nachhaltig - Umwelt.sg.ch

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DAS FACHJOURNAL
ACHJOURNAL
2 | 2011
2009
N A C H H A LT I G
BAUEN
OSTSCHWEIZ
MINERGIE-A
MINERGIE-P-ECO
WOHLFÜHLFAKTOR LICHT
MODERNISIEREN
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EIN PRODUKT DER GERBER MEDIA, ZÜRICH
Nachhaltig_Bauen_2_11_US.indd 1
19.08.11 08:26
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19.08.11 08:26
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Inhalt
Fachbeiträge
26 Wohlfühlfaktor Licht, art light GmbH
47 Minergie-A,
das Nullenergiekonzept der Schweiz
64 Solar-Kombi, Swissolar
Titelbild:
EFH Minergie-P, Berneck
Objekte Kanton St.Gallen
7 Minergie-A Spatenstich in Abtwil
Impressum
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
Grafik / Layout
Andreas Merz
Ahornstrasse 15, 5442 Fislisbach
Telefon 056 535 01 48
[email protected]
Redaktion
10 Minergie-P EFH Berneck
14 Minergie-P-ECO EFH Oberriet
20 Minergie-P EFH Altenrhein
33 Minergie Modernisierung Siedlung Kolumbanstrasse St.Gallen
42 Minergie-P Kindergarten Grabs
76 Minergie Modernisierung Schulhaus Mogelsberg
Gerber Media
www.gerbermedia.ch
Gastautoren
Willi Haag
Regierungsrat Kanton St. Gallen,
Mitglied der Energiedirektorenkonferenz
Franz Beyeler
Geschäftsführer MINERGIE
Mario Rechsteiner
art light GmbH, St.Gallen
David Stickelberger
Geschäftsführer Swissolar
Fotos
Fotostudio André Huber
Klosterstrasse 40, 5430 Wettingen
www.fotohuber.ch
Mareycke Rempfler, St. Gallen
[email protected]
Druck
EFFINGERHOF AG
Storchengasse 15, 5201 Brugg
www.effingerhof.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus
nachhaltiger Forstwirtschaft) Bleichung: efc
Einzelverkaufspreis CHF 14.–
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich.
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages.
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Objekte Kanton Thurgau
52 Minergie-P-ECO DEFH Iselisberg
58 Minergie-P-ECO EFH Scherrer Hosenruck
62 Minergie-P-ECO EFH Beerli Nussbaumen
Objekt Kanton Appenzell Ausserrhoden
66 Auf dem Holzweg –
Portrait der Frehner Holzbau, Gais
Objekt Kanton Appenzell Innerrhoden
72 Minergie Modernisierung
Kulturhotel Alpenhof Oberegg
Rubriken
78 Führende Unternehmen in der Ostschweiz
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KANTON ST.GALLEN
«Das St.Galler Energiekonzept ist auf Kurs»
Willi Haag, Regierungsrat
und Mitglied der
Energiedirektorenkonferenz
Der Energieverbrauch und die
CO2-Emissionen nehmen im Kanton St.Gallen seit dem Jahr 1990
stetig zu. Wie sich diese Tendenz
weiter entwickelt, hängt massgeblich von energie- und klimapolitischen Weichenstellungen
ab. Der Kanton St.Gallen orientiert sich für das Erreichen seiner klimapolitischen Ziele am
St.Galler Energiekonzept, das vom Kantonsrat im Jahr 2008
beschlossen wurde. Regierungsrat Willi Haag, Vorsteher
des St.Galler Baudepartementes, berichtet über den Stand
der Umsetzung.
Willi Haag, das St.Galler Energiekonzept ist seit über
dreieinhalb Jahren in Kraft. Ihr Fazit?
Ich bin zufrieden. Das Energiekonzept mit seinen fünf
Schwerpunkten ist auf Kurs, vieles ist umgesetzt und hat sich
etabliert. Besonders beim ersten Schwerpunkt - der Steigerung der Energieeffizienz und dem Einsatz von erneuerbaren
Energien im Gebäudebereich - haben wir in den letzten Jahren viel erreicht. Die Herausforderung für die Zukunft besteht
darin, die anderen vier Schwerpunkte des Energiekonzeptes
ebenfalls auf dieses Niveau zu bringen. Nur so können wir
unser langfristiges Ziel, eine 2000-Watt-Gesellschaft, erreichen.
Was beinhalten die weiteren vier Schwerpunkte?
Der zweite Schwerpunkt liegt auf der vermehrten Produktion erneuerbarer Energien. Man muss nur über die Landesgrenzen schauen um zu sehen, dass der Nachholbedarf in der
Schweiz und bei uns im Kanton St.Gallen enorm ist. Der dritte
Schwerpunkt betrifft die Steigerung der Stromeffizienz und
der vierte befasst sich mit der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand: Der Kanton soll sich bei der Energieeffizienz und
dem Einsatz von erneuerbaren Energien bei den eigenen
Bauten und Anlagen vorbildlich verhalten.
Bei welchen Projekten hat der Kanton St.Gallen diese Vorbildfunktion in den letzten Jahren wahrgenommen?
Bei allen kantonalen Neubauten! Diese werden ausschliesslich im Minergie-Standard realisiert und sind betreffend Energieeffizienz auf einem sehr guten Niveau. Ein gutes
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BAUEN | 2 | 2011
Beispiel dafür ist das BZR in Altstätten, das letztes Jahr eingeweiht wurde. Nebst der Minergie Zertifizierung ist das ganze Beleuchtungskonzept aus energetischer und gestalterischer Sicht sehr gelungen.
Unsere Vorbildfunktion gilt nicht zuletzt auch bei bestehenden Bauten. So wurde im Kantonsstrassenstützpunkt
Mels eine dringend benötigte Beschattung statt mit konventionellen Sonnenstoren mit Photovoltaikpaneelen realisiert.
Diese spenden Schatten und erzeugen gleichzeitig Strom. Sie
sehen, manchmal hilft auch Innovation zur Erreichung unserer Ziele.
Der fünfte und letzte Schwerpunkt betrifft die Information,
Beratung und Bildung …
Auch hier sind wir aktiv. Die Mitarbeitenden der Energiefachstelle zeigen sich so oft wie möglich in der Bevölkerung,
führen Veranstaltungen durch und bieten Schulungen an. Die
Energiefachstelle ist eine Anlaufstelle für alle möglichen Fragen rund um Neubauten und die energetische Sanierung oder
Modernisierung von Gebäuden. Auch die Energieagentur,
über die der Kantonsrat in den Wintermonaten beraten wird,
ist ein wichtiger Pfeiler des fünften Schwerpunktes. Wer sich
heute über die energetische Sanierung seines Hauses informieren will, muss sich zuerst erkundigen, von welchen Stellen er in seiner Gemeinde, im Kanton oder im Bund Leistungen erwarten kann. Mit der Energieagentur St.Gallen wird
eine Organisation geschaffen, die alle Fragen umfassend beantwortet. Das ist für die Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig.
Inwiefern hat die ganze Debatte rund um die Reaktorkatastrophe in Fukushima Einfluss gehabt auf die St.Galler
Energiepolitik?
Die unmittelbare Folge war eine Menge politischer Vorstösse im Energiebereich, eingereicht von ganz links bis ganz
rechts. Langfristig liegt es an uns, Lösungen auszuarbeiten,
unter anderem für den effizienten Einsatz von Elektrizität in
Industrie, Haushalt und Gewerbe. Nach dem bundesrätlichen
Beschluss über die Zukunft unserer Atomkraftwerke wird
nämlich der dritte Schwerpunkt des Energiekonzeptes, die
Steigerung der Stromeffizienz, in unserer Planung ganz bestimmt ins Zentrum rücken. Dies gilt genauso für die Produk■
tion von Strom aus erneuerbaren Quellen.
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A
MT FÜR UMWELT UND ENERGIE (AFU) KANTON ST.GALLEN
Bauen
und
Modernisieren –
St.Gallen
unterstützt
Bauwillige
und
Fachleute
Veranstaltungen «Gebäude erneuern –
Energiekosten senken»
Möchten Sie als Region, Gemeinde, Verein oder Verband eine Veranstaltung durchführen zum Thema Wohngebäude energetisch sanieren?
Der Kanton unterstützt Sie mit Präsentationsunterlagen für Informationsveranstaltungen für Privatpersonen
mit Wohneigentum. Ergänzt werden die Unterlagen mit
Checklisten und Werbemitteln für die Organisation und
Durchführung der Informationsanlässe. Damit können vor
allem Gemeinden ihrer Bevölkerung eine attraktive und
fachlich fundierte Informationsveranstaltung anbieten.
Es stehen acht Referate zur Auswahl:
• Energiekonzept des Kantons St.Gallen: Stand heute
• Vorgehensberatung – Start für eine erfolgreiche
Modernisierung
• Umsetzung in Schritten – Gebäudehülle
• Umsetzung in Schritten – Haustechnik
• Finanzielle Anreize – Förderprogramme
• Stromeffizienz im Haushalt
• Modernisieren mit MINERGIE – das Konzept
• Modernisieren mit MINERGIE – zwei Beispiele
Die Ziele des kantonalen Energiekonzepts
können nur zusammen mit der St.Galler
Bevölkerung erreicht werden. Gebäudeeigentümer kennen den Energieverbrauch
ihrer Bauten, lassen Konzepte für energetische Modernisierungen erarbeiten und
senken Schritt für Schritt den Energieverbrauch ihrer Bauten. Für diese Arbeiten
sind informierte und geschulte Fachleute
gefragt. Dies bei Planung, Ausführung und
auch bei der Nutzung der Objekte. Der Kanton unterstützt Bauwillige, die ihr Gebäude
modernisieren möchten und Fachleute, die
beraten und Bauvorhaben umsetzen, mit
attraktiven Angeboten.
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Vorgehensberatung für Private
Möchten Sie für Ihr Wohnhaus von einer Fachperson einen Beratungsbericht mit Empfehlungen für energetische
Massnahmen erarbeiten lassen?
Der Kanton St.Gallen unterstützt Vorgehensberatungen
finanziell. Konkret umfasst die Vorgehensberatung folgende Arbeiten:
• Die Aufnahme des Ist-Zustands der Gebäudehülle und
der Haustechnik vor Ort.
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• Die Ausarbeitung eines Berichts mit Aussagen über:
· den Zustand der Gebäudehülle und der Haustechnik
· den Handlungsbedarf
· zielführende Massnahmen
· die Wirkung der Massnahmen auf den
Energieverbrauch und den Wohnkomfort
· die ungefähren Kosten und Hinweise
auf Förderprogramme
• Die Besprechung des Berichts mit den
Gebäudeeigentümern.
Tag der offenen Tür von MINERGIE-Bauten im November
Haben Sie schon ein MINERGIE Gebäude besichtigt?
Möchten Sie der Bevölkerung Ihr Gebäude zeigen? Jeweils
anfangs November finden in der ganzen Schweiz die
MINERGIE-Tage statt. Über 200 Eigentümer von Häusern
in allen MINERGIE-Standards öffnen dann ihre Türen. Alle
Interessierten können ein MINERGIE-Haus besichtigen
und sich vor Ort über die MINERGIE-Standards informieren. Hauseigentümer und Fachleute beantworten gerne
Ihre Fragen. Hauseigentümer und Fachleute, welche an
den MINERGIE-Tagen ihr Haus für die St.Galler Bevölkerung öffnen, werden finanziell unterstützt.
Unterstützung bei Veranstaltungen –
beispielsweise Tag der Sonne
Planen Sie im Namen eines Vereins, für eine Gemeinde, Region oder als Privatperson eine Veranstaltung zum
Thema Energie und Bauen? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten wie beispielsweise Aktivitäten zum Tag der Sonne,
Ausstellungen im Gemeindehaus, Informationsveranstaltungen zum Stromsparen im Haushalt.
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Der Kanton St.Gallen unterstützt Ihre Veranstaltung
mit einem finanziellen Beitrag und eine Fachperson der
Energiefachstelle kann Ihren Anlass mit einem Referat ergänzen.
Inhouse-Schulung
Setzen Sie als Unternehmen Bauprojekte um? Möchten
Sie Ihre Kundschaft kompetent beraten, wenn es um Energiefragen geht? Dann vereinbaren Sie mit uns einen Termin für einen halbtägigen Workshop am Ort Ihrer Wahl.
Wir bieten Ihnen einen umfassenden Überblick über energiebewusstes Bauen und energiebewusste Gebäudeerneuerung.
Wählen Sie vertiefte Informationen aus diesen Themen:
• MINERGIE, MINERGIE-P und MINERGIE-A Bauten
• MINERGIE-ECO, Standard für Bauökologie
• 2000-Watt kompatible Bauten
• Strategische Gebäudeerneuerung
• Komfortlüftungen
• Fenster
• Wahl der Wärmeerzeugung / Warmwassererzeugung
• Rationelle Elektrizitätsanwendung
Machbarkeitsstudien für Zweckbauten
Möchten Sie für Ihr Gebäude, beispielsweise einen Gewerbebau, Schulhaus oder Bürogebäude, von einer Fachperson einen Beratungsbericht mit Empfehlungen energetischer Massnahmen erarbeiten lassen? Der Kanton
St.Gallen unterstützt ihr Vorhaben indem er Machbarkeitsstudien für Zweckbauten finanziell unterstützt. Zusätzlich zu den Inhalten von Vorgehensberatungen für
Wohnbauten betrachten Fachpersonen typische Energie-
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AMT FÜR UMWELT UND ENERGIE (AFU) KANTON ST.GALLEN
verbraucher wie Lüftungsanlagen, Komfortklima, Beleuchtung, Warmwasser, gewerbliche Kälte und geben
eine Empfehlung ab.
Machbarkeitsstudien Beleuchtung für Zweckbauten
Möchten Sie wissen, ob die Beleuchtung in Ihrem
Schulgebäude, Verkaufsladen, Büro, Werkstatt oder Restaurant dem Stand der Technik entspricht? Ob Ihre Beleuchtung im Vergleich zu anderen Bauten viel oder wenig
Strom braucht? Welche Massnahmen für eine energieeffiziente Beleuchtung notwendig sind? Lassen Sie von einer
Fachpersonen eine Machbarkeitsstudie erarbeiten. Diese
umfasst eine Aufnahme der Beleuchtung vor Ort, eine Beurteilung des Zustands und eine Empfehlung für eine Beleuchtung im MINERGIE-Standard. Die Studie wird vom
Kanton finanziell unterstützt.
In Zusammenarbeit mit der Baukaderschule St.Gallen
und den beiden Kantonen Appenzell bietet der Kanton
St.Gallen im Winterhalbjahr den Semesterkurs Energieeffizientes Bauen an.
An rund 20 Abenden werden Fachleute aus Planung
und Ausführung unterrichtet.
Energie-Praxis Seminar
Möchten Sie als Fachperson über Aktivitäten des Kantons, die Entwicklung der Energiegesetzgebung, wichtige
Normen von Fachverbänden und Resultate von Studien zu
Energie und Bauen auf dem Laufenden bleiben? Besuchen
Sie das Seminar Energie-Praxis. Es findet zweimal im Jahr
in St.Gallen sowie in Zusammenarbeit mit angrenzenden
Kantonen auch in Ziegelbrücke und Landquart statt.
Weitere Informationen:
Energiefachstelle des Kantons St.Gallen
Tel. 058 229 30 88, www.energie.sg.ch
Verein Minergie
www.minergie.ch
■
.
Angebote für Bauwillige
• Veranstaltungen «Gebäude erneuern –
Workshop zum Thema Bauen und Energie
Sind Sie Architektin oder Architekt, Planerin oder Planer und möchten mehr über energieeffiziente Bauten wissen? Möchten Sie lieber aktiv mitwirken anstatt Vorträgen
zuzuhören? Zusammen mit dem Architekturforum Ostschweiz bietet der Kanton jährlich einen Workshop zum
Thema energieeffiziente Bauten an. Es werden energetisch beste Bauten vorgestellt und in Workshops aktuelle
Themen erklärt und diskutiert.
Semesterkurs nachhaltig Bauen
Interessieren Sie sich für die Zusammenhänge von Gebäudehülle und Haustechnik, erneuerbare Energie, Berechnungsverfahren und die Energiegesetzgebung?
Energiekosten senken»
• Vorgehensberatung für Private
• Tag der offenen Tür von
MINERGIE-Bauten im November
• Veranstaltungen
Angebote für Fachleute
• Inhouse Schulung
• Machbarkeitsstudien für Zweckbauten
• Machbarkeitsstudien Beleuchtung
• Workshop zusammen mit dem ArchitekturForum Ostschweiz
• Semesterkurs nachhaltig Bauen
• Energie-Praxis Seminar
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IM GESPRÄCH MIT STEFAN TRUOG
MINERGIE-A-ECO
«In Zukunft werden
Gebäude zu kleinen
Kraftwerken.»
visiobau architekturbüro stv
bahnhofstrasse 19, 9313 muolen
tel.: 071 411 70 70
fax: 071 411 80 80
www.visiobau.ch
Kommt nach dem Atomausstieg das Null-Energie-Haus? Nach
Fukushima ist die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ein
Riesenthema. Was ist bereits heute möglich und welche Visionen haben wir für die Zukunft? «nachhaltig Bauen» im Gespräch mit Stefan Truog, Mitbegründer und Mitinhaber des Visiobau Architekturbüros STV in Muolen.
Redaktion «nachhaltig Bauen»: Am 15. August erfolgte in Abtwil der Spatenstich zum ersten Minergie-A-ECO
zertifizierten Neubau im Kanton St.Gallen. Können Sie
uns das Projekt kurz vorstellen?
Stefan Truog:
Das Minergie-A-ECO Mehrfamilienhaus mit sechs Eigentumswohnungen entsteht auf einer Parzelle am Fuss
des Sonnenbergs in Abtwil. Vorher stand auf der Parzelle
ein Einfamilienhaus. Speziell am Mehrfamilienhausprojekt
ist, dass es ganzheitlich optimiert wurde. Doch was bedeutet dies nun? Von Anfang an war das Ziel ein Gebäude zu
entwickeln, welches mehr Energie erzeugt, als dieses im
Betrieb benötigt. Und dies umfasst nicht nur das Heizen
oder die Erwärmung des Warmwassers. Wir haben die
Raumwärmeerzeugung, die Warmwassererwärmung, den
Haushaltstrom (z.B. für TV, Kühlschrank etc.), aber vor allem auch die graue Energie genau betrachtet und untereinander optimiert. Nur so ist es möglich, effektiv Energie einzusparen.
Das Resultat ist eindrücklich. Das Gebäude benötigt
nach den Berechnungen effektiv weniger Energie, als im
Betrieb erzeugt werden kann. Gesamthaft benötigt das
Projekt pro Jahr durch die Optimierungen lediglich ca.
29'000 kWh. Dieser Verbrauch Teil sich für die Heizung
(3%), Lüftung (6%), Warmwasser (9%), Hilfsenergie (2%)
und den Haushaltsstrom (43%) auf. Ausgenommen ist die
graue Energie (37%), die ebenfalls ganzheitlich optimiert
wurde. Dieser Verbrauch kann durch die Fotovoltaikanlage,
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welche ca. 30'000 kWh produziert, abgedeckt werden. Zum
Vergleich, ein konventionelles vergleichbares Gebäude benötigt alleine zum Heizen über oft 40 000 kWh.
Damit sich die Besitzer der Wohnungen ganz einfach
über den aktuellen Wasser- und den Stromverbrauch informieren können sind wir daran, Lösungen für ein Monitorring zu erarbeiten.
Erklären Sie bitte unseren Lesern die wesentlichen
Unterschiede zwischen dem bekannten Minergie-P und
den neu lancierten Minergie-A Standard.
Bei Minergie-P ist sehr zentral, die Energieverluste
über die Gebäudehülle soweit wie möglich zu minimieren.
Gleichzeitig sollen die Wärmegewinne, zum Beispiel durch
nach Süden gerichtete Fenster, maximiert werden. Das Ziel
von Minergie-P ist, dass für Heizung, Lüftung und die Erwärmung des Warmwassers möglichst wenig Energie benötigt wird. Daher sind die Anforderungen an die Wärmedämmung der Gebäudehülle sehr streng.
Minergie-A geht bezüglich der jährlichen Energiebilanz
noch einen Schritt weiter, auch wenn die Anforderungen an
die Gebäudehülle nicht mehr ganz so streng sind wie bei
Minergie-P. Bei Minergie-A muss der gesamte Energiebedarf für Heizung, Lüftung und die Erwärmung des Warmwassers komplett mit erneuerbaren Energien gedeckt
werden. Dies bedeutet in der jährlichen Bilanz ein Nullenergiegebäude. Ebenso werden erstmals auch Auflagen an
elektrische Geräte, die sogenannte Weisse Ware, sowie an
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IM GESPRÄCH MIT STEFAN TRUOG
eine effiziente Beleuchtung gemacht. Hier sollen nur noch
effiziente Produkte eingesetzt werden. Ebenso sind erstmals Grenzwerte für die Herstellungsenergie eines Gebäudes (Graue Energie) definiert. Diese beiden Auflagen sind
äusserst sinnvoll, denn Haushaltsstrom und Graue Energie
stellen bei energiebewusst gebauten Gebäuden oft den
grössten Verbraucheranteil dar!
Zentral bei beiden Standards ist und bleibt jedoch die
Konzentration auf höchsten Wohnkomfort!
Vielfach scheitert das Bauen mit einer vernünftigen
Energiebilanz an der Investitionsfreudigkeit oder am
mangelnden Mut. Wo sehen Sie für potentielle Bauherrschaften die grössten Vorteile/Nutzen?
Die Vorteile lassen sich in drei Kategorien einteilen. Finanzielle Vorteile durch tiefere Lebenszykluskosten, bessere Vermarktungschancen des Gebäudes sowie die gesteigerte Behaglichkeit für die Nutzer. Und allenfalls das
gute Gewissen (lacht). Was zudem und insbesondere bei
Minergie-A nicht vergessen werden darf, ist die Reduktion
der Abhängigkeit von externen fossilen Energieträgern.
Allerdings reicht es nicht, das Gebäude nur bezogen auf
die Energie zu optimieren. Es bedarf einer umfassenden
Optimierung von Entwurf, Materialien, Konstruktionen,
Umgebung etc. auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Diese Lebenszyklusbetrachtung birgt ein ungeheures Potential für Investoren, Bauschaffende und Gebäudenutzer. Diesbezüglich muss aber noch ein Umdenken
stattfinden.
www.wohnenamsonnenberg.ch
Ein Projekt mit einer solchen Signalwirkung löst mancherlei Emotionen aus. Wie beurteilen Sie die Chancen für
den Kanton, für andere Architekten aber auch für unsere
Gesellschaft?
