nachhaltig Bauen

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Das Fachjournal
2 | 2016
N A C H H A LT I G
BAUEN
Bern | Solothurn
Anspruchsvoll: 2000-Watt-Areale am Beispiel der Siedlung Stöckacker Süd
Kultiviert: Nachhaltige Gastlichkeit im Saanenland
Wegweisend: Gesamtsanierung Überbauung Fröschmatt
Nachahmenswert: Mehrgenerationenhaus in Gunzgen
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Inhalt
Titelbild:
Gesamtsanierung Überbauung Fröschmatt-/
Zypressenstrasse Bern, Minergie-P-ECO
Fachbeiträge
40
2000-Watt-Areal Stöckacker Süd, Bern
Dr. Heinrich Gugerli, Projektleitung 2000-Watt-Areale
46
Nachhaltig sanieren – schon vorher an nachher denken!
Nadine Koppa, Geschäftsstelle eco-bau
66
Das Cheminée sanieren und zur Zusatzheizung aufwerten
Michael Tibisch, Leiter Kommunikation Holzenergie Schweiz
Objektvorstellungen
  3
Jugendherberge Gstaad-Saanenland, Minergie-P-ECO
17
Burgergemeinde Thun, Neubauprojekt Minergie-P-ECO
24
MFH Hühnerbühlstrasse Bolligen, Minergie-A
35
Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse Bern,
Minergie-P-ECO
50
EFH Grossaffoltern, Plusenergiehaus Minergie-P
56
Gymnasium Strandboden Biel, Minergie-P-ECO
61
Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen, Minergie-P-ECO
70
EFH Lommiswil, Minergie-A
74
Mehrgenerationenhaus Gunzgen, Minergie-P
80
Modernisierung Villa Linde Zuchwil, Minergie-P
Rubriken
Impressum
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
Grafik / Layout click it AG
Seetalstrasse 2, 5703 Seon
www.clickit.ch
Druck
SuterKeller Druck AG
Schönenwerderstrasse 13, 5036 Oberentfelden
www.suterkeller.ch
Redaktion
Gerber Media
Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich
www.gerbermedia.ch
Gastautoren
Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin,
Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern
Esther Gassler, Regierungsrätin
Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartementes
des Kantons Solothurn
Nadine Koppa, Verein eco-bau
Michael Tibisch, Holzenergie Schweiz
Fotos
Atelier für Fotografie
René Rötheli, 5400 Baden
www.rrphoto.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft)
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
­aus­drücklichen Genehmigung des Verlages.
Einzelverkaufspreis: CHF 14.–
Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–
43/49 Innovationen
69
Redaktionelle Partner
77/84 Führende Unternehmen
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
1
Editorial Kanton Bern
Nachhaltiges Bauen
als Schlüssel für die Energiewende
und den Klimaschutz
Ist nachhaltiges Bauen der Schlüssel für die
Energiewende und den Klimaschutz? Diese
Frage kann ich ganz klar mit JA beantworten.
Zuerst zum Klimaschutz: Heute werden knapp
50 Prozent des schweizerischen Energieverbrauchs für Gebäude aufgewendet. Umgerechnet sind dies ein Drittel aller Schweizer
CO2-Emissionen. Der weitaus grösste Teil wird
durch die Wärmeproduktion für Gebäude mit
Öl- und Gaskesseln emittiert. Der Gebäudebereich steht in der Schweiz beim Klimaschutz
im Rampenlicht. Die CO2-Reduktion wird energisch vorangetrieben. Beispielsweise mit der
CO2-Abgabe, aber auch mit Gebäudeprogrammen. Damit fördern Bund und Kantone energetische Sanierungen und die Nutzung erneuerbarer Energien.
Die Auswirkungen der Klimaerwärmung kennen wir alle: Steigende Temperaturen, vermehrte Extremwettereignisse, Dauerregen und
Hochwasser. Wir alle müssen unseren Beitrag
zum Klimaschutz leisten. Zum Beispiel indem
wir unsere Häuser energetisch sanieren oder
auf erneuerbare Energien umsteigen und so
weniger CO2-Emissionen produzieren.
2
Ein Wohngebäude, das vor 1970 erbaut wurde, verbraucht heute im Schnitt 15 Liter Heizöl
pro Quadratmeter und Jahr. Bei einem Neubau liegt der Verbrauch bei nur 3,5 Liter. Der
Energieverbrauch bei Neubauten ist also rund
vier Mal tiefer. Dies sind eine grosse Differenz
und ein grosses Potential zur Einsparung bei
bestehenden Gebäuden. Und das ohne Komforteinbusse. Im Gegenteil! Nutzen Sie die Erneuerung Ihrer Liegenschaft und vermindern
Sie den Energieverbrauch mit gezielten Massnahmen! Nur so kann der Wert Ihres Hauses
langfristig gesichert und der Komfort verbessert werden.
Die Sanierung von Gebäuden ist angesichts
der grossen Kosten, der weitreichenden Entscheide und der Einschränkungen während
den Bauarbeiten eine grosse Herausforderung.
Aber es lohnt sich, wie das folgende Beispiel
zeigt: Vor kurzem durfte ich das 50. Plusenergiegebäude im Kanton Bern besichtigen. Das
typische Berner Bauernhaus stammt aus dem
Jahre 1942 und wurde umfassend saniert.
Hinter einer idyllischen Fassade verbergen
sich drei gemütliche Wohnungen und gleichzeitig ein kleines Kraftwerk. Wie ist das möglich? Dank sehr guter Wärmedämmung, mit
einer Erdsonden-Wärmepumpe sowie einer
Photovoltaik-Anlage und energieeffizienten
Geräten produziert das Haus überschüssigen
Strom, der zum Beispiel für Elektro-Autos oder
-Bikes genutzt werden kann. Projekte wie dieses erfüllen mich mit Stolz und zeigen, dass
Plusenergiegebäude auch bei Altbauten möglich sind.
Nachhaltiges Bauen ist ein Schlüssel für die
Energiewende und den Klimaschutz! Ich danke
allen innovativen Hausbesitzern für Ihren Elan
und Ihre Entschlossenheit. Sie tun, was getan
werden muss. Sie sind die lebendige Energiewende und wahre Klimaschützer.
Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin,
Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des
Kantons Bern
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Jugendherberge Gstaad Saanenland
Minergie-P-ECO
Das Einfache
kultivieren
Von Carmen Nagel Eschrich
So lautet das Ziel der Schweizer Jugendherbergen, die seit fast hundert Jahren Reisende
mit günstigen Übernachtungsmöglichkeiten
begeistern. In den Anfangsjahren wurden oft historische Bauten bezogen, ein Pferdestall, eine Villa oder Fabriken spannend
umgenutzt. Mittlerweile entstehen auch zahl-
reiche nachhaltige Neubauten, wie kürzlich
im Saanenland: Mustergültig integriert sich die Jugendherberge Gstaad Saanenland mit zukunftsweisender Minergie-P-ECOZertifizierung in die örtliche Baukultur.
Foto: Alexander Gempeler, Bern
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Ökologisch, ökonomisch und sozial – so will
die gemeinnützige Organisation der Schweizer
Jugendherbergen in der Gesellschaft auftreten
und gesehen werden. Von diesen drei Eigenschaften sollen alle profitieren: zum einen die
Reisenden, die hier ein Zuhause fernab von
daheim finden sollen, zum anderen steht auch
die Organisation als Arbeitgeberin hinter diesen Werten. Angestellte berichten von einem
äusserst angenehmen Arbeitsumfeld. Als Bauherrschaft steht die Schweizerische Stiftung
für Sozialtourismus stolz hinter dem Ziel der
integralen Nachhaltigkeit, das in einem gelebten Konzept auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Ebene umgesetzt wird.
Sie setzt auf gute Integration und gepflegte
Nachbarschaft mit Ortsansässigen und vertraut auf lokale Arbeitskräfte und Materialien –
im Betrieb kommen regionale Produkte auf
den Tisch. Jeder Bau wird wirtschaftlich und
sozialverträglich erstellt, ohne auf den höchsten Anspruch an die Architektur zu verzichten.
Bei der Konstruktion stehen Langlebigkeit und
Gebrauchstauglichkeit im Vordergrund, was
der Grauenergie stark zugutekommt und einen
wirtschaftlichen Betrieb gewährleistet.
Sensible Architektur
Um neue Architektur in einen bestehenden gewachsenen Ort oder eine urbane Situation einzufügen, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das
verlief in der touristischen Region des Berner
Oberlands nicht immer so glücklich; sie musste sich wegen der steigenden Übernachtungszahlen schnell entwickeln. Aus einem Wettbewerb für den Neubau der Jugendherberge
Gstaad Saanenland ging das Architekturbüro
Bürgi Schärer aus Bern als Sieger hervor:
­Gezielt analysierte das Team die bestehende
Situation und orientierte sich daraufhin weniger an den neuesten Veränderungen im Dorf,
sondern setzte auf eine Weiterentwicklung und
Neuinterpretation der gewachsenen Region –
damit sollte eine ehrliche Brücke zur tradi­
tionellen Baukultur im Saanenland errichtet
3
Jugendherberge Gstaad Saanenland
werden. Typisch dafür ist die Kombination aus
einem massiven Sockel und natürlich verwitterten Obergeschossen aus Holz. Ein ausladendes, schützendes Dach gehört hier im rauen Bergklima ebenso zum typischen Dorfbild
wie die Bandfenster in der Holzverschalung.
Die meisten alten Häuser sind fast quadratisch
und profitieren somit von höchster Kompaktheit – an diesen architektonischen Grundprinzipien orientierten sich die kreativen Planer.
Knick in der Optik
Es empfängt ein schlichter Kubus mit weit auskragendem Dach und dem typischen, quer zum
Hang liegenden First. Der Baukörper wird mit
jedem Geschoss ein wenig ausladender und
gewinnt auf jeder Etage ein paar Zentimeter
an Grösse, was sich am Versatz in der unbehandelten Fichtenholzfassade ablesen lässt –
ein Merkmal traditioneller Häuser dieser Gegend, das man auch von Fachwerkhäusern mit
Überständen kennt. Eine weitere Asymmetrie
prägt die Fassade zur Süd- und Eingangsseite;
sie knickt ein wenig ein und erreicht mit der
konkaven Form eine einladende Geste. Zusätzlich vergrössert diese Massnahme die Terrasse
vor dem Haupteingang und ermöglicht so angenehme Betriebsamkeit auf der hauseigenen
Piazza. Man erreicht sie über eine aussen liegende Treppe von der Strasse, die ebenso wie
das gesamte Sockelgeschoss vor Ort mit rauer
Bretterschalung betoniert wurde. Ein Rücksprung markiert den Haupteingang, und die
robuste Holztür empfängt mit warmer Haptik.
4
Bodentiefe Fenster in den blanken Sichtbetonwänden geben den Blick in die Cafeteria und
den Rezeptionsbereich frei. Die verschiedenen
Einbauten aus örtlicher Esche prägen hier den
Innenausbau, wie zum Beispiel der Klappladen
der Essensausgabe, unter dem das Mittagessen bodenständig wie am Marktstand angerichtet wird. Zentrale Rolle auf dieser Etage
spielt der Sitzofen aus Beton und Messing –
zusammen mit der Infotheke, dem Kaffeeautomaten und den Zeitungen lädt der Bereich zum
Verweilen und zum sozialen Austausch. Ein
separates Spielzimmer ist die Antwort auf die
Bedürfnisse der Kleinsten. Zum Hang hin wurden Küche, der Erschliessungskern mit Treppe
und Lift sowie Bürobereiche angeordnet.
Eingepasst in die Topografie
Der Hang lässt die Nordfassade topografisch
bedingt schrumpfen, die Ansicht erscheint
hier weniger hoch und gedrungen. Clever entwickelten die Architekten eine Lösung, um
massstäblich auf diese Tatsache einzugehen
und ihr entgegenzuwirken: Wo an der Südfassade die Holzlatten horizontal gerichtet sind,
wechseln sie zu den Querseiten und zur Rückseite hin unauffällig in eine vertikale Lattung –
und schaffen so elegante Vertikalität. Im proportionalen Einklang dazu steht die Dachform,
die sich vom grossen Süddach in zwei kleinere Satteldächer auf der Nordseite entwickelt.
Geschickt nehmen sie einen kleinteiligeren
Massstab an, als stünden hier zwei Gebäude,
gegliedert durch ein dazwischenliegendes
Treppenhaus. Es erschliesst die drei Zimmer­
etagen in Holzbauweise. Der Zimmermix mit
total 160 Betten aus Zweier-, Vierer-, Sechserund Familienzimmern kann je nach Auslastung
flexibel bespielt werden.
Die Kombination machts: Hybridbauweise
Das Sockel- und Erdgeschoss wurde in Sichtbeton erstellt, auf dem der vorfabrizierte, hoch
wärmedämmende Holzbau gesetzt wurde.
Die Fassaden und das Dach profitieren somit
von der atmungsaktiven, diffusionsoffenen
Bauweise, die zum Innenraum mit Verputz
abrundet. Er wurde auf die naturbelassenen
Einbauten aus Holz – wie Sitzbänke, Türen
und Fensterlaibungen, aber auch den geölten
Parkett – farblich abgestimmt. Im spannenden Kontrast zum warmen Holz tauchen auch
­Elemente in Sichtbeton auf und liefern neben
statischen Eigenschaften auch reichlich ­Masse
für Schallschutz und Trägheit. Viel Energie
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Minergie-P-ECO
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
5
Jugendherberge Gstaad Saanenland
Bauherrschaft
Schweizerische Stiftung
für Sozialtourismus
Schaffhauserstrasse 14
Postfach
8042 Zürich
Tel. 044 360 14 20
www.youthhostel.ch
Architekt
BÜRGI SCHÄRER
Architektur und Planung AG
Optingenstrasse 54
3000 Bern 25
Tel. 031 340 35 35
www.buergischaerer.ch
Elektroplanung
Ingenieurbüro Hanimann
Gewerbestrasse 1
3770 Zweisimmen
Tel. 033 722 35 90
www.hanimann.ch
Minergie-P-ECO
Fotos: Alexander Gempeler, Bern
wird dank besten Dämmwerten und Luftdichtigkeit nicht aufgewendet, um ein optimales
Raumklima zu erwirken, was auch mit der
Minergie-P-ECO-Zertifizierung ausgezeichnet
wurde: Mittels Fernwärme wird Brauch- und
Heizwasser aufbereitet, eine Fussbodenheizung sorgt für warme Räume, und die Komfortlüftung gewährleistet jederzeit beste Luftqualität. Eingebaute Wassersparventile senken
den Wasserverbrauch. Dank diesen zukunftsweisenden Massnahmen verabschiedet sich
die veraltete und überholte Vorstellung eines
überfüllten, stickigen Schlafraums mit zahlreichen Betten und gibt den Weg frei für neue,
innovative Jugendherbergen, die wie nie zuvor
Lust machen auf das einfache Reisen mit kleinem Geldbeutel.
❰
HLKK-Ingenieur
Zurfluh Lottenbach GmbH
Hertensteinstrasse 44
6004 Luzern
Tel. 041 367 00 60
www.zurfluhlottenbach.ch
Bauphysik / Akustik
HSR Ingenieure AG
Bahnhofstrasse 41
3700 Spiez
Tel. 033 655 60 00
www.hsr-ingenieure.ch
Fenster
Wenger Fenster AG
Chrümigstrasse 32
3752 Wimmis
Tel. 033 359 82 82
www.wenger-fenster.ch
6
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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7
Eternit (Schweiz) AG
Berggasthaus Etzel Kulm:
Energetisch Sanieren mit
Swisspearl® INTEGRAL 2 – ästhetisch,
ökologisch und sicher.
Naturfreunde und Sportbegeisterte erfreuen sich ganzjährig am Restaurantbetrieb des
Berggasthauses Etzel Kulm im Kanton Schwyz.
Nach einem Hagelschaden entschloss sich die
zuständige Genossenschaft Hoch-Etzel dazu,
das sanierungsbedürftige Objekt aus den 60er
Jahren einer «Radikalkur» zu unterziehen.
Mit dem Blick auf den Leitsatz «Möglichst viel
Natur auf dem Etzel-Kulm» wurde die hoch­
effiziente und ressourcenschonende Photovoltaikanlage Swisspearl® INTEGRAL 2 instal-
liert.
Bauherrschaft:
Genossenschaft Hoch-Etzel
Architekt und Bauleitung:
Peter Hausmann
Systemlieferant:
Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen
Eingesetzte Swisspearl® Produkte:
Swisspearl® INTEGRAL 2
Photovoltaik-Module, Glas/Glas für erhöhte Ansprüche
Swisspearl® DACHSCHIEFER «Gottardo» in 400  600
NATURA Vulcanit N 6520
Technische Details:
Nennleistung:
Modulfläche:
Anzahl Module:
Modultyp:
44,1 kWp = 51 000 kWh/a
262 m²
245
Swisspearl® INTEGRAL 2; 180 Wp
Beteiligte Unternehmer:
EW Höfe AG aus Freienbach
F+W Holzbau AG aus Freienbach
8
Von den einmaligen Produkteigenschaften, wie
der Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit,
war die Genossenschaft Hoch-Etzel begeistert.
Zudem überzeugte die Bauherren das Angebot,
die komplette Dacheindeckung von der Eternit
(Schweiz) AG zu beziehen. Die Eternit (Schweiz)
AG ist nämlich Komplett­systemlieferant, das
heisst das gesamte System – vom Solarmodul
über den Schneefanghaken bis zu dem angrenzenden Dachschiefer – kommt aus einer Hand.
Somit wurde die Nordseite von Etzel Kulm mit
Swisspearl® DACHSCHIEFER «Gottardo» eingedeckt und an der Südseite das Solarsystem
Swisspearl® INTEGRAL 2 angebracht. Mit ihrer
rahmenlosen, flachen Form fügen sich diese
Photovoltaikmodule perfekt in die Dachlandschaft des Berg­gasthauses ein, was die authentische Ästhetik bewahrt.
Zeitversetzt kann das Berggasthaus aus unterschiedlichen Quellen bis zu 75% seines
Energiebedarfs selbst abdecken. Die Genossenschaft Hoch-Etzel hat nicht zuletzt durch
die Wahl der nachhaltigen Systemlösung
Swisspearl® INTEGRAL 2 den Grundstein für
die energetische Unabhängigkeit des Berg­
gasthauses gelegt.
❰
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Publireportage
Über die Eternit (Schweiz) AG:
Mit Erfindergeist und Expertenwissen entwickelt die Eternit (Schweiz) AG aus natürlichen Rohstoffen innovative und nachhaltige Produkte für die Gebäudehülle, den
Innenbau und den Garten – ganz im Zeichen von Ästhetik, Qualität und Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt.
Die Swisspearl® Produkte aus den Werken
Niederurnen und Payerne sind aus der
Schweizer Baukultur nicht wegzudenken
und haben längst auch die übrige (Bau-)
Welt erobert. Das Unternehmen arbeitet
weltweit mit annähernd siebzig Vertragspartnern zusammen und garantiert so jederzeit die Nähe zu seinen Kunden.
Oberstes Prinzip und Motor der Eternit
(Schweiz) AG sind dabei der eigene hohe
Anspruch an die Qualität und der erklärte
Wille, in kontinuierlicher Partnerschaft mit
Architekten, Designern, Verarbeitern und
dem Baustoffhandel zukunftsweisende,
funktional wie ästhetisch überzeugende
Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
www.swisspearl.ch
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Eternit (Schweiz) AG
8867 Niederurnen
Tel. 055 617 11 11
9
Saint-Gobain ISOVER AG
Natura by ISOVER –
Dämmstoffe aus Recyclingglas
mit pflanzlichem Bindemittel
ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch äusserst günstige Ökobilanzdaten aus. Sie bewähren sich deshalb seit vielen Jahren für Gebäude mit hohem ökologischem und
gesundheitlichem Anspruch – beispielsweise für MINERGIE-ECO-Bauten.
Das «Natura»-Sortiment
In tiefen Konzentrationen kann unser Körper
Formaldehyd problemlos abbauen. Trotzdem
ist Formaldehyd in Innenräumen unerwünscht:
Bei regelmässiger hoher Exposition kann es zu
Reizungen oder Schädigungen der Atemwege
kommen. Beim ökologischen Bauen dürfen
deshalb keine formaldehydhaltigen Produkte
eingesetzt werden.
Saint-Gobain ISOVER AG hat als einziger
Schweizer Hersteller von Mineralwolle-Dämmstoffen ein formaldehydfreies Bindemittel auf
Basis rasch nachwachsender pflanzlicher Rohstoffe entwickelt. Die damit hergestellten naturfarbenen Dämmstoffe mit der Bezeichnung
«Natura» erfüllen die höchsten Ansprüche für
gesundes Wohnen und die strengen Kriterien
Dämmstoffvergleich, Wärmedurchlasswiderstand R = 5[(m2 K)/W]
70’000
60’000
50’000
40’000
30’000
20’000
Kork
ρ = 160 kg/m3
XPS
ρ = 30 kg/m3
Schaumglas
ρ = 130 kg/m3
EPS
ρ = 30 kg/m3
PF
ρ = 35 kg/m3
PUR
ρ = 30 kg/m3
Schaumglas
ρ = 100 kg/m3
Weichfaserplatte
ρ = 140 kg/m3
EPS
ρ = 15 kg/m3
Steinwolle
ρ = 60 kg/m3
Glaswolle
ρ = 30 kg/m3
Glaswolle
ρ = 20 kg/m3
Steinwolle
ρ = 30 kg/m3
ISOVER-Glaswolle2
ρ = 30 kg/m3
0
Zellulose
ρ = 55 kg/m3
10’000
ISOVER-Glaswolle1
ρ = 20 kg/m3
Umweltbelastungspunkte UBP [Pt/m2]
80’000
Quelle: KBOB-Liste 08.2014 / Umwelt-Produkte-Deklaration Saint-Gobain Isover AG, Stand August 2014
1
2
10
z.B. UNIROLL 035
z.B. PB M 032
der freiwilligen Gütezeichen in Bezug auf Produkteemissionen – bestätigt durch das Eurofins-Zertifikat «Indoor AirComfort GOLD». Die
massgebenden Dämmstoffe für die Innenanwendung werden mit diesem neuen Bindemittel produziert und gehören zum «Natura»Produktsortiment.
Minimale Umweltbelastung
Verschiedene Indikatoren quantifizieren die
Umweltbelastung von Baustoffen oder Gebäuden und ermöglichen damit Vergleiche.
Die gebräuchlichsten sind «graue Energie»
und Umweltbelastungspunkte UBP. Die graue
Energie quantifiziert den kumulierten Energieaufwand aus nicht erneuerbaren, insbesondere
aus fossilen und nuklearen Quellen. Die UBP
hingegen lassen eine umfassende Bewertung
zu, indem sie die Umweltbelastungen durch
die Nutzung von Energieressourcen, von Land
und Süsswasser, durch Emissionen in Luft,
Gewässern und Boden sowie durch die Beseitigung von Abfällen auch mitberücksichtigen.
Die ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch
äusserst günstige Ökobilanzen aus – sowohl
bei der Betrachtung der Umweltbelastungspunkte als auch bei der grauen Energie. Die
Gründe dafür sind vielfältig: die Waadtländer
Firma optimiert die Produktion laufend und
konnte so innerhalb der letzten 10 Jahre den
Energieverbrauch um 10 Prozent senken. Seit
2013 bezieht Saint-Gobain ISOVER AG ausschliesslich erneuerbaren Strom aus lokalen
Flusswasser-Kraftwerken. Bei der Sanierung
von zwei Gebäuden am Firmensitz in Lucens
hat das Unternehmen in Kooperation mit
­Romande Energie zudem auf dachintegrierte Solaranlagen gesetzt, die erneuerbaren
Strom für 340 Haushalte produzieren. Auch
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Publireportage
das pflanzliche Bindemittel der «Natura»-Produktelinie reduziert die Umwelteinflüsse. Detaillierte und transparente Informationen zur
ökologischen Qualität von ISOVER-Glaswolle
liefern die Umweltproduktedeklarationen von
Saint-Gobain ISOVER AG und die KBOB-Liste
«Ökobilanzdaten im Baubereich». Sowohl was
die Grauenergie-Werte und die UBP betrifft,
belegen die ISOVER-Produkte unter den ökologischen Dämmprodukten die ersten Plätze.
