Bakterien sind überall Skriptum

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Bakterien sind überall
Großes mikrobiologisches Praktikum
Skriptum
© Gläsernes Labor, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für
Gesundheit und Umwelt
Skriptversion: 17.06.2008
Mikrobiologisches Praktikum
Die Mikrobiologie ist ein Teilbereich der Biologie und beschäftigt sich mit Mikroorganismen.
„Mikroorganismen“ sind mikroskopisch kleinen Organismen mit eigenem Stoffwechsel, deren
Individuen man in der Regel nicht mit bloßem Auge erkennen kann.
Mikrobiologische Arbeitsmethoden sind heute aus vielen naturwissenschaftlichen und
medizinischen Forschungsgebieten nicht mehr wegzudenken. Auch verschiedenen
Industriezweige wenden in Verfahren an in denen Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen
eine wichtige Rolle spielen.
Mikroorganismen finden sich aber auch überall in unserer Umwelt - sie beeinflussen unser
Leben ständig. Sei es als Krankheitserreger, aber auch als Hersteller von Nahrungsmitteln oder
als Müllverwerter.
Im Großen Mikrobiologischen Praktikum sollen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe
selbständig den experimentellen Umgang mit Mikroorganismen im Labor erproben.
Experimente aus unterschiedlichem Bereich der Mikrobiologie versuchen die erstaunliche
Stoffwechselleistung der Bakterien darzustellen.
Experimente
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Grundsätze für mikrobiologisches (steriles) Arbeiten
Unterscheidung von Bakterien durch Färbung
Färbung von Sporen
Bakterien am Körper, Hygieneregeln, Abklatschplatten
Genetische Transformation von Bakterienzellen
Identifikation von Bakterien
Wachstum von Bakterien
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
1 - Grundsätze für mikrobiologisches (steriles) Arbeiten
Mikroorganismen sind allgegenwärtig. Um Kulturen, sterile Lösungen und sterile Geräte vor
Verunreinigungen (Kontaminationen) zu schützen, müssen einige Regeln beachtet werden. Nur so
können korrekte mikrobiologische Ergebnisse gewährleistet werden.
Unter Sterilität (v. lat. steril: keimfrei, unfruchtbar) versteht man den Zustand absoluter Keimfreiheit (=
Nichtvorhandensein vermehrungsfähiger Mikroorganismen). Dazu bedient man sich physikalischer und
chemischer Verfahren. In den nachfolgenden Arbeitsschritten führst Du verschiedene
Sterilisationsverfahren durch.
Als physikalisches Sterilisationsverfahren verwendet man z.B. das Autoklavieren. Diese Methode wird
zur Sterilisation von hitzestabilen Kulturmedien, Lösungen und Gegenständen, die eine Temperatur
über 130 °C nicht vertragen (z. B. Plastik), verwendet. Die zu sterilisierenden Gegenstände werden für
mindestens 20 Minuten einer Wasserdampfatmosphäre (1 bar) von 121 °C ausgesetzt; vergleichbar ist
dies mit einem Dampfdrucktopf.
Bei der Desinfektion hingegen wird nicht immer ein vollständiges Abtöten pathogener
(krankheitserregender) Keime erzielt, sondern oftmals nur eine Reduzierung (Verminderung) der
Keimzahl erreicht.
Material:
Petrischalen, Impföse, Drygalskispatel, Reagenzgläser mit Sterilisierkappen, Bunsenbrenner, Pasteurpipetten
Chemikalien:
Desinfektionsmittel, Seife
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. chemisches Verfahren:
Händedesinfektion (nur wenn ohne Handschuhe gearbeitet
wird):
Vor und nach jedem mikrobiologischen Arbeiten sollten die
Hände mit speziell dafür vorgesehenem Desinfektionsmittel
desinfiziert werden.
Dazu Hände erst mit Seife waschen (Waschbecken links),
anschließend mit speziellem Desinfektionsmittel (am Tisch,
Gebrauchsanleitung beachten!)
2. physikalisches Verfahren:
Arbeitsmaterialdesinfektion.
Beim mikrobiologischen Arbeiten müssen die verwendeten
Arbeitsgeräte und -materialien jeweils vor und nach
Gebrauch sterilisiert werden, so dass man keine Keime auf
das zu untersuchende Objekt verschleppt.
3
Beispiele für andere chemische
Sterilisationsmittel sind:
Antibiotika, Chemotherapeutika
etc…
Wege der physikalischen
Sterilisation:
A. Temperatur: ausglühen,
abflammen
B. mechanisch: filtrieren
C. Strahlung: radioaktiv, UV
Bei direktem Kontakt mit dem
Bunsenbrenner
aus
Sicherheitsgründen
NIE
Handschuhe anziehen!
