Das Fachjournal 2 | 2016 N A C H H A LT I G BAUEN Bern | Solothurn Anspruchsvoll: 2000-Watt-Areale am Beispiel der Siedlung Stöckacker Süd Kultiviert: Nachhaltige Gastlichkeit im Saanenland Wegweisend: Gesamtsanierung Überbauung Fröschmatt Nachahmenswert: Mehrgenerationenhaus in Gunzgen Ein Produkt der Gerber Media, Zürich Mit Contracting zu Ihrer individuell besten Energielösung Als erfahrener Contractor mit über 150 Anlagen planen, finanzieren, bauen sowie betreiben wir Ihre Energieanlagen. Lassen Sie sich beraten: 043 317 25 25 Erfahren Sie mehr unter: energie360.ch/contracting Energie 360° AG · Aargauerstrasse 182 · Postfach 805 · 8010 Zürich · www.energie360.ch Inhalt Titelbild: Gesamtsanierung Überbauung Fröschmatt-/ Zypressenstrasse Bern, Minergie-P-ECO Fachbeiträge 40 2000-Watt-Areal Stöckacker Süd, Bern Dr. Heinrich Gugerli, Projektleitung 2000-Watt-Areale 46 Nachhaltig sanieren – schon vorher an nachher denken! Nadine Koppa, Geschäftsstelle eco-bau 66 Das Cheminée sanieren und zur Zusatzheizung aufwerten Michael Tibisch, Leiter Kommunikation Holzenergie Schweiz Objektvorstellungen 3 Jugendherberge Gstaad-Saanenland, Minergie-P-ECO 17 Burgergemeinde Thun, Neubauprojekt Minergie-P-ECO 24 MFH Hühnerbühlstrasse Bolligen, Minergie-A 35 Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse Bern, Minergie-P-ECO 50 EFH Grossaffoltern, Plusenergiehaus Minergie-P 56 Gymnasium Strandboden Biel, Minergie-P-ECO 61 Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen, Minergie-P-ECO 70 EFH Lommiswil, Minergie-A 74 Mehrgenerationenhaus Gunzgen, Minergie-P 80 Modernisierung Villa Linde Zuchwil, Minergie-P Rubriken Impressum Herausgeber Gerber Media Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich Telefon 044 341 16 41 www.gerbermedia.ch Grafik / Layout click it AG Seetalstrasse 2, 5703 Seon www.clickit.ch Druck SuterKeller Druck AG Schönenwerderstrasse 13, 5036 Oberentfelden www.suterkeller.ch Redaktion Gerber Media Anita Bucher, Carmen Nagel Eschrich www.gerbermedia.ch Gastautoren Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin, Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern Esther Gassler, Regierungsrätin Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartementes des Kantons Solothurn Nadine Koppa, Verein eco-bau Michael Tibisch, Holzenergie Schweiz Fotos Atelier für Fotografie René Rötheli, 5400 Baden www.rrphoto.ch Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft) Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der ­aus­drücklichen Genehmigung des Verlages. Einzelverkaufspreis: CHF 14.– Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.– 43/49 Innovationen 69 Redaktionelle Partner 77/84 Führende Unternehmen Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 1 Editorial Kanton Bern Nachhaltiges Bauen als Schlüssel für die Energiewende und den Klimaschutz Ist nachhaltiges Bauen der Schlüssel für die Energiewende und den Klimaschutz? Diese Frage kann ich ganz klar mit JA beantworten. Zuerst zum Klimaschutz: Heute werden knapp 50 Prozent des schweizerischen Energieverbrauchs für Gebäude aufgewendet. Umgerechnet sind dies ein Drittel aller Schweizer CO2-Emissionen. Der weitaus grösste Teil wird durch die Wärmeproduktion für Gebäude mit Öl- und Gaskesseln emittiert. Der Gebäudebereich steht in der Schweiz beim Klimaschutz im Rampenlicht. Die CO2-Reduktion wird energisch vorangetrieben. Beispielsweise mit der CO2-Abgabe, aber auch mit Gebäudeprogrammen. Damit fördern Bund und Kantone energetische Sanierungen und die Nutzung erneuerbarer Energien. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung kennen wir alle: Steigende Temperaturen, vermehrte Extremwettereignisse, Dauerregen und Hochwasser. Wir alle müssen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zum Beispiel indem wir unsere Häuser energetisch sanieren oder auf erneuerbare Energien umsteigen und so weniger CO2-Emissionen produzieren. 2 Ein Wohngebäude, das vor 1970 erbaut wurde, verbraucht heute im Schnitt 15 Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Bei einem Neubau liegt der Verbrauch bei nur 3,5 Liter. Der Energieverbrauch bei Neubauten ist also rund vier Mal tiefer. Dies sind eine grosse Differenz und ein grosses Potential zur Einsparung bei bestehenden Gebäuden. Und das ohne Komforteinbusse. Im Gegenteil! Nutzen Sie die Erneuerung Ihrer Liegenschaft und vermindern Sie den Energieverbrauch mit gezielten Massnahmen! Nur so kann der Wert Ihres Hauses langfristig gesichert und der Komfort verbessert werden. Die Sanierung von Gebäuden ist angesichts der grossen Kosten, der weitreichenden Entscheide und der Einschränkungen während den Bauarbeiten eine grosse Herausforderung. Aber es lohnt sich, wie das folgende Beispiel zeigt: Vor kurzem durfte ich das 50. Plusenergiegebäude im Kanton Bern besichtigen. Das typische Berner Bauernhaus stammt aus dem Jahre 1942 und wurde umfassend saniert. Hinter einer idyllischen Fassade verbergen sich drei gemütliche Wohnungen und gleichzeitig ein kleines Kraftwerk. Wie ist das möglich? Dank sehr guter Wärmedämmung, mit einer Erdsonden-Wärmepumpe sowie einer Photovoltaik-Anlage und energieeffizienten Geräten produziert das Haus überschüssigen Strom, der zum Beispiel für Elektro-Autos oder -Bikes genutzt werden kann. Projekte wie dieses erfüllen mich mit Stolz und zeigen, dass Plusenergiegebäude auch bei Altbauten möglich sind. Nachhaltiges Bauen ist ein Schlüssel für die Energiewende und den Klimaschutz! Ich danke allen innovativen Hausbesitzern für Ihren Elan und Ihre Entschlossenheit. Sie tun, was getan werden muss. Sie sind die lebendige Energiewende und wahre Klimaschützer. Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin, Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Jugendherberge Gstaad Saanenland Minergie-P-ECO Das Einfache kultivieren Von Carmen Nagel Eschrich So lautet das Ziel der Schweizer Jugendherbergen, die seit fast hundert Jahren Reisende mit günstigen Übernachtungsmöglichkeiten begeistern. In den Anfangsjahren wurden oft historische Bauten bezogen, ein Pferdestall, eine Villa oder Fabriken spannend umgenutzt. Mittlerweile entstehen auch zahl- reiche nachhaltige Neubauten, wie kürzlich im Saanenland: Mustergültig integriert sich die Jugendherberge Gstaad Saanenland mit zukunftsweisender Minergie-P-ECOZertifizierung in die örtliche Baukultur. Foto: Alexander Gempeler, Bern Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Ökologisch, ökonomisch und sozial – so will die gemeinnützige Organisation der Schweizer Jugendherbergen in der Gesellschaft auftreten und gesehen werden. Von diesen drei Eigenschaften sollen alle profitieren: zum einen die Reisenden, die hier ein Zuhause fernab von daheim finden sollen, zum anderen steht auch die Organisation als Arbeitgeberin hinter diesen Werten. Angestellte berichten von einem äusserst angenehmen Arbeitsumfeld. Als Bauherrschaft steht die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus stolz hinter dem Ziel der integralen Nachhaltigkeit, das in einem gelebten Konzept auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Ebene umgesetzt wird. Sie setzt auf gute Integration und gepflegte Nachbarschaft mit Ortsansässigen und vertraut auf lokale Arbeitskräfte und Materialien – im Betrieb kommen regionale Produkte auf den Tisch. Jeder Bau wird wirtschaftlich und sozialverträglich erstellt, ohne auf den höchsten Anspruch an die Architektur zu verzichten. Bei der Konstruktion stehen Langlebigkeit und Gebrauchstauglichkeit im Vordergrund, was der Grauenergie stark zugutekommt und einen wirtschaftlichen Betrieb gewährleistet. Sensible Architektur Um neue Architektur in einen bestehenden gewachsenen Ort oder eine urbane Situation einzufügen, ist Fingerspitzengefühl gefragt. Das verlief in der touristischen Region des Berner Oberlands nicht immer so glücklich; sie musste sich wegen der steigenden Übernachtungszahlen schnell entwickeln. Aus einem Wettbewerb für den Neubau der Jugendherberge Gstaad Saanenland ging das Architekturbüro Bürgi Schärer aus Bern als Sieger hervor: ­Gezielt analysierte das Team die bestehende Situation und orientierte sich daraufhin weniger an den neuesten Veränderungen im Dorf, sondern setzte auf eine Weiterentwicklung und Neuinterpretation der gewachsenen Region – damit sollte eine ehrliche Brücke zur tradi­ tionellen Baukultur im Saanenland errichtet 3 Jugendherberge Gstaad Saanenland werden. Typisch dafür ist die Kombination aus einem massiven Sockel und natürlich verwitterten Obergeschossen aus Holz. Ein ausladendes, schützendes Dach gehört hier im rauen Bergklima ebenso zum typischen Dorfbild wie die Bandfenster in der Holzverschalung. Die meisten alten Häuser sind fast quadratisch und profitieren somit von höchster Kompaktheit – an diesen architektonischen Grundprinzipien orientierten sich die kreativen Planer. Knick in der Optik Es empfängt ein schlichter Kubus mit weit auskragendem Dach und dem typischen, quer zum Hang liegenden First. Der Baukörper wird mit jedem Geschoss ein wenig ausladender und gewinnt auf jeder Etage ein paar Zentimeter an Grösse, was sich am Versatz in der unbehandelten Fichtenholzfassade ablesen lässt – ein Merkmal traditioneller Häuser dieser Gegend, das man auch von Fachwerkhäusern mit Überständen kennt. Eine weitere Asymmetrie prägt die Fassade zur Süd- und Eingangsseite; sie knickt ein wenig ein und erreicht mit der konkaven Form eine einladende Geste. Zusätzlich vergrössert diese Massnahme die Terrasse vor dem Haupteingang und ermöglicht so angenehme Betriebsamkeit auf der hauseigenen Piazza. Man erreicht sie über eine aussen liegende Treppe von der Strasse, die ebenso wie das gesamte Sockelgeschoss vor Ort mit rauer Bretterschalung betoniert wurde. Ein Rücksprung markiert den Haupteingang, und die robuste Holztür empfängt mit warmer Haptik. 4 Bodentiefe Fenster in den blanken Sichtbetonwänden geben den Blick in die Cafeteria und den Rezeptionsbereich frei. Die verschiedenen Einbauten aus örtlicher Esche prägen hier den Innenausbau, wie zum Beispiel der Klappladen der Essensausgabe, unter dem das Mittagessen bodenständig wie am Marktstand angerichtet wird. Zentrale Rolle auf dieser Etage spielt der Sitzofen aus Beton und Messing – zusammen mit der Infotheke, dem Kaffeeautomaten und den Zeitungen lädt der Bereich zum Verweilen und zum sozialen Austausch. Ein separates Spielzimmer ist die Antwort auf die Bedürfnisse der Kleinsten. Zum Hang hin wurden Küche, der Erschliessungskern mit Treppe und Lift sowie Bürobereiche angeordnet. Eingepasst in die Topografie Der Hang lässt die Nordfassade topografisch bedingt schrumpfen, die Ansicht erscheint hier weniger hoch und gedrungen. Clever entwickelten die Architekten eine Lösung, um massstäblich auf diese Tatsache einzugehen und ihr entgegenzuwirken: Wo an der Südfassade die Holzlatten horizontal gerichtet sind, wechseln sie zu den Querseiten und zur Rückseite hin unauffällig in eine vertikale Lattung – und schaffen so elegante Vertikalität. Im proportionalen Einklang dazu steht die Dachform, die sich vom grossen Süddach in zwei kleinere Satteldächer auf der Nordseite entwickelt. Geschickt nehmen sie einen kleinteiligeren Massstab an, als stünden hier zwei Gebäude, gegliedert durch ein dazwischenliegendes Treppenhaus. Es erschliesst die drei Zimmer­ etagen in Holzbauweise. Der Zimmermix mit total 160 Betten aus Zweier-, Vierer-, Sechserund Familienzimmern kann je nach Auslastung flexibel bespielt werden. Die Kombination machts: Hybridbauweise Das Sockel- und Erdgeschoss wurde in Sichtbeton erstellt, auf dem der vorfabrizierte, hoch wärmedämmende Holzbau gesetzt wurde. Die Fassaden und das Dach profitieren somit von der atmungsaktiven, diffusionsoffenen Bauweise, die zum Innenraum mit Verputz abrundet. Er wurde auf die naturbelassenen Einbauten aus Holz – wie Sitzbänke, Türen und Fensterlaibungen, aber auch den geölten Parkett – farblich abgestimmt. Im spannenden Kontrast zum warmen Holz tauchen auch ­Elemente in Sichtbeton auf und liefern neben statischen Eigenschaften auch reichlich ­Masse für Schallschutz und Trägheit. Viel Energie Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Minergie-P-ECO Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 5 Jugendherberge Gstaad Saanenland Bauherrschaft Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus Schaffhauserstrasse 14 Postfach 8042 Zürich Tel. 044 360 14 20 www.youthhostel.ch Architekt BÜRGI SCHÄRER Architektur und Planung AG Optingenstrasse 54 3000 Bern 25 Tel. 031 340 35 35 www.buergischaerer.ch Elektroplanung Ingenieurbüro Hanimann Gewerbestrasse 1 3770 Zweisimmen Tel. 033 722 35 90 www.hanimann.ch Minergie-P-ECO Fotos: Alexander Gempeler, Bern wird dank besten Dämmwerten und Luftdichtigkeit nicht aufgewendet, um ein optimales Raumklima zu erwirken, was auch mit der Minergie-P-ECO-Zertifizierung ausgezeichnet wurde: Mittels Fernwärme wird Brauch- und Heizwasser aufbereitet, eine Fussbodenheizung sorgt für warme Räume, und die Komfortlüftung gewährleistet jederzeit beste Luftqualität. Eingebaute Wassersparventile senken den Wasserverbrauch. Dank diesen zukunftsweisenden Massnahmen verabschiedet sich die veraltete und überholte Vorstellung eines überfüllten, stickigen Schlafraums mit zahlreichen Betten und gibt den Weg frei für neue, innovative Jugendherbergen, die wie nie zuvor Lust machen auf das einfache Reisen mit kleinem Geldbeutel. ❰ HLKK-Ingenieur Zurfluh Lottenbach GmbH Hertensteinstrasse 44 6004 Luzern Tel. 041 367 00 60 www.zurfluhlottenbach.ch Bauphysik / Akustik HSR Ingenieure AG Bahnhofstrasse 41 3700 Spiez Tel. 033 655 60 00 www.hsr-ingenieure.ch Fenster Wenger Fenster AG Chrümigstrasse 32 3752 Wimmis Tel. 033 359 82 82 www.wenger-fenster.ch 6 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 ALL-IN «ALL-IN» Jetzt mit BONUS Für die FLUMROC Dämmplatte COMPACT PRO. Liegenschaftseigentümer und Bauherrschaften profitieren direkt. FLUMROC COMPACT PRO Für die Verputzte Aussenwärmedämmung. BRANDSCHUTZ SCHALLSCHUTZ WÄRMEDÄMMUNG ÖKOLOGISCH FORMSTABIL www.flumroc.ch/allin Eine Lösung für die Zukunft Wärmepumpen für jedes Bedürnis. Investieren und profitieren mit Wärmepumpen | Mit STIEBEL ELTRON haben Sie Zugang zum saubersten, preiswertesten und krisensichersten Energielieferanten der Welt: an die Natur. Profitieren Sie von neusten Technologien aus eigener Entwicklung und Produktion - und entscheiden Sie sich für einen Systemanbieter, mit allen wichtigen komponenten aus einer Hand. Ob Neubau oder Modernisierung, eine Wärmepumpe von STIEBEL ELTRON ist in jedem Fall die richtige Lösung für eine gemeinsame, nachhaltige Zukunft. StiebelEltron_IM1.2_HM_RA_186x128_neu.indd 1 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Wärmepumpen vom Spezialisten. www.stiebel-eltron.ch 21.04.2016 13:30:42 7 Eternit (Schweiz) AG Berggasthaus Etzel Kulm: Energetisch Sanieren mit Swisspearl® INTEGRAL 2 – ästhetisch, ökologisch und sicher. Naturfreunde und Sportbegeisterte erfreuen sich ganzjährig am Restaurantbetrieb des Berggasthauses Etzel Kulm im Kanton Schwyz. Nach einem Hagelschaden entschloss sich die zuständige Genossenschaft Hoch-Etzel dazu, das sanierungsbedürftige Objekt aus den 60er Jahren einer «Radikalkur» zu unterziehen. Mit dem Blick auf den Leitsatz «Möglichst viel Natur auf dem Etzel-Kulm» wurde die hoch­ effiziente und ressourcenschonende Photovoltaikanlage Swisspearl® INTEGRAL 2 instal- liert. Bauherrschaft: Genossenschaft Hoch-Etzel Architekt und Bauleitung: Peter Hausmann Systemlieferant: Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen Eingesetzte Swisspearl® Produkte: Swisspearl® INTEGRAL 2 Photovoltaik-Module, Glas/Glas für erhöhte Ansprüche Swisspearl® DACHSCHIEFER «Gottardo» in 400 600 NATURA Vulcanit N 6520 Technische Details: Nennleistung: Modulfläche: Anzahl Module: Modultyp: 44,1 kWp = 51 000 kWh/a 262 m² 245 Swisspearl® INTEGRAL 2; 180 Wp Beteiligte Unternehmer: EW Höfe AG aus Freienbach F+W Holzbau AG aus Freienbach 8 Von den einmaligen Produkteigenschaften, wie der Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit, war die Genossenschaft Hoch-Etzel begeistert. Zudem überzeugte die Bauherren das Angebot, die komplette Dacheindeckung von der Eternit (Schweiz) AG zu beziehen. Die Eternit (Schweiz) AG ist nämlich Komplett­systemlieferant, das heisst das gesamte System – vom Solarmodul über den Schneefanghaken bis zu dem angrenzenden Dachschiefer – kommt aus einer Hand. Somit wurde die Nordseite von Etzel Kulm mit Swisspearl® DACHSCHIEFER «Gottardo» eingedeckt und an der Südseite das Solarsystem Swisspearl® INTEGRAL 2 angebracht. Mit ihrer rahmenlosen, flachen Form fügen sich diese Photovoltaikmodule perfekt in die Dachlandschaft des Berg­gasthauses ein, was die authentische Ästhetik bewahrt. Zeitversetzt kann das Berggasthaus aus unterschiedlichen Quellen bis zu 75% seines Energiebedarfs selbst abdecken. Die Genossenschaft Hoch-Etzel hat nicht zuletzt durch die Wahl der nachhaltigen Systemlösung Swisspearl® INTEGRAL 2 den Grundstein für die energetische Unabhängigkeit des Berg­ gasthauses gelegt. ❰ Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Publireportage Über die Eternit (Schweiz) AG: Mit Erfindergeist und Expertenwissen entwickelt die Eternit (Schweiz) AG aus natürlichen Rohstoffen innovative und nachhaltige Produkte für die Gebäudehülle, den Innenbau und den Garten – ganz im Zeichen von Ästhetik, Qualität und Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Die Swisspearl® Produkte aus den Werken Niederurnen und Payerne sind aus der Schweizer Baukultur nicht wegzudenken und haben längst auch die übrige (Bau-) Welt erobert. Das Unternehmen arbeitet weltweit mit annähernd siebzig Vertragspartnern zusammen und garantiert so jederzeit die Nähe zu seinen Kunden. Oberstes Prinzip und Motor der Eternit (Schweiz) AG sind dabei der eigene hohe Anspruch an die Qualität und der erklärte Wille, in kontinuierlicher Partnerschaft mit Architekten, Designern, Verarbeitern und dem Baustoffhandel zukunftsweisende, funktional wie ästhetisch überzeugende Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. www.swisspearl.ch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Eternit (Schweiz) AG 8867 Niederurnen Tel. 055 617 11 11 9 Saint-Gobain ISOVER AG Natura by ISOVER – Dämmstoffe aus Recyclingglas mit pflanzlichem Bindemittel ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch äusserst günstige Ökobilanzdaten aus. Sie bewähren sich deshalb seit vielen Jahren für Gebäude mit hohem ökologischem und gesundheitlichem Anspruch – beispielsweise für MINERGIE-ECO-Bauten. Das «Natura»-Sortiment In tiefen Konzentrationen kann unser Körper Formaldehyd problemlos abbauen. Trotzdem ist Formaldehyd in Innenräumen unerwünscht: Bei regelmässiger hoher Exposition kann es zu Reizungen oder Schädigungen der Atemwege kommen. Beim ökologischen Bauen dürfen deshalb keine formaldehydhaltigen Produkte eingesetzt werden. Saint-Gobain ISOVER AG hat als einziger Schweizer Hersteller von Mineralwolle-Dämmstoffen ein formaldehydfreies Bindemittel auf Basis rasch nachwachsender pflanzlicher Rohstoffe entwickelt. Die damit hergestellten naturfarbenen Dämmstoffe mit der Bezeichnung «Natura» erfüllen die höchsten Ansprüche für gesundes Wohnen und die strengen Kriterien Dämmstoffvergleich, Wärmedurchlasswiderstand R = 5[(m2 K)/W] 70’000 60’000 50’000 40’000 30’000 20’000 Kork ρ = 160 kg/m3 XPS ρ = 30 kg/m3 Schaumglas ρ = 130 kg/m3 EPS ρ = 30 kg/m3 PF ρ = 35 kg/m3 PUR ρ = 30 kg/m3 Schaumglas ρ = 100 kg/m3 Weichfaserplatte ρ = 140 kg/m3 EPS ρ = 15 kg/m3 Steinwolle ρ = 60 kg/m3 Glaswolle ρ = 30 kg/m3 Glaswolle ρ = 20 kg/m3 Steinwolle ρ = 30 kg/m3 ISOVER-Glaswolle2 ρ = 30 kg/m3 0 Zellulose ρ = 55 kg/m3 10’000 ISOVER-Glaswolle1 ρ = 20 kg/m3 Umweltbelastungspunkte UBP [Pt/m2] 80’000 Quelle: KBOB-Liste 08.2014 / Umwelt-Produkte-Deklaration Saint-Gobain Isover AG, Stand August 2014 1 2 10 z.B. UNIROLL 035 z.B. PB M 032 der freiwilligen Gütezeichen in Bezug auf Produkteemissionen – bestätigt durch das Eurofins-Zertifikat «Indoor AirComfort GOLD». Die massgebenden Dämmstoffe für die Innenanwendung werden mit diesem neuen Bindemittel produziert und gehören zum «Natura»Produktsortiment. Minimale Umweltbelastung Verschiedene Indikatoren quantifizieren die Umweltbelastung von Baustoffen oder Gebäuden und ermöglichen damit Vergleiche. Die gebräuchlichsten sind «graue Energie» und Umweltbelastungspunkte UBP. Die graue Energie quantifiziert den kumulierten Energieaufwand aus nicht erneuerbaren, insbesondere aus fossilen und nuklearen Quellen. Die UBP hingegen lassen eine umfassende Bewertung zu, indem sie die Umweltbelastungen durch die Nutzung von Energieressourcen, von Land und Süsswasser, durch Emissionen in Luft, Gewässern und Boden sowie durch die Beseitigung von Abfällen auch mitberücksichtigen. Die ISOVER-Dämmstoffe zeichnen sich durch äusserst günstige Ökobilanzen aus – sowohl bei der Betrachtung der Umweltbelastungspunkte als auch bei der grauen Energie. Die Gründe dafür sind vielfältig: die Waadtländer Firma optimiert die Produktion laufend und konnte so innerhalb der letzten 10 Jahre den Energieverbrauch um 10 Prozent senken. Seit 2013 bezieht Saint-Gobain ISOVER AG ausschliesslich erneuerbaren Strom aus lokalen Flusswasser-Kraftwerken. Bei der Sanierung von zwei Gebäuden am Firmensitz in Lucens hat das Unternehmen in Kooperation mit ­Romande Energie zudem auf dachintegrierte Solaranlagen gesetzt, die erneuerbaren Strom für 340 Haushalte produzieren. Auch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Publireportage das pflanzliche Bindemittel der «Natura»-Produktelinie reduziert die Umwelteinflüsse. Detaillierte und transparente Informationen zur ökologischen Qualität von ISOVER-Glaswolle liefern die Umweltproduktedeklarationen von Saint-Gobain ISOVER AG und die KBOB-Liste «Ökobilanzdaten im Baubereich». Sowohl was die Grauenergie-Werte und die UBP betrifft, belegen die ISOVER-Produkte unter den ökologischen Dämmprodukten die ersten Plätze. Für ECO-Bauten empfohlen Formaldehydfrei und günstige Ökobilanzdaten – das sind die zwei zentralen Kriterien für gesunde und ökologische Gebäude, welche die ISOVER-»Natura»-Dämmprodukte problemlos erfüllen. Der Verein eco-bau bestätigt diese Eigenschaften und bewertet die leichten «Natura»-Produkte von ISOVER mit der höchsten Einstufung als «sehr gut geeignet für MINERGIE-ECO, 1. Priorität nach ECO-BKP».