BACHELORARBEIT

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BACHELORARBEIT
Posttraumatische Belastungsstörung –
eine Einführung
eingereicht von
Heike Schwarz
zur Erlangung des akademischen Grades
Bachelor of Science
(BSc)
Medizinische Universität Graz
Institut für Pflegewissenschaft
Unter der Anleitung von
Birgit Bernhardt, MAS
LV: Didaktik
Graz, 10. Juli 2015
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet und die den
benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich
gemacht habe.
Graz, 10. Juli 2015
Heike Schwarz
2
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung ............................................................................................................ 4
Abstract .............................................................................................................................. 5
1. Einleitung ....................................................................................................................... 6
2. Methode .......................................................................................................................... 7
3. Begriffsdefinitionen ....................................................................................................... 9
3.1 Trauma ....................................................................................................................... 9
3.2 Posttraumatische Belastungsstörung ....................................................................... 10
3.2.1 Diagnostische Leitlinien für die posttraumatische Belastungsstörung
nach der ICD-10 Klassifikation (2010): ........................................................................... 11
4. Ursachen bzw. Auslöser einer posttraumatischen Belastungsstörung ................. 12
5. Verlauf der psychischen Verarbeitung eines Traumas und Verlauf einer
posttraumatischen Belastungsstörung ......................................................................... 18
5.1 Verlauf der psychischen Verarbeitung ...................................................................... 18
5.2 Verlauf der posttraumatischen Belastungsstörung ................................................... 19
6. Therapie ........................................................................................................................ 23
6.1 Behandlungstechniken und –verfahren .................................................................... 27
7. Anlaufstellen/Hilfsorganisationen für traumatisierte Menschen und
Arbeitsgemeinschaften ................................................................................................... 30
7.1 Akutversorgung ........................................................................................................ 30
7.2 Anlaufstellen für die Therapie traumatisierter Menschen .......................................... 33
7.3 Arbeitsgemeinschaften ............................................................................................. 36
8. Fazit............................................................................................................................... 40
Abbildungsverzeichnis .................................................................................................... 42
Literaturverzeichnis ......................................................................................................... 43
Internetquellen ................................................................................................................. 46
3
Zusammenfassung
Titel. Posttraumatische Belastungsstörung – eine Einführung. Ziel. Diese Arbeit
beleuchtet das Krankheitsbild der posttraumatischen Belastungsstörung und gibt einen
Überblick über Therapie und Anlaufstellen für betroffene Menschen in Österreich.
Hintergrund. Ein traumatisches Erlebnis kann jede und jeden ganz unvorbereitet treffen.
Schon allein in Wien sollen 800.000 Personen einmal im Leben ein Trauma erfahren, das
sich tief im Bewusstsein der Betroffenen „verankern“ kann. Wird die psychische
Verarbeitung eines traumatischen Geschehnisses verdrängt, kann sich eine
posttraumatische Belastungsstörung ausbilden. Diese ist für die persönliche
Lebensqualität sehr einschränkend und belastend. Es gibt keine genauen Zahlen zur
Epidemiologie der posttraumatischen Belastungsstörung in Österreich – was darauf
schließen lässt, dass die Dunkelziffer relativ hoch sein muss. Methode. Die vorliegende
Arbeit beruht auf einer Literaturrecherche in den Online-Bibliotheken der Medizinischen
Universität Graz und der Karl-Franzens-Universität Graz, sowie in den Datenbanken
PubMed und CINAHL. Zusätzlich wurde im Internet nach Interessensverbänden und
Studien gesucht. Ergebnisse. Das Krankheitsbild der posttraumatischen
Belastungsstörung ist sehr komplex. Die betroffene Person leidet unter ständiger Furcht
und die Symptome reichen von sog. „flashbacks“ bis hin zu psychosomatischen
Erkrankungen. Die Therapiemöglichkeiten in Österreich sind ausgereift und es gibt einige
Anlaufstellen, die sich auf Traumatherapie spezialisiert haben. Schlussfolgerung. Es gibt
gute Unterstützungssysteme für traumatisierte Menschen, aber viele sind oft nicht bekannt
und zudem lassen sich relativ viele Unterstützungssysteme für bestimmte Arten von
Traumata (beispielsweise Gewalt) finden. Wie es bei so vielen anderen medizinischen und
psychosozialen Leistungen der Fall ist, gibt es auffallende Versorgungsunterschiede
zwischen Stadt und Land. In einer Stadt finden sich immer mehr Hilfsorganisationen als im
ländlichen Bereich. So wie das Stadt-Land-Gefälle ins Auge sticht, fällt auch das OstWest-Gefälle bei Anlaufstellen auf. Der Bevölkerung des Ostens Österreichs stehen viel
mehr Organisationen für Traumatherapie zur Verfügung als der Bevölkerung des Westens
Österreichs. Schlüsselwörter. posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) /
posttraumatisches Belastungssyndrom / psychotraumatische Belastungsstörung /
psychische Störung / Psychotherapie.
4
Abstract
Title. Post-traumatic stress disorder – an introduction. Aim. This paper examines the
disease pattern of the post-traumatic stress disorder and provides an overview of therapy
and contact points for affected people in Austria. Background. A traumatic experience
can affect anyone unprepared. Solely in Vienna there are supposed to be 800.000 people
who have experienced a trauma, which has become embedded in their consciousness.
When the psychological processing of a traumatic event gets superseded, a post-traumatic
stress disorder can arise, which can be very restricting and incriminating for the personal
quality of life. There are no exact figures of the epidemiology of the post-traumatic stress
disorder in Austria, which implies that there must be a high number of undetected cases.
Method. The present paper is based on a literature search in the online library of the
Medical University Graz and the Karl-Franzens-Universität Graz, as well as in the
database PubMed and CINAHL. Additionally, the Internet has been searched for
associations and studies. Results. The disease pattern of the post-traumatic stress
disorder is highly complex. The affected person suffers from constant fear and the
symptoms range from so called “flashbacks” to psychosomatic illnesses. The therapeutic
options in Austria are highly developed and there are some contact points, which are
specialised on traumatherapy. Conclusion. There are good support systems for
traumatised people. However, a lot of them are often not very well known. Besides, a lot of
support systems for specific types and traumata (violence for instance) can be found. As it
is often the case with medical and psychosocial services, there are noticeable supply
differences between urban and rural regions. In cities more aid organisations can be found
in comparison to rural areas. Moreover, there are significant east-west differences
concerning the contact points. The population in the east of Austria is provided with
considerably more organisations for traumatherapy than the population in the western part
of Austria. Keywords. post-traumatic stress disorder (PTSD) / post-traumatic stress
syndrome / psycho-traumatic stress disorder / mental disorder / psychotherapy.
5
1. Einleitung
Ein schwerer Schicksalsschlag kann jeden Menschen und sein näheres Umfeld treffen –
zu jeder Zeit – an jedem Ort. Das heutige Weltgeschehen wird immer wieder von
furchtbaren Ereignissen (Gewalt, Krieg, Terroranschläge, Naturkatastrophen, Unfälle etc.)
überschattet. In den Medien erfährt man täglich von Menschen, die dramatische
Geschehnisse miterleben müssen bzw. mussten. Viele Menschen versuchen derzeit dem
Bürgerkrieg in Syrien, in dem der „Islamische Staat“ u.a. gegen die Regierung kämpft und
Zivilisten, sowie jede Person auf grausame Weise foltert oder umbringt, die sich ihnen in
den Weg stellt, zu entkommen. Einige flüchten in die Nachbarländer und wieder andere,
die es sich irgendwie leisten können, finden Schlepper, welche versuchen, sie mittels
kleiner und überfüllter Boote über das Mittelmeer nach Europa zu bringen. Manche
überleben die sehr gefährliche Überfahrt und gelangen in ein europäisches Land - andere
müssen ihr Leben lassen. Auch nach Österreich kommen immer mehr Kriegsflüchtlinge –
das Ausmaß unter welchen Bedingungen diese traumatisierten Menschen leben und
welche Ängste sie ausstehen mussten und müssen, kann sich die österreichische
Bevölkerung nur schwer vorstellen. Diese Ereignisse scheinen so weit weg zu sein.
Noch während der Verfassung dieser Arbeit ereignete sich aber in Graz eine tragische
Amokfahrt eines 26-jährigen Österreichers. Am Samstag, den 20. Juni 2015, raste der
Mann mit seinem Geländewagen um die Mittagszeit durch die Stadt, wobei er mehrere
Passantinnen und Passanten an- und überfuhr. Zusätzlich stach der 26-Jährige auf zwei
Personen mit einem Messer ein. An diesem Tag starben drei Menschen, darunter ein
vierjähriger Bub. Über dreißig, teils schwer verletzte, Personen mussten medizinisch
versorgt werden viele Menschen wurden zu Augenzeuginnen und Augenzeugen dieser
Tat. Das Trauma war ganz in der Nähe und eine ganze Stadt musste mit diesem
dramatischen Ereignis fertig werden. Alle am Hilfssystem Beteiligten arbeiteten am 20.
Juni 2015 perfekt zusammen und die psychosoziale Akutversorgung der betroffenen
Personen übernahmen das Kriseninterventionsteam Steiermark, das
Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes und die ökumenische Notfallseelsorge. Die
speziell ausgebildeten Teams unterstützten bei der Verarbeitung dieser schrecklichen Tat
viele traumatisierte Menschen – auch Tage danach.
Die Öffentlichkeit verfolgt anhand der Medien viele dramatische Erlebnisse, aber sie
erfährt meist nicht davon, wie es direkt Betroffenen nach einem Trauma ergeht. Das
Bewusstsein kann auch Wochen danach von Gefühlen der Angst, der Hilflosigkeit und des
6
Ausgeliefertseins geprägt sein. Ebenfalls können psychische Folgeerkrankungen, wie eine
posttraumatische Belastungsstörung, auftreten. Nicht nur direkt geschädigte Personen
können davon betroffen sein, sondern auch Augenzeuginnen und Augenzeugen, sowie
Helferinnen und Helfer.
In Wien sollen allein 800.000 Menschen in ihrem Leben ein traumatisches Erlebnis
erfahren (Wintersperger o.J., In: science.orf.at o.J., www.sciencev1.orf.at, Stand:
20.06.2015). Zahlen zur Epidemiologie einer möglichen posttraumatischen
Belastungsstörung in Österreich lassen sich nur schwer finden - die Dunkelziffer scheint
groß zu sein. Eine posttraumatische Belastungsstörung kann die Lebensqualität massiv
einschränken.
Wie geht es also Menschen nach schrecklichen Erlebnissen? Können sie danach jemals
wieder ein stabiles Leben führen – ohne Angst? Diese zentralen Fragen kommen immer
wieder auf, wenn man an die betroffenen Personen denkt.
Diese Bakkalaureatsarbeit soll darstellen, zu welchen möglichen Problemen es kommen
kann, wenn ein Trauma nicht verarbeitet wird oder nicht verarbeitet werden kann. Sie soll
einen prägnanten Überblick über die posttraumatische Belastungsstörung geben und
aufzeigen, ob es in Österreich genug Anlaufstellen und Unterstützungssysteme für
betroffene Menschen gibt, damit diese, wenn sie den Wunsch haben, adäquat therapiert
bzw. begleitet werden können.
2. Methode
Diese Arbeit beruht auf einer Literaturrecherche. Der Schwerpunkt der Recherche wurde
auf die Online-Bibliotheken der Medizinischen Universität Graz und der Karl-FranzensUniversität Graz gelegt. Die zusätzlichen Datenbanken sind PubMed und CINAHL.
In den genannten Online-Bibliotheken wurde mit den deutschen Schlüsselwörtern nach
der Basisliteratur gesucht und es wurden einige hilfreiche und fachspezifische Bücher
gefunden.
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In den Datenbanken CINAHL und PubMed wurden die englischen Keywords verwendet
und mit den Operatoren AND bzw. OR, wie folgt, verknüpft:
(posttraumatic stress disorder) OR (posttraumatic stress syndrome) OR (psychotraumatic
stress disorder) AND (mental disorder) AND (psychotherapy).
Um die Suche einzugrenzen, wurden Limits gesetzt – Linked Full Text; Abstract Available;
Published Date: 20100101-20150131, English Language; Language: English und Search
modes: Find all my search terms.
Insgesamt konnten 63 Artikel gefunden werden und schließlich wurden die dazugehörigen
Abstracts nach bestimmten Kriterien bewertet. Ein Abstract ist eine Zusammenfassung
eines Fachartikels und sollte den Titel, das Ziel, den Hintergrund, die Methode, die
Ergebnisse, die Schlussfolgerung und die Schlüsselwörter beinhalten. Nach der
Überprüfung wurden zwei Artikel ausgewählt, die aber bei näherer Analyse doch zu
speziell waren. Schließlich wurden keine Artikel zur Verfassung dieser Arbeit aus den
Datenbanken ausgewählt, sondern hauptsächlich die Basisliteratur, sowie
Fachinformationen von Interessensverbänden.
Die Suche im Internet konzentrierte sich zusätzlich auf Beiträge, Projekte und Studien zum
Thema posttraumatische Belastungsstörung und deren Therapie. Nachdem die Arbeit
einen allgemeinen und prägnanten Überblick über die posttraumatische
Belastungsstörung geben und aufgezeigt werden soll, ob den betroffenen Menschen in
Österreich genug Anlaufstellen angeboten werden, wurde nur jene Literatur ausgewählt,
die nicht zu sehr ins Detail geht.
Folgende Schlüsselwörter wurden für die Literaturrecherche verwendet:
posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) / posttraumatisches Belastungssyndrom /
psychotraumatische Belastungsstörung / psychische Störung / Psychotherapie
Keywords: post-traumatic stress disorder (PTSD) / post-traumatic stress syndrome /
psycho-traumatic stress disorder / mental disorder / psychotherapy
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3. Begriffsdefinitionen
Im Folgenden werden die Definitionen eines Traumas und einer posttraumatischen
Belastungsstörung dargestellt, um einen ersten Einblick zu gewähren.
3.1 Trauma
Der Begriff „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“ bzw.
„Verletzung“. „Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung, die durch (eine)
Erfahrung(en) entsteht, die in einem Maße einschneidend sind, dass sie ohne
Unterstützung von außen nicht verarbeitet werden können“ (Österreichisches Netzwerk für
Traumatherapie o.J., www.oent.at, Stand: 11.05.2015).
Nach der ICD-10 Klassifikation wird ein Trauma als „(…) ein belastendes Ereignis oder
eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes (kurz
oder langanhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde“
bezeichnet (Weltgesundheitsorganisation, Dilling et al. 2010, S. 183).
Traumata sind also Ereignisse, die von Gefühlen der Angst, der Hilflosigkeit und des
Ausgeliefertseins geprägt sind. Flucht bzw. Verteidigung sind bei traumatischen
Erlebnissen oft nicht möglich oder führen nicht zu einer Besserung der Situation. Somit
stoßen die üblichen Abwehr- und Verarbeitungsmechanismen eines Menschen an ihre
Grenzen (Hemayat 2013, www.hemayat.org, Stand: 15.05.2015).
Die amerikanische Kinderpsychiaterin Terr (1991) unterscheidet zudem zwischen Trauma
Typ I und Trauma Typ II. Beim Trauma Typ I handelt es sich um Traumareaktionen auf
plötzlich auftretende Ereignisse. Diese Ereignisse treten nur einmal auf, wie zum Beispiel
ein Unfall, eine Naturkatastrophe, ein Überfall oder eine Vergewaltigung. Erlebt eine
Person wiederkehrende oder auch persistente Traumata, wie beispielsweise sexueller
Missbrauch oder ein Kriegseinsatz, werden diese dem Trauma Typ II zugeordnet.
Aufgrund der Häufigkeit des Auftretens der Typ I Traumata wird hierfür auch der Begriff
Monotraumata (einmalig) verwendet. Da sich die Geschehnisse bei Typ II Traumata
häufen, werden sie auch Kumulativtraumata genannt. Eine traumatische Erfahrung kann
als Opfer („Primäropfer“) oder als Zeugin und Zeuge („Sekundäropfer“) erlebt werden
(Rothenhäusler, Täschner 2007).
9
Die Erlebnisse „verwurzeln“ sich tief in das Gedächtnis und können zu schweren
Traumatisierungen führen. Des Weiteren kann es zu enormen Veränderungen in der
Persönlichkeit kommen (Rothenhäusler, Täschner 2007).
3.2 Posttraumatische Belastungsstörung
Im Allgemeinen ist die posttraumatische Belastungsstörung eine Reaktion auf schwere
Belastungen bzw. Traumata, genauer „Reaktionen auf belastende Lebensereignisse, die
nach Art und Ausmaß deutlich über das nach allgemeiner Lebenserfahrung zu Erwartende
hinausgehen und denen aufgrund ihrer Ausprägung oder Folgen Krankheitswert zukommt.
Dabei werden in der Regel die affektive Situation, die Leistungsfähigkeit und die sozialen
Beziehungen beeinträchtigt“ (Deister 2009, S. 233).
Gemäß der ICD-10 Klassifikation wird die posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
neben der akuten Belastungsreaktion (F43.0), den Anpassungsstörungen (F43.2), den
sonstigen Reaktionen auf schwere Belastung (F43.8) und der nicht näher bezeichneten
Reaktion auf schwere Belastung (F43.9) zu den Reaktionen auf schwere Belastungen und
Anpassungsstörungen (F43) gezählt. Auf die zusätzlich erwähnten Differentialdiagnosen
wird hier aber nicht näher eingegangen. Dennoch ist festzuhalten, dass sich diese
Störungen auf der einen Seite klinisch sehr von der posttraumatischen Belastungsstörung
unterscheiden und deshalb andere Erscheinungsbilder aufweisen (Deister 2009). Auf der
anderen Seite ist ihnen aber allen gemein „(…), dass sie eine Reaktion auf bestimmte
Belastungsfaktoren im psychischen und sozialen Bereich darstellen“ (Deister 2009, S.
233).
Kommt es zu einer Belastungssituation, kann auch ein völlig gesunder Mensch, reaktive
Abweichungen im Gefühls- und/oder Verhaltensbereich entwickeln. Das Ausmaß eines
traumatischen Erlebnisses beeinflusst den Ausprägungsgrad dieser Veränderungen
(Deister 2009).
10
3.2.1 Diagnostische Leitlinien für die posttraumatische Belastungsstörung
nach der ICD-10 Klassifikation (2010):