Für ECO-Bauten empfohlen
Formaldehydfrei und günstige Ökobilanzdaten –
das sind die zwei zentralen Kriterien für gesunde und ökologische Gebäude, welche die
ISOVER-»Natura»-Dämmprodukte problemlos erfüllen. Der Verein eco-bau bestätigt
diese Eigenschaften und bewertet die leichten «Natura»-Produkte von ISOVER mit der
höchsten Einstufung als «sehr gut geeignet für
MINERGIE-ECO, 1. Priorität nach ECO-BKP».❰
Quellen:
www.eco-bau.ch/Instrumente/ – Eco-Produkte
www.isover.ch
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Saint-Gobain ISOVER AG
Route de Payerne 1, 1522 Lucens
Tel. 021 906 01 11, www.isover.ch
11
Meyer Burger (Switzerland) AG
Solarsystem für höchste
Ästhetik und maximale Energie
in alpinen Regionen
Elektrofach- und Dachdeckerkompetenz
erfolgreich kombiniert
Das Gstaader Solarunternehmen solarUp
GmbH hat grosse Erfahrung mit der Installation von gebäudeintegrierten Solarsystemen
an Gebäuden im Chaletstil und ist in der Region stark verankert. Die Elektroplanungs- und
Dachdeckerspezialisten bieten den Kunden gesamtheitliche Energiekonzepte mit intelligenten Speicherlösungen und Eigenverbrauchsoptimierung aus einer Hand. In den letzten vier
Jahren hat die Firma zahlreiche Solarsysteme
fachmännisch installiert, die eine Energiemenge für umgerechnet 280 Haushaltungen produzieren. Wegen des erfreulichen Resultats
dieser Solarinstallationen weist die Region
Gstaad eine der höchsten Solaranlagedichte
der Schweiz auf.
Solarsystem speziell für alpine Regionen
Alpine Regionen stellen mit den hohen Schneeund Windlasten extreme Anforderungen an
Solarsysteme. Das Technologieunternehmen
Meyer Burger hat speziell für diese Bedürfnisse
das passende System entwickelt. Das extrem roChalet in Gstaad mit komplett eingedecktem PV-Dach / 22 kWp
12
buste Solarsystem MegaSlate® Alpin kann problemlos bis Bezugshöhen von 2000 m ü. M. eingesetzt werden und ist auf eine Modulbelastung
von 8000 N/m² geprüft. Das System kann beliebig mit integrierten Dachfenstern, thermischen
Kollektoren und Schneefang ergänzt werden.
100% PV mit individuellen Modulen
Die Sanierung des Chalets umfasst die Gebäudehülle mit PV und neuer Isolation, in Kombination mit einer Wärmepumpe und Erdwärmesonde. Dieses Chalet ist das erste Objekt, das
im alpinen Raum komplett mit Photovoltaik bedeckt wurde. Sogar die beiden Dachgiebel wurden passgenau mit Photovoltaik ausgerüstet.
Das Energiedach produziert mit jährlich über
20 000 kWh die gesamte notwendige Energie
für das ganze Haus. Die solarUp-Spezialisten
verbauten gekonnt zusätzlich systemintegrierte Dachfenster, Blindmodule und einen
Schneefang. Die perfekte Umsetzung der Chalet-Renovation fand sofort grossen Gefallen in
der Bevölkerung und hat, als Vorzeigeobjekt in
der Region Gstaad, eine Sanierungswelle ins
Rollen gebracht.
Dachgiebel mit PV und perfekt integriertem Schneefang
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Technischer Fachbeitrag
Solar- und Wasserkraftwerk Elektrizitätsgenossenschaft Gsteig / 24 kWp
Elektrizitätsgenossenschaft Gsteig
Damit die hochgesteckten Ziele der Energiestrategie erreicht werden können, gewinnt die
dezentrale Stromerzeugung an Bedeutung. In
dieser Hinsicht und mit privater Initiative wurde im Jahre 2014 das alte Wasserkraftwerk
der Elektrizitätsgenossenschaft Gsteig komplett saniert. Der ideale Mix von Sonne und
Wasser, kombiniert mit neuster Technologie,
ermöglicht dem Kraftwerk die Energieproduktion um über 40% zu steigern. Das MegaSlate® Alpin Solardachsystem bietet mit vier verschiedenen Standardmodulen die notwendige
Flexibilität für eine perfekte Integration in die
Formensprache des Gebäudes.
Hotel Restaurant Arc-en-ciel in Gstaad
Der traditionelle Familienbetrieb entschied sich für eine komplette
Dachsanierung mit neuer Wärmedämmung, Dachfenstern und Solaranlage. Gleichzeitig sollte eine ganzheitliche Energiesanierung im Gebäude den hohen Energieverbrauch bedeutend senken. Die Dach- und
Elektroplanungsspezialisten der solarUp GmbH fanden die perfekte
Lösung. Die in die Jahre gekommene Küchenausrüstung wurde durch
energieeffiziente Geräte ersetzt. Neuste LED-Beleuchtungstechnologie
ersetzt die stromfressenden Glühlampen. Die
Meyer Burger Solarstromanlage wurde einzig
Christiane Matti, in den Dachbereichen integriert, wo die Dach­
Hotel Restaurant Arc-en-ciel: aufbauten keine Verschattung verursachen
und eine ganztägige Besonnung garantiert ist.
«Es ist ein gutes Gefühl,
Die jährlich produzierte Sonnenenergie von
einen Teil unserer Energie
23 000 kWh wird komplett im Hotel verbraucht
mit der Sonne wirtschaftlich
und ermöglicht somit im Restaurant kulinariselber zu produzieren.»
sche Höhenflüge zur Freude der Gäste.
Gelungene Dachsanierung Hotel Restaurant Arc-en-ciel in Gstaad / 25 kWp
Geschäftshaus an der Promenade in Gstaad
Inmitten der Kernzone entstand der Ersatzbau eines Geschäftshauses. Das alte Gebäude
wurde komplett abgerissen und nach heutigem
Standard neu aufgebaut. Um den äusserst
strengen Auflagen des Gstaader Baureglements zu entsprechen, suchte die Bauherrschaft eine optimale und ästhetische Lösung
für die neue Dacheindeckung. Die erfahrenen
Solarprofis der solarUp GmbH rüsteten das
Geschäftshaus mit einer MegaSlate® Alpin
Solaranlage mit sechs integrierten und elektrisch bedienbaren Dachfenstern aus. Die dadurch gewonnene Solarenergie wird direkt im
Geschäftshaus verbraucht und trägt nachhaltig zur Energiebilanz des Gebäudes bei. Dieser
gelungene Ersatzbau liegt direkt an der Gstaader Promenade, umgeben von historischen Gebäuden und passt perfekt ins Ortsbild.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Geschäftshaus im Dorfkern von Gstaad / 26 kWp
13
Meyer Burger (Switzerland) AG
Technischer Fachbeitrag
Denkmalgeschützte Scheune in Saanen mit neuster PV-Technologie / 13,65 kWp
Denkmalgeschützte Scheune
Die Bauherrschaft konnte, mit Unterstützung des
Rubi-Fonds, die denkmalgeschützte Scheune in
Saanen restaurieren. Dabei wurde
die südöstliche Sei- Statement Bauherr:
te des Daches mit «Hätte ich gewusst, wie filigran neuster Solartech- und ästhetisch das Solardach wirkt,
nologie ausgerüstet. hätte ich die andere Dachseite
Sie produziert jähr- ebenfalls mit PV eingedeckt.»
lich über 13 000 kWh
Sonnenenergie. Die
beachtliche Menge Energie wird direkt im Nachbargebäude, das mit Wärmepumpe und Erdwärmesonde ausgerüstet ist, verbraucht. Ermöglicht wird
dies mit der Einmalver­
gütung, mit welcher
Statement Bau- und Planungs-
der Sonnenstrom prikommission Saanen:
mär selbst vor Ort
«Wir danken Ihnen für die wirklich und Stelle verbraucht
wird und nur der Übersehr gelungene Renovation dieses
landschaftsprägenden Gebäudes.» schuss ins öffentliche
Netz eingespeist wird.
Chalet im klassischen Stil
Das im klassischen Chaletstil erbaute Einfamilienhaus mit der vollflächig integrierten
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Neubau Chalet in Saanen / 15,8 kWp
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Burgergemeinde Thun
Neubau Minergie-P-ECO
Nachhaltiges Alterswohnen – nicht nur
für Thun-Burger
Von Anita Bucher
Die Burgergemeinde Thun baut das neue
Pflegeheim und die Seniorenwohnungen im
zukunftsgerichteten Minergie-P-ECO Standard. Der Baugrund auf dem Burgergut in Steffisburg ist bereits seit Jahrhunderten
im Besitz der Burgergemeinde. Hier waren
Auf dem Burgergut in Steffisburg betreibt die
Burgergemeinde Thun für Senioren – nicht
nur für Thun-Burger – ein Pflegeheim und ein
Wohnhaus mit Seniorenwohnungen. Die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen steigt stetig. Mit ihrem vorausblickenden Handeln will
die Burgergemeinde ihr Angebot deshalb ausbauen und orientiert sich dabei an den Wünschen und Anforderungen der Gesellschaft.
einst die Aussätzigen, Armen und Waisen
der Stadt zu Hause.
49-Mio-Bauprojekt für die Zukunft
Im Januar 2016 fiel der Startschuss für zwei
Neubauprojekte und einen bedürfnisorientierten Umbau im bestehenden öffentlichen Restaurant Schüür. Mit einem neuen Pflegeheim
Visualisierung neues Pflegeheim, Ansicht Süd (Innenhof)
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Burgergemeinde Thun
Visualisierung neue Seniorenwohnungen, Ansicht Nord (Innenhof)
Visualisierung neues Pflegeheim, Ansicht Nord (von Bernstrasse)
steht das Restaurant «Schüür», eine umgebaute Scheune unter Denkmalschutz. Im
Süden folgen nebst dem Burgerheim einige
nicht weniger schmucke, aber deutlich kleinere Häuser und das «Fabriggli Mürner», ein
Industriegebäude mit Backstein-Hochkamin
aus dem Jahr 1890, welches heute als Museum und Freizeitwerkstätte genutzt wird. Ein
Bauernhof mit Nebenbauten, dessen Pächter
das Restaurant und das Pflegeheim mit Milchprodukten, Gemüse und Fleisch beliefert,
schliesst das Areal gegen Süden ab.
und zusätzlichen Seniorenwohnungen wird der
Schwerpunkt des Areals in den Norden verlagert. Die innenliegenden Hof- und Grünräume
betonen den charakteristischen Landschaftsraum mit den Obstbäumen. Eine Autoeinstellhalle wird dereinst die beiden Gebäude mit den
Seniorenwohnungen, die «Schüür» und das
neue Pflegeheim auch unterirdisch miteinander verbinden.
Die bisherigen Seniorenwohnungen befinden
sich im Westen des Areals. Gleich daneben
Nachhaltigkeit geplant – nachhaltige Umsetzung
Nachhaltigkeit hat in der Burgergemeinde Thun
einen ganz besonderen Stellenwert. Hier wo
Land und Bauten über Generationen weiter­
gegeben werden, ist man besonders bemüht
bereits heute nach einem Standard zu bauen,
der auch in Zukunft überzeugt. So überrascht
es nicht, dass die beiden Neubauten im Minergie-P-ECO Standard geplant sind.
Der gleichzeitige Bau von Pflegeheim und Seniorenwohnungen ist kein Zufall. Wer zwar
bereitsLegende
älter, jedoch noch fit ist, bezieht eine
Pflegeheim (neu)
1,5- bis1. 3,5-Zimmer-Seniorenwohnung.
Erst
2.
Seniorenwohnungen (neu)
3.
Seniorenwohnungen (bestehend)
bei Pflegebedürftigkeit
wechselt
der
alternde
4.
Restaurant Schüür
Dependance
Mensch5.6. ins
Pflegeheim und bleibt trotzdem
Burgerheim
7.
Laubenhaus
im selben
Quartier, wo er auch seine sozialen
8.
Villa
9.
Mürnerhaus
Kontakte
pflegen kann.
10. weiterhin
Fabriggli Mürner
Zulg
fstrasse
Bahnho
14
Be
ras
t
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1
13
12
2
4
5
6
3
7
11
8
9
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Bern
Legende
Q Pflegeheim (neu)
W Seniorenwohnungen (neu)
E Seniorenwohnungen
(bestehend)
R Restaurant Schüür
T Depandance
Y Burgerheim
U Laubenhaus
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P Fabriggli Mürner
{ Bauernhof
} Holzschnitzelheizung
q Baufeld 1 (Reserve)
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Bauernhof
Holzschnitzelheizung
Baufeld 1 (Reserve)
Baufeld 2 (Reserve)
Eine nachhaltige Arealentwicklung fördern
Die Bebauung des Areals mit weiteren Gebäuden ist in der Überbauungsordnung bereits ge329 · Burgergut Thun · Steffisburg
regelt; Situation
zur Zeit
sind diese aber als Baureserve
Burgergut
zu betrachten. Wenn die beiden Neubauten
Bauherrschaft
Burgergemeinde Thun, Rathausplatz 4, 3601 Thun
Plannummer
329_023-06
Grösse
A3
Datum
Planungsphase
Bauprojekt
Gezeichnet
mzi
Letzte Revision
26.07.2016
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Bernstrasse 111, 3
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[ba] brügger architekten ag · scheibenstrasse 6 · 3600 thun · t +41 (0) 33 655 30 80 · f +41 (0) 33 655 30 81 · [email protected] · www.b-
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Neubau Minergie-P-ECO
Blick von den bestehenden zu den neuen Seniorenwohnungen
errichtet sind, sollen zuerst die bestehenden
Gebäude umgenutzt werden. «Wir würden
gerne eine Kindertagesstätte auf dem Areal
unterbringen», erzählt Verwalter Christoph
Spichiger, der bereits seit 30 Jahren die Geschicke der Burgergemeinde leitet. «So hätten
wir Jung und Alt gleichzeitig im Quartier. Aus
Erfahrungen weiss man, dass daraus schöne
positive Begegnungen entstehen können.»
Auch im Restaurant Schüür wird gebaut. Es
soll an grössere Kapazitäten angepasst werden. Die Senioren können hier gemäss Inklusiv-Leistung im Pensionsvertrag jeweils
einmal pro Tag eine Mahlzeit einnehmen. Das
à-la-carte-Angebot der ausgewogenen Küche
mit regionalen Produkten steht aber an 365 Tagen im Jahr auch externen Gästen offen. Nach
dem Umbau soll das Restaurant in der breiten
Öffentlichkeit noch besser bekannt gemacht
und als Ausgeh-Tipp verankert werden. Einen
wichtigen Beitrag dazu leistet auch das vielseitige Programm der «Schüür Kultur».
Lebendiger soll es also werden auf dem Burgergut. Zum neuen Konzept gehört auch die
Positionierung eines Voi-Einkaufsladens auf
dem Areal. Er soll im Parterre des neuen
­Pflegeheims einziehen. Damit erhalten Senioren und Mitarbeitende eine Einkaufsmöglichkeit direkt vor Ort.
bestehenden Seniorenwohnungen eine eigenverbrauchsoptimierte Solaranlage von Meyer
Burger installiert, die jährlich saubere Energie für acht durchschnittliche Haushaltungen
liefert. Die Burgergemeinde hat sich für eine
Ost-West-Anlage entschieden. So kann bereits mit der Morgensonne Energie gewonnen
und mit dem laufenden Sonnenstand bis am
Abend Strom produziert werden. Auf diese
Weise verteilt sich die Energieproduktion optimal über den ganzen Tag und wird so direkt im
Nachhaltige Energiegewinnung direkt auf dem Areal
Mensch und Umwelt stehen bei der Burger­
gemeinde Thun im Zentrum. Die Grundsätze
und Werte sind geprägt von ökonomischer, sozialer und ökologischer Verantwortung. Bereits
vor zwei Jahren wurde auf dem Flachdach der
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Burgergemeinde Thun
Neubau Minergie-P-ECO
Burgergut verbraucht. Auf den Flachdächern
des neuen Pflegeheims und der neuen Seniorenwohnungen sind weitere Meyer Burger
Solaranlagen mit Monitoring geplant, um die
eigene Energieversorgung weiter auszubauen.
Das Thema Nachhaltigkeit wird den Gästen
beim Restaurant «Schüür» auf einem Bildschirm erklärt und visualisiert. Mit E-Tankstellen auf dem Areal können die Gäste gratis ihre
­E-Autos und E-Bikes mit Solarstrom betanken.
Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Förderung
der E-Mobilität geleistet.
Holz, ein ökologischer Baustoff
Die Burgergemeinde Thun besitzt Wälder in
14 Gemeinden. Somit liegt es nahe, die beiden
 Burgerheim
 Bestehende Senioren­wohnungen
Neubauten in Holzbauweise mit Schweizer
Holz ausführen zu lassen. Beim Wohngebäude
mit den Seniorenwohnungen gelingt dies fast
vollumfänglich. Lediglich der Erschliessungskern mit Treppen, Lift und die dazugehörigen
Decken und Wandscheiben werden betoniert.
Die restlichen Decken werden als Holz-BetonVerbunddecken ausgeführt. Das Pflegeheim,
das andere Ansprüche erfüllen muss, ist als
Betonstützen- und Flachdecken-Konstruktion
konzipiert. Die trennenden Wände in den Obergeschossen werden in Leichtbauweise ausgeführt. Diese Konstruktion bringt viel Flexibilität, da die Räumlichkeiten in späterer Zukunft
auch umgenutzt werden können.
An den hinterlüfteten Fassaden werden an
beiden Bauten druckimprägnierte Holzlamellen montiert. Damit sind die zwei Gebäude auf
den ersten Blick als architektonische Einheit
erkennbar.
Wärme aus dem Burgerwald
455 Hektaren Wald gehören der Burgergemeinde. Dieser ist wichtiger Lebensraum für
Tiere und Pflanzen und produziert dabei den
nachhaltigen Rohstoff Holz, der mit der eigenen Holzschnitzelheizung ideal genutzt wird.
Die Anlage auf dem Burgergut wurde 2001
gebaut. Jährlich produziert sie rund 1,5 Millionen Kilowattstunden Wärmeenergie. Damit
können nebst den Häusern auf dem Burgergut auch sieben weitere Gebäude im nahe gelegenen Gewerbegebiet mit Wärme versorgt
werden. Auch die Neubauten werden an die
Holzschnitzelheizung angeschlossen und profitieren so von ökologischer Wärmeenergie
aus dem eigenen Wald. Eine Lösung, bei der
es nur Gewinner gibt, denn davon profitieren
der Wald, die Burgergemeinde und natürlich
die Bewohner auf dem Burgergut.
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Flumroc AG
Rubriktitel
Holz, Stein und Steinwolle
für neues Chalet-Hotel
In gerademal acht Monaten ist mitten im Schneesport- und Wanderparadies Meiringen-Hasliberg im Berner Oberland ein Hotel im Holzelementbau entstanden. Flumroc-Steinwolle sorgt im Chalet für heimelige Wärme und für ruhige Nächte.
Das neue Hotel Reuti ist dank 350 Kubikmetern
verbauter Flumroc-Steinwolle bestens vor Feuer
geschützt.
Das neue Hotel Reuti steht an bester Lage: am
Südhang oberhalb von Meiringen, direkt bei
der Talstation der Gondelbahn Reuti – Mägis­
alp – Alpen tower. Das Chalet ist im traditionellen Stil gebaut und topmodern ausgeführt
mit Stein und Holz als prägende Materialien.
Dort, wo heute das neue Hotel mit 18 Zimmern
steht, stand früher eine in die Jahre gekommene Gaststätte. Im April 2015 wurde das alte
Hotel Reuti abgerissen. Bereits im Dezember –
rechtzeitig zur Wintersaison – sollte das neue
Hotel bezugsbereit sein. Kurz vor Weihnachten
2015 konnten denn auch tatsächlich die ersten Gäste begrüsst werden. Um den knappen
Zeitplan einhalten zu können, waren gleich drei
regionale Holzbauer im Einsatz: die Maurer &
von Bergen AG, Meiringen, die ­Andreas und Ro22
land von Bergen AG, Hasliberg, und die Christian und Werner von Bergen AG, Hasliberg. Die
drei Holzbauer produzierten die Holzelemente
in ihren jeweiligen Werkstätten und montierten
sie anschliessend auf der Baustelle.
Fünf Sattelschlepper voll Steinwolle
Bei der Dämmung fiel die Wahl auf Steinwolle von Flumroc. «Wir wussten, auf Flumroc ist
Verlass. Die meistern einen so grossen Auftrag locker und bieten einen top Service», sagt
Urs von Bergen der Maurer & von Bergen AG. ­
Ganze 350 Kubikmeter Steinwolle – fünf volle
Sattelschlepper – wurden in der Fassade, im
Dach, in den Zwischenwänden und in den
Steigzonen verbaut. Flumroc schnitt die Steinwollplatten im St. Gallischen Flums auf die
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Publireportage
unterschiedlichsten Masse zu und lieferte
das Material pünktlich den drei Holzbauern.
«Flumroc-Steinwolle lässt sich ganz einfach verarbeiten», sagt Urs von Bergen, «wir
brauchten die Steinwollplatten nur noch zwischen die Holzelemente zu klemmen – und
fertig.»
Brandschutz mit Steinwolle inklusive
Flumroc-Steinwolle hält im Winter die Wärme
im Haus und im Sommer die Hitze draussen.
Sie erfüllt aber auch im Brandschutz eine
wichtige Funktion. Steinwolle brennt nicht. Sie
hemmt die Ausbreitung der Flammen und hilft
somit, Gebäude und Bewohner zu schützen. Im
Brandfall setzen Flumroc-Dämmplatten ausserdem keine giftigen Gase frei, und sie beginnen erst bei deutlich über 1000 Grad Celsius
zu schmelzen. «Gerade in den Steigzonen war
die Steinwolle mit ihrem hohen Schmelzpunkt
unabdingbar», sagt Holzbauer Urs von Bergen. Darüber hinaus bietet Flumroc-Steinwolle
idealen Schallschutz. Neben der Wärmedämmung und dem Brandschutz ist gerade die
schallschluckende Eigenschaft der Steinwolle
in einem Hotel von grosser Bedeutung. Dank
der Steinwolle können die Gäste nach einem
langen Skitag oder einer anstrengenden Wanderung ihre verdiente Ruhe geniessen. ❰
Vorgefertigte Holzelemente mit Steinwolledämmung von Flumroc.
Holz, Stein und Steinwolle – im Hotel Reuti wurden in erster Linie natürliche Materialien aus der Region verwendet.
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­Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern
im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins
Minergie.
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MFH Hühnerbühlstrasse Bolligen
Gestaffelte
Nachhaltigkeit
Von Carmen Nagel Eschrich
Das Projekt von und für die AAP Atelier für Architektur und Planung AG gibt klar den Kurs des Teams an – hier wird auf
Nachhaltigkeit und Ökonomie gesetzt. Frech am Hang gestaffelt, bereichert das
Mehr­familienhaus im Standard Minergie-A
durch klare Architektur und birgt gleich­
zeitig zukunftsweisende Qualitäten.
Gezielt suchte sich das Planerteam ein sonniges Grundstück, wo ein Haus ganz nach seinen
Vorstellungen entstehen sollte. Der herrliche
Südhang versprach beste Voraussetzungen
für das Energiesparhaus, das sie im Sinn
hatten. Die erlaubte Ausnutzung sollte natürlich maximal ausgeschöpft werden, was in
einem schlichten, modernen Kubus von rund
18  14 m resultierte. Der steile Hang erforderte ein betoniertes Untergeschoss, in dem die
Parkplätze der fünf Wohnungen untergebracht
wurden. Weiter hinten und somit zum kühlen
Hang hin entstanden der Technikraum und die
einzelnen Kellerabteile der Bewohner. In Blickachse, geradewegs durch die Halle hindurch,
führt ein Erschliessungskern mit Lift und Treppe in die Wohngeschosse.
Klare Aufteilung im modernen Wohnkubus
Geschickt positioniert sich die Treppe im Erdgeschoss ausserhalb des Dämmperimeters
und reduziert dadurch das zu beheizende
­Volumen. Von der aussen liegenden Loggia mit
Blick hangaufwärts zum Steingarten erreicht
man die beiden identischen bzw. exakt gespiegelten, rund 100 m2 grossen Wohnungen – der
Lift führt direkt hinein.
Ein quadratischer Windfang bietet bei der Ankunft Garderobe und Zugang zum Schlafzimmer. Daran schliesst der schmale Korridor an
und zelebriert, vorbei an den Nasszellen und
dem zweiten Schlafzimmer, die Ankunft im
offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich. Der
grosszügige Raum wird einerseits durch die
geradlinige Küchenzeile, andererseits durch
eine praktische Einbauschrankfront gegliedert.