Es ist wirklich erfreulich, welche positiven Rückmeldungen wir bekommen. Sei dies vom Kanton oder auch den
Menschen, die in der Umgebung des neuen Mehrfamilienhauses leben. Viele fragen uns, warum solche Projekte
nicht schon früher vermehrt realisiert wurden. Ehrlich gesagt wissen wir darauf keine Antwort.
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MINERGIE-A-ECO
Gebäude mit Signalwirkung sind als «Leuchttürme»
sehr wichtig. Sie helfen uns als Gesellschaft zu erkennen,
was alles erreicht werden kann und dass es mit angemessenem Aufwand möglich ist. Wenn dadurch neue Projekte
dieser Art ausgelöst werden, freut uns das riesig. Allerdings sollte man sich bewusst sein, ein Kopieren von Rezepten wird kaum ausreichen. Es braucht sehr viel Erfahrung und vor allem Know-how, um ein solches Projekt in
einem vernünftigen Kosterrahmen zu realisieren.
In der heutigen Zeit sorgen Energiewende/Atomausstieg für viel Gesprächsstoff. Inwieweit beeinflusst die
Weiterentwicklung zum Nullenergie-Standard die aktuellen Themen?
«Glücklicherweise» hat die Diskussionen um Nullenergiegebäude bereits vor den tragischen Ereignissen in Japan und damit der Energiewende/Atomausstieg begonnen.
Die Medienpräsenz allerdings ist neu und sehr erfreulich.
Energiebewusst erstellte Gebäude stellen ein riesiges Potential dar, den Ressourcenverbrauch deutlich zu minimieren, etwas zur Energieproduktion beizutragen und gleichzeitig den Nutzerkomfort zu steigern. Dies ist schon speziell. Die Aussage «Weniger ist Mehr» bekommt so eine
ganz neue Bedeutung!
Allerdings sind solche Gebäude keine Wundermittel.
Denn Nullenergie ist auf die Jahresbilanz bezogen. Das bedeutet, dass diese Gebäude an kalten Tagen ohne Sonne
auch externe Energie benötigen. Wir werden daher nicht
vermeiden können, auch in vielen weiteren Themenfelder
aktiv an Verbesserungen zu arbeiten.
Sie und Ihr Architekturbüro gelten als zukunftsorientiert und visionär. Ist mit dem Nullenergie-Standard die
Spitze erreicht oder was können wir von der Zukunft noch
erwarten?
Bezogen auf die Wärmeerzeugung haben wir mit dem
Nullenergiestandard sicherlich eine sehr gute Basis. Was
uns stark beschäftigt sind Fragestellungen um die graue
Energie einerseits, und andererseits um die Senkung respektive eigenen Erzeugung der elektrischen Energie. ZuNACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
dem sind Lösungsansätze zum Thema Mobilität und Wohnen dringend gesucht.
Wir sind überzeugt, dass Gebäude in Zukunft zu kleinen
«Kraftwerken» werden. Zudem werden diese nicht mehr
als Inseln betrachtet, sondern mit den Herausforderungen
der Mobilität und der Energieerzeugung zu intelligenten
Netzwerken verknüpft.
Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen
Ihnen noch viele Bauvorhaben im Minergie-A Standard.
■
Die Visiobau wurde
2003 als Familienunternehmung gegründet und
hat das Team dank dem
steten Auftragswachstum
laufend durch diplomierte
Architekten, Hochbauzeichner und Auszubildende erweitert. Somit
konnte die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppelt werden. Durch die
äusserst komplementäre
Knowhow-Verteilung sind
wir vom Einfamilienhausprojekt bis zur grossen
Überbauung ein überzeugender Partner mit spezialisiertem Wissen und Visionen. Ein fairer, kollegialer und achtvoller Umgang im Team sind Eckpfeiler unserer Firmenkultur.
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EFH MATHIEU, BERNECK
Die
Titanic
von
Berneck
Anita Bucher
Ein Haus wie ein Dreieck, ein Balkon wie
ein Schiffsbug. Dieses Einfamilienhaus in
Berneck sorgt für Aufsehen. Auch energietechnisch darf es von sich reden lassen.
Das im MINERGIE-P-Standard konzipierte
Einfamilienhaus verbraucht minimalste
Ressourcen.
Es liegt ein Hauch von «Titanic» in der Luft, wenn man
davor steht. Und auch die Spaziergänger würden ihn immer wieder darauf ansprechen, erzählt der Bauherr. Denn
der Balkon und das Vordach lassen aus dem entsprechenden Blickwinkel unweigerlich an den Monumentalfilm «Titanic» denken. Aber die Ähnlichkeit ist rein zufällig», winkt
der Bauherr ab. Irgendwie hat sich das einfach so ergeben.
Ihnen hätte halt einfach das Grundstück gefallen, erzählt
er. Hier, unweit des Naherholungsgebietes, mit dem Rebberg im Hintergrund, da lässt es sich gut leben, dachten
sie. Und sie behielten recht.
Das Team der 4D holzarchitektur gmbh nahm die Herausforderung an und plante für die aufgeschlossene Familie auf dem dreieckigen Grundstück ein Haus, das sowohl
den gesetzlich vorgegebenen Bauvorschriften, aber auch
der von der Bauherrschaft gewünschten Ökologie ent10
NACHHALTIG
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MINERGIE-P
sprach. - Als Erstes wurde vom Baumeister das Kellergeschoss erstellt. Das eigentliche Wohnhaus wurde als HolzElementbau vorgefertigt und auf der Baustelle aufgerichtet. Im hinteren Bereich des Einfamilienhauses wurde dem
dreieckigen Baukörper zudem ein Carport angegliedert.
neneinstrahlung voll ausgenutzt werden. Auf einer beheizten Wohnfläche von 186 Quadratmetern und sechseinhalb
Zimmern bietet das Einfamilienhaus genügend Platz zum
Leben und Herumtoben für die drei Kinder der Familie.
Voll nach Süden ausgerichtet
«Die Umgebung liessen wir durch einen Naturgärtner
gestalten», erzählt der Bauherr. Verschiedene Bereiche
zum Verweilen, Ausspannen und Wohlfühlen wurden geschaffen. So entstand nebst einem Gemüsegarten und einer Spiel- und Rasenfläche auch ein Kiesplatz mit Grillstelle, wo sich die Familie an heissen Sommertagen oft
aufhält. Beliebt ist bei den Kindern natürlich auch der
nahe kanalisierte Bach. «Hier können die Mädchen Krebse
und Frösche beobachten, oder sie unternehmen kleine
Bachwanderungen bachauf und bachab.»
Zum südlichen Bachverlauf musste ein Abstand von
zehn Metern eingehalten werden. «Zuerst dachten wir an
ein L-förmiges Gebäude», berichtet der Bauherr. Dann
überraschte uns der Architekt mit einer ganz besonderen
Grundform des Gebäudes, welche mit den Terrassen eine
dreieckige Gebäudeform bildet. Grund für diesen Entscheid war die bessere Ausnützung der dreieckigen Fläche
und dass die volle Ausrichtung des Wohnbereichs nach Süden hin möglich wurde. Denn so konnte die seitliche Son-
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Naturnaher Garten
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EFH MATHIEU BERNECK
MINERGIE-P
Nachhaltig - von der Errichtung bis zum Rückbau
«Nachhaltiges Bauen ist nichts anderes als das Errichten von Gebäuden nach dem Ideal des sparsamen Wirtschaftens», zeigt man sich bei der 4D holzarchitektur
gmbh überzeugt. Dies beinhaltet den gesamten Energieverbrauch des Hauses, von der Errichtung über die Nutzung bis zum Rückbau.
Der Wandaufbau des dreieckigen Hauses in Berneck ist
im Minergie-P Standard mit 34-cm-Dämmung erstellt
Kenndaten
Energiebezugsfläche oder Nettogeschossfläche:
186.2 m2
Bruttogeschossfläche:
284.9 m2
Volumen SIA 416
1260 m3
U-Werte
Aussenwand:
0.12 W/(m2K)
Dach:
0.1 W/(m2K)
Boden:
0.11 W/(m2K)
Wärmedämmung:
Zellulosedämmung und
Holzfaserdämmung
Wärmeerzeugung:
Nilan VP 18 Compact
Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und Warmwasseraufbereitung
Erdsonde ca. 60 m Tiefe
Wärmeverteilung:
Bodenheizung
Bauherrschaft
Andreas und Silvana Mathieu
Kübächliweg 7
9442 Berneck
12
Architekt
4D-holzarchitektur GmbH
Kobelwies 2
9463 Oberriet
Tel. 071 761 40 44
www.4d-holzarchitektur.ch
worden. Für die Fassadenverkleidung wurde mit Lärchenholz eine dauerhafte Lösung gefunden. Heizung und
Warmwasseraufbereitung werden mit Erdwärme betrieben, wofür eine Wärmepumpe mit Erdsonde gewählt wurde.
Ein Haus das «atmet»
Bei der Entwicklung der Systemholzbau-Konstruktion
wurden vor allem ökologische, baubiologische und langlebige Materialien ausgesucht. Die Gebäudehülle ist diffusionsoffen konstruiert. Das heisst: Die Bauteile können
Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf auch wieder abgeben. So entsteht ein gesundes, hochisoliertes und atmungsaktives Gebäude, in dem sich die Bewohner wohl
fühlen. Und das tun sie auf jeden Fall. Sei es wenn Sie vom
«Bug Ihres Schiffes» herunter schauen, im Naherholungsgebiet des Rebberges spazieren gehen oder im gemütlichen Garten beim Grillieren sitzen. «Aus den Bernecker
Reben gibt es wunderbare rote und weisse Rheintaler Weine», erzählt der Familienvater. «Wir trinken ganz oft den
Pfauenhalder», ergänzt er dann. «Der ist gleich vom Rebhang hinter unserem Haus!»
■
Minergie-P Planung
G&H Energieberatung AG
Eschner Strasse 53
FL-9487 Bendern
Tel. 00423 373 63 26
www.energieberatung.li
Bauingenieur
Egeter & Tinner AG
im Steinig
9464 Lienz
Tel. 071 767 70 00
www.egeter-tinner.ch
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Philosophie
und Leistung
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BAUEN | 2 | 2011
• Architektur- und Planungsbüro mit 4 Mitarbeitenden
• Planung und Realisierung
sämtlicher Holzbauprojekte
• Kreative, individuelle Architektur in ökologischer Bauweise
• Als Minergie-Fachpartner
grosse Erfahrung in
Minergie-P/Minergie-P-ECO
• Enge Zusammenarbeit mit
führenden Holzbauunternehmen
• Seit 2011 bilden wir
Lehrlinge aus
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18:17 Uhr
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EFH MOCK, OBERRIET
Kuschlige
Wärme
dank
Speicherofen
Anita Bucher
Wenn draussen ein eisiger Winterwind um
die Häuser zieht, wärmt sich die Bauherrschaft auf dem warmen Ofenbänkli des
Holzspeicherofens auf. Dieser verteilt die
kuschlige Wärme im Nu im ganzen Haus.
Dank MINERGIE-P braucht es dafür nicht
mehr als ein paar Scheite Holz.
„Im Winter, wenn es richtig kalt ist, feuern
wir etwa alle 2-3 Tage neu an“, erzählt die
Bauherrin. Wenn die Sonne scheint, ist
dies aber nicht mal unbedingt nötig. Die
passive Sonneneinstrahlung durch die
grossen Fensterfronten wärmt nämlich in
Kürze das ganze Haus auf.
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Ein Speicherofen als Ganzhausheizung
Tatsächlich braucht die junge Familie zur Beheizung ihres Eigenheims im MINERGIE-P-ECO Standard nicht mehr
als knappe zwei Ster Holz pro Jahr. Möglich wird dies
durch intelligente Haustechnik. Über Absorber im Ofen
wird Warmwasser produziert, welches für die Bodenheizung und das Brauchwasser verwendet wird. In der Übergangszeit und im Sommer übernehmen Sonnenkollektoren die Warmwasseraufbereitung für das Brauchwasser
und dienen zusätzlich als Heizungsunterstützung. Dank
Abbrandsteuerung benötigt der Ofen nach dem Anfeuern
keine weitere Betreuung. Abends, wenn der 18 Monate alte
Maurin schon längst friedlich schläft, setzen sich seine Eltern gerne vor den wohlig warmen Ofen. «Oft werfen wir
am Abend noch ein Scheit Holz nach, auch wenn es nicht
nötigt wäre, einfach weil es so schön ausschaut», erzählt
die Bauherrin. Die Begeisterung für den Speicherofen ist
ihr anzumerken. «Wir möchten nichts anderes mehr.»
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14:02 Uhr
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MINERGIE-P-ECO
Bauherrschaft
Nick und Tamara Mock
Eichaustrasse 12A
9463 Oberriet
Architekt
4D holzarchitektur gmbh
Kobelwies 2
9463 Oberriet
Tel. 071 761 40 44
www.4dholzarchitektur.ch
Minergie-P Planung
Christian Meier
Energieingenieur NDS-E
Brühlgasse 39
9000 St.Gallen
Tel. 071 463 74 73
Bauingenieur
Egeter & Tinner AG
im Steinig
9464 Lienz
Tel. 071 767 70 00
www.egeter-tinner.ch
Abstellräume statt Keller
Das 5-Zimmer-Einfamilienhaus hat keinen Keller. In
den Anbauten befinden sich aber Kalträume, die Platz für
all diejenigen Dinge bieten, welche üblicherweise im Keller oder Estrich gelagert werden. Eine feingliedrige Lärchenfassade hebt die Anbauten optisch vom kubischen
Hauptbau ab. Um mehr Gartenfläche zu erhalten wurden
diese Abstellräume übereinander angeordnet. So befinden
sich im Erdgeschoss ein offener Carport, ein überdachter
Eingang und ein Geräteraum. Gleich darüber ist der Abstellraum im Obergeschoss über eine wärmegedämmte
Tür erreichbar. – «Gute Architektur muss in erster Linie
funktional sein und ihren Nutzern entsprechen», hält Architekt Nik Graber von der 4D holzarchitektur gmbh fest. –
Das scheint gelungen. Denn der Bauherrin fällt überhaupt
nichts ein, was sie knappe zwei Jahre nach dem Einzug ändern würde. «Wir möchten nie mehr tauschen», sagt sie
begeistert.
■
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BAUEN | 2 | 2011
Kenndaten
Energiebezugsfläche oder Nettogeschossfläche
Bruttogeschossfläche:
Volumen SIA 416
U-Werte
Aussenwand:
Dach:
Boden:
Wärmedämmung:
Wärmeerzeugung:
Wärmeverteilung:
185.9m2
205.9
730m3
0.10 W/(m2K)
0.11 W/(m2K)
0.10 W/(m2K)
Zellulosedämmung und Holzfaserdämmung
Zentraler Holzspeicherofen mit
Wasserregister (Absorbertechnik)
Warmwasserboiler 1200 Liter
Sonnenkollektoren 11 m2 für Warmasser und
Heizungsunterstützung
Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung
Bodenheizung
Anteile der Wärmeerzeuger
Holzofen:
Heizung: 86% / Warmwasser 25%
Sonnenkollektoren:
Heizung: 14% / Warmwasser 70%
Elektroeinsatz
Warmwasser: 5%
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MINERGIE-P-ECO
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NILAN COMPACT P-ANLAGE
PUBLIREPORTAGE
Dänischer Hersteller von Lüftungsund Wärmepumpentechnik erhält
international anerkannte PassivhausZertifizierung
Das dänische Unternehmen
Nilan, spezialisiert auf energiefreundliche Lüftungs- und
Wärmepumpenlösungen, hat die
international anerkannte Passivhaus-Zertifizierung für seine
Compact P-Anlage erhalten –
als erst dritter Hersteller von
Kompaktanlagen weltweit. Damit
hat Nilan nun den schriftlichen
Beweis, zur Elite der Hersteller
von Lüftungs- und Wärmepumpenlösungen zu gehören.
Am 1. November 2010 erhielt
Nilan A/S die international anerkannte Passivhaus-Zertifizierung
vom deutschen Passivhaus Institut (PHI). Das Zertifikat wird an die
Compact P-Anlage von Nilan vergeben, welche erst die dritte Kompakt-Anlage weltweit ist.
Eine Kompakt-Anlage kombiniert die Techniken aktiver
und passiver Wärmerückgewinnung, Lüftung, Erwärmung
und Kühlung von Gebäuden sowie der Erzeugung von
Brauchwarmwasser. Die Zertifizierung beweist, dass PHI
die Effektivität der Compact P-Anlage, einschliesslich seiner niedrigen Lebensdauerkosten, höherer Rentabilität und
nicht zuletzt ihres hohen COP (Coefficient Of Performance –
den Wirkungsgrad der Anlage) anerkennt, und
verleiht ihr damit das Gütesiegel als empfohlene Passivhaus-Komponente.
Das Beste ausgewählt und perfekt gemacht
Ganz konkret bedeutet die Zertifizierung, dass die Nilan
Compact P ohne weitere Überprüfungen ihrer Effektivität
für den Einbau in Passivhäuser zugelassen ist. Damit können Hersteller von Passivhäusern die Anlage für ihre Bauprojekte verwenden und deren Werte ohne nähere Berechnungen und Nachweis in den, auch von PHI entwickelten,
Energieberechnungskern integrieren, der die Grundlage für
den Bau und den Status des Hauses als Passivhaus bildet.
Dies vereinfacht den Projektierungsprozess und bietet nicht
zuletzt eine Garantie und Sicherheit für die Effektivität des
Produkts.
Wir suchen uns nie den einfachsten Weg. Das Kernprodukt der Compact-Serie war vor der Weiterentwicklung und
dem Upgrade zur Compact P Kandidat für die Zertifizierung.
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Wir hatten jedoch immer das Ziel, ein Produkt zertifizieren
zu lassen, das nicht nur gut ist, sondern den Rahmen
sprengt. Aus diesem Grund haben wir das ausgewählt, was
sehr gut war, und machten es perfekt. Zwei Jahre haben wir
laufend intensiv an der Verbesserung der Anlage gearbeitet, doch die Zeit war es wirklich wert, wir sind mit dem Ergebnis vollauf zufrieden, erklärt Peter Sønderskov, Exportund Marketingdirektor von Nilan.
Lob von einem richtungsweisenden Akteur in der
Niedrigenergie-Branche
Das deutsche Passivhaus Institut, von dem die Zertifizierung vergeben wird, ist ein wichtiger Akteur im Niedrigenergie-Bausektor, nicht zuletzt, weil das Institut das
Passivhaus-Konzept erschaffen hat. PHI setzt mit anderen
Worten den Standard für Häuser, die auf Grund ihres geringen Energieverbrauchs als Passivhäuser gebaut sind.
Das Institut ist somit auch Trendsetter für künftige EUAnforderungen an die Niedrigenergiebauweise.
Zur Arbeit des PHI gehört es zu beurteilen, inwieweit
bestimmte Produkte ausgehend von akkreditierten Testergebnissen als Passivhaus-Komponenten geeignet sind. Ein
Lob von PHI hat daher viel Gewicht und unterstreicht die Fähigkeit der Zertifikatsinhaber zur Schaffung von Lösungen,
deren Energieverbrauch die Umwelt und das Portemonnaie
des Eigentümers so wenig wie möglich belasten.
■
Über Nilan
Nilan entwickelt und produziert für gewerbliche und
private Kunden energiefreundliche Lüftungs- und Wärme–
pumpenlösungen von höchster Qualität, die für ein gesundes Raumklima und einen niedrigen Energieverbrauch
sorgen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Nilan ist seit
seiner Gründung im Jahr 1974 ein international ausgerichtetes Unternehmen, das heute in nahezu ganz Europa
vertreten ist.
Nilan AG
Schützenstrasse 33
8902 Urdorf
Schweiz
Tel. +41 44 736 50 00
[email protected]
www.nilan.ch
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17.8.2011
18:22 Uhr
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ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH
Wärme, die aus
der Tiefe kommt
In der Minergie-P-Wohnüberbauung in Mels wird
das lokale Grundwasser aus 18 Metern Tiefe als Wärmequelle genutzt. Im Rahmen des Contracting-Modells der
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) sorgen
Wärmepumpen für die nachhaltige Energieversorgung.
Die moderne Wohnanlage am Optikweg mit zwei Mehrfamilienhäusern bietet 48 attraktive Mietwohnungen.
Modern ist auch das Energiekonzept der Anlage, die 2009
nach dem Minergie-P-Standard erbaut worden ist und deren Energieverbrauch noch geringer ist als bei herkömmlichen Minergie-Bauten. Damit die Überbauung die strengen Kriterien von Minergie-P erfüllt, wurde der Wärmeenergiebedarf der Bauhülle minimiert und die benötigte
Restenergie für Heizung und Warmwasser wird aus dem
Grundwasser gewonnen.
Wärme aus Grundwasser
Geologische Vorabklärungen in Mels zeigten, dass die
Nutzung von Grundwasser für das Projekt ideal ist. So
lässt sich die lokal vorhandene, erneuerbare Energiequel18
le mittels Wärmepumpen hervorragend nutzen. Wegen
der energieoptimierten Bauweise muss die gesamte Wärmeverteilung nur mit einer Vorlauftemperatur von maximal 30 Grad betrieben werden, was einen äusserst effizienten Wärmepumpenbetrieb ermöglicht. Heute stehen
in der Wohnüberbauung zwei Wärmepumpen im Einsatz –
eine für die Heizanlage, eine weitere für die Erwärmung
des Brauchwarmwassers.
Die Anlage der EKZ liefert pro Jahr rund 66 000 Kilowattstunden Energie für die Heizung und rund 142 000 Kilowattstunden für die Warmwassererwärmung. Davon stehen 8 Kubikmeter Warmwasser dauerhaft bereit.
Technische Herausforderung
Für den Geologen war es äusserst schwierig, die wasserführenden Schichten genau zu lokalisieren und deren
Ergiebigkeit abzuschätzen. Sicherheitshalber wurde bis in
36 Meter Tiefe gebohrt. Schon nach wenigen Stunden zeigten die Pumpversuche, dass die erforderlichen 360 Liter
Grundwasser pro Minute problemlos gefördert werden
können. Das ca. 10 Grad warme Grundwasser wird auf eiNACHHALTIG
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PUBLIREPORTAGE
Angaben zum Unternehmen
Der Bereich EKZ Energiecontracting wurde von den
Elektrizitätswerken des Kantons Zürich 1995 gegründet.
Mit 45 Contracting-Spezialisten gehört das Unternehmen
heute zu den führenden Schweizer Anbietern von
Contracting-Dienstleistungen.
Neben Zürich und Sargans sind die EKZ neu auch in
Châtel-Saint-Denis vertreten.
nen Wärmetauscher in die Heizzentrale gepumpt. Ab diesem Wärmetauscher werden die beiden Wärmepumpen
über einen Zwischenkreis mit der notwendigen Quellenenergie versorgt. Das um ca. 3 Grad abgekühlte Grundwasser wird anschliessend über einen Sickerschacht wieder in den Boden zurückgeführt.