wiederholtes Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen
(Nachhallerinnerungen, flashbacks) oder in Träumen

andauerndes Gefühl von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit

Gleichgültigkeit gegenüber anderen Mitmenschen

Teilnahmslosigkeit der Umgebung gegenüber

Anhedonie (Unfähigkeit, Freude und Lust zu empfinden)

Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma
wachrufen können

Furcht vor bzw. Vermeidung von Stichworten, die die Betroffene und den
Betroffenen an das ursprüngliche Trauma erinnern könnten

Zustand vegetativer Übererregtheit mit Vigilanzsteigerung (gesteigerte Wachheit)

übermäßige Schreckhaftigkeit

Schlaflosigkeit

akute Ausbrüche von Panik, Angst oder Aggressivität (selten)
(Weltgesundheitsorganisation, Dilling et al. 2010)
Die oben genannten Symptome treten oft in Verbindung mit Deppression, Angst und
Selbstmordgedanken auf. Einige betroffene Menschen versuchen sich, durch
Drogeneinnahme und/oder übersteigerten Alkoholkonsum zu „betäuben“
(Weltgesundheitsorganisation, Dilling et al., 2010).
11
Die Latenzzeit beträgt Wochen bis Monate (höchstens sechs) und der Verlauf der Störung
wird meist wechselhaft erlebt. Eine Genesung ist in den meisten Fällen zu erwarten – falls
es aber zu einer Chronifizierung der Symptome kommt, äußert sich dies in einer
andauernden Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (F62.0)
(Weltgesundheitsorganisation, Dilling et al., 2010).
Im folgenden Kapitel wird näher auf die oben kurz erwähnten Ursachen bzw. Auslöser
(Traumata) eingegangen, die eine posttraumatische Belastungsstörung als Folge haben
können.
4. Ursachen bzw. Auslöser einer posttraumatischen Belastungsstörung
Die posttraumatische Belastungsstörung lässt sich immer mit einem schwerwiegenden
Erlebnis erklären, das, wie bereits erwähnt, entweder als Opfer oder als Augenzeugin und
Augenzeuge erfahren wird. Die betroffene Person ist zutiefst erschüttert, nicht nur
deshalb, weil sie das Geschehnis völlig unerwartet trifft, sondern auch, weil es für sie
keine Möglichkeit gibt, selbst eine positive Wende einzuleiten. Als Opfer ist man in der
Situation gefangen und kann nur warten und hoffen, dass man überlebt. „Das Ereignis
wirkt sich auf die Stabilität seines Selbst- oder/und seines Weltbildes in der Weise
zerstörerisch aus, dass er nicht mehr in der Lage ist, positive Vorstellungen von seiner
eigenen Zukunft zu haben“ (Friedmann 2004, S.12).
Nach Friedmann (2004, S. 12) lassen sich vier Grundursachen für ein Psychotrauma
unterscheiden und diesen Ursachen werden typische Situationen zugeordnet:

„Bedrohung des eigenen Lebens und der eigenen Unversehrtheit“
Typische Situationen dieser Grundursache sind Unfall und Naturkatastrophe
(Massenunfall, Erdbeben, Überschwemmung, Lawine etc.), Raub (bewaffnete Attacken),
Geiselnahme, (Bürger-)Krieg, Vergewaltigung, Folter, Terror und Konzentrationslager
(Friedmann 2004).
12

„Ernsthafte Bedrohung oder Schädigung der eigenen Kinder, des Partners, der
Verwandten oder Freunde“
Diese Ursache beinhaltet, dass eine Person mit ansehen muss, wie das Leben eines ihr
nahestehenden Menschen gefährdet ist. Die Situationen sind dieselben, die bereits bei der
ersten Grundursache genannt wurden (Friedmann 2004).