In Blickachse bietet die Südfront stolz eine nahezu raumhohe und -breite Verglasung. Den
Innenraum vergrössernd, lädt die Terrasse zu
sonnigen Stunden. Praktischerweise wurde
dafür das Dach der darunterliegenden Einstellhalle genutzt.
Der Grundriss im ersten Obergeschoss ist ähnlich, jedoch gestaltet sich der Aussenraum anders: Ein Ausschnitt aus dem nahezu perfekten
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Minergie-A
Weniger ist mehr
Die schlichte Materialisierung betont die klare
Linienführung: Tatsächlich finden sich in der
Fassade nur zwei Farben: die schneeweiss
verputzten Wände und im Kontrast dazu anthrazitfarbiges Metall. Die Fensterrahmen
verschwinden fast völlig hinter der Dämmung,
filigran und rahmenlos erscheint dadurch die
Verglasung. Dunkelgraue Raffstoren bieten
den notwendigen Sonnenschutz, der für das
passiv-solare Konzept dringend notwendig
wird und vor Überhitzung schützt. Ein geradliniges Staketengeländer fasst den Aussenbereich ein und lässt Ein- und Durchblick zu. Die
letzte Staffelung der Ebenen entstand durch
ein originelles Detail: Die Einfahrt in die Tiefgarage ist herabgesetzt, die Toreinfahrt wurde
inszeniert. Darauf stehen aussen eigens dafür
hergestellte Pflanzenkästen – natürlich in dunkelgrauem Metall.
Würfel bildet einen intimen Aussensitzplatz.
Er liegt geschützt unter der auskragenden
Decke des Attikageschosses. Die Geometrie
des Baukörpers sollte klar lesbar bleiben, daher wurden die Ecken am Balkon als filigrane
Wandscheiben oder weiss verputzte Stützen
ausgebildet. Das Attikageschoss führt dieses
Gestaltungsmerkmal konsequent fort, als wären die Geschosse mit grosszügigen Aussenbereichen nach hinten zum Hang gestaffelt
angeordnet.
Über den Dingen
Das Dachgeschoss rückt frech aus der Mitte
in den hinteren Bereich des Baukörpers; als
wohl exklusivste Wohnung bietet sie natürlich
eine Kombination der Freibereiche: einerseits
die offene Dachterrasse über Eck, andererseits
den geschützten, überdachten Sitzbereich.
Auch der Grundriss lässt keine Wünsche offen,
clever organisierte die Architektin auf 135 m2
drei Zimmer, zwei Bäder, eine Ankleide und die
gelungene Wohnküche mit Sitzbereich.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
25
MFH Hühnerbühlstrasse Bolligen
Auf die Zukunft gesetzt
Während der Planung entwickelte sich das Projekt mit seinen Solarerträgen zu einem mustergültigen Energiesparhaus – es fehlten nur noch
ein paar Schritte zur Minergie-A-Zertifizierung.
Die Hülle aus gemauerten Wänden, die zusätzlichen 20 cm Wärmedämmung und die besten
Isolierglasfenster waren gesetzte Grundlagen.
Als dann LED-Leuchten, Haushaltsgeräte mit
bestem Wirkungsgrad und eine Komfortlüftung
mit Wärmerückgewinnung installiert wurden,
entschied man sich auch für die Montage der
Minergie-A
Photovoltaikanlage auf dem Dach, die 50-PVModule erzeugen die Plus-Bilanz. Eine Wärmepumpe mit Erdsonde bereitet Warmwasser für
den Gebrauch und die Fussbodenheizung auf.
Tatsächlich wurde ein Energieverbrauch für
die Gebäudehülle mit Lüftung von lediglich 28
kWh ermittelt, es werden aber mindestens 31
kWh erzeugt – ein stolzer Ertrag! Auch das gesamte Projekt zeigt eine stolze Leistung – mit
zukunftsweisenden Wohnräumen, die gekonnt
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Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei
regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit
zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät
Verschleisserscheinungen aufweisen, was Reparaturen nötig macht. Und was dann? Wenn
die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode
aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das
neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist,
kann es dauern.
boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen
hingegen enthalten ökologische Kältemittel
und sie weisen einen weiteren wesentlichen
Vorteil auf: Durch die moderne Technologie
erreichen die neuen Wärmepumpen ganzjährig eine hohe Effizienz, was zu geringeren
Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der
Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die
Anschaffungskosten sind zwar nicht unwesentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz
zu unplanmässigen Reparaturausgaben.
Kommt Zeit, kommt Rat
Da ist es doch besser, sich frühzeitig über einen Austausch Gedanken zu machen. Ist die
Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein
Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren Modelle
bieten einige Vorteile: Durch moderne Technologien erreichen sie eine wesentlich höhere
Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch
die Modernisierung deutlich verringert werden. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen
vielfach noch über umweltschädliche Kältemittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver-
Gut geplant ist halb geheizt
Wer einen Austausch im Frühling oder Sommer ins Auge fasst, ist für die kommende
Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen
sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein geeignetes Modell aussuchen und mittelfristig
einen passenden Termin für Installation und
Inbetriebnahme reservieren. Es macht also
Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung
frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach
dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten
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Der Passivhaus-Pionier: Im Gespräch mit Architekt Pierre Honegger
Lassen Sie sich beraten
Das Haus aus Stroh in Märstetten
Bestellen Sie auf www.gerbermedia.ch
Das Fachjournal
N A C H H A LT I G
Viele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos:
Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz
Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard
3 | 2015
Die
N Agute
C Halte
H AWärmepumpe
LT I G
N A C H H A LT I G
Wegweisend: Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse in Zürich
Zukunft: Gesund und ökologisch bauen lernen
Energie 360° AG
Aargauerstr. 182 · Postfach 805 · 8010 Zürich
www.energie360.ch
Geschäftsstelle IG Passivhaus Schweiz
Irene Mischler
Lussistr. 7
CH-8536 Hüttwilen
Telefon: + 42 (0) 52 740 01 48
E-Mail: [email protected]
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Eindrucksvoll: Massivholzbau in Hombrechtikon
Beispielhaft: Minergie-A Wohnüberbauung in Mönchaltorf
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Ein Produkt der Gerber Media, Zürich
Ein Produkt der Gerber Media, Zürich
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29.04.16 11:33
27
Energie 360°
«Das Contracting schafft
klare Verhältnisse»
Egal ob es um Wohnraum, Büro- und Gewerberäume oder Freizeiteinrichtungen geht, die Energieversorgung ist ein matchentscheidender Punkt – und das bei immer komplexer
werdenden Lösungen. Im Contracting profitieren Kunden von komplexen Dienstleistungen,
innovativen Anlagen und einer sicheren Energieversorgung. Deshalb hat sich auch Bruno Muoser, Leiter Bauherrenmanagement bei der Schmid Immobilien AG, für das
Contracting von Energie 360° entschieden.
Bruno Muoser, Leiter Bauherrenmanagement bei der Schmid Immobilien AG
«Genau so hatten wir uns das vorgestellt», sagt
Bruno Muoser. Als Leiter des Bauherrenmanagements der Schmid Immobilien AG fand er das
richtige Energiekonzept für die Überbauung
Breitenpark im Contracting von Energie 360°.
«Da die Liegenschaft mehrere Eigentümer hat,
war es uns wichtig, bei der Energieversorgung
klare Verhältnisse zu schaffen. Deshalb haben
wir uns für ein Contracting entschieden. Dank
der Zuverlässigkeit von Energie 360° müssen
wir uns weder um den Betrieb noch um den
Unterhalt kümmern – genau so hatten wir uns
das vorgestellt», sagt er.
Ausgangslage und Herausforderungen
In der aargauischen Gemeinde Rothrist entsteht das neue Quartier Breiten, wo künftig
rund 1200 Personen wohnen werden. Das
erste Teilstück des Projekts bildet die Über28
bauung Breitenpark: zwei u-förmige Mehr­
familienhäuser mit bis zu fünf Geschossen,
96 Wohnungen und einem Einkaufszentrum
mit einer Migros-Filiale. Projektiert und realisiert wurden die Neubauten von der Schmid
Immobilien AG aus Ebikon. Diese plante ausserdem die Technikzentrale für die Versorgung
der beiden Gebäude mit Wärme und Kälte –
Bau und Betrieb der Anlage wurde hingegen
im Contracting ausgeschrieben.
Den Zuschlag erhielt Energie 360°. Weil Erdsonden im Gebiet des Breitenparks nicht erlaubt sind und auch keine Nutzung des Grundwassers möglich war, galt es, eine Alternative
zu finden. Der Wunsch des Auftraggebers, für
die Zuluftkühlung der Geschäftsbereiche möglichst keine separate Kältemaschine einsetzen
zu müssen, stellte eine weitere Herausforderung dar – genauso wie die Wahl des passenden Standorts der Technikzentrale.
Die Lösung von Energie 360°
Als optimale Lösung für die Versorgung der
Gebäude mit Wärme und Kälte fiel die Wahl
auf eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe. Zur Abdeckung des Spitzenbedarfs und als
Rückfallebene steht ausserdem ein Gaskessel
zur Verfügung – auf den ersten Blick also eine
klassische Anlage. Trotzdem weist sie einige spezielle Punkte auf: So befindet sich die
Zentrale nicht wie üblich unter dem Boden,
sondern im zweiten Obergeschoss. Deshalb
mussten der Technikraum und das Gebäude so
geplant werden, dass die Anlagen für die Energieerzeugung per Kran in den Innenhof und
von dort möglichst einfach in die Zentrale gebracht werden konnten. Die zweite Spezialität
ist die Doppelnutzung der Wärmepumpe: Im
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Publireportage
Energie 360° AG
Aargauerstrasse 182, Postfach 805, 8010 Zürich
Tel. 043 317 25 25
[email protected]
www.energie360.ch
Im Contracting profitieren Kunden von komplexen Dienstleistungen, innovativen Anlagen und einer sicheren Energieversorgung.
Winter produziert sie Heizwärme und Brauchwarmwasser, im Sommer hingegen Kälte
für die Kühlung der Geschäftsflächen. Damit
konnte ein separates Kühlaggregat eingespart
werden. Die dritte Besonderheit schliesslich ist
die Nutzung der Abwärme aus der Kälteerzeugung im Sommer: Bevor diese über das Dach
entweicht, wird sie noch verwendet, um das
Brauchwarmwasser zu erwärmen. Gekoppelt
ist die Wärmepumpe mit zwei Speichern von
jeweils 5000 Litern. Einer für das Warm-, der
andere für das Kaltwasser. Mit Letzterem wird
im Sommer die Zuluft des Einkaufszentrums
temperiert.
Ökologischer Nutzen
Dass für den Breitenpark eine Luft-WasserWärmepumpe gewählt wurde, hatte nicht
nur ökonomische, sondern auch ökologische
Gründe. So können heute 500 000 kWh beziehungsweise knapp 63 Prozent der benötigten
Heizenergiemengen mit der Wärmepumpe abgedeckt werden. Damit wird gegenüber einer
reinen Heizölanlage eine Einsparung von jährlich 161 Tonnen CO2 erreicht – das entspricht
den Emissionen, die bei der Beheizung von
über 150 Wohnungen im Minergie-Standard
pro Jahr entstehen. Ökologisch sinnvoll ist
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Martin Weber, Projektleiter bei Energie 360°, erklärt das Herzstück der Anlage, die reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe.
ausserdem die Erwärmung des Brauchwarmwassers mit der Abwärme aus der Kälte­
erzeugung.
Herausgepickt: interessante Details
Die Anlage wird von Energie 360° permanent
überwacht, und wenn nötig wird per Fernsteuerung eingegriffen oder vor Ort ein Pikett­
mitarbeiter aufgeboten. Und auch für den
unwahrscheinlichen Fall, dass Wärmepumpe
und Gaskessel einmal gleichzeitig ausfallen
sollten, ist vorgesorgt: Dank einer extra installierten Leitung von der Technikzentrale ins
Erdgeschoss kann dort eine mobile Heiz- oder
Kühlanlage in kürzester Zeit angedockt werden. Dies garantiert eine hohe Versorgungs­
sicherheit.
❰
Energiedienstleistungen von Energie 360°
Gemeinsam mit ihren Kunden engagiert sich Energie 360° für den
zukunftsorientierten Umgang mit Energie. Deshalb plant, finanziert,
baut und betreibt Energie 360° massgeschneiderte Energieanlagen
für Gebäude in der ganzen Schweiz. Den Kunden steht eine breite
Palette an Angeboten zur Auswahl, die sie nach ihren eigenen Bedürfnissen kombinieren. Ein Schwerpunkt von Energie 360° liegt auf
Heizsystemen, die erneuerbare Energien nutzen.
29
Meyer Burger (Switzerland) AG
Energie mit Intelligenz – mit vollem
Strom voraus
Das Wohnhaus und die Nebengebäude des Architekten Viktor Burri in Uetendorf wurde im Rahmen einer Gesamtsanierung auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Für den Bauherrn stand der ökologische Aspekt, in Kombination mit einem ganz­heitlichen
und intelligenten Energiesystem, im Vordergrund. Die allseitig integrierte MegaSlate®
Solaranlage auf den Nebengebäuden liefert das ganze Jahr über 30 000 kWh saubere
Sonnenenergie für Haus und Mobilität.
Die Solarspezialisten der Thuner Elektrounternehmung Brunner + Imboden AG planten
und realisierten das auf neun verschiedenen
Dach­flächen integrierte Solarkraftwerk. Die
in die Jahre gekommenen Dachziegel wurden
passgenau durch das bewährte Mega­Slate®
Solardachsystem ersetzt. Dieses wurde komplett in die Formensprache der 64-jährigen
Gebäude integriert. Bestehend aus 174 Stück
Standard- und 33,4 m² individuell gefertigten Solarmodulen, produziert die 29,96 kWp
starke Anlage, dank der allseitigen Ausrichtung von Sonnenauf- bis -untergang eigenverbrauchsoptimiert Sonnenstrom. Die erfahrenen Solarspezialisten aus Thun ergänzten die
Schweizer Photovoltaikanlage zusätzlich mit
einem Tigo-System zur Leistungsoptimierung
bei Verschattung der Module.
Kompetente Beratung und fachmännische
Installation
Sämtliche Komponenten für das ganzheitliche
Energiesystem lieferte der Meyer Burger-Vertriebspartner, die Schweiz-Solar Vertriebs AG
aus Bern, die auf Beratung und Vertrieb von
qualitativ hochstehenden Solarstromsystemen
spezialisiert ist. Die Systeme werden exklusiv
durch qualifizierte Fachbetriebe schweizweit
installiert.
Innovative Energieversorgung auf Rädern
Meyer Burger lieferte das HochleistungsSolarmodul mit neuster Technologie für den,
von der Clevertrailer GmbH und der InGrid AG
QUALITY
Intelligentes Energiesystem
Als intelligentes Energiemanagement-System
erlaubt das in Viktor Burris Wohnhaus installierte Smart Home System «smartfox» eine beachtliche Effizienzsteigerung des Energiesystems, respektive eine markante Erhöhung des
Eigenverbrauchs. Bei Sonnenschein werden
leistungsabhängig die Tankstelle für den Tesla
sowie andere grössere Energieverbraucher wie
zum Beispiel Wärmepumpe, Boiler oder Teich­
umwälzpumpe angesteuert und mit eigenem
Solarstrom versorgt. Besteht weiterhin Energieüberschuss vom Solardach, wird momentan noch ins öffentliche Netz eingespeist. Ein
Energiespeicher im Keller ist bereits in Planung. Das Energiesystem kann in Echtzeit auf
dem Smartphone oder Tablet überwacht und
analysiert werden.
Heute besteht die Möglichkeit, Solarenergie
nicht nur mit festinstallierten Speichern zu
speichern, sondern auch mit mobilen Energiesystemen ortsungebunden einzusetzen. Diese
mobilen Speichersysteme eignen sich ausserdem für Notstromversorgungen und Netzausgleich bei Gebäuden.
30
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Technischer Fachbeitrag
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
31
Meyer Burger (Switzerland) AG
entwickelten Power-Trailer. Der Power-Trailer
kombiniert mit zwei Energiequellen und Speicherung neuste Technologie in einem kompakten Anhänger und kann
zusätzlich als mobiler NetzStatement Viktor Burri, speicher zur Optimierung des
dipl. Architekt FH:
Eigenverbrauchs genutzt wer-
den.
«Innovative Energiesysteme Für den Power-Trailer sind
ermöglichen den emissionslosen
verschiedenste AnwendungsBetrieb von Haus und Mobilität».
bereiche angedacht. Einerseits kann er als mobile Tankstelle für Elektrofahrzeuge (z. B. Tesla) oder
als Netzspeicher genutzt werden. Andererseits kann der Power-Trailer dort eingesetzt
werden, wo kein Stromnetz vorhanden ist: Auf
Baustellen für schwere Arbeitsgeräte oder auf
dem Maiensäss, sodass am Feierabend das
32
Technischer Fachbeitrag
Licht brennt und der Fernseher läuft, nachdem
die Kühe mit Sonnenstrom gemolken worden
sind. Bei Bedarf kann der Akku, dank der zusätzlich im Power-Trailer verbauten Brennstoffzelle, mit handelsüblichem Propangas
aufgeladen werden. Ein autarker Betrieb ist
daher bis zu mehreren Monaten möglich.
❰
Meyer Burger (Switzerland) AG
Schorenstrasse 39
3645 Gwatt (Thun)
www.meyerburger.com
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
STIEBEL ELTRON AG
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Die gute alte Wärmepumpe
Viele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos: Sie sind solide gebaut und verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kann es sich
lohnen, frühzeitig einen Ersatz zu planen.
STIEBEL ELTRON AG
Industrie West
Gass 8
5242 Lupfig
Telefon 056 464 05 00
www.stiebel-eltron.ch
Was lange währt ...
Eine Wärmepumpe hat eine relativ lange
­Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei
regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit
zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät
Verschleisserscheinungen aufweisen, was Reparaturen nötig macht. Und was dann? Wenn
die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode
aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das
neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist,
kann es dauern.
boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen
hingegen enthalten ökologische Kältemittel
und sie weisen einen weiteren wesentlichen
Vorteil auf: Durch die moderne Technologie
erreichen die neuen Wärmepumpen ganzjährig eine hohe ­Effizienz, was zu geringeren
Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der
Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die
Anschaffungskosten sind zwar nicht unwesentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz
zu unplanmässigen Reparaturausgaben.
Kommt Zeit, kommt Rat
Da ist es doch besser, sich frühzeitig über einen Austausch Gedanken zu machen. Ist die
Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein
Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren ­Modelle
bieten einige Vorteile: Durch moderne Technologien erreichen sie eine wesentlich höhere
Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch
die Modernisierung deutlich verringert werden. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen
vielfach noch über umweltschädliche Kältemittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver-
Gut geplant ist halb geheizt
Wer einen Austausch im Frühling oder Sommer ins Auge fasst, ist für die kommende
Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen
sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein geeignetes Modell aussuchen und mittelfristig
einen passenden Termin für Installation und
Inbetriebnahme reservieren. Es macht also
Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung
frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach
dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten
Winter.
❰
STIEBEL ELTRON hat für jedes Bedürfnis die passende Lösung
Die effiziente Kombination: WPL 15-25 mit HSBC 200
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Der bewährte Klassiker: WPL 13-23
Der konstante
Wärmeerzeuger:
WPF 4-16
33
Badertscher + Co AG
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Umbauen ja – Negativzinsen nein
Die Planung, die Installation, die Sanierung und die Wartung von Haustechnikanlagen:
Das sind die Kernkompetenzen der Badertscher + Co AG in Bern. Geschäftsleiter
Adrian Schmid ist stolz, dass die Firma eines der wenigen Unternehmen auf dem Platz
Bern ist, das praktisch alle Installationen im Gebäude anbietet.
sehr schade, dass nicht mehr viele junge Leute
einen Beruf auf dem Bau oder im Baunebengewerbe erlernen wollen. Badertscher geht hier
als grosses Vorbild voraus und bildet rund 20
Lernende aus. Über all die Jahre haben in unserer Firma einige Hundert «Stifte» ihre Lehre
erfolgreich abgeschlossen!
Was sagen Sie zum Thema Energieeffizienz?
Es ist ein wichtiges Thema. Wir sollten alle
Möglichkeiten ausschöpfen, um energieeffizient
und nachhaltig zu bauen.
Geschäftsleiter Adrian
Schmid (Mitte) mit Pascal
Badertscher, Delegierter
des Verwaltungsrates und
VR-Präsident Dr. Gerhard
Badertscher (r.).
Fotos: zvg
Adrian Schmid, die Badertscher + Co AG sticht
einem vor allem wegen der roten Serviceautos
ins Auge. Welche Dienstleistungen bietet Ihre
Firma an?
Sie ist ein bedeutendes KMU mit rund 100 Mitarbeitenden und ist in der Region Bern tätig.
Unsere Kernkompetenz liegt in der Planung,
Installation, Sanierung und Wartung von Haustechnikanlagen.
Was meinen Sie genau mit
Haustechnikanlagen?
Wir bieten unsere Leistungen in den Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär- und
Elektroinstallationen an. Wir
sind somit eines der wenigen Unternehmen auf dem Platz
Bern, das praktisch alle Installationen abdecken
kann. Zudem verfügt jeder Bereich über eine eigene Serviceabteilung.
Badertscher + Co AG
Zentweg 13
3006 Bern
Tel. 031 938 13 81
[email protected]
www.baco.ch
34
Sie haben Anfang 2016 die Leitung der Firma
Badertscher übernommen. Was ist Ihnen wichtig?
Mir ist es ein grosses Anliegen, unseren Kunden eine einwandfreie und qualitativ gute Arbeit übergeben zu können. Die Erwartungen
an unser Handwerk sind sehr hoch. Da muss
am Schluss einfach alles stimmen. Ich selber
habe ursprünglich auch ein Handwerk gelernt
und bin stolz auf unsere Berufsgattung. Es ist
Zum Beispiel?
Indem wir unsere Kundschaft gut beraten und
ihr Vorschläge unterbreiten, wo welches System
den optimalsten Wirkungsgrad hat oder was sich
am besten realisieren lässt. In Bolligen haben
wir mit unserem Partner AAP das erste Minergie-A-Mehrfamilienhaus realisiert. Hier war es
ein grosser Vorteil, dass wir intern alle Gewerke
optimal aufeinander abstimmen konnten. Das
Resultat kann sich sehen lassen. Das Haus produziert mehr Energie, als es verbraucht!
Gibt es auch ein Beispiel im Umbau?
Ja, wir haben die Sanierung der Überbauung
Fröschmatt mitgestaltet. Hier waren wir für die
Ausführung der Heizung und Sanitäranlagen
verantwortlich. Zusammen mit den Planern
und dem Architekten ging es darum, flexible
und energetisch optimale Lösungen zu finden.
Die Platzverhältnisse waren sehr eng und der
Zeitdruck gross. Die Firma Badertscher + Co AG
hat aber grosse Erfahrung bei der Sanierung
von Mehrfamilienhäusern, dies hat sicher geholfen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Mieter
in top Wohnungen zurückkehren können und
die Energiekosten nur noch ein Bruchteil dessen sind, was vorher ausgegeben wurde. Also
liebe Bauherren und -damen, investieren Sie in
solche Umbauten statt in Negativzinsen!
Herr Schmid, besten Dank für das Gespräch.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse
Minergie-P-ECO
­
Nachhaltigkeit
mit traditionellem
Charme
Von Carmen Nagel Eschrich
Die Überbauung Fröschmatt aus den
­Vierzigerjahren vereinnahmt gleich zwei
Strassenzüge – prominent genug, um sie nach einer mustergültigen Sanierung in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die kleinteilige, altmodische Wohnanlage
verbrauchte bis vor Kurzem elfmal so viel
Energie wie heute. Diese Tage gehören der Vergangenheit an, heute stehen den
Bernern grosszügige Wohnungen im Standard MINERGIE-P-ECO zur Verfügung.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Die Blockrandbebauung aus den Jahren
1945/46 an der Ecke Fröschmattstrasse und
Zypressenstrasse war in die Jahre gekommen.
Die 45 Wohnungen, aufgeteilt auf drei Voll­-
geschosse, boten – gemäss heutigem Standard – zu wenig Platz; die Küchen waren zu
klein, ebenso die Bäder ohne Badewannen –
das gesamte Interieur war veraltet, und es gab
keinen Lift. Die Wohnungen waren günstig zu
haben, dennoch gestaltete sich die Vermietung
immer schwieriger. Immobilien Stadt Bern
griff im Jahr 2014 das Projekt als Bauherr
auf und ermittelte Lösungsvorschläge für die
erhaltenswerte Bausubstanz des ArchitekturAltmeisters Max Jenni. Zusammen mit der
FreidliGenoux Architekten GmbH aus Bern
35
Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse
wurde ein spannendes Sanierungskonzept
entwickelt, welches umgesetzt den gegenwärtigen Ansprüchen der zukünftigen Mieter entspricht und sich der Verantwortung gegenüber
sinnvollem Ressourceneinsatz stellt.
