmer-Haus ausgebaut werden. Einerseits kann der grosse lichtdurchflossene Begegnungsraum im Obergeschoss zu einem weiteren Kinderzimmer geschlossen werden, andererseits ist der nördliche Bereich des Wohnzimmers dazu ausgelegt, durch eine Wand in ein Büro oder Gästezimmer umfunktioniert zu werden. Wenn dann das Wohnzimmer zu eng wird, ist der NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 unbeheizte Anbau mit der Holzfassade im Nu in einen vollverglasten, gedämmten Wintergarten umgebaut. Natürlich sind Heizung, Lüftung und elektrische Installationen für diese zukünftigen Umnutzungen bereits vorhanden. Das nach baubiologischen Massstäben geplante Holzhaus steht in einer wasserdichten Betonwanne als Schutz vor dem Hochwasser. Der luftdichte und dampfdiffusionsoffene Wand- und Dachaufbau ist mit einheimischer Holzwolle gedämmt. Ein mineralischer Aussenputz schützt die gesunde Konstruktion vor Witterungseinflüssen und Algenbildung und lässt überschüssige Feuchtigkeit entweichen. Die Konstruktion ist frei von Kunststoffen und Wohngiften und wird aus einheimischen Produkten im regiona21 07_N_B_2_11_Altenrhein 18.8.2011 10:12 Uhr Seite 22 EFH FISCHBACHER ALTENRHEIN MINERGIE-P len Holzbaubetrieb von HWS Holzdesign in Berneck produziert. Die unvergleichlich hohe Behaglichkeit, ein natürlicher Feuchtigkeitsausgleich und das gesunde Raumklima ist für den Bewohner spürbar. Im innern ist die Holzkonstruktion nur an den sichtbaren Holzelementdecken erkennbar. Um das Fichtenholz vor dem Nachdunkeln zu schützen, sind die Deckenelemente mit weiss pigmentierter Seife behandelt. Die Wände sowie die heruntergehängten Decken sind weiss gestrichen. Der massive, zwei cm dicke Langriemenparkett in Eiche zieht sich durch das ganze Haus, gibt Wärme und wirkt erdend. Einzelne Farbflächen geben Frische und Energie in die Kinderzimmer. Die grosse Fensterfront gegen Süden lässt die Natur ins Wohnzimmer. Gegen Norden und Westen geben mehrere Schlitzfenster den Blick frei auf den unberührten Schilfgürtel am Ufer des Bodensees. Dank dem kompakten Baukörper, der hohen Dämmstärke von 44 cm und der optimalen Ausrichtung zur Sonne kann bei diesem Gebäude auf eine konventionelle Heizung verzichtet werden. Einzig ein Kompaktgerät der Firma Drexel und Weiss wird noch zur Wärmeerzeugung eingesetzt. Es beinhaltet eine Kleinstwärmepumpe sowie ein Bauherrschaft Mareike und Stefan Fischbacher Sonnenstrasse 16 9423 Altenrhein 22 Entwicklung eco-Systemhaus frehner architekten St.Gallen HWS Holzdesign Berneck www.ecopassivhaus.ch Architektur frehner architekten Goldbrunnenstrasse 42 9000 St.Gallen 071 245 82 25 www.frehner-architekten.ch Modul für die automatische Komfortlüftung. Das Kompaktgerät benötigt sehr wenig Platz im Technikraum. Dank des geringen Wärmeverbrauchs kann die benötigte Energie ganz einfach der Frischluft mitgegeben werden. Für die Wassererwärmung wird ein kleiner Wärmepumpen-Boiler eingesetzt. Dieser bezieht die Wärme über eine Absorberleitung, die entlang der Kanalisation auf dem Grundstück angebracht worden ist und deren Abwärme nutzt. Da der Wärmepumpen-Boiler mehr Wärme erzeugt, als er für das warme Wasser benötigt, kann zur Komfortsteigerung in den Nasszellen eine Bodenheizung oder ein Handtuchradiator betrieben werden. Dank dem ausgeklügelten und optimierten System ist es möglich, dass für die gesamte Heizung, die Warmwassererzeugung und die Lüftung nur noch Kosten von zirka 300 Franken pro Jahr anfallen. Das Haus kann jedoch noch weiter optimiert werden. Die Zuleitungen für Photovoltaikpanels zur Stromerzeugung sind bereits auf dem Dach vorbereitet. Mit dem Erstellen dieser Sonnenkollektoren kann mehr als der gesamthaft benötigte Strom erzeugt werden. Somit wird das Haus zum Plusenergiehaus! ■ Holzbauplanung und Ausführung, Innenausbau HWS Holzdesign Littenbachstrasse 1 9442 Berneck 071 722 90 50 www.hws-holzdesign.ch Bauingenieur CDS Bauingenieure AG Karl-Völker-Strasse 2 9435 Heerbrugg Tel. 071 726 11 55 www.cds-sieber.ch NACHHALTIG HLK - Ingenieur und Ausführung De-Stefani AG Industriestrasse 13 7000 Chur 081 284 65 24 www.de-stefani.ch BAUEN | 2 | 2011 07_N_B_2_11_Altenrhein 18.8.2011 10:12 Uhr Seite 23 WICHTIGE KONTAKTADRESSEN Kanton St. Gallen Amt für Umwelt und Energie (AFU) Lämmlisbrunnenstr. 54 9001 St.Gallen www.afu.sg.ch NACHHALTIG Kanton Thurgau Abteilung Energie Schlossmühlestrasse 9 8510 Frauenfeld www.energie.tg.ch BAUEN | 2 | 2011 Geschäftsstelle Minergie Steinerstrasse 37 3006 Bern www.minergie.ch IG Passivhaus Schweiz Geschäftsstelle Lussistrasse 7 8536 Hüttwilen www.igpassivhaus.ch art lihgt GmbH Zürcher Strasse 202 9014 St.Gallen www.artlight.ch Swissolar Neugasse 6 8004 Zürich www.swissolar.ch 23 08_N_B_2_11_IG_Art_Light 17.8.2011 18:27 Uhr Seite 24 VIRTUELLE ERNEUERUNG ONLINE Energiesparen: eVAL zeigt wie Energie sparen ist keine Kunst. Alles, was es für eine energetische Erneuerung braucht, ist ein Internetzugang. Mit dem neuen Online-Tool eVALO können auch Laien in Kürze ihr Haus virtuell erneuern. Hinter der spielerischen Anwendung stehen exakte Berechnungen, die auf wissenschaftlicher Grundlage beruhen. Sven Sparsam, ein fiktiver Hauseigentümer, will Energie sparen. Sein dafür vorgesehenes Budget beläuft sich auf 80 000 Franken. Aber leider hat er von energetischen Erneuerungen keine Ahnung. Sven Sparsam weiss sich zu helfen: mit dem kostenlosen Online-Tool eVALO. Auf www.evalo.ch gibt er zuerst seine Adresse, dann Angaben zu seinem Gebäude ein: frei stehendes Einfamilienhaus, Flachdach, zwei Stockwerke, Baujahr 1982, Ölheizung etc. Mit den Angaben des Nutzers und mit den regionalen Klimadaten errechnet eVALO den Energieverbrauch eines Gebäudes. 188 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sind es bei Sven Sparsam. Das entspricht der Energieklasse G, der schlechtesten Kategorie. Vorschlag nach Budget … Nun kann Sven Sparsam aus einer Vielzahl von Massnahmen zum Energiesparen auswählen. Aber wo beginnen? Bei der Heizung? Bei der Kellerdecke? Antworten liefert eVALO: Sven Sparsam gibt sein Budget ein – und erhält www.evalo.ch: Die Anwendung ist spielerisch, die Berechnungen sind sehr genau. 24 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 08_N_B_2_11_IG_Art_Light 17.8.2011 18:27 Uhr Seite 25 PUBLIREPORTAGE Sauber und Sven Sparsam können diese Empfehlungen ganz nach ihren Wünschen anpassen. Und mit einem Klick auf «Abschlusskontrolle» erfahren sie, ob die ausgewählten Massnahmen ein schlüssiges Gesamtpaket ergeben. Wissenschaftliche Grundlage Experten für Bauphysik und erneuerbare Energien der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften haben die wissenschaftliche Grundlage für eVALO entwickelt. An der praktischen Umsetzung des Online-Tools haben mehrere Industriepartner mitgewirkt, darunter auch die Dämmstoffproduzentin Flumroc. www.evalo.ch ■ eVALO berücksichtigt die regionalen Klimadaten – die Karte zeigt neben den Messstationen auch den Standort des nächsten Flumroc-Beraters. Die Erneuerung anpacken: Mit der Unterstützung durch eine Baufach-Person gelingt die praktische Umsetzung der mit eVALO geplanten Energiesparmassnahmen. innert Sekundenbruchteilen einen massgeschneiderten Erneuerungsvorschlag: Dämmung des Dachs, der Kellerdecke und der Fassade, neue Haustüre und Fenster sowie Ersatz der alten Ölheizung durch eine moderne Anlage mit thermischen Solarkollektoren und Gasbrenner. Kostenpunkt: 75 600 Franken, netto. Von den Dämmprodukten über das Baugerüst bis hin zur Montagearbeit ist alles inbegriffen. … oder Sparziel Auch die fiktive Eigentümerin Sarah Sauber will ihr Haus erneuern. Ihr Ziel ist es, möglichst viel Energie zu sparen und dafür ein Zertifikat zu erhalten. In eVALO schiebt sie den Energiespar-Regler bis in den Minergie-Bereich – und schon schlägt das Online-Tool die effizienteste und kostengünstigste Kombination von Massnahmen vor. Sarah NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Die Flumroc AG in Kürze Die Flumroc AG stellt seit über 60 Jahren Dämmprodukte aus Steinwolle her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin beschäftigt 290 Mitarbeitende (inkl. 29 Lernende) und gehört damit zu den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Die Flumroc AG engagiert sich seit Jahren aktiv für energieeffiziente Lösungen und ganzheitliche Energiekonzepte. Sie weist immer wieder auf das grosse Energiesparpotenzial im Baubereich hin und ist Leading Partner des Vereins Minergie. Flumroc AG Postfach 8890 Flums Tel. 081 734 11 11 Fax 081 734 12 13 www.flumroc.ch [email protected] 25 08_N_B_2_11_IG_Art_Light ART LIGHT 17.8.2011 18:27 Uhr Seite 26 GMBH ST.GALLEN Wohlfühlfaktor Licht Eine nachhaltige und energieoptimierte Bauweise wird in den letzten Jahren zunehmend gefordert und durch entsprechende Gesetzesbestimmungen und Regulative auch durchgesetzt. Ziel ist es, den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten und ökologische Aspekte zu integrieren. Erreicht werden diese Ziele und Forderungen zum einen durch die Optimierung der Gebäudehülle (Dämmung) und zum anderen durch eine Reduktion des elektrischen Energieverbrauchs. Gerade bei Schulanlagen spielt dabei die künstliche Beleuchtung eine wesentliche Rolle. Die SIA Norm 380/4 «Elektrische Energie im Hochbau» regelt den Umgang mit der künstlichen Beleuchtung. Es wird definiert, wie viel elektrische Energie die Beleuchtung pro Jahr und Fläche maximal verbrauchen darf. Dies geschieht leider nur allzu oft zu Lasten der Raum- und Aufenthaltsqualität. 26 Mit einer bewussten Tages- und Kunstlichtplanung können jedoch sehr wohl Räume, die zum Verweilen einladen geschaffen werden. Dies zeigt der Neubau des Berufsund Weiterbildungszentrums Rorschach-Rheintal in Altstätten. Das Berufs- und Weiterbildungszentrum ist Teil des Ensembles von öffentlichen Gebäuden am Rande der östlichen Altstadt von Altstätten. Die fugenlose, monolithische Fassade aus Sichtbeton unterstreicht die Erscheinung des Gebäudes, das als Zeichen für Bildung steht. Die Fassadengestaltung weist auf die innere Organisation des Gebäudes hin. Die grossformatige, fassadenbündige Verglasung im Erdgeschoss wiederspiegelt die öffentliche Nutzung und repräsentative Funktion. Im Gegensatz dazu stehen die Lochfenster mit den tiefen Leibungen, welche den Schul- und Lehrbetrieb darstellen. Betritt man die repräsentative Eingangshalle durch eine der beiden, aus dem Quader herausgeschnitten Volumen, betont der fugenlose Terrazzoboden die Grosszügigkeit des Raumes. Der zurückhaltende Glanz der geschliffenen Oberfläche erzeugt eine elegante, zeitlose Raumatmosphäre und unterstützt die Lichtführung. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 08_N_B_2_11_IG_Art_Light 17.8.2011 18:27 Uhr Seite 27 PUBLIREPORTAGE Hier wird zum ersten Mal die konsequente, architekturbezogene Lichtführung wahrnehmbar. Im Wechselspiel sorgen Tages- und Kunstlicht für eine ausgewogene Lichtstimmung. Präzise in die Decke integrierte, freistrahlende Lichtleisten folgen der klaren Orientierung der Architektur und unterstreichen die skulpturale Wirkung der Treppenanlage. Bewusst sind die Leuchten parallel zu dem gedrehten Treppenraum angeordnet. Damit wird eine Betonung des Treppenverlaufs möglich und schafft symbolisch Spielraum für sich frei im Raum bewegende Gedanken der Nutzer. Mit seiner ungewohnt geometrischen Form schafft der Treppenraum eine gewollte, leichte Irritation im Raum und zugleich einen einladenden Übergang zwischen den Geschossen. Verstärkt wird dies durch das Beleuchtungskonzept, welches sich an der Untersicht des Treppenlaufs fortsetzt und die optische Kontinuität zwischen den Geschos- NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 sen verstärkt. Beleuchtung und Treppe verschmelzen unverkennbar mit dem Gebäude. Die Tageslichtnutzung wird hier geprägt durch vier grosse Oberlichter über der Treppenanlage und den Fenstern bei den Aufenthaltsbereichen in jedem Geschoss. Das in die Raumtiefe eindringende, zenitale Tageslicht verschränkt sich in jedem Geschoss mit dem seitlich eindringenden Licht und moduliert so den gesamten Raum. Die Schul- und Verwaltungsräume sind fassadenorientiert und werden über grosse Kastenfenster mit Tageslicht durchflutet. Der Sonnenschutz wurde mittels Rafflamellen-Storen gelöst. Diese sind mikroperforiert und erlauben so dem Nutzer den Aussenraum immer visuell warzunehmen und sorgen für eine minimale Grundhelligkeit im Raum. Auch hier ist der starke Architekturbezug des Beleuchtungskonzeptes lesbar. Um eine möglichst sachliche Gestaltung, die viel Spielraum für ein konzentriertes Lernen und Arbeiten eröffnet, arbeitet man mit nur zwei grossflächigen Leuchten pro Fensterachse. Diese sind meist in eine Akustikdecke integriert. Nur in hohen Räumen im Erdgeschoss wurden die gleichen Leuchten gependelt installiert. 