Timo Kötzing SS 2014 Übung zur Vorlesung Diskrete Strukturen II“ http://www.theinf.uni-jena.de/Lehre/SS+2014/Diskrete+Strukturen+II-p-174.html ” Aufgabenblatt 11.B Abgabe am Mittwoch, den 02.07.2014, 12:15 Uhr Dieses Blatt ist eine Bonusserie für all diejenigen, die gute Beweise schreiben können (für alle anderen gibt es Übungsblatt 11.A).. Aufgabe 1 (Bonusaufgabe, 1/2 Klausurpunkt) Wir zeigen das Lemma von Sperner. Sei Dazu ein beliebiges Dreieck gegeben, und eine bliebige Unterteilung in Unterdreiecke. Wir färben nun die Knoten des Graphen beliebig mit drei Farben (das muss keine Färbung sein, bei der adjazente Knoten unterschiedliche Farben haben), nach folgenden Regeln. Die drei Ecken des Hauptdreiecks haben unterschiedliche Farben; die Knoten auf dem Rand des Hauptdreicks haben die Farbe von einer der Ecken. Das Lemma von Sperner sagt nun, dass ein solches Dreieck eine Fläche (Unterdreieck) hat, wo die Knoten von allen Ecken unterschiedlich gefärbt sind. Die folgende Zeichnung ist ein Beispiel. Übersetze das Problem in eine Graphtheoretische Fragestellung bei der die Flächen des Dreiecks die Knoten des Graphen sind und nutze diese Übersetzung um das Lemma von Sperner zu zeigen. Aufgabe 2 (Bonusaufgabe, 1/2 Klausurpunkt) Lese die Definition und die Lösung für das Briefträgerproblem unter http: // de. wikipedia. org/ wiki/ Brieftr% C3% A4gerproblem . Zeige, dass diese Lösung tatsächlich eine Lösung ist, also dass immer eine minimale Tour aller Kanten gefunden wird. 1 Diskrete Strukturen II Timo Kötzing Aufgabe 3 (Bonusaufgabe, 1/2 Klausurpunkt) Für jede Menge mit n Elementen, wie viele Möglichkeiten gibt es, m Elemente auszuwählen? Schulmathematik gibt n diese Anzahl als den Binomialkoeffizienten m an. Wir wollen die Vandermonde’sche Gleichung zeigen, welche wie folgt lautet: X r n+m m n ∀m, n, r ∈ N : = . r k r − k i=0 Definiere eine Menge M und errechne ihre Mächtigkeit in zwei unterschiedlichen Weisen ( double counting“) um diese Gleichung zu zeigen. ” Aufgabe 4 (Bonusaufgabe, 1/2 Klausurpunkt) In dieser Aufgabe benutzen wir einen intuitiven Wahrscheinlichkeitsbegriff, zum Beispiel auch wie in der Schule vermittelt. Bei Bedarf, siehe http: // de. wikipedia. org/ wiki/ Wahrscheinlichkeitstheorie oder beliebige weitere Quellen, die Google leicht findet. für diese Aufgabe braucht ihr zusätzlich ein grundlegendes Verständnis der Konzepte Zufallsvariable“ und Erwar” ” tungswert“, sowie der berühmten Chernoff-Ungleichung http: // de. wikipedia. org/ wiki/ Chernoff-Ungleichung . Da könnt ihr euch ein bisschen einlesen. Ein häufig verwendetes Modell um Zufallsgraphen zu erzeugen ist das sogenannte G(n, p) Zufallsgraphenmodell (n ∈ N, p ∈ [0, 1]). Hierbei wird ein Graph auf n Knoten dadurch zufällig erzeugt, dass jede Kante unabhängig mit Wahrscheinlichkeit p im Graphen enthalten ist. Der erwartete Knotengrad eines beliebigen Knotens in einem Zufallsgraphen nach dem G(n, p)-Modell ist (n − 1)p, wovon du dich jetzt überzeugen solltest. Mit der Chernoff-Ungleichung kann man auch zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Knoten einen um 50% höheren Knotengrad hat, höchstens exp(−pn/12) ist. Wir nehmen ab jetzt an, dass p eine Konstante ist, zum Beispiel 1/2, 9/10 oder 1/1000 (aber nicht 1 oder 0). Wir wollen uns anschauen, was asymptotisch passiert für wachsende n. Dann ist also der Knotengrad asymptotisch mit Wahrscheinlichkeit 0 um 50% über dem Erwartungswert (da exp(−pn/12) gegen 0 geht, für n gegen unendlich). Zeige nun, dass, mit Wahrscheinlichkeit mindestens 1/2, es eine Komponente der Größe mindestens n/2 gibt (asymptotisch). 2