Sichere Versorgung
«Die technische Umsetzung derartiger Anlagen ist
nicht ohne Risiko und erfordert viel Erfahrung» erklärt
Beat Hinder, verantwortlicher Projektleiter EKZ Energiecontracting. Durch die Partnerschaft mit den EKZ konnte
die Bauherrschaft das finanzielle und technische Risiko
für die Wärmeerzeugung an den Energiedienstleister abgeben. Der Kunde bezieht die benötigte Menge Wärme,
Warmwasser oder wenn erforderlich auch Kälte zu einem
vertraglich festgelegten Preis. Er selbst muss keine Investitionen tätigen und kann die Energiekosten über mehrere
Jahre sicher budgetieren. Weiter garantiert der Contractor
einen nachhaltigen und störungsfreien Betrieb – inklusive
Fernüberwachung und 24-Stunden-Pikettdienst.
Die Nachfrage ist beachtlich
Dass die EKZ ein Kundenbedürfnis abdecken, zeigt der
Erfolg des Angebots. Mehr als 600 ökologische Energieerzeugungsanlagen konnten bis heute mittels einem Energiecontracting der EKZ realisiert werden. Insgesamt generieren die betriebenen Anlagen über 80 GWh Komfortwärme und -kälte und ermöglichen jährlich die Einsparung
von rund 22 000 Tonnen CO2.
■
Kernkompetenzen:
Als Contractor übernehmen die EKZ folgende
Leistungen:
• Projektverantwortung von Planung über Bau bis zum
Betrieb und Unterhalt der Energieerzeugungsanlage
• Finanzierung sämtlicher Erst- und Ersatzinvestitionen
• Professionelle Betriebsführung und permanentes
Energiemanagement
• Fernüberwachung der Anlage und 24-StundenPikettdienst
Kundensegment:
• Wohnbau
• Dienstleistungsbetriebe
• Öffentliche Hand
• Gewerbe und Industrie
EKZ Porträt
Die EKZ setzen rund zehn Prozent der in der Schweiz
benötigten elektrischen Energie ab. Damit gehören sie
zu den grössten Schweizer Energieversorgungsunternehmen.
Insgesamt profitieren rund eine Million Menschen von
einer sicheren, umweltgerechten Stromversorgung und
der breiten Dienstleistungspalette des Unternehmens.
Die EKZ engagieren sich mit zahlreichen Massnahmen
für die Erhöhung der Energieeffizienz und die Förderung
erneuerbarer Energien.
Insgesamt beschäftigen sie über 1500 Mitarbeitende,
darunter über 180 Lernende.
Elektrizitätswerke des Kantons Zürich
Energiecontracting Ostschweiz
Grossfeldstrasse 18
7320 Sargans
Telefon 058 359 49 80
E-Mail [email protected]
www.ekz.ch/contracting
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14:04 Uhr
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EFH FISCHBACHER ALTENRHEIN
eco – das
ökologische
Minergie-P
Holzhaus
Regional, ökologisch, einfach, kompakt
sowie baubiologisch und energetisch auf
höchstem Niveau.
So präsentiert sich das erste eco-Systemhaus in Holzelementbauweise vom
Architekturbüro frehner architekten und
dem Holzbauer HWS Holzdesign.
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Der Wunsch der Bauherrschaft nach einem ökologischen, energieeffizienten und trotzdem kostengünstigen
Haus konnte auf dem komplett flachen Grundstück direkt
hinter dem Schilfgürtel in Altenrhein optimal umgesetzt
werden.
Der kompakte 8.4 m x 12.2 m grosse Kubus mit 200 m2
beheizter Bruttogeschossfläche konnte optimal gegen die
Sonne ausgerichtet werden. Zur Senkung der Kosten und
aufgrund der Lage im Hochwasserbereich des Bodensees
wurde auf eine Unterkellerung verzichtet. Die trotzdem
gewünschten Nebenräume konnten einerseits im überdachten Terrassenanbau untergebracht werden, andererseits wurde der Doppelcarport mit einem Abstellraum erNACHHALTIG
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MINERGIE-P
gänzt. Zusätzlicher Stauraum bietet der Vorratsraum hinter der Küche und der Abstellraum unter der Treppe.
Ein weiterer Wunsch der Bauherrschaft war ein mitwachsendes Haus, das einfach an wechselnde Bedürfnisse und Familienstrukturen angepasst werden kann.
Das 51/2-Zimmer-Haus kann ohne grosse bauliche Anpassungen in ein 71/2-Zimmer-Haus ausgebaut werden.
Einerseits kann der grosse lichtdurchflossene Begegnungsraum im Obergeschoss zu einem weiteren Kinderzimmer geschlossen werden, andererseits ist der nördliche Bereich des Wohnzimmers dazu ausgelegt, durch eine
Wand in ein Büro oder Gästezimmer umfunktioniert zu
werden. Wenn dann das Wohnzimmer zu eng wird, ist der
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unbeheizte Anbau mit der Holzfassade im Nu in einen vollverglasten, gedämmten Wintergarten umgebaut. Natürlich sind Heizung, Lüftung und elektrische Installationen
für diese zukünftigen Umnutzungen bereits vorhanden.
Das nach baubiologischen Massstäben geplante Holzhaus steht in einer wasserdichten Betonwanne als Schutz
vor dem Hochwasser. Der luftdichte und dampfdiffusionsoffene Wand- und Dachaufbau ist mit einheimischer Holzwolle gedämmt. Ein mineralischer Aussenputz schützt die
gesunde Konstruktion vor Witterungseinflüssen und Algenbildung und lässt überschüssige Feuchtigkeit entweichen. Die Konstruktion ist frei von Kunststoffen und Wohngiften und wird aus einheimischen Produkten im regiona21
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EFH FISCHBACHER ALTENRHEIN
MINERGIE-P
len Holzbaubetrieb von HWS Holzdesign in Berneck produziert. Die unvergleichlich hohe Behaglichkeit, ein natürlicher Feuchtigkeitsausgleich und das gesunde Raumklima ist für den Bewohner spürbar.
Im innern ist die Holzkonstruktion nur an den sichtbaren Holzelementdecken erkennbar. Um das Fichtenholz
vor dem Nachdunkeln zu schützen, sind die Deckenelemente mit weiss pigmentierter Seife behandelt. Die Wände
sowie die heruntergehängten Decken sind weiss gestrichen. Der massive, zwei cm dicke Langriemenparkett in
Eiche zieht sich durch das ganze Haus, gibt Wärme und
wirkt erdend. Einzelne Farbflächen geben Frische und
Energie in die Kinderzimmer. Die grosse Fensterfront gegen Süden lässt die Natur ins Wohnzimmer. Gegen Norden
und Westen geben mehrere Schlitzfenster den Blick frei
auf den unberührten Schilfgürtel am Ufer des Bodensees.
Dank dem kompakten Baukörper, der hohen Dämmstärke von 44 cm und der optimalen Ausrichtung zur Sonne kann bei diesem Gebäude auf eine konventionelle Heizung verzichtet werden. Einzig ein Kompaktgerät der Firma Drexel und Weiss wird noch zur Wärmeerzeugung eingesetzt. Es beinhaltet eine Kleinstwärmepumpe sowie ein
Bauherrschaft
Mareike und
Stefan Fischbacher
Sonnenstrasse 16
9423 Altenrhein
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Entwicklung
eco-Systemhaus
frehner architekten
St.Gallen
HWS Holzdesign
Berneck
www.ecopassivhaus.ch
Architektur
frehner architekten
Goldbrunnenstrasse 42
9000 St.Gallen
071 245 82 25
www.frehner-architekten.ch
Modul für die automatische Komfortlüftung. Das Kompaktgerät benötigt sehr wenig Platz im Technikraum. Dank
des geringen Wärmeverbrauchs kann die benötigte Energie ganz einfach der Frischluft mitgegeben werden.
Für die Wassererwärmung wird ein kleiner Wärmepumpen-Boiler eingesetzt. Dieser bezieht die Wärme über
eine Absorberleitung, die entlang der Kanalisation auf
dem Grundstück angebracht worden ist und deren Abwärme nutzt. Da der Wärmepumpen-Boiler mehr Wärme erzeugt, als er für das warme Wasser benötigt, kann zur
Komfortsteigerung in den Nasszellen eine Bodenheizung
oder ein Handtuchradiator betrieben werden.
Dank dem ausgeklügelten und optimierten System ist
es möglich, dass für die gesamte Heizung, die Warmwassererzeugung und die Lüftung nur noch Kosten von zirka
300 Franken pro Jahr anfallen.
Das Haus kann jedoch noch weiter optimiert werden.
Die Zuleitungen für Photovoltaikpanels zur Stromerzeugung sind bereits auf dem Dach vorbereitet. Mit dem Erstellen dieser Sonnenkollektoren kann mehr als der gesamthaft benötigte Strom erzeugt werden. Somit wird das
Haus zum Plusenergiehaus!
■
Holzbauplanung und
Ausführung, Innenausbau
HWS Holzdesign
Littenbachstrasse 1
9442 Berneck
071 722 90 50
www.hws-holzdesign.ch
Bauingenieur
CDS Bauingenieure AG
Karl-Völker-Strasse 2
9435 Heerbrugg
Tel. 071 726 11 55
www.cds-sieber.ch
NACHHALTIG
HLK - Ingenieur und
Ausführung
De-Stefani AG
Industriestrasse 13
7000 Chur
081 284 65 24
www.de-stefani.ch
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WICHTIGE KONTAKTADRESSEN
Kanton St. Gallen
Amt für Umwelt und
Energie (AFU)
Lämmlisbrunnenstr. 54
9001 St.Gallen
www.afu.sg.ch
NACHHALTIG
Kanton Thurgau
Abteilung Energie
Schlossmühlestrasse 9
8510 Frauenfeld
www.energie.tg.ch
BAUEN | 2 | 2011
Geschäftsstelle
Minergie
Steinerstrasse 37
3006 Bern
www.minergie.ch
IG Passivhaus Schweiz
Geschäftsstelle
Lussistrasse 7
8536 Hüttwilen
www.igpassivhaus.ch
art lihgt GmbH
Zürcher Strasse 202
9014 St.Gallen
www.artlight.ch
Swissolar
Neugasse 6
8004 Zürich
www.swissolar.ch
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VIRTUELLE ERNEUERUNG ONLINE
Energiesparen:
eVAL zeigt wie
Energie sparen ist keine Kunst. Alles, was es für eine
energetische Erneuerung braucht, ist ein Internetzugang.
Mit dem neuen Online-Tool eVALO können auch Laien in
Kürze ihr Haus virtuell erneuern. Hinter der spielerischen
Anwendung stehen exakte Berechnungen, die auf wissenschaftlicher Grundlage beruhen.
Sven Sparsam, ein fiktiver Hauseigentümer, will Energie
sparen. Sein dafür vorgesehenes Budget beläuft sich auf
80 000 Franken. Aber leider hat er von energetischen
Erneuerungen keine Ahnung. Sven Sparsam weiss sich zu
helfen: mit dem kostenlosen Online-Tool eVALO. Auf
www.evalo.ch gibt er zuerst seine Adresse, dann Angaben
zu seinem Gebäude ein: frei stehendes Einfamilienhaus,
Flachdach, zwei Stockwerke, Baujahr 1982, Ölheizung etc.
Mit den Angaben des Nutzers und mit den regionalen Klimadaten errechnet eVALO den Energieverbrauch eines Gebäudes. 188 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr
sind es bei Sven Sparsam. Das entspricht der Energieklasse
G, der schlechtesten Kategorie.
Vorschlag nach Budget …
Nun kann Sven Sparsam aus einer Vielzahl von Massnahmen zum Energiesparen auswählen. Aber wo beginnen?
Bei der Heizung? Bei der Kellerdecke? Antworten liefert
eVALO: Sven Sparsam gibt sein Budget ein – und erhält
www.evalo.ch: Die Anwendung ist spielerisch, die Berechnungen sind sehr genau.
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PUBLIREPORTAGE
Sauber und Sven Sparsam können diese Empfehlungen
ganz nach ihren Wünschen anpassen. Und mit einem Klick
auf «Abschlusskontrolle» erfahren sie, ob die ausgewählten
Massnahmen ein schlüssiges Gesamtpaket ergeben.
Wissenschaftliche Grundlage
Experten für Bauphysik und erneuerbare Energien der
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften haben
die wissenschaftliche Grundlage für eVALO entwickelt. An
der praktischen Umsetzung des Online-Tools haben mehrere Industriepartner mitgewirkt, darunter auch die Dämmstoffproduzentin Flumroc. www.evalo.ch
■
eVALO berücksichtigt die regionalen
Klimadaten – die Karte zeigt neben
den Messstationen auch den Standort
des nächsten Flumroc-Beraters.
Die Erneuerung anpacken:
Mit der Unterstützung
durch eine Baufach-Person
gelingt die praktische
Umsetzung der mit eVALO
geplanten Energiesparmassnahmen.
innert Sekundenbruchteilen einen massgeschneiderten
Erneuerungsvorschlag: Dämmung des Dachs, der Kellerdecke und der Fassade, neue Haustüre und Fenster sowie
Ersatz der alten Ölheizung durch eine moderne Anlage mit
thermischen Solarkollektoren und Gasbrenner. Kostenpunkt: 75 600 Franken, netto. Von den Dämmprodukten
über das Baugerüst bis hin zur Montagearbeit ist alles inbegriffen.
… oder Sparziel
Auch die fiktive Eigentümerin Sarah Sauber will ihr Haus
erneuern. Ihr Ziel ist es, möglichst viel Energie zu sparen
und dafür ein Zertifikat zu erhalten. In eVALO schiebt sie den
Energiespar-Regler bis in den Minergie-Bereich –
und schon schlägt das Online-Tool die effizienteste und
kostengünstigste Kombination von Massnahmen vor. Sarah
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BAUEN | 2 | 2011
Die Flumroc AG in Kürze
Die Flumroc AG stellt seit über 60 Jahren Dämmprodukte aus Steinwolle her. Anwendungsgebiete sind
die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin beschäftigt 290 Mitarbeitende (inkl. 29 Lernende)
und gehört damit zu den grössten Arbeitgebern im
Sarganserland. Die Flumroc AG engagiert sich seit
Jahren aktiv für energieeffiziente Lösungen und ganzheitliche Energiekonzepte. Sie weist immer wieder auf
das grosse Energiesparpotenzial im Baubereich hin und
ist Leading Partner des Vereins Minergie.
Flumroc AG
Postfach
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
Fax 081 734 12 13
www.flumroc.ch
[email protected]
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ART LIGHT
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GMBH ST.GALLEN
Wohlfühlfaktor
Licht
Eine nachhaltige und energieoptimierte Bauweise wird
in den letzten Jahren zunehmend gefordert und durch
entsprechende Gesetzesbestimmungen und Regulative
auch durchgesetzt. Ziel ist es, den Energieverbrauch so
gering wie möglich zu halten und ökologische Aspekte zu
integrieren. Erreicht werden diese Ziele und Forderungen
zum einen durch die Optimierung der Gebäudehülle
(Dämmung) und zum anderen durch eine Reduktion des
elektrischen Energieverbrauchs. Gerade bei Schulanlagen spielt dabei die künstliche Beleuchtung eine wesentliche Rolle. Die SIA Norm 380/4 «Elektrische Energie im
Hochbau» regelt den Umgang mit der künstlichen Beleuchtung. Es wird definiert, wie viel elektrische Energie
die Beleuchtung pro Jahr und Fläche maximal verbrauchen darf. Dies geschieht leider nur allzu oft zu Lasten
der Raum- und Aufenthaltsqualität.
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Mit einer bewussten Tages- und Kunstlichtplanung
können jedoch sehr wohl Räume, die zum Verweilen einladen geschaffen werden. Dies zeigt der Neubau des Berufsund Weiterbildungszentrums Rorschach-Rheintal in Altstätten.
Das Berufs- und Weiterbildungszentrum ist Teil des
Ensembles von öffentlichen Gebäuden am Rande der östlichen Altstadt von Altstätten. Die fugenlose, monolithische Fassade aus Sichtbeton unterstreicht die Erscheinung
des Gebäudes, das als Zeichen für Bildung steht. Die Fassadengestaltung weist auf die innere Organisation des
Gebäudes hin. Die grossformatige, fassadenbündige Verglasung im Erdgeschoss wiederspiegelt die öffentliche
Nutzung und repräsentative Funktion. Im Gegensatz dazu
stehen die Lochfenster mit den tiefen Leibungen, welche
den Schul- und Lehrbetrieb darstellen.
Betritt man die repräsentative Eingangshalle durch eine
der beiden, aus dem Quader herausgeschnitten Volumen,
betont der fugenlose Terrazzoboden die Grosszügigkeit des
Raumes. Der zurückhaltende Glanz der geschliffenen
Oberfläche erzeugt eine elegante, zeitlose Raumatmosphäre und unterstützt die Lichtführung.
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BAUEN | 2 | 2011
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17.8.2011
18:27 Uhr
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PUBLIREPORTAGE
Hier wird zum ersten Mal die konsequente, architekturbezogene Lichtführung wahrnehmbar. Im Wechselspiel
sorgen Tages- und Kunstlicht für eine ausgewogene Lichtstimmung. Präzise in die Decke integrierte, freistrahlende
Lichtleisten folgen der klaren Orientierung der Architektur
und unterstreichen die skulpturale Wirkung der Treppenanlage. Bewusst sind die Leuchten parallel zu dem gedrehten Treppenraum angeordnet. Damit wird eine Betonung
des Treppenverlaufs möglich und schafft symbolisch Spielraum für sich frei im Raum bewegende Gedanken der Nutzer. Mit seiner ungewohnt geometrischen Form schafft der
Treppenraum eine gewollte, leichte Irritation im Raum und
zugleich einen einladenden Übergang zwischen den Geschossen. Verstärkt wird dies durch das Beleuchtungskonzept, welches sich an der Untersicht des Treppenlaufs fortsetzt und die optische Kontinuität zwischen den Geschos-
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BAUEN | 2 | 2011
sen verstärkt. Beleuchtung und Treppe verschmelzen unverkennbar mit dem Gebäude.
Die Tageslichtnutzung wird hier geprägt durch vier
grosse Oberlichter über der Treppenanlage und den Fenstern bei den Aufenthaltsbereichen in jedem Geschoss.
Das in die Raumtiefe eindringende, zenitale Tageslicht verschränkt sich in jedem Geschoss mit dem seitlich eindringenden Licht und moduliert so den gesamten Raum.
Die Schul- und Verwaltungsräume sind fassadenorientiert und werden über grosse Kastenfenster mit Tageslicht
durchflutet. Der Sonnenschutz wurde mittels Rafflamellen-Storen gelöst. Diese sind mikroperforiert und erlauben
so dem Nutzer den Aussenraum immer visuell warzunehmen und sorgen für eine minimale Grundhelligkeit im
Raum. Auch hier ist der starke Architekturbezug des Beleuchtungskonzeptes lesbar. Um eine möglichst sachliche
Gestaltung, die viel Spielraum für ein konzentriertes Lernen und Arbeiten eröffnet, arbeitet man mit nur zwei grossflächigen Leuchten pro Fensterachse. Diese sind meist
in eine Akustikdecke integriert. Nur in hohen Räumen
im Erdgeschoss wurden die gleichen Leuchten gependelt
installiert.
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ART LIGHT
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GMBH ST.GALLEN
Insgesamt unterstreicht das Beleuchtungskonzept die
Grundaussage des kompakten Gebäudes und folgt dem Dialog zwischen den sachlich ruhig gestalteten Räumen des
Lernens und der spannungserzeugenden Treppenhalle.
Der kompakte Baukörper weist ein sehr günstiges Verhältnis von Volumen zu Gebäudeoberfläche auf und wurde
vollständig im Minergie-Eco-Standard ausgeführt. Um
auch im Bereich der Beleuchtung die entsprechenden
Energiekennzahlen zu erreichen, wurden grundsätzlich
nur Leuchten modernster Bauart mit einem sehr hohen
Wirkungsgrad eingesetzt. Die Raumgestaltung mit hellen
Oberflächen tragen ebenfalls zu dieser ausgezeichneten
Energiebilanz bei. Sämtliche Leuchten werden in Abhängigkeit des Tageslichtes und der Präsenz in den einzelnen
Räumen reguliert. Um die Tageslichtnutzung und den visuellen Raumkomfort so gut wie möglich zu gestalten,
wurde ein Sonnenschutz mit einer Mikroperforation eingesetzt.
Mit einem Energiebedarf von 1,9W/m2 und 100lx
Beleuchtungsstärke liegt der Energiebedarf für die
Beleuchtung deutlich unter dem Minergie – Zielwert.
Diese Schulanlage zeigt auf eindrückliche Weise, dass
eine integrale Lichtplanung die geforderten Energiekennzahlen erreichen kann ohne dabei die Architektursprache
PUBLIREPORTAGE
zu schwächen. Dieser Ansicht waren auch die Juroren,
welche das Gebäude mit der Auszeichnung «Gutes Bauen
2006-2010» prämierten. Zusätzlich zur optimierten Energiebilanz ist eine nachhaltige Gebäudetechnologie auch
aus pädagogischer Sicht wertvoll. Die Nutzer lernen den
Umgang mit einer zeitgemässen Gebäudesteuerung.
Gleichzeitig werden sie zu einem rationellen Umgang mit
Energie sensibilisiert.
Bauherrschaft:
Kanton St.Gallen, vertreten durch
Hochbauamt des Kantons St.Gallen
Baumanagement 1
9000 St.Gallen
Architekten:
Tobler Litscher GmbH Architekten ETH SIA
8004 Zürich
Beleuchtungsplanung:
art light GmbH
9014 St.Gallen
Fotos:
Haspeter Schiess
9016 St.Gallen
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NACHHALTIG
■
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EGOKIEFER
PUBLIREPORTAGE
eVALO: Ein innovatives AnalyseTool für die Gebäudesanierung
eVALO ist ein neues, innovatives Analyse-Tool für die
Gebäudesanierung. Mit wenigen Eingaben ermittelt es den
aktuellen energetischen Zustand des Gebäudes, wobei schon
realisierte Sanierungsmassnahmen berücksichtigt werden.
Darauf aufbauend kann man mit eVALO Verbesserungen bei
der Gebäudehülle wie auch bei der Haustechnik simulieren.
Die Auswertungen sind vielfältig: Zum einen wird die Energiekennzahl aktualisiert, die Investitionskosten berechnet,
sowie mögliche Fördergelder kalkuliert. Zum andern berücksichtigt eVALO den Gebäudestandort. Damit lässt sich
auch das Potenzial für Solarenergiegewinne berechnen, dies
für Solarthermie wie auch für Solarstrom. Nach Abschluss
der Simulationen generiert eVALO eine gebäudespezifische
Projektierhilfe, die viele wertvolle Grundlagen für die Planung einer sinnvollen Sanierung liefert.