Fotos: René Rötheli, Atelier für Fotografie, Baden
Rolf Siegenthaler, Fotografie, Bern
Adrian Schnegg, Immobilien Stadt Bern
vorher
36
Anpassungen am Grundriss
Die Wohnanlage empfängt einen freundlich.
Es wurden verschiedene Anpassungen an den
Grundriss entwickelt, und einladend öffnen
sich dem Besucher die neuen Eingangsbereiche: Die Treppenhäuser wurden angepasst,
und endlich schaffen Aufzüge Erschliessungsmöglichkeiten für Ältere, Gehbehinderte und
Familien mit Kinderwägen. Aus den 45 alten
wurden 34 neue Wohnungen entwickelt, bestehende Flächen wurden zusammengefasst
und verbunden. Eine grosse Bereicherung an
den modernen Wohnalltag stellen natürlich
die neuen Balkone dar, denn bisher mussten Bewohner auf einen privaten Aussenbereich verzichten. Thermisch von der
gedämmten Hülle getrennt, wurde ein
geschossübergreifendes Balkongerüst vorgestellt. Schlicht fügt sich
das modern dunkel gehaltene Metall harmonisch in die Wohnanlage
ein, als Brüstung dienen transparente
und filigrane Milchglasflächen. Mit der geschickten Umorganisation entstanden eine
bunte Wohnungsvielfalt und verschiedene
Familienwohnungen.
Maximale Ausnutzung sorgt für Wirtschaftlichkeit
Besonders im dichten Stadtraum will niemand kostbare Wohnfläche vergeuden, und
wirtschaftlich geplant trägt der Dachausbau wesentlich zur Amortisierung
des Umbaus bei. Immerhin handelt
es sich bei Dachwohnungen um äusserst beliebte Wohnobjekte – hier ist der
Blick über die Stadt frei, gelebt wird hoch
über den Dingen. Konsequenterweise wurden daher im Rahmen der Sanierung die Dachräume ausgebaut. Die bestehenden Wände
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Minergie-P-ECO
wurden erhöht und die Gauben geformt, was
die Überbauung um sieben zusätzliche Wohnungen bereichert. Frech wurden die Gauben
in der Fassade dunkel wie das Balkongerüst
betont.
Energetisch auf höchstem Standard
Auch der Rest der schneeweissen Fassade
kann sich nach dem Facelift sehen lassen: Um
die geringe Mauerstärke thermisch zu optimieren, entschied man sich für einen dampfdiffusionsoffenen Vollwärmeschutz. Dazu wur-
den 26 cm starke Mineralwollplatten an der
Fassade montiert, eine Putzschicht hält Witterungseinflüsse fern und rundet weiss gestrichen das moderne Erscheinungsbild ab. Auch
das neue Dach wurde bestens gedämmt. Im
Kellerbereich entschied man sich gegen eine
Dämmung an der Decke, was der Raumhöhe
zugutekam. Stattdessen wählte man eine Perimeterdämmung von aussen bis auf Kellerbodenniveau. Der Austausch der zugigen alten
Fenster erfolgte durch Dreifach-Isolierverglasung, die auch optimal gegen Lärm schützt.
Diese Massnahmen senken die CO2-Emissionen um mindestens zweihundert Tonnen pro
Jahr!
Clevere Haustechnik
Ein Gasheizkessel aus dem Jahr 1985 bereitete
bisher das Warmwasser für die Heizung auf,
die Wärmeverteilung erfolgte über Radiatoren.
Für das warme Brauchwasser sorgte dezentral pro Wohnung ein Elektroboiler, der reichlich kostbaren Strom verbrauchte. Heute deckt
eine zentrale Wärmepumpe mit Erdsonden den
Heizwärmebedarf. Das mit Gas betriebene
Blockheizkraftwerk dient der Warmwasseraufbereitung und erwirtschaftet eine Strommenge von rund 35 000 kWh pro Jahr – was in
etwa dem stolzen Jahresstrombedarf von zehn
Haushalten entspricht! Die Räume profitieren
von einer modernen Fussbodenheizung, an
heissen Sommertagen können die Raumtemperaturen per «Free-Cooling» gesenkt werden.
Dadurch spart jeder Mieter jährlich rund 440
Franken an Heizungskosten. Die Wohnungen
verfügen neu über eine Komfortlüftung. Die
Lüftungskanäle wurden aussen in den alten
Mauern geführt und von der neuen Aussendämmung überdeckt – somit wird allzeit beste
Raumluft gewährleistet, hohe Lüftungswärme­
verluste im Winter gehören endgültig der Vergangenheit an. Belohnt wurden diese Massnahmen mit dem Label MINERGIE-P.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
37
Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse
Minergie-P-ECO
Auswertung Nachhaltigkeit nach erfolgter Sanierung
Infrastruktur
Boden,
Landschaft
Betriebsenergie
Bauherrschaft
Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern
Auswertung Nachhaltigkeit nach erfolgter Sanierung
(vertreten durch Baustoffe
Immobilien Stadt Bern)
Bundesgasse 33
3011 Bern
Gemeinschaft
Tel. 031 321 60 60
Infrastruktur
5
www.bern.ch/immobilien
Wertschöpfung,
Immobilienmarkt4
Projektleitung: Adrian Schnegg, Boden,
3
Landschaft
Immobilien Stadt Bern
Architekt
FriedliGenoux Architekten GmbH
Sandrainstrasse 3
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Tel. 031 312 91 61
Gebäudetechnik
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Höhenweg 17
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www.ibe.ch
Pilotprojekt für die Umgebungsgestaltung
Wer diese Wohnungen bezieht, profitiert von
der MINERGIE-ECO-Zertifizierung, denn es
wurden ausschliesslich streng geprüfte, ökologische und emissionsarme Materialen verwendet. Die Bewohner zeigen Respekt gegenüber
Natur und Umwelt: Besonders deutlich wird
dieser Anspruch an die Nachhaltigkeit beim
Umgang mit den Aussenanlagen. Hier setzte
die Stadt Bern auf das Pilotprojekt «Biodiversität im urbanen Siedlungsraum». Es ist die
Antwort auf den besorgniserregenden Rückgang der biologischen Vielfalt – auf manch
städtischem Gebiet finden sich mehr Pflanzenund Tierarten als vermutet, so auch hier. Man
entschied sich für eine etwas unübliche Umgebungsgestaltung: hier ein Steinhaufen, dort
ein wenig Sand oder wild und üppig wuchernde Hecken und Sträucher – sie bilden Lebensraum für neu angesiedelte Flora und Fauna.
Gemeinschaft
Priorität erhielten siedlungstypische Tiere wie
Igel, Erdkröte,
Mönchsgrasmücke und MauGestaltung
5
ersegler, aber auch Insekten wie Wildbienen
4und Grashüpfer. Auch seltene Pflanzen wie die
Zimtrose fanden im 4000 m2 grossen Natur­
Nutzung,
3garten mit altem Baumbestand zurück in ihr
Erschliessung
ursprüngliches Quartier. Klingt nach einer
2perfekten Lösung, doch unter Mietern sind Naturgärten nicht immer beliebt: Das hohe Gras
1
wird als störend empfunden, die Geröllflächen
Wohlbefinden,
gefallen nicht, und die Insekten
betrachtet man
Gesundheit
als Belastung. Hier setzte man auf Aufklärung
und ein harmonisches Miteinander von Natur
und Mensch, besiegelt durch jeden unterzeichneten Mietvertrag.
❰
Gebäude-Bausubstanz
Gestaltung
Anlagekosten
Betriebs- und
UnterhaltskostenNutzung,
Erschliessung
2
1
Wohlbefinden,
Gesundheit
Betriebsenergie
Starke bis geringe Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit der betrachteten
Liegenschaften
Baustoffe
Gebäude-Bausubstanz
Keine Nachhaltigkeit
* Nachhaltigkeitsbewertung
5
stark
4
gut
3
gering
< 2
keine
Anlagekosten
Wertschöpfung,
Immobilienmarkt
Betriebs- und
Unterhaltskosten
38
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Starke bis geringe Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit der betrachteten
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Ein Unternehmen der Zofinger-Tagblatt-Gruppe
39
Wohnüberbauung Stöckacker Süd
Überzeugende Aufwertung
eines Stadtquartiers
Das Zertifikat für 2000-Watt-Areale zeichnet Siedlungsgebiete aus, die einen nachhaltigen
Umgang mit Klimaschutz und Ressourcen für die Erstellung der Gebäude, deren Betrieb und die verursachte alltägliche Mobilität nachweisen können. Das Zertifikat «2000-WattAreal» wird «in Entwicklung» oder «im Betrieb» erteilt. Konzipiert wurde das Zertifikat im
­Rahmen des Bundesprogrammes EnergieSchweiz für Gemeinden, mit dem das Bundesamt
für Energie (BFE) gezielte Projekte auf kommunaler Ebene unterstützt. Inhaberin der Marke ist das BFE. Die Zertifizierung erfolgt durch den Trägerverein Energiestadt.
www.2000watt.ch > Areale
40
Mit Stöckacker Süd baut die Stadt Bern eine
Siedlung von hoher architektonischer Qualität.
Sie trägt massgeblich zur Aufwertung eines
städtischen Quartiers bei. Die Bauherrschaft
verfolgt das Ziel, eine ökologische, langfristig
wirtschaftliche und gesellschaftlich verantwortungsvolle Siedlung zu erstellen. Die Vorgaben
nach MINERGIE-P-ECO sowie die quantitativen
und qualitativen Anforderungen der 2000-WattAreale erfüllt Stöckacker Süd. Die Neubauten
der Wohnsiedlung sind ein Beispiel für verdichtetes Bauen, das in urbanen Siedlungsgebieten zunehmend unerlässlich wird. Mit den
insgesamt 146 modernen Wohnungen – eine
Mischung aus 32 Alterswohnungen, 26 Town-
Houses sowie 88 Geschosswohnungen – ersetzt
die Stadt die sanierungsbedürftigen Wohnkomplexe mit 106 Wohnungen aus den 1940er-
Jahren.
Die Erschliessung der Siedlung entspricht den
Kriterien der 2000-Watt-Areale. Die Siedlung
überzeugt durch gut angelegte Wegnetze für
den Langsamverkehr und durch eine vorzügliche Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Mit einer für die zukünftigen Mieterinnen und
Mieter abgestimmten Carsharing-Lösung verfolgt die Stadt ein kosteneffizientes, nachhaltiges Mobilitätskonzept: Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt bis zu neun Privat-Fahrzeuge und
trägt damit dazu bei, wertvolle Grünräume zu
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
2000-Watt-Areal
Herausragendes Beispiel
modernen Städtebaus
Die Highlights
_ Das Areal Stöckacker Süd setzt gänzlich auf zertifizierten Ökostrom und Wärme aus erneuerbaren Energien.
_ Alle Neubauten werden im MINERGIE-P-ECO-Standard errichtet.
_ Mit dem Forschungsprojekt «Integrierte Wasser- und Biomassennutzung» will die Stadt Bern einen Beitrag zur Förderung neuer
technischer Entwicklungen und Innovationen im Bereich der dezentralen Abwasserbehandlung und der ökologischen Siedlungsentwicklung leisten.
_ Die Stadt Bern nimmt mit der Ausgestaltung eines partizipativen
und familienfreundlichen Wohnumfeld- Mitwirkungsprozesses
eine Vorreiterrolle ein.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
«Stöckacker Süd ist ein herausragendes
Beispiel für modernen Städtebau im Sinne
einer langfristigen Verantwortung. Die Stadt
Bern erstellt hier erstmals wieder eigenständig als Bauherrin einen Ersatzneubau
für eine ganze Wohnsiedlung; im Übrigen
am gleichen Ort, an dem sie vor ca. siebzig
Jahren zum letzten Mal selbst gebaut hat.
Das neue Angebot an klassischen und komplementären Wohnformen bietet Platz für
Mittelstandsfamilien, ältere Personen und
Menschen mit einem urbanen Lebensstil.
Die Stadt Bern trägt zudem den Bedürfnissen von Menschen mit einer körperlichen
Beeinträchtigung Rechnung. Denn sämtliche Wohnungen sind hindernisfrei erbaut.
Darüber hinaus gelten für die zukünftigen
1½- bis 6 ½-Zimmer-Wohnungen mehrheitlich moderate Mietzinse. Die Berner Stimmberechtigten haben das Projekt bei zwei
Abstimmungen (Überbauungsordnung und
Baukredit) im Jahr 2012 mit grossem Mehr
unterstützt.»
Fernand Raval
Leiter Immobilien Stadt Bern
41
Wohnüberbauung Stöckacker Süd
2000-Watt-Areal
erhalten. Auf Parkplätze kann weitgehend verzichtet werden. Dies eröffnet die Möglichkeit,
einen attraktiven Aussenraum zu gestalten.
Eine vielfältige Stadtnatur, eine aktiv gestaltete
Gartenkultur sowie gesellschaftliche Angebote
tragen zur positiven Identität der neuen Siedlung bei.
Resultate 2000-Watt-Areal-Kriterienkatalog
Management-System
100%
75%
50%
Versorgung, Entsorgung
25%
Kommunikation, Kooperation
0%
Mobilität
Gebäude, Erstellung, Betrieb
Das Spinnendiagramm stellt dar, welchen Anteil (in %) seines energetischen Handlungspotenzials das Ersatz-Neubauprojekt Stöck­
acker Süd ausschöpft. Um als 2000-Watt-Areal zertifiziert zu werden,
muss ein Areal 50% des Potenzials in jedem der fünf Themenfelder
erfüllen. Stöck­acker Süd erreichte 2014 über das ganze ganze Areal
einen Anteil von 62%.
Daten und Fakten
Areal:
Stadt:
Grundstückfläche:
Anzahl Gebäude:
Internet:
Art der Nutzung:
Energiestandard:
Heizung:
Warmwasser:
Strom:
42
Zum Stand des Projektes
_ Die Stadt Bern führte 2008/2009 einen Architekturwettbewerb durch. Die Detailplanung
des Siegerprojektes wurde 2011 abgeschlossen.
_ Die Berner Stimmbevölkerung unterstützte
2012 die Überbauungsordnung und den Baukredit für Stöckacker Süd in je einer Abstimmung mit eindrücklicher Mehrheit.
_ Die alte Siedlung wurde im Herbst 2013 rückgebaut. Seit Frühjahr 2014 sind die Bauarbeiten für die neue Überbauung im Gange.
_ Die ersten Wohnungen wurden im Frühjahr
2016 bezogen.
❰
Stöckacker Süd
Bern
1,75 ha
3
www.stoeckackersued.ch
Mischnutzungsquartier
MINERGIE-P-ECO
Wärmepumpe Erdsonde 100%
Wärmepumpe Erdsonde 23%
Biogas 27%
Solarkollektoren 50%
Ökostrom (vor Ort eingekauft) 100%
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
MegaSlate ® Solarfassade
montagefreundlich, kostengünstig, ästhetisch
Effiziente und platzsparende Energiegewinnung mit der Gebäudehülle
Kostengünstige, selbstamortisierende Solarfassade mit hohem Energieertrag
Die MegaSlate® Solarfassade ermöglicht eine flexible Gestaltung von
Fassadenverkleidungen und lässt sich perfekt in die Formensprache der
Gebäude integrieren. Das System wird durch massgefertigte Spezialmodule
ergänzt. Basierend auf dem erfolgreichen MegaSlate® Solardachsystem,
garantiert die MegaSlate® Solarfassade bestes Preis-Leistungsverhältnis.
www.meyerburger.com
Natura by Isover.
ISOVER – Gelebte Ökologie.
Natura – Die Isover Produktlinie für Innenanwendungen.
Hergestellt mit pflanzlichem Bindemittel, erfüllt sie alle
Wünsche für gesundes Wohnen.
www.isover.ch
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
02.03.16 15:21
43
Enerconom AG Bern
PostParc Bern: Nachhaltig Bauen
mitten im Zentrum Berns
Der neue PostParc über
und neben dem Bahnhof
Bern
Foto: Seraina Wirz / Atelier
für Architekturfotografie
Büro Bern
Brückfeldstrasse 16
3001 Bern Tel. 031 380 33 33
www.enerconom.ch 44
Der PostParc ist das neue, urbane Zentrum im
Westen des Bahnhofs Bern. Das Areal umfasst
drei Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen
Brief- und Paketzentrums Schanzenpost. Das
Posthochhaus im Osten wurde saniert. Das
Betriebsgebäude entlang der Schanzenstrasse und der alte Postbahnhof wurden bis auf
die Untergeschosse abgerissen. An ihrer Stelle
entstanden zwei neue, längere und schlankere
Gebäude. Mit dem PostParc entstanden neue
Verbindungen zwischen dem Bahnhofaufgang
West (Welle), der Länggasse, der Altstadt, der
Postautostation und der City West. Zudem
wurden neue Stadtplätze und neue Verbindungen zur Postreisestation und zur Länggasse
geschaffen. Die Nutzung der Gebäude ist ein
abwechslungsreicher Mix aus Büros, Läden
Büro Solothurn
Krummturmstrasse 11
4501 Solothurn
Tel. 032 625 04 25
www.enerconom.ch
und Restaurants. Die Post selbst bleibt mit
der grössten Poststelle der Schweiz und einer Postfinance-Filiale im PostParc präsent.
Als grösster Mieter übernimmt die Migros das
ganze Gebäude an der Schanzenstrasse 5 als
neues Zentrum «Welle 7» mit einer Verkaufsmall, Restaurants, der Klubschule und einem
Workspace mit Büros und Meetingräumen.
Die Firma Enerconom AG hat als Teil des Generalplanerteams von A. Roost und in der
Ausführung als Planer der Totalunternehmung Steiner AG die gesamte Gebäudetechnik
HLKS, Elektro und Gebäudeautomation entwickelt und geplant. Dabei stellte die Lage der
Gebäude über und direkt neben den Geleisen
des Bahnhofs Bern eine grosse Herausforderungen dar.
_ Bauzeit: November 2011 bis Sommer 2016
_ Energiebezugsfläche: 50 000 m2
_ Mietfläche: 40 000 m2
Minergiestandard, in dieser Umgebung eine Herausforderung
Die schweizerische Post verlangte eine Minergie-Zertifizierung des ganzen Bauvorhabens.
Die Kombination von bestehenden Untergeschossen, die direkt damit verbundenen
­Sockel- und Obergeschosse, eine Sanierung
eines ganzen Gebäudes, die gewünschte Flexibilität der Mietflächen und die Vernetzung der
Wärme- und Kälteerzeugung mit dem Bahnhofareal waren die grossen Herausforderungen
für die Zertifizierung des Gesamtprojektes. Die
Enerconom AG hatte als Gebäudetechnikplanerin den Lead beim Zertifizierungsprozess
und bei der nachfolgenden Umsetzung bis hin
zur Einbindung der Mieter.
Ein Energiekonzept, das Grenzen überwindet
Die spezielle Lage des PostParc erforderte
spezielle Lösungen für die Energieversorgung.
Es stehen weder Grundwasser noch Boden
für eine Erdwärmenutzung oder eine Saisonspeicherung zur Verfügung. Der besondere
Standort bot jedoch Chancen, die es zu packen
galt. Im angrenzenden Bahnhofkomplex wird
ein Kälteverbund betrieben, der Kälte für den
Bahnhof, einen Teil der Universität und weitere
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Publireportage
Drittbezüger bereitstellt. Die Abwärme wurde
ganzjährig über Rückkühler vernichtet, da das
Temperaturniveau für die Wärmenutzung in
den bestehenden Gebäuden nicht ausreichte.
Hier setzte das Energiekonzept an. Die Abwärme aus der Kälteproduktion für den Kälteverbund Bahnhof und den Eigenbedarf des PostParc reicht aus, um den gesamten PostParc
zu beheizen. Zusätzlich kann auch das denkmalgeschützte, neu sanierte Burgerspital mit
Kälte versorgt werden. Neu kann im Winter bei
hohem Kältebedarf direkt mit Freecooling, das
heisst ohne Einsatz einer Kältemaschine Kälte
erzeugt werden.
Technisch war damit eine sehr nachhaltige,
wirtschaftliche und energetisch optimale
Lösung gefunden. Es brauchte jedoch viel
Überzeugungsarbeit, guten Willen und Verhandlungsgeschick, um eine vertragliche und
betriebliche Lösung zu finden. Die Verhandlungen zwischen dem EWB (Energie-Wasser-Bern) als Betreiber des Kälteverbundes
Bahnhof und der Schweizerischen Post als
zukünftigen Betreiber des PostParc waren
langwierig, führten jedoch letztlich zu einer
Win-Win-Win-Situation: Win für die Post, Win
für das EWB mit ihrem Kälteverbund und Win
für die Umwelt.
Das EWB betreibt ab Anfang 2016 die von der
Post erstellte und finanzierte neue Energiezentrale im PostParc, welche über eine Fernleitung den Kälteverbund Bahnhof über einen
grossen Teil des Jahres mit Kälte versorgt und
den gesamten PostParc beheizt. Als Redundanz steht im Winter Fernwärme des EWB zur
Verfügung.
Viel zu oft scheitern in der Schweiz ökologische
und wirtschaftliche Energiekonzepte, welche
mehrere Eigentümer umfassen, an vertraglichen oder persönlichen Streitpunkten. Hier ist
der Ingenieur nicht nur als «Techniker» gefordert, sondern auch als Vermittler und Berater
in der Vertragsgestaltung.
Flexible Wärme- und Kälteverteilung
Um die Abwärme aus dem Kälteverbund zu
nutzen, sind die Wärmeverteilsysteme im
PostParc als Niedertemperatursysteme konNachhaltig Bauen | 2 | 2016
zipiert. In den Neubauten erfolgt die Wärme­
abgabe mit kombinierten Heiz- und Kühl­
deckenelementen. Diese sind auf den Heizfall
dimensioniert, bringen aber im Sommer einen
Beitrag zur Raumkühlung. Die Kühldecken
sind erweiterbar, so dass bei Bedarf zusätzliche Kühlleistung über das vorhandene Verteilsystem bereitgestellt werden kann.
Im bestehenden Hochhaus ohne Fassaden­
sanierung wurde die alte «Grundlastheizung»
durch eine Heizverteilung mit wesentlich grösseren Rohrheizkörpern ersetzt. Damit wird
trotz tiefer Vorlauftemperatur der Raumkomfort im Winter verbessert.
Das Herz des PostParc, die neue Energiezentrale
Nachhaltige Mobilität als Teil eines nachhaltigen Gebäudes
Der ökologische Fussabdruck eines Gebäudes wird wesentlich von der Mobilität seiner
Benutzer sowie dessen Auswirkung auf die
Mobilität anderer Benutzer bestimmt. Hier ist
der PostParc ein Leuchtturmprojekt: Direkt
über dem Bahnhof Bern gelegen hat er einen
optimalen Anschluss an den öffentlichen Verkehr, dazu eigene Veloeinstellplätze für seine
Benutzer mitsamt Garderoben und Duschen.
Zusätzlich wurde im PostParc eine öffentliche
Velostation mit 1000 Veloabstellplätzen in unmittelbarer Bahnhofnähe realisiert, ein Beitrag
zur Förderung des Veloverkehrs. Neu steht auf
dem Kurzparking eine Elektrotankstelle mit einer Gesamtleistung von total 185 kW für das
rasche Nachladen von Elektroautos für jedermann zur Verfügung.
❰
Elektrotankstelle
45
Verein eco-bau
Nachhaltig sanieren – schon vorher
an nachher denken!
In den letzten Jahren wurden Gebäude bei Sanierungen immer häufiger auch energetisch
optimiert. Aber das alleine macht sie noch nicht nachhaltig. Hierfür braucht es einen ganz-
heitlichen Ansatz, der – richtig umgesetzt – auch der Bauherrschaft nützt.
Gründe für Sanierungen von Liegenschaften
gibt es viele. Oft genügen die Gebäude einfach
den Bedürfnissen der Nutzer oder Eigentümer
nicht mehr. In ihrer Ausstattung entsprechen
sie nicht mehr dem Zeitgeist oder bieten nicht
genügend Wohnraum.
Nach wie vor gilt: Bei Sanierungen sollen Gebäude auch energetisch verbessert werden.