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
2 a) AUSGLÜHEN
Sterilisation der Impföse durch Ausglühen in einer Flamme:
- Entzünde den Bunsenbrenner (frage einen Kursbetreuer,
wenn Du dem Bunsenbrenner hier zum ersten Mal
begegnest).
- Halte dann die Impföse schräg nach unten in den nicht
leuchtenden Teil der Flamme, bis sie glüht.
- Ziehe danach den Impfösenhals einige Male durch die
Flamme. Anschließend lass die Impföse abkühlen, bevor
du Material aufnimmst.
2 b) ABFLAMMEN
- Stelle die Sparflamme am Bunsenbrenner ein.
- Tauche den Drigalskispatel kurz in das abgedeckte Becherglas
mit Alkohol. Verschließe das Becherglas wieder mit der
Petrischale.
- Halte den Drigalskispatel kurz an die Sparflamme des
Bunsenbrenners, so dass sich der Alkohol entzündet.
- Halte dabei den brennenden Drigalskispatel außerhalb der
Flamme schräg nach unten bis die Flamme erlischt.
- Nicht den Drigalskispatel in der Bunsenbrennerflamme
abbrennen!
4
Impföse: Werkzeug zur Entnahme von
kleinen Mengen Kulturmaterial, sowie zum
Beimpfen von Kulturmedien.
Drigalskispatel:
Werkzeug
zum
Ausstreichen
von
Kulturmaterial
auf
Nährböden in Petrischalen.
Glasgeräte können nicht ausglühen, sie
können nur oberflächlich sterilisiert werden.
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
Biegen eines Drigalskispatels
atels
Drigalskispatel: Werkzeug zum Ausstreichen von Kulturmaterial auf Nährböden in Petrischalen.
Drigalskispatel
Du brauchst:
Pasterpipetten lang, Bunsenbrenner
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Entzünden den Bunsenbrenner (frage einen Kursbetreuer,
wenn Du dem Bunsenbrenner hier zum ersten Mal
begegnest). Du benötigst nur die Sparflamme.
Man kann den Spatel biegen ohne
Handschuhe zu verwenden, wenn Dir das
Glas zu heiß ist arbeite entweder schneller,
oder nimm Pinzetten, bzw. Tiegelzangen
zur Hilfe.
2. Erhitze eine Pasteurpipette ca. zwei Fingerbreit unter der
Verjüngung (s. Abb. unten) und biege sie in einem leichten
Winkel (ca. 30°) ab (A).
3. Auf dieselbe Weise knickst Du die Pipette wieder zwei
Fingerbreit weiter so ab, dass die Spitze quer zum Griff
steht (B).
4. Schließlich die Spitze der Pipette am Ende zum Griff hin
abbiegen und zuschmelzen (C).
Das Zuschmelzen ist nötig, damit keine
Flüssigkeiten in das Ende der verbogenen
Pipette eintreten.
Biegen eines Drigalskispatels aus einer langen Pasteurpipette aus Glas (A-C)
5
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
Herstellung von Agarplatten
Bakterien und andere Mikroorganismen brauchen zum Überleben Nährstoffe wie alle anderen Lebewesen auch.
Um Mikroorganismen zu kultivieren und zu züchten verwendet man in der Mikrobiologie hauptsächlich zwei
verschiedene Nährmedien: Flüssigkulturen und Agarplatten. Sie enthalten alle Stoffe, die für ein optimales
Wachstum der Mikroorganismen wichtig ist.
Du brauchst:
Kulturmedium (Nähragar), Bunsenbrenner, Petrischalen, Arbeitshandschuhe
Versuchsablauf
Bemerkungen
Das Kulturmedium (Nähragar) wurde von uns schon durch
Autoklavieren sterilisiert und in Schraubverschlussflaschen
vorbereitet. Besorge dir flüssigen Nähragar aus dem
Wasserbad. Achtung: Der Nähragar ist 60° heiß – bitte mit
Thermohandschuhen (grün-gelbes Strick) anfassen.
Hier: Nähragar = enthält einen
Fleischextrakt als Bakteriennahrung und
Agar zum Festwerden des Nährbodens
1. Entzünde den Bunsenbrenner. Stelle ihn auf die rauschende
Flamme ein. Arbeite beim Plattengießen immer in der Nähe
des Bunsenbrenners!