Hinter der Idee dieses neuartigen Analyse-Tools für die
Gebäudeerneuerung stehen Experten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur. In
Zusammenarbeit mit der Firma a2-c AG in Schaffhausen ist
in wenigen Monaten ein Tool entstanden, das seinesgleichen
sucht. Die Bedienung von eVALO ist denkbar einfach und für
eine korrekte Berechnung und Auswertung garantieren die
Experten der ZHAW.
Von Beginn an haben sich drei bekannte Schweizer Unternehmen aus der Energieeffizienz-Branche engagiert und
auch deren fachliches Wissen eingebracht:
• EgoKiefer, Nr. 1 im Schweizer Fenster- und Türenmarkt.
• Flumroc, Herstellerin von Dämmprodukten aus Steinwolle.
• Hoval, Anbieter energieeffizienter Haustechnik-Lösungen.
Unter www.evalo.ch finden Bauenergiefachleute und
interessierte Hausbesitzer die massgeschneiderten Tools der
jeweiligen Anbieter. – eVALO: Nie war es einfacher, komplexe
Technik und Berechnungen von Gebäuden in derart beeindruckender Einfachheit darzustellen.
■
EgoKiefer AG
Schöntalstrasse 2, CH-9450 Altstätten SG
T +41 71 757 33 33, F +41 71 757 35 50
[email protected]
www.egokiefer.ch www.energy-and-more.ch
Sozialarbeit mit
Schweizer Schafwolle
fiwo ist eine gemeinnützige Sozialfirma
mit rund 40 Arbeitsplätzen und stellt
Dämmungen, Vliese,
Bettwaren, Nadelfilz
und Geschenkartikel
her.
Unsere Firma fabriziert bereits seit 2005 sowohl lose als auch verdichtete Dämmvliese und hat als erste Firma in der Schweiz diese zu
formstabilen Dämmplatten weiterentwickelt.
fiwo-Dämmungen sind EMPA-getestet und weisen eine sehr gute
Wärmeleitzahl von 0.0354 W/mK auf. Das Feuchteverhalten ist ein entscheidender Faktor eines Dämmstoffes. Wolle absorbiert bis 30 %
Feuchtigkeit, verhindert Kondensation und muss diffussionsoffen verbaut werden.
Im Jahr 2010 konnten wir bereits 300 Tonnen von Züchtern ankaufen und vor Ort in Bischofszell/TG weiterverarbeiten, und das bei 900
Tonnen jährlich anfallender Schweizer Wolle.
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Dämmplatten aus Schweizer Schafwolle
• hautfreundlich
• feuchtigkeitsregulierend
• schalldämmend
• gesundes Raumklima
• nachwachsender Rohstoff
• schadstoff- und formaldehydreinigend
• klimatisierende Eigenschaften
• biologisch und ökologisch wertvoll
• einfach und rasch zu verlegen
• Normmasse und Formstabilität
• wohlig warm
fiwo Wollverarbeitung
Im Brühl 2
9220 Bischofszell
Tel. Zentrale 071 424 66 66
www.fiwo.ch
[email protected]
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ST.GALLISCH-APPENZELLISCHE KRAFTWERKE AG
SAK Energiecontracting
schont die Natur
Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist ein Gebot
der Stunde. Bauherren und Nutzer wollen weniger abhängig von fossilen Brennstoffen sein und damit auch
den Ausstoss von klimaschädlichen Abgasen verringern.
Die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK)
bietet mit dem Geschäftsmodell des Energiecontractings
eine zukunftsweisende Lösung an. Ein Beispiel dafür ist
die Siedlung «Wohnen im Park» in Appenzell.
Sie ist ein wahres Bijou, die Siedung «Wohnen im Park»
für betreutes Wohnen in Appenzell. In die Überbauung integriert sind ein öffentliches Restaurant sowie die Spitex.
Erstellt wurden die acht dreigeschossigen Häuser mit insgesamt 46 altersgerechten Wohnungen in unterschiedlichen Grössen sowie der Gewerbebau von einer Genossenschaft. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung in unmittelbarerer Nähe des Dorfzentrums können
die verschiedenen Dienstleistungen für ihr Wohlbefinden
je nach ihren Bedürfnissen nutzen. Genauso wie den Wohnenden die Mühen des Alltags beim «Wohnen im Park»
abgenommen werden, so entlastet das SAK Energiecontracting die Siedlungsbetreiber bei der Energienerzeugung bzw. -nutzung. Zum einen konnten dank der Energiecontracting-Vereinbarung bei den Investitionen für Hei30
zung und Warmwasser erhebliche Einsparungen erzielt
werden und zum andern sorgt die SAK zuverlässig für Betrieb und Unterhalt der Anlagen. Die ersten Wohnungen
wurden im November 2009 bezogen und bei der Genossenschaft blickt man auf rund eineinhalb Jahre Erfahrung
mit dem SAK Energiecontracting zurück – und die sind gut.
Zum einen laufen die Anlagen problemlos und wenn doch
einmal Schwierigkeiten auftreten sollten, wären die Fachleute der SAK sofort zur Stelle. Aber nicht nur der Betrieb
macht keine Sorgen, auch die Abrechnung gestaltet sich
einfach und transparent, «für uns eine optimale Lösung in
jeder Beziehung», sagt dazu Katja Geiger, welche für die
administrativen Belange der Genossenschaft zuständig
ist.
Erdwärme wird genutzt
Das SAK Energiecontracting nutzt die Erdwärme. Aus
der mittels Erdsonden und Wärmepumpen gewonnenen
Energie wird Wärme zum Heizen und zur Erzeugung von
Warmwasser gewonnen. Wärmepumpen beziehen rund
drei Viertel der daraus resultierenden Energie aus der
Umwelt und verursachen beim Betrieb mit einem entsprechenden Strommix keine CO2-Emmissionen. «Wirtschaftlich macht diese Art der Wärmeerzeugung vor allem für
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PUBLIREPORTAGE
Wohn- und Gewerbebauten Sinn, die mit einer minimalen
Heizleistung von 20 Kilowatt und einem minimalen thermischen Energieverbrauch von 40 000 Kilowattstunden pro
Jahr auskommen», sagt Simon Schoch, Verkaufsleiter
Energiecontracting der SAK. Die SAK achtet beim Bau der
Anlagen im Übrigen darauf, dass qualitativ hochwertige
Komponenten verwendet werden, sind diese doch Voraussetzung für einen möglichst störungsfreien und damit sicheren Betrieb über eine lange Zeit.
Investitionskosten fallen weg
Der grösste Nutzen für die Kunden ist der Wegfall der
hohen Investitionskosten für eine alternative Energieerzeugungsanlage. Zudem fällt für den Kunden neben der
Finanzierung auch die Verantwortung für Projektierung,
Bau, Betrieb und Unterhalt weg. Simon Schoch: «Die SAK
baut, finanziert, betreibt und wartet die Heizungsanlagen
während der gesamten Vertragsdauer. Für die Bereitstellung der Anlage bezahlt der Kunde jährlich einen festen
Grundbetrag an die SAK, sowie einen variablen Teil für die
effektiv bezogene Energie für Heizung und Warmwasser.»
Ein Energieliefervertrag regelt sämtliche finanziellen und
technischen Details wie Verantwortlichkeiten, Vertragsdauer, Preise und Abrechnung. So ist den Kunden ein jahrelanger sorgenfreier Energiebezug garantiert.
Auch Nah- und Fernwärme
Die SAK bietet ihren Kunden aber noch weitere Möglichkeiten zur Nutzung von erneuerbarer Energie an. So
wird beim Nahwärmeverbund im sanktgallischen Degersheim die Abwärme eines lokalen Industriebetriebes
mittels Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen erzeugt. Bei den Beteiligungen an den beiden Holzkraftwerken in Nesslau im Toggenburg und im Erlenhof in Gossau
(SG) wird die Wärme hingegen durch die Verbrennung von
Holz erzeugt und zum Teil über eine Wärme-Kraft-Koppelung verstromt. In Planung befinden sich weiter Fernwärmeverbünde in Wittenbach und Herisau, bei denen Holz
zur Wärmeerzeugung vorgesehen ist, auch hier ist eine
Verstromung möglich.
Die SAK
Die St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) ist
der führende regionale Dienstleister für Netze und Energie
in den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und
Appenzell Innerrhoden. Mit 270 Mitarbeitenden deckt die
SAK die ganze Wertschöpfungskette ab: Von der Energiebeschaffung über Planung, Bau, Betrieb sowie Instandhaltung von Netzen und Anlagen bis hin zu Vertrieb und Rechnungsstellung. Über ein leistungsstarkes Verteilnetz werden direkt oder indirekt 440 000 Menschen sicher mit
Strom versorgt. Zur Strom- und Wärmegewinnung aus erneuerbarer Energie engagiert sich die SAK weitsichtig im
Bau und Betrieb von Stromproduktions- und Wärmepumpenanlagen und beteiligt sich an entsprechenden Investitionen. Mit SAKnet befindet sich ein Glasfasernetz im Aufbau, welches Privat- und Geschäftskunden die schnelle
Datenübertragung ermöglicht.
■
Objektdaten Wohnen im Park, Appenzell
Nutzung
9 Wohn- und Gewerbehäuser für betreutes
Wohnen, Restaurant
und Büros
Wohneinheiten
46
Projektrealisation
2009 / 2010
Wärmeerzeugungskonzept
dezentrale Wärmeerzeugung für Heizen
und Warmwasser
Anzahl Anlagen
Total 10 Anlagen
2 nur Heizen
1 nur Warmwasser
7 Heizen und Warmwasser
Technologie
Erdsonden-Wärmepumpen-Heizanlagen
Total Erdsonden
22 x 200 m
Total installierte Heizleistung 268 kW
Total Energielieferung p.a.
534 000 kWh
Telefon: 071 229 51 51
[email protected]
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www.sak.ch
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HELVETIC ENERGY GMBH
MEDIENMITTEILUNG
Saubere Energie jetzt!
Umdenken – für eine Zukunft
mit erneuerbarer Energie
Flurlingen, Mai 2011 – Die menschliche Tragödie und
die katastrophalen Auswirkungen des Atomunfalls in
Japan haben viele Energiekonsumenten wachgerüttelt.
Erneuerbare Energien sind gefragt und zahlreiche Hausbesitzer möchten jetzt in eine Solaranlage investieren.
Helvetic Energy und ihre Fachpartner präsentieren eine
spezielle Aktion: Wir schenken den Bauherren ein Modul
oder einen Kollektor im Wert von rund 1000 Schweizer
Franken beim Kauf einer kompletten Solaranlage.
Erfahren Sie mehr unter www.saubere-energie-jetzt.ch
Eine einmalige Gelegenheit für alle Bauherren, jetzt in
erneuerbare Energien zu investieren. Sei es zur Stromproduktion (Photovoltaik) zur Gewinnung von Energie für
Warmwasser und Heizungsunterstützung (Solarthermie)
oder sogar eine Kombination von beiden Systemen – der
Bauherr erhält qualitativ hochwertige Produkte und durch
unsere Fachpartner eine fachmännische Installation.
Die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energieträgern ist sehr gross. Nach wie vor wird ein hohes Mass an
Eigeninitiative des Einzelnen gefordert, wenn es um die
Zukunft unserer Energieversorgung geht. Zahlreiche
Hausbesitzer haben sich deshalb entschlossen, trotz der
zur Zeit noch bestehenden Warteliste für die kostendeckende Einspeisevergütung, in eine Solarstrom Anlage zu
investieren. Motivation dazu ist in erster Linie das Stück
Unabhängigkeit, welche einem die Solaranlage auf dem
eigenen Dach gibt. Auch der Einsatz von Sonnenkollektoren zur Erzeugung von Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung bedeutet ein Stück Unabhängigkeit für den
Betreiber der Solaranlage.
Helvetic Energy und ihre Fachpartner sind überzeugt,
dass sich die Investition in die Energie von der Sonne auszahlt. Hausbesitzer, welche sich jetzt für eine Solaranlage
entscheiden, können sich über das «gute Gefühl» beim
Duschen mit Warmwasser, wohliger Heizwärme im Winter
oder Strom von ihrem Dach freuen – die Sonne stellt nämlich keine Rechnung.
■
Helvetic Energy ist ein selbständiges Schweizer Unternehmen und baut auf 25 Jahre Führung und Erfahrung
in der Solartechnik. Die Entwicklung, Herstellung und
der Vertrieb von hochwertigen Produkten für Solarwärme und Solarstrom sind seit Jahren das Kerngeschäft
– dazu gehören seit 2010 auch energieeffiziente Solarsysteme. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Helvetic
Energy GmbH mit 45 Mitarbeitenden einen Umsatz von
40 Millionen Schweizer Franken in der Schweiz.
Kontakt:
Helvetic Energy GmbH
Winterthurerstrasse
8247 Flurlingen
Tel. 052 647 46 70
Fax 052 647 46 79
[email protected]
Alle Medienmitteilungen zu Helvetic Energy können
Sie auch im Pressedienst unserer Webseite
www.helvetic-energy.ch herunterladen.
REDAKTIONELLE PARTNER
4D holzarchitektur gmbh
Kobelwies 2
9463 Oberriet
www.4d-holzarchitektur.ch
Bauatelier Metzler GmbH
Schmidgasse 25
8500 Frauenfeld
www.bauatelier-metzler.ch
Frehner Holzbau AG
Rotenwies 1
9056 Gais
www.frehnerholzbau.ch
mkoeppel Architekten
Schützenstrasse 13
9443 Widnau
www.mkoeppel.ch
architektur.stutz
Steineggstrasse 23
9113 Degersheim
www.architekturstutz.ch
atm3 AG
Werdenstrasse 90
9472 Grabs
www.atm3.ch
Frehner Architekten GmbH
Goldbrunnenstrasse 42
9000 St.Gallen
www.frehner-architekten.ch
Honegger Architekt AG
Am Rebberg 3
8535 Herdern
www.honeggerarchitekt.ch
Max Pfister Baubüro AG
Burgstrasse 108
9013 St.Gallen
www.pfister-baubuero.ch
visiobau architekturbüro stv
Bahnhofstrasse 19
9313 Muolen
www.visiobau.ch
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MODERNISIERUNG MFH KOLUMBANSTRASSE ST.GALLEN
MINERGIE
WohnbauSanierung
im
Minergie
Standard
Im Osten der Stadt St.Gallen, etwas abseits der Verkehrsachse Langgasse, liegt
die Wohnüberbauung Heiligkreuz der Max
Pfister Baubüro AG, St. Gallen. Sämtliche
der drei- bis fünfgeschossigen Wohnbauten wurden in den Jahren 1950 und 1951
erstellt und wurden bereits teilweise
energetisch saniert. Da die Max Pfister
Baubüro AG schon seit über 25 Jahren
energetische Sanierungen an ihren Liegenschaften vornimmt und die Nachhaltigskeitsaspekte bei der Unterhaltsplanung immer mit einbezogen werden, wurde in den Jahren 2010/2011 die erste Altbauliegenschaft der Wohnüberbauung
Heiligkreuz im MINERGIE-Standard saniert.
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
Die aufwändige Sanierung des Hauses Kolumbanstrasse 56/58, welche die Max Pfister Baubüro AG in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Pfister + Pfister,
St. Gallen ausgeführt hat, war für alle Beteiligten eine
neue und spannende Erfahrung. Mittlerweile ist die Liegenschaft wieder bewohnt und die ersten Energieverbrauchszahlen liegen bereits vor: aus energetischer Sicht
hat sich die Sanierung auf jeden Fall gelohnt. Die beiden
Firmen Max Pfister Baubüro AG (Bauherrschaft und aus33
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MODERNISIERUNG MFH KOLUMBANSTRASSE ST.GALLEN
führendes Hochbauunternehmen) und das Architekturbüro Pfister + Pfister (Planer) haben in den letzten 25 Jahren
zahlreiche energetische Sanierungen durchgeführt und
dabei mit jedem neu realisierten Projekt ihr Know-How im
Bereich der Altbausanierung vergrössert. Die positiven
Auswirkungen auf den Energieverbrauch der einzelnen
Liegenschaften konnten mit jeder Sanierung gesteigert
werden und auch die technischen Feinheiten einer Altbausanierung konnten über all die Jahre besser erforscht
werden. Das stetige Streben nach weiteren Verbesserungen im energetischen Bereich war dann auch der Auslöser
für das ehrgeizige Projekt einer energetischen Totalsanierung im MINERGIE-Standard.
Die Liegenschaft Kolumbanstrasse 56/58, erbaut 1951,
ist ein 50er-Jahre Bau, in dem vor der Sanierung die typischen Altbauprobleme (schlechtes Leitungsnetz, hoher
Energiebedarf, keine oder kleine Balkone, etc.) aufgetreten sind, welche die Wohnqualität und letzten Endes auch
die Vermietbarkeit negativ beeinflussen. Daher beschloss
der Verwaltungsrat der Max Pfister Baubüro AG die Liegenschaft zusammen mit den beiden Nachbarliegenschaften Kolumbanstrasse 52/54 und 48/50 nach den neusten
34
Regeln der Technik energetisch zu sanieren. Die grössten
Energieeinsparungen versprach man sich vom MINERGIE
Standard und plante dementsprechend (neben den üblichen Sanierungsmassnahmen) den Einbau einer Komfortlüftung und die Umstellung auf eine Erdsondenheizung.
Aufgrund des Entscheids für die MINERGIE-Sanierung
sah sich die Max Pfister Baubüro AG mit einer weiteren
Premiere in der Firmengeschichte konfrontiert: Bis anhin
konnten alle Mieterinnen und Mieter einer Liegenschaften
während den Sanierungen in ihren Wohnungen bleiben,
was mit dem Einbau einer Komfortlüftung nicht mehr
möglich war. Da das Wohl der Hausbewohner in der Firma
Pfister einen sehr hohen Stellenwert hat, wurde für jeden
einzelnen Mieter individuell eine Lösung gesucht, so dass
niemand mit der Kündigung in der Hand auf sich alleine
gestellt war. Zusätzlich hat die Max Pfister Baubüro AG die
Umzugskosten übernommen.
Sobald die Liegenschaft nicht mehr bewohnt war,
konnte mit den umfangreichen Umbauarbeiten angefangen werden. Parallel zu den Abbrucharbeiten wurden die
Mikropfähle für die Fundation der Balkonanbauten eingeNACHHALTIG
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MINERGIE
baut und die neuen, wesentlich grösseren, thermisch getrennten Balkone (Ausladung 2,50 m) wurden betoniert. Im
Inneren der Liegenschaft wurde das gesamte Leitungsnetz erneuert (Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen) und in jeder Wohnung eine Komfortlüftung installiert,
welche jeweils für 6 Wohnungen über ein zentrales Lüftungsaggregat (mit Gegenstrom-Wärmetauscher) im Keller mit Frischluft versorgt wird. Die alte Ölheizung wurde
entfernt und durch eine moderne Wärmepumpenanlage
ersetzt, welche die Wärme über drei Erdsonden (je 320 m)
bezieht. Damit die Liegenschaft mit der viel geringeren
Wärmemenge, welche von der Wärmepumpe bereitgestellt wird, trotzdem genügend beheizt werden kann, wurden die Isolationswerte des Hauses durch verschiedene
Massnahmen stark erhöht: es wurde eine 16 cm dicke Isolationsschicht auf die Fassade aufgetragen, die Kellerdecken und die Estrichböden wurden zusätzlich isoliert und
auch sämtliche Fenster wurden durch moderne HolzMetall-Fenster ersetzt.
Da das Leitungsnetz ohnehin ersetzt werden musste,
wurden auch gleich alle Nasszellen total erneuert und den
heutigen Bedürfnissen angepasst. Die Küchen wurden im
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
Jahre 2006 teilsaniert und konnten so belassen werden.
Um den Neubaucharakter des sanierten Altbaus noch zu
verbessern, wurden in Zusammenarbeit mit einem Akustiker vor Baubeginn Schallmessungen durchgeführt und
anhand der Resultate geeignete Schalldämmungsmassnahmen ergriffen. Die sanierte Liegenschaft erfüllt nun
die normalen Neubauschallschutznormen.
Mittlerweile ist die Sanierung abgeschlossen und alle
Wohnungen sind wieder vermietet und bezogen. Die ersten
Erfahrungen zeigen, dass das Energiekonzept funktioniert
und dass der Energieverbrauch nach den ersten Messungen bei erfreulichen 37 kWh/m2 Wohnfläche liegt. Aus
energetischer Sicht ist die Sanierung zu 100 % gelungen;
einzig die hohen Kosten von ca. CHF 250 000.– pro Wohnung werden bei den nächsten Investitionsentscheidungen
nochmals detailliert analysiert werden müssen, da sie
nicht mehr weit weg von den Kosten eines Ersatzneubaus
liegen.
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MODERNISIERUNG MFH KOLUMBANSTRASSE ST.GALLEN
Energiekonzept
Minergie
Max Pfister Baubüro AG, St.Gallen und
Architekturbüro Pfister + Pfister, St.Gallen
SIA 380/1:2007
(Eingabe vor 31.12.2009)
Gebäudedaten
Gebäudekategorie:
MFH
(9x 3 Zi.-Whg, 3x 4 Zi.-Whg)
Umbau- / Neubau Altbau
Energiebezugsfläche:
1168 m2
Gebäudehüllzahl:
1.28
Heizwärmebedarf:
41.7 kWh/m2
Endenergiebedarf (Strom):
57.5 KWh/m2
Komfort-Lüftung mit WRG:
Lüftungsgerät: SevenAir / Habitus 1.2
Wärmerückgewinnung
mit Gegenstrom-Wärmetauscher
Wärmeerzeugung Heizung/Warmwasser:
Erdsonden:
3x 230 m
Wärmepumpe: Hoval Thermalia 60H
Wärmeabgabe: Heizkörper
(Niedertemperatur)
Bauherrschaft
Max Pfister Baubüro AG
Burgstrasse 108
Postfach 269
9013 St.Gallen
Tel. 071 274 17 17
www.pfister-baubuero.ch
36
MINERGIE
Die Max Pfister Baubüro AG wurde 1933 von Max und
Martha Pfister-Stäheli gegründet. Mittlerweile wird
die Firma in der zweiten resp. dritten Generation von
Jürg Pfister resp. Andreas Pfister geführt. Die Kerntätigkeit des Unternehmens umfasst die Verwaltung
und den Unterhalt des eigenen Liegenschaftenbestandes im Raum St.Gallen–Gossau–Rorschach. Da von
der Vermietung über den Hauswartdienst bis zum baulichen Unterhalt bei der Max Pfister Baubüro AG alles
möglichst «in-house» erledigt wird, setzt sich das flexible Team des St. Galler Familienunternehmens aus diversen Berufsgattungen zusammen (Verwalter,-innen,
Hauswarte, -innen, Gärtner, Maler, Bauarbeiter, Administration). Insgesamt beschäftigt die Max Pfister Baubüro AG rund 80 Mitarbeiter.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro
Pfister + Pfister, welches im gleichen Bürogebäude an
der Burgstrasse 108 in St.Gallen untergebracht ist,
wird schon seit Jahrzehnten gepflegt. Das Architekturbüro Pfister + Pfister wird von Peter Pfister (Bruder von
Jürg Pfister und ältester Sohn des Firmengründers) zusammen mit seinem Sohn Nicola Pfister geführt.