❰ Quellen: www.eco-bau.ch/Instrumente/ – Eco-Produkte www.isover.ch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Saint-Gobain ISOVER AG Route de Payerne 1, 1522 Lucens Tel. 021 906 01 11, www.isover.ch 11 Meyer Burger (Switzerland) AG Solarsystem für höchste Ästhetik und maximale Energie in alpinen Regionen Elektrofach- und Dachdeckerkompetenz erfolgreich kombiniert Das Gstaader Solarunternehmen solarUp GmbH hat grosse Erfahrung mit der Installation von gebäudeintegrierten Solarsystemen an Gebäuden im Chaletstil und ist in der Region stark verankert. Die Elektroplanungs- und Dachdeckerspezialisten bieten den Kunden gesamtheitliche Energiekonzepte mit intelligenten Speicherlösungen und Eigenverbrauchsoptimierung aus einer Hand. In den letzten vier Jahren hat die Firma zahlreiche Solarsysteme fachmännisch installiert, die eine Energiemenge für umgerechnet 280 Haushaltungen produzieren. Wegen des erfreulichen Resultats dieser Solarinstallationen weist die Region Gstaad eine der höchsten Solaranlagedichte der Schweiz auf. Solarsystem speziell für alpine Regionen Alpine Regionen stellen mit den hohen Schneeund Windlasten extreme Anforderungen an Solarsysteme. Das Technologieunternehmen Meyer Burger hat speziell für diese Bedürfnisse das passende System entwickelt. Das extrem roChalet in Gstaad mit komplett eingedecktem PV-Dach / 22 kWp 12 buste Solarsystem MegaSlate® Alpin kann problemlos bis Bezugshöhen von 2000 m ü. M. eingesetzt werden und ist auf eine Modulbelastung von 8000 N/m² geprüft. Das System kann beliebig mit integrierten Dachfenstern, thermischen Kollektoren und Schneefang ergänzt werden. 100% PV mit individuellen Modulen Die Sanierung des Chalets umfasst die Gebäudehülle mit PV und neuer Isolation, in Kombination mit einer Wärmepumpe und Erdwärmesonde. Dieses Chalet ist das erste Objekt, das im alpinen Raum komplett mit Photovoltaik bedeckt wurde. Sogar die beiden Dachgiebel wurden passgenau mit Photovoltaik ausgerüstet. Das Energiedach produziert mit jährlich über 20 000 kWh die gesamte notwendige Energie für das ganze Haus. Die solarUp-Spezialisten verbauten gekonnt zusätzlich systemintegrierte Dachfenster, Blindmodule und einen Schneefang. Die perfekte Umsetzung der Chalet-Renovation fand sofort grossen Gefallen in der Bevölkerung und hat, als Vorzeigeobjekt in der Region Gstaad, eine Sanierungswelle ins Rollen gebracht. Dachgiebel mit PV und perfekt integriertem Schneefang Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Technischer Fachbeitrag Solar- und Wasserkraftwerk Elektrizitätsgenossenschaft Gsteig / 24 kWp Elektrizitätsgenossenschaft Gsteig Damit die hochgesteckten Ziele der Energiestrategie erreicht werden können, gewinnt die dezentrale Stromerzeugung an Bedeutung. In dieser Hinsicht und mit privater Initiative wurde im Jahre 2014 das alte Wasserkraftwerk der Elektrizitätsgenossenschaft Gsteig komplett saniert. Der ideale Mix von Sonne und Wasser, kombiniert mit neuster Technologie, ermöglicht dem Kraftwerk die Energieproduktion um über 40% zu steigern. Das MegaSlate® Alpin Solardachsystem bietet mit vier verschiedenen Standardmodulen die notwendige Flexibilität für eine perfekte Integration in die Formensprache des Gebäudes. Hotel Restaurant Arc-en-ciel in Gstaad Der traditionelle Familienbetrieb entschied sich für eine komplette Dachsanierung mit neuer Wärmedämmung, Dachfenstern und Solaranlage. Gleichzeitig sollte eine ganzheitliche Energiesanierung im Gebäude den hohen Energieverbrauch bedeutend senken. Die Dach- und Elektroplanungsspezialisten der solarUp GmbH fanden die perfekte Lösung. Die in die Jahre gekommene Küchenausrüstung wurde durch energieeffiziente Geräte ersetzt. Neuste LED-Beleuchtungstechnologie ersetzt die stromfressenden Glühlampen. Die Meyer Burger Solarstromanlage wurde einzig Christiane Matti, in den Dachbereichen integriert, wo die Dach­ Hotel Restaurant Arc-en-ciel: aufbauten keine Verschattung verursachen und eine ganztägige Besonnung garantiert ist. «Es ist ein gutes Gefühl, Die jährlich produzierte Sonnenenergie von einen Teil unserer Energie 23 000 kWh wird komplett im Hotel verbraucht mit der Sonne wirtschaftlich und ermöglicht somit im Restaurant kulinariselber zu produzieren.» sche Höhenflüge zur Freude der Gäste. Gelungene Dachsanierung Hotel Restaurant Arc-en-ciel in Gstaad / 25 kWp Geschäftshaus an der Promenade in Gstaad Inmitten der Kernzone entstand der Ersatzbau eines Geschäftshauses. Das alte Gebäude wurde komplett abgerissen und nach heutigem Standard neu aufgebaut. Um den äusserst strengen Auflagen des Gstaader Baureglements zu entsprechen, suchte die Bauherrschaft eine optimale und ästhetische Lösung für die neue Dacheindeckung. Die erfahrenen Solarprofis der solarUp GmbH rüsteten das Geschäftshaus mit einer MegaSlate® Alpin Solaranlage mit sechs integrierten und elektrisch bedienbaren Dachfenstern aus. Die dadurch gewonnene Solarenergie wird direkt im Geschäftshaus verbraucht und trägt nachhaltig zur Energiebilanz des Gebäudes bei. Dieser gelungene Ersatzbau liegt direkt an der Gstaader Promenade, umgeben von historischen Gebäuden und passt perfekt ins Ortsbild. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Geschäftshaus im Dorfkern von Gstaad / 26 kWp 13 Meyer Burger (Switzerland) AG Technischer Fachbeitrag Denkmalgeschützte Scheune in Saanen mit neuster PV-Technologie / 13,65 kWp Denkmalgeschützte Scheune Die Bauherrschaft konnte, mit Unterstützung des Rubi-Fonds, die denkmalgeschützte Scheune in Saanen restaurieren. Dabei wurde die südöstliche Sei- Statement Bauherr: te des Daches mit «Hätte ich gewusst, wie filigran neuster Solartech- und ästhetisch das Solardach wirkt, nologie ausgerüstet. hätte ich die andere Dachseite Sie produziert jähr- ebenfalls mit PV eingedeckt.» lich über 13 000 kWh Sonnenenergie. Die beachtliche Menge Energie wird direkt im Nachbargebäude, das mit Wärmepumpe und Erdwärmesonde ausgerüstet ist, verbraucht. Ermöglicht wird dies mit der Einmalver­ gütung, mit welcher Statement Bau- und Planungs- der Sonnenstrom prikommission Saanen: mär selbst vor Ort «Wir danken Ihnen für die wirklich und Stelle verbraucht wird und nur der Übersehr gelungene Renovation dieses landschaftsprägenden Gebäudes.» schuss ins öffentliche Netz eingespeist wird. Chalet im klassischen Stil Das im klassischen Chaletstil erbaute Einfamilienhaus mit der vollflächig integrierten MegaSlate® Alpin Solaranlage deckt 100% des Energiebedarfs der Familie ab. Die gesamt produzierte Sonnenenergie von jährlich über 15 000 kWh wird für das Wohnhaus mit Wärmepumpe und Erdwärmesonde bereitgestellt. Das robuste Schneefangsystem mit SchneeStoppern und Schneefang garantiert auch im höchsten Winter die nötige Sicherheit auf dem Vorplatz. 14 Neubau Chalet in Saanen / 15,8 kWp Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 EgoKiefer – Mehr als nur Fenster und Türen Überzeugen Sie sich selbst. youtube.com/egokieferag MegaSlate ® Solarfassade montagefreundlich, kostengünstig, ästhetisch Effiziente und platzsparende Energiegewinnung mit der Gebäudehülle Kostengünstige, selbstamortisierende Solarfassade mit hohem Energieertrag Die MegaSlate® Solarfassade ermöglicht eine flexible Gestaltung von Fassadenverkleidungen und lässt sich perfekt in die Formensprache der Gebäude integrieren. Das System wird durch massgefertigte Spezialmodule ergänzt. Basierend auf dem erfolgreichen MegaSlate® Solardachsystem, garantiert die MegaSlate® Solarfassade bestes Preis-Leistungsverhältnis. www.meyerburger.com Sonnenenergie von Ihrem Dach Ihr lokaler Spezialist für die Planung und den Bau von Photovoltaikanlagen Christoph Ogi Max Brand solarUp energie • cheseryplatz 3 • 3780 Gstaad • tel. +41 33 748 10 31 • [email protected] • www.solarUp.ch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 15 Wir planen und projektieren nachhaltig Elektroanlagen jeder Grösse in den Bereichen Hochund Tiefbau, Prozess- und Anlagetechnik sowie Kommunikations- und Sicherheitsanlagen und erstellen für unsere Auftraggeber unabhängige Gutachten und Expertisen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Für weitergehende Informationen besuchen Sie uns auf unserer Hompage www.bering.ch Talackerstrasse 41 3604 Thun T 033 334 00 30 F 033 334 00 31 Eidg. dipl. Bodenleger-Meister Eidg. dipl. Bodenleger-Meister 3858 Hofstetten/Brienz 3858 Hofstetten/Brienz Telefon 033033 951951 15 15 69 69 Telefon Telefax 033033 951951 40 40 69 69 Telefax www.luchsag.ch www.luchsag.ch Teppiche Teppiche Parkett Parkett Kork Kork Novilon Novilon Linoleum Linoleum PVC-Beläge PVC-Beläge Laminat Laminat Unterlagsböden Unterlagsböden Spachtelböden Spachtelböden Fliessestriche Fliessestriche Weitere Standorte: Bern, Biel, Burgdorf, Interlaken, Langenthal Luchs AGAG —— Luchs Ihre Partner fürfür Bodenbeläge Ihre Partner Bodenbeläge Ingenieurbüro für Holzbau Scheibenstrasse 6 3600 Thun www.i-b.ch Burgergemeinde Thun Rathausplatz 4, 3600 Thun Tel. 033 227 44 44 www.bgthun.ch 16 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Burgergemeinde Thun Neubau Minergie-P-ECO Nachhaltiges Alterswohnen – nicht nur für Thun-Burger Von Anita Bucher Die Burgergemeinde Thun baut das neue Pflegeheim und die Seniorenwohnungen im zukunftsgerichteten Minergie-P-ECO Standard. Der Baugrund auf dem Burgergut in Steffisburg ist bereits seit Jahrhunderten im Besitz der Burgergemeinde. Hier waren Auf dem Burgergut in Steffisburg betreibt die Burgergemeinde Thun für Senioren – nicht nur für Thun-Burger – ein Pflegeheim und ein Wohnhaus mit Seniorenwohnungen. Die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen steigt stetig. Mit ihrem vorausblickenden Handeln will die Burgergemeinde ihr Angebot deshalb ausbauen und orientiert sich dabei an den Wünschen und Anforderungen der Gesellschaft. einst die Aussätzigen, Armen und Waisen der Stadt zu Hause. 49-Mio-Bauprojekt für die Zukunft Im Januar 2016 fiel der Startschuss für zwei Neubauprojekte und einen bedürfnisorientierten Umbau im bestehenden öffentlichen Restaurant Schüür. Mit einem neuen Pflegeheim Visualisierung neues Pflegeheim, Ansicht Süd (Innenhof) Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 17 Burgergemeinde Thun Visualisierung neue Seniorenwohnungen, Ansicht Nord (Innenhof) Visualisierung neues Pflegeheim, Ansicht Nord (von Bernstrasse) steht das Restaurant «Schüür», eine umgebaute Scheune unter Denkmalschutz. Im Süden folgen nebst dem Burgerheim einige nicht weniger schmucke, aber deutlich kleinere Häuser und das «Fabriggli Mürner», ein Industriegebäude mit Backstein-Hochkamin aus dem Jahr 1890, welches heute als Museum und Freizeitwerkstätte genutzt wird. Ein Bauernhof mit Nebenbauten, dessen Pächter das Restaurant und das Pflegeheim mit Milchprodukten, Gemüse und Fleisch beliefert, schliesst das Areal gegen Süden ab. und zusätzlichen Seniorenwohnungen wird der Schwerpunkt des Areals in den Norden verlagert. Die innenliegenden Hof- und Grünräume betonen den charakteristischen Landschaftsraum mit den Obstbäumen. Eine Autoeinstellhalle wird dereinst die beiden Gebäude mit den Seniorenwohnungen, die «Schüür» und das neue Pflegeheim auch unterirdisch miteinander verbinden. Die bisherigen Seniorenwohnungen befinden sich im Westen des Areals. Gleich daneben Nachhaltigkeit geplant – nachhaltige Umsetzung Nachhaltigkeit hat in der Burgergemeinde Thun einen ganz besonderen Stellenwert. Hier wo Land und Bauten über Generationen weiter­ gegeben werden, ist man besonders bemüht bereits heute nach einem Standard zu bauen, der auch in Zukunft überzeugt. So überrascht es nicht, dass die beiden Neubauten im Minergie-P-ECO Standard geplant sind. Der gleichzeitige Bau von Pflegeheim und Seniorenwohnungen ist kein Zufall. Wer zwar bereitsLegende älter, jedoch noch fit ist, bezieht eine Pflegeheim (neu) 1,5- bis1. 3,5-Zimmer-Seniorenwohnung. Erst 2. Seniorenwohnungen (neu) 3. Seniorenwohnungen (bestehend) bei Pflegebedürftigkeit wechselt der alternde 4. Restaurant Schüür Dependance Mensch5.6. ins Pflegeheim und bleibt trotzdem Burgerheim 7. Laubenhaus im selben Quartier, wo er auch seine sozialen 8. Villa 9. Mürnerhaus Kontakte pflegen kann. 10. weiterhin Fabriggli Mürner Zulg fstrasse Bahnho 14 Be ras t rns se 1 13 12 2 4 5 6 3 7 11 8 9 sse stra Bern Legende Q Pflegeheim (neu) W Seniorenwohnungen (neu) E Seniorenwohnungen (bestehend) R Restaurant Schüür T Depandance Y Burgerheim U Laubenhaus I Villa O Mürnerhaus P Fabriggli Mürner { Bauernhof } Holzschnitzelheizung q Baufeld 1 (Reserve) w Baufeld 2 (Reserve) 10 Mülib ach 11. 12. 13. 14. Bauernhof Holzschnitzelheizung Baufeld 1 (Reserve) Baufeld 2 (Reserve) Eine nachhaltige Arealentwicklung fördern Die Bebauung des Areals mit weiteren Gebäuden ist in der Überbauungsordnung bereits ge329 · Burgergut Thun · Steffisburg regelt; Situation zur Zeit sind diese aber als Baureserve Burgergut zu betrachten. Wenn die beiden Neubauten Bauherrschaft Burgergemeinde Thun, Rathausplatz 4, 3601 Thun Plannummer 329_023-06 Grösse A3 Datum Planungsphase Bauprojekt Gezeichnet mzi Letzte Revision 26.07.2016 - Bernstrasse 111, 3 Mst. Bezugskote ± 0.00 = Dateiname 329_230_SI_ [ba] brügger architekten ag · scheibenstrasse 6 · 3600 thun · t +41 (0) 33 655 30 80 · f +41 (0) 33 655 30 81 · [email protected] · www.b- 18 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Neubau Minergie-P-ECO Blick von den bestehenden zu den neuen Seniorenwohnungen errichtet sind, sollen zuerst die bestehenden Gebäude umgenutzt werden. «Wir würden gerne eine Kindertagesstätte auf dem Areal unterbringen», erzählt Verwalter Christoph Spichiger, der bereits seit 30 Jahren die Geschicke der Burgergemeinde leitet. «So hätten wir Jung und Alt gleichzeitig im Quartier. Aus Erfahrungen weiss man, dass daraus schöne positive Begegnungen entstehen können.» Auch im Restaurant Schüür wird gebaut. Es soll an grössere Kapazitäten angepasst werden. Die Senioren können hier gemäss Inklusiv-Leistung im Pensionsvertrag jeweils einmal pro Tag eine Mahlzeit einnehmen. Das à-la-carte-Angebot der ausgewogenen Küche mit regionalen Produkten steht aber an 365 Tagen im Jahr auch externen Gästen offen. Nach dem Umbau soll das Restaurant in der breiten Öffentlichkeit noch besser bekannt gemacht und als Ausgeh-Tipp verankert werden. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet auch das vielseitige Programm der «Schüür Kultur». Lebendiger soll es also werden auf dem Burgergut. Zum neuen Konzept gehört auch die Positionierung eines Voi-Einkaufsladens auf dem Areal. Er soll im Parterre des neuen ­Pflegeheims einziehen. Damit erhalten Senioren und Mitarbeitende eine Einkaufsmöglichkeit direkt vor Ort. bestehenden Seniorenwohnungen eine eigenverbrauchsoptimierte Solaranlage von Meyer Burger installiert, die jährlich saubere Energie für acht durchschnittliche Haushaltungen liefert. Die Burgergemeinde hat sich für eine Ost-West-Anlage entschieden. So kann bereits mit der Morgensonne Energie gewonnen und mit dem laufenden Sonnenstand bis am Abend Strom produziert werden. Auf diese Weise verteilt sich die Energieproduktion optimal über den ganzen Tag und wird so direkt im Nachhaltige Energiegewinnung direkt auf dem Areal Mensch und Umwelt stehen bei der Burger­ gemeinde Thun im Zentrum. Die Grundsätze und Werte sind geprägt von ökonomischer, sozialer und ökologischer Verantwortung. Bereits vor zwei Jahren wurde auf dem Flachdach der Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 19 Burgergemeinde Thun Neubau Minergie-P-ECO Burgergut verbraucht. Auf den Flachdächern des neuen Pflegeheims und der neuen Seniorenwohnungen sind weitere Meyer Burger Solaranlagen mit Monitoring geplant, um die eigene Energieversorgung weiter auszubauen. Das Thema Nachhaltigkeit wird den Gästen beim Restaurant «Schüür» auf einem Bildschirm erklärt und visualisiert. Mit E-Tankstellen auf dem Areal können die Gäste gratis ihre ­E-Autos und E-Bikes mit Solarstrom betanken. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Förderung der E-Mobilität geleistet. Holz, ein ökologischer Baustoff Die Burgergemeinde Thun besitzt Wälder in 14 Gemeinden. Somit liegt es nahe, die beiden Burgerheim Bestehende Senioren­wohnungen Neubauten in Holzbauweise mit Schweizer Holz ausführen zu lassen. Beim Wohngebäude mit den Seniorenwohnungen gelingt dies fast vollumfänglich. Lediglich der Erschliessungskern mit Treppen, Lift und die dazugehörigen Decken und Wandscheiben werden betoniert. Die restlichen Decken werden als Holz-BetonVerbunddecken ausgeführt. Das Pflegeheim, das andere Ansprüche erfüllen muss, ist als Betonstützen- und Flachdecken-Konstruktion konzipiert. Die trennenden Wände in den Obergeschossen werden in Leichtbauweise ausgeführt. Diese Konstruktion bringt viel Flexibilität, da die Räumlichkeiten in späterer Zukunft auch umgenutzt werden können. An den hinterlüfteten Fassaden werden an beiden Bauten druckimprägnierte Holzlamellen montiert. Damit sind die zwei Gebäude auf den ersten Blick als architektonische Einheit erkennbar. Wärme aus dem Burgerwald 455 Hektaren Wald gehören der Burgergemeinde. Dieser ist wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen und produziert dabei den nachhaltigen Rohstoff Holz, der mit der eigenen Holzschnitzelheizung ideal genutzt wird. Die Anlage auf dem Burgergut wurde 2001 gebaut. Jährlich produziert sie rund 1,5 Millionen Kilowattstunden Wärmeenergie. Damit können nebst den Häusern auf dem Burgergut auch sieben weitere Gebäude im nahe gelegenen Gewerbegebiet mit Wärme versorgt werden. Auch die Neubauten werden an die Holzschnitzelheizung angeschlossen und profitieren so von ökologischer Wärmeenergie aus dem eigenen Wald. Eine Lösung, bei der es nur Gewinner gibt, denn davon profitieren der Wald, die Burgergemeinde und natürlich die Bewohner auf dem Burgergut. ❰ Burgergemeinde Thun Rathausplatz 4, 3600 Thun Tel. 033 227 44 44 www.bgthun.ch brügger architekten ag Scheibenstrasse 6, 3600 Thun Tel. 033 655 30 80 www.b-architekten.ch 20 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Freude am Leben Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Wärmepumpen frutiger.com Klimaanlagen Kältesysteme Bauen für morgen f. zaugg ag thun kälte + klima Bierigutstrasse 22 3608 Thun Telefon 033 334 88 22 www.zaugg.com 21 Flumroc AG Rubriktitel Holz, Stein und Steinwolle für neues Chalet-Hotel In gerademal acht Monaten ist mitten im Schneesport- und Wanderparadies Meiringen-Hasliberg im Berner Oberland ein Hotel im Holzelementbau entstanden. Flumroc-Steinwolle sorgt im Chalet für heimelige Wärme und für ruhige Nächte. Das neue Hotel Reuti ist dank 350 Kubikmetern verbauter Flumroc-Steinwolle bestens vor Feuer geschützt. Das neue Hotel Reuti steht an bester Lage: am Südhang oberhalb von Meiringen, direkt bei der Talstation der Gondelbahn Reuti – Mägis­ alp – Alpen tower. Das Chalet ist im traditionellen Stil gebaut und topmodern ausgeführt mit Stein und Holz als prägende Materialien. Dort, wo heute das neue Hotel mit 18 Zimmern steht, stand früher eine in die Jahre gekommene Gaststätte. Im April 2015 wurde das alte Hotel Reuti abgerissen. Bereits im Dezember – rechtzeitig zur Wintersaison – sollte das neue Hotel bezugsbereit sein. Kurz vor Weihnachten 2015 konnten denn auch tatsächlich die ersten Gäste begrüsst werden. Um den knappen Zeitplan einhalten zu können, waren gleich drei regionale Holzbauer im Einsatz: die Maurer & von Bergen AG, Meiringen, die ­Andreas und Ro22 land von Bergen AG, Hasliberg, und die Christian und Werner von Bergen AG, Hasliberg. Die drei Holzbauer produzierten die Holzelemente in ihren jeweiligen Werkstätten und montierten sie anschliessend auf der Baustelle. Fünf Sattelschlepper voll Steinwolle Bei der Dämmung fiel die Wahl auf Steinwolle von Flumroc. «Wir wussten, auf Flumroc ist Verlass. Die meistern einen so grossen Auftrag locker und bieten einen top Service», sagt Urs von Bergen der Maurer & von Bergen AG. ­ Ganze 350 Kubikmeter Steinwolle – fünf volle Sattelschlepper – wurden in der Fassade, im Dach, in den Zwischenwänden und in den Steigzonen verbaut. Flumroc schnitt die Steinwollplatten im St. Gallischen Flums auf die Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Publireportage unterschiedlichsten Masse zu und lieferte das Material pünktlich den drei Holzbauern. «Flumroc-Steinwolle lässt sich ganz einfach verarbeiten», sagt Urs von Bergen, «wir brauchten die Steinwollplatten nur noch zwischen die Holzelemente zu klemmen – und fertig.» Brandschutz mit Steinwolle inklusive Flumroc-Steinwolle hält im Winter die Wärme im Haus und im Sommer die Hitze draussen. Sie erfüllt aber auch im Brandschutz eine wichtige Funktion. Steinwolle brennt nicht. Sie hemmt die Ausbreitung der Flammen und hilft somit, Gebäude und Bewohner zu schützen. Im Brandfall setzen Flumroc-Dämmplatten ausserdem keine giftigen Gase frei, und sie beginnen erst bei deutlich über 1000 Grad Celsius zu schmelzen. «Gerade in den Steigzonen war die Steinwolle mit ihrem hohen Schmelzpunkt unabdingbar», sagt Holzbauer Urs von Bergen. Darüber hinaus bietet Flumroc-Steinwolle idealen Schallschutz. Neben der Wärmedämmung und dem Brandschutz ist gerade die schallschluckende Eigenschaft der Steinwolle in einem Hotel von grosser Bedeutung. Dank der Steinwolle können die Gäste nach einem langen Skitag oder einer anstrengenden Wanderung ihre verdiente Ruhe geniessen. ❰ Vorgefertigte Holzelemente mit Steinwolledämmung von Flumroc. Holz, Stein und Steinwolle – im Hotel Reuti wurden in erster Linie natürliche Materialien aus der Region verwendet. Holzbaufirmen: Architektur und Bauleitung: AMSTUTZ ABPLANALP BIRRI AG A R C H I T E K T U R Die Flumroc AG in Kürze Flumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus Schweizer ­Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit führende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des Vereins Minergie. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 U N D B A U L E I T U N G Flumroc AG Postfach 8890 Flums Tel. 081 734 11 11 Fax 081 734 12 13 [email protected] www.flumroc.ch 23 MFH Hühnerbühlstrasse Bolligen Gestaffelte Nachhaltigkeit Von Carmen Nagel Eschrich Das Projekt von und für die AAP Atelier für Architektur und Planung AG gibt klar den Kurs des Teams an – hier wird auf Nachhaltigkeit und Ökonomie gesetzt. Frech am Hang gestaffelt, bereichert das Mehr­familienhaus im Standard Minergie-A durch klare Architektur und birgt gleich­ zeitig zukunftsweisende Qualitäten. Gezielt suchte sich das Planerteam ein sonniges Grundstück, wo ein Haus ganz nach seinen Vorstellungen entstehen sollte. Der herrliche Südhang versprach beste Voraussetzungen für das Energiesparhaus, das sie im Sinn hatten. Die erlaubte Ausnutzung sollte natürlich maximal ausgeschöpft werden, was in einem schlichten, modernen Kubus von rund 18 14 m resultierte. Der steile Hang erforderte ein betoniertes Untergeschoss, in dem die Parkplätze der fünf Wohnungen untergebracht wurden. Weiter hinten und somit zum kühlen Hang hin entstanden der Technikraum und die einzelnen Kellerabteile der Bewohner. In Blickachse, geradewegs durch die Halle hindurch, führt ein Erschliessungskern mit Lift und Treppe in die Wohngeschosse. Klare Aufteilung im modernen Wohnkubus Geschickt positioniert sich die Treppe im Erdgeschoss ausserhalb des Dämmperimeters und reduziert dadurch das zu beheizende ­Volumen. Von der aussen liegenden Loggia mit Blick hangaufwärts zum Steingarten erreicht man die beiden identischen bzw. exakt gespiegelten, rund 100 m2 grossen Wohnungen – der Lift führt direkt hinein. Ein quadratischer Windfang bietet bei der Ankunft Garderobe und Zugang zum Schlafzimmer. Daran schliesst der schmale Korridor an und zelebriert, vorbei an den Nasszellen und dem zweiten Schlafzimmer, die Ankunft im offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich. Der grosszügige Raum wird einerseits durch die geradlinige Küchenzeile, andererseits durch eine praktische Einbauschrankfront gegliedert. In Blickachse bietet die Südfront stolz eine nahezu raumhohe und -breite Verglasung. Den Innenraum vergrössernd, lädt die Terrasse zu sonnigen Stunden. Praktischerweise wurde dafür das Dach der darunterliegenden Einstellhalle genutzt. Der Grundriss im ersten Obergeschoss ist ähnlich, jedoch gestaltet sich der Aussenraum anders: Ein Ausschnitt aus dem nahezu perfekten 24 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Minergie-A Weniger ist mehr Die schlichte Materialisierung betont die klare Linienführung: Tatsächlich finden sich in der Fassade nur zwei Farben: die schneeweiss verputzten Wände und im Kontrast dazu anthrazitfarbiges Metall. Die Fensterrahmen verschwinden fast völlig hinter der Dämmung, filigran und rahmenlos erscheint dadurch die Verglasung. Dunkelgraue Raffstoren bieten den notwendigen Sonnenschutz, der für das passiv-solare Konzept dringend notwendig wird und vor Überhitzung schützt. Ein geradliniges Staketengeländer fasst den Aussenbereich ein und lässt Ein- und Durchblick zu. Die letzte Staffelung der Ebenen entstand durch ein originelles Detail: Die Einfahrt in die Tiefgarage ist herabgesetzt, die Toreinfahrt wurde inszeniert. Darauf stehen aussen eigens dafür hergestellte Pflanzenkästen – natürlich in dunkelgrauem Metall. Würfel bildet einen intimen Aussensitzplatz. Er liegt geschützt unter der auskragenden Decke des Attikageschosses. Die Geometrie des Baukörpers sollte klar lesbar bleiben, daher wurden die Ecken am Balkon als filigrane Wandscheiben oder weiss verputzte Stützen ausgebildet. Das Attikageschoss führt dieses Gestaltungsmerkmal konsequent fort, als wären die Geschosse mit grosszügigen Aussenbereichen nach hinten zum Hang gestaffelt angeordnet. Über den Dingen Das Dachgeschoss rückt frech aus der Mitte in den hinteren Bereich des Baukörpers; als wohl exklusivste Wohnung bietet sie natürlich eine Kombination der Freibereiche: einerseits die offene Dachterrasse über Eck, andererseits den geschützten, überdachten Sitzbereich. Auch der Grundriss lässt keine Wünsche offen, clever organisierte die Architektin auf 135 m2 drei Zimmer, zwei Bäder, eine Ankleide und die gelungene Wohnküche mit Sitzbereich. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 25 MFH Hühnerbühlstrasse Bolligen Auf die Zukunft gesetzt Während der Planung entwickelte sich das Projekt mit seinen Solarerträgen zu einem mustergültigen Energiesparhaus – es fehlten nur noch ein paar Schritte zur Minergie-A-Zertifizierung. Die Hülle aus gemauerten Wänden, die zusätzlichen 20 cm Wärmedämmung und die besten Isolierglasfenster waren gesetzte Grundlagen. Als dann LED-Leuchten, Haushaltsgeräte mit bestem Wirkungsgrad und eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung installiert wurden, entschied man sich auch für die Montage der Minergie-A Photovoltaikanlage auf dem Dach, die 50-PVModule erzeugen die Plus-Bilanz. Eine Wärmepumpe mit Erdsonde bereitet Warmwasser für den Gebrauch und die Fussbodenheizung auf. Tatsächlich wurde ein Energieverbrauch für die Gebäudehülle mit Lüftung von lediglich 28 kWh ermittelt, es werden aber mindestens 31 kWh erzeugt – ein stolzer Ertrag! Auch das gesamte Projekt zeigt eine stolze Leistung – mit zukunftsweisenden Wohnräumen, die gekonnt in moderne, abwechslungsreiche Architektur verpackt wurden. ❰ Bauherrschaft /Architekt AAP Atelier für Architektur und Planung AG Bolligenstrasse 102 3065 Bolligen Tel. 031 380 16 20 www.aap.ch Bauphysik InfraBlow.Siegrist GmbH Dorfmärit 16 3065 Bolligen Tel. 031 918 07 73 www. infrablow.ch HLKS / Elektroplanung Badertscher+Co AG Zentweg 13 3006 Bern Tel. 031 938 13 81 www.baco.ch 26 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 u: K! Ne /m 4W 3 0 0, SBR & SB 22 Das Gute wird noch besser… …denn unsere Sparrenrollen SAGLAN (034) SBR und die SAGLAN (034) SB 22 Dämmplatten gibt es ab sofort mit verbessertem Lambda-Wert von 0,034 W/mK – Zum gleichen Preis wie gehabt! Unsere beiden Spitzenprodukte aus Glaswolle sind eco-1 zertifiziert und gemäss BBL besonders ökologisch was die Umweltbelastungspunkte betrifft. N A C H H A L T I G BAUEN Sager AG CH-5724 Dürrenäsch www.sager.ch Passivhaustage Schweiz vom 12. - 15. November 2015 12. November 2015 Minergie-P/-A Basiskurs 13. November 2015 Energieforum Schweiz Passivhäuser HäuserderZukunft! >> Maximaler Komfort bei minimalem Energieverbrauch >> Lüftung: Hohe Behaglichkeit im Winter und im Sommer >> Wen kümmert‘s was der Ölpreis macht? 14. November 2015 Bauherrenseminar 14./15 November 2015 Intern. Tage des Passivhauses weitere Infos unter:www.toft.ch Tel. +41 62 767 87 87 Fax +41 62 767 87 80 [email protected] STIEBEL ELTRON AG Das Fachjournal 2 | 2015 Das Fachjournal BAUEN BAUEN Sie sind solide gebaut und verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kann es sich lohnen, frühzeitig einen Ersatz zu planen. Zürich/ThurgauWas lange währt ... Ostschweiz ist ein Zusammenschluss von innovativen Unternehmen, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen sinnvoll, technologisch ausgereift und wirtschaftlich ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Verbreitung dieser Technologie ein. Gleichzeitig garantieren die Mitglieder dem Kunden das strikte Einhalten Die führende Fachzeitschrift der Richtlinien und beste Planungs- und Ausführungsqualität. MIT CONTRACTING ZU IHRER INDIVIDUELL BESTEN ENERGIELÖSUNG STIEBEL ELTRON AG Industrie West Gass 8 5242 Lupfig Telefon 056 464 05 00 www.stiebel-eltron.ch Als erfahrener Contractor mit über 150 Anlagen planen, finanzieren, bauen sowie betreiben wir Ihre Energieanlagen. Energieagentur St. Gallen: Bindeglied zwischen Fachleuten und Konsumenten Eine Wärmepumpe hat eine relativ lange Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät Verschleisserscheinungen aufweisen, was Reparaturen nötig macht. Und was dann? Wenn die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist, kann es dauern. boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen hingegen enthalten ökologische Kältemittel und sie weisen einen weiteren wesentlichen Vorteil auf: Durch die moderne Technologie erreichen die neuen Wärmepumpen ganzjährig eine hohe Effizienz, was zu geringeren Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die Anschaffungskosten sind zwar nicht unwesentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz zu unplanmässigen Reparaturausgaben. Kommt Zeit, kommt Rat Da ist es doch besser, sich frühzeitig über einen Austausch Gedanken zu machen. Ist die Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren Modelle bieten einige Vorteile: Durch moderne Technologien erreichen sie eine wesentlich höhere Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch die Modernisierung deutlich verringert werden. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen vielfach noch über umweltschädliche Kältemittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver- Gut geplant ist halb geheizt Wer einen Austausch im Frühling oder Sommer ins Auge fasst, ist für die kommende Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein geeignetes Modell aussuchen und mittelfristig einen passenden Termin für Installation und Inbetriebnahme reservieren. Es macht also Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten Winter. ❰ Die effiziente Kombination: WPL 15-25 mit HSBC 200 Der bewährte Klassiker: WPL 13-23 Telefon 043 317 25 25 Der konstante Wärmeerzeuger: WPF 4-16 Das Haus ohne Heizung in Rebstein Zentralschweiz Standardisierung von Holzbauten: swisswoodhouse in Nebikon Thermische Vernetzung von Gebäuden: Prof. Matthias Sulzer im Interview Nachhaltig sozial: Wohnhaus Rufin Seeblick in Oberwil ZG energie360.ch/contracting Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 BAUEN Beispielhaft: Kindergarten Kerns im Standard Minergie-A Erfahren Sie mehr unter NB_UG_2-15.indd 1 1 | 2016 STIEBEL ELTRON hat für jedes Bedürfnis die passende Lösung Der Passivhaus-Pionier: Im Gespräch mit Architekt Pierre Honegger Lassen Sie sich beraten Das Haus aus Stroh in Märstetten Bestellen Sie auf www.gerbermedia.ch Das Fachjournal N A C H H A LT I G Viele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos: Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard 3 | 2015 Die N Agute C Halte H AWärmepumpe LT I G N A C H H A LT I G Wegweisend: Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse in Zürich Zukunft: Gesund und ökologisch bauen lernen Energie 360° AG Aargauerstr. 182 · Postfach 805 · 8010 Zürich www.energie360.ch Geschäftsstelle IG Passivhaus Schweiz Irene Mischler Lussistr. 7 CH-8536 Hüttwilen Telefon: + 42 (0) 52 740 01 48 E-Mail: [email protected] e360_Ins-Contracting_186x260_v01.indd 1 Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_3-15.indd 1 Eindrucksvoll: Massivholzbau in Hombrechtikon Beispielhaft: Minergie-A Wohnüberbauung in Mönchaltorf 30.04.15 09:24 11.08.15 16:40 Ein Produkt der Gerber Media, Zürich Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_1-16.indd 1-3 19.08.16 16:45 29.04.16 11:33 27 Energie 360° «Das Contracting schafft klare Verhältnisse» Egal ob es um Wohnraum, Büro- und Gewerberäume oder Freizeiteinrichtungen geht, die Energieversorgung ist ein matchentscheidender Punkt – und das bei immer komplexer werdenden Lösungen. Im Contracting profitieren Kunden von komplexen Dienstleistungen, innovativen Anlagen und einer sicheren Energieversorgung. Deshalb hat sich auch Bruno Muoser, Leiter Bauherrenmanagement bei der Schmid Immobilien AG, für das Contracting von Energie 360° entschieden. Bruno Muoser, Leiter Bauherrenmanagement bei der Schmid Immobilien AG «Genau so hatten wir uns das vorgestellt», sagt Bruno Muoser. Als Leiter des Bauherrenmanagements der Schmid Immobilien AG fand er das richtige Energiekonzept für die Überbauung Breitenpark im Contracting von Energie 360°. «Da die Liegenschaft mehrere Eigentümer hat, war es uns wichtig, bei der Energieversorgung klare Verhältnisse zu schaffen. Deshalb haben wir uns für ein Contracting entschieden. Dank der Zuverlässigkeit von Energie 360° müssen wir uns weder um den Betrieb noch um den Unterhalt kümmern – genau so hatten wir uns das vorgestellt», sagt er. Ausgangslage und Herausforderungen In der aargauischen Gemeinde Rothrist entsteht das neue Quartier Breiten, wo künftig rund 1200 Personen wohnen werden. Das erste Teilstück des Projekts bildet die Über28 bauung Breitenpark: zwei u-förmige Mehr­ familienhäuser mit bis zu fünf Geschossen, 96 Wohnungen und einem Einkaufszentrum mit einer Migros-Filiale. Projektiert und realisiert wurden die Neubauten von der Schmid Immobilien AG aus Ebikon. Diese plante ausserdem die Technikzentrale für die Versorgung der beiden Gebäude mit Wärme und Kälte – Bau und Betrieb der Anlage wurde hingegen im Contracting ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt Energie 360°. Weil Erdsonden im Gebiet des Breitenparks nicht erlaubt sind und auch keine Nutzung des Grundwassers möglich war, galt es, eine Alternative zu finden. Der Wunsch des Auftraggebers, für die Zuluftkühlung der Geschäftsbereiche möglichst keine separate Kältemaschine einsetzen zu müssen, stellte eine weitere Herausforderung dar – genauso wie die Wahl des passenden Standorts der Technikzentrale. Die Lösung von Energie 360° Als optimale Lösung für die Versorgung der Gebäude mit Wärme und Kälte fiel die Wahl auf eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe. Zur Abdeckung des Spitzenbedarfs und als Rückfallebene steht ausserdem ein Gaskessel zur Verfügung – auf den ersten Blick also eine klassische Anlage. Trotzdem weist sie einige spezielle Punkte auf: So befindet sich die Zentrale nicht wie üblich unter dem Boden, sondern im zweiten Obergeschoss. Deshalb mussten der Technikraum und das Gebäude so geplant werden, dass die Anlagen für die Energieerzeugung per Kran in den Innenhof und von dort möglichst einfach in die Zentrale gebracht werden konnten. Die zweite Spezialität ist die Doppelnutzung der Wärmepumpe: Im Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Publireportage Energie 360° AG Aargauerstrasse 182, Postfach 805, 8010 Zürich Tel. 043 317 25 25 [email protected] www.energie360.ch Im Contracting profitieren Kunden von komplexen Dienstleistungen, innovativen Anlagen und einer sicheren Energieversorgung. Winter produziert sie Heizwärme und Brauchwarmwasser, im Sommer hingegen Kälte für die Kühlung der Geschäftsflächen. Damit konnte ein separates Kühlaggregat eingespart werden. Die dritte Besonderheit schliesslich ist die Nutzung der Abwärme aus der Kälteerzeugung im Sommer: Bevor diese über das Dach entweicht, wird sie noch verwendet, um das Brauchwarmwasser zu erwärmen. Gekoppelt ist die Wärmepumpe mit zwei Speichern von jeweils 5000 Litern. Einer für das Warm-, der andere für das Kaltwasser. Mit Letzterem wird im Sommer die Zuluft des Einkaufszentrums temperiert. Ökologischer Nutzen Dass für den Breitenpark eine Luft-WasserWärmepumpe gewählt wurde, hatte nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Gründe. So können heute 500 000 kWh beziehungsweise knapp 63 Prozent der benötigten Heizenergiemengen mit der Wärmepumpe abgedeckt werden. Damit wird gegenüber einer reinen Heizölanlage eine Einsparung von jährlich 161 Tonnen CO2 erreicht – das entspricht den Emissionen, die bei der Beheizung von über 150 Wohnungen im Minergie-Standard pro Jahr entstehen. Ökologisch sinnvoll ist Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Martin Weber, Projektleiter bei Energie 360°, erklärt das Herzstück der Anlage, die reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe. ausserdem die Erwärmung des Brauchwarmwassers mit der Abwärme aus der Kälte­ erzeugung. Herausgepickt: interessante Details Die Anlage wird von Energie 360° permanent überwacht, und wenn nötig wird per Fernsteuerung eingegriffen oder vor Ort ein Pikett­ mitarbeiter aufgeboten. Und auch für den unwahrscheinlichen Fall, dass Wärmepumpe und Gaskessel einmal gleichzeitig ausfallen sollten, ist vorgesorgt: Dank einer extra installierten Leitung von der Technikzentrale ins Erdgeschoss kann dort eine mobile Heiz- oder Kühlanlage in kürzester Zeit angedockt werden. Dies garantiert eine hohe Versorgungs­ sicherheit. ❰ Energiedienstleistungen von Energie 360° Gemeinsam mit ihren Kunden engagiert sich Energie 360° für den zukunftsorientierten Umgang mit Energie. Deshalb plant, finanziert, baut und betreibt Energie 360° massgeschneiderte Energieanlagen für Gebäude in der ganzen Schweiz. Den Kunden steht eine breite Palette an Angeboten zur Auswahl, die sie nach ihren eigenen Bedürfnissen kombinieren. Ein Schwerpunkt von Energie 360° liegt auf Heizsystemen, die erneuerbare Energien nutzen. 29 Meyer Burger (Switzerland) AG Energie mit Intelligenz – mit vollem Strom voraus Das Wohnhaus und die Nebengebäude des Architekten Viktor Burri in Uetendorf wurde im Rahmen einer Gesamtsanierung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Für den Bauherrn stand der ökologische Aspekt, in Kombination mit einem ganz­heitlichen und intelligenten Energiesystem, im Vordergrund. Die allseitig integrierte MegaSlate® Solaranlage auf den Nebengebäuden liefert das ganze Jahr über 30 000 kWh saubere Sonnenenergie für Haus und Mobilität. Die Solarspezialisten der Thuner Elektrounternehmung Brunner + Imboden AG planten und realisierten das auf neun verschiedenen Dach­flächen integrierte Solarkraftwerk. Die in die Jahre gekommenen Dachziegel wurden passgenau durch das bewährte Mega­Slate® Solardachsystem ersetzt. Dieses wurde komplett in die Formensprache der 64-jährigen Gebäude integriert. Bestehend aus 174 Stück Standard- und 33,4 m² individuell gefertigten Solarmodulen, produziert die 29,96 kWp starke Anlage, dank der allseitigen Ausrichtung von Sonnenauf- bis -untergang eigenverbrauchsoptimiert Sonnenstrom. Die erfahrenen Solarspezialisten aus Thun ergänzten die Schweizer Photovoltaikanlage zusätzlich mit einem Tigo-System zur Leistungsoptimierung bei Verschattung der Module. Kompetente Beratung und fachmännische Installation Sämtliche Komponenten für das ganzheitliche Energiesystem lieferte der Meyer Burger-Vertriebspartner, die Schweiz-Solar Vertriebs AG aus Bern, die auf Beratung und Vertrieb von qualitativ hochstehenden Solarstromsystemen spezialisiert ist. Die Systeme werden exklusiv durch qualifizierte Fachbetriebe schweizweit installiert. Innovative Energieversorgung auf Rädern Meyer Burger lieferte das HochleistungsSolarmodul mit neuster Technologie für den, von der Clevertrailer GmbH und der InGrid AG QUALITY Intelligentes Energiesystem Als intelligentes Energiemanagement-System erlaubt das in Viktor Burris Wohnhaus installierte Smart Home System «smartfox» eine beachtliche Effizienzsteigerung des Energiesystems, respektive eine markante Erhöhung des Eigenverbrauchs. Bei Sonnenschein werden leistungsabhängig die Tankstelle für den Tesla sowie andere grössere Energieverbraucher wie zum Beispiel Wärmepumpe, Boiler oder Teich­ umwälzpumpe angesteuert und mit eigenem Solarstrom versorgt. Besteht weiterhin Energieüberschuss vom Solardach, wird momentan noch ins öffentliche Netz eingespeist. Ein Energiespeicher im Keller ist bereits in Planung. Das Energiesystem kann in Echtzeit auf dem Smartphone oder Tablet überwacht und analysiert werden. Heute besteht die Möglichkeit, Solarenergie nicht nur mit festinstallierten Speichern zu speichern, sondern auch mit mobilen Energiesystemen ortsungebunden einzusetzen. Diese mobilen Speichersysteme eignen sich ausserdem für Notstromversorgungen und Netzausgleich bei Gebäuden. 30 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Technischer Fachbeitrag Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 31 Meyer Burger (Switzerland) AG entwickelten Power-Trailer. Der Power-Trailer kombiniert mit zwei Energiequellen und Speicherung neuste Technologie in einem kompakten Anhänger und kann zusätzlich als mobiler NetzStatement Viktor Burri, speicher zur Optimierung des dipl. Architekt FH: Eigenverbrauchs genutzt wer- den. «Innovative Energiesysteme Für den Power-Trailer sind ermöglichen den emissionslosen verschiedenste AnwendungsBetrieb von Haus und Mobilität». bereiche angedacht. Einerseits kann er als mobile Tankstelle für Elektrofahrzeuge (z. B. Tesla) oder als Netzspeicher genutzt werden. Andererseits kann der Power-Trailer dort eingesetzt werden, wo kein Stromnetz vorhanden ist: Auf Baustellen für schwere Arbeitsgeräte oder auf dem Maiensäss, sodass am Feierabend das 32 Technischer Fachbeitrag Licht brennt und der Fernseher läuft, nachdem die Kühe mit Sonnenstrom gemolken worden sind. Bei Bedarf kann der Akku, dank der zusätzlich im Power-Trailer verbauten Brennstoffzelle, mit handelsüblichem Propangas aufgeladen werden. Ein autarker Betrieb ist daher bis zu mehreren Monaten möglich. ❰ Meyer Burger (Switzerland) AG Schorenstrasse 39 3645 Gwatt (Thun) www.meyerburger.com Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 STIEBEL ELTRON AG Publireportage Die gute alte Wärmepumpe Viele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos: Sie sind solide gebaut und verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kann es sich lohnen, frühzeitig einen Ersatz zu planen. STIEBEL ELTRON AG Industrie West Gass 8 5242 Lupfig Telefon 056 464 05 00 www.stiebel-eltron.ch Was lange währt ... Eine Wärmepumpe hat eine relativ lange ­Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät Verschleisserscheinungen aufweisen, was Reparaturen nötig macht. Und was dann? Wenn die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist, kann es dauern. boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen hingegen enthalten ökologische Kältemittel und sie weisen einen weiteren wesentlichen Vorteil auf: Durch die moderne Technologie erreichen die neuen Wärmepumpen ganzjährig eine hohe ­Effizienz, was zu geringeren Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die Anschaffungskosten sind zwar nicht unwesentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz zu unplanmässigen Reparaturausgaben. Kommt Zeit, kommt Rat Da ist es doch besser, sich frühzeitig über einen Austausch Gedanken zu machen. Ist die Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren ­Modelle bieten einige Vorteile: Durch moderne Technologien erreichen sie eine wesentlich höhere Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch die Modernisierung deutlich verringert werden. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen vielfach noch über umweltschädliche Kältemittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver- Gut geplant ist halb geheizt Wer einen Austausch im Frühling oder Sommer ins Auge fasst, ist für die kommende Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein geeignetes Modell aussuchen und mittelfristig einen passenden Termin für Installation und Inbetriebnahme reservieren. Es macht also Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten Winter. ❰ STIEBEL ELTRON hat für jedes Bedürfnis die passende Lösung Die effiziente Kombination: WPL 15-25 mit HSBC 200 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Der bewährte Klassiker: WPL 13-23 Der konstante Wärmeerzeuger: WPF 4-16 33 Badertscher + Co AG Publireportage Umbauen ja – Negativzinsen nein Die Planung, die Installation, die Sanierung und die Wartung von Haustechnikanlagen: Das sind die Kernkompetenzen der Badertscher + Co AG in Bern. Geschäftsleiter Adrian Schmid ist stolz, dass die Firma eines der wenigen Unternehmen auf dem Platz Bern ist, das praktisch alle Installationen im Gebäude anbietet. sehr schade, dass nicht mehr viele junge Leute einen Beruf auf dem Bau oder im Baunebengewerbe erlernen wollen. Badertscher geht hier als grosses Vorbild voraus und bildet rund 20 Lernende aus. Über all die Jahre haben in unserer Firma einige Hundert «Stifte» ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen! Was sagen Sie zum Thema Energieeffizienz? Es ist ein wichtiges Thema. Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um energieeffizient und nachhaltig zu bauen. Geschäftsleiter Adrian Schmid (Mitte) mit Pascal Badertscher, Delegierter des Verwaltungsrates und VR-Präsident Dr. Gerhard Badertscher (r.). Fotos: zvg Adrian Schmid, die Badertscher + Co AG sticht einem vor allem wegen der roten Serviceautos ins Auge. Welche Dienstleistungen bietet Ihre Firma an? Sie ist ein bedeutendes KMU mit rund 100 Mitarbeitenden und ist in der Region Bern tätig. Unsere Kernkompetenz liegt in der Planung, Installation, Sanierung und Wartung von Haustechnikanlagen. Was meinen Sie genau mit Haustechnikanlagen? Wir bieten unsere Leistungen in den Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär- und Elektroinstallationen an. Wir sind somit eines der wenigen Unternehmen auf dem Platz Bern, das praktisch alle Installationen abdecken kann. Zudem verfügt jeder Bereich über eine eigene Serviceabteilung. Badertscher + Co AG Zentweg 13 3006 Bern Tel. 031 938 13 81 [email protected] www.baco.ch 34 Sie haben Anfang 2016 die Leitung der Firma Badertscher übernommen. Was ist Ihnen wichtig? Mir ist es ein grosses Anliegen, unseren Kunden eine einwandfreie und qualitativ gute Arbeit übergeben zu können. Die Erwartungen an unser Handwerk sind sehr hoch. Da muss am Schluss einfach alles stimmen. Ich selber habe ursprünglich auch ein Handwerk gelernt und bin stolz auf unsere Berufsgattung. Es ist Zum Beispiel? Indem wir unsere Kundschaft gut beraten und ihr Vorschläge unterbreiten, wo welches System den optimalsten Wirkungsgrad hat oder was sich am besten realisieren lässt. In Bolligen haben wir mit unserem Partner AAP das erste Minergie-A-Mehrfamilienhaus realisiert. Hier war es ein grosser Vorteil, dass wir intern alle Gewerke optimal aufeinander abstimmen konnten. Das Resultat kann sich sehen lassen. Das Haus produziert mehr Energie, als es verbraucht! Gibt es auch ein Beispiel im Umbau? Ja, wir haben die Sanierung der Überbauung Fröschmatt mitgestaltet. Hier waren wir für die Ausführung der Heizung und Sanitäranlagen verantwortlich. Zusammen mit den Planern und dem Architekten ging es darum, flexible und energetisch optimale Lösungen zu finden. Die Platzverhältnisse waren sehr eng und der Zeitdruck gross. Die Firma Badertscher + Co AG hat aber grosse Erfahrung bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern, dies hat sicher geholfen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Mieter in top Wohnungen zurückkehren können und die Energiekosten nur noch ein Bruchteil dessen sind, was vorher ausgegeben wurde. Also liebe Bauherren und -damen, investieren Sie in solche Umbauten statt in Negativzinsen! Herr Schmid, besten Dank für das Gespräch. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse Minergie-P-ECO ­ Nachhaltigkeit mit traditionellem Charme Von Carmen Nagel Eschrich Die Überbauung Fröschmatt aus den ­Vierzigerjahren vereinnahmt gleich zwei Strassenzüge – prominent genug, um sie nach einer mustergültigen Sanierung in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die kleinteilige, altmodische Wohnanlage verbrauchte bis vor Kurzem elfmal so viel Energie wie heute. Diese Tage gehören der Vergangenheit an, heute stehen den Bernern grosszügige Wohnungen im Standard MINERGIE-P-ECO zur Verfügung. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Die Blockrandbebauung aus den Jahren 1945/46 an der Ecke Fröschmattstrasse und Zypressenstrasse war in die Jahre gekommen. Die 45 Wohnungen, aufgeteilt auf drei Voll­- geschosse, boten – gemäss heutigem Standard – zu wenig Platz; die Küchen waren zu klein, ebenso die Bäder ohne Badewannen – das gesamte Interieur war veraltet, und es gab keinen Lift. Die Wohnungen waren günstig zu haben, dennoch gestaltete sich die Vermietung immer schwieriger. Immobilien Stadt Bern griff im Jahr 2014 das Projekt als Bauherr auf und ermittelte Lösungsvorschläge für die erhaltenswerte Bausubstanz des ArchitekturAltmeisters Max Jenni. Zusammen mit der FreidliGenoux Architekten GmbH aus Bern 35 Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse wurde ein spannendes Sanierungskonzept entwickelt, welches umgesetzt den gegenwärtigen Ansprüchen der zukünftigen Mieter entspricht und sich der Verantwortung gegenüber sinnvollem Ressourceneinsatz stellt. Fotos: René Rötheli, Atelier für Fotografie, Baden Rolf Siegenthaler, Fotografie, Bern Adrian Schnegg, Immobilien Stadt Bern vorher 36 Anpassungen am Grundriss Die Wohnanlage empfängt einen freundlich. Es wurden verschiedene Anpassungen an den Grundriss entwickelt, und einladend öffnen sich dem Besucher die neuen Eingangsbereiche: Die Treppenhäuser wurden angepasst, und endlich schaffen Aufzüge Erschliessungsmöglichkeiten für Ältere, Gehbehinderte und Familien mit Kinderwägen. Aus den 45 alten wurden 34 neue Wohnungen entwickelt, bestehende Flächen wurden zusammengefasst und verbunden. Eine grosse Bereicherung an den modernen Wohnalltag stellen natürlich die neuen Balkone dar, denn bisher mussten Bewohner auf einen privaten Aussenbereich verzichten. Thermisch von der gedämmten Hülle getrennt, wurde ein geschossübergreifendes Balkongerüst vorgestellt. Schlicht fügt sich das modern dunkel gehaltene Metall harmonisch in die Wohnanlage ein, als Brüstung dienen transparente und filigrane Milchglasflächen. Mit der geschickten Umorganisation entstanden eine bunte Wohnungsvielfalt und verschiedene Familienwohnungen. Maximale Ausnutzung sorgt für Wirtschaftlichkeit Besonders im dichten Stadtraum will niemand kostbare Wohnfläche vergeuden, und wirtschaftlich geplant trägt der Dachausbau wesentlich zur Amortisierung des Umbaus bei. Immerhin handelt es sich bei Dachwohnungen um äusserst beliebte Wohnobjekte – hier ist der Blick über die Stadt frei, gelebt wird hoch über den Dingen. Konsequenterweise wurden daher im Rahmen der Sanierung die Dachräume ausgebaut. Die bestehenden Wände Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Minergie-P-ECO wurden erhöht und die Gauben geformt, was die Überbauung um sieben zusätzliche Wohnungen bereichert. Frech wurden die Gauben in der Fassade dunkel wie das Balkongerüst betont. Energetisch auf höchstem Standard Auch der Rest der schneeweissen Fassade kann sich nach dem Facelift sehen lassen: Um die geringe Mauerstärke thermisch zu optimieren, entschied man sich für einen dampfdiffusionsoffenen Vollwärmeschutz. Dazu wur- den 26 cm starke Mineralwollplatten an der Fassade montiert, eine Putzschicht hält Witterungseinflüsse fern und rundet weiss gestrichen das moderne Erscheinungsbild ab. Auch das neue Dach wurde bestens gedämmt. Im Kellerbereich entschied man sich gegen eine Dämmung an der Decke, was der Raumhöhe zugutekam. Stattdessen wählte man eine Perimeterdämmung von aussen bis auf Kellerbodenniveau. Der Austausch der zugigen alten Fenster erfolgte durch Dreifach-Isolierverglasung, die auch optimal gegen Lärm schützt. Diese Massnahmen senken die CO2-Emissionen um mindestens zweihundert Tonnen pro Jahr! Clevere Haustechnik Ein Gasheizkessel aus dem Jahr 1985 bereitete bisher das Warmwasser für die Heizung auf, die Wärmeverteilung erfolgte über Radiatoren. Für das warme Brauchwasser sorgte dezentral pro Wohnung ein Elektroboiler, der reichlich kostbaren Strom verbrauchte. Heute deckt eine zentrale Wärmepumpe mit Erdsonden den Heizwärmebedarf. Das mit Gas betriebene Blockheizkraftwerk dient der Warmwasseraufbereitung und erwirtschaftet eine Strommenge von rund 35 000 kWh pro Jahr – was in etwa dem stolzen Jahresstrombedarf von zehn Haushalten entspricht! Die Räume profitieren von einer modernen Fussbodenheizung, an heissen Sommertagen können die Raumtemperaturen per «Free-Cooling» gesenkt werden. Dadurch spart jeder Mieter jährlich rund 440 Franken an Heizungskosten. Die Wohnungen verfügen neu über eine Komfortlüftung. Die Lüftungskanäle wurden aussen in den alten Mauern geführt und von der neuen Aussendämmung überdeckt – somit wird allzeit beste Raumluft gewährleistet, hohe Lüftungswärme­ verluste im Winter gehören endgültig der Vergangenheit an. Belohnt wurden diese Massnahmen mit dem Label MINERGIE-P. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 37 Gesamtsanierung Fröschmatt-/Zypressenstrasse Minergie-P-ECO Auswertung Nachhaltigkeit nach erfolgter Sanierung Infrastruktur Boden, Landschaft Betriebsenergie Bauherrschaft Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern Auswertung Nachhaltigkeit nach erfolgter Sanierung (vertreten durch Baustoffe Immobilien Stadt Bern) Bundesgasse 33 3011 Bern Gemeinschaft Tel. 031 321 60 60 Infrastruktur 5 www.bern.ch/immobilien Wertschöpfung, Immobilienmarkt4 Projektleitung: Adrian Schnegg, Boden, 3 Landschaft Immobilien Stadt Bern Architekt FriedliGenoux Architekten GmbH Sandrainstrasse 3 3007 Bern Tel. 031 312 91 61 Gebäudetechnik ibe institut bau+energie ag Höhenweg 17 3006 Bern Tel. 031 357 53 13 www.ibe.ch Pilotprojekt für die Umgebungsgestaltung Wer diese Wohnungen bezieht, profitiert von der MINERGIE-ECO-Zertifizierung, denn es wurden ausschliesslich streng geprüfte, ökologische und emissionsarme Materialen verwendet. Die Bewohner zeigen Respekt gegenüber Natur und Umwelt: Besonders deutlich wird dieser Anspruch an die Nachhaltigkeit beim Umgang mit den Aussenanlagen. Hier setzte die Stadt Bern auf das Pilotprojekt «Biodiversität im urbanen Siedlungsraum». Es ist die Antwort auf den besorgniserregenden Rückgang der biologischen Vielfalt – auf manch städtischem Gebiet finden sich mehr Pflanzenund Tierarten als vermutet, so auch hier. Man entschied sich für eine etwas unübliche Umgebungsgestaltung: hier ein Steinhaufen, dort ein wenig Sand oder wild und üppig wuchernde Hecken und Sträucher – sie bilden Lebensraum für neu angesiedelte Flora und Fauna. Gemeinschaft Priorität erhielten siedlungstypische Tiere wie Igel, Erdkröte, Mönchsgrasmücke und MauGestaltung 5 ersegler, aber auch Insekten wie Wildbienen 4und Grashüpfer. Auch seltene Pflanzen wie die Zimtrose fanden im 4000 m2 grossen Natur­ Nutzung, 3garten mit altem Baumbestand zurück in ihr Erschliessung ursprüngliches Quartier. Klingt nach einer 2perfekten Lösung, doch unter Mietern sind Naturgärten nicht immer beliebt: Das hohe Gras 1 wird als störend empfunden, die Geröllflächen Wohlbefinden, gefallen nicht, und die Insekten betrachtet man Gesundheit als Belastung. Hier setzte man auf Aufklärung und ein harmonisches Miteinander von Natur und Mensch, besiegelt durch jeden unterzeichneten Mietvertrag. ❰ Gebäude-Bausubstanz Gestaltung Anlagekosten Betriebs- und UnterhaltskostenNutzung, Erschliessung 2 1 Wohlbefinden, Gesundheit Betriebsenergie Starke bis geringe Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit der betrachteten Liegenschaften Baustoffe Gebäude-Bausubstanz Keine Nachhaltigkeit * Nachhaltigkeitsbewertung 5 stark 4 gut 3 gering < 2 keine Anlagekosten Wertschöpfung, Immobilienmarkt Betriebs- und Unterhaltskosten 38 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Starke bis geringe Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit der betrachteten ibe institut bau+energie ag Höheweg 17 | CH-3006 Bern Tel. 031 357 53 13 | Fax 031 357 53 33 [email protected] | www.ibe.ch Filiale in Olten Ringstrasse 15 | Tel. 062 776 53 13 Bruno Meyer HS Ingenieur FH | CAS Bauphysik Remo Grüniger HLK-Ing. FH | NDS BWL Oskar Nüesch Klimatech. TS | NDS U Brandschutz CFPA Die Profis für Druckvorstufe und Digitaldruck! Josef Balmer HLK Ingenieur FH | CAS BWL Bei uns sind Sie am richtigen Ort, wenn es um Layout, Bildbearbeitung, Mediendatenbanken oder Druck geht. Maya Stalder HS Ingenieurin FH | MAS EN Bau Zudem können wir Ihnen auf unserem modernen Digitaldrucksystem hochstehende und brillante Ausdrucke, Broschüren, Kuverts und vieles mehr produzieren. Herr Max Muster Musterstrasse 99A 9999 Musterstadt Möbel Musterm ann Mustersteg 9111 Musterli 1 ngen MÖBEL MUSTERMANN STUHL MAX Manuela Grüniger Bachelor of Law Universität Bern Wir bedrucken Kuverts, auch kleine Auflagen, 1- oder 2-seitig, zu spannenden Konditionen. Sebastian Becker Ingenieur für Wärme- und Kältetechnik Corina Schick BSc FHO Energie- und Umwelttechnik ¦ Art. No. 123456 N GARAGE MUSTERMAN Herr Max Muster So souverän wie Sie. 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Das wäre bei uns nicht passiert. www.suterkeller.ch SuterKeller Druck AG Schönenwerderstrasse 13 5036 Oberentfelden Telefon 062 737 90 00 [email protected] www.suterkeller.ch Ein Unternehmen der Zofinger-Tagblatt-Gruppe 39 Wohnüberbauung Stöckacker Süd Überzeugende Aufwertung eines Stadtquartiers Das Zertifikat für 2000-Watt-Areale zeichnet Siedlungsgebiete aus, die einen nachhaltigen Umgang mit Klimaschutz und Ressourcen für die Erstellung der Gebäude, deren Betrieb und die verursachte alltägliche Mobilität nachweisen können. Das Zertifikat «2000-WattAreal» wird «in Entwicklung» oder «im Betrieb» erteilt. Konzipiert wurde das Zertifikat im ­Rahmen des Bundesprogrammes EnergieSchweiz für Gemeinden, mit dem das Bundesamt für Energie (BFE) gezielte Projekte auf kommunaler Ebene unterstützt. Inhaberin der Marke ist das BFE. Die Zertifizierung erfolgt durch den Trägerverein Energiestadt. www.2000watt.ch > Areale 40 Mit Stöckacker Süd baut die Stadt Bern eine Siedlung von hoher architektonischer Qualität. Sie trägt massgeblich zur Aufwertung eines städtischen Quartiers bei. Die Bauherrschaft verfolgt das Ziel, eine ökologische, langfristig wirtschaftliche und gesellschaftlich verantwortungsvolle Siedlung zu erstellen. Die Vorgaben nach MINERGIE-P-ECO sowie die quantitativen und qualitativen Anforderungen der 2000-WattAreale erfüllt Stöckacker Süd. Die Neubauten der Wohnsiedlung sind ein Beispiel für verdichtetes Bauen, das in urbanen Siedlungsgebieten zunehmend unerlässlich wird. Mit den insgesamt 146 modernen Wohnungen – eine Mischung aus 32 Alterswohnungen, 26 Town- Houses sowie 88 Geschosswohnungen – ersetzt die Stadt die sanierungsbedürftigen Wohnkomplexe mit 106 Wohnungen aus den 1940er- Jahren. Die Erschliessung der Siedlung entspricht den Kriterien der 2000-Watt-Areale. Die Siedlung überzeugt durch gut angelegte Wegnetze für den Langsamverkehr und durch eine vorzügliche Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Mit einer für die zukünftigen Mieterinnen und Mieter abgestimmten Carsharing-Lösung verfolgt die Stadt ein kosteneffizientes, nachhaltiges Mobilitätskonzept: Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt bis zu neun Privat-Fahrzeuge und trägt damit dazu bei, wertvolle Grünräume zu Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 2000-Watt-Areal Herausragendes Beispiel modernen Städtebaus Die Highlights _ Das Areal Stöckacker Süd setzt gänzlich auf zertifizierten Ökostrom und Wärme aus erneuerbaren Energien. _ Alle Neubauten werden im MINERGIE-P-ECO-Standard errichtet. _ Mit dem Forschungsprojekt «Integrierte Wasser- und Biomassennutzung» will die Stadt Bern einen Beitrag zur Förderung neuer technischer Entwicklungen und Innovationen im Bereich der dezentralen Abwasserbehandlung und der ökologischen Siedlungsentwicklung leisten. _ Die Stadt Bern nimmt mit der Ausgestaltung eines partizipativen und familienfreundlichen Wohnumfeld- Mitwirkungsprozesses eine Vorreiterrolle ein. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 «Stöckacker Süd ist ein herausragendes Beispiel für modernen Städtebau im Sinne einer langfristigen Verantwortung. Die Stadt Bern erstellt hier erstmals wieder eigenständig als Bauherrin einen Ersatzneubau für eine ganze Wohnsiedlung; im Übrigen am gleichen Ort, an dem sie vor ca. siebzig Jahren zum letzten Mal selbst gebaut hat. Das neue Angebot an klassischen und komplementären Wohnformen bietet Platz für Mittelstandsfamilien, ältere Personen und Menschen mit einem urbanen Lebensstil. Die Stadt Bern trägt zudem den Bedürfnissen von Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung Rechnung. Denn sämtliche Wohnungen sind hindernisfrei erbaut. Darüber hinaus gelten für die zukünftigen 1½- bis 6 ½-Zimmer-Wohnungen mehrheitlich moderate Mietzinse. Die Berner Stimmberechtigten haben das Projekt bei zwei Abstimmungen (Überbauungsordnung und Baukredit) im Jahr 2012 mit grossem Mehr unterstützt.» Fernand Raval Leiter Immobilien Stadt Bern 41 Wohnüberbauung Stöckacker Süd 2000-Watt-Areal erhalten. Auf Parkplätze kann weitgehend verzichtet werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, einen attraktiven Aussenraum zu gestalten. Eine vielfältige Stadtnatur, eine aktiv gestaltete Gartenkultur sowie gesellschaftliche Angebote tragen zur positiven Identität der neuen Siedlung bei. Resultate 2000-Watt-Areal-Kriterienkatalog Management-System 100% 75% 50% Versorgung, Entsorgung 25% Kommunikation, Kooperation 0% Mobilität Gebäude, Erstellung, Betrieb Das Spinnendiagramm stellt dar, welchen Anteil (in %) seines energetischen Handlungspotenzials das Ersatz-Neubauprojekt Stöck­ acker Süd ausschöpft. Um als 2000-Watt-Areal zertifiziert zu werden, muss ein Areal 50% des Potenzials in jedem der fünf Themenfelder erfüllen. Stöck­acker Süd erreichte 2014 über das ganze ganze Areal einen Anteil von 62%. Daten und Fakten Areal: Stadt: Grundstückfläche: Anzahl Gebäude: Internet: Art der Nutzung: Energiestandard: Heizung: Warmwasser: Strom: 42 Zum Stand des Projektes _ Die Stadt Bern führte 2008/2009 einen Architekturwettbewerb durch. Die Detailplanung des Siegerprojektes wurde 2011 abgeschlossen. _ Die Berner Stimmbevölkerung unterstützte 2012 die Überbauungsordnung und den Baukredit für Stöckacker Süd in je einer Abstimmung mit eindrücklicher Mehrheit. _ Die alte Siedlung wurde im Herbst 2013 rückgebaut. Seit Frühjahr 2014 sind die Bauarbeiten für die neue Überbauung im Gange. _ Die ersten Wohnungen wurden im Frühjahr 2016 bezogen. ❰ Stöckacker Süd Bern 1,75 ha 3 www.stoeckackersued.ch Mischnutzungsquartier MINERGIE-P-ECO Wärmepumpe Erdsonde 100% Wärmepumpe Erdsonde 23% Biogas 27% Solarkollektoren 50% Ökostrom (vor Ort eingekauft) 100% Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen MegaSlate ® Solarfassade montagefreundlich, kostengünstig, ästhetisch Effiziente und platzsparende Energiegewinnung mit der Gebäudehülle Kostengünstige, selbstamortisierende Solarfassade mit hohem Energieertrag Die MegaSlate® Solarfassade ermöglicht eine flexible Gestaltung von Fassadenverkleidungen und lässt sich perfekt in die Formensprache der Gebäude integrieren. Das System wird durch massgefertigte Spezialmodule ergänzt. Basierend auf dem erfolgreichen MegaSlate® Solardachsystem, garantiert die MegaSlate® Solarfassade bestes Preis-Leistungsverhältnis. www.meyerburger.com Natura by Isover. ISOVER – Gelebte Ökologie. Natura – Die Isover Produktlinie für Innenanwendungen. Hergestellt mit pflanzlichem Bindemittel, erfüllt sie alle Wünsche für gesundes Wohnen. www.isover.ch Natura_186x128_1_2_quer_d.indd 1 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 02.03.16 15:21 43 Enerconom AG Bern PostParc Bern: Nachhaltig Bauen mitten im Zentrum Berns Der neue PostParc über und neben dem Bahnhof Bern Foto: Seraina Wirz / Atelier für Architekturfotografie Büro Bern Brückfeldstrasse 16 3001 Bern Tel. 031 380 33 33 www.enerconom.ch 44 Der PostParc ist das neue, urbane Zentrum im Westen des Bahnhofs Bern. Das Areal umfasst drei Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Brief- und Paketzentrums Schanzenpost. Das Posthochhaus im Osten wurde saniert. Das Betriebsgebäude entlang der Schanzenstrasse und der alte Postbahnhof wurden bis auf die Untergeschosse abgerissen. An ihrer Stelle entstanden zwei neue, längere und schlankere Gebäude. Mit dem PostParc entstanden neue Verbindungen zwischen dem Bahnhofaufgang West (Welle), der Länggasse, der Altstadt, der Postautostation und der City West. Zudem wurden neue Stadtplätze und neue Verbindungen zur Postreisestation und zur Länggasse geschaffen. Die Nutzung der Gebäude ist ein abwechslungsreicher Mix aus Büros, Läden Büro Solothurn Krummturmstrasse 11 4501 Solothurn Tel. 032 625 04 25 www.enerconom.ch und Restaurants. Die Post selbst bleibt mit der grössten Poststelle der Schweiz und einer Postfinance-Filiale im PostParc präsent. Als grösster Mieter übernimmt die Migros das ganze Gebäude an der Schanzenstrasse 5 als neues Zentrum «Welle 7» mit einer Verkaufsmall, Restaurants, der Klubschule und einem Workspace mit Büros und Meetingräumen. Die Firma Enerconom AG hat als Teil des Generalplanerteams von A. Roost und in der Ausführung als Planer der Totalunternehmung Steiner AG die gesamte Gebäudetechnik HLKS, Elektro und Gebäudeautomation entwickelt und geplant. Dabei stellte die Lage der Gebäude über und direkt neben den Geleisen des Bahnhofs Bern eine grosse Herausforderungen dar. _ Bauzeit: November 2011 bis Sommer 2016 _ Energiebezugsfläche: 50 000 m2 _ Mietfläche: 40 000 m2 Minergiestandard, in dieser Umgebung eine Herausforderung Die schweizerische Post verlangte eine Minergie-Zertifizierung des ganzen Bauvorhabens. Die Kombination von bestehenden Untergeschossen, die direkt damit verbundenen ­Sockel- und Obergeschosse, eine Sanierung eines ganzen Gebäudes, die gewünschte Flexibilität der Mietflächen und die Vernetzung der Wärme- und Kälteerzeugung mit dem Bahnhofareal waren die grossen Herausforderungen für die Zertifizierung des Gesamtprojektes. Die Enerconom AG hatte als Gebäudetechnikplanerin den Lead beim Zertifizierungsprozess und bei der nachfolgenden Umsetzung bis hin zur Einbindung der Mieter. Ein Energiekonzept, das Grenzen überwindet Die spezielle Lage des PostParc erforderte spezielle Lösungen für die Energieversorgung. Es stehen weder Grundwasser noch Boden für eine Erdwärmenutzung oder eine Saisonspeicherung zur Verfügung. Der besondere Standort bot jedoch Chancen, die es zu packen galt. Im angrenzenden Bahnhofkomplex wird ein Kälteverbund betrieben, der Kälte für den Bahnhof, einen Teil der Universität und weitere Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Publireportage Drittbezüger bereitstellt. Die Abwärme wurde ganzjährig über Rückkühler vernichtet, da das Temperaturniveau für die Wärmenutzung in den bestehenden Gebäuden nicht ausreichte. Hier setzte das Energiekonzept an. Die Abwärme aus der Kälteproduktion für den Kälteverbund Bahnhof und den Eigenbedarf des PostParc reicht aus, um den gesamten PostParc zu beheizen. Zusätzlich kann auch das denkmalgeschützte, neu sanierte Burgerspital mit Kälte versorgt werden. Neu kann im Winter bei hohem Kältebedarf direkt mit Freecooling, das heisst ohne Einsatz einer Kältemaschine Kälte erzeugt werden. Technisch war damit eine sehr nachhaltige, wirtschaftliche und energetisch optimale Lösung gefunden. Es brauchte jedoch viel Überzeugungsarbeit, guten Willen und Verhandlungsgeschick, um eine vertragliche und betriebliche Lösung zu finden. Die Verhandlungen zwischen dem EWB (Energie-Wasser-Bern) als Betreiber des Kälteverbundes Bahnhof und der Schweizerischen Post als zukünftigen Betreiber des PostParc waren langwierig, führten jedoch letztlich zu einer Win-Win-Win-Situation: Win für die Post, Win für das EWB mit ihrem Kälteverbund und Win für die Umwelt. Das EWB betreibt ab Anfang 2016 die von der Post erstellte und finanzierte neue Energiezentrale im PostParc, welche über eine Fernleitung den Kälteverbund Bahnhof über einen grossen Teil des Jahres mit Kälte versorgt und den gesamten PostParc beheizt. Als Redundanz steht im Winter Fernwärme des EWB zur Verfügung. Viel zu oft scheitern in der Schweiz ökologische und wirtschaftliche Energiekonzepte, welche mehrere Eigentümer umfassen, an vertraglichen oder persönlichen Streitpunkten. Hier ist der Ingenieur nicht nur als «Techniker» gefordert, sondern auch als Vermittler und Berater in der Vertragsgestaltung. Flexible Wärme- und Kälteverteilung Um die Abwärme aus dem Kälteverbund zu nutzen, sind die Wärmeverteilsysteme im PostParc als Niedertemperatursysteme konNachhaltig Bauen | 2 | 2016 zipiert. In den Neubauten erfolgt die Wärme­ abgabe mit kombinierten Heiz- und Kühl­ deckenelementen. Diese sind auf den Heizfall dimensioniert, bringen aber im Sommer einen Beitrag zur Raumkühlung. Die Kühldecken sind erweiterbar, so dass bei Bedarf zusätzliche Kühlleistung über das vorhandene Verteilsystem bereitgestellt werden kann. Im bestehenden Hochhaus ohne Fassaden­ sanierung wurde die alte «Grundlastheizung» durch eine Heizverteilung mit wesentlich grösseren Rohrheizkörpern ersetzt. Damit wird trotz tiefer Vorlauftemperatur der Raumkomfort im Winter verbessert. Das Herz des PostParc, die neue Energiezentrale Nachhaltige Mobilität als Teil eines nachhaltigen Gebäudes Der ökologische Fussabdruck eines Gebäudes wird wesentlich von der Mobilität seiner Benutzer sowie dessen Auswirkung auf die Mobilität anderer Benutzer bestimmt. Hier ist der PostParc ein Leuchtturmprojekt: Direkt über dem Bahnhof Bern gelegen hat er einen optimalen Anschluss an den öffentlichen Verkehr, dazu eigene Veloeinstellplätze für seine Benutzer mitsamt Garderoben und Duschen. Zusätzlich wurde im PostParc eine öffentliche Velostation mit 1000 Veloabstellplätzen in unmittelbarer Bahnhofnähe realisiert, ein Beitrag zur Förderung des Veloverkehrs. Neu steht auf dem Kurzparking eine Elektrotankstelle mit einer Gesamtleistung von total 185 kW für das rasche Nachladen von Elektroautos für jedermann zur Verfügung. ❰ Elektrotankstelle 45 Verein eco-bau Nachhaltig sanieren – schon vorher an nachher denken! In den letzten Jahren wurden Gebäude bei Sanierungen immer häufiger auch energetisch optimiert. Aber das alleine macht sie noch nicht nachhaltig. Hierfür braucht es einen ganz- heitlichen Ansatz, der – richtig umgesetzt – auch der Bauherrschaft nützt. Gründe für Sanierungen von Liegenschaften gibt es viele. Oft genügen die Gebäude einfach den Bedürfnissen der Nutzer oder Eigentümer nicht mehr. In ihrer Ausstattung entsprechen sie nicht mehr dem Zeitgeist oder bieten nicht genügend Wohnraum. Nach wie vor gilt: Bei Sanierungen sollen Gebäude auch energetisch verbessert werden. Wer aber von nachhaltiger Sanierung spricht, muss weitere Aspekte wie die Gesundheit der Nutzer, den Einfluss auf die Natur, die Gesellschaft und die ökonomischen Faktoren mit in seine Entscheidungen einbeziehen. Labels und Standards wie Minergie-Eco und der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS können Auftraggebern und Planenden helfen, die Kriterien des Nachhaltigen Bauens zu erfüllen. Welche Vorteile haben Bauherrschaften von nachhaltigen Sanierungen? Für Planende ist es oft schwierig, ihre Kundschaft von den Vorteilen einer nachhaltigen Sanierung zu überzeugen. Während sich Kosten und Nutzen von energetischen Verbesserungen noch recht gut abschätzen lassen, sind die gesellschaftlichen und weitergehenden ökologischen Faktoren nur schwer zu erfassen. Oft sind es aber gerade sie, die den Wert einer Immobilie langfristig beeinflussen. Man denke hier etwa an den Komfort für die Nutzer oder an die Qualität der Umgebung. Eine ganzheitliche Betrachtung des Sanierungsobjekts berücksichtigt deshalb auch, wie sich das Projekt beispielsweise auf das Quartier auswirkt. Führt die Sanierung dazu, Sanierung eines Berner Bauernhauses, Gerzensee: Verändern ohne zu zerstören. Architektur: Halle 58 Architekten. Bilder: Guy Jost Nutzung des ehemaligen Wirtschaftstraktes zu Wohnzwecken mit neuen inneren Qualitäten. 