Arbeitshandschuhe tragen!!!
2. Stelle Dir sechs leere Petrischalen bereit (Achtung: noch
nicht den Deckel entfernen!). Wenn ihr zu mehreren seid,
teilt die Schalen unter euch auf.
Die Wärme der Flamme lässt Luft
aufsteigen und bewirkt, dass beim
Eingießen des Kulturmediums keine Keime
aus der Luft hineinfallen können.
Das Abflammen dient der Sterilisation des
Ausgusses.
3. Entferne
vorsichtig
den
Verschluss
der
Schraubverschlussflasche und schwenke den Rand einige
Male durch die rauschende Bunsenbrennerflamme.
4. Zum Gießen den Deckel einer Petrischale anheben und
soviel Nähragar eingießen, dass der gesamte Boden
vollständig bedeckt ist (ca. 30 ml). Während des Gießens
den Deckel der Petrischale schräg über das Unterteil halten.
Das Halten des Deckels während des
Gießens soll verhindern, dass sich Keime
aus der Luft in den Nährboden mischen.
5. Eventuell entstandene Luftbläschen durch kurzes Befächeln
(von oben) mit der entleuchteten Bunsenbrennerflamme
entfernen.
6. Deckel schräg auflegen und Nährmedium in waagrechter
Position erstarren lassen. (ca. 5 min)
7. Nach Erkalten und Erstarren des Nährmediums (erkennbar
an einer leichten Trübung des Nähragars) werden die
Deckel auf die Petrischalen gelegt und die Petrischalen mit
Deckel nach unten und Boden nach oben gelagert.
6
Dies soll verhindern, dass Kondenswasser
vom Deckel in die Platten tropft und
Bakterien wegschwemmt
Die Petrischalen nicht mehr bewegen, da
sonst der Nähragar nicht erstarrt.
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
Kultivierung von Bakterien
Um mit Bakterien gut arbeiten zu können ist es oft wichtig sie von einem Medium ins andere zu
überführen oder aus sehr dicht gewachsenen Bakterienkulturen weniger Bakterien zu isolieren. In der
Mikrobiologie gibt es dazu viele verschiedene Arbeitstechniken, von denen ihr hier drei kennen lernen
werdet und selber durchführen könnt.
Du brauchst:
Petrischalen, Impföse, Bunsenbrenner, Bakterienproben
A) Flächenausstrich
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Besorge Dir eine Agarplatte (selbstverständlich kannst Du eine
von deinen selbst gegossenen nehmen, wenn Sie schon fest sind,
sonst nimm eine aus dem allgemeinen Vorrat). Besorge Dir eine
Bakterienflüssigkultur (steht auf dem Tisch).
2. Beschrifte die Petrischale auf dem Boden
Flächenausstrich). Immer am Rand beschriften!
(V1-Datum-
3. Stelle Dir alle Materialien bereit, die Du braucht. Entzünde den
Bunsenbrenner. Sterilisiere einen Drigalskispatel.
4. Tropfe mit einer Einmalpipette 100 µl Bakterienkultur (das sind 3
Tropfen) auf die Oberfläche.
5. Setze den sterilisierten Drigalskispatel auf der Plattenoberfläche
auf und verteile die Flüssigkeit kreisförmig, bis die Flüssigkeit in
den Agar eingezogen ist.
6. Drehe die Petrischale auf den Deckel und stelle sie in den
Brutschrank. Besorge Dir eine Platte vom Vortag und schaue Dir
an, wie ein bewachsener Flächenausstrich aussieht.
Die bereits bewachsenen Platten liegen auf
dem großen Lichttisch.
B) Kreuzaustrich
Diese Methode eignet sich um Mikroorganismen als Einzelkultur zu erhalten.
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Besorge Dir eine Agarplatte (selbstverständlich kannst Du eine
von deinen selbst gegossenen nehmen, wenn Sie schon fest sind,
sonst nimm eine aus dem allgemeinen Vorrat).
2. Beschriftet die Petrischale wie oben auf dem Boden (V1-DatumKreuzausstrich).
3. Stelle Dir alle Materialien bereit, die Du braucht. Entzünde den
Bunsenbrenner. Sterilisiere eine Impföse.
7
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
4. Nimm etwas Bakterienkultur mit der Impföse auf (die Öse sollte
innen benetzt sein) und verteile sie mit einem Strich in der Mitte
der Platte (A).
5. Glühe die Impföse noch einmal aus und warte bis sie abgekühlt
ist.
