Tipps für einfache Hörtests

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Tipps für einfache Hörtests
Das Ohr ist unser wichtigster Kommunikationssinn. Höreinschränkungen führen deshalb häufig zu Kommunikationsstörungen.
Aber die Betroffenen selber bemerken meist erst sehr spät, dass
das Gehör nach-lässt. Schlechter Hören tut eben nicht weh. Und
oft kommt von Hörgeschädigten die Aussage: „Eigentlich höre ich
ja ganz gut, aber die anderen sprechen in letzter Zeit zu undeutlich”.
Unser Gehör ist aber nicht unbegrenzt belastbar. Das Ohr ist ein
Organ, welches für die Stille geschaffen war, um akustische Signale, wie Warnsignale bei herannahenden Gefahren in einer relativ ruhigen Geräuschkulisse wahrzunehmen. Die Ohren sind
jedenfalls nicht gerüstet für die permanente Geräuschkulisse
unserer Industriegesellschaft. Dies betrifft insbesondere schon die
Jugendlichen, die ihren Ohren bei Diskobesuchen, lautes Musikhören über Kopfhörer, Motorradfahren usw. freiwillig Lärmpegel
zumuten, die die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen
können. Das Ohr kann sich gegen diesen Lärm nur unzureichend
wehren. Im Gegensatz zu den Augen, die man reflektorisch schließen kann, ist das Ohr im Wesentlichen ungeschützt.
Ursprungssatz und Endsatz zu unterschiedlich, könnte man in der
Reihe der Schüler einen oder mehrere mit einer Hörminderung
vermuten.
2. Bestimmung der Hörweite für Flüster- und Umgangssprache
Hierfür wird ein ruhiger Raum genügender Größe (6 m Länge)
benötigt. Störlärm verfälscht die Ergebnisse. Beim Ausatmen werden viersilbige Zahlwörter (z. B. zweiundsechzig, vierundzwanzig
usw.) zunächst in normaler Lautstärke gesprochen, in Abständen
von 1 m, 2 m, 3 m und 4 m. Dabei wird der Untersuchte von vorne
angesprochen. Der Untersucher hält sich ein Heft vor den Mund,
damit der Hörende nicht von den Lippen ablesen kann. Anschließend werden viersilbige Zahlwörter in Flüstersprache gesprochen.
Der normal hörende Schüler sollte im Abstand von 4 m sowohl in
der Umgangssprache als auch in der Flüstersprache alle angebotenen Zahlwörter verstehen.
B: Hörprüfungen mit einfachen Hilfsmitteln
Da man eine Grenzlärmdosis für jedes Ohr kennt (Zeitdauer x
Lärmpegel), die zu einer Lärmschwerhörigkeit führt, ist es besonders wichtig, schon bei Jugendlichen das Bewusstsein für die
Vulnerabilität des Gehörs zu erzeugen. Ein Mittel, sich über den
Zustand des eigenen Gehörs ein Bild zu machen, sind Hörtests. Sie
sollten zu den selbstverständlichen Screening-Untersuchungen
auch bei jedem Jugendlichen gehören. Da aber nicht jeder
Jugendliche einen HNO-Arzt aufsuchen kann oder vielleicht will,
sind einfache Hörtests, die von jedem durchgeführt werden können, sinnvoll. An dieser Stelle sollen einige Beispiele gegeben
werden:
1. Hörprüfung mit der Stimmgabel
A: Hörprüfungen ohne Hilfsmittel
• Stimmgabelversuch nach Weber
1. Flüsterspiel
Die Schüler setzen sich in eine Reihe. Der erste Schüler denkt sich
einen Satz aus und flüstert ihn dem Nachbarn zur Rechten in das
linke Ohr und dieser wiederum seinem Nachbarn zur Rechten usw.
Der letzte Schüler in der Reihe sagt schließlich den von ihm verstandenen Satz, der manchmal nur entfernte Ähnlichkeit mit dem
ursprünglichen Satz hat. Der erste Schüler gibt nun seinen
Ursprungssatz bekannt. Hier kann man auf die Probleme von
Schwerhörigen hinweisen, die oft aus verstandenen Satzfragmenten sinnvolle Zusammenhänge zusammenpuzzeln müssen. Nun
kehrt man die Reihe um und der letzte Schüler flüstert seinem
Nachbarn zur Linken einen Satz in das rechte Ohr usw. Sind
Eine Stimmgabel sollte in jeder Schule zur Verfügung stehen
(Musikunterricht). Meist wird die Stimmgabel mit dem Ton a 1 =
440 Hz verwendet. Bei den Stimmgabelversuchen macht man sich
das Phänomen zunutze, dass ein Ton über die Luft an das Ohr,
Trommelfell, Gehörknöchelchen und die Hörschnecke (Innenohr)
übertragen werden kann (Luftleitung). Das Innenohr kann jedoch
auch durch Schwingungen des gesamten Schädels angeregt werden, so dass auch über die sog. Knochenleitung ebenfalls ein Ton
gehört werden kann. Der normal Hörende sollte allerdings über
die Luftleitung deutlich besser hören als über die Knochenleitung.