Wer aber von nachhaltiger Sanierung spricht,
muss weitere Aspekte wie die Gesundheit der
Nutzer, den Einfluss auf die Natur, die Gesellschaft und die ökonomischen Faktoren mit in
seine Entscheidungen einbeziehen. Labels und
Standards wie Minergie-Eco und der Standard
Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS können
Auftraggebern und Planenden helfen, die Kriterien des Nachhaltigen Bauens zu erfüllen.
Welche Vorteile haben Bauherrschaften von
nachhaltigen Sanierungen? Für Planende ist
es oft schwierig, ihre Kundschaft von den Vorteilen einer nachhaltigen Sanierung zu überzeugen. Während sich Kosten und Nutzen von
energetischen Verbesserungen noch recht gut
abschätzen lassen, sind die gesellschaftlichen
und weitergehenden ökologischen Faktoren
nur schwer zu erfassen. Oft sind es aber gerade sie, die den Wert einer Immobilie langfristig beeinflussen. Man denke hier etwa an den
Komfort für die Nutzer oder an die Qualität der
Umgebung.
Eine ganzheitliche Betrachtung des Sanierungsobjekts berücksichtigt deshalb auch,
wie sich das Projekt beispielsweise auf das
Quartier auswirkt. Führt die Sanierung dazu,
Sanierung eines Berner Bauernhauses, Gerzensee: Verändern ohne zu zerstören.
Architektur: Halle 58 Architekten. Bilder: Guy Jost
Nutzung des ehemaligen
Wirtschaftstraktes zu
Wohnzwecken mit neuen
inneren Qualitäten.
46
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Nachhaltig sanieren
Fassadenschichten
Sanierung Kinderhaus Piccola Bernau, Wabern: Eine neue äussere Erschliessung
macht die Räume individuell und variabel nutzbar. Bilder: Christine Blaser
dass sich die Menschen in der Umgebung wohl
fühlen und sich mit ihr identifizieren, entsteht
Verbundenheit. Sie fördert Beziehungen, senkt
Anonymität und Kriminalität. Das wiederum
reduziert den Umtrieb bei Mieterwechseln und
verringert das Risiko für Leerstände.
Zur Lebenszyklusbetrachtung gehört zudem ein
Blick in die Vergangenheit – Gebäude sind eine
Art «Geschichtsspeicher». Beispielsweise zeigen sie typische Elemente oder Konstruktionen
einer Region oder Kultur, die von geschichtlicher und handwerklicher Bedeutung sind.
Über das Haus hinausdenken
Peter Schürch, Architekt und Geschäftsführer
der Halle 58 Architekten mit viel Erfahrung im
nachhaltigen Sanieren, rät seinen Auftraggebern deshalb, über das Haus hinaus zu denken. Sie sollen sich bewusst sein, dass Gebäude unmittelbar auf unsere Gesellschaft wirken.
Insofern tragen sie als Eigentümer eine gesellschaftliche Verantwortung.
Nachhaltiges Sanieren fordert auch ein Denken in Lebenszyklen. Dies bedeutet: schon
vorher an nachher denken! Damit das gelingt,
muss ein Gebäude von Anfang an als Bestandteil von verschiedenen Kreisläufen gedacht
werden. So gesehen senken Investitionen in
kluge Gebäudekonzepte mit Systemtrennung,
schlüssigem Steigzonenkonzept und grösstmöglicher Nutzungsflexibilität die künftigen
Betriebs-, Reinigungs-, Wartungs- und Umbaukosten. Dies bildet wiederum die Basis für
günstige und stabile Mietpreise – auch das ein
Vorteil im Markt.
Ganzheitlich handeln
Nachhaltig Sanieren beginnt früh in der Planung und bedingt, dass sich alle Beteiligten
damit auseinandersetzen. Die Bauherrschaft
muss die Ziele vor dem Planungsstart möglichst genau definieren. Dabei darf sie kompetente Beratung und Unterstützung durch die
begleitenden Architekten erwarten. Im Vordergrund steht die genaue Analyse der Bauaufgabe und der Liegenschaft. Dabei gilt es, neben
der Bausubstanz mit der Beschaffenheit der
Gebäudehülle, der Tragstruktur und der technischen Ausstattung auch die immateriellen
Werte zu berücksichtigen. Dasselbe gilt für
das Nutzungspotenzial, das wirtschaftliche
und das baurechtliche Potenzial.
Mit Hilfe eines übergreifenden Gesamtkonzeptes soll nun eine genaue Sanierungsstrategie
erstellt werden. In deren Rahmen werden zuerst die langfristigen Sanierungsziele der Liegenschaft definiert. Es folgen Variantenstudien
zu verschiedenen Eingriffstiefen mit Kosten-
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Nadine Koppa ist Archi-
tektin mit Spezialisierung
im ökologischen Bauen. Sie
arbeitet für die Geschäftsstelle eco-bau und ist dort
zuständig für den neuen
Lehrgang «Gesund und
ökologisch bauen».
Bild: Kaspar Thalmann
47
Verein eco-bau
Nachhaltig sanieren
Umbau EFH Sulgenheimweg, Bern: Hohe Innenraumqualität durch gezielte Tageslichtführung und Rücksichtnahme bei der Materialwahl. Architektur: Halle 58 Architekten. Bilder: Christine Blaser
und Ertragsschätzungen und ersten Energiekonzepten. Sie bieten eine gute Grundlage,
wenn es darum geht zu entscheiden, ob es
eine Gesamtmodernisierung, eine Pinsel-Renovation, eine Etappierung der Eingriffe oder
gar einen Ersatzneubau braucht. Der höhere
Aufwand zu Beginn der Planung zahlt sich im
Verlaufe des Projekts respektive im Betrieb
der Liegenschaft aus.
Anders als bei Neubauten müssen sich die
Beteiligten bei Sanierungen mit dem bereits
Vorhandenen auseinandersetzen. Nicht immer
erwarten den Bauleiter erhaltenswerte Stuckverzierungen, denkmalgeschützte Sprossen-
Lehrgang eco-bau – Aufbaumodul «Nachhaltiges Sanieren»
Wie das nachhaltige Sanieren erfolgreich angepackt werden kann,
vermittelt ein neues Modul im Lehrgang eco-bau. Von der Strategie bis zur Erfolgskontrolle wird im Kurs anhand von Fallbeispielen
erläutert, wie die Stellschrauben für gesundes und ökologisches
Bauen richtig gestellt werden und wo Stolpersteine lauern.
Die Teilnehmenden lernen, das Sanierungspotenzial zu erkennen
und richtig zu nutzen. Sie erfahren, wo die Punkte bei Rückbau und
Entsorgung liegen. Vermittelt werden auch Fachkenntnisse zum
Controlling der ökologischen Bauausführung bei Sanierungen.
Zielgruppe:
Ort und Datum:
Anmeldung:
Kontakt:
48
Bauherren, Architekten und Planer
Zürich, Dienstag, 25. Oktober 2016, 9–17 Uhr
SIA-Form-Schulungszentrum
Manessestrasse 2, Zürich
www.sia.ch/form/ecobau06-16
Geschäftsstelle eco-bau, Nadine Koppa,
Röntgenstrasse 44, 8005 Zürich, Tel. 044 241 27 46
[email protected], www.eco-bau.ch
Neuinterpretation der Fenster innerhalb der neuen
Gebäudehülle.
fenster oder handwerklich wertvolle Fachwerkkonstruktionen. Es kann auch Unangenehmes
auftauchen. Besonders bei Gebäuden, die vor
1990 errichtet wurden, muss mit Schadstoffen
wie Asbest, PCB oder chemischen Holzschutzmitteln gerechnet werden. Deshalb sollen sie
bereits im Lauf der Planung von Fachleuten
auf Schadstoffe untersucht werden (Gebäudecheck). Bei Bauvorhaben, bei denen mehr als
200 m3 Bauabfälle entstehen oder mit Schadstoffen in der Gebäudesubstanz gerechnet werden muss, ist dies gemäss der neuen Abfallverordnung (Verordnung über die Vermeidung
und die Entsorgung von Abfällen, VVEA, vom
4. Dezember 2015) gar obligatorisch. Werden
Schadstoffe gefunden, müssen sie fachgerecht
entfernt und entsorgt werden. Das schützt vor
künftigen Unannehmlichkeiten und Kosten.
Eine nachhaltige Sanierung erfordert immer
auch die Abklärung der Radon-Situation.
Massnahmen an der Gebäudehülle und der
Haustechnik können dazu führen, dass sich die
Druckverhältnisse im Innern ändern und sich
das natürliche radioaktive Gas Radon stärker
in den Räumen ansammelt.
Für die Zukunft gerüstet sein
Erfolgreich durchgeführte nachhaltige Sanierungen schaffen Werte für die Menschen, die
sich im und um das Gebäude aufhalten. Sie
schonen die natürlichen Ressourcen und die
Natur gemeinhin. Der «breite Blick» auf das
Projekt lohnt sich aber letztlich auch für die
Bauherrschaft. Wer beim Planen und Bauen
ganzheitlich denkt, erhält Gebäude, die für die
Zukunft gerüstet sind.
❰
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Flumroc entwickelt Steinwolldämmplatte
mit natürlichem Bindemittel
Flumroc bringt eine neuartige Dämmplatte auf den Markt, die Bindemittel aus
überwiegend nachwachsenden Rohstoffen enthält. FUTURO erfüllt höchste
Gesundheitsstandards und eignet sich damit bestens für Anwendungen im
Innenbereich.
Jahre haben die Entwickler von Flumroc an einer neuen Zusammensetzung
des Bindemittels für ihre Steinwolldämmplatten getüftelt. Nun präsentiert das
Flumser Unternehmen seine neueste Generation von Steinwolldämmplatten:
FUTURO setzt neue Standards im Bereich natürliche und gesunde ­Baustoffe.
Die Steinwollplatte beinhaltet ein Naturharz-Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Sie erfüllt neben
ausgezeichneten ökologischen Werten in Grauer Energie, Treibhausgasen
oder Umweltbelastungspunkten zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf
die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen. Weil ihr Bindemittel kein Formaldehyd enthält, eignet sich die FUTURO-Dämmplatte besonders
für Anwendungen im Innenbereich bei Gebäuden mit höchsten Auflagen an die
Raumluftbelastung.
Bestnoten am Bau
Auch bei der Verarbeitung weiss die neuartige Flumroc-Dämmplatte FUTURO
zu überzeugen. Nach zahlreichen Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die
beteiligten Unternehmer von der Anwenderfreundlichkeit der neuen Genera­
tion von Flumroc-Steinwollprodukten beeindruckt. Schliesslich bietet auch
diese Dämmplatte optimalen Brandschutz. Wie alle Flumroc-Produkte ist auch
­FUTURO nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius. Im Brandfall stoppen die Dämmplatten die Ausbreitung der Flammen.
Die Technische Universität München hat die optimale Brandkennziffer A1 für
die neue Flumroc-Dämmplatte sowie den Schmelzpunkt bestätigt. Auch beim
Recycling punktet die neue Dämmplatte FUTURO: Sie kann zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
Die Vorteile von FUTURO auf einen Blick:
_ keine Formaldehyd-Emissionen
_ nicht brennbar
_ Schmelzpunkt über 1000°C
_ elastisch
_ standfest
_ universeller Einsatz
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ComfoAir SL 330.
Das leise Kraftpaket
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Heizung
Kühlung
Frische Luft
Saubere Luft
Neue Bindemittel-Anlage
Flumroc plant die Entwicklung weiterer Produkte mit dem neuen Bindemittel für Dämmlösungen im Innenbereich. Um für die Zukunft gerüstet zu sein,
nimmt das Unternehmen in diesem Frühling eine neue Bindemittel-Anlage in
Betrieb. Diese soll die Produktion der FUTURO-Dämmplatte in grösseren Mengen ermöglichen und für weitere Produktinnovationen genutzt werden.
Die Steinwollplatte FUTURO mit Bindemittel aus überwiegend natürlich nachwachsenden Rohstoffen.
Speziell für die Anwendungen im Innenbereich.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
49
EFH Petra Pletz und Patrick Blaser Grossaffoltern
Der Flug der Störche
Von Carmen Nagel Eschrich
An der Stelle, wo die Störche eine beliebte
Einflugschneise haben, erlaubte sich ein
Paar, ein nachhaltiges Heim zu schaffen.
Nicht jedoch, ohne für guten Ausgleich zu
sorgen: Der Kubus aus Holz reagiert sensibel auf seine Umwelt und definiert
dabei klar private und öffentliche Bereiche.
Spannende Einschnitte und Ausbuchtungen
verleihen dem strengen Kubus individuellen
Charakter. Dabei bleibt das Volumen kompakt und produziert Energie – mehr als
genug, was das Gebäude als Plusenergiehaus auszeichnet.
Die Suche nach einem kompetenten Team für
ihr Bauprojekt erwies sich für die Bauherrschaft als sehr anspruchsvoll – und das, obwohl ihre Ziele einfach klangen: Sie wünschte
sich auf ihrer sonnigen Bauparzelle ein ökologisches, aber auch ökonomisches Heim. In
Zusammenarbeit mit der hb architekten ag
nahm jedoch das Projekt Gestalt an, und ein
Entwurf, basierend auf passiv-solaren Grundgedanken, entstand. Gleichzeitig reagierte der
geplante Baukörper auf die Vorzüge der unterschiedlichen Himmelsrichtungen und die
örtlichen Gegebenheiten, unter anderem die
Quartierstrasse. Um sich vor den Einflüssen
der Strasse zurückzuziehen, entwickelte das
Planerteam nach Westen einen Hof. Er wird
vom Wohnhaus und der grossen Garage definiert, ein frisch gepflanzter Baum vollendet
heute das Gefüge zum Platz.
Anspruchsvolle Architektur
Ein Rücksprung in der Gebäudeflucht aus dem
rund 11 × 13 m grossen Würfel markiert den
witterungsgeschützten, überdachten Hauszugang. Von hier erreicht man Garderobe und
Gäste-WC, frech liegt die Treppe ins Obergeschoss quer zum Eingang und frei im Raum.
Eine Betonscheibe markiert hier die ­Vertikale
des grossartigen Volumens, resultiert aber
grundsätzlich als statisches Element aus dem
betonierten und unbeheizten Kellergeschoss.
Vorbei an der Treppe gelangt man in den privaten Bereich der Etage. Wo im Westen Rückzug
zur Strasse geschaffen wurde, wird nach Osten
eine grosszügige Verglasung zur unverbaubaren Landwirtschaftszone zelebriert. Der offene
Wohnraum mit überdurchschnittlich hoher Decke, Küche und Essbereich berührt die Natur,
wächst in sie hinein. Auch im Obergeschoss
und somit in der Rückzugs- und Schlafetage
scheint die Umwelt greifbar: Im Bad dominiert
eine Badewanne, die nahtlos in die Fensterbank übergeht, forsch rückt sie bis in die Laibung vor und vereinnahmt so die Aussicht. Die
Decke, beplankt mit geschlitzten Holzplatten,
schafft perfekte akustische Voraussetzungen
und erinnert an die darunterliegende durchgehende Holzkonstruktion.
Auf Holz gebaut
Der klare Grundriss überzeugt, er scheint dank
der durchgeführten Raumharmonisierung
spür- und erlebbar. Darüber hinaus setzte das
Architektenteam die geradlinigen Vorstellungen der Bauherrschaft um, ebenso konsequent
behandelte man den Wunsch nach Nachhal-
50
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Plusenergiehaus
tigkeit und Ökologie: Antwort bot natürlich ein
Holzbau, der komplett ohne Dampfsperre auskommt und atmungsaktiv ist. Zum Innenraum
zeigen sich Gipskartonplatten mit Kalkputz,
die eine gedämmte Installationsschicht verbergen. Daran schliesst das tragende Raster
aus ­Stützen und Riegeln, natürlich grosszügig
mit Zelluloseflocken ausgedämmt. Insgesamt
addiert sich die Dämmstärke zu stolzen 34 cm,
woraus sich ein ansehnlicher U-Wert der Aussenwand von 0,12 kWh/m2 ergibt. Geschützt
wird die winddichte Konstruktion durch eine
hinterlüftete, geschlossene Lärchenholzschalung. Die horizontalen Latten umschliessen
dabei den Kubus wie unzählige Ringe.
Fortschrittliche Haustechnik
Für ein angenehmes Raumklima muss in diesem ökologischen Heim mit Komfortlüftung
nicht mehr viel Energie aufgebracht werden.
Sie wird von einer Erdsonde geliefert, die, angeschlossen an eine Wärmepumpe, Wasser für
die Heizung aufbereitet. Auch das Brauchwasser wird auf diese Weise erwärmt, unterstützt
durch eine thermische Solaranlage, die aus
zwei Flachkollektoren auf knappen 6 m2 besteht. Zusätzlich verwandelt eine etwa 70 m2
grosse Photovoltaikanlage auf dem Flachdach
die Liegenschaft zum respektablen Plusenergiehaus. Die installierte Anlagengrösse beNachhaltig Bauen | 2 | 2016
51
EFH Petra Pletz und Patrick Blaser Grossaffoltern
läuft sich auf 11,6 kWp, dabei wurde mit einem
jährlichen Stromertrag von etwa 11 000 kWh
kalkuliert – demnach produziert das Gebäude
mehr Energie, als es für Heizung, Warmwasser, Hilfsbetriebe und den Haushalt benötigt.
Tatsächlich wird von einem stolzen Überschuss
von fast 2300 kWh pro Jahr ausgegangen.
Bauherrschaft
Petra Pletz und Patrick Blaser
Büünegasse 5
3257 Grossaffoltern
Aus der Umwelt für die Umwelt
Unter den Bäumen – und aus Holz gefertigt
– steht der ökologische Holzbau in Einklang
mit seiner Umgebung und wird ein Teil von ihr.
Plusenergiehaus
Konsequenterweise setzten sich Gemeinde
und Planer auch für eine naturnahe Umgebungsgestaltung ein; so wurde der einst verborgene Bachlauf am Rande des Grundstücks
wieder renaturiert, sprich: Er wurde wieder
an die Oberfläche geholt. Die Böschung zum
nun wieder geöffneten Wasserlauf wurde neu
angelegt, Flora und Fauna fanden zurück zu
ihrem natürlichen Lebensraum – wie auch die
Störche, die heute nicht mehr an der Pfütze
hinter dem Misthaufen, sondern am Bach eine
Trinkpause einlegen können.
❰
Architekt
hb architekten ag
Gwattstrassse 6
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52
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
u im
Holzba mit
g
Einklan .
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der Nat
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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53
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250-jähriger Plus-Energiebau:
So geht’s!
Kurz vor dem Zerfall steht es, das 250 Jahre alte Glaserhaus in Affoltern im Emmental. Wo früher während Generationen Fensterscheiben von Hand hergestellt wurden, pfeift jetzt
der Wind durch das alte Gebälk. Einzelne der unzähligen kleinen Fensterscheiben sind durch
den Zerfall des Hauses zersprungen, das Dach undicht. Die Denkmalpflege des Kantons Bern
hat das Objekt höchster Schutzstufe bereits abgeschrieben. Wir schreiben das Jahr 2012,
Beginn der Sanierungsarbeiten am in die Jahre gekommenen Glaserhaus.
Sanierung war jederzeit, möglichst die originalen Elemente des Gebäudes erhalten zu können, kombiniert mit neuster Gebäudetechnik
und Ästhetik.
«Solch ein Gebäude haben wir jahrelang gesucht», meint Architekt und Besitzer Chris­tian
Anliker zum kurz vor dem Verfall stehenden
Glaserhaus, Eggerdingen in Affoltern. Eine
Glaserdynastie hat dieses Haus erbaut, gestaltet, erweitert und geprägt. Die kleinen
Fensterscheiben zeugen davon, dass Fensterglas früher noch von Hand gefertigt, zu Kugeln
geblasen und zugeschnitten zu Rechtecken in
Fensterrahmen verbaut wurden. Zahlreiche
Elemente des Gebäudes, beispielsweise die
­typischen «Zöpfe» im Rundbogen sind noch
aus dem Baujahr 1765 erhalten. Nicht einfach
ein Abriss, sondern ein gezielter und sorgfältiger Rückbau des wertvollen Materials wurde
von Anfang an konsequent umgesetzt. Ziel der
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Modernste Gebäudetechnik, traditionelle Architektur
Die energetische Sanierung des Gebäudes
erfolgte unter den heutigen Gesichtspunkten einer zeitgemässen Gebäudetechnik. Als
Heizungsanlage dient eine Wärmepumpe, mit
zwei Erdsondenbohrungen à 180 Meter Tiefe.
Die Anlage ist gleichzeitig auch zur Gebäude­
kühlung ausgelegt, wobei die sogenannte
Free-Cooling-Funktion der Bodenheizung Wärme entziehen und ins Erdreich ableiten kann.
Der traditionelle Sitzofen (Trittofen), natürlich
unter Denkmalschutz stehend, wurde mittels
Heizregister in den Heizungskreislauf einbezogen.
Von Anfang an stand fest, dass mindestens
die vor Ort verbrauchte Energie auf den Dach­
flächen des Gebäudes auch wieder erzeugt
werden soll. Aus Gründen des Denkmalschutzes und um den Charakter des Hauses zu bewahren, mussten alle Dacheinbauten besonders vorsichtig integriert werden.
Die Isolation des Gebäudes entspricht einem
Minergie-P Standard, wurde jedoch nicht zertifiziert. Einzig die Südfassade, welche als
ganzes Bauelement erhalten bleiben sollte,
besteht nur aus den originalen Holzbalken und
neuer Isolierverglasung in den Abmessungen
der ursprünglichen Fensterchen. Die Original
Fensterscheiben wurden im Innenbereich soweit erhalten wieder verbaut und dienen als
Zeitzeugen für die damalige Handwerkskunst.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Publireportage
Das handgemalte Gemälde aus dem Jahr 1765,
auf dem der Erbauer des Hauses zu sehen ist,
kam bei den Abbrucharbeiten unter einer Täferwand wieder zum Vorschein. Seither wacht
der «Hausherr» wieder über sein ehrwürdiges
Gebäude.
Kraftwerk auf dem Dach
Die von der Firma clevergie gmbh geplante
und realisierte Anlage bedeckt alle Dachflächen des majestätischen Gebäudes. Die insgesamt 12 Stück öffenbaren Dachfenster wurden sorgfältig in das MegaSlate® Solarsystem
integriert, ebenfalls die optisch unscheinbaren
Zustiegssicherung für einen späteren, sicheren Dachzugang bei Unterhaltsarbeiten. Drei
der vier Dachseiten sind mit den Meyer Burger
Solarmodulen aus Thun belegt worden. Einzig
der kleine, aber steile Nord-Gehrschild wurde
mit Attrappengläsern im Digitaldruckverfahren optisch täuschend echt ausgestattet. 483
Stück aktive Solarmodule und 45 passgenaue
Sondermodule erzeugen über 90 000 kWh Sonnenstrom pro Jahr. Dies entspricht rund 800%
der vor Ort benötigten Energie für Heizung und
Elektrizität. Denkmalpflege beinhaltet auch,
sich mit der Entstehungsgeschichte eines
Bauwerks auseinander zu setzen. So wurde in
früheren Bauepochen jeweils das beste, damals verfügbare Baumaterial für neue Bauten
verwendet. Dächer wandelten sich somit von
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Strohdächern über Schindeldächer zu Biberschwanzziegeln und Eternit. Als logische Abfolge kann somit auch bei denkmalgeschützten
Häusern das beste heute verfügbare Baumaterial, nämlich dachintegrierte Photovoltaikmodule, eingesetzt werden. Das ehemalige Glaserhaus in Affoltern ist also bestes Beispiel,
dass sogar unter Berücksichtigung von Denkmalpflege, High-Tech und Ästhetik Plusenergiebauten möglich sind.
❰
Photovoltaikanlage
clevergie gmbh
Gemeindehaus 118, 4954 Wyssachen
[email protected]
www.clevergie.ch
Spenglerarbeiten
Habisreutinger Gebäudehülle GmbH
Brückenstrasse 6a, 4950 Huttwil
[email protected]
www.h-g.ch
Holzbau
Enz Holzbau GmbH
Rüttistaldenstrasse 18, 4950 Huttwil
[email protected]
www.enz-holzbau.ch
55
Gymnasium Strandboden Biel
Minergie-P-ECO
macht Schule
Von Carmen Nagel Eschrich
Wer lernen will, braucht Platz – und an dem fehlte es dem Gebäudekomplex der
Gymnasien Strandboden Biel bis vor Kurzem
noch an allen Ecken und Enden. Als Bauherr
rief der Kanton Bern zur kreativen Erweiterung des Bestands auf, dabei überzeugte die Brügger Architekten AG aus Thun mit
einem zukunftsweisenden Minergie-P-ECOzertifizierten Holzbau auf höchstem Niveau.