6. Bewege nun die Impföse, wie in der Abbildung rechts dargestellt
(B), über die Platte
7. Schließe die Petrischale und drehe sie auf den Deckel - stelle sie
in den Brutschrank. Besorge Dir eine Platte vom Vortag und schau
Dir an, wie ein bewachsener Kreuzausstrich aussieht.
C) Drei-Strich-Ausstrich (=Reinigungsausstrich)
Dies ist eine häufig angewandte Methode um Einzelkolonien von Bakterien aus einer Mischkolonie zu
isolieren.
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Besorge Dir eine Agarplatte (selbstverständlich kannst Du eine
von deinen selbst gegossenen nehmen, wenn Sie schon fest sind,
sonst nimm eine aus dem allgemeinen Vorrat). Besorge Dir eine
Platte mit Bakterienkolonien (steht auf dem Tisch).
2. Beschriftet die Petrischale wie oben auf dem Boden.
(V1-Datum-3-Strich-Ausstrich)
3. Stelle Dir alle Materialien bereit, die Du brauchst. Entzünde den
Bunsenbrenner. Sterilisiere eine Impföse.
4. Nimm ein kleines Reaktionsgefäß und fülle mit der Pipette vier
Tropfen 0,9%ige Kochsalzlösung hinein.
5. Nimm eine Kolonie mit der Impföse auf und verteile sie gründlich
in dem Tropfen Kochsalzlösung im Reaktionsgefäß. Du hast jetzt
eine Flüssigkultur hergestellt.
6. Nimm etwas Bakterienflüssigkultur mit der Impföse auf (die Öse
sollte innen benetzt sein) und verteile sie wie in nebenstehender
Abbildung dargestellt.
7. Beginne bei A und macht drei parallele Striche mit der Impföse
8. Sterilisiere anschließend die Impföse durch Ausglühen und warte
bis sie abgekühlt ist.
9. Mache nun drei weitere parallele Striche (s. Abb.) – nehmt KEINE
neue Kultur auf. Wichtig: achtet auf die Überlappung der einzelnen
Striche (Abbildung!!)
10. Schließe die Petrischale. Drehe sie nach den Schritten A-D auf
den Deckel und stelle sie in den Brutschrank. Besorge Dir eine
Platte vom Vortag und schaue Dir an, wie ein bewachsener DreiStrich-Ausstrich aussieht.
8
Kontrolliere die Impföse auf
Bakterienreste! Wenn noch welche
zu sehen ist, drehe die Impföse
weiter in der Flüssigkeit
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
Nachweis von Mikroorganismen in der Luft
Die Luft die uns umgibt ist voller Mikroorganismen, auch wenn man einzelne Individuen mit bloßem
Auge nicht sehen kann. Man kann aber Bakterien auch ohne Mikroskop sehen, wenn man ihnen einige
Zeit zum Wachstum gibt. Sie bilden Kolonie, mit vielen Millionen von Einzelindividuen, die
charakteristische Farben und Formen haben. Dadurch kann man viele Bakterien vorläufig
identifizieren. Bakterien sind schwerer als Luft, das macht es sehr einfach sie zu „sammeln“ in dem
man Nährboden an Stellen aufstellt, deren Bakterienvielfalt man kennen lernen möchte.
Beimpfen der Platten
Definitionen:
Beimpfen: Behandeln einer Lösung durch Einbringen von Keimen
Inkubation: [v. lat. incubare: in (oder auf) etwas liegen] die Bebrütung, entwicklungsfördernde Erwärmung v.a. von Zellen und Organismen
Material: Agarplatten, Folienstifte, Stoppuhr
Versuchsablauf
Bemerkungen
Vorarbeiten:
Überlegt Euch einen Platz dessen Luft-Bakterien“belastung“ ihr
untersuchen wollt (z.B. im Abzug, auf der Fensterbank (außen,
innen), Arbeitstisch, etc. (eigene Ideen!)).
z.B.
Besorgt euch drei Agarplatten (selbstverständlich könnt ihr eure
selbst gegossenen nehmen, wenn Sie schon fest sind, sonst nehmt
welche aus dem allgemeinen Vorrat).
Beschriftet drei Agarplatten auf der Unterseite der Petrischale mit
einem Folienstift. Bitte immer am Rand beschriften!!!
Zu notieren sind:
- der Versuch (Nw von Luftkeimen)
- das Datum, an dem die Platte beimpft worden ist
- Standort (z.B. Tisch innen, Boden, Fensterbank,…)
- Expositionszeit (30, 60 und 90 min, s. unten).