27 08_N_B_2_11_IG_Art_Light ART LIGHT 17.8.2011 18:27 Uhr Seite 28 GMBH ST.GALLEN Insgesamt unterstreicht das Beleuchtungskonzept die Grundaussage des kompakten Gebäudes und folgt dem Dialog zwischen den sachlich ruhig gestalteten Räumen des Lernens und der spannungserzeugenden Treppenhalle. Der kompakte Baukörper weist ein sehr günstiges Verhältnis von Volumen zu Gebäudeoberfläche auf und wurde vollständig im Minergie-Eco-Standard ausgeführt. Um auch im Bereich der Beleuchtung die entsprechenden Energiekennzahlen zu erreichen, wurden grundsätzlich nur Leuchten modernster Bauart mit einem sehr hohen Wirkungsgrad eingesetzt. Die Raumgestaltung mit hellen Oberflächen tragen ebenfalls zu dieser ausgezeichneten Energiebilanz bei. Sämtliche Leuchten werden in Abhängigkeit des Tageslichtes und der Präsenz in den einzelnen Räumen reguliert. Um die Tageslichtnutzung und den visuellen Raumkomfort so gut wie möglich zu gestalten, wurde ein Sonnenschutz mit einer Mikroperforation eingesetzt. Mit einem Energiebedarf von 1,9W/m2 und 100lx Beleuchtungsstärke liegt der Energiebedarf für die Beleuchtung deutlich unter dem Minergie – Zielwert. Diese Schulanlage zeigt auf eindrückliche Weise, dass eine integrale Lichtplanung die geforderten Energiekennzahlen erreichen kann ohne dabei die Architektursprache PUBLIREPORTAGE zu schwächen. Dieser Ansicht waren auch die Juroren, welche das Gebäude mit der Auszeichnung «Gutes Bauen 2006-2010» prämierten. Zusätzlich zur optimierten Energiebilanz ist eine nachhaltige Gebäudetechnologie auch aus pädagogischer Sicht wertvoll. Die Nutzer lernen den Umgang mit einer zeitgemässen Gebäudesteuerung. Gleichzeitig werden sie zu einem rationellen Umgang mit Energie sensibilisiert. Bauherrschaft: Kanton St.Gallen, vertreten durch Hochbauamt des Kantons St.Gallen Baumanagement 1 9000 St.Gallen Architekten: Tobler Litscher GmbH Architekten ETH SIA 8004 Zürich Beleuchtungsplanung: art light GmbH 9014 St.Gallen Fotos: Haspeter Schiess 9016 St.Gallen 28 NACHHALTIG ■ BAUEN | 2 | 2011 08_N_B_2_11_IG_Art_Light 19.8.2011 14:07 Uhr Seite 29 EGOKIEFER PUBLIREPORTAGE eVALO: Ein innovatives AnalyseTool für die Gebäudesanierung eVALO ist ein neues, innovatives Analyse-Tool für die Gebäudesanierung. Mit wenigen Eingaben ermittelt es den aktuellen energetischen Zustand des Gebäudes, wobei schon realisierte Sanierungsmassnahmen berücksichtigt werden. Darauf aufbauend kann man mit eVALO Verbesserungen bei der Gebäudehülle wie auch bei der Haustechnik simulieren. Die Auswertungen sind vielfältig: Zum einen wird die Energiekennzahl aktualisiert, die Investitionskosten berechnet, sowie mögliche Fördergelder kalkuliert. Zum andern berücksichtigt eVALO den Gebäudestandort. Damit lässt sich auch das Potenzial für Solarenergiegewinne berechnen, dies für Solarthermie wie auch für Solarstrom. Nach Abschluss der Simulationen generiert eVALO eine gebäudespezifische Projektierhilfe, die viele wertvolle Grundlagen für die Planung einer sinnvollen Sanierung liefert. Hinter der Idee dieses neuartigen Analyse-Tools für die Gebäudeerneuerung stehen Experten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur. In Zusammenarbeit mit der Firma a2-c AG in Schaffhausen ist in wenigen Monaten ein Tool entstanden, das seinesgleichen sucht. Die Bedienung von eVALO ist denkbar einfach und für eine korrekte Berechnung und Auswertung garantieren die Experten der ZHAW. Von Beginn an haben sich drei bekannte Schweizer Unternehmen aus der Energieeffizienz-Branche engagiert und auch deren fachliches Wissen eingebracht: • EgoKiefer, Nr. 1 im Schweizer Fenster- und Türenmarkt. • Flumroc, Herstellerin von Dämmprodukten aus Steinwolle. • Hoval, Anbieter energieeffizienter Haustechnik-Lösungen. Unter www.evalo.ch finden Bauenergiefachleute und interessierte Hausbesitzer die massgeschneiderten Tools der jeweiligen Anbieter. – eVALO: Nie war es einfacher, komplexe Technik und Berechnungen von Gebäuden in derart beeindruckender Einfachheit darzustellen. ■ EgoKiefer AG Schöntalstrasse 2, CH-9450 Altstätten SG T +41 71 757 33 33, F +41 71 757 35 50 [email protected] www.egokiefer.ch www.energy-and-more.ch Sozialarbeit mit Schweizer Schafwolle fiwo ist eine gemeinnützige Sozialfirma mit rund 40 Arbeitsplätzen und stellt Dämmungen, Vliese, Bettwaren, Nadelfilz und Geschenkartikel her. Unsere Firma fabriziert bereits seit 2005 sowohl lose als auch verdichtete Dämmvliese und hat als erste Firma in der Schweiz diese zu formstabilen Dämmplatten weiterentwickelt. fiwo-Dämmungen sind EMPA-getestet und weisen eine sehr gute Wärmeleitzahl von 0.0354 W/mK auf. Das Feuchteverhalten ist ein entscheidender Faktor eines Dämmstoffes. Wolle absorbiert bis 30 % Feuchtigkeit, verhindert Kondensation und muss diffussionsoffen verbaut werden. Im Jahr 2010 konnten wir bereits 300 Tonnen von Züchtern ankaufen und vor Ort in Bischofszell/TG weiterverarbeiten, und das bei 900 Tonnen jährlich anfallender Schweizer Wolle. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Dämmplatten aus Schweizer Schafwolle • hautfreundlich • feuchtigkeitsregulierend • schalldämmend • gesundes Raumklima • nachwachsender Rohstoff • schadstoff- und formaldehydreinigend • klimatisierende Eigenschaften • biologisch und ökologisch wertvoll • einfach und rasch zu verlegen • Normmasse und Formstabilität • wohlig warm fiwo Wollverarbeitung Im Brühl 2 9220 Bischofszell Tel. Zentrale 071 424 66 66 www.fiwo.ch [email protected] 29 09_N_B_2_11_PR_SAK 17.8.2011 18:29 Uhr Seite 30 ST.GALLISCH-APPENZELLISCHE KRAFTWERKE AG SAK Energiecontracting schont die Natur Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist ein Gebot der Stunde. Bauherren und Nutzer wollen weniger abhängig von fossilen Brennstoffen sein und damit auch den Ausstoss von klimaschädlichen Abgasen verringern. Die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) bietet mit dem Geschäftsmodell des Energiecontractings eine zukunftsweisende Lösung an. Ein Beispiel dafür ist die Siedlung «Wohnen im Park» in Appenzell. Sie ist ein wahres Bijou, die Siedung «Wohnen im Park» für betreutes Wohnen in Appenzell. In die Überbauung integriert sind ein öffentliches Restaurant sowie die Spitex. Erstellt wurden die acht dreigeschossigen Häuser mit insgesamt 46 altersgerechten Wohnungen in unterschiedlichen Grössen sowie der Gewerbebau von einer Genossenschaft. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung in unmittelbarerer Nähe des Dorfzentrums können die verschiedenen Dienstleistungen für ihr Wohlbefinden je nach ihren Bedürfnissen nutzen. Genauso wie den Wohnenden die Mühen des Alltags beim «Wohnen im Park» abgenommen werden, so entlastet das SAK Energiecontracting die Siedlungsbetreiber bei der Energienerzeugung bzw. -nutzung. Zum einen konnten dank der Energiecontracting-Vereinbarung bei den Investitionen für Hei30 zung und Warmwasser erhebliche Einsparungen erzielt werden und zum andern sorgt die SAK zuverlässig für Betrieb und Unterhalt der Anlagen. Die ersten Wohnungen wurden im November 2009 bezogen und bei der Genossenschaft blickt man auf rund eineinhalb Jahre Erfahrung mit dem SAK Energiecontracting zurück – und die sind gut. Zum einen laufen die Anlagen problemlos und wenn doch einmal Schwierigkeiten auftreten sollten, wären die Fachleute der SAK sofort zur Stelle. Aber nicht nur der Betrieb macht keine Sorgen, auch die Abrechnung gestaltet sich einfach und transparent, «für uns eine optimale Lösung in jeder Beziehung», sagt dazu Katja Geiger, welche für die administrativen Belange der Genossenschaft zuständig ist. Erdwärme wird genutzt Das SAK Energiecontracting nutzt die Erdwärme. Aus der mittels Erdsonden und Wärmepumpen gewonnenen Energie wird Wärme zum Heizen und zur Erzeugung von Warmwasser gewonnen. Wärmepumpen beziehen rund drei Viertel der daraus resultierenden Energie aus der Umwelt und verursachen beim Betrieb mit einem entsprechenden Strommix keine CO2-Emmissionen. «Wirtschaftlich macht diese Art der Wärmeerzeugung vor allem für NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 09_N_B_2_11_PR_SAK 17.8.2011 18:29 Uhr Seite 31 PUBLIREPORTAGE Wohn- und Gewerbebauten Sinn, die mit einer minimalen Heizleistung von 20 Kilowatt und einem minimalen thermischen Energieverbrauch von 40 000 Kilowattstunden pro Jahr auskommen», sagt Simon Schoch, Verkaufsleiter Energiecontracting der SAK. Die SAK achtet beim Bau der Anlagen im Übrigen darauf, dass qualitativ hochwertige Komponenten verwendet werden, sind diese doch Voraussetzung für einen möglichst störungsfreien und damit sicheren Betrieb über eine lange Zeit. Investitionskosten fallen weg Der grösste Nutzen für die Kunden ist der Wegfall der hohen Investitionskosten für eine alternative Energieerzeugungsanlage. Zudem fällt für den Kunden neben der Finanzierung auch die Verantwortung für Projektierung, Bau, Betrieb und Unterhalt weg. Simon Schoch: «Die SAK baut, finanziert, betreibt und wartet die Heizungsanlagen während der gesamten Vertragsdauer. Für die Bereitstellung der Anlage bezahlt der Kunde jährlich einen festen Grundbetrag an die SAK, sowie einen variablen Teil für die effektiv bezogene Energie für Heizung und Warmwasser.» Ein Energieliefervertrag regelt sämtliche finanziellen und technischen Details wie Verantwortlichkeiten, Vertragsdauer, Preise und Abrechnung. So ist den Kunden ein jahrelanger sorgenfreier Energiebezug garantiert. Auch Nah- und Fernwärme Die SAK bietet ihren Kunden aber noch weitere Möglichkeiten zur Nutzung von erneuerbarer Energie an. So wird beim Nahwärmeverbund im sanktgallischen Degersheim die Abwärme eines lokalen Industriebetriebes mittels Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen erzeugt. Bei den Beteiligungen an den beiden Holzkraftwerken in Nesslau im Toggenburg und im Erlenhof in Gossau (SG) wird die Wärme hingegen durch die Verbrennung von Holz erzeugt und zum Teil über eine Wärme-Kraft-Koppelung verstromt. In Planung befinden sich weiter Fernwärmeverbünde in Wittenbach und Herisau, bei denen Holz zur Wärmeerzeugung vorgesehen ist, auch hier ist eine Verstromung möglich. Die SAK Die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) ist der führende regionale Dienstleister für Netze und Energie in den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. Mit 270 Mitarbeitenden deckt die SAK die ganze Wertschöpfungskette ab: Von der Energiebeschaffung über Planung, Bau, Betrieb sowie Instandhaltung von Netzen und Anlagen bis hin zu Vertrieb und Rechnungsstellung. Über ein leistungsstarkes Verteilnetz werden direkt oder indirekt 440 000 Menschen sicher mit Strom versorgt. Zur Strom- und Wärmegewinnung aus erneuerbarer Energie engagiert sich die SAK weitsichtig im Bau und Betrieb von Stromproduktions- und Wärmepumpenanlagen und beteiligt sich an entsprechenden Investitionen. Mit SAKnet befindet sich ein Glasfasernetz im Aufbau, welches Privat- und Geschäftskunden die schnelle Datenübertragung ermöglicht. ■ Objektdaten Wohnen im Park, Appenzell Nutzung 9 Wohn- und Gewerbehäuser für betreutes Wohnen, Restaurant und Büros Wohneinheiten 46 Projektrealisation 2009 / 2010 Wärmeerzeugungskonzept dezentrale Wärmeerzeugung für Heizen und Warmwasser Anzahl Anlagen Total 10 Anlagen 2 nur Heizen 1 nur Warmwasser 7 Heizen und Warmwasser Technologie Erdsonden-Wärmepumpen-Heizanlagen Total Erdsonden 22 x 200 m Total installierte Heizleistung 268 kW Total Energielieferung p.a. 534 000 kWh Telefon: 071 229 51 51 [email protected] NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 www.sak.ch 31 09_N_B_2_11_PR_SAK 19.8.2011 14:14 Uhr Seite 32 HELVETIC ENERGY GMBH MEDIENMITTEILUNG Saubere Energie jetzt! Umdenken – für eine Zukunft mit erneuerbarer Energie Flurlingen, Mai 2011 – Die menschliche Tragödie und die katastrophalen Auswirkungen des Atomunfalls in Japan haben viele Energiekonsumenten wachgerüttelt. Erneuerbare Energien sind gefragt und zahlreiche Hausbesitzer möchten jetzt in eine Solaranlage investieren. Helvetic Energy und ihre Fachpartner präsentieren eine spezielle Aktion: Wir schenken den Bauherren ein Modul oder einen Kollektor im Wert von rund 1000 Schweizer Franken beim Kauf einer kompletten Solaranlage. Erfahren Sie mehr unter www.saubere-energie-jetzt.ch Eine einmalige Gelegenheit für alle Bauherren, jetzt in erneuerbare Energien zu investieren. Sei es zur Stromproduktion (Photovoltaik) zur Gewinnung von Energie für Warmwasser und Heizungsunterstützung (Solarthermie) oder sogar eine Kombination von beiden Systemen – der Bauherr erhält qualitativ hochwertige Produkte und durch unsere Fachpartner eine fachmännische Installation. Die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energieträgern ist sehr gross. Nach wie vor wird ein hohes Mass an Eigeninitiative des Einzelnen gefordert, wenn es um die Zukunft unserer Energieversorgung geht. Zahlreiche Hausbesitzer haben sich deshalb entschlossen, trotz der zur Zeit noch bestehenden Warteliste für die kostendeckende Einspeisevergütung, in eine Solarstrom Anlage zu investieren. Motivation dazu ist in erster Linie das Stück Unabhängigkeit, welche einem die Solaranlage auf dem eigenen Dach gibt. Auch der Einsatz von Sonnenkollektoren zur Erzeugung von Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung bedeutet ein Stück Unabhängigkeit für den Betreiber der Solaranlage. Helvetic Energy und ihre Fachpartner sind überzeugt, dass sich die Investition in die Energie von der Sonne auszahlt. Hausbesitzer, welche sich jetzt für eine Solaranlage entscheiden, können sich über das «gute Gefühl» beim Duschen mit Warmwasser, wohliger Heizwärme im Winter oder Strom von ihrem Dach freuen – die Sonne stellt nämlich keine Rechnung. ■ Helvetic Energy ist ein selbständiges Schweizer Unternehmen und baut auf 25 Jahre Führung und Erfahrung in der Solartechnik. Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von hochwertigen Produkten für Solarwärme und Solarstrom sind seit Jahren das Kerngeschäft – dazu gehören seit 2010 auch energieeffiziente Solarsysteme. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Helvetic Energy GmbH mit 45 Mitarbeitenden einen Umsatz von 40 Millionen Schweizer Franken in der Schweiz. Kontakt: Helvetic Energy GmbH Winterthurerstrasse 8247 Flurlingen Tel. 052 647 46 70 Fax 052 647 46 79 [email protected] Alle Medienmitteilungen zu Helvetic Energy können Sie auch im Pressedienst unserer Webseite www.helvetic-energy.ch herunterladen. REDAKTIONELLE PARTNER 4D holzarchitektur gmbh Kobelwies 2 9463 Oberriet www.4d-holzarchitektur.ch Bauatelier Metzler GmbH Schmidgasse 25 8500 Frauenfeld www.bauatelier-metzler.ch Frehner Holzbau AG Rotenwies 1 9056 Gais www.frehnerholzbau.ch mkoeppel Architekten Schützenstrasse 13 9443 Widnau www.mkoeppel.ch architektur.stutz Steineggstrasse 23 9113 Degersheim www.architekturstutz.ch atm3 AG Werdenstrasse 90 9472 Grabs www.atm3.ch Frehner Architekten GmbH Goldbrunnenstrasse 42 9000 St.Gallen www.frehner-architekten.ch Honegger Architekt AG Am Rebberg 3 8535 Herdern www.honeggerarchitekt.ch Max Pfister Baubüro AG Burgstrasse 108 9013 St.Gallen www.pfister-baubuero.ch visiobau architekturbüro stv Bahnhofstrasse 19 9313 Muolen www.visiobau.ch 32 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 10_N_B_1_11_Kolumban_4 17.8.2011 18:31 Uhr Seite 33 MODERNISIERUNG MFH KOLUMBANSTRASSE ST.GALLEN MINERGIE WohnbauSanierung im Minergie Standard Im Osten der Stadt St.Gallen, etwas abseits der Verkehrsachse Langgasse, liegt die Wohnüberbauung Heiligkreuz der Max Pfister Baubüro AG, St. Gallen. Sämtliche der drei- bis fünfgeschossigen Wohnbauten wurden in den Jahren 1950 und 1951 erstellt und wurden bereits teilweise energetisch saniert. Da die Max Pfister Baubüro AG schon seit über 25 Jahren energetische Sanierungen an ihren Liegenschaften vornimmt und die Nachhaltigskeitsaspekte bei der Unterhaltsplanung immer mit einbezogen werden, wurde in den Jahren 2010/2011 die erste Altbauliegenschaft der Wohnüberbauung Heiligkreuz im MINERGIE-Standard saniert. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Die aufwändige Sanierung des Hauses Kolumbanstrasse 56/58, welche die Max Pfister Baubüro AG in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Pfister + Pfister, St. Gallen ausgeführt hat, war für alle Beteiligten eine neue und spannende Erfahrung. Mittlerweile ist die Liegenschaft wieder bewohnt und die ersten Energieverbrauchszahlen liegen bereits vor: aus energetischer Sicht hat sich die Sanierung auf jeden Fall gelohnt. Die beiden Firmen Max Pfister Baubüro AG (Bauherrschaft und aus33 10_N_B_1_11_Kolumban_4 17.8.2011 18:31 Uhr Seite 34 MODERNISIERUNG MFH KOLUMBANSTRASSE ST.GALLEN führendes Hochbauunternehmen) und das Architekturbüro Pfister + Pfister (Planer) haben in den letzten 25 Jahren zahlreiche energetische Sanierungen durchgeführt und dabei mit jedem neu realisierten Projekt ihr Know-How im Bereich der Altbausanierung vergrössert. Die positiven Auswirkungen auf den Energieverbrauch der einzelnen Liegenschaften konnten mit jeder Sanierung gesteigert werden und auch die technischen Feinheiten einer Altbausanierung konnten über all die Jahre besser erforscht werden. Das stetige Streben nach weiteren Verbesserungen im energetischen Bereich war dann auch der Auslöser für das ehrgeizige Projekt einer energetischen Totalsanierung im MINERGIE-Standard. Die Liegenschaft Kolumbanstrasse 56/58, erbaut 1951, ist ein 50er-Jahre Bau, in dem vor der Sanierung die typischen Altbauprobleme (schlechtes Leitungsnetz, hoher Energiebedarf, keine oder kleine Balkone, etc.) aufgetreten sind, welche die Wohnqualität und letzten Endes auch die Vermietbarkeit negativ beeinflussen. Daher beschloss der Verwaltungsrat der Max Pfister Baubüro AG die Liegenschaft zusammen mit den beiden Nachbarliegenschaften Kolumbanstrasse 52/54 und 48/50 nach den neusten 34 Regeln der Technik energetisch zu sanieren. Die grössten Energieeinsparungen versprach man sich vom MINERGIE Standard und plante dementsprechend (neben den üblichen Sanierungsmassnahmen) den Einbau einer Komfortlüftung und die Umstellung auf eine Erdsondenheizung. Aufgrund des Entscheids für die MINERGIE-Sanierung sah sich die Max Pfister Baubüro AG mit einer weiteren Premiere in der Firmengeschichte konfrontiert: Bis anhin konnten alle Mieterinnen und Mieter einer Liegenschaften während den Sanierungen in ihren Wohnungen bleiben, was mit dem Einbau einer Komfortlüftung nicht mehr möglich war. Da das Wohl der Hausbewohner in der Firma Pfister einen sehr hohen Stellenwert hat, wurde für jeden einzelnen Mieter individuell eine Lösung gesucht, so dass niemand mit der Kündigung in der Hand auf sich alleine gestellt war. Zusätzlich hat die Max Pfister Baubüro AG die Umzugskosten übernommen. Sobald die Liegenschaft nicht mehr bewohnt war, konnte mit den umfangreichen Umbauarbeiten angefangen werden. Parallel zu den Abbrucharbeiten wurden die Mikropfähle für die Fundation der Balkonanbauten eingeNACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 10_N_B_1_11_Kolumban_4 17.8.2011 18:31 Uhr Seite 35 MINERGIE baut und die neuen, wesentlich grösseren, thermisch getrennten Balkone (Ausladung 2,50 m) wurden betoniert. Im Inneren der Liegenschaft wurde das gesamte Leitungsnetz erneuert (Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen) und in jeder Wohnung eine Komfortlüftung installiert, welche jeweils für 6 Wohnungen über ein zentrales Lüftungsaggregat (mit Gegenstrom-Wärmetauscher) im Keller mit Frischluft versorgt wird. Die alte Ölheizung wurde entfernt und durch eine moderne Wärmepumpenanlage ersetzt, welche die Wärme über drei Erdsonden (je 320 m) bezieht. Damit die Liegenschaft mit der viel geringeren Wärmemenge, welche von der Wärmepumpe bereitgestellt wird, trotzdem genügend beheizt werden kann, wurden die Isolationswerte des Hauses durch verschiedene Massnahmen stark erhöht: es wurde eine 16 cm dicke Isolationsschicht auf die Fassade aufgetragen, die Kellerdecken und die Estrichböden wurden zusätzlich isoliert und auch sämtliche Fenster wurden durch moderne HolzMetall-Fenster ersetzt. Da das Leitungsnetz ohnehin ersetzt werden musste, wurden auch gleich alle Nasszellen total erneuert und den heutigen Bedürfnissen angepasst. Die Küchen wurden im NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Jahre 2006 teilsaniert und konnten so belassen werden. Um den Neubaucharakter des sanierten Altbaus noch zu verbessern, wurden in Zusammenarbeit mit einem Akustiker vor Baubeginn Schallmessungen durchgeführt und anhand der Resultate geeignete Schalldämmungsmassnahmen ergriffen. Die sanierte Liegenschaft erfüllt nun die normalen Neubauschallschutznormen. Mittlerweile ist die Sanierung abgeschlossen und alle Wohnungen sind wieder vermietet und bezogen. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass das Energiekonzept funktioniert und dass der Energieverbrauch nach den ersten Messungen bei erfreulichen 37 kWh/m2 Wohnfläche liegt. Aus energetischer Sicht ist die Sanierung zu 100 % gelungen; einzig die hohen Kosten von ca. CHF 250 000.– pro Wohnung werden bei den nächsten Investitionsentscheidungen nochmals detailliert analysiert werden müssen, da sie nicht mehr weit weg von den Kosten eines Ersatzneubaus liegen. ■ 35 10_N_B_1_11_Kolumban_4 17.8.2011 18:32 Uhr Seite 36 MODERNISIERUNG MFH KOLUMBANSTRASSE ST.GALLEN Energiekonzept Minergie Max Pfister Baubüro AG, St.Gallen und Architekturbüro Pfister + Pfister, St.Gallen SIA 380/1:2007 (Eingabe vor 31.12.2009) Gebäudedaten Gebäudekategorie: MFH (9x 3 Zi.-Whg, 3x 4 Zi.-Whg) Umbau- / Neubau Altbau Energiebezugsfläche: 1168 m2 Gebäudehüllzahl: 1.28 Heizwärmebedarf: 41.7 kWh/m2 Endenergiebedarf (Strom): 57.5 KWh/m2 Komfort-Lüftung mit WRG: Lüftungsgerät: SevenAir / Habitus 1.2 Wärmerückgewinnung mit Gegenstrom-Wärmetauscher Wärmeerzeugung Heizung/Warmwasser: Erdsonden: 3x 230 m Wärmepumpe: Hoval Thermalia 60H Wärmeabgabe: Heizkörper (Niedertemperatur) Bauherrschaft Max Pfister Baubüro AG Burgstrasse 108 Postfach 269 9013 St.Gallen Tel. 071 274 17 17 www.pfister-baubuero.ch 36 MINERGIE Die Max Pfister Baubüro AG wurde 1933 von Max und Martha Pfister-Stäheli gegründet. Mittlerweile wird die Firma in der zweiten resp. dritten Generation von Jürg Pfister resp. Andreas Pfister geführt. Die Kerntätigkeit des Unternehmens umfasst die Verwaltung und den Unterhalt des eigenen Liegenschaftenbestandes im Raum St.Gallen–Gossau–Rorschach. Da von der Vermietung über den Hauswartdienst bis zum baulichen Unterhalt bei der Max Pfister Baubüro AG alles möglichst «in-house» erledigt wird, setzt sich das flexible Team des St. Galler Familienunternehmens aus diversen Berufsgattungen zusammen (Verwalter,-innen, Hauswarte, -innen, Gärtner, Maler, Bauarbeiter, Administration). Insgesamt beschäftigt die Max Pfister Baubüro AG rund 80 Mitarbeiter. Die enge Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Pfister + Pfister, welches im gleichen Bürogebäude an der Burgstrasse 108 in St.Gallen untergebracht ist, wird schon seit Jahrzehnten gepflegt. Das Architekturbüro Pfister + Pfister wird von Peter Pfister (Bruder von Jürg Pfister und ältester Sohn des Firmengründers) zusammen mit seinem Sohn Nicola Pfister geführt. Architekt Pfister + Pfister dipl. Architekten ETH/SIA Burgstrasse 108 Postfach 269 9013 St.Gallen Tel. 071 274 17 41 www.pfisterarch.ch Bauingenieur Grünenfelder + Lorenz AG dipl. Bauingenieure ETH/SIA Vadianstrasse 35 9000 St.Gallen Tel. 071 228 29 59 www.gruenenfelder-lorenz.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 10_N_B_1_11_Kolumban_4 NACHHALTIG 17.8.2011 BAUEN | 2 | 2011 18:32 Uhr Seite 37 37 11_N_B_2_11_Swisspor_fruechte 17.8.2011 18:35 Uhr Seite 38 SWISSPOR An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen Der neue, erweiterte Prüfstand bietet die Möglichkeit, beliebige Testszenarien zu definieren und neu auch mittels Laser-Scannern die Oberfläche abzutasten und auf feinste Veränderungen zu untersuchen. Damit werden wertvolle Erkenntnisse zum Langzeitverhalten unter wechselnder Temperaturbelastung gewonnen. Eine tolle Zusammenarbeit lässt sich immer an konkreten Resultaten und Erfolgen messen. Seit längerer Zeit arbeitet die swisspor AG intensiv mit der Hochschule Luzern zusammen. Mit Erfolg, denn die steten Optimierungen und Verbesserungen im Detail bringen immer wieder grosse Vorteile. Nochmals bessere Dämmwerte und eine nochmals vereinfachte Verarbeitung gibt es jetzt bei unseren neuen Fassadenplatten swissporLAMBDA Plus / Light. Sonne, Regen, Hitze und Kälte, aber auch unterschiedlich beschaffene, nicht ebene Untergründe gehören zum Alltag auf einer Baustelle. Bei den heutigen Dämmstärken gilt es, mehr denn je, die komplexen Zusammenhänge bei der Verarbeitung näher zu untersuchen und entsprechende Optimierungen an den Produkten vorzunehmen. Ziel ist 38 es, dass Verarbeiter bei jeder Witterung schnell und sicher arbeiten können. Neues Design für swissporLAMBDA Plus /Light Fassadenplatten bis 200 mm. Die bereits bekannten Entlastungsschlitze von swisspor haben nun eine neue Dimensionierung und geometrische Anordnung erhalten. Diese sind jetzt asymetrisch angeordnet. Eine Verbesserung die dem Verarbeiter auf der Baustelle mehr Sicherheit und kürzere Verlegezeiten bringt. Jede Platte kann verbaut werden, so wie sie in der Hand liegt. Eine spezielle Bezeichnung «Wandseite» ist nicht zu beachten. Diese neuen Platten verfügen über optimale Verarbeitungseigenschaften bei jeder Witterung, auch bei direkter Sonneneinstrahlung. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 11_N_B_2_11_Swisspor_fruechte 19.8.2011 14:16 Uhr Seite 39 PUBLIREPORTAGE «Magische Schlitze» gegen den Kräfteaufbau bei Sonneneinstrahlung. Die von den swissporLAMBDA Plus / Light Fassadenplatten bereits bekannten, innovativen «Entlastungsschlitze» sind neu asymetrisch angeordnet. Das Handling beim Verarbeiten wird dadurch nochmals einfacher und sicherer. Mit nochmals verbesserten !D-Werten von nur 0.030 W/(m·K) für swissporLAMBDA Plus und 0.032 W/(m·K) für swissporLAMBDA Light. Fassadenaufbauten sollten immer bessere Dämmwerte erreichen, dabei aber so schlank wie möglich bleiben. Diese Forderung von Planern und Architekten ist verständlich. Mit dieser Vorgabe wurden die Hochleistungsdämmplatten aus der Familie swissporLAMBDA Plus / Light für möglichst schlanke verputzte Fassaden entwickelt. Die neuen Platten eignen sich damit bestens für alle hochwertigen und leistungsstarken Systemaufbauten. Der neue Prüfaufbau von der Hochschule Luzern bringt neue Erkenntnisse während der Produktentwicklung hervor. Mit dem neu entwickelten Prüfaufbau, einer Spezialanfertigung die in Zusammenarbeit mit der swisspor AG entwickelt wurde, können verschiedene thermische Zustände und Abläufe simuliert werden. Unterschiedliche Oberflächentemperaturen, schneller Temperaturanstieg, langsame Abkühlung – alles kein Problem, der Prüfstand lässt sich entsprechend programmieren. Kraftsensoren in zwei Ebenen und mehrere Lasersensoren registrieren kleinste Veränderungen. Verschiedene Temperaturfühler messen an unterschiedlichen Stellen die Temperaturverteilung im innern einer Dämmplatte. Alle Daten werden aufgezeichnet, protokolliert und können anschliessend ausgewertet werden. Der harte Alltag auf einer Baustelle wird auf diese Weise, auf relativ kleinem Raum, quasi in einem Zeitraffer simuliert. Dies erlaubt es, eine beliebige Anzahl an Experimenten und Prüfzyklen vollautomatisch durchzuführen. Ein komplettes Sortiment – für jede Anwendung. Von der einfachen swissporEPS Fassadenplatte bis zur Hochleistungsdämmplatte swissporLAMBDA Plus mit einer intelligenten Plattenrandlösung, swisspor bietet ein volles Sortiment für jede Anwendung. Dabei gibt es keine Kompromisse bei der Herstellung und beim Service. Welches Produkt auch immer zur Anwendung kommt, swisspor steht für Schweizer Qualität bester Güte. ■ Weitere und ausführliche Informationen und Auskünfte sind erhältlich unter www.swisspor.ch oder Telefon 056 678 98 98 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 39 12_N_B_2_11_PR_merz_egger 17.8.2011 18:36 Uhr Seite 40 PHOTOVOLTAIK Ästhetische Lösungen für Photovoltaikanlagen (Abb. 1) Die beiden Gebäudehüllenunternehmen Scheiwiller Bedachungen-Spenglerei-Sanitär AG (Fachpartner 3S Photovoltaics) und die merz+egger ag aus dem Grossraum St. Gallen stellen sich der Herausforderung die Arbeitssicherheit, die Machbarkeit und die ästhetischen Ansprüche für eine Photovoltaikanlage unter einen Hut zu bringen, im Besonderen für die Indach-Lösungen im Steildachbereich. Das Ziel der beiden Familienunternehmen ist die technische Anforderung für eine funktionierende Dachbedeckung inklusive Unterdach in der Machbarkeit abzuklären. Das heisst, mit dem vorhandenen Knowhow als Dachdecker über einen funktionierenden Dachaufbau und dessen Lebensdauer in ein harmonisches homogenes Gesamtbild einer dachintegrierten Photovoltaikanlage einzubringen. Machbarkeit Die Machbarkeit spielt eine wichtige Rolle und sollte Bestandteil erster Abklärungen und Beratung sein. Die Module übernehmen die Funktion der Dachbekleidung und müssen somit die gleichen Eigenschaften wie z. B. die Ziegel übernehmen. Das heisst, eine regenableitende Schicht und Bestandteil der Gebäudehülle. Nicht zu vernachlässigen ist das Unterdach. Das Unterdach muss teil40 weise den neuen Bedingungen und Einflüssen durch die Module angepasst werden. Grundlegend sollte eine fugenlose Unterdachbahnbahn verwendet werden. Die Hinterlüftung spielt eine weitere wichtige Rolle und hat durch die hohen Temperaturen unter den Modulen Einfluss auf die Leistung der Anlage, sowie auf die Lebenserwartung des Unterdachs. Eine funktionierende Hinterlüftung ist das A und O einer langlebigen und leistungsfähigen Photovoltaikanlage und dessen Unterdach. Durch die Integration der Module und somit deren Gleichstellung mit der alten Dachhaut verändert sich nichts im Unterhalt des Daches. Es entstehen keine neuen Herausforderungen oder zusätzliche Kosten, wie z.B. Moosbildung auf den Ziegeln bei Aufdach-Anlagen oder erhöhte Kosten für die Auswechslung von defekten Ziegeln, die das Ab- und Anbringen der Module mit sich trägt oder eventuell sogar den Zugang ohne grossen Aufwand verunmöglichen. Die statische Belastung der Unterkonstruktion ist durch den Ersatz der Dachbekleidung «praktisch» zu vernachlässigen, da das Gewicht sogar kleiner wird. Durch die gleichmässige Verteilung über die ganze Dachfläche entstehen auch keine Punktlasten, die mit den grossen Umwelteinflüssen zu Problemen führen können. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 12_N_B_2_11_PR_merz_egger 17.8.2011 18:36 Uhr Seite 41 PUBLIREPORTAGE Ästhetik und Architektur Der Grundsatzentscheid für eine Indach-Anlage auf Ein- und Mehrfamilienhäuser ist aus der Sicht der beiden Unternehmen naheliegend und bringt nur Vorteile mit sich. Eine hohe Priorität hat die Erhaltung des Ortsbilds und trägt eine gestalterische Verantwortung für jeden Unternehmer. Die dachintegrierten Lösungen verändern nichts am Charakter und Form eines Gebäudes. Durch das vollflächig harmonische Bild der Anlagen haben die Architekten eine weitere Gestaltungsmöglichkeit im Umgang mit alternativen Energien. ProduktMegaSlate®-Solardachsystem Mit dem Produkt der Schweizer Firma 3S Photovoltaics, Mitglied der Meyer Burger Group ist es gelungen, allen angesprochenen Punkten in der Machbarkeit und den Ansprüchen im fachlichen, ästhetischen und architektonischen Bereich gerecht zu werden. Mit den zusätzlichen Möglichkeiten, wie einzelne Module nach Mass zu produzieren, Dachfenster und thermische Kollektoren formgleich zu integrieren, können alle baulichen Gegebenheiten gelöst werden. Somit gehen keine Nutzflächen verloren. Das ganze Potenzial der Dächer wird sinnvoll ausgeschöpft. Die Firma 3S Photovoltaics ist ein Unternehmen mit Sitz und Produktion im bernischen Lyss und zählt zu den Marktführern in dieser Branche. MegaSlate®-Solarmodule sind durch den TÜV zertifiziert und strengstens auf Wind- und Schneelasten, Regendichtheit, Hagel sowie Brandsicherheit geprüft. Arbeitssicherheit Die Arbeitssicherheit für die Montage und den nachfolgenden Unterhalt von Photovoltaikanlagen muss Inhalt in der Beratung und einer Offertstellung sein. Vor allem die Sicherheit im Unterhalt birgt Herausforderungen und fällt in den Bereich der Machbarkeit. Die Kompetenz für eine korrekte Ausführung liegt bei den Unternehmen und ist Teil der Philosophie der Unternehmenskultur von Scheiwiller Bedachungen-Spenglerei-Sanitär AG und der merz+egger ag. Angebot Die Machbarkeit, Offertstellung, Planung, Ausführung und Koordination Schlüsselfertig «aus einer Hand» anzubieten zählt zu den Stärken der beiden Unternehmen. Mit einem breiten Fachwissen und einer kompetenten Beratung werden Sie gut bedient. ■ Kontakt • Scheiwiller Bedachungen-Spenglerei-Sanitär AG (Fachpartner 3S Photovoltaics), Herr Silvan Scheiwiller Gossauerstrasse 38, 9246 Niederbüren, Tel. 071 422 31 45, www.scheiwiller-ag.ch • merz+egger ag, Herr Stefan Merz, Herisauer Strasse 70 9015 St. Gallen, Tel. 071 310 00 41, www.merzegger.ch • 3S Swiss Solar Systems AG, Schachenweg 24, 3250 Lyss Tel. 032 391 11 11, www.3s-pv.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 41 13_N_B_2_11_Kiga_Grabs_1 19.8.2011 14:21 Uhr Seite 42 KINDERGARTEN GRABS Energiebewusst von Kindesbeinen an Carmen Eschrich Verantwortungsvoll für die nächste Generation bauen – Nachhaltigkeit kann kinderleicht sein. Wo könnte man den Kleinsten eine bessere Möglichkeit geben, das gesunde Raumklima eines Minergie-P Gebäudes zu geniessen als im neuen Kindergarten in Grabs? Klare Linien empfangen die jungen Besucher des neuen Kindergartens in Grabs. Durch die Reduktion in Form und Materialisierung fügt sich der Bau sensibel in das Mischquartier ein, ohne mit dem markanten Altbestand zu konkurrieren. Die unbehandelte, horizontal gerichtete Romboid-Holzschalung unterstreicht die Geradlinigkeit des Bauwerks und bietet zudem eine wirtschaftlich attraktive Fassadengestaltung. Die wohlüberlegten Lochfenster versinken mit warm überdämmten Rahmen tief in der Ge42 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 13_N_B_2_11_Kiga_Grabs_1 17.8.2011 18:39 Uhr Seite 43 MINERGIE-P bäudeflucht, die Schalung fliesst bis in die Laibungen und Stürze und schafft Durchgängigkeit im Fassadenbild. Die Westfassade ist grosszügig verglast und beschert den Hauptaufenthaltsräumen reichlich Tageslicht. Ost-West ausgerichteter Grundriss Der rechteckige, zweigeschossige Holzbau ist auf einer Grundfläche von ca. 20 x 14 m äusserst wirtschaftlich und klar strukturiert. Er steht parallel zur öffentlichen Strasse, NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 damit war die Ost- Westorientierung gegeben. Man betritt das Gebäude über den Eingang auf der Nord- oder Südseite. Von beiden Seiten kommend landet man im Erschliessungsgang entlang der Ostfassade, der hell im Morgenlicht glänzt. Mittig öffnet sich der Korridor zu einem innenliegenden Sanitär- und Erschliessungskern mit Treppe ins Obergeschoss. An der Westfassade liegen die beiden Gruppenräume, das Herz des Kindergartens. Neben der Abendsonne aus Westen profitieren sie von der Belichtung 43 13_N_B_2_11_Kiga_Grabs_1 19.8.2011 14:22 Uhr Seite 44 KINDERGARTEN GRABS MINERGIE-P aus Norden bzw. Süden. Hier betritt man auch den Garten, der die Kinder zum Spielen einlädt. Das Obergeschoss springt an Ost- und Südfassade aus der Gebäudeflucht zurück und schafft so einen angenehmen Ausblick. Der Aussenbereich ist dem abtrennbaren Gruppenraum vorgelagert, dem grössten Raum des Obergeschosses. Ein Büro mit Teeküche bietet Rückzugsmöglichkeit für die Mitarbeiter. Da es keinen Keller gibt, wurde in diesem Geschoss ein fast 18 m2 grosser Technikraum untergebracht. Auf Holz gebaut Der zweistöckige Holzelementbau mit Schwellen- und Ständerkonstruktion ruht auf massiven Fundamenten. Die Ständer sind mit 20 cm ausgedämmt, zusätzlich gibt es eine aussen angebrachte, atmungsaktive, 6 cm starke Holzfaserplatte. Innen erhielten die Gipskartonplatten Glasfasertapeten, die bei Bewegungen des Holzbaus mitarbeiten. Fusswarm, pflegeleicht und strapazierfähig bieten die durchgängig verlegten Marmoleumbodenbeläge angenehme Spieloberfläche für die Kinder. Es handelt sich dabei um einen Linoleum, dessen Hauptbestandteil Leinöl ist. Das Öl oxidiert zu einer dickflüssigen Masse, dem sogenannten Linoleumzement und bildet die Basis des Linoleums – eine nachhaltige Lösung der Bodenbeläge. Minergie-P in Kinderschuhen Erst während des Baus entschied sich die Bauherrschaft für den fortschrittlichen Minergie-P Standard. Mit Bauherrschaft Schulgemeinde Grabs Sporgasse 7 9472 Grabs Tel. 081 750 33 00 44 Architekt / Bauleitung / Baukoordination atm3 ag Werdenstrasse 90 9472 Grabs Tel. 081 382 00 00 www.atm3.ch einem Mehraufwand von gerade einmal CHF 30 000.– konnte dieses vorbildliche Ergebnis umgesetzt werden. Die rund 5 kWp starke Photovoltaikanlage ermöglicht einen energieautarken Betrieb. Beheizt wird der Kindergarten mittels Fernwärme vom nahe gelegenen Schulhaus. Der Bau ist einfach und schlicht, doch gerade das ist seine grosse Stärke. . ■ Bauingenieur Linder & Bokstaller AG Schönfeldstrasse 10 9470 Buchs Tel. 081 710 51 51 www.l-und-b.ch HTL- und Sanitäringenieur Technoplan Sargans AG Ragazerstrasse 25 7320 Sargans Tel. 081 720 46 36 www.tps-sargans.ch NACHHALTIG Holzbauingenieur gruner + wepf Ingenieure AG Industriestrasse 8 9471 Buchs Tel. 081 750 18 18 www.grunerwepf.ch BAUEN | 2 | 2011 13_N_B_2_11_Kiga_Grabs_1 19.8.2011 14:22 Uhr Seite 45 t i o n e n . . . I n n o v a t i o n e n . . . I n n o v a Schnell schön schützen Nutzen Sie das ausgebaute Flumroc-Sortiment an Deckenplatten: für Wärmedämmung, Brandund Schallschutz in Keller, Halle, Tiefgarage und Arbeitsraum. Eine kahle Decke in Nutzräumen hat viele Nachteile: Wärme geht verloren, es ist laut, der Brandschutz ist häufig ungenügend, und meistens ist die Decke kein schöner Anblick. Mit einer Dämmung aus Steinwolle sind diese Probleme auf einen Schlag gelöst – ob in einem Alt- oder in einem Neubau. Die Flumroc-Deckenplatten halten die Wärme am richtigen Ort, schlucken den Lärm und verhindern im Notfall die Ausbreitung von Bränden. Die drei Produkte Flumroc TOPA AKUSTIK sowie Rockfon FACETT und FACETT Lux erhalten Sie in vielen verschiedenen Dämmdicken zwischen 40 und 200 Millimeter. Die Platten überzeugen auch optisch, dank der einseitigen Beschichtung mit einem Glasvlies in unterschiedlichen Weisstönen. Weitere Informationen finden Sie in der neuen Broschüre «Hochwertige Nutzraumdecken», die auf www.flumroc.ch zum Download bereitsteht. Flumroc AG Industriestrasse 8 8890 Flums Tel. 081 734 11 11 www.flumroc.ch Energieeffiziente Möbel? Das Thurgauer Architekturbüro «Bauatelier Metzler» gehört zu den innovativen Architekturbüros im Bereich energieeffizientes Bauen, nun stellt das Büro einen Sessel vor. Warum? – Drei Fragen an den Architekten Thomas Metzler. Werden die Architekten des Bauateliers Metzler jetzt auch Möbelgestalter? Ich habe mich bereits in meinerAusbildungszeit an der Hochschule für Gestaltung und Kunst mit demThema auseinandergesetzt.Räume und Raumwirkungen sind auch in unseren Bauprojekten von Bedeutung,das Mobiliar ist in diesem Kontext selbstverständlich ein wichtiger Bestandteil.Unsere Erfahrungen mit nachhaltigem Bauen haben uns auf den Gedanken gebracht,diese Prinzipien auch auf das Mobiliar umzusetzen.Der vorliegende Sessel ist vollumfänglich aus regionaler Produktion und es werden keine gesundheitlich bedenklichen Materialien eingesetzt.Wir sind erstaunt,dass in der Möbelindustrie kaum Bewegungen in diese Richtung festzustellen sind.Aus diesem Grund sind wir gemeinsam mit einem Partner aus der Möbelindustrie selber aktiv geworden. Der vorgestellte Sessel hat eine schlichte, klassische Form, können Sie uns etwas zu Konstruktion und Form sagen? Die Form ist elegant,kompakt und sehr ergonomisch.Die Gestaltung ist von einem Fundstück aus dem Brockenhaus aus den frühen 60er-Jahren inspiriert.Es stand lange Zeit in unserem Privathaus und hat sich durch seine unaufdringliche Schlichtheit und Bequemlichkeit bestens bewährt. Bei der Konstruktion haben wir uns folgendeVorgaben gesetzt: Regionale Produktion mit wenigen ausgewählten Materialien.KeineVerwendung von seltenen,energieintensiven und gesundheitsschädlichen Materialien,problemloses Recycling.Die Hauptmaterialien sind: Schweizer Holz, Schafwolle und EPEA zertifiziertesTextilgewebe (www.epea-hamburg.org).Um dieseVorgaben umzusetzen,benötigten wir innovative Partner in der Produktion.DieVerwendung von Schafwolle statt Schaumstoff erfordert eine aufwändigere Grundkonstruktion,die der Qualität zugute kommt.Das Ergebnis ist äusserst zufriedenstellend, wir empfinden die Materialwahl als sehr angenehm und komfortabel. Wie gewichten Sie die Bereiche Gestaltung und Energieeffizienz? Wir sehen die beiden Bereiche als gleichwertig an.Es liegt in unserer Verantwortung Gebäude zu bauen,welche energieeffizient sind und schonend mit den Ressourcen umgehen.Dies setzt aber nicht die klassischen Regeln derArchitektur ausser Kraft – ein Bau muss auf seine Umgebung Bezug nehmen und soll funktional und ästhetisch sein.Bei Möbeln verhält es sich ganz ähnlich,unser Sessel ist klassisch gestaltet,komfortabel und langlebig konstruiert.Die oben erwähnte Materialwahl ist natürlich auch von grosser Bedeutung. Sessel Bauatelier 01 Kosten:Fr.2400.