„Zerstörung des eigenen Heims bzw. der Gemeinschaft“
Hier kommt es zu Zerstörungen von Heimen, die nicht durch Menschenhand aufgehalten
werden können. Unter diese Kategorie fallen auch Vertreibung, Flucht und „ethnische
Säuberungen“ (Friedmann 2004).

„Mit ansehen müssen, wie eine andere Person durch Unfall oder Gewalt verletzt
wird oder stirbt“
Ein Mensch muss nicht direkt von einem traumatischen Ereignis betroffen sein, sondern
es reicht, ein furchtbares Geschehen, zu beobachten, um an einer posttraumatischen
Belastungsstörung zu erkranken (Friedmann 2004).
Eine weitere Einteilung von Ursachen bzw. Auslöser einer posttraumatischen
Belastungsstörung lässt sich, wie folgt, darstellen:

„Kriege, Aufstände, Vertreibung, Flucht, Terroranschläge

Individuelle Gewalterfahrungen: Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Folter,
Überfälle, Entführungen

Unfälle aller Art: Verkehrs-, Berufs-, Freizeit- und Sportunfälle
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
Naturkatastrophen: Brände, Blitzschläge, Überschwemmungen, Lawinen oder
Erdbeben

Menschlich verursachte Katastrophen: Brände, Explosionen, Flugzeugabstürze,
Zugskollisionen, Schiffshavarien, Industrieunfälle