Architekt
Pfister + Pfister
dipl. Architekten ETH/SIA
Burgstrasse 108
Postfach 269
9013 St.Gallen
Tel. 071 274 17 41
www.pfisterarch.ch
Bauingenieur
Grünenfelder + Lorenz AG
dipl. Bauingenieure ETH/SIA
Vadianstrasse 35
9000 St.Gallen
Tel. 071 228 29 59
www.gruenenfelder-lorenz.ch
NACHHALTIG
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SWISSPOR
An ihren Früchten
sollt ihr sie erkennen
Der neue, erweiterte Prüfstand bietet die Möglichkeit, beliebige
Testszenarien zu definieren und neu auch mittels Laser-Scannern die Oberfläche abzutasten und auf feinste Veränderungen
zu untersuchen. Damit werden wertvolle Erkenntnisse zum
Langzeitverhalten unter wechselnder Temperaturbelastung gewonnen.
Eine tolle Zusammenarbeit lässt sich immer an
konkreten Resultaten und Erfolgen messen. Seit längerer Zeit arbeitet die swisspor AG intensiv mit der Hochschule Luzern zusammen. Mit Erfolg, denn die steten
Optimierungen und Verbesserungen im Detail bringen
immer wieder grosse Vorteile. Nochmals bessere
Dämmwerte und eine nochmals vereinfachte Verarbeitung gibt es jetzt bei unseren neuen Fassadenplatten
swissporLAMBDA Plus / Light.
Sonne, Regen, Hitze und Kälte, aber auch unterschiedlich beschaffene, nicht ebene Untergründe gehören zum
Alltag auf einer Baustelle. Bei den heutigen Dämmstärken
gilt es, mehr denn je, die komplexen Zusammenhänge bei
der Verarbeitung näher zu untersuchen und entsprechende Optimierungen an den Produkten vorzunehmen. Ziel ist
38
es, dass Verarbeiter bei jeder Witterung schnell und sicher
arbeiten können.
Neues Design für swissporLAMBDA Plus /Light
Fassadenplatten bis 200 mm.
Die bereits bekannten Entlastungsschlitze von swisspor haben nun eine neue Dimensionierung und geometrische Anordnung erhalten. Diese sind jetzt asymetrisch angeordnet. Eine Verbesserung die dem Verarbeiter auf der
Baustelle mehr Sicherheit und kürzere Verlegezeiten
bringt. Jede Platte kann verbaut werden, so wie sie in der
Hand liegt. Eine spezielle Bezeichnung «Wandseite» ist
nicht zu beachten. Diese neuen Platten verfügen über optimale Verarbeitungseigenschaften bei jeder Witterung,
auch bei direkter Sonneneinstrahlung.
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«Magische Schlitze»
gegen den Kräfteaufbau bei Sonneneinstrahlung. Die von
den swissporLAMBDA
Plus / Light Fassadenplatten bereits bekannten, innovativen «Entlastungsschlitze» sind
neu asymetrisch angeordnet. Das Handling
beim Verarbeiten wird
dadurch nochmals einfacher und sicherer.
Mit nochmals verbesserten !D-Werten von nur 0.030
W/(m·K) für swissporLAMBDA Plus und 0.032 W/(m·K)
für swissporLAMBDA Light.
Fassadenaufbauten sollten immer bessere Dämmwerte erreichen, dabei aber so schlank wie möglich bleiben.
Diese Forderung von Planern und Architekten ist verständlich. Mit dieser Vorgabe wurden die Hochleistungsdämmplatten aus der Familie swissporLAMBDA Plus /
Light für möglichst schlanke verputzte Fassaden entwickelt. Die neuen Platten eignen sich damit bestens für alle
hochwertigen und leistungsstarken Systemaufbauten.
Der neue Prüfaufbau von der Hochschule Luzern bringt
neue Erkenntnisse während der Produktentwicklung
hervor.
Mit dem neu entwickelten Prüfaufbau, einer Spezialanfertigung die in Zusammenarbeit mit der swisspor AG entwickelt wurde, können verschiedene thermische Zustände
und Abläufe simuliert werden. Unterschiedliche Oberflächentemperaturen, schneller Temperaturanstieg, langsame Abkühlung – alles kein Problem, der Prüfstand lässt
sich entsprechend programmieren. Kraftsensoren in zwei
Ebenen und mehrere Lasersensoren registrieren kleinste
Veränderungen. Verschiedene Temperaturfühler messen
an unterschiedlichen Stellen die Temperaturverteilung im
innern einer Dämmplatte. Alle Daten werden aufgezeichnet, protokolliert und können anschliessend ausgewertet
werden.
Der harte Alltag auf einer Baustelle wird auf diese
Weise, auf relativ kleinem Raum, quasi in einem Zeitraffer
simuliert. Dies erlaubt es, eine beliebige Anzahl an Experimenten und Prüfzyklen vollautomatisch durchzuführen.
Ein komplettes Sortiment – für jede Anwendung.
Von der einfachen swissporEPS Fassadenplatte bis zur
Hochleistungsdämmplatte swissporLAMBDA Plus mit einer intelligenten Plattenrandlösung, swisspor bietet ein
volles Sortiment für jede Anwendung. Dabei gibt es keine
Kompromisse bei der Herstellung und beim Service. Welches Produkt auch immer zur Anwendung kommt, swisspor steht für Schweizer Qualität bester Güte.
■
Weitere und ausführliche Informationen und
Auskünfte sind erhältlich unter www.swisspor.ch
oder Telefon 056 678 98 98
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17.8.2011
18:36 Uhr
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PHOTOVOLTAIK
Ästhetische Lösungen
für Photovoltaikanlagen
(Abb. 1)
Die beiden Gebäudehüllenunternehmen Scheiwiller
Bedachungen-Spenglerei-Sanitär AG (Fachpartner 3S
Photovoltaics) und die merz+egger ag aus dem Grossraum St. Gallen stellen sich der Herausforderung die
Arbeitssicherheit, die Machbarkeit und die ästhetischen
Ansprüche für eine Photovoltaikanlage unter einen Hut
zu bringen, im Besonderen für die Indach-Lösungen im
Steildachbereich. Das Ziel der beiden Familienunternehmen ist die technische Anforderung für eine funktionierende Dachbedeckung inklusive Unterdach in der
Machbarkeit abzuklären. Das heisst, mit dem vorhandenen Knowhow als Dachdecker über einen funktionierenden Dachaufbau und dessen Lebensdauer in ein harmonisches homogenes Gesamtbild einer dachintegrierten
Photovoltaikanlage einzubringen.
Machbarkeit
Die Machbarkeit spielt eine wichtige Rolle und sollte
Bestandteil erster Abklärungen und Beratung sein. Die
Module übernehmen die Funktion der Dachbekleidung
und müssen somit die gleichen Eigenschaften wie z. B.
die Ziegel übernehmen. Das heisst, eine regenableitende
Schicht und Bestandteil der Gebäudehülle. Nicht zu vernachlässigen ist das Unterdach. Das Unterdach muss teil40
weise den neuen Bedingungen und Einflüssen durch die
Module angepasst werden. Grundlegend sollte eine fugenlose Unterdachbahnbahn verwendet werden.
Die Hinterlüftung spielt eine weitere wichtige Rolle
und hat durch die hohen Temperaturen unter den Modulen
Einfluss auf die Leistung der Anlage, sowie auf die Lebenserwartung des Unterdachs. Eine funktionierende
Hinterlüftung ist das A und O einer langlebigen und leistungsfähigen Photovoltaikanlage und dessen Unterdach.
Durch die Integration der Module und somit deren Gleichstellung mit der alten Dachhaut verändert sich nichts im
Unterhalt des Daches. Es entstehen keine neuen Herausforderungen oder zusätzliche Kosten, wie z.B. Moosbildung auf den Ziegeln bei Aufdach-Anlagen oder erhöhte
Kosten für die Auswechslung von defekten Ziegeln, die das
Ab- und Anbringen der Module mit sich trägt oder eventuell sogar den Zugang ohne grossen Aufwand verunmöglichen.
Die statische Belastung der Unterkonstruktion ist
durch den Ersatz der Dachbekleidung «praktisch» zu vernachlässigen, da das Gewicht sogar kleiner wird. Durch die
gleichmässige Verteilung über die ganze Dachfläche entstehen auch keine Punktlasten, die mit den grossen Umwelteinflüssen zu Problemen führen können.
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PUBLIREPORTAGE
Ästhetik und Architektur
Der Grundsatzentscheid für eine Indach-Anlage auf
Ein- und Mehrfamilienhäuser ist aus der Sicht der beiden
Unternehmen naheliegend und bringt nur Vorteile mit
sich. Eine hohe Priorität hat die Erhaltung des Ortsbilds
und trägt eine gestalterische Verantwortung für jeden
Unternehmer. Die dachintegrierten Lösungen verändern
nichts am Charakter und Form eines Gebäudes. Durch das
vollflächig harmonische Bild der Anlagen haben die Architekten eine weitere Gestaltungsmöglichkeit im Umgang
mit alternativen Energien.
ProduktMegaSlate®-Solardachsystem
Mit dem Produkt der Schweizer Firma 3S Photovoltaics, Mitglied der Meyer Burger Group ist es gelungen, allen angesprochenen Punkten in der Machbarkeit und den
Ansprüchen im fachlichen, ästhetischen und architektonischen Bereich gerecht zu werden. Mit den zusätzlichen
Möglichkeiten, wie einzelne Module nach Mass zu produzieren, Dachfenster und thermische Kollektoren formgleich zu integrieren, können alle baulichen Gegebenheiten gelöst werden. Somit gehen keine Nutzflächen verloren. Das ganze Potenzial der Dächer wird sinnvoll ausgeschöpft. Die Firma 3S Photovoltaics ist ein Unternehmen
mit Sitz und Produktion im bernischen Lyss und zählt zu
den Marktführern in dieser Branche. MegaSlate®-Solarmodule sind durch den TÜV zertifiziert und strengstens auf
Wind- und Schneelasten, Regendichtheit, Hagel sowie
Brandsicherheit geprüft.
Arbeitssicherheit
Die Arbeitssicherheit für die Montage und den nachfolgenden Unterhalt von Photovoltaikanlagen muss Inhalt
in der Beratung und einer Offertstellung sein. Vor allem
die Sicherheit im Unterhalt birgt Herausforderungen und
fällt in den Bereich der Machbarkeit. Die Kompetenz für
eine korrekte Ausführung liegt bei den Unternehmen und
ist Teil der Philosophie der Unternehmenskultur von
Scheiwiller Bedachungen-Spenglerei-Sanitär AG und der
merz+egger ag.
Angebot
Die Machbarkeit, Offertstellung, Planung, Ausführung
und Koordination Schlüsselfertig «aus einer Hand» anzubieten zählt zu den Stärken der beiden Unternehmen. Mit
einem breiten Fachwissen und einer kompetenten Beratung werden Sie gut bedient.
■
Kontakt
• Scheiwiller Bedachungen-Spenglerei-Sanitär AG
(Fachpartner 3S Photovoltaics), Herr Silvan Scheiwiller
Gossauerstrasse 38, 9246 Niederbüren,
Tel. 071 422 31 45, www.scheiwiller-ag.ch
• merz+egger ag, Herr Stefan Merz, Herisauer Strasse 70
9015 St. Gallen, Tel. 071 310 00 41, www.merzegger.ch
• 3S Swiss Solar Systems AG, Schachenweg 24, 3250 Lyss
Tel. 032 391 11 11, www.3s-pv.ch
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14:21 Uhr
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KINDERGARTEN GRABS
Energiebewusst
von
Kindesbeinen
an
Carmen Eschrich
Verantwortungsvoll für die nächste
Generation bauen – Nachhaltigkeit kann
kinderleicht sein. Wo könnte man den
Kleinsten eine bessere Möglichkeit geben,
das gesunde Raumklima eines Minergie-P
Gebäudes zu geniessen als im neuen
Kindergarten in Grabs?
Klare Linien empfangen die jungen Besucher des neuen Kindergartens in Grabs. Durch die Reduktion in Form
und Materialisierung fügt sich der Bau sensibel in das
Mischquartier ein, ohne mit dem markanten Altbestand zu
konkurrieren. Die unbehandelte, horizontal gerichtete
Romboid-Holzschalung unterstreicht die Geradlinigkeit
des Bauwerks und bietet zudem eine wirtschaftlich attraktive Fassadengestaltung. Die wohlüberlegten Lochfenster
versinken mit warm überdämmten Rahmen tief in der Ge42
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17.8.2011
18:39 Uhr
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MINERGIE-P
bäudeflucht, die Schalung fliesst bis in die Laibungen und
Stürze und schafft Durchgängigkeit im Fassadenbild. Die
Westfassade ist grosszügig verglast und beschert den
Hauptaufenthaltsräumen reichlich Tageslicht.
Ost-West ausgerichteter Grundriss
Der rechteckige, zweigeschossige Holzbau ist auf einer
Grundfläche von ca. 20 x 14 m äusserst wirtschaftlich und
klar strukturiert. Er steht parallel zur öffentlichen Strasse,
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BAUEN | 2 | 2011
damit war die Ost- Westorientierung gegeben. Man betritt
das Gebäude über den Eingang auf der Nord- oder Südseite. Von beiden Seiten kommend landet man im Erschliessungsgang entlang der Ostfassade, der hell im Morgenlicht glänzt. Mittig öffnet sich der Korridor zu einem innenliegenden Sanitär- und Erschliessungskern mit Treppe ins
Obergeschoss. An der Westfassade liegen die beiden
Gruppenräume, das Herz des Kindergartens. Neben der
Abendsonne aus Westen profitieren sie von der Belichtung
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14:22 Uhr
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KINDERGARTEN GRABS
MINERGIE-P
aus Norden bzw. Süden. Hier betritt man auch den Garten,
der die Kinder zum Spielen einlädt.
Das Obergeschoss springt an Ost- und Südfassade aus
der Gebäudeflucht zurück und schafft so einen angenehmen Ausblick. Der Aussenbereich ist dem abtrennbaren
Gruppenraum vorgelagert, dem grössten Raum des Obergeschosses. Ein Büro mit Teeküche bietet Rückzugsmöglichkeit für die Mitarbeiter. Da es keinen Keller gibt, wurde
in diesem Geschoss ein fast 18 m2 grosser Technikraum
untergebracht.
Auf Holz gebaut
Der zweistöckige Holzelementbau mit Schwellen- und
Ständerkonstruktion ruht auf massiven Fundamenten. Die
Ständer sind mit 20 cm ausgedämmt, zusätzlich gibt es
eine aussen angebrachte, atmungsaktive, 6 cm starke
Holzfaserplatte. Innen erhielten die Gipskartonplatten
Glasfasertapeten, die bei Bewegungen des Holzbaus mitarbeiten. Fusswarm, pflegeleicht und strapazierfähig bieten die durchgängig verlegten Marmoleumbodenbeläge
angenehme Spieloberfläche für die Kinder. Es handelt sich
dabei um einen Linoleum, dessen Hauptbestandteil Leinöl
ist. Das Öl oxidiert zu einer dickflüssigen Masse, dem sogenannten Linoleumzement und bildet die Basis des Linoleums – eine nachhaltige Lösung der Bodenbeläge.
Minergie-P in Kinderschuhen
Erst während des Baus entschied sich die Bauherrschaft für den fortschrittlichen Minergie-P Standard. Mit
Bauherrschaft
Schulgemeinde Grabs
Sporgasse 7
9472 Grabs
Tel. 081 750 33 00
44
Architekt / Bauleitung /
Baukoordination
atm3 ag
Werdenstrasse 90
9472 Grabs
Tel. 081 382 00 00
www.atm3.ch
einem Mehraufwand von gerade einmal CHF 30 000.–
konnte dieses vorbildliche Ergebnis umgesetzt werden.
Die rund 5 kWp starke Photovoltaikanlage ermöglicht einen energieautarken Betrieb. Beheizt wird der Kindergarten mittels Fernwärme vom nahe gelegenen Schulhaus.
Der Bau ist einfach und schlicht, doch gerade das ist seine
grosse Stärke.
.
■
Bauingenieur
Linder & Bokstaller AG
Schönfeldstrasse 10
9470 Buchs
Tel. 081 710 51 51
www.l-und-b.ch
HTL- und Sanitäringenieur
Technoplan Sargans AG
Ragazerstrasse 25
7320 Sargans
Tel. 081 720 46 36
www.tps-sargans.ch
NACHHALTIG
Holzbauingenieur
gruner + wepf
Ingenieure AG
Industriestrasse 8
9471 Buchs
Tel. 081 750 18 18
www.grunerwepf.ch
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14:22 Uhr
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t i o n e n . . . I n n o v a t i o n e n . . . I n n o v a
Schnell schön
schützen
Nutzen Sie das ausgebaute Flumroc-Sortiment an Deckenplatten: für Wärmedämmung, Brandund Schallschutz in Keller, Halle, Tiefgarage und Arbeitsraum.
Eine kahle Decke in Nutzräumen hat viele Nachteile:
Wärme geht verloren, es ist
laut, der Brandschutz ist häufig
ungenügend, und meistens ist
die Decke kein schöner Anblick.
Mit einer Dämmung aus Steinwolle sind diese Probleme auf
einen Schlag gelöst – ob in einem Alt- oder in einem Neubau.
Die Flumroc-Deckenplatten
halten die Wärme am richtigen
Ort, schlucken den Lärm und
verhindern im Notfall die Ausbreitung von Bränden.
Die drei Produkte Flumroc
TOPA AKUSTIK sowie Rockfon
FACETT und FACETT Lux erhalten
Sie in vielen verschiedenen Dämmdicken zwischen 40 und 200 Millimeter. Die Platten überzeugen auch optisch, dank der einseitigen Beschichtung mit einem Glasvlies in unterschiedlichen Weisstönen. Weitere Informationen finden Sie in der neuen
Broschüre «Hochwertige Nutzraumdecken», die auf www.flumroc.ch
zum Download bereitsteht.
Flumroc AG
Industriestrasse 8
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
www.flumroc.ch
Energieeffiziente Möbel?
Das Thurgauer Architekturbüro «Bauatelier Metzler» gehört zu den innovativen
Architekturbüros im Bereich energieeffizientes Bauen, nun stellt das Büro einen Sessel vor.
Warum? – Drei Fragen an den Architekten Thomas Metzler.
Werden die Architekten des Bauateliers Metzler jetzt auch
Möbelgestalter?
Ich habe mich bereits in meinerAusbildungszeit an der Hochschule für
Gestaltung und Kunst mit demThema auseinandergesetzt.Räume und
Raumwirkungen sind auch in unseren Bauprojekten von Bedeutung,das
Mobiliar ist in diesem Kontext selbstverständlich ein wichtiger Bestandteil.Unsere Erfahrungen mit nachhaltigem Bauen haben uns auf den Gedanken gebracht,diese Prinzipien auch auf das Mobiliar umzusetzen.Der
vorliegende Sessel ist vollumfänglich aus regionaler Produktion und es
werden keine gesundheitlich bedenklichen Materialien eingesetzt.Wir
sind erstaunt,dass in der Möbelindustrie kaum Bewegungen in diese
Richtung festzustellen sind.Aus diesem Grund sind wir gemeinsam mit
einem Partner aus der Möbelindustrie selber aktiv geworden.
Der vorgestellte Sessel hat eine schlichte, klassische Form,
können Sie uns etwas zu Konstruktion und Form sagen?
Die Form ist elegant,kompakt und sehr ergonomisch.Die Gestaltung ist
von einem Fundstück aus dem Brockenhaus aus den frühen 60er-Jahren
inspiriert.Es stand lange Zeit in unserem Privathaus und hat sich durch
seine unaufdringliche Schlichtheit und Bequemlichkeit bestens bewährt.
Bei der Konstruktion haben wir uns folgendeVorgaben gesetzt:
Regionale Produktion mit wenigen ausgewählten Materialien.KeineVerwendung von seltenen,energieintensiven und gesundheitsschädlichen
Materialien,problemloses Recycling.Die Hauptmaterialien sind:
Schweizer Holz, Schafwolle und EPEA zertifiziertesTextilgewebe
(www.epea-hamburg.org).Um dieseVorgaben umzusetzen,benötigten
wir innovative Partner in der Produktion.DieVerwendung von Schafwolle
statt Schaumstoff erfordert eine aufwändigere Grundkonstruktion,die
der Qualität zugute kommt.Das Ergebnis ist äusserst zufriedenstellend,
wir empfinden die Materialwahl als sehr angenehm und komfortabel.
Wie gewichten Sie die Bereiche Gestaltung und
Energieeffizienz?
Wir sehen die beiden Bereiche als gleichwertig an.Es liegt in unserer
Verantwortung Gebäude zu bauen,welche energieeffizient sind und schonend mit den Ressourcen umgehen.Dies setzt aber nicht die klassischen
Regeln derArchitektur ausser Kraft – ein Bau muss auf seine Umgebung
Bezug nehmen und soll funktional und ästhetisch sein.Bei Möbeln verhält es sich ganz ähnlich,unser Sessel ist klassisch gestaltet,komfortabel und langlebig konstruiert.Die oben erwähnte Materialwahl ist natürlich auch von grosser Bedeutung.
Sessel Bauatelier 01
Kosten:Fr.2400.–,Lieferfrist:zirka 5Wochen
Weitere Infos:
[email protected],www.bauatelier-metzler.ch
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17.8.2011
18:42 Uhr
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LUFT/WASSER-WÄRMEPUMPE GEOTHERM
PUBLIREPORTAGE
Unabhängige Institute
bestätigen
herausragende Effizienz
• WPZ Buchs und
VDE-PZI messen
COP von 4,0 bei
A2/W35
• Ausseneinheit laut
Testergebnissen
leisestes Produkt
am Markt
• Innovative
Luft/WasserWärmepumpenTechnologie
wegweisend in der
Branche
Die herausragende Leistungszahl (COP) der Vaillant
Luft/Wasser-Wärmepumpe VWL S ist in den Tests eines
weiteren unabhängigen Instituts bestätigt worden. Nach
dem ersten Ergebnis des VDE Prüf- und Zertifizierungsinstituts hat jetzt auch das Wärmepumpen-Testzentrum
WPZ Buchs in der Schweiz einen COP von 4,0 bei A2/W35
für die Wärmepumpe geoTHERM VWL 81/3 S gemessen.