–,Lieferfrist:zirka 5Wochen Weitere Infos: [email protected],www.bauatelier-metzler.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 45 14_N_B_2_11_Beyeler_Minergie 17.8.2011 18:42 Uhr Seite 46 LUFT/WASSER-WÄRMEPUMPE GEOTHERM PUBLIREPORTAGE Unabhängige Institute bestätigen herausragende Effizienz • WPZ Buchs und VDE-PZI messen COP von 4,0 bei A2/W35 • Ausseneinheit laut Testergebnissen leisestes Produkt am Markt • Innovative Luft/WasserWärmepumpenTechnologie wegweisend in der Branche Die herausragende Leistungszahl (COP) der Vaillant Luft/Wasser-Wärmepumpe VWL S ist in den Tests eines weiteren unabhängigen Instituts bestätigt worden. Nach dem ersten Ergebnis des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts hat jetzt auch das Wärmepumpen-Testzentrum WPZ Buchs in der Schweiz einen COP von 4,0 bei A2/W35 für die Wärmepumpe geoTHERM VWL 81/3 S gemessen. Auch die geringen Geräuschemissionen wurden in umfassenden Tests bestätigt. «Damit liegen wir hinsichtlich der Effizienz mit unseren Sole/Wasser- sowie unseren Luft/ Wasser-Wärmepumpen nach der Bewertung neutraler und unabhängiger Prüfstellen in der Spitzengruppe der Branche», so Dr. Rainer Lang, Leiter Entwicklungsbereich Wärmepumpen bei der Vaillant Group. «Bezogen auf den Schallleistungspegel, dem bei den Ausseneinheiten von Luft/Wasser-Wärmepumpen bekanntermassen eine entscheidende Bedeutung zukommt, wurde mit 50,1 dB(A) sogar ein Best-in-class-Ergebnis gemessen. Für unsere Fachpartner und Endkunden sind das überzeugende Argumente für den Kauf unserer geoTHERM VWL S.» Bei der neuen Wärmepumpe wurden erstmals die individuellen Vorteile von Luft- und Erd-Wärmepumpen in einem neuartigen Konzept zusammengeführt. Das System besteht aus einer frei aufstellbaren Ausseneinheit, die einen Luft/Sole-Wärmetauscher und einen Ventilator enthält, sowie einer Inneneinheit mit Hocheffizienzpumpen in Form der bekannten geoTHERM Sole/Wasser-Wärmepumpe. Beide Elemente werden durch Standard-PE-Rohre verbunden, die eine Soleflüssigkeit führen. «Wir haben dem Markt für Luft/Wasser-Wärmepumpen damit einen 46 technologischen Anstoss in eine neue Richtung gegeben. Es wird deutlich, wie aus der zukunftsorientierten Technologie der Luft/Wasser-Wärmepumpe eine deutlich höhere Effizienz bei geringen Geräuschemissionen gewonnen werden kann», erläutert Dr. Lang die Intentionen des Remscheider Herstellers. «Zum anderen bieten wir mit unserer Lösung der soleführenden Verbindungsleitung auch maximale Sicherheit für den Anwender.» Die soleführende Verbindungsleitung bildet auch bei extremer Kälte oder Stromausfall im Gegensatz zu konventionellen Lösungen am Markt keine Schwachstelle. Das Gesamtkonzept enthält grösstenteils bekannte Komponenten. Dadurch lässt sich die Installation schnell, sicher und kostengünstig durchführen. Spezialkenntnisse im Umgang mit Kältemitteln sind nicht erforderlich. Dadurch, dass der Wärmepumpenprozess erst im Gebäudeinneren stattfindet, wird eine überzeugende Effizienz erreicht. Anders als bei herkömmlichen Systemen, die in der Verbindungsleitung auf Kältemittel oder Heizungswasser setzen, kann es beim Vaillant Konzept zu keinem Wärmeverlust im Aussenbereich kommen. ■ Vaillant GmbH | Riedstrasse 12 / Postfach 744 | CH-8953 Dietikon Telefon 044 744 29 19 | www.vaillant.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 14_N_B_2_11_Beyeler_Minergie 17.8.2011 18:42 Uhr Seite 47 MINERGIE-A Das Nullenergiekonzept wird Baustandard Mit Minergie-A bekommt die Schweiz einen Plusenergie-Standard. Damit geht der Verein Minergie noch einen Schritt weiter als das von der EU für das Jahr 2020 proklamierte «Nahe-nullKonzept» (Nearly Zero-Energy Building, NZEB). Minergie-A ist die konsequente Ergänzung der bewährten und beliebten StanFranz Beyeler, dards. Die Anforderungen passen Geschäftsführer haargenau in das BewertungsMINERGIE schema von Minergie und der SIANormen. Das erleichtert Kombinationen verschiedener Standards nach dem Baukastenprinzip und erleichtert die Berechnung, die Optimierung und die Zertifizierung der Bauten nach einem einheitlichen Verfahren. Ein Minergie-A-Haus hat in der Energiebilanz eine schwarze Null. Das bedeutet, dass der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung, allenfalls auch für Klimatisierung, vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Also durch Sonnenenergie und Biomasse, durch Erdwärme und Wärme aus der Aussenluft. Typisch für Minergie-A-Häuser werden Kombinationen von Anlagen zur Nutzung dieser Energien sein, zum Beispiel Wärmepumpen und Solarzellen oder Sonnenkollektoren und Holzheizungen. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Keine besonderen Anforderungen gelten dagegen für die Gebäudehülle. Die Wärmedämmung der Aussenwände und des Daches sowie die Qualität der Fenster müssen BE-001-A-ECO 47 14_N_B_2_11_Beyeler_Minergie 17.8.2011 18:42 Uhr Seite 48 MINERGIE-A mindestens dem Basisstandard von Minergie entsprechen. Minergie-A deckt also das ganze Spektrum von möglichen Lösungen ab: Hochgedämmte Häuser mit kleinen Solaranlagen sind ebenso möglich wie Bauten mit moderater Wärmedämmung mit grösseren Kollektor- oder PhotovoltaikAnlagen. In ein Minergie-A-Haus gehört eine energieeffiziente Ausrüstung mit Geräten und Leuchten. Entsprechend lauten die Anforderungen: beste Haushalt- und Bürogeräte und beste Leuchten (A, A+ oder A++). Für den Aufwand zur Herstellung des Gebäudes und zur Beschaffung der Systeme und Komponenten setzt der AStandard Limiten. Denn diese graue Energie ist in der Grösse vergleichbar mit dem Bedarf für Heizung und Wassererwärmung eines Niedrigenergiehauses und ist deshalb nicht vernachlässigbar. Bereits in der Grundkonzeption des Gebäudes sollte deshalb auf den Erstellungsaufwand geachtet werden, also beispielweise auf Materialien mit geringen Energieinhalten. Die Optimierung des Hauses als Gesamtsystem steht im Vordergrund des neuen Standards. Dies wird ohne Zweifel zu Innovationen im Baumarkt führen. Sie sind für die Zukunft des «Bauwerkes Schweiz» unerlässlich. ■ Weitere Informationen: Geschäftsstelle MINERGIE Steinerstrasse 37 3006 Bern Tel. 031 350 40 60 [email protected] www.minergie.ch 48 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 14_N_B_2_11_Beyeler_Minergie NACHHALTIG 17.8.2011 BAUEN | 2 | 2011 18:42 Uhr Seite 49 49 15_N_B_2_11_Iselisberg 17.8.2011 19:55 Uhr Seite 50 15_N_B_2_11_Iselisberg 17.8.2011 19:55 Uhr Seite 51 15_N_B_2_11_Iselisberg 17.8.2011 19:55 Uhr Seite 52 3-DEFH ISELISBERG, UESSLINGEN MinergieP-ECO in alter Umgebung Im idyllischen Weiler Iselisberg-Uesslingen entstand eine neue Wohnsiedlung im Minergie-P-ECO Standard und darf deshalb als Pionierleistung im Kanton Thurgau bezeichnet werden. Die bevorzugte Lage bietet einen herrlichen Ausblick auf die Berge und das nahegelegene Thurtal. Das Zusatzlabel ECO bedeutet die Verwendung von ökologisch einwandfreien Materialien und dem minimalen Verbrauch von grauer Energie. Bauweise Die Gebäude wurden in Holzelementbauweise gebaut und ersetzen die alten Bauernhäuser und Betriebsgebäude, welche einst in diesem Weiler vorhanden waren. Die moderne Architektur nimmt Bezug und Rücksicht auf die umliegenden bestehenden Volumen, Dachformen und Materialien. Zu den jeweiligen Wohnungen gehört ein grosser Schopfteil mit Garage und Abstellräumen. Ein Laubengang in Sichtbeton trennt die Doppeleinfamilienhäuser und wird in den oberen Geschossen als Waschraum und Hobbyraum genutzt. 52 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 15_N_B_2_11_Iselisberg 17.8.2011 19:55 Uhr Seite 53 MINERGIE-P-ECO Die Häuser A-B und C+D sind nicht unterkellert. Die Holzbaustatik wurde auf das statische Minimum ausgelegt, was den Bewohnern eine individuelle Nutzung der Räume erlaubt. Die Innenwände weisen einen feinen Dünnschichtputz auf. Die Blockholzdecken sowie das Dach sind weiss lasiert. In den Bereichen Eingang und Küche ist die Decke teilweise heruntergehängt und bietet Platz für die Lüftungsleitungen. Im Erdgeschoss ist der Wohn- und Essbereich, die Küche, das Gäste WC und der Technikraum untergebracht. In den NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 oberen Geschossen befinden sich die Schlafzimmer mit Bad und Dusche. Für den sommerlichen Wärmeschutz sorgen thermisch über Funk gesteuerte Lamellenstoren. In Absprache mit der Denkmalpflege wurden spezialangefertigte Fensterzargen entwickelt. Diese Fenstereinfassung aus Metall bietet einen feinen Kontrast zu der vorvergrauten Holzschalung und zeigt den ländlichen Charakter der Häuser. 53 15_N_B_2_11_Iselisberg 17.8.2011 19:55 Uhr Seite 54 3-DEFH ISELISBERG, UESSLINGEN MINERGIE-P-ECO Haustechnik Das Herzstück der Haustechnik ist das Kompaktlüftungsgerät Aerosmart L der Firma Drexel+Weiss mit Wärmepumpe, welches auch das Warmwasser aufbereitet. Der Wirkungsgrad beträgt 90%. Die Räume werden ausschliessEnergiedaten Haus A EBF: 271 m2 Heizwärmebedarf Qh,eff = 38 MJ/m2a Pimäranforderungen an Gebäudehülle (max.=29.5 kWh/m2) 23.1 kWh/m2 Grenzwert Minergie-P (max=30 kWh/m2) 25.4 kWh/m2 Grenzwert Minergie-P mit PV (max=30 kWh/m2) 1.9 kWh/m2 Spez. Wärmeleistungsbedarf (max=10 W/m2) 8.5 W/m2 U-Werte Wand und Dach: 0.1 W/m2K U-Werte Fenster: 0.75 W/m2K Produktion Wärmeerzeugung Kompaktlüftungsgerät Aerosmart L Drexel+Weiss mit WRG Wärmepumpe, Heizung Aussenluft 71 % (Erdregister) Elektro direkt 29 % Wärmepumpe, Warmwasser 100 % (Erdregister) Luftwechselrate 0.4 h-1 (Blower-Doortest) Photovoltaik: Fläche ca. 24.0 m2 Leistung 3.33 kWp Spez. Jahresertrag 952 kWh/kWp Generalunternehmer Otto Wägeli AG Otto-Wägeli-Strasse 32 8524 Iselisberg-Uesslingen Tel. 052 744 50 00 www.waegeli.ch 54 lich über eine Komfortlüftung beheizt. Optional können die Häuser mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet werden und erreichen eine Energieautonomie für das Heizen, die Warmwasseraufbereitung und den Haushalt. ■ Haus B EBF: Heizwärmebedarf Qh,eff = 41 MJ/m2a Pimäranforderungen an Gebäudehülle (max.=29.5 kWh/m2) Grenzwert Minergie-P (max=30 kWh/m2) Spez. Wärmeleistungsbedarf (max=10 W/m2) 271 m2 22.8 kWh/m2 23.3 kWh/m2 9.6 W/m2 U-Werte Wand und Dach: 0.1 W/m2K U-Werte Fenster: 0.75 W/m2K Produktion Wärmeerzeugung Kompaktlüftungsgerät Aerosmart L Drexel+Weiss mit WRG Wärmepumpe, Heizung Aussenluft 67 % (Erdregister) Holzfeuerung 23 % Elektro direkt 10 % Wärmepumpe, Warmwasser Luftwechselrate 0.6 h-1 (Blower-Doortest) 100 % (Erdregister) Architekt Honegger Architekt AG Am Rebberg 3 8535 Herdern Tel. 052 748 20 20 www.honeggerarchitekt.ch Haustechik E. Fuchs AG Kieswerkstrasse 4 8355 Aadorf Tel. 052 368 03 03 www.efuchs-ag.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 15_N_B_2_11_Iselisberg NACHHALTIG 17.8.2011 BAUEN | 2 | 2011 19:55 Uhr Seite 55 55 16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1 17.8.2011 18:49 Uhr Seite 56 IG PASSIVHAUS SCHWEIZ Die IG Passivhaus stellt sich vor Die Informationsgemeinschaft Passivhaus Schweiz ist ein Verein, der die Förderung und Wahrung eines Baustandards, der höchsten Komfort bietet und auf einer Optimierung der Energieeffizienz beruht, bezweckt. Die IG Passivhaus verfolgt konkret folgende Ziele: • Förderung von Gebäuden, die mindestens dem Passivhausstandard respektive Minergie-P-Standard entsprechen und von Technologien, die Bauten im Passivhaus- 56 standard ermöglichen. Dies gilt für Neubauten sowie für die Bauerneuerung; • Absenkung des Verbrauchs nicht erneuerbarer Energien auf ein auch global umweltverträgliches Niveau; • Ressourcenschonung durch minimale Energie- und Materialflüsse in der Bau- und Betriebsphase sowie beim Rückbau; • Sicherstellung internationaler Kontakte für einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zur Stärkung einer europäischen Passivhausbewegung. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1 17.8.2011 18:49 Uhr Seite 57 PUBLIREPORTAGE In der Praxis erfolgt die Umsetzung des Zwecks mit Hilfe der Mitglieder, welche neben der fachlichen Kompetenz über ein hohes Mass an Idealismus verfügen, mit folgenden Tätigkeiten: • Organisation von kooperativen, effizienten Bauprozessen zusammen mit den Mitgliedern, um Leerläufe und Reibungsverluste zu minimieren und eine sehr hohe Ausführungsqualität zu gewährleisten; • Promotion des Passivhausstandards bei der öffentlichen Hand und bei privaten Institutionen und Personen sowie bei Bedarf unter Einbeziehung ergänzender Organisationen; • Weiterentwicklung von Standards und Qualitätsreglementen; • Gewährleistung höchster Ausführungsqualität im Passivhaus durch professionelle Qualitäts-sicherung und grosse Sorgfalt bei der Ausführung; • Wahrung der Interessen sowie Beratung und Information der Mitglieder. • Aktive Zusammenarbeit mit zielverwandten Organisationen und Schaffung von Verbindlichkeiten durch Netzwerkregeln. Die Mitglieder der IG Passivhaus vertreten die Philosophie, durch vorausschauende Bauweise die Energie- und Rohstoffressourcen für künftige Generationen zu erhalten, ohne dabei auf hohen Lebenskomfort verzichten zu müssen. Dass dies realistisch ist, beweisen die jährlich veranstalteten „Internationale Tage der offenen Tür“, bei denen Passivhausbesitzer Interessierten ermöglichen, sich vor Ort in Privathäusern umzuschauen und Informationen aus „erster Hand“ von den Bewohnern dieser Gebäude zu erhalten. Ebenso sind bei dieser Veranstaltung Mitglieder der IG Passivhaus als Fachleute vor Ort, um qualifizierte Auskünfte zu technischen Details geben zu können. Weiterhin bietet die IG Passivhaus Minergie-P-Kurse an, welche Fachleute befähigen, sich mit dem Gebäudestandard für das beste Bauen vertraut zu machen und sie in die Lage versetzen, die notwendigen Berechnungen vornehmen zu können. ■ NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Alle Bauideen unter einem Dach Die IG Passivhaus ist in der Bauarena mit ihrem einzigartigen Kompetenzzentrum vertreten. Interessierte Bauherren und Planer können sich über relevante Passivhauskomponenten einen umfassenden Überblick verschaffen. Dazu gehören Kompaktlüftungsgeräte, Solarzellen, Fenster, Isolationsmaterialien, Holzbaukonstruktionen und Grauwasseranlagen. Architekten und Generalunternehmer stellen praxisnahe Projekte und Objekte vor. Der Stand der IG Passivhaus ist während den Öffnungszeiten mit fachkundigem Personal besetzt. Bauarena Industriestrasse 18 8604 Volketswil www.bauarena.ch Öffnungszeiten: Montag-Freitag Samstag 09.00 – 19.00 Uhr 09.00 – 17.00 Uhr 57 16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1 17.8.2011 18:50 Uhr Seite 58 EFH SCHERRER HOSENRUCK Nachhaltigkeit in ländlicher Idylle Auf einem Bergrücken, nahe der Ortschaft Wuppenau, liegt der idyllische Weiler Hosenruck. Das Ortsbild ist geprägt von grossvolumigen, traditionell bäuerlichen Gebäuden mit steilen Dächern. Diese Grundvolumetrie diente als zeitgenössische Interpretation und als Vorbild für die Architektur des eindrücklichen Hauses der Familie Scherrer. Ausserdem wurde das Haus nach den neuesten energetischen und ökologischen Erkenntnissen gebaut, womit die Anforderungen für die Zertifizierung mit dem Minergie-P-ECO Label erreicht worden sind. Gestaltungskonzept Auf der Nordseite des Gebäudes fällt der grau herausgestrichene Eingangsbereich auf, ostseitig ragt das Carportdach stützenlos über das Gebäude hinaus. Über und hinter dem offenen Carport befindet sich der «Scheunenbereich», ein grosszügiger und gut nutzbarer Kaltbereich. Innen ist die traditionell gebaute Riegelkonstruktion sichtbar. Die in Holzelementbauweise ausgeführte Wandkonstruktion des Hauptgebäudes verfügt über einen U-Wert von 0.1, es handelt sich um eine durchgehend mit Zellulose gedämmte Holzkonstruktion. 58 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1 17.8.2011 18:50 Uhr Seite 59 MINERGIE-P-ECO Des EG kann über den nordseitigen Haupteingang oder über einen seitlichen Eingang vom Carport betreten werden. In der östlichen Hausseite befindet sich das «AuPair» Zimmer, Eingangsbereich, Garderobe und WC/Dusche. Dieser Hausteil ist mit einer Schiebetüre vom Hauptwohnbereich mit Küche, Essen, Wohnen, Bibliothek abtrennbar. Auch der Raum mit der gesamten Haustechnik ist im EG untergebracht. Dem ECO Label geschuldet, wurden im Erdgeschoss als Hauptmaterialien Lärchenholz, eingefärbter Anhydritboden, Schlemmputz und Schwarzblech eingesetzt. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Über eine «Kastentreppe» in Umbra mit Lärchenholztritten gelangt man ins Obergeschoss. Hier befinden sich die Privatzimmer der Eltern und Kinder. Zussätzlich sind hier der Spielbereich und auch zwei Nasszellen sowie die Sauna untergebracht. Als Hauptmaterialien wurden hier «Ziegenhaarteppich» (angenehm beim Betreten) und gestrichene OSB Platten verwendet. Wiederum über eine «Kastentreppe» gelangt man ins Dachgeschoss. Ein grosszügiger Dachraum zum Arbeiten, für die Fitness und ebenfalls ausgerüstet mit einer Nasszelle. 59 16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1 17.8.2011 18:50 Uhr Seite 60 EFH SCHERRER HOSENRUCK MINERGIE-P-ECO Von hier aus geniesst man einen wunderbaren Ausblick Richtung Westen. Ein weiteres Charakteristikum des Gebäudes ist der grosszügige südseitige «Balkonfeldstecher», von wo man eine überwältigende Aussicht geniesst. Hier ist man von Wind und Wetter geschützt, aber auch von zu üppiger Sonneneinstrahlung. Durch diese positiven Umstände wird der Raum von den Bewohnern rege genutzt. Bauatelier Metzler GmbH Architektur Design Energieeffizienz Credo Unser Ziel ist es Gestaltung, Bautechnik und Funktionen in einen überzeugenden Zusammenhang zu bringen. Arbeitsfeld Wir gestalten und realisieren Neu- und Umbauten in hochenergieeffizienter Bauweise. Atelier Das Bauatelier Metzler besteht aus einem Team von fünf Personen und ist in der ganzen Schweiz tätig. Wir sind Fachpartner bei Minergie und der IG Passivhaus Schweiz. Wir haben Erfahrung mit Minergie, Minergie-P und Minergie-P-ECO in Holzbau- und Massivbauweise. Bauherrschaft Maike und Christoph Scherrer Grubstrasse 15 9515 Hosenruck 60 Haustechnik Das Gebäude wird mittels einem Kompaktgerät beheizt, welches ein Lüftungsmodul mit Wärmerückgewinnung, eine Kleinstwärmepumpe (Erdsonde) für Luft- und Brauchwassererwärmung und einen Brauchwasserspeicher enthält. Das Kompaktgerät kann Heizen und Kühlen (86 % Deckungsgrad Heizung, 100% Deckungsgrad Warmwasser). Eine Holzfeuerung (Speichercheminée) unterstützt die Wärmepumpe und sorgt für die restlichen 14 % Deckungsgrad Heizung. ■ Architekt Bauatelier Metzler GmbH Architektur Design Energieeffizienz Schmidgasse 25 8500 Frauenfeld Tel. 052 740 08 81 www.bauatelier-metzler.ch Haustechik E. Fuchs AG Kieswerkstrasse 4 8355 Aadorf Tel. 052 368 03 03 www.efuchs-ag.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1 NACHHALTIG 17.8.2011 BAUEN | 2 | 2011 18:50 Uhr Seite 61 61 17_N_B_2_11_Nussbaumen 17.8.2011 18:54 Uhr Seite 62 EFH BEERLI NUSSBAUMEN WohlfühlOase für Mensch und Tier Gestaltungskonzept Von den Pfahlbauten am nahen Nussbaumersee aus prähistorischer Zeit inspiriert, bauten Thomas Metzler und sein Team ein eindrucksvolles Einfamilienhaus im Minergie-P-ECO Standard. Das Haus besticht durch seinen spannungsvollen Grundriss und seine wunderschöne Lage, umgeben von Wald, Hecken und kleinen Seen – intakte Natur also für die Bewohner des Hauses, die Familie Beerli und drei Isländerpferde. 62 Das Wohngeschoss «wächst» richtiggehend aus dem Hang heraus mit Blick Richtung Süden und wird getragen von den charakteristischen Betonstützen. Der ganze Wohnbereich ist auf einem Geschoss konzipiert. Das heisst offenes Wohnen/Kochen/Essen, Bad, Sauna und weitere Räumlichkeiten in einem komprimierten, fliessenden Grundriss, alles auf einem Geschoss. Die gesamte Südfassade ist verglast, ein grosszügiges Vordach schützt vor Hitze und Wetter. Gut sichtbar ist die unterschiedliche Balkontiefe, welche sich aus der Grundrissform (Parallelogramm) ergeben hat, resultierend aus der vorgegebenen Grundstücksform. In der «südöstlichen Ecke» bietet eine grosszügige Fläche Platz für Tisch und Stühle. Zwischen den Betonstützen befindet sich der offene Stall für die weiteren Bewohner des Hauses, nämlich die drei Isländer Pferde. Das Haus erinnert in seiner Charakteristik an den Baustil der kalifornischen Strandhäuser aus den 50iger Jahren. Haustechnik Auf dem Dach des Hauses befindet sich eine Photovoltaikanlage mit 36 Modulen und einer Leistung von ca. 8200 kWh pro Jahr (alsol ag, Frauenfeld). Der Solarstrom wird von NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 17_N_B_2_11_Nussbaumen 17.8.2011 18:54 Uhr Seite 63 MINERGIE-P-ECO einem Wechselrichter in netzkonformen Wechselstrom umgewandelt und ins hausinterne Netz eingespeist. Somit wird primär der Eigenbedarf abgedeckt. Die Familie Beerli überwacht die Erträge und den Verbrauch über einen Laptop und sammelt damit wichtige Hinweise, wo noch Potential vorhanden ist. Überschüssige Energie kann ins Netz des Versorgers eingespiesen werden und wird in der Regel zu Marktpreisen vergütet. Solche sinnvollen Anlagen werden im Kanton Thurgau mit einem vorbildlichen Förderprogramm unterstützt. Das Gebäude wird über eine Komfortlüftung mit einer Abluft/Luft-Wärmepumpe (Aerosmart L) beheizt. Die Wärmepumpe verfügt ausserdem über ein Erdregister und Wärmerückgewinnung. An kalten Tagen sorgt ein Speicherofen in der Küche für die benötigte Restwärme. ■ Bauherrschaft Margrit und Peter Beerli Chalchenacker 6 8537 Nussbaumen NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Photovoltaikanlage der Firma alsol ag, Frauenfeld Architekt Bauatelier Metzler GmbH Architektur Design Energieeffizienz Schmidgasse 25 8500 Frauenfeld Tel. 052 740 08 81 www.bauatelier-metzler.ch Haustechnik E. Fuchs AG Kieswerkstrasse 4 8355 Aadorf Tel. 052 368 03 03 www.efuchs-ag.ch 63 17_N_B_2_11_Nussbaumen 17.8.2011 18:54 Uhr Seite 64 XXX S ONNENKOLLEKTOREN VERBESSERN WÄRMEPUMPENANLAGEN Solar-Kombi mit guten Resultaten (Abb. 1) Sonnenkollektoren eignen sich besonders gut als Ergänzung von Wärmepumpen – zum Vorteil von Bauherrschaften und Planern. Anmerkungen zur intelligenten Kombination dieser umweltfreundlichen Wärmeerzeuger. Wärmepumpen sind im Trend. Von hundert durch die Energiefachstelle des Kantons Zürich zufällig ausgewählten neuen Einfamilienhäuser sind 93 mit einer Wärmepumpe (WP) ausgerüstet. Bei Mehrfamilienhäusern liegt der WPAnteil etwas niedriger – aber die Wärmepumpe ist die Nummer 1 im Neubau. Die Folgen sind abzusehen, nicht zuletzt ein kontinuierlich steigender Stromverbrauch. Das grüne Etikett der Wärmepumpe verblasst, wenn die Kehrseite der Medaille betrachtet wird: Die starke Verbreitung von Wärmepumpen führt in der Konsequenz zu einem gesteigerten Stromverbrauch im Winterhalbjahr, wenn noch wenig nachhaltig produzierter Strom im Netz ist. Strom sparen Die intelligente Kombination von Sonnenkollektoren und Wärmepumpen ermöglicht Planern und Hausbesitzern, die Stromrechnung nachhaltig zu reduzieren. Denn grundsätzlich macht ein Sonnenkollektor aus 1 kWh Strom 10-mal mehr Wärme als eine Wärmepumpe. Beiden Wärmeerzeu64 gern ist gemeinsam, dass die Effizienz mit sinkenden Nutzungstemperaturen steigt. Der Ertrag des Sonnenkollektors ist naturgemäss höher bei tiefen Einspeisetemperaturen. Gleiches gilt für die Wärmepumpe: Mit tiefen Heiztemperaturen, z. B. für eine Bodenheizung mit 35°C, arbeitet sie effizienter (hohe Jahresarbeitszahlen, JAZ). Für Radiatoren und für die Wassererwärmung sind in der Regel Temperaturen von über 60°C erforderlich. Hier zeigt der Sonnenkollektor seine Stärke als Ergänzung zur Wärmepumpe, welche bei diesen Temperaturen weniger effizient arbeitet. Für den Sonnenkollektor hingegen sind Temperaturen von 60°C oder höher kein Problem. Beide Systeme arbeiten dabei in den gleichen Speicher. Wichtig ist eine von Fachleuten objektspezifisch geplante und realisierte technische Integration. Von Solarprofis installierte Solaranlagen sind einfach zu realisieren und garantieren einen sorgenfreien Betrieb. Die Solaranlage liefert so 70% der für die Wassererwärmung notwendigen Energie, was die Wärmepumpe im für sie ineffizienten Hochtemperaturbereich massiv entlastet. Dies schont die Wärmepumpe und führt zu längeren Nutzungszeiten. Als Mehrkosten für die Solaranlage muss hier nur Kollektor und Kollektorkreislauf gerechnet werden, da alle anderen Komponenten schon für den Betrieb der WP sinnvoll sind. Das führt zu sehr kostengünstiger Solarwärme. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 17_N_B_2_11_Nussbaumen 17.8.2011 18:55 Uhr Seite 65 PUBLIREPORTAGE Fachwissen für gute Speicherladung Arbeiten sowohl Wärmepumpe als auch Sonnenkollektoren auf denselben Wärmespeicher, muss verhindert werden, dass die Wärmepumpe den gesamten Speicherinhalt, oder doch wesentliche Teile davon, auf die Solltemperatur der Wassererwärmung aufheizt, beispielweise auf 55°C oder gar 60°C. Das hätte zwei Nachteile: Die gesamte Speichermasse aufzuheizen wäre ein unnötiger Zusatzaufwand für die WP. Da dadurch der Rücklauf auf die Wärmepumpe mit hohen Temperaturen erzwungen würde, wäre eine gute Effizienz kaum möglich. Wärme auf dem relativ hohen WW-Niveau zu speichern, hat für die Versorgung einer Bodenheizung ein Heruntermischen auf 35°C zur Folge. Dabei würde die gute Wertigkeit der Energie vernichtet – in einem System zur Nutzung erneuerbarer Energien denkbar ungünstig. Auch für den Kollektorkreislauf sind hohe Temperaturen im gesamten Speicher suboptimale Bedingungen, um Solarenergie einzubringen. Drei effiziente Systeme Drei bewährte Systeme unterscheiden sich vor allem im Grad der Integration von Sonnenkollektor und Wärmepumpe (Tabelle 1). Allen Systemen ist gemeinsam, dass die Wärmepumpe die Bodenheizung direkt versorgt und – bei den Systemen B und C – in einer Alternativ-Schaltung den Wärmespeicher lädt. Das System A hat nur einen WW-Behälter, beim System B ist der WW-Behälter im Wärmespeicher einliegend, das System C kommt ohne WW-Behälter aus. Die Systeme sind über Jahrzehnte bewährt – hinsichtlich Betriebssicherheit und Effizienz. Sonnenkollektoren und Wärmepumpe: die besten Systeme A Warmwasser und Heizung getrennt Wassererwärmung ist unabhängig von der Raumwärmeerzeugung. B WW-Behälter im Wärmespeicher Die Sonnenkollektoren liefert Wärme in den Speicher, in dem der WW-Behälter installiert ist. Die Wärmepumpe wird nur bei Bedarf zugeschaltet. C Frischwassermodul am Wärmespeicher Das Wasser für Bad und Küche wird über einen externen, vom Wärmespeicher versorgten Wärmetauscher erwärmt. Funktion wie System B. Im Vergleich dazu weisen Sonnenkollektoren elektrothermische Verhältnisse von rund 50 aus, das heisst, mit der Sonne werden aus 1 Teil Strom 50 Teile Wärme erzeugt. Daher erhöht sich in der Kombination die Jahresarbeitszahl des Gesamtsystems. Für die Kombination einer Aussenluft-Wärmepumpe mit Sonnenkollektoren für Raumheizung und Warmwasser in einem Einfamilienhaus hat das Institut für Solartechnik SPF in einer gebauten Anlage eine System-Jahresarbeitszahl von 4,3 gemessen. Diese Zahl entspricht dem Verhältnis der Nutzwärme-Lieferung ab Speicher zum Strombedarf der ganzen Anlage mit Ausnahme der Heizkreis-Pumpe. Im Vergleich dazu wurde für eine grössere Anzahl Luft-Wärmepumpen für Raumheizung und Warmwasser ohne Solaranlage in einem Feldtest in Deutschland ein Durchschnittswert von 2,9 ermittelt, für Erdsonden-Wärmepumpen 3,9. die Messungen des SPF zeigen deutlich, dass die Effizienz von Wärmepumpenanlagen durch Solarwärme gesteigert wird, wenn sie fachgerecht umgesetzt wird (Tabelle 2). Wärmepumpe ohne Sonnenkollektoren Nur Warmwasser: Jahresarbeitszahl (JAZ) 3,6 Warmwasser und Heizung: 2,9 Luft Jahresarbeitszahl (JAZ) 3,9 Erdsonden Wärmepumpe und Sonnenkollektoren 9,0 4,3 Luft Beispielhafte Anlagen Die Lösung in einem Zumiker Einfamilienhaus (Abb. 1) hat nicht nur gestalterische Qualitäten, die Anlage besticht auch durch ihre technische Raffinesse. 17 m2 Sonnenkollektoren liefern, gemeinsam mit einer für sanierte Bauten geeigneten Wärmepumpe, die notwendige Wärme für die Heizung des grosszügigen Hauses, für das Warmwasser und für das Schwimmbad. Die haustechnische Schaltung gewährleistet, dass die Sonne immer auf einer «grünen Welle» fährt: Falls die Temperatur im Speicher aufgrund des Solareintrags ausreicht, wird diese Wärme an die Radiatoren und den Boiler abgegeben. Erst bei Unterdeckung ■ kommt die Wärmepumpe zum Zug. Kollektor macht Gesamtsystem effizienter Die Feldtests des Fraunhofer Instituts in Freiburg im Breisgau dokumentieren Daten von insgesamt 110 Wärmepumpen, die über Jahre in Betrieb sind. Die erhobenen Jahresarbeitszahlen, also das Verhältnis von Elektrizitätseinsatz und produzierter Wärme, liegen zwischen 2,6 und 3,9. www.swissolar.ch www.helvetic-energy.ch NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 www.schweizer-metallbau.ch www.soltop.ch www.3s-pv.ch 65 18_N_B_2_11_Gais 19.8.2011 14:29 Uhr Seite 66 EFH MÜLLER-KUHN Auf dem Holzweg Anita Bucher Inmitten der hügeligen Appenzeller Landschaft baut die Frehner Holzbau AG Häuser, die sowohl modern als auch traditionell anmuten. Hier finden handwerkliche Präzision und traditionelle Strickfassaden genauso zusammen wie energetischer Hightech und Mondphasenholz. Denn genau auf diese Vielfalt kommt es an, finden die Brüder Frehner, die den Baustoff Holz alle irgendwie im Blut haben. Sie befinden sich wortwörtlich auf dem Holzweg. 66 «Ich wollte immer schon mit den Händen etwas machen», erzählt Jürg Frehner, Innenarchitekt und Geschäftsleiter der Frehner Holzbau AG. Im elterlichen Betrieb gross geworden, war für ihn von Anfang an klar, dass er Zimmermann werden würde. Ähnlich ging es seinen drei Brüdern, von denen heute einer die Zimmerei leitet, ein weiterer als Polier arbeitet und der dritte für Architektur und energietechnisches Bauen zuständig ist. Aus einer Kirche wird ein Minergie-P-Einfamilienhaus Zusammen mit insgesamt 22 Mitarbeitenden bauen sie Häuser, wie zum Beispiel jenes Einfamilienhaus in Gais, NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 18_N_B_2_11_Gais 22.8.2011 11:07 Uhr Seite 67 MINERGIE-P das auf dem Fundament einer alten Kirche zu Stande kam. Das nach Minergie-P Standard erbaute und zertifizierte Haus erfüllt höchste Ansprüche an die Wärmedämmung und Dichtigkeit der Gebäudehülle. Dies erforderte höchste Präzision bei der Umsetzung – und wie so oft kam es dabei besonders auf die Details an. «So musste zum Beispiel das beeindruckende Vordach über der Terrasse von aussen unabhängig an die tragenden Balken des Gebäudes heran gestellt werden, damit hier keine Wärme verloren geht», erklärt Frehner. «Optisch sieht man davon nichts. Der Dachrand erscheint hier filigran, wie bei einem gewöhnlichen Haus, obwohl die Dachhaut des Hauses mit 30 cm Zellulose gedämmt ist.» NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 Die Architektursprache der Frehner Brüder ist schnörkellos und geradlinig. «Wir legen jedoch viel Gewicht auf die Fassadengestaltung und Detailausführung», betont Frehner. Denn: «Handwerkliche Präzision ist gerade dort umso wichtiger, wo optisch ständig noch mehr reduziert wird.» Holz aus der Region Im Appenzellerland ist Holz mit der Entwicklung des Lebensraumes untrennbar verbunden. Wo heute Dörfer und Weiden sind, war früher alles dicht bewaldet. Das gerodete Holz fand von Anfang an Verwendung beim Bau der Behausungen für Mensch und Tier. 67 18_N_B_2_11_Gais 19.8.2011 14:29 Uhr Seite 68 EFH NOSER «Wer verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen möchte und gerne in einem schadstofffreien, gesunden und zugleich schönen Haus wohnen würde, entdeckt früher oder später Massivholz als idealen Baustoff,» zeigt sich Jürg Frehner überzeugt. Die Frehner Holzbau AG, die vor über 50 Jahren als traditioneller Zimmereibetrieb begann, hat sich mittlerweile zu einem wahren Kompetenzzentrum für das Bauen mit Holz entwickelt. So werden neben dem modernen Holzbaubetrieb ein Konstruktionsbüro, ein Architekturbüro und ein Atelier für Innenarchitektur geführt, in welchen ganzheitlich geplant und realisiert wird. Denn: Sinnvoller Wohnraum kann nur dort entstehen, wo das Gebäude als komplettes System gesehen wird, davon sind die Brüder Frehner überzeugt. So wurde die Frehner Holzbau AG zum Minergie Fachpartner der ersten Stunde. Bis heute sind bereits über 30 ihrer Gebäude nach dem Minergie- oder Minergie-P Standard zertifiziert. 68 Sinnvoll sanieren bei alter Bausubstanz Ganzheitliches Denken beim Bauen kann auch im Umgang mit alter Bausubstanz zu sehr eindrücklichen Ergebnissen führen, wie dies das Beispiel jenes kleinen Appenzellerhauses zeigt, das vom Frehner Holzbau Team aufwändig restauriert wurde. Auf Wunsch der jungen Bauherrschaft wurden die alten Strickwände frei gelegt und sichtbar belassen. Die konsequente Dämmung der Gebäudehülle von aussen erforderte genaue Kenntnisse der traditionellen Machart. Beheizt wird das Wohnhaus ausschliesslich von einem Lehmofen, der in der Mitte des Hauses neben der Treppe platziert ist. Die aufsteigende Wärme vermag auch das Badezimmer und das Schlafzimmer im Obergeschoss ausreichend zu temperieren. Mit dem Einsatz neuster Technik und Materialien war es somit möglich, trotz der grossen Dämmstärke, die Anmut des alten Hauses und die Stimmung im Raum zu erNACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 18_N_B_2_11_Gais 19.8.2011 14:29 Uhr Seite 69 EFH NOSER halten. Dass dies auch bauphysikalisch funktioniert, beweisen das angenehme Raumklima und der geringe Brennholzverbrauch. Und so geht die lange Geschichte des alten Appenzeller Häuschens weiter. Genauso wie diejenige der Frehner AG. Und auch hier setzt man mittlerweile auf viel mehr als nur traditionelle Werte. Nebst Hightech-Dämmungen und MINERGIE ist auch Mondholz ein grosses Thema. Jürg Frehner selbst hat sich jahrelang damit beschäftigt, bevor er es bei der Frehner AG eingebracht hat. Von der Kraft des Mondes überzeugt «Mondphasengerecht geschlagenes Holz bleibt ruhig» erklärt Jürg Frehner die Vorteile. «Es arbeitet viel weniger, krümmt sich nicht und zieht sich beim Austrocknen viel weniger zusammen», weiss er. Und dann erzählt er davon, dass sogar die älteren erfahrenen Zimmerleute bei der Frehner Holzbau AG, die NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 das alles anfänglich für Humbug hielten, mittlerweile total überzeugt sind von den Qualitäten des Mondholzes. Und so wird bei Frehners jeder mondphasengerecht geschlagene Stamm sorgfältig beschriftet und gelagert. Mindestens zwei Jahre lang wird das Holz vor seiner Verarbeitung im Freien luftgetrocknet. Mondphasengerecht geschlagenes Holz ist übrigens auch bei den äusseren Restaurationsarbeiten am kleinen Appenzellerhaus verwendet worden. Damit die Fassade am 200 bis 300-jährigen Häuschen noch ganz lange Bestand hat. «Das lohnt sich auf jeden Fall», ist Jürg Frehner überzeugt. Und er muss es ja wissen. Zusammen mit seinen Brüdern hat er den elterlichen Betrieb in den letzten zwanzig Jahren massiv vergrössert und personell verdoppelt. So ist die Frehner Holzbau AG bereits seit Jahren auf Erfolgskurs und damit wortwörtlich: Auf dem Holzweg! ■ 69 18_N_B_2_11_Gais 18.8.2011 9:46 Uhr Seite 70 SWISSPOR swisspor – ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit Auf einer Grundstückfläche von 41 000 Quadratmetern, mit einer Gebäudefläche von 22 500 Quadratmetern, einer Länge von 250 Meter, einer Breite von 95 Meter und einem Gebäudevolumen von 284 000 Kubikmetern. In Châtel-St-Denis, hoch über dem Genfersee, steht die komplett neue Fabrikationsanlage der swisspor Romandie SA. Der Neubau ist aktuell das grösste und modernste Werk zur Herstellung von Dämmstoffen aus expandiertem Polystyrol in der Schweiz und Europa und setzt in Punkto Ästhetik, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz neue Massstäbe. Ein Vorzeigebau, aus Schweizer Holz konstruiert, wie ein riesiges UFO wirkend – dominant, dennoch sehr elegant. Ein «Hingucker», auffallend gross und dennoch überraschend diskret. Die Architekten um das Team vom Büro Cadosch und Zimmermann hatte es nicht einfach. Ein Projekt dieser Grösse, angrenzend an die Natur und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnzone, hat es nicht einfach auf eine breit abgestützte Akzeptanz zu stossen. Anwohner und Behörden wollen mit gutem Recht, bei einem so grossen Pro70 jekt, ein gewichtiges Wort mitreden. Dies war in ChâtelSt-Denis auch der Fall. Bei früh angesetzten Gesprächen konnten alle Parteien die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lösungsansätze einbringen. Ziel: Erhalten der guten Lebensqualität für Anwohner, Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen für die Gemeinde und die Realisation einer topmodernen, leistungsfähigen Produktionsanlage für die swisspor Romandie. Diese Form der Zusammenarbeit führte schnell und einvernehmlich zu einer sehr guten Lösung. Davon profitieren die Anwohnerschaft, die Behörden und letztlich auch die swisspor Romandie gleichermassen. Klare Visionen, Sensibilität und Teambereitschaft bewirken Wunder. Während einer Bauzeit von 18 Monaten wurde auf der Grossbaustelle jeden Tag das Volumen von einem Einfamilienhaus verbaut. Für den ausführenden Architekten Olivier Charrière lag die Herausforderung vor allem in der sehr komplexen Logistik. Die enormen Materialmengen mussten nach einem strengen Zeitplan angeliefert und verbaut werden, da die Platzverhältnisse auf der Baustelle beschränkt waren und gleichzeitig ein straffer Terminplan eingehalten werden musste. NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 18_N_B_2_11_Gais 18.8.2011 9:46 Uhr Seite 71 PUBLIREPORTAGE NEUE FABRIKATIONSANLAGE Produktivität gesteigert – CO2 Bilanz gesenkt. Mit einem Gebäudevolumen von 284 000 Kubikmetern erreicht die topmoderne Anlage eine über 50 Prozent höhere Produktionskapazität. Es können bis zu 500 000 Kubikmeter expandierter Polystyrolhartschaum pro Jahr produziert werden. Diese Leistungssteigerung wird in Zukunft auch gebraucht, denn neben dem stark steigenden Markt in der Westschweiz, ist auch der Exportanteil nach Frankreich im letzten Jahr um 50 Prozent gestiegen. Tendenz weiter steigend! Das neue Werk der swisspor Romandie ist auch in punkto Energieeffizient und Ressourcenschonung ein Musterbau. Durch schlanke, optimierte Produktionsprozesse wurden die Materialbewegungen minimiert und somit bewusst energieeffizient gestaltet. Mit einer intelligenten Gebäudetechnik, welche die ganze Abwärme zurückgewinnt und in die Beheizung des eigenen Gebäudes leitet, werden konsequent weitere Kosten und Ressourcen eingespart. Eine zusätzliche Optimierung; der Wärmeüberschuss wird in das Fernwärmenetz der Nachbarschaft eingespeist. Selbstverständlich wurde das gesamte Werksgebäude auf Minergie-Niveau gedämmt. Die Vorteile vom swisspor-Neubau liegen auf der Hand; Kompromisslos umgesetzt, werden im Bereich der Energieeffizienz Höchstleistungen erbracht. Beim swisspor-Neubau wurde viel in die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse investiert. In unserem Geschäftsfeld vom «Dämmen und Dichten von Bauten» sind wir zu diesem Denken und Handeln geradezu verpflichtet. 