Bisher standen dem Gymnasium stolze drei
Unterrichtsbauten zur Verfügung – der Bestand aus den Achtzigerjahren stammt aus
der Hand des Altmeisters und Architekten Max
Schlup: Herrlich am Fluss Schüss gelegen,
verbindet eine breite, promenadeartige Brücke
im Grünen die Schulgebäude mit der Fünffachturnhalle. Die Parkanlage wird durch aufgestellte Kunstobjekte spannend inszeniert, zur
Naherholung lädt der Fluss, der wenige Meter
weiter in den Bielersee mündet. Was nach viel
Fläche klingt, reichte 2014 längst nicht mehr
aus – seit der Fusion der beiden deutschsprachigen Bieler Gymnasien 2005 gestaltete
sich die Unterbringung der steigenden Anzahl
Schülerinnen und Schüler immer schwieriger.
Neubau harmonisch integriert
Ein öffentlicher Architekturwettbewerb lieferte
zahlreiche Vorschläge, um dieses Problem in
den Griff zu bekommen, letztendlich überzeugte das Projekt der Brügger Architekten AG. Sie
löst das Platzproblem durch einen frei stehenden Neubau neben der bestehenden Turn­-
halle. Der längliche, dreigeschossige Baukörper misst 46  26 Meter und orientiert sich
zum grosszügigen Grünstreifen des Schulcampus. Dabei besticht der sensible Umgang
mit dem Bestand: «Uns interessieren die Auseinandersetzung mit dem Ort und das Entwickeln von architektonisch eigenständigen Lösungen», beschreiben die Planer das Projekt.
Die harmonische Integration ist spürbar, der
grosse Kubus in dunkel gefärbtem Holz nimmt
sich zurück, will nicht auftrumpfen. Er hat es
auch nicht nötig: Längst überzeugt seine ökologische Bauweise Lernende und Dozierende,
die den Aufenthalt hier schätzen.
Aus Holz gebaut
Zur Aussteifung und um gegen das Grundwasser sicher geschützt zu sein, entschied man
sich für ein Untergeschoss und einen Gebäudekern aus Beton. Das Treppenhaus mit seinen
Wänden verbindet die einzelnen Etagen – da
56
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Minergie-P-ECO
Projektdaten
Grundstück
Grundstückfläche Umgebungsfläche Bearbeitete Umgebungsfläche Gebäudevolumen
Rauminhalt SIA 416 Rauminhalt Neubauten
Flächendaten SIA 416 und D 0165
Gebäudegrundfläche (EG) Bildung, Kultur Hauptnutzfläche
Nebennutzfläche Funktionsfläche
Verkehrsfläche
Konstruktionsfläche
Nutzfläche
Geschossfläche
Energiebezugsfläche SIA 180/4
Verhältnis
Verhältnis
GSF
UF
BUF
10 095 m2
2 178 m2
2 178 m2
RI
Best. Gebäude
20 752 m3
0 m3
20 752 m3
GGF
HNF 5
HNF
NNF
FF
VF
KF
HNF + NNF = NF
GF
EBF
HNF / GF = Fq1
NF / GF = Fq2
1 318 m2
2 609 m2
2 609 m2
1 319 m2
113 m2
884 m2
605 m2
3 928 m2
5 530 m2
3 986 m2
0,47
0,71
Nachhaltiges Bauen
Energiestandard «Minergie-P-ECO»
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Gymnasium Strandboden Biel
Minergie-P-ECO
Bauherrschaft
Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern
Reiterstrasse 11
3011 Bern
Tel. 031 633 24 11
www.agg.bve.be.ch
Architekt
brügger architekten ag
Scheibenstrasse 6
3600 Thun
Tel. 033 655 30 80
www.b-architekten.ch
Bauingenieure
Indermühle Bauingenieure HTL/SIA
Scheibenstrasse 6
3600 Thun
Tel. 031 954 14 64
www.i-b.ch
Nydegger + Finger AG
Klaraweg 1
3006 Bern
Tel. 031 352 99 88
www.nydegger-finger.ch
Elektroingenieur
varrin & müller
Panoramastrasse 1
3600 Thun
Tel. 033 227 28 00
www.varrin-mueller.ch
HLKS-Ingenieure
Grünig & Partner AG
Kirchstrasse 24
3097 Liebefeld Bern
Tel. 031 978 48 48
www.gruenig-partner.ch
Strahm AG Ingenieure und Planer
Papiermühlestrasse 164
3063 Ittigen
Tel. 031 925 85 85
www.strahm-ag.ch
Bauphysik
Prona AG
Collègegasse 9
2502 Biel
Tel. 032 328 88 28
www.proma.ch
58
Fotos: Alexander Gempeler, Bern
Recyclingbeton verwendet werden sollte, wurde vom Sichtbeton abgeraten. Doch zur Überraschung aller besticht heute eine homogene
Optik. Über dem massiven Sockel ruht der
nachhaltige ökologische Holzbau. Mit höchster
Präzision wurden die Decken- und Aussenwandelemente in der Werkhalle gefertigt und
vor Ort mit Dämmung angefüllt. Nach aussen
rundet ein ungewöhnliches Fassadenkleid die
CO2-neutrale, atmungsaktive Konstruktion ab:
Die Holzverschalung wurde durch Druckimprägnierung dunkel eingefärbt und unterscheidet
sich so dezent von der Stahl-Glas-Architektur
im Bestand. Die Aufteilung der Fassade hingegen nimmt bestehende Proportionen auf und
wirkt als Bindeglied zwischen Alt und Neu.
Auffallend an den bestehenden Gebäuden sind
die vertikalen Pfosten im regelmässigen Abstand von zwei Metern zwischen den Fenstern,
kombiniert mit den horizontalen Brüstungsbändern. Auch die Vertikalität der Holzpfosten
prägt den Neubau, der Abstand zwischen den
raumhohen Fenstern beträgt an der imposanten Südfassade jedoch nur einen Meter. Auch
die horizontale Komponente wurde im Entwurf
bedacht; wie ein umlaufender Ring umschliesst
die liegende Bretterverschalung den Baukörper
und betont dabei die Geschossigkeit. Wohlüberlegt
Häufig zeigt erst der Betrieb, wie ökonomisch
ein Gebäude wirklich funktioniert. Um hier
keine Überraschungen zu erleben, wurde die
Lebensdauer der einzelnen Einbauten be-
dacht – sie sollten jederzeit selektiv zurückgebaut und erneuert werden können. Das nachhaltige Konzept der Systemtrennung wurde bei
den Bauteilen der Gebäudehülle, aber auch bei
den Innenausbauten wie den Trennwänden und
haustechnischen Installationen angewandt.
Die Fassade wurde wohlüberlegt gestaltet, vor
allem hinsichtlich der Energiegewinnung; so
bietet die Südfassade viel Glasanteil, um solare Gewinne zu erwirtschaften und optimale
Tageslichtversorgung zu gewährleisten. Ein
ausgewogener Anteil an geschlossener Fassadenfläche sorgt für stabile Klimaverhältnisse
in den Unterrichtsräumen. Vielerorts profitiert
der Innenausbau von unbehandeltem Holz; es
sorgt als natürlicher Klimaregulator für bestes
Raumklima und wirkt sich gleichzeitig positiv
auf die Akustik aus. Sollte dieses vorbildlich
nachhaltige Schulgebäude weitere Lerneifrige
anlocken – einer nachträglichen Aufstockung
auf insgesamt sechs Geschosse stünde dank
vorsorglicher Dimensionierung des Tragwerks
nichts im Wege. ❰
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
clevergie gmbh Wyssachen
Windenergie
Aufwind für Kleinwindanlagen
in der Schweiz?!
Bereits im Jahr 1986 wurde in Sool, Langenbruck die erste Windturbine der Schweiz installiert. 1993 folgte auf dem Schaber in Wyssachen die zweite dieser Art. Obwohl das Potential in
der Schweiz an geeigneten Standorten vorhanden wäre, herrscht im Thema Windenergie nach
wie vor eher Flaute. Die Wyssacher Energietechnikfirma clevergie gmbh will dies ändern.
arbeit während dem Studium wieder neues
Leben eingehaucht.
Nach dem Studium, die Firma war kurz zuvor gegründet worden, konnten die jungen
Umweltingenieure einen Hügel weiter für einen Landwirten eine moderne, leistungsfähige Kleinwindturbine realisieren. Sie steht auf
dem Allenwindli, der Name ist sozusagen Programm. Seit der Inbetriebnahme Ende 2014
produziert das Kleinwindkraftwerk saubere
Energie für rund 6–7 Haushaltungen.
clevergie gmbh
Gemeindehaus 118
4954 Wyssachen
[email protected]
www.clevergie.ch
Auf dem Schaber in Wyssachen dreht das
mittlerweile 23-jährige Windkraftwerk des
deutschen Herstellers Südwind GmbH seit der
Wiederinbetriebnahme im Jahr 2011 munter
im Wind und produziert Strom für rund 2 Haushaltungen. Ein Oldtimer, alte aber robuste
Technik, Asynchrongenerator mit 13 kW Leistung und verhältnismässig kleinem Rotor von
7 m Durchmesser. Die heutigen Geschäftsführer der Energietechnikfirma clevergie gmbh,
Lukas Meister und René Dalbert haben dem
Windenergie-Dinosaurier in einer Semester-
Neue Horizonte für mehr Autarkie
Windenergie ist eine spannende Ergänzung zur
bekannten Solarenergie. Weil ein Windkraftwerk vor allem im Winter und auch Nachts
Strom produziert, kann es in Kombination mit
einem Stromspeicher und einer Photovoltaikanlage für energieautarke Bauprojekte eingesetzt werden. Die Ergänzung in der Produktion
macht somit vor allem teure Speicherkapazitäten unnötig. Voraussetzung ist allerdings
ein einigermassen geeigneter Standort für
eine Windkraftanlage (ab 3 m/s DurchschnittsWindgeschwindigkeit).
❰
Windradgenerationen im Vergleich
Windrad Schaber
Windrad Allenwindli
Typ der Anlage
Südwind N715, Deutschland
C&F Greenenergy CF20
Baujahr
1993
2014
Elektrische Leistung
13 kW
20 kW
Jahresproduktion
6000–8000kWh (1–2 Haushaltungen) 25 000 kWh (5-6 Haushaltungen)
Rotordurchmesser
7 m (38,5 m2 bestrichene Fläche)
13,1m (132 m2 bestrichene Fläche)
Masthöhe
18 m
24 m
Antriebsstrang
Asynchrongenerator – Getriebe – Frequenzumformer
Permanentmagnet Synchrongenerator – Wechselrichter (Getriebelos)
Windrichtungs-Nachführung
Passiv, Lee-Läufer (dem Wind
abgewandt)
Aktiv, Luv-Läufer (dem Wind zugewandt)
Regelungskonzept
Passiv, Stallregelung (Strömungs-
abriss am Flügel bei Überdrehzahl)
Aktiv, Pitch (Flügelwinkel verstellbar)
Drehzahl
120 U/min
70 U/min
Geräuschemissionen bei 20 m Entfernung 50 dB
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
30 dB
59
Editorial Kanton Solothurn
Nachhaltig Bauen –
ein neuer Trend oder altbewährt?
Was zeichnet nachhaltiges Bauen aus? Ist
Bauen nicht grundsätzlich, nachhaltig? Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes «längere
Zeit anhaltende Wirkung» lässt das zumindest
vermuten. Unsere Altstädte sind eindrückliche
Beweise für nachhaltiges Bauen. Sie haben
nicht nur durch ihre Wehranlagen überlebt,
vielmehr hat ihnen die Idee des städtischen
Lebens zu einer Langzeitwirkung verholfen. Innerhalb der Stadt finden sich ideale Bedingungen für Handwerk und Handel. Durch die dichte
Bauweise konnten Baumaterialien, Arbeitsaufwand und Energiebedarf reduziert werden. Der
gemeinsame Bau und Unterhalt von Infrastrukturanlagen wie etwa Brücken, Strassen, Hafenanlagen und Lagerhäuser waren lebensnotwendig, um den Austausch mit der Umgebung
sowie anderen Zentren zu fördern. Innerhalb
der Stadtmauern hat sich das wirtschaftliche,
gesellschaftliche und kulturelle Leben entwickelt. Die Mischung aus sozialen, ökonomischen und ökologischen Vorteilen hat in den
Städten grosse Wirkung erzielt. Die vielfältigen
Bedürfnisse der Menschen konnten besser abgedeckt werden, als etwa in Streusiedlungen.
Aber auch das alte städtische Leben wurde
nicht vor Gefahren verschont. Krankheiten,
Hungersnöte und Brände sind Beispiele dafür.
Die Nähe zueinander wurde bei derartigen Ereignissen zum Verhängnis. Alte Zentren blieben
oft deshalb erhalten, weil in sie immer wieder
ein Teil des darin erwirtschafteten Gewinns und
der gewonnen Erfahrungen reinvestiert wurde.
So kann sich Solothurn als schönste Barockstadt der Schweiz präsentieren. Sie ist aber
nicht ein Museum, sondern lebt und wird aktiv
genutzt.
Welche Verbindung besteht dabei zu modernen
Begriffen wie Smart Metering, Gebäudeautomation, dezentrale Stromerzeugung, Home­
office, Sharing Economy, Abwärmenutzung,
Passiv-, Nullenergie- und Mehrgenerationenhaus, die in Zukunft das nachhaltige Bauen
prägen werden? Heute verstehen wir unter
nachhaltig das Prinzip, nach dem nicht mehr
verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder be60
reitgestellt werden kann. Neubauten werden
in Zukunft auf Nullenergie ausgelegt. Gebäude
sollen also im Jahr soviel Energie selber erzeugen, wie sie für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung benötigen. Für bestehende
Bauten ist dieses Ziel soweit wie möglich ebenfalls anzustreben. Die lange Lebensdauer und
die üblichen Erneuerungszyklen, aber auch die
besonderen Schutzinteressen bei Gebäuden –
gerade in Altstädten – erfordern dabei sehr
viel Fingerspitzengefühl. Anstelle von Sanierungspflichten sollten Anreize geschaffen und
Überzeugungsarbeit geleistet werden. Nicht
vergessen dürfen wir, dass Gebäude in erster
Linie den Bedürfnissen der Bewohner dienen
müssen. So sollten sie kühl und schattig im
Sommer, aber warm und gemütlich im Winter
sein. Sie können auch mehrere Zwecke und
Nutzungsarten erfüllen und sie dürfen nicht
losgelöst von ihrer Umgebung betrachtet werden. In der Zukunft werden nur wenige Bauten
wirklich energieautark funktionieren. Durch
mehrfunktionale Lösungen im Sinne von überlagerten Nutzungen kann Raum gespart, sowie
durch geschickte Anordnungen können Wege
verkürzt oder Abwärme genutzt werden. Hier
liegen noch wertvolle Potenziale verborgen,
die ein Revival des «alten städtischen Lebens»
aufleben lassen könnten.
Altbewährtes und neue Trends müssen sich
nicht in die Quere kommen. Die Beispiele in
dieser Ausgabe von «nachhaltig bauen» zeigen
auf, wie mit einer geschickten Nutzung nachhaltig gebaut werden kann. Sei dies nun durch
eine optimale Nutzung als Mehrgenerationenhaus, als energieoptimiertes, kantons­eigenes
Schulhaus oder durch ein mit modernster
Technik ausgerüstetes Wohnhaus. Es sind
Beispiele, die zeigen, wie man energieeffizient bauen kann. Mit dem Leitsatz zielgerichtet
Neues ausprobieren und dabei Altbewährtes
respektieren, öffnen wir die Türen für interessante Lösungsansätze.
Esther Gassler, Regierungsrätin
Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartementes des Kantons Solothurn
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Neubau Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen
Minergie-P-ECO
«Gebildete»
Architektur
Von Carmen Nagel Eschrich
Bildung bedeutet, Kenntnisse zu erwerben
und umzusetzen – ein Ziel, das alle Schülerinnen und Schüler im neuen Berufsbildungszentrum Solothurn verfolgen. Interessanterweise lebt der Neubau, in dem sie
sitzen, genau diese Kunst vor: Gezielt setzt
er den aktuellen Stand der Technik und das
Wissen um Energieeffizienz im Bauen um,
bereichert mit anspruchsvoller Architektur
die Nachbarschaft und wird dafür mit dem
Minergie-P-ECO-Zertifikat ausgezeichnet.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Es wurde langsam eng am Campus des Berufsbildungszentrums Solothurn – Diskussio­
nen um die räumliche Erweiterung auf dem
bestehenden Areal kamen ins Rollen. Im Jahre
2008 wurde evaluiert, wie viel zusätzlicher
Raum mindestens benötigt würde und was
aus städtebaulicher Sicht auf dem Areal maximal vertretbar wäre. Die Lernenden wurden von Beginn an miteinbezogen und nach
ihren Wünschen und Vorstellungen befragt.
Sie trugen demnach wesentlich zum heutigen
Raumprogramm bei. Konkrete Gestaltungsvorschläge lieferte ein Architekturwettbewerb im
Jahre 2009. Insgesamt gingen sechzig Projekte
ein, die Lösungen für die Erweiterung des Bestands lieferten. Stirnemann Architekten aus
61
Neubau Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen
Baden belegten den ersten Rang und brachten grossen Erfahrungsschatz mit Bauten im
Bildungssektor mit ins Team. Dabei gab es
zwei grundsätzliche Ansätze: einerseits das
Schliessen der bestehenden Baulücken zu einer Blockrand­­bebauung, andererseits die Einführung eines Solitärs – was letztendlich überzeugte. Während der kommenden zwei Jahre
führten Einsprachen gegen das Bauvorhaben
zu Verzögerungen.
Moderne Architektur bereichert das Stadtbild
Sensibel behandelte Stirnemann Architekten
das Areal des Berufsbildungszentrums gegenüber dem historischen Altstadtkern, die
städtebaulichen Qualitäten sollten mit der frei
stehenden Landmarke verbessert werden.
Das Unterrichtsgebäude ist heute dank des
neu angelegten Aussenraums erfolgreicher
Vermittler zwischen Stadt und Lehranstalt,
zwischen Alt und Neu, ohne dabei die Durchlässigkeit zu den benachbarten Stadtteilen
und zum Bahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft zu behindern. Der moderne Baukörper
knüpft im Untergeschoss, verborgen mit einem
grosszügigen Gang, an den Bestand an und
62
reagiert aussen sichtbar auf jede Seite klar
und gleichwertig, daher gibt es keine Vorderoder Rückseite – ein Versatz im Erdgeschoss
markiert den Eingang im sonst kompakten
Volumen. Dabei wird über die transparenten
Fassaden mit der Umwelt kommuniziert, und
zwar von innen nach aussen und umgekehrt.
Es entstehen Ausblicke in den Stadtraum
und geschossübergreifende Sichtbezüge, und
die Identifikation mit dem Standort wird in
jede Himmelsrichtung ermöglicht. Zentral im
Grundriss, der etwa 26  38 m misst, liegt die
Erschliessungszone.
Flexibler Grundriss
Im Erdgeschoss wurden Büroräume für die
Verwaltung, das Lehrerzimmer und den Hausdienst in einer offenen Eingangshalle angeordnet. Über diesen zentralen Kommunikationsund Erschliessungsraum erreicht man die
Obergeschosse mit den Unterrichtsräumen.
Die modernsten Räume wurden hier identisch
ausgeführt, offene Zonen auf jeder Etage erlauben individuelles Lernen sowie Projekt­arbeiten
und bieten Raum für Begegnung und Austausch. Flexibilität wird grossgeschrieben: Die
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Minergie-P-ECO
Trennwände sind nicht tragend ausgeführt, um
auch künftigen Ansprüchen der Schülerinnen
und Schüler gerecht zu werden. Dabei setzten
Planer und Bauherrschaft auf robuste, lang­
lebige Materialien wie den Hartbetonboden.
Transparenz dank verglaster Fassade
Ein Betonskelett bildet die Tragstruktur des
fünfstöckigen Bauwerks; es setzt sich aus
Stützen und einem aussteifenden Kern aus
Wand- und Deckenscheiben zusammen. Die
Lastabtragung erfolgt über das wasserdicht
konstruierte Untergeschoss, das auf einer
Pfahlfundation ruht, von wo aus die Kräfte in
den Baugrund übertragen werden – eine solide
Lösung, die auch Erdbebenlasten standhalten
sollte. Vor das Traggerüst wurde ein filigranes Kleid aus Glas gestellt. Die Fassade aus
stockwerkshohen Elementen und umlaufenden Rahmen führt ein Wechselspiel zwischen
grosszügigen, fest verglasten Elementen und
schmalen Öffnungsflügeln vor. Sämtliche Fassaden wurden in Dreifach-Isolierverglasung
mit Alurahmen ausgeführt. Die textilen Beschattungsbehänge werden per Motor gesteuert und im Sturz verborgen montiert.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Zukunftsweisend nachhaltig erstellt
Als Vorbild führt das Gebäude den Nutzern
vor, wie mit der Natur und ihren Ressourcen
sinnvoll umgegangen werden soll: Eine Photovoltaikanlage liefert Elektrizität für den Eigenbedarf, die Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist. Auch der Betrieb und
Unterhalt sollte umweltfreundlich erfolgen; so
63
Neubau Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen
Minergie-P-ECO
Innenaufnahmen Hannes Henz, Zürich
Bauherrschaft
Kanton Solothurn
Hochbauamt
Rötihof
Werkhofstrasse 65
4509 Solothurn
Tel. 032 627 26 03
www.bd.so.ch
Architekt
Stirnemann Architekten
BSA SIA
Badstrasse 34
5400 Baden
Tel. 056 210 42 96
www.st-ar.ch
Bauingenieur
MWV Bauingenieure AG
Bruggerstrasse 37
5400 Baden
Tel. 056 200 88 66
www.mwv.ch
HLKS-Ingenieur
Gruner Roschi AG
Untere Steingruben-
strasse 19
4500 Solothurn
Tel. 032 622 34 51
www.gruner.ch
Elektroingenieur
P. Keller + Partner AG
Rütistrasse 6
5400 Baden
Tel. 056 222 41 82
www.pkbaden.ch
64
wurden die Materialien und Installationen mit
unterschiedlicher Lebensdauer nicht mit der
tragenden Gebäudestruktur verbunden und
können entsprechend recycelt werden. Steigzonen sind in den Schrankschichten und in den
Schächten integriert und bleiben zugänglich,
was die Wartung erheblich verbessert. Natürlich garantiert die ECO-Zertifizierung den
Einsatz strengstens geprüfter Materialien, die
durchgehend umweltverträglich hergestellt
bzw. unbehandelt eingesetzt wurden und hervorragendes Innenraumklima bieten. Bei der
Heizung und Warmwasseraufbereitung wird
die Fernwärmeleitung der Kehrichtverbrennungsanlage Zuchwil genutzt. Die Wärme­
abgabe in den einzelnen Räumen erfolgt über
Radiatoren im Fassadenbereich. Eine elektronische Temperaturregulierung ermöglicht eine
bedarfsabhängige Regulierung der Heizung.
Natürlich sorgt die Lüftungsanlage für optimale Lernverhältnisse – die Lufteinführung in
die Räume erfolgt impulsarm über Quellluftauslässe, die unauffällig in die Schrankfronten
integriert wurden. Die Abluft wird unterhalb
der Decke abgesaugt und durch den Wärme­
tauscher des Lüftungsgeräts geführt. Zur
Energieverbrauchsminimierung erfolgt eine
Anwesenheits- und Luftqualitätsmessung;
nach diesen Parametern wird dann die Zuluftmenge reguliert. Durch die Personen- und
Gerätedichte sowie die lange, tägliche Nutzungsdauer wurde das Team mit relativ hohen
Raumtemperaturen konfrontiert. Um diesen
Temperaturspitzen entgegenzuwirken, wird als
Kältequelle in Synergie mit dem erstellten Rechenzentrum im Untergeschoss das vorhandene Grundwasser als natürliche Kühlung, ohne
Einsatz einer Kältemaschine, genutzt. Das zurückgeführte, erwärmte Grundwasser wird bei
Bedarf für die WC-Spülungen verwendet. Das
überschüssige Grundwasser wird in die nahe
gelegene Aare abgeleitet.
Die Abgabe der Kälte in den Räumen erfolgt
über das Lüftungssystem und die Radiatoren
im Fassadenbereich. Sollten im Zusammenhang mit dem Informatik-Unterricht in vorbestimmten Räumen höhere Wärmelasten als
erwartet auftreten, ist die Nachrüstung von
Kühldeckenpaneelen vorbereitet. Damit wird
das gelungene Bildungszentrum perfekt abgerundet.