Auch die geringen Geräuschemissionen wurden in umfassenden Tests bestätigt. «Damit liegen wir hinsichtlich der
Effizienz mit unseren Sole/Wasser- sowie unseren Luft/
Wasser-Wärmepumpen nach der Bewertung neutraler
und unabhängiger Prüfstellen in der Spitzengruppe der
Branche», so Dr. Rainer Lang, Leiter Entwicklungsbereich
Wärmepumpen bei der Vaillant Group. «Bezogen auf den
Schallleistungspegel, dem bei den Ausseneinheiten von
Luft/Wasser-Wärmepumpen bekanntermassen eine entscheidende Bedeutung zukommt, wurde mit 50,1 dB(A)
sogar ein Best-in-class-Ergebnis gemessen. Für unsere
Fachpartner und Endkunden sind das überzeugende Argumente für den Kauf unserer geoTHERM VWL S.»
Bei der neuen Wärmepumpe wurden erstmals die individuellen Vorteile von Luft- und Erd-Wärmepumpen in einem neuartigen Konzept zusammengeführt. Das System
besteht aus einer frei aufstellbaren Ausseneinheit, die einen Luft/Sole-Wärmetauscher und einen Ventilator enthält, sowie einer Inneneinheit mit Hocheffizienzpumpen in
Form der bekannten geoTHERM Sole/Wasser-Wärmepumpe. Beide Elemente werden durch Standard-PE-Rohre
verbunden, die eine Soleflüssigkeit führen. «Wir haben
dem Markt für Luft/Wasser-Wärmepumpen damit einen
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technologischen Anstoss in eine neue Richtung gegeben.
Es wird deutlich, wie aus der zukunftsorientierten Technologie der Luft/Wasser-Wärmepumpe eine deutlich höhere
Effizienz bei geringen Geräuschemissionen gewonnen
werden kann», erläutert Dr. Lang die Intentionen des
Remscheider Herstellers. «Zum anderen bieten wir mit
unserer Lösung der soleführenden Verbindungsleitung
auch maximale Sicherheit für den Anwender.»
Die soleführende Verbindungsleitung bildet auch
bei extremer Kälte oder Stromausfall im Gegensatz zu
konventionellen Lösungen am Markt keine Schwachstelle.
Das Gesamtkonzept enthält grösstenteils bekannte
Komponenten. Dadurch lässt sich die Installation schnell,
sicher und kostengünstig durchführen. Spezialkenntnisse
im Umgang mit Kältemitteln sind nicht erforderlich.
Dadurch, dass der Wärmepumpenprozess erst im
Gebäudeinneren stattfindet, wird eine überzeugende
Effizienz erreicht. Anders als bei herkömmlichen
Systemen, die in der Verbindungsleitung auf Kältemittel
oder Heizungswasser setzen, kann es beim Vaillant
Konzept zu keinem Wärmeverlust im Aussenbereich
kommen.
■
Vaillant GmbH | Riedstrasse 12 / Postfach 744 | CH-8953 Dietikon
Telefon 044 744 29 19 | www.vaillant.ch
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MINERGIE-A
Das Nullenergiekonzept wird
Baustandard
Mit Minergie-A bekommt die
Schweiz einen Plusenergie-Standard. Damit geht der Verein Minergie noch einen Schritt weiter
als das von der EU für das Jahr
2020 proklamierte «Nahe-nullKonzept» (Nearly Zero-Energy
Building, NZEB). Minergie-A ist
die konsequente Ergänzung der
bewährten und beliebten StanFranz Beyeler,
dards. Die Anforderungen passen
Geschäftsführer
haargenau in das BewertungsMINERGIE
schema von Minergie und der SIANormen. Das erleichtert Kombinationen verschiedener Standards nach dem Baukastenprinzip und erleichtert die Berechnung, die Optimierung
und die Zertifizierung der Bauten nach einem einheitlichen
Verfahren.
Ein Minergie-A-Haus hat in der Energiebilanz eine
schwarze Null. Das bedeutet, dass der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung, allenfalls
auch für Klimatisierung, vollständig durch erneuerbare
Energien gedeckt wird. Also durch Sonnenenergie und Biomasse, durch Erdwärme und Wärme aus der Aussenluft.
Typisch für Minergie-A-Häuser werden Kombinationen von
Anlagen zur Nutzung dieser Energien sein, zum Beispiel
Wärmepumpen und Solarzellen oder Sonnenkollektoren
und Holzheizungen.
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Keine besonderen Anforderungen gelten dagegen für
die Gebäudehülle. Die Wärmedämmung der Aussenwände
und des Daches sowie die Qualität der Fenster müssen
BE-001-A-ECO
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MINERGIE-A
mindestens dem Basisstandard von Minergie entsprechen.
Minergie-A deckt also das ganze Spektrum von möglichen
Lösungen ab: Hochgedämmte Häuser mit kleinen Solaranlagen sind ebenso möglich wie Bauten mit moderater Wärmedämmung mit grösseren Kollektor- oder PhotovoltaikAnlagen.
In ein Minergie-A-Haus gehört eine energieeffiziente
Ausrüstung mit Geräten und Leuchten. Entsprechend lauten die Anforderungen: beste Haushalt- und Bürogeräte
und beste Leuchten (A, A+ oder A++).
Für den Aufwand zur Herstellung des Gebäudes und zur
Beschaffung der Systeme und Komponenten setzt der AStandard Limiten. Denn diese graue Energie ist in der
Grösse vergleichbar mit dem Bedarf für Heizung und Wassererwärmung eines Niedrigenergiehauses und ist deshalb nicht vernachlässigbar. Bereits in der Grundkonzeption des Gebäudes sollte deshalb auf den Erstellungsaufwand geachtet werden, also beispielweise auf Materialien
mit geringen Energieinhalten.
Die Optimierung des Hauses als Gesamtsystem steht
im Vordergrund des neuen Standards. Dies wird ohne Zweifel zu Innovationen im Baumarkt führen. Sie sind für die
Zukunft des «Bauwerkes Schweiz» unerlässlich.
■
Weitere Informationen:
Geschäftsstelle MINERGIE
Steinerstrasse 37
3006 Bern
Tel. 031 350 40 60
[email protected]
www.minergie.ch
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3-DEFH ISELISBERG, UESSLINGEN
MinergieP-ECO
in alter
Umgebung
Im idyllischen Weiler Iselisberg-Uesslingen entstand eine neue Wohnsiedlung im
Minergie-P-ECO Standard und darf deshalb als Pionierleistung im Kanton Thurgau bezeichnet werden.
Die bevorzugte Lage bietet einen herrlichen Ausblick auf die Berge und das nahegelegene Thurtal. Das Zusatzlabel ECO
bedeutet die Verwendung von ökologisch
einwandfreien Materialien und dem minimalen Verbrauch von grauer Energie.
Bauweise
Die Gebäude wurden in Holzelementbauweise gebaut
und ersetzen die alten Bauernhäuser und Betriebsgebäude,
welche einst in diesem Weiler vorhanden waren. Die moderne Architektur nimmt Bezug und Rücksicht auf die umliegenden bestehenden Volumen, Dachformen und Materialien.
Zu den jeweiligen Wohnungen gehört ein grosser Schopfteil
mit Garage und Abstellräumen. Ein Laubengang in Sichtbeton trennt die Doppeleinfamilienhäuser und wird in den oberen Geschossen als Waschraum und Hobbyraum genutzt.
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MINERGIE-P-ECO
Die Häuser A-B und C+D sind nicht unterkellert. Die Holzbaustatik wurde auf das statische Minimum ausgelegt, was
den Bewohnern eine individuelle Nutzung der Räume erlaubt. Die Innenwände weisen einen feinen Dünnschichtputz
auf. Die Blockholzdecken sowie das Dach sind weiss lasiert.
In den Bereichen Eingang und Küche ist die Decke teilweise
heruntergehängt und bietet Platz für die Lüftungsleitungen.
Im Erdgeschoss ist der Wohn- und Essbereich, die Küche,
das Gäste WC und der Technikraum untergebracht. In den
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oberen Geschossen befinden sich die Schlafzimmer mit Bad
und Dusche. Für den sommerlichen Wärmeschutz sorgen
thermisch über Funk gesteuerte Lamellenstoren. In Absprache mit der Denkmalpflege wurden spezialangefertigte Fensterzargen entwickelt. Diese Fenstereinfassung aus Metall
bietet einen feinen Kontrast zu der vorvergrauten Holzschalung und zeigt den ländlichen Charakter der Häuser.
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3-DEFH ISELISBERG, UESSLINGEN
MINERGIE-P-ECO
Haustechnik
Das Herzstück der Haustechnik ist das Kompaktlüftungsgerät Aerosmart L der Firma Drexel+Weiss mit Wärmepumpe, welches auch das Warmwasser aufbereitet. Der
Wirkungsgrad beträgt 90%. Die Räume werden ausschliessEnergiedaten
Haus A
EBF:
271 m2
Heizwärmebedarf Qh,eff = 38 MJ/m2a
Pimäranforderungen an Gebäudehülle
(max.=29.5 kWh/m2)
23.1 kWh/m2
Grenzwert Minergie-P
(max=30 kWh/m2)
25.4 kWh/m2
Grenzwert Minergie-P mit PV
(max=30 kWh/m2)
1.9 kWh/m2
Spez. Wärmeleistungsbedarf
(max=10 W/m2)
8.5 W/m2
U-Werte Wand und Dach:
0.1 W/m2K
U-Werte Fenster:
0.75 W/m2K
Produktion Wärmeerzeugung
Kompaktlüftungsgerät Aerosmart L Drexel+Weiss
mit WRG Wärmepumpe, Heizung Aussenluft
71 % (Erdregister)
Elektro direkt
29 %
Wärmepumpe, Warmwasser
100 % (Erdregister)
Luftwechselrate 0.4 h-1 (Blower-Doortest)
Photovoltaik:
Fläche ca.
24.0 m2
Leistung
3.33 kWp
Spez. Jahresertrag
952 kWh/kWp
Generalunternehmer
Otto Wägeli AG
Otto-Wägeli-Strasse 32
8524 Iselisberg-Uesslingen
Tel. 052 744 50 00
www.waegeli.ch
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lich über eine Komfortlüftung beheizt. Optional können die
Häuser mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet werden
und erreichen eine Energieautonomie für das Heizen, die
Warmwasseraufbereitung und den Haushalt.
■
Haus B
EBF:
Heizwärmebedarf Qh,eff = 41 MJ/m2a
Pimäranforderungen an Gebäudehülle
(max.=29.5 kWh/m2)
Grenzwert Minergie-P
(max=30 kWh/m2)
Spez. Wärmeleistungsbedarf
(max=10 W/m2)
271 m2
22.8 kWh/m2
23.3 kWh/m2
9.6 W/m2
U-Werte Wand und Dach:
0.1 W/m2K
U-Werte Fenster:
0.75 W/m2K
Produktion Wärmeerzeugung
Kompaktlüftungsgerät Aerosmart L Drexel+Weiss
mit WRG Wärmepumpe, Heizung Aussenluft
67 % (Erdregister)
Holzfeuerung
23 %
Elektro direkt
10 %
Wärmepumpe, Warmwasser
Luftwechselrate 0.6 h-1 (Blower-Doortest)
100 % (Erdregister)
Architekt
Honegger Architekt AG
Am Rebberg 3
8535 Herdern
Tel. 052 748 20 20
www.honeggerarchitekt.ch
Haustechik
E. Fuchs AG
Kieswerkstrasse 4
8355 Aadorf
Tel. 052 368 03 03
www.efuchs-ag.ch
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15_N_B_2_11_Iselisberg
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17.8.2011
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19:55 Uhr
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16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1
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18:49 Uhr
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IG PASSIVHAUS SCHWEIZ
Die IG Passivhaus
stellt sich vor
Die Informationsgemeinschaft Passivhaus Schweiz
ist ein Verein, der die Förderung und Wahrung eines
Baustandards, der höchsten Komfort bietet und auf
einer Optimierung der Energieeffizienz beruht, bezweckt.
Die IG Passivhaus verfolgt konkret folgende Ziele:
• Förderung von Gebäuden, die mindestens dem Passivhausstandard respektive Minergie-P-Standard entsprechen und von Technologien, die Bauten im Passivhaus-
56
standard ermöglichen. Dies gilt für Neubauten sowie für
die Bauerneuerung;
• Absenkung des Verbrauchs nicht erneuerbarer Energien
auf ein auch global umweltverträgliches Niveau;
• Ressourcenschonung durch minimale Energie- und Materialflüsse in der Bau- und Betriebsphase sowie beim
Rückbau;
• Sicherstellung internationaler Kontakte für einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zur Stärkung einer europäischen Passivhausbewegung.
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
16_N_B_2_11_Hosenruck_korr_1
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18:49 Uhr
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PUBLIREPORTAGE
In der Praxis erfolgt die Umsetzung des Zwecks mit Hilfe
der Mitglieder, welche neben der fachlichen Kompetenz
über ein hohes Mass an Idealismus verfügen, mit folgenden
Tätigkeiten:
• Organisation von kooperativen, effizienten Bauprozessen
zusammen mit den Mitgliedern, um Leerläufe und Reibungsverluste zu minimieren und eine sehr hohe Ausführungsqualität zu gewährleisten;
• Promotion des Passivhausstandards bei der öffentlichen
Hand und bei privaten Institutionen und Personen sowie
bei Bedarf unter Einbeziehung ergänzender Organisationen;
• Weiterentwicklung von Standards und Qualitätsreglementen;
• Gewährleistung höchster Ausführungsqualität im
Passivhaus durch professionelle Qualitäts-sicherung
und grosse Sorgfalt bei der Ausführung;
• Wahrung der Interessen sowie Beratung und
Information der Mitglieder.
• Aktive Zusammenarbeit mit zielverwandten
Organisationen und Schaffung von Verbindlichkeiten
durch Netzwerkregeln.
Die Mitglieder der IG Passivhaus vertreten die Philosophie, durch vorausschauende Bauweise die Energie- und
Rohstoffressourcen für künftige Generationen zu erhalten,
ohne dabei auf hohen Lebenskomfort verzichten zu müssen. Dass dies realistisch ist, beweisen die jährlich veranstalteten „Internationale Tage der offenen Tür“, bei denen
Passivhausbesitzer Interessierten ermöglichen, sich vor Ort
in Privathäusern umzuschauen und Informationen aus „erster Hand“ von den Bewohnern dieser Gebäude zu erhalten.
Ebenso sind bei dieser Veranstaltung Mitglieder der IG Passivhaus als Fachleute vor Ort, um qualifizierte Auskünfte zu
technischen Details geben zu können.
Weiterhin bietet die IG Passivhaus Minergie-P-Kurse an,
welche Fachleute befähigen, sich mit dem Gebäudestandard für das beste Bauen vertraut zu machen und sie in die
Lage versetzen, die notwendigen Berechnungen vornehmen zu können.
■
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
Alle Bauideen unter einem Dach
Die IG Passivhaus ist in der Bauarena mit ihrem
einzigartigen Kompetenzzentrum vertreten.
Interessierte Bauherren und Planer können sich
über relevante Passivhauskomponenten einen
umfassenden Überblick verschaffen. Dazu gehören
Kompaktlüftungsgeräte, Solarzellen, Fenster, Isolationsmaterialien, Holzbaukonstruktionen und Grauwasseranlagen.
Architekten und Generalunternehmer stellen
praxisnahe Projekte und Objekte vor.
Der Stand der IG Passivhaus ist während den
Öffnungszeiten mit fachkundigem Personal besetzt.
Bauarena
Industriestrasse 18
8604 Volketswil
www.bauarena.ch
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag
Samstag
09.00 – 19.00 Uhr
09.00 – 17.00 Uhr
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18:50 Uhr
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EFH SCHERRER HOSENRUCK
Nachhaltigkeit
in ländlicher
Idylle
Auf einem Bergrücken, nahe der Ortschaft
Wuppenau, liegt der idyllische Weiler
Hosenruck. Das Ortsbild ist geprägt von
grossvolumigen, traditionell bäuerlichen
Gebäuden mit steilen Dächern. Diese
Grundvolumetrie diente als zeitgenössische Interpretation und als Vorbild für die
Architektur des eindrücklichen Hauses
der Familie Scherrer. Ausserdem wurde
das Haus nach den neuesten energetischen und ökologischen Erkenntnissen
gebaut, womit die Anforderungen für die
Zertifizierung mit dem Minergie-P-ECO
Label erreicht worden sind.
Gestaltungskonzept
Auf der Nordseite des Gebäudes fällt der grau herausgestrichene Eingangsbereich auf, ostseitig ragt das Carportdach stützenlos über das Gebäude hinaus. Über und
hinter dem offenen Carport befindet sich der «Scheunenbereich», ein grosszügiger und gut nutzbarer Kaltbereich.
Innen ist die traditionell gebaute Riegelkonstruktion sichtbar. Die in Holzelementbauweise ausgeführte Wandkonstruktion des Hauptgebäudes verfügt über einen U-Wert
von 0.1, es handelt sich um eine durchgehend mit Zellulose gedämmte Holzkonstruktion.
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NACHHALTIG
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18:50 Uhr
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MINERGIE-P-ECO
Des EG kann über den nordseitigen Haupteingang oder
über einen seitlichen Eingang vom Carport betreten werden. In der östlichen Hausseite befindet sich das «AuPair» Zimmer, Eingangsbereich, Garderobe und WC/Dusche. Dieser Hausteil ist mit einer Schiebetüre vom Hauptwohnbereich mit Küche, Essen, Wohnen, Bibliothek abtrennbar. Auch der Raum mit der gesamten Haustechnik
ist im EG untergebracht. Dem ECO Label geschuldet, wurden im Erdgeschoss als Hauptmaterialien Lärchenholz,
eingefärbter Anhydritboden, Schlemmputz und Schwarzblech eingesetzt.
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
Über eine «Kastentreppe» in Umbra mit Lärchenholztritten gelangt man ins Obergeschoss. Hier befinden sich
die Privatzimmer der Eltern und Kinder. Zussätzlich sind
hier der Spielbereich und auch zwei Nasszellen sowie die
Sauna untergebracht. Als Hauptmaterialien wurden hier
«Ziegenhaarteppich» (angenehm beim Betreten) und gestrichene OSB Platten verwendet.
Wiederum über eine «Kastentreppe» gelangt man ins
Dachgeschoss. Ein grosszügiger Dachraum zum Arbeiten,
für die Fitness und ebenfalls ausgerüstet mit einer Nasszelle.
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EFH SCHERRER HOSENRUCK
MINERGIE-P-ECO
Von hier aus geniesst man einen wunderbaren Ausblick
Richtung Westen. Ein weiteres Charakteristikum des Gebäudes ist der grosszügige südseitige «Balkonfeldstecher», von wo man eine überwältigende Aussicht geniesst.
Hier ist man von Wind und Wetter geschützt, aber auch von
zu üppiger Sonneneinstrahlung. Durch diese positiven
Umstände wird der Raum von den Bewohnern rege genutzt.
Bauatelier Metzler GmbH
Architektur Design Energieeffizienz
Credo
Unser Ziel ist es Gestaltung, Bautechnik und Funktionen in einen überzeugenden Zusammenhang zu bringen.
Arbeitsfeld
Wir gestalten und realisieren Neu- und Umbauten in
hochenergieeffizienter Bauweise.
Atelier
Das Bauatelier Metzler besteht aus einem Team von
fünf Personen und ist in der ganzen Schweiz tätig. Wir
sind Fachpartner bei Minergie und der IG Passivhaus
Schweiz. Wir haben Erfahrung mit Minergie, Minergie-P
und Minergie-P-ECO in Holzbau- und Massivbauweise.
Bauherrschaft
Maike und Christoph Scherrer
Grubstrasse 15
9515 Hosenruck
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Haustechnik
Das Gebäude wird mittels einem Kompaktgerät beheizt, welches ein Lüftungsmodul mit Wärmerückgewinnung, eine Kleinstwärmepumpe (Erdsonde) für Luft- und
Brauchwassererwärmung und einen Brauchwasserspeicher enthält.
Das Kompaktgerät kann Heizen und Kühlen (86 % Deckungsgrad Heizung, 100% Deckungsgrad Warmwasser).
Eine Holzfeuerung (Speichercheminée) unterstützt die
Wärmepumpe und sorgt für die restlichen 14 % Deckungsgrad Heizung.
■
Architekt
Bauatelier Metzler GmbH
Architektur Design Energieeffizienz
Schmidgasse 25
8500 Frauenfeld
Tel. 052 740 08 81
www.bauatelier-metzler.ch
Haustechik
E. Fuchs AG
Kieswerkstrasse 4
8355 Aadorf
Tel. 052 368 03 03
www.efuchs-ag.ch
NACHHALTIG
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18:50 Uhr
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EFH BEERLI NUSSBAUMEN
WohlfühlOase für
Mensch
und Tier
Gestaltungskonzept
Von den Pfahlbauten am nahen Nussbaumersee aus prähistorischer Zeit inspiriert,
bauten Thomas Metzler und sein Team
ein eindrucksvolles Einfamilienhaus
im Minergie-P-ECO Standard. Das Haus
besticht durch seinen spannungsvollen
Grundriss und seine wunderschöne Lage,
umgeben von Wald, Hecken und kleinen
Seen – intakte Natur also für die Bewohner des Hauses, die Familie Beerli und
drei Isländerpferde.
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Das Wohngeschoss «wächst» richtiggehend aus dem
Hang heraus mit Blick Richtung Süden und wird getragen
von den charakteristischen Betonstützen. Der ganze Wohnbereich ist auf einem Geschoss konzipiert. Das heisst offenes Wohnen/Kochen/Essen, Bad, Sauna und weitere Räumlichkeiten in einem komprimierten, fliessenden Grundriss,
alles auf einem Geschoss. Die gesamte Südfassade ist verglast, ein grosszügiges Vordach schützt vor Hitze und Wetter.
Gut sichtbar ist die unterschiedliche Balkontiefe, welche sich
aus der Grundrissform (Parallelogramm) ergeben hat, resultierend aus der vorgegebenen Grundstücksform. In der
«südöstlichen Ecke» bietet eine grosszügige Fläche Platz für
Tisch und Stühle.
Zwischen den Betonstützen befindet sich der offene Stall
für die weiteren Bewohner des Hauses, nämlich die drei Isländer Pferde. Das Haus erinnert in seiner Charakteristik an
den Baustil der kalifornischen Strandhäuser aus den 50iger
Jahren.
Haustechnik
Auf dem Dach des Hauses befindet sich eine Photovoltaikanlage mit 36 Modulen und einer Leistung von ca. 8200
kWh pro Jahr (alsol ag, Frauenfeld). Der Solarstrom wird von
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MINERGIE-P-ECO
einem Wechselrichter in netzkonformen Wechselstrom umgewandelt und ins hausinterne Netz eingespeist. Somit wird
primär der Eigenbedarf abgedeckt. Die Familie Beerli überwacht die Erträge und den Verbrauch über einen Laptop und
sammelt damit wichtige Hinweise, wo noch Potential vorhanden ist. Überschüssige Energie kann ins Netz des Versorgers
eingespiesen werden und wird in der Regel zu Marktpreisen
vergütet. Solche sinnvollen Anlagen werden im Kanton Thurgau mit einem vorbildlichen Förderprogramm unterstützt.