1. Stellt alle drei Agarplatten an dem ausgesuchten Platz auf.
2. Öffne die Agarplatten gleichzeitig und starte den Countdown auf
der Stoppuhr. Verschließe nach 30, 60 und 90 min die jeweilige
Agarplatte (Beschriftung!).
Bereite die Stoppuhr vor!
3. Zum Abschluss drehe die Agarplatten um, mit Deckel nach unten
und Boden nach oben.
4. Gib die fertig beschrifteten Agarplatten in den Brutschrank. Die
Platten werden dann bei 30 °C für 2-3 Tage inkubiert (bebrütet).
Stelle die drei Petrischalen in einem
Stapel auf.
Frage:
1. Wie entsteht eine Kolonie von Keimen auf der Agarplatte? Begründe!
9
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
Auswertung inkubierter Platten
Die von euch gesammelten Luftkeime müssen erst so wachsen, dass man sie in Form einer Kolonie
mit dem Auge erkennen kann. Dazu werden die Platten im Brutschrank für min. 24 Stunden
inkubiert.
Das Wachstum von Keimen auf Agarplatten resultiert in der Bildung von Kolonien, die ein ganz
verschiedenartiges Aussehen haben können. Diese Kolonien-Morphologie ist oft sehr charakteristisch
für entsprechende Bakterien und kann zur groben Identifizierung einen ersten Anhaltspunkt bieten.
ACHTUNG!!! Bitte achte darauf, dass du die inkubierten Agarplatten vor der Auswertung
sorgfältig am Rand mit Tesafilm zuklebst. Es könnten sich eventuell pathogene Keime in
größerer Menge gebildet haben und dich infizieren!
Materialien:
Tesafilm, bewachsene Platten der Vorgruppen, Farbatlas der Mikrobiologie
Arbeitsgang
Bemerkungen
1. Besorge dir einen bebrüteten Ansatz eines bestimmten
Standortes und notiere Datum und Versuch. Verschließe die
Platten bevor du sie auswertest, indem du den gesamten Rand
mit Tesafilm umklebst, wenn das nicht schon geschehen ist.
2. Beurteile und beschreibe anhand der Tabelle auf der
übernächsten Seite, die Morphologie der entstandenen Kolonien.
Lege dazu die bewachsenen Platten auf den
Leuchttisch.
3. Skizziere die verschiedenen Kolonien einer wenig bewachsenen Agarplatte und versuche mit Hilfe des
Farbatlas die Bakterienkolonien zu benennen.
Hilfestellung:
Luftkeime können sein:
Bakterien:
Micrococcus luteus (goldgelb),
M. roseus (rot)
Bacillus myocides, Bacillacea
Corynebacterium
Mycobacterium
Streptomyces
Nocardia, Rhodococcus (rot)
Pilze:
Rhodotorula (roter Hefepilz)
Aspergillus niger (Gießkannenschlimmel)
Mucor mucedo (Köpfchenschimmel)
Alternaria
Penicillium sp. (Pinselschimmel)
- Cladosporium
Skizze:
4. Vervollständige einige Zeilen der Tabelle auf der nächsten Seite
10
Mikrobiologie
1- Grundsätze für mikrobiologisches Abreiten
Beispiele für gebräuchliche Umschreibungen:
Größe: nadelkopfgroß, pfenniggroß, klein, ….
Rand: glatt, zackig, samtig, …
Farbe: elfenbeinfarben, weiß, durchsichtig, gelb, …
Form: rund, unregelmäßig, kugelig, flach,…
Expositionszeit und
Standort
Anzahl
Kolonien
Größe
Farbe
11
Verlauf des
Randes
Formen
Mikrobiologie
2- Färbung von Bakterien
2 - Unterscheidung von Bakterien durch Färbung
Neben vielen anderen Untersuchungsmethoden von Bakterien gibt es ein gängiges Färbeverfahren,
mit dem es möglich ist, Bakterien unter dem Mikroskop zu unterscheiden.
Die Gram-Färbung ist nach dem dänischen Arzt und Bakteriologen HANS CHRISTIAN GRAM benannt, der
sie ca. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte. Verschiedene Bakterien reagieren auf diese Färbung
unterschiedlich. So kann man eine Einteilung in so genannte Gram-positive Bakterien, die violett/blau
erscheinen, und Gram-negative Bakterien, die rot gefärbt werden, ableiten.