Hierbei werden beide Ohren miteinander verglichen. Die Stimmgabel wird z. B. an einem Holztisch angeschlagen und dem Schüler etwa in der Mitte des Kopfes in Höhe der Grenze zwischen
Stirn und Haaransatz aufgesetzt. Dabei ist die Stimmgabel am
Griff zu halten, so dass sie frei schwingen kann. Der normal
hörende Schüler sollte den Ton in der Mitte oder auf beiden Seiten etwa gleich laut hören. Wenn der Ton nur in einem Ohr gehört
wird, ist die Hörfähigkeit beider Ohren unterschiedlich und sollte
überprüft werden.
• Rinne’scher Versuch
Die Hörfähigkeit wird für jedes Ohr separat überprüft. Die Stimmgabel wird nach dem Anschlagen zunächst vor das Ohr des Schü-
lers und danach hinter dem Ohr des Schülers auf dem Knochen
aufgesetzt. Hierbei wird, wie oben erläutert, die Knochenleitung
mit der Luftleitung eines Ohres verglichen. Der normal hörende
Schüler sollte den Ton der Stimmgabel vor dem Ohr deutlich besser hören als hinter dem Ohr auf dem Knochen. Wird der Ton vor
und hinter dem Ohr gleich gehört, so besteht eine leichte bis mittelgradige Höreinschränkung. Der Rinne‘sche Versuch ist für jedes
Ohr separat auszuführen.
• Schwabach‘sche Versuch
Hierbei wird die Hörfähigkeit des Schülers mit der des (normal
hörenden) Lehrers verglichen. Die Stimmgabel wird angeschlagen
und direkt hinter dem Ohr des Lehrers auf den Knochen aufgesetzt. Wenn der Lehrer den Ton gerade noch hört, hält er die
Stimmgabel, ohne sie nochmals anzuschlagen, hinter dem Ohr
des Schülers auf den Knochen. Hört der Schüler den Ton wiederholt nicht mehr, kann dies auf eine Höreinschränkung hinweisen.
2. Simulationstest
Eine eindrucksvolle Demonstration der Kontrolle der eigenen
Sprechlautstärke durch das eigene Gehör lässt sich mit einem
Kassettenrekorder und angeschlossenem Kopfhörer erreichen. Auf
der eingelegten Kassette sollte ein Rauschen aufgenommen werden (z. B. vom Radio bei nicht klar eingestellten Programmen). Der
Schüler setzt sich den Kopfhörer auf und beginnt aus einem Buch
vorzulesen. Beim Vorlesen wird dann langsam das Rauschen über
Kopfhörer angeboten und verstärkt (nicht bis zur Maximallautstärke). Dabei wird der normal hörende Schüler seine Sprechlautstärke beim Vorlesen je nach Lautstärke des angebotenen Rauschens verstärken.
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Das Hörzentrum
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Die Eisenbahn – Lärm auf Schienen
Schienenverkehr ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Mobilität
in Deutschland. Politik wie Bevölkerung wollen mehr Verkehr von
der Straße auf die Schiene verlagern. Allerdings: Die Lärmbelastung von Zügen sollte nicht unterschätzt werden.
stoffsohle. Die neuen Bremsen führen auch zu deutlich weniger
Verriffelung als die Graugussklötze. Auch Motorengeräusche
haben ihren Anteil am Lärm – vor allem beim Anfahren und bei
niedrigen Geschwindigkeiten, z.B. beim Rangieren.
Besonders viel Lärm für wenige Menschen
Bei hohen Geschwindigkeiten (z.B. ICE mit 300 km/h) kommen
auch aerodynamische Geräusche hinzu, z.B. von den Stromabnehmern. Problem: Schallschutzwände sind in der Regel nicht hoch
genug, um diesen Lärm abzuschirmen. Weitere Quellen für Lärm
auf der Schiene sind donnernde Brücken, Warnsignale an Bahnübergängen und Kurvengeräusche. Sogar stehende Züge können
Krach machen, etwa mit Klimaanlagen, Kühlgebläse und Dieselmotoren im Leerlauf.
Schienenverkehr besitzt in der Bevölkerung auch deshalb höhere
Akzeptanz, weil die meisten Menschen von Schienenlärm gar
nicht betroffen sind. Einige wenige jedoch sind extrem hohen
Lärmbelastungen ausgesetzt. Dazu kommt noch, dass vor allem
Güterzüge den meisten Lärm verursachen – und zwar nachts.