Das Gebäude wird über eine Komfortlüftung mit einer Abluft/Luft-Wärmepumpe (Aerosmart L) beheizt. Die Wärmepumpe verfügt ausserdem über ein Erdregister und Wärmerückgewinnung. An kalten Tagen sorgt ein Speicherofen in
der Küche für die benötigte Restwärme.
■
Bauherrschaft
Margrit und Peter Beerli
Chalchenacker 6
8537 Nussbaumen
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BAUEN | 2 | 2011
Photovoltaikanlage der Firma alsol ag, Frauenfeld
Architekt
Bauatelier Metzler GmbH
Architektur Design Energieeffizienz
Schmidgasse 25
8500 Frauenfeld
Tel. 052 740 08 81
www.bauatelier-metzler.ch
Haustechnik
E. Fuchs AG
Kieswerkstrasse 4
8355 Aadorf
Tel. 052 368 03 03
www.efuchs-ag.ch
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18:54 Uhr
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XXX
S
ONNENKOLLEKTOREN VERBESSERN WÄRMEPUMPENANLAGEN
Solar-Kombi mit
guten Resultaten
(Abb. 1)
Sonnenkollektoren eignen sich besonders gut als
Ergänzung von Wärmepumpen – zum Vorteil von Bauherrschaften und Planern. Anmerkungen zur
intelligenten Kombination dieser umweltfreundlichen
Wärmeerzeuger.
Wärmepumpen sind im Trend. Von hundert durch die
Energiefachstelle des Kantons Zürich zufällig ausgewählten
neuen Einfamilienhäuser sind 93 mit einer Wärmepumpe
(WP) ausgerüstet. Bei Mehrfamilienhäusern liegt der WPAnteil etwas niedriger – aber die Wärmepumpe ist die
Nummer 1 im Neubau. Die Folgen sind abzusehen, nicht zuletzt ein kontinuierlich steigender Stromverbrauch. Das grüne Etikett der Wärmepumpe verblasst, wenn die Kehrseite
der Medaille betrachtet wird: Die starke Verbreitung von
Wärmepumpen führt in der Konsequenz zu einem gesteigerten Stromverbrauch im Winterhalbjahr, wenn noch wenig nachhaltig produzierter Strom im Netz ist.
Strom sparen
Die intelligente Kombination von Sonnenkollektoren und
Wärmepumpen ermöglicht Planern und Hausbesitzern, die
Stromrechnung nachhaltig zu reduzieren. Denn grundsätzlich macht ein Sonnenkollektor aus 1 kWh Strom 10-mal
mehr Wärme als eine Wärmepumpe. Beiden Wärmeerzeu64
gern ist gemeinsam, dass die Effizienz mit sinkenden Nutzungstemperaturen steigt. Der Ertrag des Sonnenkollektors
ist naturgemäss höher bei tiefen Einspeisetemperaturen.
Gleiches gilt für die Wärmepumpe: Mit tiefen Heiztemperaturen, z. B. für eine Bodenheizung mit 35°C, arbeitet sie effizienter (hohe Jahresarbeitszahlen, JAZ). Für Radiatoren und
für die Wassererwärmung sind in der Regel Temperaturen
von über 60°C erforderlich. Hier zeigt der Sonnenkollektor
seine Stärke als Ergänzung zur Wärmepumpe, welche bei
diesen Temperaturen weniger effizient arbeitet. Für den
Sonnenkollektor hingegen sind Temperaturen von 60°C oder
höher kein Problem. Beide Systeme arbeiten dabei in den
gleichen Speicher. Wichtig ist eine von Fachleuten objektspezifisch geplante und realisierte technische Integration.
Von Solarprofis installierte Solaranlagen sind einfach zu realisieren und garantieren einen sorgenfreien Betrieb.
Die Solaranlage liefert so 70% der für die Wassererwärmung notwendigen Energie, was die Wärmepumpe im für
sie ineffizienten Hochtemperaturbereich massiv entlastet.
Dies schont die Wärmepumpe und führt zu längeren Nutzungszeiten. Als Mehrkosten für die Solaranlage muss hier
nur Kollektor und Kollektorkreislauf gerechnet werden, da
alle anderen Komponenten schon für den Betrieb der WP
sinnvoll sind. Das führt zu sehr kostengünstiger Solarwärme.
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PUBLIREPORTAGE
Fachwissen für gute Speicherladung
Arbeiten sowohl Wärmepumpe als auch Sonnenkollektoren auf denselben Wärmespeicher, muss verhindert werden, dass die Wärmepumpe den gesamten Speicherinhalt,
oder doch wesentliche Teile davon, auf die Solltemperatur
der Wassererwärmung aufheizt, beispielweise auf 55°C oder
gar 60°C. Das hätte zwei Nachteile: Die gesamte Speichermasse aufzuheizen wäre ein unnötiger Zusatzaufwand für
die WP. Da dadurch der Rücklauf auf die Wärmepumpe mit
hohen Temperaturen erzwungen würde, wäre eine gute Effizienz kaum möglich. Wärme auf dem relativ hohen WW-Niveau zu speichern, hat für die Versorgung einer Bodenheizung ein Heruntermischen auf 35°C zur Folge. Dabei würde
die gute Wertigkeit der Energie vernichtet – in einem System
zur Nutzung erneuerbarer Energien denkbar ungünstig.
Auch für den Kollektorkreislauf sind hohe Temperaturen im
gesamten Speicher suboptimale Bedingungen, um Solarenergie einzubringen.
Drei effiziente Systeme
Drei bewährte Systeme unterscheiden sich vor allem im
Grad der Integration von Sonnenkollektor und Wärmepumpe
(Tabelle 1). Allen Systemen ist gemeinsam, dass die Wärmepumpe die Bodenheizung direkt versorgt und – bei den Systemen B und C – in einer Alternativ-Schaltung den Wärmespeicher lädt. Das System A hat nur einen WW-Behälter,
beim System B ist der WW-Behälter im Wärmespeicher
einliegend, das System C kommt ohne WW-Behälter aus.
Die Systeme sind über Jahrzehnte bewährt – hinsichtlich
Betriebssicherheit und Effizienz.
Sonnenkollektoren und Wärmepumpe: die besten Systeme
A Warmwasser und Heizung getrennt
Wassererwärmung ist unabhängig von der Raumwärmeerzeugung.
B WW-Behälter im Wärmespeicher
Die Sonnenkollektoren liefert Wärme in den Speicher, in dem der
WW-Behälter installiert ist. Die Wärmepumpe wird nur bei Bedarf zugeschaltet.
C Frischwassermodul am Wärmespeicher
Das Wasser für Bad und Küche wird über einen externen, vom
Wärmespeicher versorgten Wärmetauscher erwärmt. Funktion
wie System B.
Im Vergleich dazu weisen Sonnenkollektoren elektrothermische Verhältnisse von rund 50 aus, das heisst, mit der Sonne
werden aus 1 Teil Strom 50 Teile Wärme erzeugt. Daher erhöht sich in der Kombination die Jahresarbeitszahl des Gesamtsystems.
Für die Kombination einer Aussenluft-Wärmepumpe mit
Sonnenkollektoren für Raumheizung und Warmwasser in
einem Einfamilienhaus hat das Institut für Solartechnik SPF
in einer gebauten Anlage eine System-Jahresarbeitszahl
von 4,3 gemessen. Diese Zahl entspricht dem Verhältnis der
Nutzwärme-Lieferung ab Speicher zum Strombedarf der
ganzen Anlage mit Ausnahme der Heizkreis-Pumpe. Im Vergleich dazu wurde für eine grössere Anzahl Luft-Wärmepumpen für Raumheizung und Warmwasser ohne Solaranlage in einem Feldtest in Deutschland ein Durchschnittswert von 2,9 ermittelt, für Erdsonden-Wärmepumpen 3,9.
die Messungen des SPF zeigen deutlich, dass die Effizienz
von Wärmepumpenanlagen durch Solarwärme gesteigert
wird, wenn sie fachgerecht umgesetzt wird (Tabelle 2).
Wärmepumpe ohne
Sonnenkollektoren
Nur Warmwasser:
Jahresarbeitszahl (JAZ)
3,6
Warmwasser und Heizung: 2,9 Luft
Jahresarbeitszahl (JAZ)
3,9 Erdsonden
Wärmepumpe und
Sonnenkollektoren
9,0
4,3 Luft
Beispielhafte Anlagen
Die Lösung in einem Zumiker Einfamilienhaus (Abb. 1)
hat nicht nur gestalterische Qualitäten, die Anlage besticht
auch durch ihre technische Raffinesse. 17 m2 Sonnenkollektoren liefern, gemeinsam mit einer für sanierte Bauten
geeigneten Wärmepumpe, die notwendige Wärme für die
Heizung des grosszügigen Hauses, für das Warmwasser
und für das Schwimmbad. Die haustechnische Schaltung
gewährleistet, dass die Sonne immer auf einer «grünen
Welle» fährt: Falls die Temperatur im Speicher aufgrund
des Solareintrags ausreicht, wird diese Wärme an die Radiatoren und den Boiler abgegeben. Erst bei Unterdeckung
■
kommt die Wärmepumpe zum Zug.
Kollektor macht Gesamtsystem effizienter
Die Feldtests des Fraunhofer Instituts in Freiburg im
Breisgau dokumentieren Daten von insgesamt 110 Wärmepumpen, die über Jahre in Betrieb sind. Die erhobenen Jahresarbeitszahlen, also das Verhältnis von Elektrizitätseinsatz und produzierter Wärme, liegen zwischen 2,6 und 3,9.
www.swissolar.ch
www.helvetic-energy.ch
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BAUEN | 2 | 2011
www.schweizer-metallbau.ch
www.soltop.ch
www.3s-pv.ch
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19.8.2011
14:29 Uhr
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EFH MÜLLER-KUHN
Auf dem
Holzweg
Anita Bucher
Inmitten der hügeligen Appenzeller Landschaft baut die Frehner Holzbau AG Häuser, die sowohl modern als auch traditionell anmuten. Hier finden handwerkliche
Präzision und traditionelle Strickfassaden
genauso zusammen wie energetischer
Hightech und Mondphasenholz. Denn genau auf diese Vielfalt kommt es an, finden
die Brüder Frehner, die den Baustoff Holz
alle irgendwie im Blut haben. Sie befinden
sich wortwörtlich auf dem Holzweg.
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«Ich wollte immer schon mit den Händen etwas machen», erzählt Jürg Frehner, Innenarchitekt und Geschäftsleiter der Frehner Holzbau AG. Im elterlichen Betrieb gross geworden, war für ihn von Anfang an klar, dass
er Zimmermann werden würde. Ähnlich ging es seinen
drei Brüdern, von denen heute einer die Zimmerei leitet,
ein weiterer als Polier arbeitet und der dritte für Architektur und energietechnisches Bauen zuständig ist.
Aus einer Kirche wird ein
Minergie-P-Einfamilienhaus
Zusammen mit insgesamt 22 Mitarbeitenden bauen sie
Häuser, wie zum Beispiel jenes Einfamilienhaus in Gais,
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22.8.2011
11:07 Uhr
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MINERGIE-P
das auf dem Fundament einer alten Kirche zu Stande kam.
Das nach Minergie-P Standard erbaute und zertifizierte
Haus erfüllt höchste Ansprüche an die Wärmedämmung
und Dichtigkeit der Gebäudehülle. Dies erforderte höchste
Präzision bei der Umsetzung – und wie so oft kam es dabei
besonders auf die Details an. «So musste zum Beispiel das
beeindruckende Vordach über der Terrasse von aussen
unabhängig an die tragenden Balken des Gebäudes heran
gestellt werden, damit hier keine Wärme verloren geht»,
erklärt Frehner. «Optisch sieht man davon nichts. Der
Dachrand erscheint hier filigran, wie bei einem gewöhnlichen Haus, obwohl die Dachhaut des Hauses mit 30 cm
Zellulose gedämmt ist.»
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
Die Architektursprache der Frehner Brüder ist schnörkellos und geradlinig. «Wir legen jedoch viel Gewicht auf
die Fassadengestaltung und Detailausführung», betont
Frehner. Denn: «Handwerkliche Präzision ist gerade dort
umso wichtiger, wo optisch ständig noch mehr reduziert
wird.»
Holz aus der Region
Im Appenzellerland ist Holz mit der Entwicklung des
Lebensraumes untrennbar verbunden. Wo heute Dörfer
und Weiden sind, war früher alles dicht bewaldet. Das gerodete Holz fand von Anfang an Verwendung beim Bau der
Behausungen für Mensch und Tier.
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19.8.2011
14:29 Uhr
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EFH NOSER
«Wer verantwortungsvoll mit der Umwelt umgehen
möchte und gerne in einem schadstofffreien, gesunden
und zugleich schönen Haus wohnen würde, entdeckt früher oder später Massivholz als idealen Baustoff,» zeigt
sich Jürg Frehner überzeugt.
Die Frehner Holzbau AG, die vor über 50 Jahren als traditioneller Zimmereibetrieb begann, hat sich mittlerweile
zu einem wahren Kompetenzzentrum für das Bauen mit
Holz entwickelt. So werden neben dem modernen Holzbaubetrieb ein Konstruktionsbüro, ein Architekturbüro
und ein Atelier für Innenarchitektur geführt, in welchen
ganzheitlich geplant und realisiert wird.
Denn: Sinnvoller Wohnraum kann nur dort entstehen,
wo das Gebäude als komplettes System gesehen wird, davon sind die Brüder Frehner überzeugt. So wurde die Frehner Holzbau AG zum Minergie Fachpartner der ersten
Stunde. Bis heute sind bereits über 30 ihrer Gebäude nach
dem Minergie- oder Minergie-P Standard zertifiziert.
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Sinnvoll sanieren bei alter Bausubstanz
Ganzheitliches Denken beim Bauen kann auch im Umgang mit alter Bausubstanz zu sehr eindrücklichen Ergebnissen führen, wie dies das Beispiel jenes kleinen Appenzellerhauses zeigt, das vom Frehner Holzbau Team aufwändig restauriert wurde.
Auf Wunsch der jungen Bauherrschaft wurden die alten
Strickwände frei gelegt und sichtbar belassen. Die konsequente Dämmung der Gebäudehülle von aussen erforderte genaue Kenntnisse der traditionellen Machart.
Beheizt wird das Wohnhaus ausschliesslich von einem
Lehmofen, der in der Mitte des Hauses neben der Treppe
platziert ist. Die aufsteigende Wärme vermag auch das
Badezimmer und das Schlafzimmer im Obergeschoss
ausreichend zu temperieren.
Mit dem Einsatz neuster Technik und Materialien war
es somit möglich, trotz der grossen Dämmstärke, die Anmut des alten Hauses und die Stimmung im Raum zu erNACHHALTIG
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EFH NOSER
halten. Dass dies auch bauphysikalisch funktioniert, beweisen das angenehme Raumklima und der geringe
Brennholzverbrauch. Und so geht die lange Geschichte
des alten Appenzeller Häuschens weiter. Genauso wie diejenige der Frehner AG. Und auch hier setzt man mittlerweile auf viel mehr als nur traditionelle Werte.
Nebst Hightech-Dämmungen und MINERGIE ist auch
Mondholz ein grosses Thema. Jürg Frehner selbst hat sich
jahrelang damit beschäftigt, bevor er es bei der Frehner
AG eingebracht hat.
Von der Kraft des Mondes überzeugt
«Mondphasengerecht geschlagenes Holz bleibt ruhig»
erklärt Jürg Frehner die Vorteile. «Es arbeitet viel weniger,
krümmt sich nicht und zieht sich beim Austrocknen viel
weniger zusammen», weiss er.
Und dann erzählt er davon, dass sogar die älteren erfahrenen Zimmerleute bei der Frehner Holzbau AG, die
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BAUEN | 2 | 2011
das alles anfänglich für Humbug hielten, mittlerweile total
überzeugt sind von den Qualitäten des Mondholzes. Und so
wird bei Frehners jeder mondphasengerecht geschlagene
Stamm sorgfältig beschriftet und gelagert. Mindestens
zwei Jahre lang wird das Holz vor seiner Verarbeitung im
Freien luftgetrocknet. Mondphasengerecht geschlagenes
Holz ist übrigens auch bei den äusseren Restaurationsarbeiten am kleinen Appenzellerhaus verwendet worden.
Damit die Fassade am 200 bis 300-jährigen Häuschen
noch ganz lange Bestand hat. «Das lohnt sich auf jeden
Fall», ist Jürg Frehner überzeugt. Und er muss es ja wissen. Zusammen mit seinen Brüdern hat er den elterlichen
Betrieb in den letzten zwanzig Jahren massiv vergrössert
und personell verdoppelt. So ist die Frehner Holzbau AG
bereits seit Jahren auf Erfolgskurs und damit wortwörtlich: Auf dem Holzweg!
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18.8.2011
9:46 Uhr
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SWISSPOR
swisspor –
ein Bekenntnis zur
Nachhaltigkeit
Auf einer Grundstückfläche von 41 000 Quadratmetern, mit einer Gebäudefläche von 22 500 Quadratmetern, einer Länge von 250 Meter, einer Breite von
95 Meter und einem Gebäudevolumen von 284 000 Kubikmetern. In Châtel-St-Denis, hoch über dem Genfersee,
steht die komplett neue Fabrikationsanlage der swisspor
Romandie SA. Der Neubau ist aktuell das grösste und
modernste Werk zur Herstellung von Dämmstoffen aus
expandiertem Polystyrol in der Schweiz und Europa und
setzt in Punkto Ästhetik, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz neue Massstäbe. Ein Vorzeigebau, aus Schweizer Holz konstruiert, wie ein riesiges
UFO wirkend – dominant, dennoch sehr elegant.
Ein «Hingucker»,
auffallend gross und dennoch überraschend diskret.
Die Architekten um das Team vom Büro Cadosch und
Zimmermann hatte es nicht einfach. Ein Projekt dieser
Grösse, angrenzend an die Natur und in unmittelbarer
Nachbarschaft zur Wohnzone, hat es nicht einfach auf eine
breit abgestützte Akzeptanz zu stossen. Anwohner und Behörden wollen mit gutem Recht, bei einem so grossen Pro70
jekt, ein gewichtiges Wort mitreden. Dies war in ChâtelSt-Denis auch der Fall. Bei früh angesetzten Gesprächen
konnten alle Parteien die unterschiedlichen Bedürfnisse
und Lösungsansätze einbringen. Ziel: Erhalten der guten
Lebensqualität für Anwohner, Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen für die Gemeinde und die Realisation
einer topmodernen, leistungsfähigen Produktionsanlage
für die swisspor Romandie. Diese Form der Zusammenarbeit führte schnell und einvernehmlich zu einer sehr guten
Lösung. Davon profitieren die Anwohnerschaft, die Behörden und letztlich auch die swisspor Romandie gleichermassen.
Klare Visionen, Sensibilität und Teambereitschaft
bewirken Wunder. Während einer Bauzeit von 18 Monaten
wurde auf der Grossbaustelle jeden Tag das Volumen von
einem Einfamilienhaus verbaut. Für den ausführenden
Architekten Olivier Charrière lag die Herausforderung vor
allem in der sehr komplexen Logistik. Die enormen Materialmengen mussten nach einem strengen Zeitplan angeliefert und verbaut werden, da die Platzverhältnisse auf
der Baustelle beschränkt waren und gleichzeitig ein straffer Terminplan eingehalten werden musste.
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
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18.8.2011
9:46 Uhr
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PUBLIREPORTAGE NEUE FABRIKATIONSANLAGE
Produktivität gesteigert – CO2 Bilanz gesenkt.
Mit einem Gebäudevolumen von 284 000 Kubikmetern
erreicht die topmoderne Anlage eine über 50 Prozent höhere Produktionskapazität. Es können bis zu 500 000 Kubikmeter expandierter Polystyrolhartschaum pro Jahr
produziert werden. Diese Leistungssteigerung wird in Zukunft auch gebraucht, denn neben dem stark steigenden
Markt in der Westschweiz, ist auch der Exportanteil nach
Frankreich im letzten Jahr um 50 Prozent gestiegen.
Tendenz weiter steigend!
Das neue Werk der swisspor Romandie ist auch in
punkto Energieeffizient und Ressourcenschonung ein
Musterbau. Durch schlanke, optimierte Produktionsprozesse wurden die Materialbewegungen minimiert und
somit bewusst energieeffizient gestaltet. Mit einer intelligenten Gebäudetechnik, welche die ganze Abwärme zurückgewinnt und in die Beheizung des eigenen Gebäudes
leitet, werden konsequent weitere Kosten und Ressourcen
eingespart. Eine zusätzliche Optimierung; der Wärmeüberschuss wird in das Fernwärmenetz der Nachbarschaft
eingespeist. Selbstverständlich wurde das gesamte
Werksgebäude auf Minergie-Niveau gedämmt. Die Vorteile
vom swisspor-Neubau liegen auf der Hand; Kompromisslos umgesetzt, werden im Bereich der Energieeffizienz
Höchstleistungen erbracht.
Beim swisspor-Neubau wurde viel in die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse investiert. In unserem
Geschäftsfeld vom «Dämmen und Dichten von Bauten»
sind wir zu diesem Denken und Handeln geradezu verpflichtet. 50 Prozent mehr Produktivität bei deutlich kleinerem CO2- Ausstoss – im Werk Châtel-St-Denis wurden
Zeichen für die Zukunft gesetzt.
70 neue Arbeitsplätze und eine glänzende Zukunft.
Mit umweltbewusster, nachhaltiger Bauweise von
Gebäuden werden wertvolle Ressourcen eingespart. Der
Markt hat immer noch einen grossen Bedarf nach intelligenten Produkten und Systemen in diesem Bereich.
Dieser positive Trend wird noch längere Zeit anhalten,
davon ist swisspor überzeugt. Folgerichtig investiert die
swisspor Romandie auch in neue Mitarbeiter. 70 qualifizierte Mitarbeiter werden in Zukunft das Team ergänzen.
Damit wird die swisspor Romandie auf 190 Arbeitsplätze
aufgestockt.