„Dies ist ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung verschiedener Bakterien z.B. bei der Diagnostik
von Infektionskrankheiten. “Gram-positive" und "Gram-negative" Bakterien reagieren unterschiedlich
auf Antibiotika. Mit dieser schnellen diagnostischen Methode kann man in kurzer Zeit (ca. 5 Minuten)
anhand eines Abstriches das "Gramverhalten" der Bakterien bestimmen. Damit hat man die
Möglichkeit, sofort mit einer antibiotischen Therapie zu beginnen bevor das Ergebnis der oft mehrere
Tage dauernden definitiven Keimbestimmung vorliegt.“
ACHTUNG!!!!
Beim Färben Handschuhe tragen, um Kontakt mit den Farbsubstanzen zu vermeiden.
Farbspritzer auf den Tischen bitte sofort mit einem feuchten Papiertuch abwischen!!!
Material:
Objektträger, Deckgläser, Pinzette, Tropfpipette, Impföse, Bunsenbrenner, bewachsene Agarplatte mit apathogenen
Bakterienstämmen (z.B. E. coli K12 , B-Staphylokokken, etc.), Färbelösungen
Chemikalien:
dest. Wasser
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Reinige die Objektträger mit Alkohol (Entfetten).
2. Ziehe den entfetteten Objektträger 2-3-mal kurz durch die Flamme
des Bunsenbrenners.
Achtung! Entfettete Schichtseite beachten
3. Lege den Objektträger über die Färbeschale und gib einen
Tropfen Wasser darauf (dafür gibt es eine spezielle Tropfflasche!!)
Die Färbeschale ist grau mit Glasstangen
auf die die Objektträger gelegt werden
können.
4. Entnimm mit der ausgeglühten Impföse etwas Material einer
Bakterienkultur (von einer Kolonienplatte) und vermische das
Material mit dem Wassertropfen auf dem Objektträger.
5. Verteile den Wassertropfen auf eine größere Fläche
(ca. 10 x 20 mm) und erwärme den Objektträger vorsichtig an der
Rückseite, damit das Wasser schneller verdampft.
Nicht zu stark erhitzen!!!
Wedeln beschleunigt das Eintrocknen!
Dabei immer aus der Flamme rein und
raus nehmen!
6. Ziehe den Objektträger mit der Schichtseite nach oben einige
Male SCHNELL durch die Bunsenbrennerflamme.
Das Glas darf nur handwarm werden,
ansonsten ist das Präparat beschädigt und
nicht mehr brauchbar!)
7.
Lege die hitzefixierten Präparate über die Färbeschale.
Behandelte Seite nach oben!
8.
Gib nur zwei Tropfen Kristallviolett-Lösung auf die Oberfläche und
betätige die Stoppuhr.
Bereite die Stoppuhr vor!
9.
Spüle die Kristallviolett-Lösung nach einer Minute mit LugolscherLösung ab und warte zwei Minuten.
10. Tropfe anschließend Alkohol langsam auf den gefärbten
Ausstrich, lass den Alkohol einwirken und kipp den Alkohol ab.
Dies wird solange wiederholt, bis keine Farbwolken mehr vom
Präparat abgehen.
12
ACHTUNG: beim Abwaschen, nie die
Spitze der Tropfflasche in die Flüssigkeit
eintauchen – Verschmutzungsgefahr!
Mikrobiologie
2- Färbung von Bakterien
11. Gib jetzt 3-4 Tropfen Safranin-Lösung hinzu und spüle nach einer
Minute mit dest. Wasser.
12. Trockne die Rückseite des Objektträgers.
Überschüssiges Wasser auf der
Schichtseite wird vorher durch Absaugen
mit Papier entfernt!
13. Untersuche die gefärbten Bakterien unter dem Mikroskop auf ihr
Farbverhalten und vergleiche sie mit den Abbildungen von
Bakterien im Farbatlas der Mikrobiologie (s. Seite 78!).
Hole Dir am Mikroskop das erste Mal einen
Kursbetreuer zur Hilfe.
Auswertung:
Beschreibe die Form und die Gram-Färbung deiner Präparate!
13
Mikrobiologie
3- Färbung von Sporen
3 - Färbung von Sporen
Manche Bakterienarten sind in der Lage Sporen zu bilden, d.h. es entsteht ein Entwicklungsstadium,
das der Verbreitung, der ungeschlechtlichen Vermehrung oder der Überdauerung dient.
Material:
Objektträger, Deckgläser, Pinzette, Tropfpipette, Impföse, Bunsenbrenner, bewachsene Agarplatte mit apathogenen
Bakterienstämmen (z.B. E. coli K12 , B-Staphylokokken, etc.)