46 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Nachhaltig sanieren Fassadenschichten Sanierung Kinderhaus Piccola Bernau, Wabern: Eine neue äussere Erschliessung macht die Räume individuell und variabel nutzbar. Bilder: Christine Blaser dass sich die Menschen in der Umgebung wohl fühlen und sich mit ihr identifizieren, entsteht Verbundenheit. Sie fördert Beziehungen, senkt Anonymität und Kriminalität. Das wiederum reduziert den Umtrieb bei Mieterwechseln und verringert das Risiko für Leerstände. Zur Lebenszyklusbetrachtung gehört zudem ein Blick in die Vergangenheit – Gebäude sind eine Art «Geschichtsspeicher». Beispielsweise zeigen sie typische Elemente oder Konstruktionen einer Region oder Kultur, die von geschichtlicher und handwerklicher Bedeutung sind. Über das Haus hinausdenken Peter Schürch, Architekt und Geschäftsführer der Halle 58 Architekten mit viel Erfahrung im nachhaltigen Sanieren, rät seinen Auftraggebern deshalb, über das Haus hinaus zu denken. Sie sollen sich bewusst sein, dass Gebäude unmittelbar auf unsere Gesellschaft wirken. Insofern tragen sie als Eigentümer eine gesellschaftliche Verantwortung. Nachhaltiges Sanieren fordert auch ein Denken in Lebenszyklen. Dies bedeutet: schon vorher an nachher denken! Damit das gelingt, muss ein Gebäude von Anfang an als Bestandteil von verschiedenen Kreisläufen gedacht werden. So gesehen senken Investitionen in kluge Gebäudekonzepte mit Systemtrennung, schlüssigem Steigzonenkonzept und grösstmöglicher Nutzungsflexibilität die künftigen Betriebs-, Reinigungs-, Wartungs- und Umbaukosten. Dies bildet wiederum die Basis für günstige und stabile Mietpreise – auch das ein Vorteil im Markt. Ganzheitlich handeln Nachhaltig Sanieren beginnt früh in der Planung und bedingt, dass sich alle Beteiligten damit auseinandersetzen. Die Bauherrschaft muss die Ziele vor dem Planungsstart möglichst genau definieren. Dabei darf sie kompetente Beratung und Unterstützung durch die begleitenden Architekten erwarten. Im Vordergrund steht die genaue Analyse der Bauaufgabe und der Liegenschaft. Dabei gilt es, neben der Bausubstanz mit der Beschaffenheit der Gebäudehülle, der Tragstruktur und der technischen Ausstattung auch die immateriellen Werte zu berücksichtigen. Dasselbe gilt für das Nutzungspotenzial, das wirtschaftliche und das baurechtliche Potenzial. Mit Hilfe eines übergreifenden Gesamtkonzeptes soll nun eine genaue Sanierungsstrategie erstellt werden. In deren Rahmen werden zuerst die langfristigen Sanierungsziele der Liegenschaft definiert. Es folgen Variantenstudien zu verschiedenen Eingriffstiefen mit Kosten- Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Nadine Koppa ist Archi- tektin mit Spezialisierung im ökologischen Bauen. Sie arbeitet für die Geschäftsstelle eco-bau und ist dort zuständig für den neuen Lehrgang «Gesund und ökologisch bauen». Bild: Kaspar Thalmann 47 Verein eco-bau Nachhaltig sanieren Umbau EFH Sulgenheimweg, Bern: Hohe Innenraumqualität durch gezielte Tageslichtführung und Rücksichtnahme bei der Materialwahl. Architektur: Halle 58 Architekten. Bilder: Christine Blaser und Ertragsschätzungen und ersten Energiekonzepten. Sie bieten eine gute Grundlage, wenn es darum geht zu entscheiden, ob es eine Gesamtmodernisierung, eine Pinsel-Renovation, eine Etappierung der Eingriffe oder gar einen Ersatzneubau braucht. Der höhere Aufwand zu Beginn der Planung zahlt sich im Verlaufe des Projekts respektive im Betrieb der Liegenschaft aus. Anders als bei Neubauten müssen sich die Beteiligten bei Sanierungen mit dem bereits Vorhandenen auseinandersetzen. Nicht immer erwarten den Bauleiter erhaltenswerte Stuckverzierungen, denkmalgeschützte Sprossen- Lehrgang eco-bau – Aufbaumodul «Nachhaltiges Sanieren» Wie das nachhaltige Sanieren erfolgreich angepackt werden kann, vermittelt ein neues Modul im Lehrgang eco-bau. Von der Strategie bis zur Erfolgskontrolle wird im Kurs anhand von Fallbeispielen erläutert, wie die Stellschrauben für gesundes und ökologisches Bauen richtig gestellt werden und wo Stolpersteine lauern. Die Teilnehmenden lernen, das Sanierungspotenzial zu erkennen und richtig zu nutzen. Sie erfahren, wo die Punkte bei Rückbau und Entsorgung liegen. Vermittelt werden auch Fachkenntnisse zum Controlling der ökologischen Bauausführung bei Sanierungen. Zielgruppe: Ort und Datum: Anmeldung: Kontakt: 48 Bauherren, Architekten und Planer Zürich, Dienstag, 25. Oktober 2016, 9–17 Uhr SIA-Form-Schulungszentrum Manessestrasse 2, Zürich www.sia.ch/form/ecobau06-16 Geschäftsstelle eco-bau, Nadine Koppa, Röntgenstrasse 44, 8005 Zürich, Tel. 044 241 27 46 [email protected], www.eco-bau.ch Neuinterpretation der Fenster innerhalb der neuen Gebäudehülle. fenster oder handwerklich wertvolle Fachwerkkonstruktionen. Es kann auch Unangenehmes auftauchen. Besonders bei Gebäuden, die vor 1990 errichtet wurden, muss mit Schadstoffen wie Asbest, PCB oder chemischen Holzschutzmitteln gerechnet werden. Deshalb sollen sie bereits im Lauf der Planung von Fachleuten auf Schadstoffe untersucht werden (Gebäudecheck). Bei Bauvorhaben, bei denen mehr als 200 m3 Bauabfälle entstehen oder mit Schadstoffen in der Gebäudesubstanz gerechnet werden muss, ist dies gemäss der neuen Abfallverordnung (Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen, VVEA, vom 4. Dezember 2015) gar obligatorisch. Werden Schadstoffe gefunden, müssen sie fachgerecht entfernt und entsorgt werden. Das schützt vor künftigen Unannehmlichkeiten und Kosten. Eine nachhaltige Sanierung erfordert immer auch die Abklärung der Radon-Situation. Massnahmen an der Gebäudehülle und der Haustechnik können dazu führen, dass sich die Druckverhältnisse im Innern ändern und sich das natürliche radioaktive Gas Radon stärker in den Räumen ansammelt. Für die Zukunft gerüstet sein Erfolgreich durchgeführte nachhaltige Sanierungen schaffen Werte für die Menschen, die sich im und um das Gebäude aufhalten. Sie schonen die natürlichen Ressourcen und die Natur gemeinhin. Der «breite Blick» auf das Projekt lohnt sich aber letztlich auch für die Bauherrschaft. Wer beim Planen und Bauen ganzheitlich denkt, erhält Gebäude, die für die Zukunft gerüstet sind. ❰ Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 I N N O V A T I O N E N Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen Flumroc entwickelt Steinwolldämmplatte mit natürlichem Bindemittel Flumroc bringt eine neuartige Dämmplatte auf den Markt, die Bindemittel aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen enthält. FUTURO erfüllt höchste Gesundheitsstandards und eignet sich damit bestens für Anwendungen im Innenbereich. Jahre haben die Entwickler von Flumroc an einer neuen Zusammensetzung des Bindemittels für ihre Steinwolldämmplatten getüftelt. Nun präsentiert das Flumser Unternehmen seine neueste Generation von Steinwolldämmplatten: FUTURO setzt neue Standards im Bereich natürliche und gesunde ­Baustoffe. Die Steinwollplatte beinhaltet ein Naturharz-Bindemittel, das zu über 70 Prozent aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Sie erfüllt neben ausgezeichneten ökologischen Werten in Grauer Energie, Treibhausgasen oder Umweltbelastungspunkten zusätzlich höchste Ansprüche in Bezug auf die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen. Weil ihr Bindemittel kein Formaldehyd enthält, eignet sich die FUTURO-Dämmplatte besonders für Anwendungen im Innenbereich bei Gebäuden mit höchsten Auflagen an die Raumluftbelastung. Bestnoten am Bau Auch bei der Verarbeitung weiss die neuartige Flumroc-Dämmplatte FUTURO zu überzeugen. Nach zahlreichen Einsätzen auf der Baustelle zeigen sich die beteiligten Unternehmer von der Anwenderfreundlichkeit der neuen Genera­ tion von Flumroc-Steinwollprodukten beeindruckt. Schliesslich bietet auch diese Dämmplatte optimalen Brandschutz. Wie alle Flumroc-Produkte ist auch ­FUTURO nicht brennbar und hat einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius. Im Brandfall stoppen die Dämmplatten die Ausbreitung der Flammen. Die Technische Universität München hat die optimale Brandkennziffer A1 für die neue Flumroc-Dämmplatte sowie den Schmelzpunkt bestätigt. Auch beim Recycling punktet die neue Dämmplatte FUTURO: Sie kann zu 100 Prozent wiederverwertet werden. Die Vorteile von FUTURO auf einen Blick: _ keine Formaldehyd-Emissionen _ nicht brennbar _ Schmelzpunkt über 1000°C _ elastisch _ standfest _ universeller Einsatz Zehnder Lüftungsgerät ComfoAir SL 330. Das leise Kraftpaket im Schrank. www.zehnder-systems.ch Heizung Kühlung Frische Luft Saubere Luft Neue Bindemittel-Anlage Flumroc plant die Entwicklung weiterer Produkte mit dem neuen Bindemittel für Dämmlösungen im Innenbereich. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, nimmt das Unternehmen in diesem Frühling eine neue Bindemittel-Anlage in Betrieb. Diese soll die Produktion der FUTURO-Dämmplatte in grösseren Mengen ermöglichen und für weitere Produktinnovationen genutzt werden. Die Steinwollplatte FUTURO mit Bindemittel aus überwiegend natürlich nachwachsenden Rohstoffen. Speziell für die Anwendungen im Innenbereich. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 49 EFH Petra Pletz und Patrick Blaser Grossaffoltern Der Flug der Störche Von Carmen Nagel Eschrich An der Stelle, wo die Störche eine beliebte Einflugschneise haben, erlaubte sich ein Paar, ein nachhaltiges Heim zu schaffen. Nicht jedoch, ohne für guten Ausgleich zu sorgen: Der Kubus aus Holz reagiert sensibel auf seine Umwelt und definiert dabei klar private und öffentliche Bereiche. Spannende Einschnitte und Ausbuchtungen verleihen dem strengen Kubus individuellen Charakter. Dabei bleibt das Volumen kompakt und produziert Energie – mehr als genug, was das Gebäude als Plusenergiehaus auszeichnet. Die Suche nach einem kompetenten Team für ihr Bauprojekt erwies sich für die Bauherrschaft als sehr anspruchsvoll – und das, obwohl ihre Ziele einfach klangen: Sie wünschte sich auf ihrer sonnigen Bauparzelle ein ökologisches, aber auch ökonomisches Heim. In Zusammenarbeit mit der hb architekten ag nahm jedoch das Projekt Gestalt an, und ein Entwurf, basierend auf passiv-solaren Grundgedanken, entstand. Gleichzeitig reagierte der geplante Baukörper auf die Vorzüge der unterschiedlichen Himmelsrichtungen und die örtlichen Gegebenheiten, unter anderem die Quartierstrasse. Um sich vor den Einflüssen der Strasse zurückzuziehen, entwickelte das Planerteam nach Westen einen Hof. Er wird vom Wohnhaus und der grossen Garage definiert, ein frisch gepflanzter Baum vollendet heute das Gefüge zum Platz. Anspruchsvolle Architektur Ein Rücksprung in der Gebäudeflucht aus dem rund 11 × 13 m grossen Würfel markiert den witterungsgeschützten, überdachten Hauszugang. Von hier erreicht man Garderobe und Gäste-WC, frech liegt die Treppe ins Obergeschoss quer zum Eingang und frei im Raum. Eine Betonscheibe markiert hier die ­Vertikale des grossartigen Volumens, resultiert aber grundsätzlich als statisches Element aus dem betonierten und unbeheizten Kellergeschoss. Vorbei an der Treppe gelangt man in den privaten Bereich der Etage. Wo im Westen Rückzug zur Strasse geschaffen wurde, wird nach Osten eine grosszügige Verglasung zur unverbaubaren Landwirtschaftszone zelebriert. Der offene Wohnraum mit überdurchschnittlich hoher Decke, Küche und Essbereich berührt die Natur, wächst in sie hinein. Auch im Obergeschoss und somit in der Rückzugs- und Schlafetage scheint die Umwelt greifbar: Im Bad dominiert eine Badewanne, die nahtlos in die Fensterbank übergeht, forsch rückt sie bis in die Laibung vor und vereinnahmt so die Aussicht. Die Decke, beplankt mit geschlitzten Holzplatten, schafft perfekte akustische Voraussetzungen und erinnert an die darunterliegende durchgehende Holzkonstruktion. Auf Holz gebaut Der klare Grundriss überzeugt, er scheint dank der durchgeführten Raumharmonisierung spür- und erlebbar. Darüber hinaus setzte das Architektenteam die geradlinigen Vorstellungen der Bauherrschaft um, ebenso konsequent behandelte man den Wunsch nach Nachhal- 50 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Plusenergiehaus tigkeit und Ökologie: Antwort bot natürlich ein Holzbau, der komplett ohne Dampfsperre auskommt und atmungsaktiv ist. Zum Innenraum zeigen sich Gipskartonplatten mit Kalkputz, die eine gedämmte Installationsschicht verbergen. Daran schliesst das tragende Raster aus ­Stützen und Riegeln, natürlich grosszügig mit Zelluloseflocken ausgedämmt. Insgesamt addiert sich die Dämmstärke zu stolzen 34 cm, woraus sich ein ansehnlicher U-Wert der Aussenwand von 0,12 kWh/m2 ergibt. Geschützt wird die winddichte Konstruktion durch eine hinterlüftete, geschlossene Lärchenholzschalung. Die horizontalen Latten umschliessen dabei den Kubus wie unzählige Ringe. Fortschrittliche Haustechnik Für ein angenehmes Raumklima muss in diesem ökologischen Heim mit Komfortlüftung nicht mehr viel Energie aufgebracht werden. Sie wird von einer Erdsonde geliefert, die, angeschlossen an eine Wärmepumpe, Wasser für die Heizung aufbereitet. Auch das Brauchwasser wird auf diese Weise erwärmt, unterstützt durch eine thermische Solaranlage, die aus zwei Flachkollektoren auf knappen 6 m2 besteht. Zusätzlich verwandelt eine etwa 70 m2 grosse Photovoltaikanlage auf dem Flachdach die Liegenschaft zum respektablen Plusenergiehaus. Die installierte Anlagengrösse beNachhaltig Bauen | 2 | 2016 51 EFH Petra Pletz und Patrick Blaser Grossaffoltern läuft sich auf 11,6 kWp, dabei wurde mit einem jährlichen Stromertrag von etwa 11 000 kWh kalkuliert – demnach produziert das Gebäude mehr Energie, als es für Heizung, Warmwasser, Hilfsbetriebe und den Haushalt benötigt. Tatsächlich wird von einem stolzen Überschuss von fast 2300 kWh pro Jahr ausgegangen. Bauherrschaft Petra Pletz und Patrick Blaser Büünegasse 5 3257 Grossaffoltern Aus der Umwelt für die Umwelt Unter den Bäumen – und aus Holz gefertigt – steht der ökologische Holzbau in Einklang mit seiner Umgebung und wird ein Teil von ihr. Plusenergiehaus Konsequenterweise setzten sich Gemeinde und Planer auch für eine naturnahe Umgebungsgestaltung ein; so wurde der einst verborgene Bachlauf am Rande des Grundstücks wieder renaturiert, sprich: Er wurde wieder an die Oberfläche geholt. Die Böschung zum nun wieder geöffneten Wasserlauf wurde neu angelegt, Flora und Fauna fanden zurück zu ihrem natürlichen Lebensraum – wie auch die Störche, die heute nicht mehr an der Pfütze hinter dem Misthaufen, sondern am Bach eine Trinkpause einlegen können. ❰ Architekt hb architekten ag Gwattstrassse 6 3185 Schmitten Tel. 026 497 91 80 www.hbarchitekten.ch Holzbau Beer Holzbau AG Obere Zollgasse 76 3072 Ostermundigen Tel. 031 934 22 88 [email protected] Fenster Wenger Fenster AG Chrümigstrasse 32 3752 Wimmis Tel. 033 359 82 82 www.wenger-fenster.ch Zellulosedämmung isofloc AG Soorpark 9606 Bütschwil Tel. 071 313 91 00 www.isofloc.ch 52 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 u im Holzba mit g Einklan . ur der Nat 3072 Ostermundigen, 031 934 22 88, www.beer-holzbau.ch isofloc® − das Original Spezialist für PhotovoltaikGebäudeintegration Die isofloc® Zellulosedämmung schützt im Winter hochwirksam vor Kälte, im Sommer zuverlässig vor Hitze und ganzjährig effektiv vor Lärm. Infos unter: www.isofloc.ch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 www.clevergie.ch 53 clevergie gmbh Wyssachen 250-jähriger Plus-Energiebau: So geht’s! Kurz vor dem Zerfall steht es, das 250 Jahre alte Glaserhaus in Affoltern im Emmental. Wo früher während Generationen Fensterscheiben von Hand hergestellt wurden, pfeift jetzt der Wind durch das alte Gebälk. Einzelne der unzähligen kleinen Fensterscheiben sind durch den Zerfall des Hauses zersprungen, das Dach undicht. Die Denkmalpflege des Kantons Bern hat das Objekt höchster Schutzstufe bereits abgeschrieben. Wir schreiben das Jahr 2012, Beginn der Sanierungsarbeiten am in die Jahre gekommenen Glaserhaus. Sanierung war jederzeit, möglichst die originalen Elemente des Gebäudes erhalten zu können, kombiniert mit neuster Gebäudetechnik und Ästhetik. «Solch ein Gebäude haben wir jahrelang gesucht», meint Architekt und Besitzer Chris­tian Anliker zum kurz vor dem Verfall stehenden Glaserhaus, Eggerdingen in Affoltern. Eine Glaserdynastie hat dieses Haus erbaut, gestaltet, erweitert und geprägt. Die kleinen Fensterscheiben zeugen davon, dass Fensterglas früher noch von Hand gefertigt, zu Kugeln geblasen und zugeschnitten zu Rechtecken in Fensterrahmen verbaut wurden. Zahlreiche Elemente des Gebäudes, beispielsweise die ­typischen «Zöpfe» im Rundbogen sind noch aus dem Baujahr 1765 erhalten. Nicht einfach ein Abriss, sondern ein gezielter und sorgfältiger Rückbau des wertvollen Materials wurde von Anfang an konsequent umgesetzt. Ziel der 54 Modernste Gebäudetechnik, traditionelle Architektur Die energetische Sanierung des Gebäudes erfolgte unter den heutigen Gesichtspunkten einer zeitgemässen Gebäudetechnik. Als Heizungsanlage dient eine Wärmepumpe, mit zwei Erdsondenbohrungen à 180 Meter Tiefe. Die Anlage ist gleichzeitig auch zur Gebäude­ kühlung ausgelegt, wobei die sogenannte Free-Cooling-Funktion der Bodenheizung Wärme entziehen und ins Erdreich ableiten kann. Der traditionelle Sitzofen (Trittofen), natürlich unter Denkmalschutz stehend, wurde mittels Heizregister in den Heizungskreislauf einbezogen. Von Anfang an stand fest, dass mindestens die vor Ort verbrauchte Energie auf den Dach­ flächen des Gebäudes auch wieder erzeugt werden soll. Aus Gründen des Denkmalschutzes und um den Charakter des Hauses zu bewahren, mussten alle Dacheinbauten besonders vorsichtig integriert werden. Die Isolation des Gebäudes entspricht einem Minergie-P Standard, wurde jedoch nicht zertifiziert. Einzig die Südfassade, welche als ganzes Bauelement erhalten bleiben sollte, besteht nur aus den originalen Holzbalken und neuer Isolierverglasung in den Abmessungen der ursprünglichen Fensterchen. Die Original Fensterscheiben wurden im Innenbereich soweit erhalten wieder verbaut und dienen als Zeitzeugen für die damalige Handwerkskunst. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Publireportage Das handgemalte Gemälde aus dem Jahr 1765, auf dem der Erbauer des Hauses zu sehen ist, kam bei den Abbrucharbeiten unter einer Täferwand wieder zum Vorschein. Seither wacht der «Hausherr» wieder über sein ehrwürdiges Gebäude. Kraftwerk auf dem Dach Die von der Firma clevergie gmbh geplante und realisierte Anlage bedeckt alle Dachflächen des majestätischen Gebäudes. Die insgesamt 12 Stück öffenbaren Dachfenster wurden sorgfältig in das MegaSlate® Solarsystem integriert, ebenfalls die optisch unscheinbaren Zustiegssicherung für einen späteren, sicheren Dachzugang bei Unterhaltsarbeiten. Drei der vier Dachseiten sind mit den Meyer Burger Solarmodulen aus Thun belegt worden. Einzig der kleine, aber steile Nord-Gehrschild wurde mit Attrappengläsern im Digitaldruckverfahren optisch täuschend echt ausgestattet. 