Schwere Erkrankung, z.B. Herzinfarkt, Krebs, aber auch die Behandlung auf einer
Intensiv-Station, Notfalloperationen“ (Schnyder o.J., www.neurologen-undpsychiater-im-netz.org, Stand: 15.05.2015)
Gewisse Erschütterungen führen eher zu einer posttraumatischen Belastungsstörung als
andere. So beträgt die Prävalenz nach einer Vergewaltigung und bei Kriegs-,
Vertreibungs- und Folteropfern etwa 50 %. Menschen, die Opfer eines anderen
Gewaltverbrechens werden, entwickeln mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 % ein
posttraumatisches Störungsbild. Bei Personen, die in einen Verkehrsunfall verwickelt
waren und jenen, die an einer schweren Erkrankung leiden, liegt die Prävalenz zirka bei
10 %. Die Lebenszeitprävalenz liegt in der Allgemeinbevölkerung für eine
posttraumatische Belastungsstörung ungefähr zwischen 1 % und 7 % (Flatten et al. 2011).
Gemäß Ehlers (1999) lassen sich auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der
Prävalenz feststellen. Männer erleben zwar mehr traumatische Ereignisse als Frauen,
aber Frauen sind häufiger von einer posttraumatischen Belastungsstörung betroffen als
Männer. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass Frauen öfter Ereignisse mit einer hohen
traumatisierenden Wirkung erleben (zum Beispiel Vergewaltigung). Das Risiko, an einer
posttraumatischen Belastungsstörung zu erkranken, ist bei Frauen doppelt so hoch als bei
Männern. Personen, die oft belastenden Gegebenheiten ausgesetzt sind (Rettungskräfte,
Exekutive, Militär etc.), gehören ebenso zur Risikogruppe (Krisentinterventionsteam Land
Steiermark 2014). Das Risiko ist bei ihnen fünfmal größer als bei der durchschnittlichen
Population (Kolassa et al. 2013, www.medizin.at, Stand: 15.05.2015).
Zudem gibt es länderspezifische Unterschiede, was die Prävalenz der Erkrankung betrifft.
Da das Bedürfnis beim Menschen nach Sicherheit sehr hoch ist, lässt sich dies sehr
einfach erklären. In Ländern, die von Krieg und Naturkatastrophen gezeichnet sind, leiden
viel mehr Menschen an einer posttraumatischen Belastungsstörung als Menschen in
14
anderen Ländern, in denen ein Leben in Frieden und Stabilität geführt werden kann
(Ehlers 1999).
Die gesellschaftliche Situation spielt also auch eine entscheidende Rolle für die Prävalenz
der Erkrankung. Nach Liebermann (2003) lassen sich folgende internationale Vergleiche
anstellen:
o „Deutschland: 1,3 %
o USA: 7,8 %
o Kanada: 11,3 %
o Äthiopien: 15,8 %
o Gaza: 15,8 %
o Kambodscha: 28,4 %
o Algerien: 37,4 %“ (Liebermann 2003, In: Friedmann 2004, S. 14)
Diese Zahlenvergleiche veranschaulichen, dass in den angeführten Industrieländern
(Deutschland, USA und Kanada), in denen ein gesellschaftlicher Wohlstand herrscht und
eine relative Sicherheit gewährleistet werden kann, die Entwicklung einer
posttraumatischen Belastungsstörung unwahrscheinlicher ist als in den genannten
anderen Ländern.
Neben den vorerwähnten Faktoren (Art des Traumas, Geschlecht und Land), die eher zum
Ausbilden einer posttraumatischen Belastungsstörung führen, können ganz allgemeine
Risikofaktoren festgehalten werden, die die Bewältigung eines traumatisierenden
Ereignisses negativ beeinflussen können - diese werden in Abbildung 1 (Seite 16)
dargestellt.
Rupp (2010) stellt fest, dass gewisse Erlebnisse und intrinsische bzw. extrinsische
Kriterien spätere Bewältigungsmuster beeinflussen. Wenn eine Person schon in der
Kindheit, in der Jugend oder auch dann im Erwachsenenalter negative Erfahrungen
bezüglich ihrer physischen bzw. psychischen Gesundheit gemacht hat, kann es im
späteren Leben zu einem leichteren „seelischen Gleichgewichtsverlust“ kommen.
„Menschen, die Situationen ausgesetzt waren, in denen sie seelisch traumatisiert wurden,
sind besonders gefährdet, auch nur entfernt ähnliche Ereignisse erneut traumatisch zu
erleben“ (Rupp 2010, S. 9 f.).
15
Psychische Vorerkrankungen (Depressionen, Suchterkrankungen oder Störungen der
Persönlichkeitsentwicklung) können zu einer „Einschränkung des inneren Spielraum“
führen (Rupp 2010, S. 10). Das heißt, dass die Dimension zur Bewältigung von
Ausnahmesituationen durch den Verlust der inneren Balance kleiner wird - psychisch
vorerkrankte Menschen sind deutlich häufiger von einer posttraumatischen
Belastungsstörung betroffen. Auch Kinder von psychisch kranken Eltern unterliegen einem
größeren Risiko, an einer posttraumatischen Störung zu erkranken (Rupp 2010).
Mangel an sozialer
Unterstützung – durch
Familie,
Freundinnen/Freunde
etc.
Jugendliches oder
hohes Lebensalter
Genetische
Dispositionen
Bewältigung eines
Traumas
Niedriger sozioökonomischer Status
Psychische Erkrankungen
bzw. Traumata in der
eigenen Vorgeschichte
und/oder in der Familie
Schweregrad und lange
Dauer des Traumas
Verminderte
Widerstandskraft
Abbildung 1: Faktoren für eine mögliche negative Bewältigung eines Traumas (Österreichisches
Netzwerk für Traumatherapie o.J., www.oent.at, Stand: 11.05.2015, Rupp 2010, Schäffer 2012,
www.dx.doi.org/, Stand: 15.05.2015, Schnyder o.J., www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org,
Stand: 15.05.2015)
Zudem können physische Vorerkrankungen die Verarbeitung von schwer belastenden
Erlebnissen beeinflussen. „Eine Veränderung der Hirnfunktion durch organische
Einwirkungen kann auf vielfältige Art die seelische Belastbarkeit, die intellektuelle und
soziale Problemlösekompetenz vermindern“ (Rupp 2010, S.10).
16
Als weiteren Risikofaktor für die Erkrankung an einer posttraumatischen
Belastungsstörung werden genetische Dispositionen angeführt. „Kinder mit vererbt
niedriger Aktivität des MAOA-Gens etwa tragen einer Studie von Julia Kim-Cohen
(Department für Psychologie der Yale University) zufolge ein doppelt so hohes Risiko,
posttraumatische Verhaltensstörungen zu entwickeln, wie traumatisierte Kinder ohne diese
genetische Variante“ (Kolassa et al. 2013, www.medizin.at, Stand: 15.05.2015).
Erfährt ein Mensch nach einem Trauma keine soziale Unterstützung und Solidarität, kann
dies die Verarbeitung des traumatischen Erlebnisses nachteilig beeinflussen.
Ebenso kann der sozio-ökonomische Status eines Individuums auf die Verarbeitung von
Traumata maßgeblichen Einfluss nehmen. Immer mehr Menschen leben an der
Armutsgrenze und es ist allgemein bekannt, dass soziale Not (Armut, Wohnungsnot,
Arbeitslosigkeit, geringe soziale Verknüpfung, keine Erholungszeit, Gesundheitsprobleme
und immer währende Unsicherheit) physisch und psychisch krank machen kann. Wenn
nun zu dieser ohnehin schweren Lebenssituation eine weitere unvorhersehbare und
schwere Belastung hinzukommt, kann dies einen Menschen komplett aus der Bahn werfen
(Rupp 2010).
Als soziale Risikogruppen führt Rupp (2010) seelisch behinderte Menschen, schwer
suchtkranke Personen, alte und/oder alleinstehende Menschen, alleinerziehende Frauen,
Asylwerberinnen und Asylwerber sowie Immigrantinnen und Immigranten an.
Wenn die psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) allgemein vermindert ist, kann dies
leichter zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen (Rupp 2010). Unter
Resilienz versteht man die Fähigkeit von Menschen, mit belastenden Geschehnissen und
Stress erfolgreich umzugehen (Wustmann 2004).
Auch wenn diese Multiplikatoren auf das Verarbeiten von einem traumatischen Erlebnis
einen negativen Einfluss nehmen und in der Folge das Ausbilden einer posttraumatischen
Belastungsstörung fördern können, darf nicht darauf vergessen werden, dass ein schwerer
Schicksalsschlag jede und jeden treffen kann. Außerdem kommt die posttraumatische
Belastungsstörung in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vor.
17
Wie der Verlauf der psychischen Verarbeitung eines Traumas und der möglichen
Erkrankung genau abläuft und welchen Belastungen die betroffenen Menschen
ausgesetzt sind, wird im nächsten Kapitel behandelt.
5. Verlauf der psychischen Verarbeitung eines Traumas und Verlauf
einer posttraumatischen Belastungsstörung
Allgemein lässt sich sagen, dass eine psychische Verarbeitung eines traumatischen
Erlebnisses in drei Phasen abläuft: Schock-, Einwirk- und Erholungsphase
(Österreichisches Netzwerk für Traumtherapie o.J., www.oent.at, Stand: 11.05.2015). Die
Erkrankung ist ebenfalls durch drei Symptomgruppen charakterisiert – intrusive
Rekollektionen, Vermeidungsverhalten und vegetative Übererregtheit (Rothenhäusler,
Täschner 2007).
5.1 Verlauf der psychischen Verarbeitung
Gleich nach dem Trauma zeigt die betroffene Person Schockreaktionen (Schockphase),
wie Verwirrtheit, Betäubtheit, Todesangst/Panik, Orientierungslosigkeit, Furchtsamkeit und
Schlaflosigkeit. Im Normalfall nehmen diese Reaktionen nach einigen Stunden ab. Es
kann aber vorkommen, dass sie ein paar Tage andauern. Die Schockphase wird von der
Einwirkphase abgelöst, die von Gefühlen der Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht geprägt
ist. Hinzukommt, dass der betroffene Mensch oft das Empfinden hat, in Gefahr zu sein.
Das Erlebte drängt sich standhaft in das Bewusstsein der Geschädigten und des
Geschädigten. Die Einwirkphase dauert meist zwei bis vier Wochen an und geht dann in
die Erholungsphase über. Diese Phase ist dadurch charakterisiert, dass die Betroffene
und der Betroffene wieder zur Ruhe kommen – physisch und psychisch. Die Person kann
wieder ruhiger schlafen und die „flashbacks“ sowie die Übererregtheit nehmen ab bzw.
verschwinden. Der Verlauf der psychischen Verarbeitung eines Traumas kann durch
gewisse Risikofaktoren, auf die bereits eingegangen wurde, stark negativ beeinflusst
werden. Wird die betroffene Person von ihrem sozialen Umfeld unterstützt und in gewisser
Weise „aufgefangen“, kann dies zu einer positiven Verarbeitung führen. Wichtig ist auch,
dass das Individuum persönliche Wertvorstellungen hat und einen Sinn im Leben sieht
(Österreichisches Netzwerk für Traumtherapie o.J., www.oent.at, Stand: 11.05.2015).
18
Ein Mensch, der ein traumatisches Geschehnis gut hinter sich bringt, sieht sich selten als
„Opfer“, sondern als „Überlebende und Überlebender“ (Tull 2014, www.about.com/health/,
Stand: 21.05.2015). Das Bild der Überlebenden und des Überlebenden von sich selbst
stärkt das Gefühl eines selbstbestimmten Lebens. Nimmt man sich eher als Opfer wahr,
kommen Empfindungen des Ausgeliefertseins immer wieder hoch.
Wie schon eingangs erwähnt, ist die Prognose nach einem traumatisierenden Erlebnis
recht günstig. Tritt jedoch keine Erholungsphase ein und werden die Symptome stärker
statt schwächer, kann sich die posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Häufig tritt
diese Erkrankung nach drei Monaten des traumatischen Geschehens auf
(Österreichisches Netzwerk für Traumatherapie o.J., www.oent.at, Stand: 11.05.2015). Die
Inanspruchnahme von professioneller Hilfe ist dann dringend anzuraten.
5.2 Verlauf der posttraumatischen Belastungsstörung
Die Symptome der posttraumatischen Belastungsstörung werden zu drei Gruppen
zusammengefasst: intrusive Rekollektionen („Intrusion“), Vermeidungsverhalten
(„Avoidance“) und vegetative Übererregtheit („Hyperarousal“) (Rothenhäusler, Täschner
2007). Tabelle 1(Seite 20) stellt die diagnostischen Leitlinien der posttraumatischen
Belastungsstörung (ICD-10) gemäß den jeweiligen Symptomgruppen dar.
Die Symptome der Belastungsstörung schränken den betroffenen Menschen äußerst in
seiner üblichen Lebensweise ein und können individuell stark divergieren. Auf der einen
Seite stehen dann eher depressive Besonderheiten im Vordergrund und auf der anderen
somatoforme, dissoziative oder psychoseähnliche (Deister 2009).
Bei etwa einem Viertel der Leidtragenden kommt es im Laufe des ersten Jahres ohne
professionelle Hilfe zu einer unerwarteten Besserung der Symptome. Erfolgt eine
angemessene Therapie, steigt der Anteil der Remissionen auf etwa ein Drittel
(Rothenhäusler, Täschner 2007).
Eine Chronifizierung der posttraumatischen Belastungsstörung kann sich bei mehr als
einem Drittel der Patientinnen und Patienten entwickeln. In diesem Fall verfestigen sich
die Symptome in mehr als sechs Jahren, was sich sehr belastend auf die Lebensqualtät
der betroffenen Personen auswirkt. Zusätzlich kommt es bei einer Chronifizierung zu einer
erhöhten Komorbidität (Rothenhäusler, Täschner 2007). „Dabei treten in besonderer
Weise Alkohol- und Medikamentenmissbrauch bzw. –abhängigkeit auf, außerdem
19
affektive Störungen, Angststörungen, somatoforme Störungen, psychotische Störungen
und Persönlichkeitsstörungen“ (Deister 2009, S. 239). Herz-Kreislauferkrankungen und
immunologische Krankheiten können durch die Stressaktivierung, die durch das Trauma
ausgelöst wird und sich schließlich manifestiert, beeinflusst werden (Flatten et al. 2011).
Symptomgruppen
Symptome
Intrusive Rekollektionen
(„Intrusion“)
∙ Wiederholtes Erleben des Traumas in sich
aufdrängenden Erinnerungen
(Nachhallerinnerungen bzw. „flashbacks“),
Träumen oder Albträumen;
∙ Plötzliches Handeln oder Fühlen, als ob das
Trauma wiederkehrt;
∙ Intensive psychische Belastung und körperliche Reaktionen bei Ereignissen, die das
Trauma symbolisieren oder ihm ähnlich sind.
Vermeidungsverhalten
∙ Vermeidung von Gedanken, Gefühlen oder
Gesprächen, aber auch von Aktivitäten, Orten
oder Menschen wie auch Erinnerungen, die
mit dem Trauma in Verbindung stehen;
∙ Unfähigkeit, einen wichtigen Aspekt des
Traumas zu erinnern;
∙ Gleichgültigkeit gegen andere Menschen;
∙ Teilnahmslosigkeit der Umgebung
gegenüber
∙ Gefühl von Betäubtsein und emotionaler
Stumpfheit;
∙ Anhedonie.
Vegetative Übererregtheit
(„Hyperarousal“)
∙ Ein- und Durchschlafstörungen;
∙ Reizbarkeit bis hin zu Wutausbrüchen;
∙ Konzentrationsschwierigkeiten;
∙ Übertriebene Schreckreaktion;
∙ Übermäßige Wachsamkeit („Hypervigilität“).
Tabelle 1: Charakteristische Symptomgruppen der posttraumatischen Belastungsstörung
(Rothenhäusler, Täschner 2007, S. 385)
20
Um die Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung stellen zu können, muss
nach der ICD-10-Klassifikation (2010), ein traumatisches Ereignis „von außergwöhnlicher
Schwere“ in den letzten sechs Monaten stattgefunden haben. Zusätzlich müssen intrusive
Rekollektionen (wiederholte Erinnerungen etc.) mit Vermeidungsverhalten (emotionaler
Rückzug etc.) vorliegen und im Zusammenhang mit dem Trauma stehen
(Weltgesundheitsorganisation, Dilling et al. 2010). Psychometrische Tests und spezifisch
strukturierte klinische Interviews können zur Diagnostik verwendet werden (Fatten et al.
2011).
Um die Erfassung des Schweregrades einer erwägenswerten posttraumatischen
Symptomatik zu ermöglichen, kann auch die Impact-of-Event-Scale (IES) von Horowitz
angewandt werden (Rothenhäusler, Täschner 2007). Die Impact-of-Event-Scale ist eine
Selbstbeurteilungsskala, deren Originalversion aus dem Jahr 1979 stammt und die
Symptomgruppen „intrusive Rekollektionen“ und „Vermeidungsverhalten“ beinhaltet. Eine
revidierte Version von 1997 hat alle drei Symptomgruppen zum Inhalt (Rosner, Hagel
2008). Tabelle 2 (Seite 22) repräsentiert die deutsche Version der Impact-of-Event-Scale
von Hütter und Fischer (o.J.) (In: Rothenhäusler, Täschner 2007).
Für diesen Test müssen ungefähr zehn Minuten eingerechnet werden und die Testwerte
reichen von 0 bis 75 Punkten. Werden Testwerte unter 9 erreicht, gilt dies als klinisch
unauffällig. Testwerte zwischen 9 und 25 deuten auf eine leichte posttraumatische
Belastungsstörung hin. Ab einem Wert von 26 spricht man von einer mäßigen
Belastungsstörung und werden über 43 Punkte erlangt, kann von einer schweren
posttraumatischen Belastungsstörung ausgegangen werden (Rothenhäusler, Täschner
2007).
21
● Beschreibung des erlebten schweren traumatischen Erlebnisses
● Zeitpunkt
● Im Folgenden sind Aussagen aufgeführt, die Menschen nach belastenden Lebensereignissen
formuliert haben. Bitte beantworten Sie diese Fragen in Bezug auf Ihr belastendes Erlebnis.
● Lesen Sie jede Aussage und kreuzen Sie an, wie häufig sie innerhalb der letzten sieben Tage
zutraf. Wenn ein solcher Vorfall während dieser Zeit nicht aufgetreten ist, kreuzen Sie bitte die
Spalte „überhaupt nicht“ an. Beantworten Sie bitte jede Frage.
Items
Häufigkeit
(1) Jede Art von Erinnerung daran weckte auch
die Gefühle wieder
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(2) Ich hatte Mühe, einzuschlafen oder
durchzuschlafen, weil mir Bilder davon oder
Gedanken daran durch den Kopf gingen
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(3) Andere Dinge erinnerten mich wieder daran
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(4) Ich dachte daran, wenn ich nicht daran
denken wollte
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(5) Ich unterdrückte meine Aufregung, wenn ich
daran dachte oder daran erinnert wurde
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(6) Mir kann es vor, als wäre es nicht wahr oder
als wäre es gar nicht passiert
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(7) Ich blieb allem fern, was mich daran erinnerte
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(8) Bilder davon drängten sich mir plötzlich in
den Sinn
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(9) Ich versuchte, nicht daran zu denken
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(10) Mir war zwar bewusst, dass ich noch
gefühlsmäßig damit zu tun hatte, aber ich
kümmerte mich nicht darum
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(11) Ich hatte deswegen starke Gefühlswallungen
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(12) Ich versuchte, es aus meiner Erinnerung zu
löschen
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(13) Ich habe davon geträumt
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(14) Ich versuchte, nicht darüber zu sprechen
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
(15) Meine Gefühle darüber waren wie betäubt
Überhaupt nicht, selten, manchmal oder oft
Testauswertung
● Bildung eines Summenwertes aus den 15 Items
○ Keine Punkte für „überhaupt nicht“
○ 1 Punkt für „selten“
○ 3 Punkte für „manchmal“
○ 5 Punkte für „oft“
● Testwert von 0 bis 8 Punkten: klinisch unauffällig
● Testwert von 9 bis 25 Punkten: leichtes posttraumatisches Belastungssyndrom
● Testwert von 26 bis 43 Punkten: mäßiges posttraumatisches Belastungssyndrom
● Testwert über 43 Punkte: schweres posttraumatisches Belastungssyndrom
Tabelle 2: Deutschsprachige Version der Impact-of-Event-Scale (IES) (Hütter, Fischer o.J., In:
Rothenhäusler, Täschner 2007, S. 389)
22
Trotz guter Instrumente zur Erfassung einer posttraumatischen Belastungsstörung, kommt
es auch oft zu einem Übersehen einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Flatten et al. (2011) haben die Möglichkeiten des Übersehens der Krankheit
zusammengefasst:

„bei lange zurückliegender Traumatisierung (z.B. körperliche und sexualisierte
Gewalt bei Kindern, frühere Kriegserfahrungen),

bei klinisch auffälliger Komorbidität (Depression, Angst, Somatisierung, Sucht,
Dissoziation),

bei unklaren, therapieresistenten Schmerzsyndromen (z.B. somatoforme
Schmerzstörung),

bei misstrauischen, feindseligen und emotional-instabilen Verhaltensmustern (z.B.
insbesondere bei Persönlichkeitsstörungen),

bei medizinischen Eingriffen und Erkrankungen (z.B. Malignome, Patienten nach
Intensivbetreuung, Problemgeburten)“ (Flatten et al. 2011, S. 204).
Wird hingegen eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert, ist es wichtig, dass
die betroffene Person Unterstützung von ihrem Umfeld und professionelle Hilfe erhält. Die
professionelle Hilfe kann psychotherapeutische und pharmakologische Maßnahmen
beinhalten, die im folgenden Abschnitt dargestellt werden.
6. Therapie
Nach der Diagnostik einer posttraumatischen Belastungsstörung, soll abgeklärt werden,
ob bei der Patientin und dem Patienten zusätzlich eine Psychose oder eine
Suizidgefährdung vorliegt. Wenn dies der Fall ist, muss eine psychiatrische
Akutversorgung eingeleitet werden. Weisen die Patientin und der Patient keine
psychotischen Verhaltensweisen auf und besteht zusätzlich keine Suizidgefahr, kann mit
23
der Behandlung einer posttraumatischen Belastungsstörung begonnen werden (Flatten et
al. 2011).
Aufgrund der Tatsache, dass eine posttraumatische Belastungsstörung neurologische
Veränderungen hervorrufen kann und Begleiterkrankungen (Depression, Angststörung
etc.) nicht die Seltenheit sind, spielt die Psychopharmakologie bei der Behandlung eine
essentielle Rolle (Deister 2009). In der Therapie werden hauptsächlich selektive
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI = Selective Serotonin Reuptake Inhibitor)
angeraten. Sertralin und Paroxetin sind in Österreich als Arzneimittel zur Therapie einer
posttraumatischen Belastungsstörung zugelassen (Rothenhäusler, Täschner 2007).
Daneben werden trizyklische Antidepressiva eingesetzt. MAO-Hemmern, sowie dual
wirksamen Antidepressiva wird zugeschrieben, dass sie ebenso gut gegen die Symptome
einer posttraumatischen Belastungsstörung wirken (Deister 2009). „Dabei ist es von
besonderer Bedeutung, die Psychopharmakotherapie in eine tragfähige therapeutische
Beziehung einzubetten und den Einsatz der Schwere und Ausprägung der
psychopathologischen Symptomatik anzupassen“ (Deister 2009, S. 244 f.).
Deister (2009) hält darüber hinaus fest, dass selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
die beste nachweisbare Evidenz zur Therapie einer posttraumatischen Belastungsstörung
aufweisen.
Neben der pharmakologischen Therapie muss die Psychotherapie erwähnt werden. Diese
stellt die zweite essentielle Rolle in der Behandlung einer posttraumatischen
Belastungsstörung dar. Ganz allgemein lässt sich Psychotherapie, wie folgt, definieren.
„Psychotherapie ist die Behandlung von psychischen und körperlichen
(psychosomatischen) Störungen und Krankheiten durch gezielten Einsatz von
psychologischen Techniken (Behandlung mit seelischen Mitteln) unter bewusster Nutzung
der Beziehung zwischen Arzt/Therapeut und Patient“ (Laux 2009, S. 511).
Aufgrund der Komplexität der Symptomatik bedarf es einer umfassenden und
übergreifenden Psychotherapie (Vyssoki, Tauber 2004).
24
Laut Deister (2009) gibt es wichtige Aspekte bei der psychotherapeutischen
Behandlungsweise:

„Hilfe für den Patienten, seine Erlebnisse in einer realistischen Sichtweise zu
betrachten