Allgemeine Daten:
Beteiligte
Bauherrschaft
Architektur
Bauingenieure
Holzbauingenieur
Elektroingenieur
Ingenieur HLK
Sanitäringenieur
swisspor Romandie SA, Châtel-St-Denis
Bürogemeinschaft: Cadosch & Zimmermann
Architekten ETH/SIA, Zürich
Atelier d'architectes diplômés
Olivier Charrière SA, Bulle
Bürogemeinschaft: Daniel Willi SA, Bureau
d'ingénieurs civils, Montreux
BIAG Ingénieurs conseils
ETH/SIA/USIC AG, Montreux
Ivo Diethelm GmbH,
Ingenieurbüro für Holzbau, Gommiswald
Pro-Inel SA, Fribourg
Lier Energietechnik AG, Walisellen
A. Rosselet SA, Châtel-St-Denis
Grundstücksgrösse:
Gebäudevolumen:
■
ca. 41 000 m2
ca. 284 000 m3 SIA
Geschossflächen:
Produktionsfläche
Lagerfläche Fertigprodukte
Technische Flächen (Silos, Technikräume
1. Geschoss + Untergeschoss, Zerkleinerer,
Mechanik, Verbrauchsstoffe etc.)
Speditionsflächen
Flächen für Rohstoffe
Büroflächen (Verwaltung + Logistik)
Gesamtgeschossfläche
Grundfläche
11 000 m2
7 000 m2
5 000 m2
2 200 m2
2 000 m2
1 000 m2
28 200 m2
ca. 20 500 m2
swisspor AG
Bahnhofstrasse 50
6312 Steinhausen
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
71
19_N_B_2_11_Alpenhof
17.8.2011
18:56 Uhr
Seite 72
UMBAU UND SANIERUNG HOTEL ALPENHOF ST. ANTON
Der
«Kulturfrachter»
musste
dicht
gemacht
werden
In St. Anton im appenzellischen Oberegg,
auf 1100 Meter über Meer, befindet sich
der Kulturfrachter Alpenhof. Das Gebäude
wurde um 1889 auf diesem letzten Ausläufer des Säntismassives gebaut, damals als
eher kleines Hotel auf eben jenem Kamm,
der auch die Wetterscheide zwischen Süd
und Nord bildet. Oftmals können fantastische Wetterphänomene an diesem Kraftort erlebt werden.
72
NACHHALTIG
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19_N_B_2_11_Alpenhof
19.8.2011
14:36 Uhr
Seite 73
MINERGIE
Das Gebäude überstand in seiner Art die beiden Weltkriege. Die Blüten der Nachkriegszeit bescherten dem Hotel viele Besucher, was Ende der 50-iger Jahre zu einem
Grossumbau des Hotels führte. Zu jener Zeit wurde ein
markanter Teil der Felsrippe abgebrochen, so dass das eigentliche Untergeschoss auf Strassenebene frei gelegt
werden konnte. Damals schon wurden ein Restaurationsgeschoss und zwei Schlafgeschosse gebaut und als Abschluss ein Flachdach. Dies mit dem Ziel, nach einigen
umsatzstarken Jahren das Gebäude um ein Geschoss zu
erhöhen und dann das «richtige» Dach zu bauen. Just zu
jener Zeit brach der Tourismus aber markant ein und das
Hotel wurde kaum mehr unterhalten. Erst gab man den
Hotelbetrieb, später dann auch den Restaurationsbetrieb
auf. Nachdem es einige Jahre leer stand, übernahm der
extra zu diesem Zweck gegründete Verein Alpenhof das
Gebäude mit dem Ziel, es für Kunst und Kultur zu nutzen.
Das Haus wurde jedoch immer maroder, die Hülle undicht
und an einigen Stellen drang Wasser ein. Um den Winterbetrieb einigermassen aufrecht erhalten zu können, wurNACHHALTIG
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19_N_B_2_11_Alpenhof
19.8.2011
14:36 Uhr
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UMBAU UND SANIERUNG HOTEL ALPENHOF ST. ANTON
den ca. 15 000 Liter Öl verbraucht. Allen war klar, der Kulturfrachter musste dicht gemacht werden.
Im Jahre 2008 wurde das Haus vom damaligen Besitzer
gekauft und durch die neu gegründete Genossenschaft Alpenhof saniert.
Die Bauherrschaft wägte lange ab, den «Spirit» des alten Alpenhofs mit einer Sanierung zu erhalten, oder einen
Ersatzneubau zu realisieren, da der Umbau aus den 60er
Jahren mit billigsten Materialien und ohne Rücksicht auf
die Bauphysik erfolgte. Die aus Kulturschaffenden bestehende Genossenschaft entschied sich, die bautechnischen
Kompromisse zu Gunsten der Geschichte einzugehen. In
der Folge wurde das Gebäude praktisch auf die statische
Struktur zurückgebaut und danach wieder frisch aufgebaut. Um der Lage im Appenzellerland gerecht zu werden,
wurde das Haus aussen mit einer roh gesägten und gestrichenen Holzschalung versehen, hinterlüftet und mit bis zu
30 cm gedämmt. Trotz des bescheidenen Umbaubudgets
wurde der Energie im Gebäude grosse Beachtung geschenkt. Nebst der sehr gut isolierten Hülle mit eingebauten Holz-Metallfenstern, wurde auch die Wärmeerzeugung optimiert. Ca. 60 % des Wärmebedarfs (Warmwasser
Bauherrschaft
Genossenschaft Alpenhof
St. Antonstrasse
9413 Oberegg
www.alpenhofalpenhof.ch
74
Architekt / Bauleitung
mkoeppel
dipl. Architekt FH
Schützenstrasse 13
9443 Widnau
Tel. 071 720 15 14
www.mkoeppel.ch
Andreas La Roche
Architekt ETH BSA
Schöneggstrasse 37
8004 Zürich
Tel. 044 440 43 11
MINERGIE
& Heizung) erfolgt über die 42 m2 Solarkollektoren auf
dem Dach, die restlichen 40 % werden aus der Pelletsheizung im Keller generiert. Natürlich wurde auch darauf geachtet, dass der Verbrauch klein gehalten werden kann, so
besitzt das ganze Gebäude eine kontrollierte Lüftung und
Wasserspararmaturen.
Nach rund einem Jahr Bauzeit konnte das Gebäude
wieder der Nutzung übergeben werden. Die Umbaukosten
beliefen sich auf rund 2.1 Mio. Da die Betriebskosten massiv gesenkt werden konnten, benötigt der Kulturfrachter
heute noch Pellets für weniger als CHF 2000.– pro Jahr.
■
Baujahr:
2008–2009
Bauherr:
Genossenschaft Alpenhof St. Anton
Architekt:
mkoeppel archtitekten & Andreas La Roche
Baukosten:
2.1 Mio
Volumen:
4650 m3
www.alpenhofalpenhof.ch
Bauingenieur
CDS Bauingenieure AG
Karl-Völker-Strasse 2
9435 Heerbrugg
Tel. 071 726 11 55
www.cds-sieber.ch
HLK-Ingenieur
PML Ingenieurbüro AG
Mühlenerstrasse 32
9445 Rebstein
Tel. 071 777 62 60
www.pml.ch
NACHHALTIG
Fenster
EgoKiefer AG
Schöntalstrasse 2
9450 Altstätten SG
Tel. 071 757 33 33
www.egokiefer.ch
BAUEN | 2 | 2011
19_N_B_2_11_Alpenhof
17.8.2011
18:57 Uhr
Seite 75
HOVAL HOMEVENT
PUBLIREPORTAGE
Hoval HomeVent –
komfortables
Raumklima
Moderne Häuser werden zunehmend besser
wärmeisoliert und luftdichter gebaut, um Energie zu sparen. Über die
Gebäudehülle findet
kaum noch Luftwechsel
statt. In diesem Fall muss
eine kontrollierte Wohnungslüftung für die notwendige Frischluft sorgen. Hierbei gibt es aber
entscheidende Unterschiede, welche sich vor
allem in der Qualität des
Raumklimas unterscheiden.
Das Hoval HomeVent
sorgt nicht nur für einen
Wärmeaustausch beim
Luftwechsel, sondern
auch die Feuchtigkeit
wird ausgetauscht. Vor
allem während der Heizperiode leiden viele Benutzer unter zu trockener
Luft, nicht so die Besitzer
eines Hoval HomeVents. Nebst diesem unschlagbaren
Nutzen hat Hoval, als einer der führenden Anbieter in
diesem Bereich, auch das Zertifikat für Minergie-Modul
Komfortlüftung.
Komfortables Raumklima
Der Komfort einer Komfortlüftung ist durch das
Minergie-Modul-Zertifikat gegeben. Unter Komfort
verstehen wir die Luftqualität sowie die Emissionen. Das
Hoval HomeVent erhöht die Luftqualität über die Anforderungen des Moduls. Durch seine einzigartige Wärmetauscher-Technologie ist diese Lösung neben der Wärme
auch in der Lage die Feuchtigkeit auszutauschen. Dies erhöht vor allem in der kalten Jahreszeit den Komfort merkNACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
lich und tut Mensch und Bauwerk gleichermassen gut. Mit
dem Bediengerät stellen Sie Luftmenge und Feuchtigkeit
für Ihr persönliches Wohlbefinden ein. Sollte der zu hoch
sein, greift die Regelung selbständig ein und erhöht die
Luftmenge.
Komfortabel Betreiben
Die Qualität eines Komfortlüftungs-Systems ist durch
das Minergie-Modul-Zertifikat garantiert. Dieses Modul
beinhaltet hohe Produktionsstandards aber auch Richtlinien für die Planung und Ausführung. Das heisst, Hersteller, Planer und Installateure arbeiten nach klaren Vorgaben, damit der Bauherr eine energieeffiziente, hochwertige und komfortable Lüftung betreibt. Auch hier biete Ihnen
das Hoval HomeVent mehr. Der Rotationswärmetauscher
mit Sorptionsbeschichtung ist nicht nur für den Feuchteaustausch verantwortlich, sondern erübrigt auch eine
Luftvorerwärmung mit Erdregister oder Strom für einen
vereisungsfreien Betrieb. Oder die Regelung greift bei zu
hohem CO2-Gehalt automatisch ein und erhöht die Frischluftmenge.
Hoval – Verantwortung für Energie und Umwelt
Die Marke Hoval zählt international zu den führenden
Unternehmen für Heiz- und Raumklimalösungen. Rund
65 Jahre Erfahrung befähigen und motivieren immer
wieder zu aussergewöhnlichen Lösungen und technisch
überlegenen Entwicklungen. Rund 1300 Mitarbeitende in
14 Gruppengesellschaften weltweit arbeiten an der erfolgreichen Positionierung von Hoval als Komplettanbieter intelligenter Heiz- und Lüftungssysteme, die in über 50 Länder exportiert werden.
■
Hoval AG
General Wille-Str. 201
8706 Feldmeilen
Tel. 044 925 61 11
Fax 044 923 11 39
E-Mail: [email protected]
www.hoval.ch
75
20_N_B_2_11_Mogelsberg
17.8.2011
18:59 Uhr
Seite 76
SCHULHAUS MOGELSBERG
Altes
Schulhaus
im neuen
nachhaltigen
Gewand
Gut zwei Jahre dauerten die Sanierungsund Erweiterunsarbeiten am Schulhaus
Russen mit der Zielsetzung, den zu hohen
Energieverbrauch nachhaltig zu minimieren und gleichzeitig den Benutzern einen
hohen Stand an Behaglichkeit und Wärme
zu bieten.
76
Die Vorgaben waren klar, den damaligen Bedarf von 18
Liter Heizöl pro m2 auf 5,5 Liter pro Jahr und m2 zu senken.
Dies bedurfte einiger energetischen Sanierungsmassnahmen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. In einer ersten
Etappe wurden die alten Fenster durch moderne, 3-fach
isolierverglaste Holz-Metallfenster ersetzt, und dadurch
die grösste Wärme-Verlustquelle eliminiert. Weiter wurde
im Eingangsbereich die Pflanzenrabatte abgerissen und
zu einem hellen, mit Glas überdachten Eingangsbereich
umgebaut. Es dient den Schülern bei schlechtem Wetter
als willkommener Unterstand.
Eine wichtige weitere Massnahme war das vollflächige
Isolieren der Fassaden. Für die Bauherrschaft stellte sich
dabei die Frage, ob ein extrudierter Kunststoff (ein reines
Erdölprodukt) als naheliegende Lösung oder aber eine mit
ökologischen Baustoffen angewendet werden sollte. Man
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
20_N_B_2_11_Mogelsberg
17.8.2011
18:59 Uhr
Seite 77
MINERGIE
Bauherrschaft
Schule Neckertal
Hauptstrasse 13
9126 Necker
Tel. 071 372 50 20
www.schuleneckertal.ch
Architekt
architektur.stutz
Steineggstrasse 23
9113 Degersheim
Tel. 071 371 24 11
www.architekturstutz.ch
Heizungsplaner
Lüssy + Partner GmbH
Bahnhofstrasse 12a
9200 Gossau
Tel. 071 385 65 15
entschied sich aus ökologischen Überlegungen für eine
16–20 cm dicke Zellulose-Dämmung und einer Fassadenverkleidung aus unbehandeltem Weisstannenholz. Diese
Lösung hatte zudem den Vorteil, dass sämtliche Arbeiten
an das einheimische Gewerbe vergeben werden konnte.
Den Anschluss der Heizanlage an das Fernwärmenetz der
Genossenschaft Mogelsberg schloss die energetischen
Massnahmen ab und führte zur Erfüllung des MINERGIE
Standards.
Besonderes Augenmerk verdient die mit farbigen Elementen (Fensterpfosten) versehene Fassade, welche dem
Gebäude einen «Touch» von Leichtigkeit und Optimismus
verleiht. Ein hoffentlich motivierendes Omen für die Schüler!
Durch die Aufhebung der Schutzpflicht wurden die
nicht mehr benutzten Räume im Untergeschoss komplett
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
neu gestaltet. Fenster bringen nun Tageslicht in die Räume und ein Ausgang ermöglicht den Weg ins Freie. Es entstand ein Gemeinschaftsraum mit einer Bühne und somit
ein Ort der Gemütlichkeit und sozialen Kontakte. Der Architekt, Hans Ruedi Stutz, bezeichnet den neuen Gemeinschaftsraum als Glücksfall für die Schule.
Herr Stutz betont auch, dass nur ein gemeinsames
Wirken aller Beteiligten, sei es die Schulgemeinde, das Architektenteam und alle beteiligten Unternehmen mit Ihren
Mitarbeitern ein solches Werk ermöglichen. Wir hoffen,
dass das sich noch manche Schulgemeinde ein Beispiel
nimmt an der gelungenen Modernisierung des Schulhauses Russen in Mogelsberg.
■
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21_N_B_2_11_Fuerende_Untern
17.8.2011
22:22 Uhr
Seite 78
t i o n e n . . . I n n o v a t i o n e n . . . I n n o v a
drexel und weiss präsentiert Weltneuheit
für den mehrgeschossigen Wohnbau
«v-box» ermöglicht hocheffiziente Lüftung bereits in Kleinstwohnungen
dezentral – nutzergerecht und individuell stattfindet. Ebenso dezentral über ein Kompaktgerät kann in den einzelnen Wohnungen geheizt
und das Warmwasser je nach Bedarf bereitgestellt werden.
Das kleine Platz sparende Gerät ergänzt
die semizentrale Passivhaus- und Lüftungstechnik von drexel und weiss energieeffiziente haustechniksyteme für den Geschosswohnbau.
Semizentral deshalb, weil die Lüftung
samt Wärmerückgewinnung zentral für einen ganzen Wohnblock erfolgt, die Regulierung der Lüftung aber mittels der «v-box»
direkt in den einzelnen Wohneinheiten – also
Neue Technologie senkt Energieverbrauch
Im Gegensatz zu konventionellen Volumenstromreglern arbeitet die dezentrale «v-box»
ohne energieaufwendigen fixen Vordruck. Das
zentrale Lüftungsgerät «aerosilent centro»
wurde vom renommierten Passivhaus Institut
in Darmstadt (PHI) zertifiziert.
Bezugsquelle Schweiz:
Gasser Passivhaustechnik
Schuppisstrasse 7
9016 St. Gallen
Telefon 071 282 40 09
www.gasser.ch
FÜHRENDE UNTERNEHMEN IN DER OSTSCHWEIZ
Alternative Energiesysteme
Bauingenieur
Dämmstoffe
alsol ag
Bahnhofstrasse 43
8500 Frauenfeld
Tel. 052 723 00 40
www.alsol.ch
CDS Bauingenieure AG
Karl-Völker-Strasse 2
9435 Heerbrugg
Tel. 071 726 11 55
www.cds-sieber.ch
Flumroc AG
Industriestrasse 8
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
www.flumroc.ch
Egeter & Tinner AG
Im Steinig
9464 Lienz
Tel. 071 767 70 00
www.egeter-tinner.ch
swisspor AG
Bahnhofstrasse 50
6312 Steinhausen
Tel. 056 678 98 98
www.swisspor.com
Grünenfelder + Lorenz AG
Vadianstrasse 35
9000 St.Gallen
Tel. 071 228 29 59
www.gruenenfelder-lorenz.ch
fiwo
Im Brühl 2
9220 Bischofszell
Tel. 071 424 66 66
www.fiwo.ch
Bau- und Möbelschreinerei
Otto Wägeli AG
Otto Wägelistrasse 32
8524 Uesslingen
Tel. 052 744 50 00
www.waegeli.ch
78
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
21_N_B_2_11_Fuehrende_Untern
19.8.2011
14:44 Uhr
Seite 79
a
FÜHRENDE UNTERNEHMEN IN DER OSTSCHWEIZ
Energiecontracting
Erneuerbare Energien
Gebäude- und Haustechnik
Elektrizitätswerke
des Kantons Zürich
Energiecontracting Ostschweiz
Grossfeldstrasse 18
7320 Sargans
Tel. 058 359 49 80
www.ekz.ch/contracting
3S Photovoltaics
Schachenweg 24
3250 Lyss
Tel. 032 391 11 11
www.3s-pv.ch
Hälg & Co. AG
Lukasstrasse 30
9009 St.Gallen
071 243 38 38
www.haelg.ch
Fenster und Türen
Haustechnik
St.Gallisch-Appenzellische
Kraftwerke AG
Vadianstrasse 50
9001 St.Gallen
Tel. 071 229 51 51
www.sak.ck
Erneuerbare Energien
Vaillant GmbH
Riedstrasse 12 / Postfach 744
8953 Dietikon 1
Tel. 044 744 29 29
www.vaillant.ch
Helvetic Energy GmbH
Winterthurerstrasse
8247 Flurlingen
Tel. 052 647 46 70
www.helvetic-energy.ch
Hoval AG
General Wille-Strasse 201
8706 Feldmeilen
Tel. 044 925 61 11
www.hoval.ch
Soltop Schuppisser AG
St.Gallerstrasse 5a
9353 Elgg
Tel. 052 364 00 77
www.soltop.ch
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
EgoKiefer AG
Schöntalstrasse 2
9450 Altstätten SG
Tel. 071 757 33 33
www.egokiefer.ch
Fensterbau
Schär AG
Speerstrasse 11
9501 Will
Tel. 071 912 10 10
www.fensterschaer.ch
Fenstersysteme
KLARER FENSTER
a l l e s k l a r.
Klarer Fenster AG
Gröblistrasse 14
9014 St. Gallen
Tel. 071 272 10 10
www.klarer.ch
Fenster und Schreinerei
Max Aeschbacher AG
Hauptstrasse 40
8532 Weiningen TG
Tel. 052 747 21 13
www.aeschbacher-ag.ch
E. Fuchs AG
Kieswerkstrasse 4
8355 Aadorf
Tel. 052 368 03 03
www.efuchs-ag.ch
Holzbau
Frehner Holzbau AG
Rotenwies 1
9056 Gais
Tel. 071 791 70 00
www.frehnerholzbau.ch
HWS Holzdesign
Littenbachstrasse 1
9442 Berneck
Tel. 071 722 90 50
www.hws-holzdesign.ch
Franz Hasler AG
Eschner Strasse 55
FL-9487 Bendern
Tel. 00423 373 13 59
www.franzhasler.li
Kobler Holzbau
Bergstrasse 10
9463 Oberriet
Tel. 071 761 03 14
www.koblerholzbau.ch
79
21_N_B_2_11_Fuehrende_Untern
19.8.2011
14:44 Uhr
Seite 80
FÜHRENDE UNTERNEHMEN IN DER OSTSCHWEIZ
Holzbau
Nüssli (Schweiz) AG
Hauptstrasse 36
8536 Hüttwilen
Tel. 052 748 22 11
www.nussli.com
Holz-Systembau
ÖKOTECH Systembau AG
Kobelwies
9463 Oberriet
Tel. 071 761 11 49
www.oeko-tech.ch
Holzbauingenieur
gruner + wepf Ingenieure AG
Industriestrasse 8
9471 Buchs
Tel. 081 750 18 18
www.grunerwepf.ch
Indach-Lösungen
für Photovoltaikanlagen
3S Photovoltaics
Schachenweg 24
3250 Lyss
Tel. 032 391 11 11
www.3s-pv.ch
Christian Meier
Architekt HTL/Energieing. NDS.E
Brühlgasse 39
9000 St.Gallen
Tel. 071 463 74 73
[email protected]
Liegenschaften-Verwaltung
Ofenbau
Max Pfister Baubüro AG
Burgstrasse 108
9013 St.Gallen
071 274 17 17
www.pfister-baubuero.ch
Stieger Ofenbau AG
Erlenweg 9
9450 Altstätten
Tel. 071 755 36 32
www.stiegerofenbau.ch
Lüftungsanlagen/ -Systeme
Passivhaustechnik
Nilan AG
Schützenstrasse 33
8902 Urdorf
Tel. 044 736 50 00
www.nilan.ch
Gasser Passivhaustechnik
Schuppisstrasse 7
9016 St. Gallen
Tel. 071 282 40 09
www.gasser.ch
Indach-Lösungen
für Photovoltaikanlagen
Metallbau / Sonnenenergie
merz+egger ag
Herisauer Strasse 70
9015 St.Gallen
Tel. 071 310 00 41
www.merzegger.ch
Ernst Schweizer AG
Bahnhofplatz 11
8908 Hedingen
Tel. 044 763 61 11
www.schweizer-metallbau.ch
Scheiwiller AG
Gossauerstrasse 38
9246 Niederbüren
Tel. 071 422 31 45
www.scheiwiller-ag.ch
Minergie-P Planung
Metallbau / Heizungen
Bruno Federer
Rathausplatz 11a
9442 Berneck
071 747 10 40
www.federer-berneck.ch
■
80
NACHHALTIG
BAUEN | 2 | 2011
Nachhaltig_Bauen_2_11_US.indd 2
19.08.11 08:26
DAS FACHJOURNAL
ACHJOURNAL
2 | 2011
2009
N A C H H A LT I G
BAUEN
OSTSCHWEIZ
MINERGIE-A
MINERGIE-P-ECO
WOHLFÜHLFAKTOR LICHT
MODERNISIEREN
7 / 47
14 / 52 / 58
26
33 / 72 / 76
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Nachhaltig_Bauen_2_11_US.indd 1
19.08.11 08:26
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