483 Stück aktive Solarmodule und 45 passgenaue Sondermodule erzeugen über 90 000 kWh Sonnenstrom pro Jahr. Dies entspricht rund 800% der vor Ort benötigten Energie für Heizung und Elektrizität. Denkmalpflege beinhaltet auch, sich mit der Entstehungsgeschichte eines Bauwerks auseinander zu setzen. So wurde in früheren Bauepochen jeweils das beste, damals verfügbare Baumaterial für neue Bauten verwendet. Dächer wandelten sich somit von Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Strohdächern über Schindeldächer zu Biberschwanzziegeln und Eternit. Als logische Abfolge kann somit auch bei denkmalgeschützten Häusern das beste heute verfügbare Baumaterial, nämlich dachintegrierte Photovoltaikmodule, eingesetzt werden. Das ehemalige Glaserhaus in Affoltern ist also bestes Beispiel, dass sogar unter Berücksichtigung von Denkmalpflege, High-Tech und Ästhetik Plusenergiebauten möglich sind. ❰ Photovoltaikanlage clevergie gmbh Gemeindehaus 118, 4954 Wyssachen [email protected] www.clevergie.ch Spenglerarbeiten Habisreutinger Gebäudehülle GmbH Brückenstrasse 6a, 4950 Huttwil [email protected] www.h-g.ch Holzbau Enz Holzbau GmbH Rüttistaldenstrasse 18, 4950 Huttwil [email protected] www.enz-holzbau.ch 55 Gymnasium Strandboden Biel Minergie-P-ECO macht Schule Von Carmen Nagel Eschrich Wer lernen will, braucht Platz – und an dem fehlte es dem Gebäudekomplex der Gymnasien Strandboden Biel bis vor Kurzem noch an allen Ecken und Enden. Als Bauherr rief der Kanton Bern zur kreativen Erweiterung des Bestands auf, dabei überzeugte die Brügger Architekten AG aus Thun mit einem zukunftsweisenden Minergie-P-ECOzertifizierten Holzbau auf höchstem Niveau. Bisher standen dem Gymnasium stolze drei Unterrichtsbauten zur Verfügung – der Bestand aus den Achtzigerjahren stammt aus der Hand des Altmeisters und Architekten Max Schlup: Herrlich am Fluss Schüss gelegen, verbindet eine breite, promenadeartige Brücke im Grünen die Schulgebäude mit der Fünffachturnhalle. Die Parkanlage wird durch aufgestellte Kunstobjekte spannend inszeniert, zur Naherholung lädt der Fluss, der wenige Meter weiter in den Bielersee mündet. Was nach viel Fläche klingt, reichte 2014 längst nicht mehr aus – seit der Fusion der beiden deutschsprachigen Bieler Gymnasien 2005 gestaltete sich die Unterbringung der steigenden Anzahl Schülerinnen und Schüler immer schwieriger. Neubau harmonisch integriert Ein öffentlicher Architekturwettbewerb lieferte zahlreiche Vorschläge, um dieses Problem in den Griff zu bekommen, letztendlich überzeugte das Projekt der Brügger Architekten AG. Sie löst das Platzproblem durch einen frei stehenden Neubau neben der bestehenden Turn­- halle. Der längliche, dreigeschossige Baukörper misst 46 26 Meter und orientiert sich zum grosszügigen Grünstreifen des Schulcampus. Dabei besticht der sensible Umgang mit dem Bestand: «Uns interessieren die Auseinandersetzung mit dem Ort und das Entwickeln von architektonisch eigenständigen Lösungen», beschreiben die Planer das Projekt. Die harmonische Integration ist spürbar, der grosse Kubus in dunkel gefärbtem Holz nimmt sich zurück, will nicht auftrumpfen. Er hat es auch nicht nötig: Längst überzeugt seine ökologische Bauweise Lernende und Dozierende, die den Aufenthalt hier schätzen. Aus Holz gebaut Zur Aussteifung und um gegen das Grundwasser sicher geschützt zu sein, entschied man sich für ein Untergeschoss und einen Gebäudekern aus Beton. Das Treppenhaus mit seinen Wänden verbindet die einzelnen Etagen – da 56 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Minergie-P-ECO Projektdaten Grundstück Grundstückfläche Umgebungsfläche Bearbeitete Umgebungsfläche Gebäudevolumen Rauminhalt SIA 416 Rauminhalt Neubauten Flächendaten SIA 416 und D 0165 Gebäudegrundfläche (EG) Bildung, Kultur Hauptnutzfläche Nebennutzfläche Funktionsfläche Verkehrsfläche Konstruktionsfläche Nutzfläche Geschossfläche Energiebezugsfläche SIA 180/4 Verhältnis Verhältnis GSF UF BUF 10 095 m2 2 178 m2 2 178 m2 RI Best. Gebäude 20 752 m3 0 m3 20 752 m3 GGF HNF 5 HNF NNF FF VF KF HNF + NNF = NF GF EBF HNF / GF = Fq1 NF / GF = Fq2 1 318 m2 2 609 m2 2 609 m2 1 319 m2 113 m2 884 m2 605 m2 3 928 m2 5 530 m2 3 986 m2 0,47 0,71 Nachhaltiges Bauen Energiestandard «Minergie-P-ECO» Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 57 Gymnasium Strandboden Biel Minergie-P-ECO Bauherrschaft Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern Reiterstrasse 11 3011 Bern Tel. 031 633 24 11 www.agg.bve.be.ch Architekt brügger architekten ag Scheibenstrasse 6 3600 Thun Tel. 033 655 30 80 www.b-architekten.ch Bauingenieure Indermühle Bauingenieure HTL/SIA Scheibenstrasse 6 3600 Thun Tel. 031 954 14 64 www.i-b.ch Nydegger + Finger AG Klaraweg 1 3006 Bern Tel. 031 352 99 88 www.nydegger-finger.ch Elektroingenieur varrin & müller Panoramastrasse 1 3600 Thun Tel. 033 227 28 00 www.varrin-mueller.ch HLKS-Ingenieure Grünig & Partner AG Kirchstrasse 24 3097 Liebefeld Bern Tel. 031 978 48 48 www.gruenig-partner.ch Strahm AG Ingenieure und Planer Papiermühlestrasse 164 3063 Ittigen Tel. 031 925 85 85 www.strahm-ag.ch Bauphysik Prona AG Collègegasse 9 2502 Biel Tel. 032 328 88 28 www.proma.ch 58 Fotos: Alexander Gempeler, Bern Recyclingbeton verwendet werden sollte, wurde vom Sichtbeton abgeraten. Doch zur Überraschung aller besticht heute eine homogene Optik. Über dem massiven Sockel ruht der nachhaltige ökologische Holzbau. Mit höchster Präzision wurden die Decken- und Aussenwandelemente in der Werkhalle gefertigt und vor Ort mit Dämmung angefüllt. Nach aussen rundet ein ungewöhnliches Fassadenkleid die CO2-neutrale, atmungsaktive Konstruktion ab: Die Holzverschalung wurde durch Druckimprägnierung dunkel eingefärbt und unterscheidet sich so dezent von der Stahl-Glas-Architektur im Bestand. Die Aufteilung der Fassade hingegen nimmt bestehende Proportionen auf und wirkt als Bindeglied zwischen Alt und Neu. Auffallend an den bestehenden Gebäuden sind die vertikalen Pfosten im regelmässigen Abstand von zwei Metern zwischen den Fenstern, kombiniert mit den horizontalen Brüstungsbändern. Auch die Vertikalität der Holzpfosten prägt den Neubau, der Abstand zwischen den raumhohen Fenstern beträgt an der imposanten Südfassade jedoch nur einen Meter. Auch die horizontale Komponente wurde im Entwurf bedacht; wie ein umlaufender Ring umschliesst die liegende Bretterverschalung den Baukörper und betont dabei die Geschossigkeit. Wohlüberlegt Häufig zeigt erst der Betrieb, wie ökonomisch ein Gebäude wirklich funktioniert. Um hier keine Überraschungen zu erleben, wurde die Lebensdauer der einzelnen Einbauten be- dacht – sie sollten jederzeit selektiv zurückgebaut und erneuert werden können. Das nachhaltige Konzept der Systemtrennung wurde bei den Bauteilen der Gebäudehülle, aber auch bei den Innenausbauten wie den Trennwänden und haustechnischen Installationen angewandt. Die Fassade wurde wohlüberlegt gestaltet, vor allem hinsichtlich der Energiegewinnung; so bietet die Südfassade viel Glasanteil, um solare Gewinne zu erwirtschaften und optimale Tageslichtversorgung zu gewährleisten. Ein ausgewogener Anteil an geschlossener Fassadenfläche sorgt für stabile Klimaverhältnisse in den Unterrichtsräumen. Vielerorts profitiert der Innenausbau von unbehandeltem Holz; es sorgt als natürlicher Klimaregulator für bestes Raumklima und wirkt sich gleichzeitig positiv auf die Akustik aus. Sollte dieses vorbildlich nachhaltige Schulgebäude weitere Lerneifrige anlocken – einer nachträglichen Aufstockung auf insgesamt sechs Geschosse stünde dank vorsorglicher Dimensionierung des Tragwerks nichts im Wege. ❰ Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 clevergie gmbh Wyssachen Windenergie Aufwind für Kleinwindanlagen in der Schweiz?! Bereits im Jahr 1986 wurde in Sool, Langenbruck die erste Windturbine der Schweiz installiert. 1993 folgte auf dem Schaber in Wyssachen die zweite dieser Art. Obwohl das Potential in der Schweiz an geeigneten Standorten vorhanden wäre, herrscht im Thema Windenergie nach wie vor eher Flaute. Die Wyssacher Energietechnikfirma clevergie gmbh will dies ändern. arbeit während dem Studium wieder neues Leben eingehaucht. Nach dem Studium, die Firma war kurz zuvor gegründet worden, konnten die jungen Umweltingenieure einen Hügel weiter für einen Landwirten eine moderne, leistungsfähige Kleinwindturbine realisieren. Sie steht auf dem Allenwindli, der Name ist sozusagen Programm. Seit der Inbetriebnahme Ende 2014 produziert das Kleinwindkraftwerk saubere Energie für rund 6–7 Haushaltungen. clevergie gmbh Gemeindehaus 118 4954 Wyssachen [email protected] www.clevergie.ch Auf dem Schaber in Wyssachen dreht das mittlerweile 23-jährige Windkraftwerk des deutschen Herstellers Südwind GmbH seit der Wiederinbetriebnahme im Jahr 2011 munter im Wind und produziert Strom für rund 2 Haushaltungen. Ein Oldtimer, alte aber robuste Technik, Asynchrongenerator mit 13 kW Leistung und verhältnismässig kleinem Rotor von 7 m Durchmesser. Die heutigen Geschäftsführer der Energietechnikfirma clevergie gmbh, Lukas Meister und René Dalbert haben dem Windenergie-Dinosaurier in einer Semester- Neue Horizonte für mehr Autarkie Windenergie ist eine spannende Ergänzung zur bekannten Solarenergie. Weil ein Windkraftwerk vor allem im Winter und auch Nachts Strom produziert, kann es in Kombination mit einem Stromspeicher und einer Photovoltaikanlage für energieautarke Bauprojekte eingesetzt werden. Die Ergänzung in der Produktion macht somit vor allem teure Speicherkapazitäten unnötig. Voraussetzung ist allerdings ein einigermassen geeigneter Standort für eine Windkraftanlage (ab 3 m/s DurchschnittsWindgeschwindigkeit). ❰ Windradgenerationen im Vergleich Windrad Schaber Windrad Allenwindli Typ der Anlage Südwind N715, Deutschland C&F Greenenergy CF20 Baujahr 1993 2014 Elektrische Leistung 13 kW 20 kW Jahresproduktion 6000–8000kWh (1–2 Haushaltungen) 25 000 kWh (5-6 Haushaltungen) Rotordurchmesser 7 m (38,5 m2 bestrichene Fläche) 13,1m (132 m2 bestrichene Fläche) Masthöhe 18 m 24 m Antriebsstrang Asynchrongenerator – Getriebe – Frequenzumformer Permanentmagnet Synchrongenerator – Wechselrichter (Getriebelos) Windrichtungs-Nachführung Passiv, Lee-Läufer (dem Wind abgewandt) Aktiv, Luv-Läufer (dem Wind zugewandt) Regelungskonzept Passiv, Stallregelung (Strömungs- abriss am Flügel bei Überdrehzahl) Aktiv, Pitch (Flügelwinkel verstellbar) Drehzahl 120 U/min 70 U/min Geräuschemissionen bei 20 m Entfernung 50 dB Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 30 dB 59 Editorial Kanton Solothurn Nachhaltig Bauen – ein neuer Trend oder altbewährt? Was zeichnet nachhaltiges Bauen aus? Ist Bauen nicht grundsätzlich, nachhaltig? Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes «längere Zeit anhaltende Wirkung» lässt das zumindest vermuten. Unsere Altstädte sind eindrückliche Beweise für nachhaltiges Bauen. Sie haben nicht nur durch ihre Wehranlagen überlebt, vielmehr hat ihnen die Idee des städtischen Lebens zu einer Langzeitwirkung verholfen. Innerhalb der Stadt finden sich ideale Bedingungen für Handwerk und Handel. Durch die dichte Bauweise konnten Baumaterialien, Arbeitsaufwand und Energiebedarf reduziert werden. Der gemeinsame Bau und Unterhalt von Infrastrukturanlagen wie etwa Brücken, Strassen, Hafenanlagen und Lagerhäuser waren lebensnotwendig, um den Austausch mit der Umgebung sowie anderen Zentren zu fördern. Innerhalb der Stadtmauern hat sich das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben entwickelt. Die Mischung aus sozialen, ökonomischen und ökologischen Vorteilen hat in den Städten grosse Wirkung erzielt. Die vielfältigen Bedürfnisse der Menschen konnten besser abgedeckt werden, als etwa in Streusiedlungen. Aber auch das alte städtische Leben wurde nicht vor Gefahren verschont. Krankheiten, Hungersnöte und Brände sind Beispiele dafür. Die Nähe zueinander wurde bei derartigen Ereignissen zum Verhängnis. Alte Zentren blieben oft deshalb erhalten, weil in sie immer wieder ein Teil des darin erwirtschafteten Gewinns und der gewonnen Erfahrungen reinvestiert wurde. So kann sich Solothurn als schönste Barockstadt der Schweiz präsentieren. Sie ist aber nicht ein Museum, sondern lebt und wird aktiv genutzt. Welche Verbindung besteht dabei zu modernen Begriffen wie Smart Metering, Gebäudeautomation, dezentrale Stromerzeugung, Home­ office, Sharing Economy, Abwärmenutzung, Passiv-, Nullenergie- und Mehrgenerationenhaus, die in Zukunft das nachhaltige Bauen prägen werden? Heute verstehen wir unter nachhaltig das Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder be60 reitgestellt werden kann. Neubauten werden in Zukunft auf Nullenergie ausgelegt. Gebäude sollen also im Jahr soviel Energie selber erzeugen, wie sie für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung benötigen. Für bestehende Bauten ist dieses Ziel soweit wie möglich ebenfalls anzustreben. Die lange Lebensdauer und die üblichen Erneuerungszyklen, aber auch die besonderen Schutzinteressen bei Gebäuden – gerade in Altstädten – erfordern dabei sehr viel Fingerspitzengefühl. Anstelle von Sanierungspflichten sollten Anreize geschaffen und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Nicht vergessen dürfen wir, dass Gebäude in erster Linie den Bedürfnissen der Bewohner dienen müssen. So sollten sie kühl und schattig im Sommer, aber warm und gemütlich im Winter sein. Sie können auch mehrere Zwecke und Nutzungsarten erfüllen und sie dürfen nicht losgelöst von ihrer Umgebung betrachtet werden. In der Zukunft werden nur wenige Bauten wirklich energieautark funktionieren. Durch mehrfunktionale Lösungen im Sinne von überlagerten Nutzungen kann Raum gespart, sowie durch geschickte Anordnungen können Wege verkürzt oder Abwärme genutzt werden. Hier liegen noch wertvolle Potenziale verborgen, die ein Revival des «alten städtischen Lebens» aufleben lassen könnten. Altbewährtes und neue Trends müssen sich nicht in die Quere kommen. Die Beispiele in dieser Ausgabe von «nachhaltig bauen» zeigen auf, wie mit einer geschickten Nutzung nachhaltig gebaut werden kann. Sei dies nun durch eine optimale Nutzung als Mehrgenerationenhaus, als energieoptimiertes, kantons­eigenes Schulhaus oder durch ein mit modernster Technik ausgerüstetes Wohnhaus. Es sind Beispiele, die zeigen, wie man energieeffizient bauen kann. Mit dem Leitsatz zielgerichtet Neues ausprobieren und dabei Altbewährtes respektieren, öffnen wir die Türen für interessante Lösungsansätze. Esther Gassler, Regierungsrätin Vorsteherin des Volkswirtschaftsdepartementes des Kantons Solothurn Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Neubau Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen Minergie-P-ECO «Gebildete» Architektur Von Carmen Nagel Eschrich Bildung bedeutet, Kenntnisse zu erwerben und umzusetzen – ein Ziel, das alle Schülerinnen und Schüler im neuen Berufsbildungszentrum Solothurn verfolgen. Interessanterweise lebt der Neubau, in dem sie sitzen, genau diese Kunst vor: Gezielt setzt er den aktuellen Stand der Technik und das Wissen um Energieeffizienz im Bauen um, bereichert mit anspruchsvoller Architektur die Nachbarschaft und wird dafür mit dem Minergie-P-ECO-Zertifikat ausgezeichnet. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Es wurde langsam eng am Campus des Berufsbildungszentrums Solothurn – Diskussio­ nen um die räumliche Erweiterung auf dem bestehenden Areal kamen ins Rollen. Im Jahre 2008 wurde evaluiert, wie viel zusätzlicher Raum mindestens benötigt würde und was aus städtebaulicher Sicht auf dem Areal maximal vertretbar wäre. Die Lernenden wurden von Beginn an miteinbezogen und nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt. Sie trugen demnach wesentlich zum heutigen Raumprogramm bei. Konkrete Gestaltungsvorschläge lieferte ein Architekturwettbewerb im Jahre 2009. Insgesamt gingen sechzig Projekte ein, die Lösungen für die Erweiterung des Bestands lieferten. Stirnemann Architekten aus 61 Neubau Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen Baden belegten den ersten Rang und brachten grossen Erfahrungsschatz mit Bauten im Bildungssektor mit ins Team. Dabei gab es zwei grundsätzliche Ansätze: einerseits das Schliessen der bestehenden Baulücken zu einer Blockrand­­bebauung, andererseits die Einführung eines Solitärs – was letztendlich überzeugte. Während der kommenden zwei Jahre führten Einsprachen gegen das Bauvorhaben zu Verzögerungen. Moderne Architektur bereichert das Stadtbild Sensibel behandelte Stirnemann Architekten das Areal des Berufsbildungszentrums gegenüber dem historischen Altstadtkern, die städtebaulichen Qualitäten sollten mit der frei stehenden Landmarke verbessert werden. Das Unterrichtsgebäude ist heute dank des neu angelegten Aussenraums erfolgreicher Vermittler zwischen Stadt und Lehranstalt, zwischen Alt und Neu, ohne dabei die Durchlässigkeit zu den benachbarten Stadtteilen und zum Bahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft zu behindern. Der moderne Baukörper knüpft im Untergeschoss, verborgen mit einem grosszügigen Gang, an den Bestand an und 62 reagiert aussen sichtbar auf jede Seite klar und gleichwertig, daher gibt es keine Vorderoder Rückseite – ein Versatz im Erdgeschoss markiert den Eingang im sonst kompakten Volumen. Dabei wird über die transparenten Fassaden mit der Umwelt kommuniziert, und zwar von innen nach aussen und umgekehrt. Es entstehen Ausblicke in den Stadtraum und geschossübergreifende Sichtbezüge, und die Identifikation mit dem Standort wird in jede Himmelsrichtung ermöglicht. Zentral im Grundriss, der etwa 26 38 m misst, liegt die Erschliessungszone. Flexibler Grundriss Im Erdgeschoss wurden Büroräume für die Verwaltung, das Lehrerzimmer und den Hausdienst in einer offenen Eingangshalle angeordnet. Über diesen zentralen Kommunikationsund Erschliessungsraum erreicht man die Obergeschosse mit den Unterrichtsräumen. Die modernsten Räume wurden hier identisch ausgeführt, offene Zonen auf jeder Etage erlauben individuelles Lernen sowie Projekt­arbeiten und bieten Raum für Begegnung und Austausch. Flexibilität wird grossgeschrieben: Die Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Minergie-P-ECO Trennwände sind nicht tragend ausgeführt, um auch künftigen Ansprüchen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Dabei setzten Planer und Bauherrschaft auf robuste, lang­ lebige Materialien wie den Hartbetonboden. Transparenz dank verglaster Fassade Ein Betonskelett bildet die Tragstruktur des fünfstöckigen Bauwerks; es setzt sich aus Stützen und einem aussteifenden Kern aus Wand- und Deckenscheiben zusammen. Die Lastabtragung erfolgt über das wasserdicht konstruierte Untergeschoss, das auf einer Pfahlfundation ruht, von wo aus die Kräfte in den Baugrund übertragen werden – eine solide Lösung, die auch Erdbebenlasten standhalten sollte. Vor das Traggerüst wurde ein filigranes Kleid aus Glas gestellt. Die Fassade aus stockwerkshohen Elementen und umlaufenden Rahmen führt ein Wechselspiel zwischen grosszügigen, fest verglasten Elementen und schmalen Öffnungsflügeln vor. Sämtliche Fassaden wurden in Dreifach-Isolierverglasung mit Alurahmen ausgeführt. Die textilen Beschattungsbehänge werden per Motor gesteuert und im Sturz verborgen montiert. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Zukunftsweisend nachhaltig erstellt Als Vorbild führt das Gebäude den Nutzern vor, wie mit der Natur und ihren Ressourcen sinnvoll umgegangen werden soll: Eine Photovoltaikanlage liefert Elektrizität für den Eigenbedarf, die Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist. Auch der Betrieb und Unterhalt sollte umweltfreundlich erfolgen; so 63 Neubau Berufsbildungszentrum Solothurn-Grenchen Minergie-P-ECO Innenaufnahmen Hannes Henz, Zürich Bauherrschaft Kanton Solothurn Hochbauamt Rötihof Werkhofstrasse 65 4509 Solothurn Tel. 032 627 26 03 www.bd.so.ch Architekt Stirnemann Architekten BSA SIA Badstrasse 34 5400 Baden Tel. 056 210 42 96 www.st-ar.ch Bauingenieur MWV Bauingenieure AG Bruggerstrasse 37 5400 Baden Tel. 056 200 88 66 www.mwv.ch HLKS-Ingenieur Gruner Roschi AG Untere Steingruben- strasse 19 4500 Solothurn Tel. 032 622 34 51 www.gruner.ch Elektroingenieur P. Keller + Partner AG Rütistrasse 6 5400 Baden Tel. 056 222 41 82 www.pkbaden.ch 64 wurden die Materialien und Installationen mit unterschiedlicher Lebensdauer nicht mit der tragenden Gebäudestruktur verbunden und können entsprechend recycelt werden. Steigzonen sind in den Schrankschichten und in den Schächten integriert und bleiben zugänglich, was die Wartung erheblich verbessert. Natürlich garantiert die ECO-Zertifizierung den Einsatz strengstens geprüfter Materialien, die durchgehend umweltverträglich hergestellt bzw. unbehandelt eingesetzt wurden und hervorragendes Innenraumklima bieten. Bei der Heizung und Warmwasseraufbereitung wird die Fernwärmeleitung der Kehrichtverbrennungsanlage Zuchwil genutzt. Die Wärme­ abgabe in den einzelnen Räumen erfolgt über Radiatoren im Fassadenbereich. Eine elektronische Temperaturregulierung ermöglicht eine bedarfsabhängige Regulierung der Heizung. Natürlich sorgt die Lüftungsanlage für optimale Lernverhältnisse – die Lufteinführung in die Räume erfolgt impulsarm über Quellluftauslässe, die unauffällig in die Schrankfronten integriert wurden. Die Abluft wird unterhalb der Decke abgesaugt und durch den Wärme­ tauscher des Lüftungsgeräts geführt. Zur Energieverbrauchsminimierung erfolgt eine Anwesenheits- und Luftqualitätsmessung; nach diesen Parametern wird dann die Zuluftmenge reguliert. Durch die Personen- und Gerätedichte sowie die lange, tägliche Nutzungsdauer wurde das Team mit relativ hohen Raumtemperaturen konfrontiert. Um diesen Temperaturspitzen entgegenzuwirken, wird als Kältequelle in Synergie mit dem erstellten Rechenzentrum im Untergeschoss das vorhandene Grundwasser als natürliche Kühlung, ohne Einsatz einer Kältemaschine, genutzt. Das zurückgeführte, erwärmte Grundwasser wird bei Bedarf für die WC-Spülungen verwendet. Das überschüssige Grundwasser wird in die nahe gelegene Aare abgeleitet. Die Abgabe der Kälte in den Räumen erfolgt über das Lüftungssystem und die Radiatoren im Fassadenbereich. Sollten im Zusammenhang mit dem Informatik-Unterricht in vorbestimmten Räumen höhere Wärmelasten als erwartet auftreten, ist die Nachrüstung von Kühldeckenpaneelen vorbereitet. Damit wird das gelungene Bildungszentrum perfekt abgerundet. ❰ Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 gruner.ch InspIrIerend für herausragende LeIstungen. InnovatIvI für dIe WeLt von morgen. Innovative Ingenieurleistungen in.deri energie- und gebäudetechnik. Gruner Roschi AG sägestrasse 73, Ch-3098 Köniz, t +41 31 917 20 20 unt. steingrubenstrasse 19, Ch-4500 solothurn, t +41 32 622 34 51 www.gruner.ch SAGLAN Standard-Produkte mit verbessertem Lambda-Wert – das Gute wird noch besser! neu Sager AG Dornhügelstrasse 10, CH-5724 Dürrenäsch Tel. 062 767 87 87, Fax 062 767 87 80 [email protected], www.sager.ch Der Firma SAGER ist es gelungen ihre beiden wichtigsten Glaswolle Standard-Produkte SAGLAN (034) SBR und SAGLAN (034) SB 22 nochmals entscheidend zu verbessern. Die ­SAGLAN Sparrenrollen und Dämmplatten werden nur noch mit verbessertem Lambda-Wert von 0,034 W/mK produziert. Beide Produkte sind eco-1 zertifiziert und gemäss BBL besonders ökologisch was die Umweltbelastungspunkte betrifft. Folgende Eigenschaften sind besonders erwähnenswert: Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 _ Hervorragender, deklarierter Lambda-Wert von 0,034 W/mK _ Universelle Einsatzmöglichkeiten _ Geringe Rohdichte = ideal zum Komprimieren _ Dicken bis 300 mm (Platten), bis 260 mm (Rollen) _ Ausgezeichneter Schallschutz _ Brennt nicht, Brandverhaltensgruppe RF1 (BKZ 6q.3 / RtF A1) _ Nachhaltige Produkte, eco-1 zertifiziert _ Hervorragendes Preis / Leistungsverhältnis Weitere Infos und Zertifikate www.sager.ch, Startseite SAGER, SAGLAN (034) SBR & SB 22 65 Cheminéesanierung Das Cheminée sanieren und zur Zusatzheizung aufwerten Die Vorteile einer Cheminéesanierung liegen auf der Hand: Tiefere Schadstoffemissionen, bessere Energienutzung, längere Wärmeabgabe, attraktivere Gestaltung sowie mehr Komfort in Bedienung und Unterhalt. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten und ein schönes Praxisbeispiel im bernischen Port. Am Anfang war das Feuer Mit einer blossen Daumenbewegung oder gar per Knopfdruck sind wir heute imstande eine Flamme zu entzünden – eine Selbstverständlichkeit. Dabei gehört die Beherrschung des Feuers zu den höchsten kulturellen Leistungen des Menschen, die sein Leben wie kaum eine andere Entdeckung verändert hat. Feuer wur- Technische Daten Heizeinsatz Fabrikat Rüegg, Modell 720V Eco Feuerung Front und rechts offen Umluftventilator bedienbar über Regler Nennwertleistung nach EN Wärmeleistungsbereich Wirkungsgrad nach EN CO (bez. 13 Vol.