Überwindung der angstmotivierenden Vermeidung auf kognitiver und
Verhaltensebene

Neuinterpretation des Traumas

Wiedergewinnung von Kontrolle über die Symptome

Exposition mit dem traumatischen Erlebnis“ (Deister 2009, S. 244).
Die Psychotherapie und ihre verschiedenen Ansätze bei der posttraumatischen
Belastungsstörung beinhalten eine Vorgehensweise, die in Phasen abläuft. In Abbildung 2
(Seite 27) werden die therapeutischen Strategien bei einer posttraumatischen
Belastungsstörung grafisch abgebildet.
Die Stabilisierung stellt die erste Phase einer Psychotherapie dar, die nach der
Traumatisierung und vor der Traumabearbeitung ihren Platz finden soll. In dieser Phase
geht es darum, dem betroffenen Menschen ein sicheres Umfeld zu bieten, in dem er sich
möglichst geschützt fühlt. Hier soll es zum Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zur
Therapeutin und zum Therapeuten kommen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig,
dass Erinnerungen an das Trauma nicht erzwungen werden. Diese Phase soll von
Informationsvermittlung (Symptome und Verlauf), Entspannungsübungen und
stabilisierender Imagination gekennzeichnet sein (Rothenhäusler, Täschner 2007).
„Bei den so genannten ich-stabilisierenden Imaginationen arbeitet der Therapeut mit
positiven Erinnerungs- bzw. Vorstellungsbildern zur Schaffung eines inneren sicheren
Ortes beim Betroffenen“ (Rothenhäusler, Täschner 2007, S. 392).
25
Nach der Stabilisierungsphase kann der Fokus auf die bereits erwähnte
Traumabearbeitung, also die eigentliche Therapie, gelegt werden. Die
Traumabearbeitung beinhaltet die Traumakonfrontation, in der die Patientin und der
Patient vorsichtig mit dem traumatischen Erlebnis konfrontiert werden, „(…) mit dem Ziel
der Durcharbeitung und Integration unter geschützten therapeutischen Bedingungen“
(Flatten et al. 2011, S. 206). Kognitiv-verhaltenstherapeutische Psychotherapieverfahren,
Verfahren der tiefenpsychologischen Psychotherapie und die imaginative
Traumakonfrontation bearbeiten im engeren Sinn Intrusion, affektive Überflutung und die
Verhaltensauffälligkeiten (Rothenhäusler, Täschner 2007). Die Traumakonfrontation ist
kontraproduktiv, wenn die betroffene Person instabil, psychotisch und suizidgefährdet ist.
Wenn ein Kontakt zur Täterin oder zum Täter aufrechterhalten wird, ist die
Traumakonfrontation ebenfalls nicht zielführend (Rothenhäusler, Täschner 2007, Flatten et
al. 2011).
Die dritte Phase der Psychotherapie einer posttraumatischen Belastungsstörung ist die
Rehabilitation. Diese Phase verfolgt das Ziel einer psychosozialen, beruflichen und
familiären Reintegration – zusätzlich kann es zu einer Neuorientierung kommen. In dieser
Phase sind eine soziale Unterstützung und ein Einbeziehen der Angehörigen essentiell.
Die betroffene Person findet wieder langsam Stabilität in ihrem Leben und entwickelt
Zukunftserwartungen (Rothenhäusler, Täschner 2007; Flatten et al. 2011).
Dieser Ablauf und die diversen Unterstützungen stellen, gemäß Vyssoki und Tauber
(2004), nach einem traumatischen Erlebnis den „Idealfall“ einer Genesung dar. Sie halten
aber fest, dass es für Menschen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung
leiden, wenig Anlaufstellen gibt. Auf den Aspekt der Versorgungsdichte wird in einem
späteren Kapitel eingegangen.
26
Abbildung 2: Übersicht therapeutischer Strategien bei PTBS (Flatten et al. 2011, S. 205)
Der grobe Ablauf der Therapie von einer posttraumatischen Belastungsstörung ist nun
klar. Doch welche speziellen psychotherapeutischen Behandlungstechniken bzw. verfahren werden angewandt? Auf diese Frage wird im Folgenden eingegangen.
6.1 Behandlungstechniken und –verfahren
Vyssoki und Tauber (2004) haben Behandlungstechniken und Therapieverfahren
herausgearbeitet, die in der Psychotherapie von posttraumatischen Belastungsstörungen
besonders häufig eingesetzt werden.
Kognitive Verhaltenstherapie
In dieser Therapie geht es darum, dass die Klientin und der Klient ihre bzw. seine
Selbstständigkeit zurückgewinnt. Die Psychotherapeutin und der Psychotherapeut
unterstützen bei der Problemanalyse, bei der Selbstreflexion, bei der Auseinandersetzung
mit prekären Geschehnissen und erarbeiten zusammen mit der betroffenen Person „(…)
Möglichkeiten zur Problem-, Konflikt- und Stressbewältigung“ (Bednar et al. 2011, S. 29).
27
Angstbewältigungstraining
Hierbei werden unterschiedliche therapeutische Methoden (Bewältigungsstrategien)
angeboten – Atemtechniken zur Entspannung, Ablenkungsstrategien und Gedankenstopp,
Muskelentspannung und verdecktes Modelllernen. In der Therapie werden diese
Techniken geübt und die Patientin sowie der Patient bekommen stressbelastete
Situationen wieder etwas mehr unter Kontrolle. Zudem kann das Selbstwertgefühl
gesteigert werden (Vyssoki, Tauber 2004).
Kognitive Verfahren
Diese Verfahren zielen darauf ab, affektive Anschauungen zu überwinden. Die
Anschauungen führen meist dazu, dass die belastende Symptomatik immer stärker
wahrgenommen wird. Zu den kognitiven Verfahren zählen u.a. die Verhaltenstherapie und
die lösungsorientierte systemische Therapie (Vyssoki, Tauber 2004).
Life-Review-Therapie
Bei dieser Therapieform geht es darum, die gesamte Lebensgeschichte der Klientin und
des Klienten zu besprechen. Es werden freudige, aber auch belastende Erlebnisse nicht
außen vor gelassen. „Besonderer Schwerpunkt liegt auf den Bewältigungserfolgen und
den Sinnfindungsstrategien“ (Vyssoki, Tauber 2004, S. 108).
„Testimony“-Methode
„Testimony“ bedeutet auf Deutsch „Aussage bzw. Zeugenaussage“. Die betroffene Person
hält das traumatische Erlebnis mit der Unterstützung ihrer Psychotherapeutin bzw. ihres
Psychotherapeuten schriftlich fest und stellt das Niedergeschriebene der Öffentlichkeit zur
Verfügung. Diese Methode soll dazu beitragen, dass die leidtragende Person Abstand
zum Trauma gewinnt (Vyssoki, Tauber 2004).
Imaginative Verfahren
Solche Techniken werden am häufigsten in der Therapie einer posttraumatischen
Belastungsstörung genutzt. Da die Patientin und der Patient das traumatische Erlebnis
meist nicht verbal ausdrücken können und sich qualvolle Bilder immer wieder in den
Vordergrund drängen, versucht man mit diesen Techniken, eine Distanz zu diesen Bildern
aufzubauen. Die Screen-Technik ist eine der geläufigsten imaginativen Techniken. Dabei
28
wird das Trauma auf eine Leinwand „imaginiert“. Die Person hält ihren Kopf leicht nach
oben, um Flashbacks zu vermeiden und spricht über das Geschehen. Dies macht sie in
der dritten Person Singular und im Präsens. Die Bilder können „weiter- und zurückgespult“
oder „gestoppt“ werden. Das Verfahren dient der Konfrontation mit dem traumatischen
Geschehen und auch der Wiedererlangung von Kontrolle. Das anschauliche Vorstellen
wird ebenso zur Stabilisierung und zur Ressourcenarbeit eingesetzt (Vyssoki, Tauber
2004).
Psychodynamische Therapieverfahren
Die Therapeutin und der Therapeut unterstützen die in Behandlung befindliche Person,
das Trauma und die damit zusammenhängenden Gefühle, in Erinnerung zu rufen. Dabei
wird darauf geachtet, dass das Ausmaß der Erinnerungen in einem kontrollierbaren
Rahmen stattfindet (Horowitz 1976, In: Vyssoki, Tauber 2004). „Damit soll eine Integration
der abgespaltenen Erinnerung stattfinden können, wodurch sich eine biographische
Kontinuität für die Patienten herstellen lässt“ (Vyssoki, Tauber 2004, S. 109).
Körpertherapie und Künstlerische Therapie
Es kann sein, dass ein Mensch seinen Körper nach einem Trauma anders erlebt und
empfindet. Gewisse Körperstellen werden beispielsweise gar nicht mehr wahrgenommen.
Deshalb kann es sehr hilfreich sein, auch mit dem Körper zu arbeiten. Methoden, die in
der Körpertherapie eingesetzt werden, sind Konzentrative Bewegungstherapie,
Feldenkrais und Bewegungsmeditationen (Qui Gong etc.). Diese Techniken können dabei
mitwirken, den eigenen Körper wieder als Ganzes zu empfinden. Neben der
Körpertherapie werden auch künstlerische Methoden, wie Malen, eingesetzt, die den
Menschen dabei unterstützen, sich mit dem traumatischen Ereignis auseinanderzusetzen.
Zudem können künstlerische Techniken viel dazu beitragen, dass belastende Zustände
insgesamt schwächer empfunden werden (Vyssoki, Tauber 2004).
Gruppentherapie
In der Gruppentherapie gibt es allgemein sehr viele Ansätze, die dabei helfen sollen, dass
sich die Patientin und der Patient mit ihren Erfahrungen nicht allein fühlen. Gleichermaßen
ermöglicht eine Gruppentherapie den verbalen Austausch zwischen Personen, die ähnlich
Schlimmes erlebt haben. Eine Gruppe in der Psychotherapie sollte relativ heterogen
zusammengesetzt sein – Frauen und Männer, verschiedene Altersgruppen, alle
29
sozioökonomischen Status etc. (Vyssoki, Tauber 2004; Laux 2009). Es ist aber darauf
hinzuweisen, dass nur eine Person, die den Austausch mit anderen ausdrücklich wünscht,
an einer Gruppentherapie teilnehmen soll und dass eine parallele Einzeltherapie
empfehlenswert ist (Vyssoki, Tauber 2004).
Die Aufzählung und Kurzbeschreibungen der Behandlungstechniken und –verfahren
zeigen, dass es gute Therapieansätze für eine posttraumatische Belastungsstörung gibt.
Aber wie kommt ein betroffenes Individuum zu der Hilfe, die es so dringend benötigt? Gibt
es ausreichend Anlaufstellen und Hilfsorganisationen für traumatisierte Menschen? Darauf
wird im folgend letzten Kapitel eingegangen.
7. Anlaufstellen/Hilfsorganisationen für traumatisierte Menschen und
Arbeitsgemeinschaften
Im Internet lassen sich einige Angebote für traumatisierte Menschen, aber auch für
Praktikerinnen und Praktiker, finden. Die Angebote reichen von Plattformen bis hin zu
Selbsthilfeseiten. Nachstehend wird der Versuch unternommen, hilfreiche Organisationen
aufzulisten und diese kurz zu beschreiben.
7.1 Akutversorgung
Kriseninterventionsteams
Kriseninterventionsteams gibt es nahezu in allen österreichischen Bundesländern. Seit
2009 arbeiten folgende Organisationen in der Plattform Krisenintervention - Akutbetreuung
zusammen: Kriseninterventionsteam des Landes Steiermark, Kriseninterventionsteam des
Landes Vorarlberg, AkutBetreuung Wien, Österreichisches Rotes Kreuz, Katholische
Notfallseelsorge Österreich, Evangelische Notfallseelsorge Österreich, pro mente
Oberösterreich, Betreuungsteam des ASBÖ, AKUTteam Niederösterreich und
Heerespsychologischer Dienst (Plattform Krisenintervention - Akutbetreuung 2009).
Nachfolgend wird näher auf das Kriseninterventionsteam des Landes Steiermark, das
Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes und die ökumenische Notfallseelsorge
eingegangen.
30
o Kriseninterventionsteam Land Steiermark
„Die Koordinationsstelle Krisenintervention ist eine Einrichtung des Amtes der
Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung Katastrophenschutz und
Landesverteidigung“ (Kriseninterventionsteam Land Steiermark 2014, S. 2).
Diese Organisation bietet betroffenen Menschen nach Notfalls- und Krisenereignissen vor
Ort, aber auch Tage nach dem traumatischen Erlebnis, eine psychosoziale Akutbetreuung
an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig und haben eine spezielle
Ausbildung in der psychosozialen Betreuung. Das Kriseninterventionsteam kann in
Notfallsituationen durch Einsatzorganisationen oder einer Behörde beauftragt werden.
Unter der Notrufnummer 130 kann das Team ebenfalls angefordert werden
(Kriseninterventionsteam Land Steiermark 2014).
Die Ziele der Krisenintervention/Akutbetreuung des Kriseninterventionsteams des Landes
Steiermark werden, wie folgt, definiert:

„Emotionale Stabilisierung

Wiederherstellung der eigenen Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit

Aufklärung von und Unterstützung für Angehörige, die von dem Ereignis nicht direkt
betroffen waren