❰
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
gruner.ch
InspIrIerend
für herausragende
LeIstungen.
InnovatIvI
für dIe WeLt von morgen.
Innovative Ingenieurleistungen in.deri
energie- und gebäudetechnik.
Gruner Roschi AG
sägestrasse 73, Ch-3098 Köniz, t +41 31 917 20 20
unt. steingrubenstrasse 19, Ch-4500 solothurn, t +41 32 622 34 51
www.gruner.ch
SAGLAN Standard-Produkte
mit verbessertem Lambda-Wert –
das Gute wird noch besser!
neu
Sager AG
Dornhügelstrasse 10, CH-5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87, Fax 062 767 87 80
[email protected], www.sager.ch
Der Firma SAGER ist es gelungen ihre beiden wichtigsten Glaswolle Standard-Produkte
SAGLAN (034) SBR und SAGLAN (034) SB 22
nochmals entscheidend zu verbessern. Die
­SAGLAN Sparrenrollen und Dämmplatten werden nur noch mit verbessertem Lambda-Wert
von 0,034 W/mK produziert. Beide Produkte
sind eco-1 zertifiziert und gemäss BBL besonders ökologisch was die Umweltbelastungspunkte betrifft. Folgende Eigenschaften sind
besonders erwähnenswert:
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
_ Hervorragender, deklarierter Lambda-Wert von 0,034 W/mK
_ Universelle Einsatzmöglichkeiten
_ Geringe Rohdichte = ideal zum Komprimieren
_ Dicken bis 300 mm (Platten), bis 260 mm (Rollen)
_ Ausgezeichneter Schallschutz
_ Brennt nicht, Brandverhaltensgruppe RF1 (BKZ 6q.3 / RtF A1)
_ Nachhaltige Produkte, eco-1 zertifiziert
_ Hervorragendes Preis / Leistungsverhältnis
Weitere Infos und Zertifikate
www.sager.ch, Startseite SAGER, SAGLAN (034) SBR & SB 22
65
Cheminéesanierung
Das Cheminée sanieren und zur
Zusatzheizung aufwerten
Die Vorteile einer Cheminéesanierung liegen auf der Hand: Tiefere Schadstoffemissionen,
bessere Energienutzung, längere Wärmeabgabe, attraktivere Gestaltung sowie mehr
Komfort in Bedienung und Unterhalt. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten und ein schönes Praxisbeispiel im bernischen Port.
Am Anfang war das Feuer
Mit einer blossen Daumenbewegung oder gar
per Knopfdruck sind wir heute imstande eine
Flamme zu entzünden – eine Selbstverständlichkeit. Dabei gehört die Beherrschung des
Feuers zu den höchsten kulturellen Leistungen
des Menschen, die sein Leben wie kaum eine
andere Entdeckung verändert hat. Feuer wur-
Technische Daten
Heizeinsatz Fabrikat Rüegg, Modell 720V Eco
Feuerung Front und rechts offen
Umluftventilator bedienbar über Regler
Nennwertleistung nach EN
Wärmeleistungsbereich
Wirkungsgrad nach EN
CO (bez. 13 Vol.% O2)
Staub (bez. 13 Vol.% O2)
66
10 kW
4,2–10,3 kW
78,4%
750 mg/Nm3
25 mg/Nm3
de nicht nur zum Kochen gebraucht, es diente
auch als Wärme- und Lichtquelle zum Schutz
gegen Kälte und Dunkelheit, hielt Raubtiere
oder Insekten fern. Zudem war ein offenes
Feuer oftmals Mittelpunkt des Gruppenlebens,
förderte Kommunikation und Solidarität. Im
Mittelalter wohnte man lange Zeit zusammen
in grossen Burghallen und scharte sich zum
Schlafen um die wärmenden Flammen. So
wird das französische Wort für Haushalt und
Heim «le foyer» auch heute noch für Feuerstelle gebraucht. Die heutigen Cheminées zeugen von dieser Zeit, sind aber mittlerweile eher
zum Luxusobjekt geworden.
Viele Cheminées sanierungsbedürftig
In den 1970er und 1980er Jahren erlebte das
Cheminée einen Boom und gehörte fortan in
Einfamilienhäusern und in vielen Wohnungen
zum Standard. Damals wurden meist offene
Systeme gebaut, bei denen im Betrieb sehr
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Holzenergie Schweiz
MEHR ALS WÄRME, SEIT 1955
viel warme Luft durch den Kamin entweicht:
300–500 m3 pro Stunde. Fehlt nach einer wärmetechnischen Sanierung die nachströmende
Frischluft, verhindert das Luftmanko den ordentlichen Abzug der Abgase durch den Kamin:
Das Cheminée «zieht» nicht richtig. Allerdings
genügen offene Cheminées den heutigen Anforderungen selbst dann nicht mehr, wenn sie
einwandfrei funktionieren. Denn der beträchtliche Luftabzug durch den Kamin entzieht dem
Raum Wärme, die Verbrennungstemperaturen
sind tief und die Emissionswerte entsprechend
schlecht. Um Effizienz, Umweltbilanz und Ästhetik zu optimieren sowie das Cheminée zu
einer modernen Zusatzheizung aufzuwerten,
stehen eine Reihe verschiedener Sanierungsmöglichkeiten bereit.
3 Warmluft-Cheminée
Mit einem modernen Warmluft-Einsatz wird
das Cheminée zur vollwertigen Zusatzheizung, die durch eine ausgereifte Bauweise tiefe Emissionswerte garantiert. Hierbei gibt das
Warmluft-Cheminée bereits kurz nach dem
Anfeuern Wärme ab, davon rund 30% direkt
über die Scheibe. Bedingt durch die Grösse des
Einsatzes muss das alte Cheminée wie auch
der Rauchfang abgerissen werden. Lediglich
der Kamin dient weiterhin seinem Zweck. Für
Abbruch und Wiederaufbau ist mit 4–6 Arbeitstagen zu rechnen.
Autor Michael Tibisch
Leiter Kommunikation,
Holzenergie Schweiz
4 Hypokaustensystem
Warmluft-Einsätze erbringen eine ausreichend grosse Heizleistung, um damit zusätzliche Speicherwände zu erwärmen. Über einen
Die Sanierungslösungen kurz vorgestellt
1 Verglasung
Massgefertigte Einsätze, in der Regel aus Keramikglas und Profilstahl, sind die einfachste
und kostengünstigste Art ein offenes Cheminée zu sanieren. Diese Lösung führt zwar
noch zu keinem nennenswerten Heizbeitrag,
reduziert aber den Luftabzug durch den Kamin auf rund 50 m3 pro Stunde. Die Schliessung des Feuerraums ermöglicht ausserdem
höhere Verbrennungstemperaturen und damit
eine verbesserte Effizienz. Um diesen Effekt zu
erzielen, muss die Verglasung sehr sorgfältig
und dicht montiert sein. Ferner sollten sich
die Glastüren nicht nur öffnen, sondern für die
Reinigung auch aushängen lassen.
2 Heizkassette
Durch den Einbau einer Heizkassette lässt sich
bereits ein Heizbeitrag erzielen. Heizkassetten
sind in verschiedenen Dimensionen erhältlich,
verfügen über doppelte Wände und einen integrierten Ventilator. Die unterhalb des Feuerbodens angesaugte Raumluft wird erwärmt und
wieder an den Wohnraum abgegeben. Mittels
Luftschieber lässt sich das Feuer gut regulieren. Grosser Pluspunkt dieser Sanierungsvariante ist der geringe Arbeitsaufwand durch die
Beibehaltung des ursprünglichen Cheminées.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
67
Cheminéesanierung
Holzenergie Schweiz
Ventilator angetrieben, zirkuliert 150°C heisse
Luft durch hohle Tonelemente, um dann, auf
etwa 80°C abgekühlt, unterhalb des Feuerbodens wieder dem Heizaggregat zugeführt
und von diesem erneut erhitzt zu werden. Die
Hypokaustenwände lassen sich im Prinzip in
verschiedenen Räumen und sogar auf verschiedenen Stockwerken anordnen, wobei der
Spielraum bei Sanierungen durch die vorhandene Raumeinteilung eingeschränkt ist.
5 Cheminée mit Nachhheizfläche
Diese Variante vereinigt die Vorteile des Cheminées mit denen eines Kachelofens: Einerseits bleiben die Flammen sichtbar und
verbreiten so Gemütlichkeit, andererseits speichert die Nachheizfläche die Wärme und gibt
sie während 8–12 Stunden in Form von wohliger Strahlungswärme wieder ab. Statt Warmluft wie beim Hypokaustensystem zirkulieren
hierbei Abgase durch die Nachheizflächen des
Cheminées, das meistens über eine Sitzbank
verfügt und vom Hafner individuell gestaltet
wird. Neben Keramikkacheln kommen für die
äussere Gestaltung auch Sandstein, Granit und
Marmor in Frage oder glatt verputzte Flächen.
Für den Abriss des alten Cheminées und den
Aufbau des neuen Ofens muss mit 6–10 Arbeitstagen gerechnet werden.
Stein für Stein zum neuen Cheminée
Das Feuer lodert weiter
Im Sommer letzten Jahres erwarben der Immobilientreuhänder Dominique Griner und die
Was muss ich beachten?
Welche Möglichkeiten stehen beim Umbau/Sanierung der Feuerstelle zur Verfügung: Einfache Verglasung, Einbau einer Heizkassette oder Bau einer neuen Anlage? Welche Form der Sanierung steht
betreffend Preis, Leistung und Effizienz im Vordergrund?
Wie muss ich vorgehen?
Beratung durch kompetentes Fachpersonal. Wenn man sich für eine
Umbauvariante entschieden hat, Offerten einholen. Lieferfrist und
Zeitaufwand für den Einbau berücksichtigen. Referenzobjekte von
der ausführenden Firma anfragen.
Mit welchen Kosten sind zu rechnen?
Verglasung einer Feuerstelle je nach Grösse und Form
Fr.   2 000.– bis Fr.   3 500.–
Heizkassette, je nach Grösse und Form Fr.   4 000.– bis Fr.   6 500.–
Umbau des gesamten Cheminées
Fr. 12 000.– bis Fr. 16 000.–
68
Pflegefachfrau Christine Marthaler zusammen
mit ihren beiden Töchtern Elin und Aurélie in
Port im Berner Seeland ein Eigenheim. In den
Monaten bis zu ihrem Einzug am 20. November 2015 unterzogen sie das 1969 erbaute
Haus einer Totalsanierung. Dabei bestand ein
zentrales Teilprojekt aus dem Abriss und der
Neugestaltung des alten Cheminées: «Wir hatten schon im vorherigen Haus ein Cheminée,
das oft zum Einsatz kam. Darauf wollten wir
nicht mehr verzichten müssen», gesteht der
gelernte Hochbauzeichner. Zwar wurde die
ursprünglich offene Feuerstelle in den 80er
Jahren mit einer Heizkassette nachgerüstet,
wies aber lediglich einen Wirkungsgrad von
etwa 30% auf und wirkte optisch nicht mehr
zeitgemäss: «Zunächst standen Platzbedarf
und Ästhetik im Vordergrund, im Zuge weiterer
Überlegungen wollten wir aber auch Effizienz
und Funktionalität optimieren«, schildert Griner. Daraufhin beauftragten sie die Odermatt
Cheminéebau GmbH aus dem solothurnischen
Bettlach mit der Planung und dem Bau der
neuen Anlage.
Aufwertung auf ganzer Linie
Anhand von Prospekten der Firma Rüegg Cheminée AG diskutierte der Ofenbauer gemeinsam mit der Bauherrschaft die verschiedenen
Sanierungsmöglichkeiten und entschieden
sich letztlich für ein modernes Warmluft-Cheminée in zeit- und schnörkellosem Design. Zuvor nahmen allerdings die Abrissarbeiten des
alten Cheminées unerwartet viel Zeit in Anspruch: «Es waren derart viele Armierungseisen verbaut, dass wir am Schluss nicht sicher
waren, ob wir unseren Hochsicherheits-Luftschutzbunker abgebaut haben oder wirklich
nur ein Cheminée», scherzt der zweifache
Familienvater. Daraufhin wurden die Aussenwand hinter und seitlich des Cheminées wie
auch die Decke im Innenbereich isoliert und
gedämmt: «Einerseits um einen Wärmeverlust
zu verhindern, andererseits als Brandschutz
gegenüber der Holzkonstruktion», erklärt der
Ofenbauer Markus Odermatt. Durch eine optimale Verbrennung und Wärmeabgabe mit
neuster Technik liess sich der Wirkungsgrad
auf stattliche 78,4% verbessern. Die alte Feuerstelle verwandelte sich in eine veritable Zusatzheizung, dank deren Sanierung nicht nur
das heimelige Ambiente aufgewertet wurde,
sondern auch der Ölkessel im Keller in den
Zwischensaisons ein paar Tage länger ausgeschaltet bleiben kann.
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
69
EFH Familie Julia Max und Stefan Schneeberger Lommiswil
«Ein Vorbild sein
für unsere Kinder»
Von Anita Bucher
Wenn eine Architektin und ein Gebäude­
techniker ein eigenes Haus bauen, ist das
Ergebnis: Ein moderner Bau mit best-
möglicher Haustechnik. Ein Haus, das so zur Schule gehen, werden sie feststellen, dass
das Haus ihrer Eltern keinen Kamin hat aus
dem es im Winter raucht, wie das bei anderen
Häusern der Fall ist. Vielleicht werden sie dann
zum ersten Mal fragen, wie denn das mit der
Heizung Zuhause funktioniert.
gut funktioniert, dass es nicht nur das Minergie-A-Label trägt, es wurde auch vom
Schweizer Solarpreis ausgezeichnet.
«Mir ist wichtig, dass ich meinen Kindern später einmal erklären kann, in was für einem
fortschrittlichen Haus sie wohnen», erzählt
Stefan Schneeberger. Noch aber sind Mika
und Kimo zu klein, um den Erklärungen ihres
Vaters zu folgen. Erst später, wenn sie mal
70
Energie aus Sonne und Erdreich
Verantwortlich dafür ist das optimale Zusammenspiel der gewählten Gebäudetechnik,
das Fachgebiet von Ökologiespezialist Stefan
Schneeberger, der für die gesamte Planung
selber verantwortlich war. Die Sonnenenergie
nutzt er gleich doppelt. Zum einen ist da die
dachintegrierte Photovoltaikanlage, zum ande­
ren sind es südlich die grossen Fensterflächen,
welche die passive Sonnenenergie ideal aufnehmen und an die Räume abgeben. Zur ak-
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Minergie-A
tiven Raumbeheizung gehören aber auch eine
Erdsonden-Wärmepumpe und eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung.
Brillant ist auch seine Lösung für die Brauchwarmwasseraufbereitung, da er dafür die Abwärme von Kühlschrank und Kochherd nutzen
kann. Diese wird nämlich in den Technikraum
hinter der Küche geführt. Hier steht auch der
Wärmepumpenboiler, der wiederum Energie
aus dem Raum bezieht und damit das Wasser
in seinem Innern aufheizt.
Energie sparen ist ein Riesenthema im Hause
von Stefan Schneeberger und Julia Max. Das
Haus ist vollständig mit Best-in-Class-Haushaltsgeräten und zu 95% mit Led-Leuchten
ausgerüstet. 7500 Kilowattstunden Strom hat
die Solaranlage auf dem Dach im ersten Betriebsjahr produziert. 6500 haben das Haus
und seine Bewohner verbraucht. Eine mehr
als positive Bilanz!
Ästhetik versus Ökologie
«Wir haben alles richtig gemacht», resümiert
Schneeberger nach eineinhalb Jahren Wohnen.
«Nur bei der Solaranlage hätten wir mehr
­herausholen können», ergänzt er dann. Hier
kommt seine Partnerin ins Spiel. Julia Max ist
Architektin. Ihr Haus hat sie selbst entworfen
und auch die Bauleitung dafür selbst gemacht.
Da es sich um einen Holzelementbau handelt, konnte das zweigeschossige Haus innert
vier Monaten Bauzeit fertiggestellt werden.
Verwendet wurde ausschliesslich Holz aus
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
71
EFH Familie Julia Max und Stefan Schneeberger Lommiswil
Minergie-A
Schweizer Wäldern. Auch die Fassadeneinkleidung kommt in Holz daher. Die vorvergraute
Fichtenschalung wirkt modern, ist wetterbeständig und benötigt keine Unterhaltsarbeiten.
Auf dem Dach kam es schliesslich zur Kompromisslösung zwischen Schneeberger und
Max: Eine komplette Dacheindeckung mit Solarplanels kam aus finanziellen Gründen nicht
in Frage. So wählte die Architektin für die
dach­integrierte Solaranlage Panels aus, welche dieselbe Grösse hatten wie die passende
Eterniteindeckung. Nicht die günstigste, aber
bestimmt die ästhetisch schönste Lösung.
Bauherrschaft
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Ausgezeichnet vom Schweizer Solarpreis
Das nachhaltige und CO2-neutrale Plusenergiehaus der Familie Schneeberger und Max
wurde schliesslich im September 2015 mit einem Diplom des Schweizer Solarpreises ausgezeichnet. Dies bescherte dem Paar ein reges
Medieninteresse und einigen Politikerbesuch
aus Gemeinde und Kanton. Es scheint: Sie alle
sind ein bisschen mit stolz darauf, dass dieses
für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnete Haus
in der kleinen solothurnischen Gemeinde Lommiswil steht. Und natürlich darauf, dass es von
Lommiswiler Einwohnern selbst geplant und
umgesetzt wurde.
Schneeberger und Max freuen sich ebenfalls
über das rege Interesse, blicken aber in erster
Linie nach vorne. «Wichtig ist, dass wir das,
was wir glauben, unseren Kindern auch vorleben.» Deshalb wird Schneeberger auch weiterhin noch x-Mal aufstehen um einzugreifen,
wenn er hört, dass Klein Mika wieder mit dem
Wasserhahn spielt. Es wird noch eine Weile gehen, bis der Kleine versteht, was Energie und
Ressourcen sparen bedeutet.
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei
regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit
zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät
Verschleisserscheinungen aufweisen, was Reparaturen nötig macht. Und was dann? Wenn
die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode
aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das
neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist,
kann es dauern.
boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen
hingegen enthalten ökologische Kältemittel
und sie weisen einen weiteren wesentlichen
Vorteil auf: Durch die moderne Technologie
erreichen die neuen Wärmepumpen ganzjährig eine hohe Effizienz, was zu geringeren
Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der
Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die
Anschaffungskosten sind zwar nicht unwesentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz
zu unplanmässigen Reparaturausgaben.
Kommt Zeit, kommt Rat
Da ist es doch besser, sich frühzeitig über einen Austausch Gedanken zu machen. Ist die
Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein
Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren Modelle
bieten einige Vorteile: Durch moderne Technologien erreichen sie eine wesentlich höhere
Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch
die Modernisierung deutlich verringert werden. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen
vielfach noch über umweltschädliche Kältemittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver-
Gut geplant ist halb geheizt
Wer einen Austausch im Frühling oder Sommer ins Auge fasst, ist für die kommende
Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen
sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein geeignetes Modell aussuchen und mittelfristig
einen passenden Termin für Installation und
Inbetriebnahme reservieren. Es macht also
Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung
frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach
dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten
Winter.
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Mehrgenerationenhaus Gunzgen
Generationenhaus
mit Split-Level
Von Anita Bucher
Dieses Zweifamilienhaus im solothurnischen
Gunzgen überzeugt sowohl mit dem
Energie­standard als auch mit der Grundidee.
Ganz nah beieinander teilt man sich Keller,
Waschküche und andere Infrastruktur. Durch die getrennten Eingänge lebt aber
trotzdem jeder für sich.
«Ich bin selbst in einem Generationenhaus
aufgewachsen», erzählt einer der Bauherren
und gerät ins Schwärmen. In dem 3-Familienhaus, das sein Grossvater erbaut hat, wohnte
er zusammen mit seiner Familie, den Grosseltern väterlicherseits und der Grossmutter
74
mütterlicherseits. Dass jeder jedem half und
zwar in allen Belangen war für ihn ganz selbstverständlich. Genau so wollte er eines Tages
wieder wohnen.
Die Gelegenheit bot sich als er selber eine
­Familie gegründet hatte. Die Schwiegermutter
unterstützte die junge Familie bereits ab Geburt der beiden Kinder regelmässig. Durch das
herzliche Verhältnis bot sich das Zusammenwohnen geradezu an. Es fehlte lediglich noch
ein geeignetes Grundstück.
Split-Level schafft Raum
Dieses fanden die beiden Paare schliesslich
über das Oltner Architekturbüro H-O Oegerli
Markus in einem Einfamilienhausquartier in
Gunzgen. Nun ging es daran das passende
Haus zu entwerfen. Die beiden Parteien wa-
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Minergie-P
ren sich sofort einig, dass sie übereinander
wohnen möchten, die junge Familie unten, die
älteren Semester oben. In der Planung nicht
ganz einfach, da die junge Familie genügend
Platz benötigte. Relativ schnell war klar: Auf
dem 760 m2 grossen Grundstück würde sich
der notwendige Raum für beide Parteien nicht
auf zwei Geschossen unterbringen lassen. Was
nun? Der Architekt hatte die rettende Idee: Ein
Split-Level im Sous-Terrain schafft genügend
Platz für alle Bedürfnisse.
Der Bau besteht aus zwei ineinandergeschobenen Quadern. Einer davon ist unterkellert,
im anderen befinden sich im Sous-Terrain
das Eltern-Schlafzimmer und Büro der Familie. Über die halbgeschossige Treppe gelangt
man ins Erdgeschoss, wo sich Wohnzimmer
und Küche befinden. Wiederum um ein halbes
Geschoss versetzt sind schliesslich die beiden
Kinderzimmer zu finden. Die 3,5-ZimmerWohnung der Schwiegereltern befindet sich
in den Obergeschossen der jeweiligen Quader.
Auch hier sind die beiden Wohnungsteile um
ein halbes Geschoss versetzt.
Die Treppen zwischen den Gebäudeteilen wurden als Raumerlebnis ausformuliert. So sind
im Hausinnern helle Räume mit spannenden
Durchblicken entstanden. In beiden Wohnungen erfolgte der Ausbau mit viel Holz. Gerne
hätte die Bauherrschaft die Decken in sichtbarem Beton belassen. Da aber ein gewöhnlicher Beton sichtbar belassen gegenüber den
anderen Oberflächen optisch nicht genügte,
wurden die Decken mit einem Weissputz über-
zogen.
Niedriger Verbrauch – hoher Komfort
Den Minergie-Standard kannte die Familie
­bereits von ihrem letzten Eigenheim. Für sie
war sofort klar, dass man diesen anstreben
und eine Komfortlüftung einbauen soll. Das
Architekturbüro unterstützte ihn hierbei sofort.
H-O Architekten verfügt über viel Knowhow im
Minergie-Bau. So konnte schlussendlich sogar
der Minergie-P-Standard erreicht werden.
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
75
Mehrgenerationenhaus Gunzgen
Minergie-P
schoben wirkt. Das Dach bietet Platz für zwei
gedeckte Autoabstellplätze und schützt die
Bewohner beim Hauszugang vor Witterungseinflüssen. Die mehrheitlich ruhige Fensteranordnung und die eher dunkle Fassade verleihen dem Bau eine gewisse Würde. Erst auf
den zweiten Blick fallen besondere Details, wie
etwa die Gestaltung der Geländer, die besondere Putzstruktur auf der Fassade mit Übergängen oder der heraus gezogene Dachrand
auf.
Gebaut wurde in Massivbauweise mit Aussendämmung, wobei die Dämmebene konsequent
um die ganze Gebäudehülle gezogen wurde.
Die Heizenergie wird über eine Luftwasserwärmepumpe bezogen. «Die Heizkosten sind
schon deutlich geringer als bei einem gewöhnlichen Bau», freut sich die junge Familie. Zwei
Lüftungsgeräte versorgen die jeweiligen Wohnungen mit Frischluft. Ein Komfort, auf den
die Bewohner ebenfalls nicht mehr verzichten
möchten.