% O2) Staub (bez. 13 Vol.% O2) 66 10 kW 4,2–10,3 kW 78,4% 750 mg/Nm3 25 mg/Nm3 de nicht nur zum Kochen gebraucht, es diente auch als Wärme- und Lichtquelle zum Schutz gegen Kälte und Dunkelheit, hielt Raubtiere oder Insekten fern. Zudem war ein offenes Feuer oftmals Mittelpunkt des Gruppenlebens, förderte Kommunikation und Solidarität. Im Mittelalter wohnte man lange Zeit zusammen in grossen Burghallen und scharte sich zum Schlafen um die wärmenden Flammen. So wird das französische Wort für Haushalt und Heim «le foyer» auch heute noch für Feuerstelle gebraucht. Die heutigen Cheminées zeugen von dieser Zeit, sind aber mittlerweile eher zum Luxusobjekt geworden. Viele Cheminées sanierungsbedürftig In den 1970er und 1980er Jahren erlebte das Cheminée einen Boom und gehörte fortan in Einfamilienhäusern und in vielen Wohnungen zum Standard. Damals wurden meist offene Systeme gebaut, bei denen im Betrieb sehr Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Holzenergie Schweiz MEHR ALS WÄRME, SEIT 1955 viel warme Luft durch den Kamin entweicht: 300–500 m3 pro Stunde. Fehlt nach einer wärmetechnischen Sanierung die nachströmende Frischluft, verhindert das Luftmanko den ordentlichen Abzug der Abgase durch den Kamin: Das Cheminée «zieht» nicht richtig. Allerdings genügen offene Cheminées den heutigen Anforderungen selbst dann nicht mehr, wenn sie einwandfrei funktionieren. Denn der beträchtliche Luftabzug durch den Kamin entzieht dem Raum Wärme, die Verbrennungstemperaturen sind tief und die Emissionswerte entsprechend schlecht. Um Effizienz, Umweltbilanz und Ästhetik zu optimieren sowie das Cheminée zu einer modernen Zusatzheizung aufzuwerten, stehen eine Reihe verschiedener Sanierungsmöglichkeiten bereit. 3 Warmluft-Cheminée Mit einem modernen Warmluft-Einsatz wird das Cheminée zur vollwertigen Zusatzheizung, die durch eine ausgereifte Bauweise tiefe Emissionswerte garantiert. Hierbei gibt das Warmluft-Cheminée bereits kurz nach dem Anfeuern Wärme ab, davon rund 30% direkt über die Scheibe. Bedingt durch die Grösse des Einsatzes muss das alte Cheminée wie auch der Rauchfang abgerissen werden. Lediglich der Kamin dient weiterhin seinem Zweck. Für Abbruch und Wiederaufbau ist mit 4–6 Arbeitstagen zu rechnen. Autor Michael Tibisch Leiter Kommunikation, Holzenergie Schweiz 4 Hypokaustensystem Warmluft-Einsätze erbringen eine ausreichend grosse Heizleistung, um damit zusätzliche Speicherwände zu erwärmen. Über einen Die Sanierungslösungen kurz vorgestellt 1 Verglasung Massgefertigte Einsätze, in der Regel aus Keramikglas und Profilstahl, sind die einfachste und kostengünstigste Art ein offenes Cheminée zu sanieren. Diese Lösung führt zwar noch zu keinem nennenswerten Heizbeitrag, reduziert aber den Luftabzug durch den Kamin auf rund 50 m3 pro Stunde. Die Schliessung des Feuerraums ermöglicht ausserdem höhere Verbrennungstemperaturen und damit eine verbesserte Effizienz. Um diesen Effekt zu erzielen, muss die Verglasung sehr sorgfältig und dicht montiert sein. Ferner sollten sich die Glastüren nicht nur öffnen, sondern für die Reinigung auch aushängen lassen. 2 Heizkassette Durch den Einbau einer Heizkassette lässt sich bereits ein Heizbeitrag erzielen. Heizkassetten sind in verschiedenen Dimensionen erhältlich, verfügen über doppelte Wände und einen integrierten Ventilator. Die unterhalb des Feuerbodens angesaugte Raumluft wird erwärmt und wieder an den Wohnraum abgegeben. Mittels Luftschieber lässt sich das Feuer gut regulieren. Grosser Pluspunkt dieser Sanierungsvariante ist der geringe Arbeitsaufwand durch die Beibehaltung des ursprünglichen Cheminées. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 67 Cheminéesanierung Holzenergie Schweiz Ventilator angetrieben, zirkuliert 150°C heisse Luft durch hohle Tonelemente, um dann, auf etwa 80°C abgekühlt, unterhalb des Feuerbodens wieder dem Heizaggregat zugeführt und von diesem erneut erhitzt zu werden. Die Hypokaustenwände lassen sich im Prinzip in verschiedenen Räumen und sogar auf verschiedenen Stockwerken anordnen, wobei der Spielraum bei Sanierungen durch die vorhandene Raumeinteilung eingeschränkt ist. 5 Cheminée mit Nachhheizfläche Diese Variante vereinigt die Vorteile des Cheminées mit denen eines Kachelofens: Einerseits bleiben die Flammen sichtbar und verbreiten so Gemütlichkeit, andererseits speichert die Nachheizfläche die Wärme und gibt sie während 8–12 Stunden in Form von wohliger Strahlungswärme wieder ab. Statt Warmluft wie beim Hypokaustensystem zirkulieren hierbei Abgase durch die Nachheizflächen des Cheminées, das meistens über eine Sitzbank verfügt und vom Hafner individuell gestaltet wird. Neben Keramikkacheln kommen für die äussere Gestaltung auch Sandstein, Granit und Marmor in Frage oder glatt verputzte Flächen. Für den Abriss des alten Cheminées und den Aufbau des neuen Ofens muss mit 6–10 Arbeitstagen gerechnet werden. Stein für Stein zum neuen Cheminée Das Feuer lodert weiter Im Sommer letzten Jahres erwarben der Immobilientreuhänder Dominique Griner und die Was muss ich beachten? Welche Möglichkeiten stehen beim Umbau/Sanierung der Feuerstelle zur Verfügung: Einfache Verglasung, Einbau einer Heizkassette oder Bau einer neuen Anlage? Welche Form der Sanierung steht betreffend Preis, Leistung und Effizienz im Vordergrund? Wie muss ich vorgehen? Beratung durch kompetentes Fachpersonal. Wenn man sich für eine Umbauvariante entschieden hat, Offerten einholen. Lieferfrist und Zeitaufwand für den Einbau berücksichtigen. Referenzobjekte von der ausführenden Firma anfragen. Mit welchen Kosten sind zu rechnen? Verglasung einer Feuerstelle je nach Grösse und Form Fr. 2 000.– bis Fr. 3 500.– Heizkassette, je nach Grösse und Form Fr. 4 000.– bis Fr. 6 500.– Umbau des gesamten Cheminées Fr. 12 000.– bis Fr. 16 000.– 68 Pflegefachfrau Christine Marthaler zusammen mit ihren beiden Töchtern Elin und Aurélie in Port im Berner Seeland ein Eigenheim. In den Monaten bis zu ihrem Einzug am 20. November 2015 unterzogen sie das 1969 erbaute Haus einer Totalsanierung. Dabei bestand ein zentrales Teilprojekt aus dem Abriss und der Neugestaltung des alten Cheminées: «Wir hatten schon im vorherigen Haus ein Cheminée, das oft zum Einsatz kam. Darauf wollten wir nicht mehr verzichten müssen», gesteht der gelernte Hochbauzeichner. Zwar wurde die ursprünglich offene Feuerstelle in den 80er Jahren mit einer Heizkassette nachgerüstet, wies aber lediglich einen Wirkungsgrad von etwa 30% auf und wirkte optisch nicht mehr zeitgemäss: «Zunächst standen Platzbedarf und Ästhetik im Vordergrund, im Zuge weiterer Überlegungen wollten wir aber auch Effizienz und Funktionalität optimieren«, schildert Griner. Daraufhin beauftragten sie die Odermatt Cheminéebau GmbH aus dem solothurnischen Bettlach mit der Planung und dem Bau der neuen Anlage. Aufwertung auf ganzer Linie Anhand von Prospekten der Firma Rüegg Cheminée AG diskutierte der Ofenbauer gemeinsam mit der Bauherrschaft die verschiedenen Sanierungsmöglichkeiten und entschieden sich letztlich für ein modernes Warmluft-Cheminée in zeit- und schnörkellosem Design. Zuvor nahmen allerdings die Abrissarbeiten des alten Cheminées unerwartet viel Zeit in Anspruch: «Es waren derart viele Armierungseisen verbaut, dass wir am Schluss nicht sicher waren, ob wir unseren Hochsicherheits-Luftschutzbunker abgebaut haben oder wirklich nur ein Cheminée», scherzt der zweifache Familienvater. Daraufhin wurden die Aussenwand hinter und seitlich des Cheminées wie auch die Decke im Innenbereich isoliert und gedämmt: «Einerseits um einen Wärmeverlust zu verhindern, andererseits als Brandschutz gegenüber der Holzkonstruktion», erklärt der Ofenbauer Markus Odermatt. Durch eine optimale Verbrennung und Wärmeabgabe mit neuster Technik liess sich der Wirkungsgrad auf stattliche 78,4% verbessern. Die alte Feuerstelle verwandelte sich in eine veritable Zusatzheizung, dank deren Sanierung nicht nur das heimelige Ambiente aufgewertet wurde, sondern auch der Ölkessel im Keller in den Zwischensaisons ein paar Tage länger ausgeschaltet bleiben kann. ❰ Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 R Ü E G G . E N T FA C H E N S I E I H R F E U E R ! ODERMATT CHEMINÉEBAU GmbH Bielstrasse 52 • 2544 Bettlach • Tel. 032 645 40 10 • [email protected] www.odermatt-ofenbau.ch • www.ruegg-studio-solothurn.ch Inserat_186x62mm.indd 1 10.08.2016 15:41:49 Redaktionelle Partner AAP Atelier für Architektur und Planung AG Bolligenstrasse 102 3065 Bolligen www.aap.ch BÜRGI SCHÄRER Architektur und Planung AG Optingenstrasse 54 3000 Bern 25 www.buergischaerer.ch H-O Oegerli Markus Architekten SIA AG Katzenhubelweg 1 4600 Olten www.h-o.ch Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern Reiterstrasse 11 3011 Bern www.agg.bve.be.ch E + P Architekten AG Weissensteinstrasse 10 4500 Solothurn www.ep-architekten.ch Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus Schaffhauserstrasse 14, Postfach 8042 Zürich www.youthhostel.ch brügger architekten ag Scheibenstrasse 6 3600 Thun www.b-architekten.ch Burgergemeinde Thun Rathausplatz 4 3600 Thun www.bgthun.ch Hochbauamt Kanton Solothurn Rötihof, Werkhofstrasse 65 4509 Solothurn www.bd.so.ch hb architekten ag Gwattstrasse 6 3185 Schmitten www.haarchitekten.ch Immobilien Stadt Bern Bundesgasse 33 3011 Bern www.bern.ch/immobilien Stirnemann Architekten BSA SIA Badstrasse 34 5400 Baden www.st-ar.ch Frisana AG Robert Pietsch Solothurnstrasse 18 3315 Bätterkinden www.gerbermedia.ch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 69 EFH Familie Julia Max und Stefan Schneeberger Lommiswil «Ein Vorbild sein für unsere Kinder» Von Anita Bucher Wenn eine Architektin und ein Gebäude­ techniker ein eigenes Haus bauen, ist das Ergebnis: Ein moderner Bau mit best- möglicher Haustechnik. Ein Haus, das so zur Schule gehen, werden sie feststellen, dass das Haus ihrer Eltern keinen Kamin hat aus dem es im Winter raucht, wie das bei anderen Häusern der Fall ist. Vielleicht werden sie dann zum ersten Mal fragen, wie denn das mit der Heizung Zuhause funktioniert. gut funktioniert, dass es nicht nur das Minergie-A-Label trägt, es wurde auch vom Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. «Mir ist wichtig, dass ich meinen Kindern später einmal erklären kann, in was für einem fortschrittlichen Haus sie wohnen», erzählt Stefan Schneeberger. Noch aber sind Mika und Kimo zu klein, um den Erklärungen ihres Vaters zu folgen. Erst später, wenn sie mal 70 Energie aus Sonne und Erdreich Verantwortlich dafür ist das optimale Zusammenspiel der gewählten Gebäudetechnik, das Fachgebiet von Ökologiespezialist Stefan Schneeberger, der für die gesamte Planung selber verantwortlich war. Die Sonnenenergie nutzt er gleich doppelt. Zum einen ist da die dachintegrierte Photovoltaikanlage, zum ande­ ren sind es südlich die grossen Fensterflächen, welche die passive Sonnenenergie ideal aufnehmen und an die Räume abgeben. Zur ak- Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Minergie-A tiven Raumbeheizung gehören aber auch eine Erdsonden-Wärmepumpe und eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Brillant ist auch seine Lösung für die Brauchwarmwasseraufbereitung, da er dafür die Abwärme von Kühlschrank und Kochherd nutzen kann. Diese wird nämlich in den Technikraum hinter der Küche geführt. Hier steht auch der Wärmepumpenboiler, der wiederum Energie aus dem Raum bezieht und damit das Wasser in seinem Innern aufheizt. Energie sparen ist ein Riesenthema im Hause von Stefan Schneeberger und Julia Max. Das Haus ist vollständig mit Best-in-Class-Haushaltsgeräten und zu 95% mit Led-Leuchten ausgerüstet. 7500 Kilowattstunden Strom hat die Solaranlage auf dem Dach im ersten Betriebsjahr produziert. 6500 haben das Haus und seine Bewohner verbraucht. Eine mehr als positive Bilanz! Ästhetik versus Ökologie «Wir haben alles richtig gemacht», resümiert Schneeberger nach eineinhalb Jahren Wohnen. «Nur bei der Solaranlage hätten wir mehr ­herausholen können», ergänzt er dann. Hier kommt seine Partnerin ins Spiel. Julia Max ist Architektin. Ihr Haus hat sie selbst entworfen und auch die Bauleitung dafür selbst gemacht. Da es sich um einen Holzelementbau handelt, konnte das zweigeschossige Haus innert vier Monaten Bauzeit fertiggestellt werden. Verwendet wurde ausschliesslich Holz aus Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 71 EFH Familie Julia Max und Stefan Schneeberger Lommiswil Minergie-A Schweizer Wäldern. Auch die Fassadeneinkleidung kommt in Holz daher. Die vorvergraute Fichtenschalung wirkt modern, ist wetterbeständig und benötigt keine Unterhaltsarbeiten. Auf dem Dach kam es schliesslich zur Kompromisslösung zwischen Schneeberger und Max: Eine komplette Dacheindeckung mit Solarplanels kam aus finanziellen Gründen nicht in Frage. So wählte die Architektin für die dach­integrierte Solaranlage Panels aus, welche dieselbe Grösse hatten wie die passende Eterniteindeckung. Nicht die günstigste, aber bestimmt die ästhetisch schönste Lösung. Bauherrschaft Julia Max und Stefan Schneeberger Schützenmattstrasse 5 4514 Lommiswil Architekt E + P Architekten AG Weissensteinstrasse 2 4500 Solothurn Tel. 032 625 81 10 www.ep-architekten.ch Gebäudetechnik Enerconom AG Krummturmstrasse 11 Tel. 032 625 04 25 www.enerconom.ch 72 Ausgezeichnet vom Schweizer Solarpreis Das nachhaltige und CO2-neutrale Plusenergiehaus der Familie Schneeberger und Max wurde schliesslich im September 2015 mit einem Diplom des Schweizer Solarpreises ausgezeichnet. Dies bescherte dem Paar ein reges Medieninteresse und einigen Politikerbesuch aus Gemeinde und Kanton. Es scheint: Sie alle sind ein bisschen mit stolz darauf, dass dieses für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnete Haus in der kleinen solothurnischen Gemeinde Lommiswil steht. Und natürlich darauf, dass es von Lommiswiler Einwohnern selbst geplant und umgesetzt wurde. Schneeberger und Max freuen sich ebenfalls über das rege Interesse, blicken aber in erster Linie nach vorne. «Wichtig ist, dass wir das, was wir glauben, unseren Kindern auch vorleben.» Deshalb wird Schneeberger auch weiterhin noch x-Mal aufstehen um einzugreifen, wenn er hört, dass Klein Mika wieder mit dem Wasserhahn spielt. Es wird noch eine Weile gehen, bis der Kleine versteht, was Energie und Ressourcen sparen bedeutet. ❰ Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Krummturmstrasse 11 -­‐ 4500 Solothurn Brückfeldstrasse 16 - 3001 Bern www.enerconom.ch Ihr Spezialist für Kleinwindkraftwerke Inverter-Wärmepumpen Die zukunftsweisende Art zu heizen www.cta.ch Bern • Zürich Lausanne • Solothurn Basel • Kriens Uzwil • Buchs www.clevergie.ch N A C H H A L T I G BAUEN Passivhaustage Schweiz vom 12. - 15. November 2015 Das Fachjournal Passivhäuser 1 | 2015 N AMinergie-P/-A C H Basiskurs H A L T HäuserderZukunft! I G 13. November 2015 12. November 2015 BAUEN Energieforum Schweiz >> Maximaler Komfort bei minimalem Energieverbrauch >> Lüftung: Hohe Behaglichkeit im Winter und im Sommer >> Wen kümmert‘s was der Ölpreis macht? 14. November 2015 Bauherrenseminar 14./15 November 2015 Nordwestschweiz Intern. Tage des Passivhauses weitere Infos unter:www.toft.ch Das Fachjournal sinnvoll, technologisch ausgereift und wirtschaftlich ist, setzt sich die IG Passivhaus für eine rasche Verbreitung dieser Technologie ein. Gleichzeitig garantieren die Mitglieder dem Kunden das strikte Einhalten der Richtlinien und beste Planungs- und Ausfüh- MIT CONTRACTING ZU IHRER INDIVIDUELL BESTEN ENERGIELÖSUNG STIEBEL ELTRON AG Industrie West Gass 8 5242 Lupfig Telefon 056 464 05 00 www.stiebel-eltron.ch Als erfahrener Contractor mit über 150 Anlagen planen, finanzieren, bauen sowie betreiben wir Ihre Energieanlagen. rungsqualität. Energieagentur St. Gallen: Bindeglied zwischen Fachleuten und Konsumenten Eine Wärmepumpe hat eine relativ lange Lebensdauer: 15 bis 20 Jahre läuft sie bei regelmässiger Wartung meist tadellos. Mit zunehmendem Alter jedoch kann das Gerät Verschleisserscheinungen aufweisen, was Reparaturen nötig macht. Und was dann? Wenn die Wärmepumpe mitten in der Heizperiode aussteigt, ist das sehr unangenehm: Bis das neue Gerät bestellt, geliefert und installiert ist, kann es dauern. boten wurden. Fortschrittliche Wärmepumpen hingegen enthalten ökologische Kältemittel und sie weisen einen weiteren wesentlichen Vorteil auf: Durch die moderne Technologie erreichen die neuen Wärmepumpen ganzjährig eine hohe Effizienz, was zu geringeren Energiekosten führt. Bis zu einem Drittel der Betriebskosten lassen sich so einsparen. Die Anschaffungskosten sind zwar nicht unwesentlich, aber kalkulierbar. Ganz im Gegensatz zu unplanmässigen Reparaturausgaben. Kommt Zeit, kommt Rat Da ist es doch besser, sich frühzeitig über einen Austausch Gedanken zu machen. Ist die Wärmepumpe älter als 18 Jahre, lohnt sich ein Ersatz in jedem Fall. Denn die neueren Modelle bieten einige Vorteile: Durch moderne Technologien erreichen sie eine wesentlich höhere Leistungszahl. Auch die Lautstärke kann durch die Modernisierung deutlich verringert werden. Zudem verfügen ältere Wärmepumpen vielfach noch über umweltschädliche Kältemittel, welche in der Schweiz mittlerweile ver- Gut geplant ist halb geheizt Wer einen Austausch im Frühling oder Sommer ins Auge fasst, ist für die kommende Heizperiode gut gerüstet. In dieser Zeit lassen sich in Ruhe die Kosten durchrechnen, ein geeignetes Modell aussuchen und mittelfristig einen passenden Termin für Installation und Inbetriebnahme reservieren. Es macht also Sinn, sich auch bei der Heizungssanierung frühzeitig Gedanken zu machen. Denn nach dem Winter ist bekanntlich vor dem nächsten Winter. ❰ Die effiziente Kombination: WPL 15-25 mit HSBC 200 Der bewährte Klassiker: WPL 13-23 Telefon 043 317 25 25 Telefon 043 317 25 25 Das Haus ohne Heizung in Rebstein Der konstante Wärmeerzeuger: WPF 4-16 energie360.ch/contracting Zukunft: Gesund und ökologisch bauen lernen Minergie-A-ECO: Grösste Wohnüberbauung der Schweiz in Mellingen Energie 360° AG Aargauerstr. 182 · Postfach 805 · 8010 Zürich www.energie360.ch Geschäftsstelle IG Passivhaus Schweiz NEUE AARGAUER BANK: Modernisierung im Standard Minergie-A Irene Mischler Lussistr. 7 CH-8536 Hüttwilen Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_2-15.indd 1 Standardisierung von Holzbauten: swisswoodhouse in Nebikon Thermische Vernetzung von Gebäuden: Prof. Matthias Sulzer im Interview Wegweisend: Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse in Zürich Photovoltaik und Solare Architektur: Dr. Patrick Hofer-Noser gibt Auskunft Energie 360° AG Aargauerstr. 182 · Postfach 805 · 8010 Zürich www.energie360.ch Zentralschweiz Nachhaltig sozial: Wohnhaus Rufin Seeblick in Oberwil ZG energie360.ch/contracting Projekt: Das erste energieautarke Haus der Welt BAUEN Beispielhaft: Kindergarten Kerns im Standard Minergie-A Erfahren Sie mehr unter Erfahren Sie mehr unter 1 | 2016 STIEBEL ELTRON hat für jedes Bedürfnis die passende Lösung Der Passivhaus-Pionier: Im Gespräch mit Architekt Pierre Honegger Lassen Sie sich beraten Das Haus aus Stroh in Märstetten Lassen Sie sich beraten Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 nen, frühzeitig einen Ersatz zu planen. men, die sich seit vielen Jahren mit dem nachhaltigen Als erfahrener Contractor mit über 150 Anlagen planen, finanzieren, bauen sowie betreiben wir Ihre Energieanlagen. Jet Sie sind solide gebaut und verrichten zuverlässig ihren Dienst. Dennoch kann es sich loh- Zürich/ThurgauWas lange währt ... Das Fachjournal N A C H H A LT I G BAUEN BAUEN Ostschweiz Bauen beschäftigen. Weil der Passivhaus-Standard 3 | 2015 Viele ältere Wärmepumpen laufen über Jahre problemlos: ist ein Zusammenschluss von innovativen Unterneh- Die führende Fachzeitschrift en! zt abonnier STIEBEL ELTRON AG Das Fachjournal DieA gute N C H alte H AWärmepumpe LT I G Die Informations-Gemeinschaft Passivhaus Schweiz MIT CONTRACTING ZU IHRER INDIVIDUELL BESTEN ENERGIELÖSUNG NB_UG_1-15.indd 1 2 | 2015 N A C H H A LT I G Telefon: + 42 (0) 52 740 01 48 E-Mail: [email protected] 30.04.15 16:21 e360_Ins-Contracting_186x260_v01.indd 1 Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_3-15.indd 1 Eindrucksvoll: Massivholzbau in Hombrechtikon Beispielhaft: Minergie-A Wohnüberbauung in Mönchaltorf 30.04.15 09:24 11.08.15 16:40 Ein Produkt der Gerber Media, Zürich NB_UG_1-16.indd 1-3 Ein Produkt der Gerber Media, Zürich 19.08.16 16:45 29.04.16 11:33 Bestellen Sie auf www.gerbermedia.ch 73 Mehrgenerationenhaus Gunzgen Generationenhaus mit Split-Level Von Anita Bucher Dieses Zweifamilienhaus im solothurnischen Gunzgen überzeugt sowohl mit dem Energie­standard als auch mit der Grundidee. Ganz nah beieinander teilt man sich Keller, Waschküche und andere Infrastruktur. Durch die getrennten Eingänge lebt aber trotzdem jeder für sich. «Ich bin selbst in einem Generationenhaus aufgewachsen», erzählt einer der Bauherren und gerät ins Schwärmen. In dem 3-Familienhaus, das sein Grossvater erbaut hat, wohnte er zusammen mit seiner Familie, den Grosseltern väterlicherseits und der Grossmutter 74 mütterlicherseits. Dass jeder jedem half und zwar in allen Belangen war für ihn ganz selbstverständlich. Genau so wollte er eines Tages wieder wohnen. Die Gelegenheit bot sich als er selber eine ­Familie gegründet hatte. Die Schwiegermutter unterstützte die junge Familie bereits ab Geburt der beiden Kinder regelmässig. Durch das herzliche Verhältnis bot sich das Zusammenwohnen geradezu an. Es fehlte lediglich noch ein geeignetes Grundstück. Split-Level schafft Raum Dieses fanden die beiden Paare schliesslich über das Oltner Architekturbüro H-O Oegerli Markus in einem Einfamilienhausquartier in Gunzgen. Nun ging es daran das passende Haus zu entwerfen. Die beiden Parteien wa- Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Minergie-P ren sich sofort einig, dass sie übereinander wohnen möchten, die junge Familie unten, die älteren Semester oben. In der Planung nicht ganz einfach, da die junge Familie genügend Platz benötigte. Relativ schnell war klar: Auf dem 760 m2 grossen Grundstück würde sich der notwendige Raum für beide Parteien nicht auf zwei Geschossen unterbringen lassen. Was nun? Der Architekt hatte die rettende Idee: Ein Split-Level im Sous-Terrain schafft genügend Platz für alle Bedürfnisse. Der Bau besteht aus zwei ineinandergeschobenen Quadern. Einer davon ist unterkellert, im anderen befinden sich im Sous-Terrain das Eltern-Schlafzimmer und Büro der Familie. Über die halbgeschossige Treppe gelangt man ins Erdgeschoss, wo sich Wohnzimmer und Küche befinden. Wiederum um ein halbes Geschoss versetzt sind schliesslich die beiden Kinderzimmer zu finden. Die 3,5-ZimmerWohnung der Schwiegereltern befindet sich in den Obergeschossen der jeweiligen Quader. Auch hier sind die beiden Wohnungsteile um ein halbes Geschoss versetzt. Die Treppen zwischen den Gebäudeteilen wurden als Raumerlebnis ausformuliert. So sind im Hausinnern helle Räume mit spannenden Durchblicken entstanden. In beiden Wohnungen erfolgte der Ausbau mit viel Holz. Gerne hätte die Bauherrschaft die Decken in sichtbarem Beton belassen. Da aber ein gewöhnlicher Beton sichtbar belassen gegenüber den anderen Oberflächen optisch nicht genügte, wurden die Decken mit einem Weissputz über- zogen. Niedriger Verbrauch – hoher Komfort Den Minergie-Standard kannte die Familie ­bereits von ihrem letzten Eigenheim. Für sie war sofort klar, dass man diesen anstreben und eine Komfortlüftung einbauen soll. Das Architekturbüro unterstützte ihn hierbei sofort. H-O Architekten verfügt über viel Knowhow im Minergie-Bau. So konnte schlussendlich sogar der Minergie-P-Standard erreicht werden. Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 75 Mehrgenerationenhaus Gunzgen Minergie-P schoben wirkt. Das Dach bietet Platz für zwei gedeckte Autoabstellplätze und schützt die Bewohner beim Hauszugang vor Witterungseinflüssen. Die mehrheitlich ruhige Fensteranordnung und die eher dunkle Fassade verleihen dem Bau eine gewisse Würde. Erst auf den zweiten Blick fallen besondere Details, wie etwa die Gestaltung der Geländer, die besondere Putzstruktur auf der Fassade mit Übergängen oder der heraus gezogene Dachrand auf. Gebaut wurde in Massivbauweise mit Aussendämmung, wobei die Dämmebene konsequent um die ganze Gebäudehülle gezogen wurde. Die Heizenergie wird über eine Luftwasserwärmepumpe bezogen. «Die Heizkosten sind schon deutlich geringer als bei einem gewöhnlichen Bau», freut sich die junge Familie. Zwei Lüftungsgeräte versorgen die jeweiligen Wohnungen mit Frischluft. Ein Komfort, auf den die Bewohner ebenfalls nicht mehr verzichten möchten. Objektstandort Banackerstrasse 17 4617 Gunzgen Einfache, ehrliche Architektur Äusserlich präsentiert sich das Haus eher zurückhaltend, unauffällig. Mit dem grossen weissen Vordach wurde ein dritter Quader geschaffen, der wie in die anderen zwei hineinge- Getrennt und doch gemeinsam Durch separate Eingänge an verschiedenen Orten bleibt die Privatsphäre für beide Parteien gewahrt und die Wohnungen könnten zu einem späteren Zeitpunkt auch von Fremden genutzt werden. Im Hausinnern wurden die beiden Wohnungen so konzipiert, dass die Fallstränge von Elektro- und Wasserleitungen ideal zusammengenommen werden konnten und so bereits beim Bau Geld gespart werden konnte. Zuunterst, im unterkellerten Teil hat jede Partei ein eigenes Abteil. Die Waschküche wird geteilt. Ein Wohnkonzept, das für beide Parteien auch neun Monate nach dem Einzug noch völlig stimmt: «Wir helfen uns gegenseitig», beschreibt der Familienvater das Verhältnis zu seinen Schwiegereltern. «Klar, zurzeit unterstützen sie uns mehr, in dem sie die Kinder hüten. Irgendwann wird das ändern. Wir werden für die beiden im Alter da sein, wenn sie dann ihrerseits Hilfe brauchen», bekräftigt er. ❰ Architekt H-O Oegerli Markus Architekten SIA AG Katzenhubelweg 1 4600 Olten Tel. 062 213 96 96 www.h-o.ch Bauingenieur H. Katzenstein AG Rötistrasse 22 4500 Solothurn Tel. 032 622 60 12 www.katzensteinag.ch Bauphysik Bauphysik Schweiz GmbH Ringstrasse 15 4600 Olten Tel. 062 212 83 83 www.bauphysik-schweiz.ch 76 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren Bauunternehmen Frutiger AG Frutigenstrasse 37, 3602 Thun Tel. 033 226 66 66 www.frutiger.com Elektroengineering BERING AG Talackerstrasse 41, 3604 Thun Tel. 033 334 00 30, www.bering.ch Energiecontracting Bodenbeläge / Unterlagsböden Luchs AG Unterer Rüttiweg, 3858 Hofstetten/Brienz Tel. 033 951 15 69, www.luchsag.ch Cheminéebau Fassadenbekleidung/Solaranlagen Eternit (Schweiz) AG 8867 Niederurnen Tel. 055 617 11 11 www.eternit.ch Fenster Energie 360° AG Aargauerstrasse 182, Postfach 805 8010 Zürich Tel. 043 317 22 22, www.energie360.ch Erneuerbare Energien/Wärmepumpen Wenger Fenster AG Chrümigstrasse 32, 3752 Wimmis Tel. 033 359 82 82 www.wenger-fenster.ch Fenster und Türen Odermatt Cheminéebau GmbH Bielstrasse 52, 2544 Bettlach Tel. 032 645 40 10 www.odermatt-ofenbau.ch STIEBEL ELTRON AG Industrie West, Gass 8, 5242 Lupfig Tel. 056 464 05 00, www.stiebel-eltron.ch Erneuerbare Energien/Photovoltaik Dämmstoffe EgoKiefer AG Schöntalstrasse 2, 9450 Altstätten SG Tel. 071 757 33 33 www.egokiefer.ch Energie- und Gebäudetechnik Flumroc AG Industriestrasse 8, 8890 Flums Tel. 081 734 11 11, www.flumroc.ch Saint-Gobain ISOVER AG Route de Payerne 1, 1522 Lucens Tel. 021 906 01 11, www.isover.ch isofloc AG Soorpark, 9606 Bütschwil Tel. 071 313 91 00, www.isofloc.ch Meyer Burger (Switzerland) AG Schorenstrasse 39, 3645 Gwatt (Thun) Tel. 033 221 28 00, www.meyerburger.com Enerconom AG Brückfeldstrasse 16, 3001 Bern Tel. 031 380 33 33 www.enerconom.ch BE Netz AG Industriestrasse 4, 6030 Ebikon Tel. 041 319 00 00, www.benetz.ch clevergie gmbh, Region Bern Gemeindehaus 118, 4954 Wyssachen Tel. 062 966 00 66, www.clevergie.ch Krummturmstrasse 11, 4500 Solothurn Tel. 032 625 04 25 Gruner Roschi AG Sägestrasse 73, 3098 Köniz Tel. 031 917 20 20 www.gruner.ch Untere Steingrubenstrasse 19 4500 Solothurn Tel. 032 622 34 51 Sager AG Dornhügelstrasse 10, 5724 Dürrenäsch Tel. 062 767 87 87, www.sager.ch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 solarUp energie GmbH Cheseryplatz 3, 3780 Gstaad Tel. 033 748 10 31, www.solarup.ch Weitere führende Unternehmen finden Sie auf Seite 84 77 IG Passivhaus Mittelland IG Passivhaus – mehr als eine Informationsgemeinschaft Die Informationsgemeinschaft Passivhaus Schweiz ist ein Zusammenschluss von kompetenten Unternehmen, die sich seit Jahren intensiv mit dem nachhaltigen Bauen beschäftigen. Aufgrund der weltweit angespannten Lage und volatilen Preisen bei fossilen Energieträgern und um die Klimaziele im Sinne der Energiestrategie 2050 zu erreichen liegt es auf der Hand, den Energiebedarf zu minimieren und konsequent erneuerbare Energien zu nutzen. Dafür setzen sich die Mitglieder mit Kompetenz und Überzeugung ein. Der Passivhaus-Standard ist sinnvoll, technologisch ausgereift, wirtschaftlich und ­garantiert dem Kunden das strikte Einhalten der Richtlinien und beste Planungs- und Ausführungs­qualität. Zielsetzungen Dabei verfolgt die IG-Passivhaus folgende Ziele: _ Förderung von Gebäuden, die mindestens dem Minergie-P Standard entsprechen _ Maximaler Beitrag zur Absenkung des Verbrauchs nicht erneuerbarer Energien _ Ressourcenschonung durch minimale Energie- und Materialflüsse in der Bau- und Betriebsphase sowie beim Rückbau _ Sicherstellung internationaler Kontakte für einen Erfahrungs- und Wissensaustausch und zur Stärkung einer europäischen Passiv­ hausbewegung _ Aus- und Weiterbildung ihrer Mitglieder durch Kurse und aktiven Erfahrungsaustausch Um diese Ziele zu verwirklichen, fördert der Verein mit Hilfe seiner Mitglieder die Organisation von kooperativen, effizienten Bauprozessen, ohne Leerläufe und Reibungsverluste und eine optimale Ausführungsqualität zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Arbeit der IG Passivhaus ist die Promotion des Passivhaus- und Minergie-P-Standards bei öffentlichen und privaten Institutionen und Personen. Jedes Jahr im November stellt der «Internationale Tag des Passivhauses» einen besonderen Höhepunkt dar. Bei diesem Anlass geben die Fachleute der IG-Passivhaus ihren grossen Erfahrungsschatz direkt an wissbegierige künftige Bauherrschaften und Besucher weiter. Darüber hinaus ist die IG-Passivhaus auch bei regionalen Messen des Baugewerbes vertreten und bietet interessierten Kunden eine aktive Informationsplattform. Vorteile Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Passivhausstandard. Die Vorteile – ob bei Neubauten oder Sanierungen – sind offensichtlich: _ Tiefere Energiekosten (Selbstversorgung durch PV-Anlagen) _ Platzsparende, unkomplizierte, wartungsfreundliche Haustechnik _ Maximaler Komfort, minimale Unterhaltskosten _ Grosse Planungs- und Investitionssicherheit _ Höhere Werterhaltung / Nachhaltigkeit _ Wichtiger Beitrag an unsere Klimaziele _ Geringeres Schadenrisiko Unsere Mitglieder: ARCHITEKTEN FH SIA 4500 SOLOTHURN 78 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 IG Passivhaus Mittelland IG Passivhaus Mittelland Nach dem Vorbild der IG Passivhaus Ostschweiz gruppiert sich unter der initiativen Leitung von Markus Oegerli eine starke Fraktion Mittelland. Ein ausgewogenes Netzwerk von ausgesuchten Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Haustechnik und Handwerk bietet damit alle Vorteile und Dienstleistungen zum Bauen im Passivhausstandard auch im Mittelland. Neue Mitglieder und Interessenten sind herzlich willkommen! Markus Oegerli Präsident IG Passivhaus Mittelland H - O Architekten SIA AG Katzenhubelweg 1 4600 Olten Tel. 062 213 96 97 www.h-o.ch www.igpassivhaus.ch Holzbau AG, Bellach Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 79 Linde Zuchwil Jugendstil trifft Neuzeit Von Carmen Nagel Eschrich Erfreulicherweise tauchen schweizweit immer mehr Sanierungen im Minergie-PStandard auf. Dabei ist die Umsetzung der einzelnen Energiesparmassnahmen nicht immer ganz einfach, vor allem dann, wenn es sich um historische Bausubstanz handelt. Mustergültig gelang die Aufgabe bei der Villa Linde in Zuchwil, Kanton Solothurn, die dank motivierter Bauherrschaft heute anmutig und stolz im nachhaltigen Glanz erstrahlt. An prominenter Lage in Zuchwil entstand im Jahre 1899 ein stolzes Jugendstilgebäude. Es wurde als Wohn- und Gewerbehaus konzipiert: Das Erdgeschoss bezog in den Anfangsjahren ein Gasthaus mit beliebtem Tanz- und Unterhaltungssaal, in das weniger öffentliche Ober- geschoss kamen Wohnungen. Dieses Mischverhältnis funktionierte etwa hundert Jahre sehr gut, bis das Gebäude 1988 durch einen radikalen Umbau in ein irisches Pub seiner Seele beraubt wurde: Es zählte der Profit, so wurden rasch unansehnliche Markisen über die Fenster gestreift und verschiedene Anbauten vorgenommen. In den oberen Stockwerken zog eine neue Diskothek – Anspruch an historisch gepflegten Bestand hegte die junge Besucherschar wenig, denn das trendige Angebot war überwältigend. Der Ansturm hielt gut zehn Jahre an, doch mit jedem Besitzerwechsel schien etwas verloren zu gehen – schliesslich verkam die Villa zu einem heruntergekommenen Rotlichtbetrieb und Nachtclub. Der Neustart Ein Gebäudebrand bereitete dem fragwürdigen Dasein 2013 ein Ende, und ein neuer Besitzer übernahm die Liegenschaft. Er lieferte endlich die lang ersehnte Auseinandersetzung mit dem grossen Potenzial der historischen Immobilie: Äusserlich wurde die epochentypische Verdachung über den Fenstern frisch aufbereitet, die ornamentalen Giebel widerspiegeln nun abermals aufrichtig die ursprüngliche Idee der Bekrönung. Eindrucksvoll und zentral angeordnet lädt das reich dekorierte Eingangsportal, darüber ein Balkon mit filigran geschmiedeter, verschnörkelter und restaurierter Balkonbrüstung. Farblich setzt sich die 80 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Modernisierung Minergie-P Rubriktitel Ebene der Dekoration in dunklem Beige von der elfenbeinfarbenen Hauptfassade ab, und sämtliche Spenglerarbeiten wurden anhand alter Vorlagen in Kupfer nachgearbeitet. Auch im Innenraum wurde die künstlerische Gestaltung der alltäglichen Dinge des Jugendstilbauwerks zu neuem Leben erweckt. Eine Nutzung wertet das Gebäude auf, denn im Erdgeschoss lädt heute eine Snackbar mit Terrasse. Hier befindet sich auch die Hotelrezeption, um in eines der zwanzig modernen Hotelzimmer der oberen Geschosse einzuchecken. Minergie-P perfekt integriert Doch der Weg dahin war anspruchsvoll, in 15 Monaten Bauzeit wurde zuerst das Gebäude entkernt, um es dann in seiner ursprünglichen Eleganz und Schönheit im regen Austausch mit der Denkmalpflege aufzubauen. Doch damit nicht genug, denn die Bauherrschaft wünschte auch eine energetische Verbesserung, die am Ende mit der Minergie-P-Zertifizierung belohnt wurde. Dazu wurde das Dach von aussen mit einer druckfesten PIR-Isolation 240 mm isoliert, Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 im Innenraum wurde zwischen und unter den Sparren zusätzlich Dämmung eingebaut. Die zugigen Fenster wichen neuen Holzfenstern mit Isoliergläsern (U-Wert 0,5) und wurden – wie aus alten Unterlagen hervorging – im wohl ursprünglichen Weinrot gestrichen. 300 mm Dämmung auf den Aussenwänden sorgen für eine zuverlässige Gebäudehülle, die mit geglätteten Gipsplatten verkleidet spielend die Anforderungen an den Minergie-P-Standard erfüllt. Die bestehende Gasheizung wurde durch einen Wärmetauscher ersetzt. Beheizt wird das Haus neu mit Fernwärme der Regio Energie Solothurn. Zwei 1600-Liter-Wärmespeicher, aufbereitet über den Wärmetauscher, decken den gesamten Warmwasserbedarf, und die alte Warmluftheizung wurde durch effiziente Heizkörper ersetzt. Innen wie aussen erstrahlt das Gebäude in neuem Glanz und bietet Zuchwil endlich wieder eine respektable und dabei noch überaus nachhaltige Landmarke. ❰ Bauherrschaft Vari Immobilien AG Hauptstrasse 46 4528 Zuchwil Tel. 079 277 24 16 Planung / Architektur Frisana AG Solothurnstrasse 18 3315 Bätterkinden Tel. 032 665 70 55 Planung Minergie-P ENSAL Diether Lüthi Grüttstrasse 7 4552 Derendingen Tel. 032 512 38 08 81 BE Netz AG / Walter Küng AG So baut man heute Beim Neubau standen für den Bauherren von Anfang an Nachhaltigkeit, Regionalität der Baustoffe und erneuerbare Energien im Mittelpunkt der Planung. Im Januar konnte die junge Familie das Einfamilienhaus in Inwil beziehen – ein Traum wurde wahr. Die Solaranlagen planten sie von Anfang an ein. Das perfekte Resultat sind die Südwestund Nordost-Dachfläche mit vollflächig integrierten Solarstrom-Anlagen und bestens angepassten Dachfenstern, sowie die Vakuumröhren-Anlage an der Balkon-Brüstung. Bildquelle: BE Netz 82 Sonnenenergie Tag und Nacht Der produzierte Strom wird in einer Batterie gespeichert, was zu einem sehr hohen Eigendeckungsgrad führt. Dadurch lässt sich mit dem Energiespeicher ohne Unterbruch auch in der Nacht Sonnenstrom nutzen. Der Neubau zeigt schön auf, dass ein «ganz normales Haus» als Plusenergiehaus funktioniert und das mit der aktuellen Technik ganz nach dem Motto: «So baut man heute!» Ergänzt wird die PV-Anlage mit einer heizungsunterstützenden Solarthermie-Vakuumröhren- Anlage, die das Brauchwarmwasser wärmt und durch ein wassergeführtes System die Nassräume und Keller heizt. Durch die passive Nutzung der Sonne und die thermische Solaranlage wird der Grossteil des Hauses beheizt, die restliche Wärme wird durch die StückholzHeizung mit Strahlungswärme erzeugt. Auch das Regenwasser wird durch einen Tank und ein separates System zur Spülung der Toiletten genutzt. Holz aus der Region Das Gebäude selbst wurde mit Voll-Holz aus dem Kanton Obwalden und Luzern erbaut, durch die Holzwände entsteht eine hohe Behaglichkeit. Auch hier achtete die Bauherrschaft auf regionale und ökologische Materialien. Durch viel Masse ist das Gebäude träge und speichert die Wärme sehr gut. Mit der Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Technischer Fachbeitrag Rubriktitel Walter Küng AG in Alpnach hat die Familie einen Holzbauer gefunden, der mit dem Produkt holzpur perfekt ihre Wünsche erfüllen konnte. Ein Haus aus Massivholz ist neben grosser Erdbebensicherheit auch noch äusserst resistent im Brandfall: In einem Versuch in Österreich wurde ein Feuer entzündet, der Raum daneben mit einer 10 cm starken Massivholzwand abgeschirmt. Erstaunlicherweise erwärmte sich dort die Temperatur nur um 9,5 Grad. Eine Betonwand hingegen brennt zwar nicht, gibt die Hitze aber um ein Vielfaches schneller weiter. Die hohen Temperaturen führen zur Selbstentzündung der umliegenden Materialien, der Brand breitet sich umso schneller aus. Doch nicht nur dieser Gedanke allein lässt einem im Holzhaus friedlich schlafen: denn wer von unbehandeltem Holz umgeben schläft, erholt sich erwiesenermassen besser. Das Herz kommt pro Nacht mit über 3000 Herzschlägen weniger aus. Nachforschungen haben ergeben, dass Kinder in einem Holzschulhaus leistungsund aufnahmefähiger sind als in Glas- und Betonbauten. Sind auch Sie an einem nachhaltigen Eigenheim aus Massivholz interessiert und möchten ihren eigenen Solarstrom erzeugen oder ihr Warmwasser durch die Sonne erhitzen? Gerne beraten wir Sie. ❰ BE Netz AG Industriestrasse 4 6030 Ebikon LU Tel. 041 319 00 00 www.benetz.ch Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Walter Küng AG Chilcherlistrasse 7 6055 Alpnach Dorf Tel. 041 672 76 76 www.kueng-holz.ch 83 Führende Unternehmen für nachhaltiges Bauen und Modernisieren Energie- und Gebäudetechnik Holzbau Klima/Kälte/Wärme Ringstrasse 15, 4600 Olten Tel. 062 776 53 13 Beer Holzbau AG Obere Zollstrasse 76 3072 Ostermundigen Tel. 031 934 22 88, www.beer-holzbau.ch CTA AG Hunzikenstrasse 2, 3110 Münsingen Tel. 031 720 10 00, www.cta.ch Heizung/Lüftung/Sanitär Holzbauingenieur ibe institut bau + energie ag Höhenweg 17, 3006 Bern Tel. 031 357 53 13, www.ibe.ch Lufttechnik / Komfortlüftung Badertscher+Co AG Zentweg 13, 3006 Bern Tel. 031 938 13 81, www.baco.ch Indermühle Bauingenieure HTL/SIA Scheibenstrasse 6, 3600 Thun Tel. 031 954 14 64, www.i-b.ch Zehnder Group Schweiz AG Moortalstrasse 3, 5722 Gränichen Tel. 062 855 11 11 www.zehnder-systems.ch Zimmerei / Schreinerei Kälte und Klima Hauenstein Heizung Lüftung Sanitar U. Hauenstein AG Thunstrasse 12, 3612 Steffisburg Tel. 033 439 10 00 www.hauensteinag.ch F. Zaugg AG Bierigutstrasse 22, 3608 Thun Tel. 033 334 86 22, www.zaugg.com Tutto bene! Walter Küng AG Chilcherlistrasse 7, 6055 Alpnach Dorf Tel. 041 672 76 76, www.kueng-holz.ch Ihr Partner für erneuerbare Energien. BE Netz AG | Luzern | Ebikon | Zürich Tel 041 319 00 00 | www.benetz.ch FÜR EIN NATÜRLICHES ZUHAUSE AUS HOLZ www.kueng-holz.ch 84 Nachhaltig Bauen | 2 | 2016 Zehnder Group Schweiz AG Rubriktitel Technischer Fachbeitrag Neue Generation Zehnder ComfoBox Intelligente Kombi-Lösung für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung mit Copeland Invertertechnik Mit der neuen Version seiner ComfoBox stellte Raumklimaspezialist Zehnder auf der Swissbau 2016 in Basel eine intelligente Kombination aus komfortabler Raumlüftung und Sole/ Wasser-Wärmepumpe vor. Die Wärmepumpe verfügt als erste Europas über Copeland Invertertechnik. Das heisst, spezielle Scroll-Verdichter ermöglichen eine weit höhere Effizienz Als intelligente KombiLösung vereint die neue Zehnder ComfoBox die gesamte notwendige Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung. Die optimal aufeinander abgestimmten Kompo­ nenten sorgen für die effiziente Funktion und einen reibungslosen, wartungsarmen Betrieb. Die neue Zehnder ComfoBox verfügt über die erste Wärmepumpe in Europa mit Copeland Invertertechnik. Die Copeland Invertertechnik bietet mit ihren speziell entwickelten Scroll-Verdichtern eine weitaus höhere Effizienz als traditionelle Verdichter. Darüber hinaus passen die hocheffizienten Zirkulationspumpen ihre Drehzahl an die Heiz- oder Kühl­ bedürfnisse an. So wird der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. als konventionelle Systeme. Zudem minimieren hocheffiziente Zirkulationspumpen durch Drehzahlanpassung an die Heiz- oder Kühl­ bedürfnisse den Energieverbrauch. Die neue Zehnder ComfoBox vereint die gesamte Haustechnik für Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung in einem kompakten Gerät. Optimal abgestimmte Komponenten sorgen für hocheffizienten, reibungslosen und wartungsarmen Betrieb. Das System ist sehr geräuscharm und vibrationsfrei mit lediglich 42 dB Schallemission. Als All-in-One-Lösung einfach zu planen und schnell zu installieren auf einer Aufstellfläche von nur 0,5 m², kann es via Modbus in das Hausleitsystem integriert werden. Die Bedienung ist komfortabel über Touchscreen möglich. Die Zehnder ComfoBox eignet sich auch ­ideal für Niedrigenergie-Häuser. Das integrierte Lüftungsgerät Zehnder ComfoAir 550 SR ist mit Standardwärmetauscher erhältlich (bis zu 95% Wärmerückgewinnung) oder wahlweise mit Enthalpietauscher, der neben hoher Wärme­rückgewinnung zusätzlich Feuchte aus der Abluft zurückgewinnt. Die Copeland Invertertechnik, europaweit erstmals in einer Wärme­pumpe eingesetzt, ist dank spezieller Scroll-Verdichter weit effizienter als traditionelle Systeme: Permanent-Magnet-Motoren passen die Verdichter in einem weiten Leistungsbereich an die Heizbedürfnisse an. Die modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe bietet eine Heizleistung von 3–12 kW (B0/W35°C) bei einer Leistungszahl COP (B0/W35°C) von 4,6. Auch die Zirkulationspumpen der Energieklasse A richten ihre Drehzahl nach den Heizoder Kühlbedürfnissen. Ein elektronisches Expansionsventil ermöglicht eine genauere Steuerung der Kühlmittelmenge, das verbessert die Anströmung des Verdampfers und somit die Effizienz. ❰ Zehnder Group Schweiz AG Zugerstrasse 162, CH-8820 Wädenswil Tel. 043 833 20 20, [email protected] www.zehnder-comfosystems.ch Bilder: Zehnder Group Schweiz AG, Gränichen. Wenger Fenster AG Publireportage Wenger Fenster AG – gut gerüstet für die Zukunft! Die Wenger Fenster AG produziert in Wimmis und Blumenstein Fenster, Eingangstüren, Schiebeelemente und Verglasungen sowie Dachfenster. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ist im Leitbild der Unternehmung verankert und die Produktionsbetriebe sowie die Fahrzeuge erfüllen die höchsten Anforderungen an Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Bestes Energiesparfenster www.topten.ch Das beste Energiesparfenster der Schweiz heisst Eiger Pollux 82 (topten.ch). Mit der Einführung der Energieetikette wurden die Wenger Hauptprodukte mit der höchsten Klasse A ausgezeichnet. Mit diesem Label lässt sich das Energieverhalten von Fenstern erkennen und vergleichen. Neu werden auch die Energiegewinne durch die Sonneneinstrahlung mit berücksichtigt. Dachfenster Ausserhalb von Standardlösungen oder in Ver­ bindung mit In-Dach Photovoltaik Anlagen kommen Wenger Dachfenster zum Einsatz. Sie überzeugen mit flächenbündiger Ganzglasoptik und höchsten Wärmedämmwerten und eignen sich für verschiedenste Dachtypen. Mit dem Dachfenstersystem können Solardächer ohne technische Kompromisse mit schönem Design ausgestattet werden. Der grosse Erfolg mit den Dachfenstern und Dachverglasungen war Motivation genug, die Produktpalette in diesem Bereich zu erweitern. Für Indachsysteme von zehn Photovoltaik-Herstellern werden Lösungen angeboten. Auch individuelle Dachverglasungen für schützenswerte Objekte oder anspruchs­ volle Neubauten sind beliebt. Wenger Fenster AG Chrümigstrasse 32 3752 Wimmis Tel. 033 359 82 81 www.wenger-fenster.ch Berner Unternehmenspreis NEUE ENERGIE 2016 Ein grosser Tag in der Geschichte der Wenger Fenster AG war der 22. Juni 2016. An diesem Tag wurde dem Unternehmen der Berner Unternehmerpreis NEUE ENERGIE 2016 verliehen. Die Firma überzeugte die Jury als Muster-KMU hinsichtlich Betrieb, Innovation und sozialer Nachhaltigkeit. Die funktionalen, energetisch hochwertigen und optisch perfekt integrierbaren Fenstersysteme und Dachfenster für Solardächer sind die Kernkompetenz des Unternehmens. Ausserdem beeindruckte die Jury auch der verantwortungsvolle Umgang mit Energie im Betrieb, der im Leitbild der Unternehmung verankert ist. ❰ Foto: BE Netz AG, Ebikon