50 Prozent mehr Produktivität bei deutlich kleinerem CO2- Ausstoss – im Werk Châtel-St-Denis wurden Zeichen für die Zukunft gesetzt. 70 neue Arbeitsplätze und eine glänzende Zukunft. Mit umweltbewusster, nachhaltiger Bauweise von Gebäuden werden wertvolle Ressourcen eingespart. Der Markt hat immer noch einen grossen Bedarf nach intelligenten Produkten und Systemen in diesem Bereich. Dieser positive Trend wird noch längere Zeit anhalten, davon ist swisspor überzeugt. Folgerichtig investiert die swisspor Romandie auch in neue Mitarbeiter. 70 qualifizierte Mitarbeiter werden in Zukunft das Team ergänzen. Damit wird die swisspor Romandie auf 190 Arbeitsplätze aufgestockt. Allgemeine Daten: Beteiligte Bauherrschaft Architektur Bauingenieure Holzbauingenieur Elektroingenieur Ingenieur HLK Sanitäringenieur swisspor Romandie SA, Châtel-St-Denis Bürogemeinschaft: Cadosch & Zimmermann Architekten ETH/SIA, Zürich Atelier d'architectes diplômés Olivier Charrière SA, Bulle Bürogemeinschaft: Daniel Willi SA, Bureau d'ingénieurs civils, Montreux BIAG Ingénieurs conseils ETH/SIA/USIC AG, Montreux Ivo Diethelm GmbH, Ingenieurbüro für Holzbau, Gommiswald Pro-Inel SA, Fribourg Lier Energietechnik AG, Walisellen A. Rosselet SA, Châtel-St-Denis Grundstücksgrösse: Gebäudevolumen: ■ ca. 41 000 m2 ca. 284 000 m3 SIA Geschossflächen: Produktionsfläche Lagerfläche Fertigprodukte Technische Flächen (Silos, Technikräume 1. Geschoss + Untergeschoss, Zerkleinerer, Mechanik, Verbrauchsstoffe etc.) Speditionsflächen Flächen für Rohstoffe Büroflächen (Verwaltung + Logistik) Gesamtgeschossfläche Grundfläche 11 000 m2 7 000 m2 5 000 m2 2 200 m2 2 000 m2 1 000 m2 28 200 m2 ca. 20 500 m2 swisspor AG Bahnhofstrasse 50 6312 Steinhausen NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 71 19_N_B_2_11_Alpenhof 17.8.2011 18:56 Uhr Seite 72 UMBAU UND SANIERUNG HOTEL ALPENHOF ST. ANTON Der «Kulturfrachter» musste dicht gemacht werden In St. Anton im appenzellischen Oberegg, auf 1100 Meter über Meer, befindet sich der Kulturfrachter Alpenhof. Das Gebäude wurde um 1889 auf diesem letzten Ausläufer des Säntismassives gebaut, damals als eher kleines Hotel auf eben jenem Kamm, der auch die Wetterscheide zwischen Süd und Nord bildet. Oftmals können fantastische Wetterphänomene an diesem Kraftort erlebt werden. 72 NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 19_N_B_2_11_Alpenhof 19.8.2011 14:36 Uhr Seite 73 MINERGIE Das Gebäude überstand in seiner Art die beiden Weltkriege. Die Blüten der Nachkriegszeit bescherten dem Hotel viele Besucher, was Ende der 50-iger Jahre zu einem Grossumbau des Hotels führte. Zu jener Zeit wurde ein markanter Teil der Felsrippe abgebrochen, so dass das eigentliche Untergeschoss auf Strassenebene frei gelegt werden konnte. Damals schon wurden ein Restaurationsgeschoss und zwei Schlafgeschosse gebaut und als Abschluss ein Flachdach. Dies mit dem Ziel, nach einigen umsatzstarken Jahren das Gebäude um ein Geschoss zu erhöhen und dann das «richtige» Dach zu bauen. Just zu jener Zeit brach der Tourismus aber markant ein und das Hotel wurde kaum mehr unterhalten. Erst gab man den Hotelbetrieb, später dann auch den Restaurationsbetrieb auf. Nachdem es einige Jahre leer stand, übernahm der extra zu diesem Zweck gegründete Verein Alpenhof das Gebäude mit dem Ziel, es für Kunst und Kultur zu nutzen. Das Haus wurde jedoch immer maroder, die Hülle undicht und an einigen Stellen drang Wasser ein. Um den Winterbetrieb einigermassen aufrecht erhalten zu können, wurNACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 73 19_N_B_2_11_Alpenhof 19.8.2011 14:36 Uhr Seite 74 UMBAU UND SANIERUNG HOTEL ALPENHOF ST. ANTON den ca. 15 000 Liter Öl verbraucht. Allen war klar, der Kulturfrachter musste dicht gemacht werden. Im Jahre 2008 wurde das Haus vom damaligen Besitzer gekauft und durch die neu gegründete Genossenschaft Alpenhof saniert. Die Bauherrschaft wägte lange ab, den «Spirit» des alten Alpenhofs mit einer Sanierung zu erhalten, oder einen Ersatzneubau zu realisieren, da der Umbau aus den 60er Jahren mit billigsten Materialien und ohne Rücksicht auf die Bauphysik erfolgte. Die aus Kulturschaffenden bestehende Genossenschaft entschied sich, die bautechnischen Kompromisse zu Gunsten der Geschichte einzugehen. In der Folge wurde das Gebäude praktisch auf die statische Struktur zurückgebaut und danach wieder frisch aufgebaut. Um der Lage im Appenzellerland gerecht zu werden, wurde das Haus aussen mit einer roh gesägten und gestrichenen Holzschalung versehen, hinterlüftet und mit bis zu 30 cm gedämmt. Trotz des bescheidenen Umbaubudgets wurde der Energie im Gebäude grosse Beachtung geschenkt. Nebst der sehr gut isolierten Hülle mit eingebauten Holz-Metallfenstern, wurde auch die Wärmeerzeugung optimiert. Ca. 60 % des Wärmebedarfs (Warmwasser Bauherrschaft Genossenschaft Alpenhof St. Antonstrasse 9413 Oberegg www.alpenhofalpenhof.ch 74 Architekt / Bauleitung mkoeppel dipl. Architekt FH Schützenstrasse 13 9443 Widnau Tel. 071 720 15 14 www.mkoeppel.ch Andreas La Roche Architekt ETH BSA Schöneggstrasse 37 8004 Zürich Tel. 044 440 43 11 MINERGIE & Heizung) erfolgt über die 42 m2 Solarkollektoren auf dem Dach, die restlichen 40 % werden aus der Pelletsheizung im Keller generiert. Natürlich wurde auch darauf geachtet, dass der Verbrauch klein gehalten werden kann, so besitzt das ganze Gebäude eine kontrollierte Lüftung und Wasserspararmaturen. Nach rund einem Jahr Bauzeit konnte das Gebäude wieder der Nutzung übergeben werden. Die Umbaukosten beliefen sich auf rund 2.1 Mio. Da die Betriebskosten massiv gesenkt werden konnten, benötigt der Kulturfrachter heute noch Pellets für weniger als CHF 2000.– pro Jahr. ■ Baujahr: 2008–2009 Bauherr: Genossenschaft Alpenhof St. Anton Architekt: mkoeppel archtitekten & Andreas La Roche Baukosten: 2.1 Mio Volumen: 4650 m3 www.alpenhofalpenhof.ch Bauingenieur CDS Bauingenieure AG Karl-Völker-Strasse 2 9435 Heerbrugg Tel. 071 726 11 55 www.cds-sieber.ch HLK-Ingenieur PML Ingenieurbüro AG Mühlenerstrasse 32 9445 Rebstein Tel. 071 777 62 60 www.pml.ch NACHHALTIG Fenster EgoKiefer AG Schöntalstrasse 2 9450 Altstätten SG Tel. 071 757 33 33 www.egokiefer.ch BAUEN | 2 | 2011 19_N_B_2_11_Alpenhof 17.8.2011 18:57 Uhr Seite 75 HOVAL HOMEVENT PUBLIREPORTAGE Hoval HomeVent – komfortables Raumklima Moderne Häuser werden zunehmend besser wärmeisoliert und luftdichter gebaut, um Energie zu sparen. Über die Gebäudehülle findet kaum noch Luftwechsel statt. In diesem Fall muss eine kontrollierte Wohnungslüftung für die notwendige Frischluft sorgen. Hierbei gibt es aber entscheidende Unterschiede, welche sich vor allem in der Qualität des Raumklimas unterscheiden. Das Hoval HomeVent sorgt nicht nur für einen Wärmeaustausch beim Luftwechsel, sondern auch die Feuchtigkeit wird ausgetauscht. Vor allem während der Heizperiode leiden viele Benutzer unter zu trockener Luft, nicht so die Besitzer eines Hoval HomeVents. Nebst diesem unschlagbaren Nutzen hat Hoval, als einer der führenden Anbieter in diesem Bereich, auch das Zertifikat für Minergie-Modul Komfortlüftung. Komfortables Raumklima Der Komfort einer Komfortlüftung ist durch das Minergie-Modul-Zertifikat gegeben. Unter Komfort verstehen wir die Luftqualität sowie die Emissionen. Das Hoval HomeVent erhöht die Luftqualität über die Anforderungen des Moduls. Durch seine einzigartige Wärmetauscher-Technologie ist diese Lösung neben der Wärme auch in der Lage die Feuchtigkeit auszutauschen. Dies erhöht vor allem in der kalten Jahreszeit den Komfort merkNACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 lich und tut Mensch und Bauwerk gleichermassen gut. Mit dem Bediengerät stellen Sie Luftmenge und Feuchtigkeit für Ihr persönliches Wohlbefinden ein. Sollte der zu hoch sein, greift die Regelung selbständig ein und erhöht die Luftmenge. Komfortabel Betreiben Die Qualität eines Komfortlüftungs-Systems ist durch das Minergie-Modul-Zertifikat garantiert. Dieses Modul beinhaltet hohe Produktionsstandards aber auch Richtlinien für die Planung und Ausführung. Das heisst, Hersteller, Planer und Installateure arbeiten nach klaren Vorgaben, damit der Bauherr eine energieeffiziente, hochwertige und komfortable Lüftung betreibt. Auch hier biete Ihnen das Hoval HomeVent mehr. Der Rotationswärmetauscher mit Sorptionsbeschichtung ist nicht nur für den Feuchteaustausch verantwortlich, sondern erübrigt auch eine Luftvorerwärmung mit Erdregister oder Strom für einen vereisungsfreien Betrieb. Oder die Regelung greift bei zu hohem CO2-Gehalt automatisch ein und erhöht die Frischluftmenge. Hoval – Verantwortung für Energie und Umwelt Die Marke Hoval zählt international zu den führenden Unternehmen für Heiz- und Raumklimalösungen. Rund 65 Jahre Erfahrung befähigen und motivieren immer wieder zu aussergewöhnlichen Lösungen und technisch überlegenen Entwicklungen. Rund 1300 Mitarbeitende in 14 Gruppengesellschaften weltweit arbeiten an der erfolgreichen Positionierung von Hoval als Komplettanbieter intelligenter Heiz- und Lüftungssysteme, die in über 50 Länder exportiert werden. ■ Hoval AG General Wille-Str. 201 8706 Feldmeilen Tel. 044 925 61 11 Fax 044 923 11 39 E-Mail: [email protected] www.hoval.ch 75 20_N_B_2_11_Mogelsberg 17.8.2011 18:59 Uhr Seite 76 SCHULHAUS MOGELSBERG Altes Schulhaus im neuen nachhaltigen Gewand Gut zwei Jahre dauerten die Sanierungsund Erweiterunsarbeiten am Schulhaus Russen mit der Zielsetzung, den zu hohen Energieverbrauch nachhaltig zu minimieren und gleichzeitig den Benutzern einen hohen Stand an Behaglichkeit und Wärme zu bieten. 76 Die Vorgaben waren klar, den damaligen Bedarf von 18 Liter Heizöl pro m2 auf 5,5 Liter pro Jahr und m2 zu senken. Dies bedurfte einiger energetischen Sanierungsmassnahmen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. In einer ersten Etappe wurden die alten Fenster durch moderne, 3-fach isolierverglaste Holz-Metallfenster ersetzt, und dadurch die grösste Wärme-Verlustquelle eliminiert. Weiter wurde im Eingangsbereich die Pflanzenrabatte abgerissen und zu einem hellen, mit Glas überdachten Eingangsbereich umgebaut. Es dient den Schülern bei schlechtem Wetter als willkommener Unterstand. Eine wichtige weitere Massnahme war das vollflächige Isolieren der Fassaden. Für die Bauherrschaft stellte sich dabei die Frage, ob ein extrudierter Kunststoff (ein reines Erdölprodukt) als naheliegende Lösung oder aber eine mit ökologischen Baustoffen angewendet werden sollte. Man NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 20_N_B_2_11_Mogelsberg 17.8.2011 18:59 Uhr Seite 77 MINERGIE Bauherrschaft Schule Neckertal Hauptstrasse 13 9126 Necker Tel. 071 372 50 20 www.schuleneckertal.ch Architekt architektur.stutz Steineggstrasse 23 9113 Degersheim Tel. 071 371 24 11 www.architekturstutz.ch Heizungsplaner Lüssy + Partner GmbH Bahnhofstrasse 12a 9200 Gossau Tel. 071 385 65 15 entschied sich aus ökologischen Überlegungen für eine 16–20 cm dicke Zellulose-Dämmung und einer Fassadenverkleidung aus unbehandeltem Weisstannenholz. Diese Lösung hatte zudem den Vorteil, dass sämtliche Arbeiten an das einheimische Gewerbe vergeben werden konnte. Den Anschluss der Heizanlage an das Fernwärmenetz der Genossenschaft Mogelsberg schloss die energetischen Massnahmen ab und führte zur Erfüllung des MINERGIE Standards. Besonderes Augenmerk verdient die mit farbigen Elementen (Fensterpfosten) versehene Fassade, welche dem Gebäude einen «Touch» von Leichtigkeit und Optimismus verleiht. Ein hoffentlich motivierendes Omen für die Schüler! Durch die Aufhebung der Schutzpflicht wurden die nicht mehr benutzten Räume im Untergeschoss komplett NACHHALTIG BAUEN | 2 | 2011 neu gestaltet. Fenster bringen nun Tageslicht in die Räume und ein Ausgang ermöglicht den Weg ins Freie. Es entstand ein Gemeinschaftsraum mit einer Bühne und somit ein Ort der Gemütlichkeit und sozialen Kontakte. Der Architekt, Hans Ruedi Stutz, bezeichnet den neuen Gemeinschaftsraum als Glücksfall für die Schule. Herr Stutz betont auch, dass nur ein gemeinsames Wirken aller Beteiligten, sei es die Schulgemeinde, das Architektenteam und alle beteiligten Unternehmen mit Ihren Mitarbeitern ein solches Werk ermöglichen. Wir hoffen, dass das sich noch manche Schulgemeinde ein Beispiel nimmt an der gelungenen Modernisierung des Schulhauses Russen in Mogelsberg. ■ 77 Nachhaltig_Bauen_2_11_US.indd 2 19.08.11 08:26 DAS FACHJOURNAL ACHJOURNAL 2 | 2011 2009 N A C H H A LT I G BAUEN OSTSCHWEIZ MINERGIE-A MINERGIE-P-ECO WOHLFÜHLFAKTOR LICHT MODERNISIEREN 7 / 47 14 / 52 / 58 26 33 / 72 / 76 EIN PRODUKT DER GERBER MEDIA, ZÜRICH Nachhaltig_Bauen_2_11_US.indd 1 19.08.11 08:26