Der Mittelungspegel erhält einen Schienen-Bonus
Die Bahn verursacht dafür kaum konstanten Lärm, zwischen den
einzelnen Zügen entstehen immer wieder lange Pausen der Ruhe.
Der Mittelungspegel von Schienengeräuschen wird deshalb pauschal um einen Bonus von 5 dB(A) gesenkt. An stark frequentierten Bahnstrecken sollte dieser Bonus jedoch grundsätzlich überdacht werden.
Schienenlärm: Von Rädern und Stromabnehmern bis hin
zur Lüftung
Schienenverkehrslärm entsteht primär durch die rollenden Räder
(„Rad-Schiene-Geräusch“). Eine große Rolle spielen dabei „Riffel“,
Unebenheiten an der Lauffläche der Räder und der Schiene mit
Wellenlängen von 3 bis 20 cm. Sie regen Schwingungen an, die
Schallemissionen sind deutlich höher. Um dies zu verhindern,
werden sogenannte „Besonders überwachte Gleise“ (BüG) regelmäßig glatt geschliffen, was zu einer Reduktion der Geräuschentwicklung um mindestens 3 dB(A) führt. Graugussklotzbremsen,
wie sie bisher an Güterwagons eingesetzt werden, sind im Einsatz
um etwa 7 dB(A) lauter als moderne Bremsklötze mit Kunst-
Maßnahmen zur Lärmminderung beim Schienenverkehr:
• Glatte Gleisoberflächen durch Schleifen (BüG)
• Ersatz der Graugusssohlen durch Kunststoffsohlen
• Verbesserung der Laufwerke, Entkopplung vom Wagenkasten
• Verbesserung der Räder
• schallabsorbierende Radhäuser und Schürzen
Auch bei der Bahn gibt es viel zu tun
Schallminderung beim rollenden Material trägt zu einer deutlichen Verringerung der Lärmbelastung bei. Das ist aber ein langfristiger Ansatz: Von den etwa 90.000 Güterwagen der DB AG
werden jährlich nur etwa 3000 durch Neufahrzeuge ersetzt – es
dauert also 30 Jahre, bis der gesamte Fuhrpark ausgetauscht ist
(außerdem fahren in Deutschland etwa 15 % ausländische
Wagons). Für eine deutlich merkbare Verringerung der Lärmbelastung wäre ein Anteil von etwa 80 bis 85 % leiser Fahrzeuge notwendig.
Entstehung des Rollgeräusches
Schallabstrahlung
Schlupf bei Kraftübertragung
Rauhigkeit von
Rad und Schiene
Schwingungsübertragung
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Reifen-Fahrbahn-Geräusch
➊
➐
➋
➏
➌
➎
➍
Ganz schön kompliziert: das Reifen-Fahrbahn-Geräusch
➊ Vibration des ganzen Reifenkörpers (Lauffläche und Flanken)
➋ Beim Aufschlagen auf die Fahrbahn­oberfläche vibrieren die
Profilblöcke
➌ Air-Pumping: der Raum zwischen den Blöcken wird zusammengepresst, die Luft wird pfeifend herausgedrückt
➍ Schlupf bei der Kraftübertragung: die Lauffläche rutscht über
die Fahrbahnoberfläche
➎ Air-Pumping: die zusammengepressten Zwischen­räume zwischen den Profilblöcken weiten sich wieder und saugen Luft
geräuschvoll an
➏ Tangentiale und radiale Vibration der Profilblöcke
➐ Horn-Effekt: der Trichter zwischen Lauffläche und Fahrbahn­
oberfläche verstärkt die abgestrahlten Geräusche um bis zu
20 dB(A)
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Einflüsse auf das Fahrzeug-Geräusch
Großes Konzert: Viele Faktoren beeinflussen das Fahrzeug-Geräusch
Hohlraumgehalt
Rauhigkeit
Material
Reifendruck
Durchmesser
Fahrbahndeckschicht
Textur
Radio
Ladung
Korngrößenverteilung
Reifen
Reifen-Fahrbahn
Geräusch
Radlast
Laufflächenprofil
Türenschlagen
Sonstige
Geräusche
Reifenbreite
Leistung
Schallemissionen
eines
Fahrzeugs
Drehzahl
Geräusch von
Motor und
Antriebsstrang
Temperatur
Umgebungsbedingungen
Aerodynamisches
Geräusch
Geschwindigkeit
Wind
Feuchtigkeit
Karosserieform
Aggregate,
z.B. Kühlanlage
Gestaltung von
Unterboden und
Radkästen
Motortyp
(Benzin
Diesel
Erdgas
Elektro)
Drehmoment
Design der
Ansaugluftund Abgasführung
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