Chemikalien:
dest. Wasser
Versuchsablauf
Bemerkungen
Es ist schon folgendes vorbereitet:
1. Eine Färbeküvette in einer Schale mit Glasstücken, die bereits auf
ca. 90°C erhitzt ist. Die Küvette ist mit Malachitgrün gefüllt, der
Farbstoff, der für die Sporenfärbung dient..
2. Reinige einen Objektträger mit Alkohol (Entfetten).
3. Ziehe den entfetteten Objektträger 2-3-mal kurz durch die Flamme
des Bunsenbrenners.
Achtung! Entfettete Schichtseite beachten
4. Besorge Dir eine Bakterienflüssigkultur.
5. Verteile mit der ausgeglühten Impföse Material einer dichten
Bakterienflüssigkultur. Markiere die Oberseite mit einem Bleistift
auf dem Schliff.
Markiere am besten so, dass Du erkennen
kannst wo oben und unten ist…
6. Verteile den Wassertropfen auf eine größere Fläche
(ca. 10 x 20 mm) und erwärme den Objektträger vorsichtig an der
Rückseite, damit das Wasser schneller verdampft.
Nicht zu stark erhitzen!!! Bewege den
Objekträger immer wieder aus der Flamme,
damit er nicht bricht!
Wedeln beschleunigt das Eintrocknen!
7. Ziehe den Objektträger mit der Schichtseite nach oben einige
Male SCHNELL durch die Bunsenbrennerflamme.
Das Glas darf nur handwarm werden,
ansonsten ist das Präparat beschädigt und
nicht mehr brauchbar!)
8. Kontrolliere mit dem Thermometer die Temperatur der
Malachitlösung. Sie soll bei mind. 85°C sein. Stelle den
Objektträger mit Hilfe einer Pinzette in die Küvette. Inkubiere für
10-15 Minuten.
FÄRBUNG
9. Nimm den Objektträger anschließend heraus und spüle ihn über
der Wanne mit destilliertem Wasser ab.
SPÜLEN
10. Lege das Präparate über eine Färbeschale / Petrischale. Gib 3-4
Tropfen Safranin-Lösung darauf, so dass das Präparat bedeckt ist.
GEGENFÄRBUNG
11. Schütte die Färbelösung nach ca. 2 Min. ab und spüle kurz mit
destilliertem Wasser nach. Wische die Unterseite des Präparats
und die Ränder mit einem Tuch sauber.
ACHTUNG: beim Abwaschen, nie die Spitze
der Tropfflasche in die Flüssigkeit
eintauchen – Verschmutzungsgefahr!
12. Untersuche das gefärbte Präparat unter dem Mikroskop. Sporen
erkennst Du an einer grünen Färbung, vegetative Zellen dagegen
sind rot gefärbt.
<
14
Mikrobiologie
4- Bakterien am Körper, Hygieneregeln, Abklatschplatten
4- Nachweis von Keimen am Körper
Material:
sterile Wattestäbchen, drei Agarplatten
Chemikalien:
steriles Wasser
Im folgenden Versuch geht es darum zu untersuchen, an welchen Körperstellen sich verschiedene Keime
befinden. Zum Beispiel befinden sich auf der Haut je nach Region unterschiedlich viele Keime: So wachsen am
Rücken etwa 1.000 Keime pro Quadratzentimeter, unter den Achseln dagegen, wo es viel feuchter ist, etwa
100.000. Auf jeden Fall wachsen die Keime unserer Hautflora so dicht, dass sie uns vor schädlichen Keimen wie
zum Beispiel dem Eitererreger Streptococcus aureus schützen. Diese Keime sind zwar in geringer Anzahl auf der
Haut vorhanden, haben aber keine Chance, sich zu vermehren.
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Besorge dir eine Agarplatte und teile sie auf der Unterseite mit dem
Folienstift in drei gleich große Felder ein. Beschrifte sie am Rand mit
Datum und Versuch.
1. Ausstrich
2. Ausstrich
2. Entscheide dich für drei Körperregionen deren Keimzahl du
untersuchen willst.
3. Feuchte ein steriles Wattestäbchen mit sterilem Wasser an (nicht
triefend nass machen!) und streiche über die entsprechenden
Körperregionen.
3. Ausstrich
4. Berühre das entsprechende Drittel der Agarplatte mit dem beimpften
Wattestäbchen und streiche in Zick-Zick-Linien über die
Agaroberfläche ohne den Agar zu beschädigen (s. Skizze)
5. Wiederhole die Prozedur (3 und 4) für die beiden anderen Proben.
6. Verschließe die Petrischale anschließend und drehe sie auf den
Deckel.