Verringerung der akuten Belastung

Vermeidung von Folgeerkrankungen

Vernetzung mit Einrichtungen für die psychosoziale Nachbetreuung (bei Bedarf)“
(Kriseninterventionsteam Steiermark 2014, S. 3).
Das Kriseninterventionsteam Land Steiermark betreut direkt betroffene Menschen,
Angehörige, Augenzeuginnen und Augenzeugen und Einsatzkräfte aller Altersstufen
(Kriseninterventionsteam Land Steiermark 2013, 2014).
Kontakt:
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung
Koordinationsstelle Krisenintervention
Paulustorgasse 4
8010 Graz
31
Leiterin der Koordinationsstelle Krisenintervention:
DSA Cornelia Forstner, MA
Tel.: 0316/877-5809
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.kit.steiermark.at
Fachlicher und operativer Leiter:
Edwin Benko, Psychotherapeut
Wissenschaftliche Leiterin:
Prim.ª Dr.in Katharina Purtscher-Penz
o Kriseninterventionsteam Rotes Kreuz (Steiermark)
Zu den Aufgaben der weltweit agierenden Organisation „Rotes Kreuz“ gehört ebenfalls die
Krisenintervention. Diese psychosoziale Betreuung wird von speziell ausgebildeten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgeführt. Laut Homepage ist das hauptsächliche Ziel,
präventive Maßnahmen zu setzen, um das Risiko des Ausbildens einer Belastungsstörung
bzw. einer posttraumatischen Belastungsstörung zu reduzieren. Die Einsatzgebiete sind
u.a. die Betreuung von betroffenen Personen und Angehörigen nach schweren Unfällen,
Großschadensereignissen bzw. Katastrophen, die Betreuung von Angehörigen nach dem
Tod eines ihnen nahestehenden Menschen und die Betreuung von Betroffenen nach
Verlust der Lebensgrundlage. Das Kriseninterventionsteam wird über die Landesleitstelle
des Roten Kreuzes alarmiert (Österreichisches Rotes Kreuz 2015, www.roteskreuz.at,
Stand: 02.07.2015).
Kontakt:
Österreichisches Rotes Kreuz (Steiermark)
Organisatorische Leitung: Bernd Strobl
Homepage: www.roteskreuz.at
E-Mail: [email protected]
o Ökumenische Notfallseelsorge Steiermark
Die römisch-katholische Kirche und die evangelische Kirche bieten zusammen
(ökumensich) psychosoziale Akutbetreuung und Krisenintervention an. Professionelle
32
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten Menschen in ihrer Trauer und unterstützen sie,
ihr verlorenes psychisches Gleichgewischt wiederzuerlangen. Dabei findet, wenn
erwünscht, auch die religiöse bzw. spirituelle Dimension ihren Platz. Diese
Einsatzorganisation wird über die Landeswarnzentrale des Landes Steiermark
angefordert. Unter der kostenlosen Telefonnummer „142“ kann die „Telefonseelsorge“
erreicht werden, die rund um die Uhr besetzt ist (Fritzl 2014, www.katholische-kirche.at,
Stand: 02.07.2015).
Kontakt:
Ökumenische Notfallseelsorge
Leitung: Mag.ª Elisabeth Lienhart
Tel.: 0676/8742 6592
Homepage: www.katholische-kirche.at
7.2 Anlaufstellen für die Therapie traumatisierter Menschen
PsyOnline.at
Auf dieser Homepage kann man gezielt nach Therapeutinnen und Therapeuten in der
näheren Umgebung suchen. Anhand der Auswahl des Bundeslandes und des Bezirkes
wird die Suche eingegrenzt. Zusätzlich kann man schon im Vorfeld auswählen, welches
persönliche Problem im Vordergrund steht, beispielsweise „Trauma/Belastungsstörungen“.
Abgestimmt auf die Suchangaben werden dann Therapeutinnen und Therapeuten mit
ihren Kontaktadressen angezeigt. Die Suche gestaltet sich als sehr einfach und
übersichtlich.
Darüber hinaus finden sich auf dieser Plattform Ausbildungsvereine, Seminarübersichten
und weitere psychotherapierelevante Themen (PsyOnline.at o.J., www.psyonline.at,
Stand: 20.06.2015).
Kontakt:
Homepage: www.psyonline.at
33
Somatic Experiencing (SE) – Austria
Austrian Association of Somatic Experiencing
Diese Website präsentiert den Verein für Traumaprävention und Traumaverarbeitung.
Interessierte und betroffene Menschen können sich hier über Somatic Experiencing
(„angewandte Körperpsychotraumatologie“) informieren und Kontaktadressen zu SETherapeutinnen und SE-Therapeuten in ganz Österreich finden. Der Verein bietet zudem
eine Plattform zur Vernetzung von SE-Therapeutinnen und SE-Therapeuten und
verpflichtet sich zur Forschung, Erarbeitung und Festhaltung von Qualitätsstandards und
zur Öffentlichkeitsarbeit in der Traumatherapie (Somatic Experiencing 2007,
www.somaticexperiencing.at, Stand: 21.06.2015).
Kontakt:
Vorsitzende: Mag.ª Ulrike Zahlner
Zeinlhofergasse 7/6
1050 Wien
Tel.: 0676/4865657
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.somaticexperiencing.at und www.uzahlner.at
Gewaltschutzzentren
Gewaltschutzzentren gibt es in jedem österreichischen Bundesland. Diese Organisationen
sind Opferschutzeinrichtungen, die Unterstützungen für Opfer von Gewalt im sozialen
Umfeld anbieten. Die psychosoziale und die juristische Begleitung, vor allem „(…) bei
Gewalt in und nach Partnerschaftsbeziehungen, Gewalt an Kindern, Gewalt an Eltern,
Gewalt in Institutionen, Stalking, Mobbing, Sexualisierter Gewalt, Zwangsheirat, u.a.“,
stehen im Vordergrund des Aufgabenspektrums (Gewaltschutzzentrum Steiermark o.J.,
www.gewaltschutzzentrum-steiermark.at, Stand: 02.07.2015).
Kontakt:
Homepage: www.gewaltschutzzentrum.at – hier finden sich alle Interventionsstellen und
Kontaktadressen
GEWALTINFO.at
Diese Seite wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Familien und Jugend und
Kinderrechte ins Leben gerufen. Die sehr übersichtliche und umfangreiche Website
34
informiert über Gewalt an Kindern, Jugendlichen, Frauen, Männer und älteren Menschen.
Interessierte Personen können hier wieder nach Beratungsstellen mit dem Schwerpunkt
Gewalt in allen Bundesländern recherchieren (Bundesministerium für Familien und Jugend
2011-2015, www.gewaltinfo.at, Stand: 21.06.2015).
Kontakt:
Bundesministerium für Familien und Jugend
Abteilung Ι/2 Jugendwohlfahrt und Kinderrechte
Ansprechpartnerin: Mag.ª Brigitte Menzel-Holzwarth
Franz Josefs-Kai 51
1010 Wien
Tel.: 01/71100-3362
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.gewaltinfo.at
Weisser Ring Österreich
Die gemeinnützige Organisation Weisser Ring Österreich unterstützt Opfer jeglicher
Straftaten und ihre Angehörigen kostenlos. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten
betroffene Personen (unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit und
religiöser, politischer bzw. sexueller Ausrichtung) durch ihre schwere Lebensphase. Zu
den angebotenen Hilfestellungen zählen professionelle Beratung und Betreuung,
psychosoziale und juristische Prozessbegleitung und finanzielle Unterstützung in
Extremsituationen. Da diese Vereinigung die größte Opferhilfsorganisation in Österreich
ist, gibt es auf der Homepage allgemeine Informationen und alle Kontaktadressen zu den
Regionalbüros in den Bundesländern (Weisser Ring Österreich o.J., www.weisser-ring.at,
Stand: 22.06.2015). Zusätzlich betreibt die Vereinigung einen Opfer-Notruf (0800 112
112), der in Akutsituationen genutzt werden kann.
Kontakt:
Weisser Ring Österreich
Bundesgeschäftsstelle
Präsident: Hon.Prof. Dr. Udo Jesionek
Geschäftsführung: Mag.ª Marianne Gammer
Nußdorferstraße 67
1090 Wien
35
Tel.: 01/7121405
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.weisser-ring.at
7.3 Arbeitsgemeinschaften
Österreichisches Netzwerk für Traumatherapie
Dieses Netzwerk ist eine Interessensgemeinschaft mit Sitz in Wien, in der sich
Therapeutinnen und Therapeuten mit Weiterbildung in der Traumatherapie
zusammenschließen, um nach der neuesten Forschung und nach den neuesten
Qualitätsstandards zu arbeiten. Auf der Homepage finden sich Adressen von
Therapeutinnen und Therapeuten in ganz Österreich und allgemeine Informationen für
Menschen, die ein Trauma erlebt haben (Österreichisches Netzwerk für Traumatherapie
o.J., www.oent.at/default.asp, Stand: 11.05.2015).
Kontakt:
ÖNT – Österreichisches Netzwerk für Traumatherapie
Penzingerstraße 52/7
1140 Wien
Homepage: www.oent.at
Österreichischer Arbeitskreis für Psychotraumatologie
Dieser Verein verfolgt allgemein eine gemeinnützige Ausrichtung, die sich zum Ziel macht,
die Aus- und Weiterbildung im Bereich der Psychotraumatologie zu fördern. Darüber
hinaus wird eine flächendeckende Versorgung mit psychotraumatologischen
Hilfsangeboten angestrebt. Die Vernetzung zwischen verschiedenen Praktikerinnen und
Praktiker findet in diesem Arbeitskreis Platz und die Versorgung von traumatisierten
Menschen erfolgt unentgeltlich (Kratzer 2013, www. oeapt.at, Stand: 20.06.2015).
Kontakt:
Mag. Dietmar Kratzer
Institut für Psychologie
Universität Innsbruck
Innrain 52f
6020 Innsbruck
36
Tel.: 0512 507 – 5565
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.oeapt.at
ÖGATAP – Österreichische Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie und
allgemeine Psychotherapie
Die Österreichische Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine
Psychotherapie bietet psychotherapeutische Ausbildungen (Katathym Imaginative
Psychotherapie, Autogene Psychotherapie und Hypnosepsychotherapie), sowie
Weiterbildungscurricula an (Österreichische Gesellschaft für angewandte
Tiefenpsychologie und allgemeine Psychotherapie 2012, www.oegatap.at, Stand:
20.06.2015).
Kontakt:
Österreichische Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine
Psychotherapie (ÖGATAP)
A-1070 Wien, Kaiserstraße 14/13
Telefon: (01) 523 38 39
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.oegatap.at
ÖAGG – Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik
Laut Homepage ist dieser Arbeitskreis der größte Zusammenschluss von
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Beraterinnen und Beratern sowie
Trainerinnen und Trainern österreichweit und „(…) die größte anerkannte
psychotherapeutische Ausbildungsorganisation (…)“ (Österreichischer Arbeitskreis für