Objektstandort
Banackerstrasse 17
4617 Gunzgen
Einfache, ehrliche Architektur
Äusserlich präsentiert sich das Haus eher
zurückhaltend, unauffällig. Mit dem grossen
weissen Vordach wurde ein dritter Quader geschaffen, der wie in die anderen zwei hineinge-
Getrennt und doch gemeinsam
Durch separate Eingänge an verschiedenen
Orten bleibt die Privatsphäre für beide Parteien gewahrt und die Wohnungen könnten
zu einem späteren Zeitpunkt auch von Fremden genutzt werden. Im Hausinnern wurden
die beiden Wohnungen so konzipiert, dass die
Fallstränge von Elektro- und Wasserleitungen
ideal zusammengenommen werden konnten
und so bereits beim Bau Geld gespart werden
konnte. Zuunterst, im unterkellerten Teil hat
jede Partei ein eigenes Abteil. Die Waschküche
wird geteilt. Ein Wohnkonzept, das für beide
Parteien auch neun Monate nach dem Einzug
noch völlig stimmt: «Wir helfen uns gegenseitig», beschreibt der Familienvater das Verhältnis zu seinen Schwiegereltern. «Klar, zurzeit
unterstützen sie uns mehr, in dem sie die Kinder hüten. Irgendwann wird das ändern. Wir
werden für die beiden im Alter da sein, wenn
sie dann ihrerseits Hilfe brauchen», bekräftigt
er.
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H-O Oegerli Markus
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Aargauerstrasse 182, Postfach 805
8010 Zürich
Tel. 043 317 22 22, www.energie360.ch
Erneuerbare Energien/Wärmepumpen
Wenger Fenster AG
Chrümigstrasse 32, 3752 Wimmis
Tel. 033 359 82 82
www.wenger-fenster.ch
Fenster und Türen
Odermatt Cheminéebau GmbH
Bielstrasse 52, 2544 Bettlach
Tel. 032 645 40 10
www.odermatt-ofenbau.ch
STIEBEL ELTRON AG
Industrie West, Gass 8, 5242 Lupfig
Tel. 056 464 05 00, www.stiebel-eltron.ch
Erneuerbare Energien/Photovoltaik
Dämmstoffe
EgoKiefer AG
Schöntalstrasse 2, 9450 Altstätten SG
Tel. 071 757 33 33
www.egokiefer.ch
Energie- und Gebäudetechnik
Flumroc AG
Industriestrasse 8, 8890 Flums
Tel. 081 734 11 11, www.flumroc.ch
Saint-Gobain ISOVER AG
Route de Payerne 1, 1522 Lucens
Tel. 021 906 01 11, www.isover.ch
isofloc AG
Soorpark, 9606 Bütschwil
Tel. 071 313 91 00, www.isofloc.ch
Meyer Burger (Switzerland) AG
Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun)
Tel. 033 221 28 00, www.meyerburger.com
Enerconom AG
Brückfeldstrasse 16, 3001 Bern
Tel. 031 380 33 33
www.enerconom.ch
BE Netz AG
Industriestrasse 4, 6030 Ebikon
Tel. 041 319 00 00, www.benetz.ch
clevergie gmbh, Region Bern
Gemeindehaus 118, 4954 Wyssachen
Tel. 062 966 00 66, www.clevergie.ch
Krummturmstrasse 11, 4500 Solothurn
Tel. 032 625 04 25
Gruner Roschi AG
Sägestrasse 73, 3098 Köniz
Tel. 031 917 20 20
www.gruner.ch
Untere Steingrubenstrasse 19
4500 Solothurn
Tel. 032 622 34 51
Sager AG
Dornhügelstrasse 10, 5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87, www.sager.ch
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
solarUp energie GmbH
Cheseryplatz 3, 3780 Gstaad
Tel. 033 748 10 31, www.solarup.ch
Weitere führende Unternehmen
finden Sie auf Seite 84
77
IG Passivhaus Mittelland
IG Passivhaus – mehr als eine
Informationsgemeinschaft
Die Informationsgemeinschaft Passivhaus Schweiz ist ein Zusammenschluss von kompetenten Unternehmen, die sich seit Jahren intensiv mit dem nachhaltigen Bauen
beschäftigen. Aufgrund der weltweit angespannten Lage und volatilen Preisen bei fossilen
Energieträgern und um die Klimaziele im Sinne der Energiestrategie 2050 zu erreichen liegt es auf der Hand, den Energiebedarf zu minimieren und konsequent erneuerbare
Energien zu nutzen. Dafür setzen sich die Mitglieder mit Kompetenz und Überzeugung ein.
Der Passivhaus-Standard ist sinnvoll, technologisch ausgereift, wirtschaftlich und
­garantiert dem Kunden das strikte Einhalten der Richtlinien und beste Planungs- und
Ausführungs­qualität.
Zielsetzungen
Dabei verfolgt die IG-Passivhaus folgende Ziele:
_ Förderung von Gebäuden, die mindestens
dem Minergie-P Standard entsprechen
_ Maximaler Beitrag zur Absenkung des Verbrauchs nicht erneuerbarer Energien
_ Ressourcenschonung durch minimale Energie- und Materialflüsse in der Bau- und Betriebsphase sowie beim Rückbau
_ Sicherstellung internationaler Kontakte für
einen Erfahrungs- und Wissensaustausch
und zur Stärkung einer europäischen Passiv­
hausbewegung
_ Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder durch
Kurse und aktiven Erfahrungsaustausch
Um diese Ziele zu verwirklichen, fördert der
Verein mit Hilfe seiner Mitglieder die Organisation von kooperativen, effizienten Bauprozessen, ohne Leerläufe und Reibungsverluste
und eine optimale Ausführungsqualität zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei
der Arbeit der IG Passivhaus ist die Promotion
des Passivhaus- und Minergie-P-Standards
bei öffentlichen und privaten Institutionen und
Personen. Jedes Jahr im November stellt der
«Internationale Tag des Passivhauses» einen
besonderen Höhepunkt dar. Bei diesem Anlass
geben die Fachleute der IG-Passivhaus ihren
grossen Erfahrungsschatz direkt an wissbegierige künftige Bauherrschaften und Besucher
weiter. Darüber hinaus ist die IG-Passivhaus
auch bei regionalen Messen des Baugewerbes
vertreten und bietet interessierten Kunden
eine aktive Informationsplattform.
Vorteile
Immer mehr Menschen entscheiden sich für
den Passivhausstandard. Die Vorteile – ob bei
Neubauten oder Sanierungen – sind offensichtlich:
_ Tiefere Energiekosten (Selbstversorgung durch
PV-Anlagen)
_ Platzsparende, unkomplizierte, wartungsfreundliche Haustechnik
_ Maximaler Komfort, minimale Unterhaltskosten
_ Grosse Planungs- und Investitionssicherheit
_ Höhere Werterhaltung / Nachhaltigkeit
_ Wichtiger Beitrag an unsere Klimaziele
_ Geringeres Schadenrisiko
Unsere Mitglieder:
ARCHITEKTEN FH SIA 4500 SOLOTHURN
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Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
IG Passivhaus Mittelland
IG Passivhaus Mittelland
Nach dem Vorbild der IG Passivhaus Ostschweiz gruppiert sich unter der initiativen
Leitung von Markus Oegerli eine starke Fraktion Mittelland. Ein ausgewogenes Netzwerk
von ausgesuchten Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Haustechnik und Handwerk
bietet damit alle Vorteile und Dienstleistungen
zum Bauen im Passivhausstandard auch im
Mittelland.
Neue Mitglieder und Interessenten sind herzlich willkommen!
Markus Oegerli
Präsident IG Passivhaus Mittelland
H - O Architekten SIA AG
Katzenhubelweg 1
4600 Olten
Tel. 062 213 96 97
www.h-o.ch
www.igpassivhaus.ch
Holzbau AG, Bellach
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
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Linde Zuchwil
Jugendstil
trifft Neuzeit
Von Carmen Nagel Eschrich
Erfreulicherweise tauchen schweizweit
immer mehr Sanierungen im Minergie-PStandard auf. Dabei ist die Umsetzung der
einzelnen Energiesparmassnahmen nicht
immer ganz einfach, vor allem dann, wenn
es sich um historische Bausubstanz handelt.
Mustergültig gelang die Aufgabe bei der
Villa Linde in Zuchwil, Kanton Solothurn, die dank motivierter Bauherrschaft heute
anmutig und stolz im nachhaltigen Glanz
erstrahlt.
An prominenter Lage in Zuchwil entstand im
Jahre 1899 ein stolzes Jugendstilgebäude. Es
wurde als Wohn- und Gewerbehaus konzipiert:
Das Erdgeschoss bezog in den Anfangsjahren
ein Gasthaus mit beliebtem Tanz- und Unterhaltungssaal, in das weniger öffentliche Ober-
geschoss kamen Wohnungen. Dieses Mischverhältnis funktionierte etwa hundert Jahre
sehr gut, bis das Gebäude 1988 durch einen
radikalen Umbau in ein irisches Pub seiner
Seele beraubt wurde: Es zählte der Profit, so
wurden rasch unansehnliche Markisen über
die Fenster gestreift und verschiedene Anbauten vorgenommen. In den oberen Stockwerken
zog eine neue Diskothek – Anspruch an historisch gepflegten Bestand hegte die junge Besucherschar wenig, denn das trendige Angebot
war überwältigend. Der Ansturm hielt gut zehn
Jahre an, doch mit jedem Besitzerwechsel
schien etwas verloren zu gehen – schliesslich
verkam die Villa zu einem heruntergekommenen Rotlichtbetrieb und Nachtclub.
Der Neustart
Ein Gebäudebrand bereitete dem fragwürdigen
Dasein 2013 ein Ende, und ein neuer Besitzer
übernahm die Liegenschaft. Er lieferte endlich die lang ersehnte Auseinandersetzung mit
dem grossen Potenzial der historischen Immobilie: Äusserlich wurde die epochentypische
Verdachung über den Fenstern frisch aufbereitet, die ornamentalen Giebel widerspiegeln
nun abermals aufrichtig die ursprüngliche
Idee der Bekrönung. Eindrucksvoll und zentral angeordnet lädt das reich dekorierte Eingangsportal, darüber ein Balkon mit filigran
geschmiedeter, verschnörkelter und restaurierter Balkonbrüstung. Farblich setzt sich die
80
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Modernisierung Minergie-P
Rubriktitel
Ebene der Dekoration in dunklem Beige von
der elfenbeinfarbenen Hauptfassade ab, und
sämtliche Spenglerarbeiten wurden anhand
alter Vorlagen in Kupfer nachgearbeitet. Auch
im Innenraum wurde die künstlerische Gestaltung der alltäglichen Dinge des Jugendstilbauwerks zu neuem Leben erweckt. Eine Nutzung
wertet das Gebäude auf, denn im Erdgeschoss
lädt heute eine Snackbar mit Terrasse. Hier
befindet sich auch die Hotelrezeption, um in
eines der zwanzig modernen Hotelzimmer der
oberen Geschosse einzuchecken. Minergie-P perfekt integriert
Doch der Weg dahin war anspruchsvoll, in 15
Monaten Bauzeit wurde zuerst das Gebäude
entkernt, um es dann in seiner ursprünglichen
Eleganz und Schönheit im regen Austausch mit
der Denkmalpflege aufzubauen. Doch damit
nicht genug, denn die Bauherrschaft wünschte
auch eine energetische Verbesserung, die am
Ende mit der Minergie-P-Zertifizierung belohnt
wurde. Dazu wurde das Dach von aussen mit einer druckfesten PIR-Isolation 240 mm isoliert,
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
im Innenraum wurde zwischen und unter den
Sparren zusätzlich Dämmung eingebaut. Die
zugigen Fenster wichen neuen Holzfenstern
mit Isoliergläsern (U-Wert 0,5) und wurden –
wie aus alten Unterlagen hervorging – im wohl
ursprünglichen Weinrot gestrichen. 300 mm
Dämmung auf den Aussenwänden sorgen für
eine zuverlässige Gebäudehülle, die mit geglätteten Gipsplatten verkleidet spielend die
Anforderungen an den Minergie-P-Standard
erfüllt. Die bestehende Gasheizung wurde
durch einen Wärmetauscher ersetzt. Beheizt
wird das Haus neu mit Fernwärme der Regio
Energie Solothurn. Zwei 1600-Liter-Wärmespeicher, aufbereitet über den Wärmetauscher, decken den gesamten Warmwasserbedarf, und die alte Warmluftheizung wurde
durch effiziente Heizkörper ersetzt. Innen wie
aussen erstrahlt das Gebäude in neuem Glanz
und bietet Zuchwil endlich wieder eine respektable und dabei noch überaus nachhaltige
Landmarke.
❰
Bauherrschaft
Vari Immobilien AG
Hauptstrasse 46
4528 Zuchwil
Tel. 079 277 24 16
Planung / Architektur
Frisana AG
Solothurnstrasse 18
3315 Bätterkinden
Tel. 032 665 70 55
Planung Minergie-P
ENSAL
Diether Lüthi
Grüttstrasse 7
4552 Derendingen
Tel. 032 512 38 08
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BE Netz AG / Walter Küng AG
So baut man heute
Beim Neubau standen für den Bauherren von Anfang an Nachhaltigkeit, Regionalität der Baustoffe und erneuerbare Energien im Mittelpunkt der Planung. Im Januar konnte die junge Familie das Einfamilienhaus in Inwil beziehen – ein Traum wurde wahr.
Die Solaranlagen planten sie von Anfang an
ein. Das perfekte Resultat sind die Südwestund Nordost-Dachfläche mit vollflächig integrierten Solarstrom-Anlagen und bestens
angepassten Dachfenstern, sowie die Vakuumröhren-Anlage an der Balkon-Brüstung.
Bildquelle: BE Netz
82
Sonnenenergie Tag und Nacht
Der produzierte Strom wird in einer Batterie
gespeichert, was zu einem sehr hohen Eigendeckungsgrad führt. Dadurch lässt sich mit
dem Energiespeicher ohne Unterbruch auch
in der Nacht Sonnenstrom nutzen. Der Neubau zeigt schön auf, dass ein «ganz normales
Haus» als Plusenergiehaus funktioniert und
das mit der aktuellen Technik ganz nach dem
Motto: «So baut man heute!»
Ergänzt wird die PV-Anlage mit einer heizungsunterstützenden Solarthermie-Vakuumröhren-
Anlage, die das Brauchwarmwasser wärmt
und durch ein wassergeführtes System die
Nassräume und Keller heizt. Durch die passive
Nutzung der Sonne und die thermische Solaranlage wird der Grossteil des Hauses beheizt,
die restliche Wärme wird durch die StückholzHeizung mit Strahlungswärme erzeugt. Auch
das Regenwasser wird durch einen Tank und
ein separates System zur Spülung der Toiletten
genutzt.
Holz aus der Region
Das Gebäude selbst wurde mit Voll-Holz aus
dem Kanton Obwalden und Luzern erbaut,
durch die Holzwände entsteht eine hohe Behaglichkeit. Auch hier achtete die Bauherrschaft auf regionale und ökologische Materialien. Durch viel Masse ist das Gebäude träge
und speichert die Wärme sehr gut. Mit der
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Technischer Fachbeitrag
Rubriktitel
Walter Küng AG in Alpnach hat die Familie einen Holzbauer gefunden, der mit dem Produkt
holzpur perfekt ihre Wünsche erfüllen konnte.
Ein Haus aus Massivholz ist neben grosser Erdbebensicherheit auch noch äusserst resistent
im Brandfall: In einem Versuch in Österreich
wurde ein Feuer entzündet, der Raum daneben
mit einer 10 cm starken Massivholzwand abgeschirmt. Erstaunlicherweise erwärmte sich
dort die Temperatur nur um 9,5 Grad. Eine Betonwand hingegen brennt zwar nicht, gibt die
Hitze aber um ein Vielfaches schneller weiter.
Die hohen Temperaturen führen zur Selbstentzündung der umliegenden Materialien, der
Brand breitet sich umso schneller aus. Doch
nicht nur dieser Gedanke allein lässt einem
im Holzhaus friedlich schlafen: denn wer von
unbehandeltem Holz umgeben schläft, erholt sich erwiesenermassen besser. Das Herz
kommt pro Nacht mit über 3000 Herzschlägen
weniger aus. Nachforschungen haben ergeben,
dass Kinder in einem Holzschulhaus leistungsund aufnahmefähiger sind als in Glas- und Betonbauten.
Sind auch Sie an einem nachhaltigen Eigenheim aus Massivholz interessiert und möchten
ihren eigenen Solarstrom erzeugen oder ihr
Warmwasser durch die Sonne erhitzen? Gerne
beraten wir Sie.
❰
BE Netz AG
Industriestrasse 4
6030 Ebikon LU
Tel. 041 319 00 00
www.benetz.ch
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Walter Küng AG
Chilcherlistrasse 7
6055 Alpnach Dorf
Tel. 041 672 76 76
www.kueng-holz.ch
83
Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren
Energie- und Gebäudetechnik
Holzbau
Klima/Kälte/Wärme
Ringstrasse 15, 4600 Olten
Tel. 062 776 53 13
Beer Holzbau AG
Obere Zollstrasse 76
3072 Ostermundigen
Tel. 031 934 22 88, www.beer-holzbau.ch
CTA AG
Hunzikenstrasse 2, 3110 Münsingen
Tel. 031 720 10 00, www.cta.ch
Heizung/Lüftung/Sanitär
Holzbauingenieur
ibe institut bau + energie ag
Höhenweg 17, 3006 Bern
Tel. 031 357 53 13, www.ibe.ch
Lufttechnik / Komfortlüftung
Badertscher+Co AG
Zentweg 13, 3006 Bern
Tel. 031 938 13 81, www.baco.ch
Indermühle Bauingenieure HTL/SIA
Scheibenstrasse 6, 3600 Thun
Tel. 031 954 14 64, www.i-b.ch
Zehnder Group Schweiz AG
Moortalstrasse 3, 5722 Gränichen
Tel. 062 855 11 11
www.zehnder-systems.ch
Zimmerei / Schreinerei
Kälte und Klima
Hauenstein
Heizung Lüftung Sanitar
U. Hauenstein AG
Thunstrasse 12, 3612 Steffisburg
Tel. 033 439 10 00
www.hauensteinag.ch
F. Zaugg AG
Bierigutstrasse 22, 3608 Thun
Tel. 033 334 86 22, www.zaugg.com
Tutto bene!
Walter Küng AG
Chilcherlistrasse 7, 6055 Alpnach Dorf
Tel. 041 672 76 76, www.kueng-holz.ch
Ihr Partner für
erneuerbare Energien.
BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich
Tel 041 319 00 00 | www.benetz.ch
FÜR EIN NATÜRLICHES
ZUHAUSE AUS HOLZ
www.kueng-holz.ch
84
Nachhaltig Bauen | 2 | 2016
Zehnder Group Schweiz AG
Rubriktitel
Technischer Fachbeitrag
Neue Generation Zehnder ComfoBox
Intelligente Kombi-Lösung für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung
mit Copeland Invertertechnik
Mit der neuen Version seiner ComfoBox stellte
Raumklimaspezialist Zehnder auf der Swissbau 2016 in Basel eine intelligente Kombination aus komfortabler Raumlüftung und Sole/
Wasser-Wärmepumpe vor. Die Wärmepumpe
verfügt als erste Europas über Copeland Invertertechnik. Das heisst, spezielle Scroll-Verdichter ermöglichen eine weit höhere Effizienz
Als intelligente KombiLösung vereint die neue
Zehnder ComfoBox die
gesamte notwendige
Haustechnik für Heizen,
Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung.
Die optimal aufeinander
abgestimmten Kompo­
nenten sorgen für die
effiziente Funktion und
einen reibungslosen, wartungsarmen Betrieb.
Die neue Zehnder ComfoBox verfügt über die erste
Wärmepumpe in Europa
mit Copeland Invertertechnik. Die Copeland
Invertertechnik bietet mit
ihren speziell entwickelten
Scroll-Verdichtern eine
weitaus höhere Effizienz
als traditionelle Verdichter.
Darüber hinaus passen die
hocheffizienten Zirkulationspumpen ihre Drehzahl
an die Heiz- oder Kühl­
bedürfnisse an. So wird der
Energieverbrauch auf ein
Minimum reduziert.
als konventionelle Systeme. Zudem minimieren hocheffiziente Zirkulationspumpen durch
Drehzahlanpassung an die Heiz- oder Kühl­
bedürfnisse den Energieverbrauch.
Die neue Zehnder ComfoBox vereint die gesamte Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften
und Warmwasserbereitung in einem kompakten Gerät. Optimal abgestimmte Komponenten
sorgen für hocheffizienten, reibungslosen und
wartungsarmen Betrieb. Das System ist sehr
geräuscharm und vibrationsfrei mit lediglich
42 dB Schallemission. Als All-in-One-Lösung
einfach zu planen und schnell zu installieren
auf einer Aufstellfläche von nur 0,5 m², kann
es via Modbus in das Hausleitsystem integriert
werden. Die Bedienung ist komfortabel über
Touchscreen möglich.
Die Zehnder ComfoBox eignet sich auch ­ideal
für Niedrigenergie-Häuser. Das integrierte
Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 550 SR ist
mit Standardwärmetauscher erhältlich (bis
zu 95% Wärmerückgewinnung) oder wahlweise mit Enthalpietauscher, der neben hoher Wärme­rückgewinnung zusätzlich Feuchte
aus der Abluft zurückgewinnt. Die Copeland
Invertertechnik, europaweit erstmals in einer
Wärme­pumpe eingesetzt, ist dank spezieller
Scroll-Verdichter weit effizienter als traditionelle Systeme: Permanent-Magnet-Motoren
passen die Verdichter in einem weiten Leistungsbereich an die Heizbedürfnisse an. Die
modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe bietet eine Heizleistung von 3–12 kW (B0/W35°C)
bei einer Leistungszahl COP (B0/W35°C) von
4,6. Auch die Zirkulationspumpen der Energieklasse A richten ihre Drehzahl nach den Heizoder Kühlbedürfnissen. Ein elektronisches
Expansionsventil ermöglicht eine genauere
Steuerung der Kühlmittelmenge, das verbessert die Anströmung des Verdampfers und somit die Effizienz. ❰
Zehnder Group Schweiz AG
Zugerstrasse 162, CH-8820 Wädenswil
Tel. 043 833 20 20, [email protected]
www.zehnder-comfosystems.ch
Bilder: Zehnder Group Schweiz AG, Gränichen.
Wenger Fenster AG
Publireportage
Wenger Fenster AG –
gut gerüstet für die Zukunft!
Die Wenger Fenster AG produziert in Wimmis und Blumenstein Fenster, Eingangstüren,
Schiebeelemente und Verglasungen sowie Dachfenster. Der verantwortungsvolle Umgang mit
Ressourcen ist im Leitbild der Unternehmung verankert und die Produktionsbetriebe sowie
die Fahrzeuge erfüllen die höchsten Anforderungen an Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit.
Bestes Energiesparfenster
www.topten.ch
Das beste Energiesparfenster der Schweiz heisst Eiger
Pollux 82 (topten.ch). Mit der
Einführung der Energieetikette wurden die Wenger Hauptprodukte mit der höchsten
Klasse A ausgezeichnet. Mit
diesem Label lässt sich das
Energieverhalten von Fenstern erkennen und
vergleichen. Neu werden auch die Energiegewinne durch die Sonneneinstrahlung mit berücksichtigt.
Dachfenster
Ausserhalb von Standardlösungen oder in Ver­
bindung mit In-Dach Photovoltaik Anlagen
kommen Wenger Dachfenster zum Einsatz. Sie
überzeugen mit flächenbündiger Ganzglasoptik
und höchsten Wärmedämmwerten und eignen
sich für verschiedenste Dachtypen. Mit dem
Dachfenstersystem können Solardächer ohne
technische Kompromisse mit schönem Design
ausgestattet werden. Der grosse Erfolg mit den
Dachfenstern und Dachverglasungen war Motivation genug, die Produktpalette in diesem Bereich zu erweitern. Für Indachsysteme von zehn
Photovoltaik-Herstellern werden Lösungen angeboten. Auch individuelle Dachverglasungen
für schützenswerte Objekte oder anspruchs­
volle Neubauten sind beliebt.
Wenger Fenster AG
Chrümigstrasse 32
3752 Wimmis
Tel. 033 359 82 81
www.wenger-fenster.ch
Berner Unternehmenspreis
NEUE ENERGIE 2016
Ein grosser Tag in der Geschichte der Wenger
Fenster AG war der 22. Juni 2016. An diesem
Tag wurde dem Unternehmen der Berner Unternehmerpreis NEUE ENERGIE 2016 verliehen.
Die Firma überzeugte die Jury als Muster-KMU
hinsichtlich Betrieb, Innovation und sozialer
Nachhaltigkeit. Die funktionalen, energetisch
hochwertigen und optisch perfekt integrierbaren Fenstersysteme und Dachfenster für Solardächer sind die Kernkompetenz des Unternehmens. Ausserdem beeindruckte die Jury auch
der verantwortungsvolle Umgang mit Energie
im Betrieb, der im Leitbild der Unternehmung
verankert ist.
❰
Foto: BE Netz AG, Ebikon
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