Gruppentherapie und Gruppendynamik o.J., www.oeagg.at, Stand: 21.06.2015). Darüber
hinaus kann man auf der Seite nach Beraterinnen und Beratern, Psychotherapeutinnen
und Psychotherapeuten und freien Gruppenplätzen in allen österreichischen
Bundeländern suchen.
Kontakt:
ÖAGG – Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik
Lenaugasse 3
1080 Wien
37
Tel.: 01/405 39 93
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.oeagg.at
NIPE – Netzwerk für Interkulturelle Psychotherapie nach Extremtraumatisierung
NIPE stellt eine Verbindung zwischen verschiedenen Organisationen, die sich auf die
Betreuung extremtraumatisierter Menschen unterschiedlicher Heimatländer spezialisiert
haben, dar. Im Zentrum steht die traumaspezifische interkulturelle Psychotherapie.
Darüber hinaus bieten einige Organisationen psychologische/psychiatrische Beratungen,
Physiotherapie und medizinische Gutachten an. Da sich die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter immer wieder weiterbilden, austauschen und international vernetzen, ergeben
sich Qualitätsstandards, die weiterentwickelt und gesichert werden (NIPE 2012,
www.nipe.or.at, Stand: 21.06.2105). Auf der Homepage finden sich Adressen zu
österreichweiten Organisationen, die sich auf die Arbeit mit Folter- und Kriegsopfern
spezialisiert haben.
Kontakt:
NIPE Koordination
Marion Kremla
Asylkoordination Österreich
Laudongasse 52/9
1080 Wien
Tel.: 01/5321291-14
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.nipe.or.at
Die genannten Organisationen arbeiten mit allen traumatisierten Menschen – unabhängig
von Geschlecht und Alter. Natürlich gibt es auch Institutionen, die geschlechtsspezifische
Beratungen und Therapien anbieten, wie zum Beispiel die Beratungsstelle TARA, deren
Klientel nur Mädchen und Frauen sexueller Gewalt ist (www.taraweb.at). Hier finden sich
zwar vor allem Anlaufstellen und Kontaktadressen in der Steiermark, aber auch Kontakte
in anderen Bundesländern (Beratungsstelle TARA 2014, www.taraweb.at, Stand:
22.06.2015).
38
Das Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen (www.netzwerkfrauenberatung.at) bietet ausschließlich eine Vernetzung von Beratungsstellen, die sich
auf die Beratung, Betreuung und Therapie von Mädchen und Frauen spezialisiert haben,
an (Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen o.J., www.netzwerkfrauenberatung.at, Stand: 22.06.2015).
Autonome Österreichische Frauenhäuser (www.aoef.at) stellen für Frauen und ihre Kinder,
die von häuslicher Gewalt bedroht sind, eine sichere Wohnmöglichkeit bereit. In diesen
Schutzeinrichtungen kann die Frau ohne Druck überlegen, wie es weitergehen soll und
erhält professionelle Hilfe. Insgesamt gibt es 30 Frauenhäuser in ganz Österreich
(Autonome Österreichische Frauenhäuser o.J., www.aoef.at, Stand: 02.07.2015).
Für Männer gibt es ebenso eine spezifische Informationsseite, nämlich Männerberatung –
Männerarbeit in Österreich (www.maenner.at). Hier findet man lediglich Informationen zu
geschlechtsspezifischen Themen und Kontaktadressen zu Organisationen
(österreichweit), die sich auf das männliche Klientel fokussieren (Männerberatung –
Männerarbeit in Österreich o.J., www.maenner.at, Stand: 22.06.2015).
Der Bundesverband österreichischer Kinderschutzzentren (www.oekinderschutzzentren.at) ist die Vernetzung aller kinderspezifischen Einrichtungen.
Kinderschutzzentren offerieren Beratung, Begleitung, Krisenintervention und
Psychotherapie für Kinder und Jugendliche, die Opfer von jeglicher Gewalt wurden
(Bundesverband österreichischer Kinderschutzzentren 2015, www.oekinderschutzzentren.at, Stand: 22.06.2015).
Das Ergebnis der Recherche nach Anlaufstellen für traumatisierte Menschen ist, entgegen
der Aussagen von Vyssoki und Tauber (2004), zufriedenstellend. Das hat vermutlich
natürlich auch damit zu tun, dass sich die Angebote an Psychotherapie in den letzten zehn
Jahren positiv weiterentwickelt und erweitert haben. Was aber, wie bei allen anderen
medizinischen und psychosozialen Leistungen, auffällt, sind die Angebotsunterschiede
von Anlaufstellen zwischen Stadt und Land. In einer Stadt finden sich immer mehr
Hilfsorganisationen als im ländlichen Bereich. So wie das Stadt-Land-Gefälle ins Auge
sticht, fällt auch das Ost-West-Gefälle bei Hilfsorganisationen auf. Der Bevölkerung des
Ostens Österreichs stehen viel mehr Anlaufstellen für Traumatherapie zur Verfügung als
39
der Bevölkerung des Westens Österreichs. Zudem gibt es für bestimmte Arten von
Traumata (beispielsweise Gewalt) mehr Unterstützungssysteme als für andere.
8. Fazit
Erlebt ein Mensch ein Trauma, so muss das nicht automatisch heißen, dass dieser an
einer posttraumatischen Belastungsstörung erkrankt. Wenn die betroffene Person
Unterstützung von ihrem sozialen Umfeld erfährt - vielleicht sogar gleich professionelle
Hilfe von psychosozialen Diensten - und ihr die Zeit eingeräumt wird, das traumatische
Erlebnis zu verarbeiten, kann sie danach wieder ein stabiles Leben führen. Nach einem
Trauma jeglicher Art ist es wichtig, dass die beteiligte Person Ruhe und Sicherheit erlebt.
Darüber hinaus ist es essentiell, dass auf freiwilliger Basis über das schreckliche
Geschehnis gesprochen wird. Killerphrasen, wie „Das wird schon wieder!“, sollten von
Familie, Freundeskreis etc. vermieden werden. Die Verarbeitung eines Traumas erfordert
Zeit und Geduld. Es sollte Platz für jedwede Art von Gefühlen (Trauer, Angst, Wut etc.),
die keiner Beurteilung bedürfen, sein. Traumaverarbeitung geschieht individuell - es gibt
keine sog. „Goldene Regel“. Das nähere Umfeld kann die traumatisierte Person auf ihrem
Weg in ihr neues altes Leben nur stützen – auf welche Weise der Weg bestritten wird, ist
Entscheidung der betroffenen Person.
Entwickelt eine Person dennoch, aus welchen Gründen auch immer, eine
posttraumatische Belastungsstörung, so gibt es in Österreich bereits relativ viele
Anlaufstellen und sehr gute Therapiemöglichkeiten, die aber in der Bevölkerung nicht
wirklich bekannt sind. Für den betroffenen Menschen kann es in dieser schwierigen
Lebensphase mühsam sein, sich selbst um eine adäquate Hilfe zu kümmern – er fühlt sich
vielleicht völlig überfordert und ist zu sehr mit den Symptomen der Erkrankung oder
anderen zusätzlich belastenden Dingen beschäftigt. Für viele wirklich hilfsbedürftige
Menschen ist der Schritt, sich Unterstützung zu suchen, ein sehr schwieriger. Allgemeine
Angst, Schamgefühle und Angst vor Stigmatisierung können sich immer wieder in das
Bewusstsein drängen und dazu führen, dass eine Therapie abgelehnt wird.
Besteht aber der Wille zur Therapie, kann das soziale Umfeld auch hier unterstützend
einwirken und beispielsweise bei der Suche nach Anlaufstellen helfen.
Die vorhin angesprochene Angst vor Stigmatisierung ist eine berechtigte. Allgemein
betrachtet, lässt sich immer wieder erkennen, dass psychisch erkrankte Menschen auch
40
im Jahre 2015 stigmatisiert werden. Im Speziellen Fall der Traumatisierung lässt sich
zudem feststellen, dass gesellschaftlich und politisch zwischen Traumata unterschieden
wird. Österreich hat so viele Flüchtlinge, wie lange nicht. Flüchtlinge kommen mit den
nötigsten Sachen in ein fremdes Land, mussten geliebte Menschen zurücklassen und
haben oft mehrfache schwerst traumatische Geschehnisse erlebt, die sie noch nicht
verarbeiten konnten, weil der Überlebenskampf an erster Stelle stand. Viele von ihnen
leiden an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Nun sind sie also in einem sicheren
Land, haben zwar im besten Fall (!) ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen, aber
werden trotzdem mit ihren Ängsten völlig allein gelassen. Die österreichische Innenpolitik
gibt Verantwortung ab bzw. sieht ihre Verantwortung nur in der Unterbringung der
traumatisierten Menschen, die eines Landes wie Österreich nicht würdig ist (Zeltlager
etc.). Darüber hinaus stehen die Bundesländer dem Bund im Weg und verhindern wichtige
Schritte für eine bessere Unterbringung der geflüchteten Menschen. Neben den Debatten
um die Unterkünfte wird die psychosoziale Betreuung von Flüchtlingen in der Politik nur
selten thematisiert. Die Verantwortlichen verschließen die Augen vor der Realität und
hoffen, dass sich die Traumatisierungen in Luft auflösen, wenn eine geflüchtete Person,
wiederum im besten Fall, im sicheren Österreich bleiben darf – wie allgemein bekannt,
wird über Asylanträge innerhalb von Jahren entschieden. Das Ergebnis dieses Dilemmas
– schwer traumatisierte Menschen werden einfach im Stich gelassen.
Dieses Beispiel zeigt allgemein, dass die psychotherapeutische Versorgung doch in
einigen Bereichen ausgebaut werden muss. Zudem sollte die Thematik der
Stigmatisierung von psychisch erkrankten Menschen gesellschaftlich und politisch
aufgegriffen werden, um eine Integration in die Gesellschaft besser zu ermöglichen und
einer weiteren Tabuisierung psychischer Erkrankungen entgegenzuwirken.
41
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Faktoren für eine mögliche negative Bewältigung eines Traumas (Österreichisches
Netzwerk für Traumatherapie o.J., www.oent.at, Stand: 11.05.2015, Rupp 2010, Schäffer
2012, www.dx.doi.org/, Stand: 15.05.2015, Schnyder o.J., www.neurologen-undpsychiater-im-netz.org, Stand: 15.05.2015)……………………………………………………16
Tabelle 1:
Charakteristische Symptomgruppen der posttraumatischen Belastungsstörung
(Rothenhäusler, Täschner 2007, S. 385)………………………………………………………20
Tabelle 2:
Deutschsprachige Version der Impact-of-Event-Scale (IES) (Hütter, Fischer o.J., In:
Rothenhäusler, Täschner 2007, S. 389)………………………………………………….........22
Abbildung 2:
Übersicht therapeutischer Strategien bei PTBS
(Flatten et al. 2011, S. 205)……………………………………………………………………...27
42
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