7. Bringe die fertig beschrifteten Agarplatten zum Brutschrank. Die
Agarplatten werden dann 24 Stunden bei 37°C bebrütet.
8. Besorge dir die schon bereitgestellten, bebrüteten Versuchsansätze
der Vorgruppen und verschließe sie, indem du den gesamten Rand
mit Tesafilm umklebst, falls das noch nicht geschehen ist.
Werte nach folgenden Gesichtspunkten aus!
• Zähle die Anzahl der Kolonien.
• Vergleiche die Anzahl in unterschiedlichen Körperregionen.
• Schaue dir an wie die Kolonie aussehen (Kolonien-Morphologie).
Fragen:
1. Nenne die Hauptfunktion, die Bakterien der menschlichen Haut verleihen!
2. Wovon ernähren sich die Bakterien auf der Hautoberfläche?
3. Die Hauptgruppe der auf der menschlichen Haut vorkommenden Bakterien sind Milchsäurebakterien.
3 a) Erläutere die Aufgabe und Wirkung der Milchsäurebakterien auf der Körperoberfläche!
3 b) Wie nennt sich der dünne, saure Film, der die Haut überzieht?
Bitte umblättern!
15
Mikrobiologie
4- Bakterien am Körper, Hygieneregeln, Abklatschplatten
Hygieneregeln
Material:
sterile Wattestäbchen, Agarplatte
Chemikalien:
steriles Wasser
Versuchsablauf
1. Nimm dir eine Agarplatte und beschrifte sie am Rand mit Datum und Versuch. Zeichne auf der
Rückseite mit dem Folienstift ein Kreuz, um die Platte in vier Bereiche einzuteilen.
2. Beschrifte die vier Bereiche mit den Versuchsparametern, die durchgeführt werden (siehe Punkt 3)
3. Führe vier Fingerabdrücke (vorsichtiges Berühren) in folgenden Zuständen durch:
- ungewaschen
- gewaschen, nicht getrocknet
- abgetrocknet
- anschließend desinfiziert
Nimm dabei immer den selben Finger (z.B. rechter Daumen)
4. Bringe die fertig beschrifteten Agarplatten zum Brutschrank. Die Agarplatten werden dann von uns 24
Stunden bei 37 °C bebrütet.
5. Wasche dir nach dem Versuch die Hände!
6. Besorge dir die schon bereitgestellten, bebrüteten Agarplatten der Vorgruppen dieses Versuches und
verschließe sie, indem du den gesamten Rand mit Tesafilm umklebst, wenn das noch nicht geschehen
ist.
Was fällt Dir auf der gewachsenen Bakterienplatte auf? Leite aus deinen Ergebnissen für den Alltag
nützliche und sinnvolle Hygieneregeln ab!
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Mikrobiologie
5 – Genetische Transformation von Bakterienzellen
5 - Genetische Transformation von Bakterienzellen
Genetische Manipulation von Bakterienzellen
Die Gentechnologie oder Gentechnik beschäftigt sich mit der im Reagenzglas durchgeführten Verknüpfung von NukleinsäureMolekülen zu neuen, vermehrbaren Molekülen, der Einführung solcher Moleküle in einen Empfängerorganismus mit Hilfe
eines Vektors* und der Vermehrung der neukombinierten Moleküle in diesem Organismus. Etliche Produkte, die für den
Menschen interessant sind (z.B. Insulin, Vitamine), werden von der einschlägigen Industrie mit Hilfe genmanipulierter
Bakterien hergestellt. Für den medizinischen Bereich werden heute schon viele Medikamente gentechnisch produziert. In der
Landwirtschaft werden Nutzpflanzen gentechnisch „optimiert“. Dabei werden z. B. Resistenzen gegen Pestizide oder
Resistenzen gegen „Schädlinge“ eingebaut. Es gibt aber auch erste Ansätze Pflanzen mit verbesserten Ölen (z. B. Raps)
oder erhöhten Vitaminkonzentrationen (beispielsweise der sog. „Golden Rice“) mit Hilfe der Gentechnik herzustellen.
Mit Methoden der Gentechnik greift man auch seit einigen Jahren direkt in die Erbanlagen des Menschen ein mit dem Ziel,
das Wirken krank machender Gene zu korrigieren (Gen-Therapie). Je nachdem, an welcher Art Zellen die Therapie
durchgeführt wird, unterscheidet man „somatische Gen-Therapie“ (die „Reparatur“ erfolgt an Körperzellen [Körper = „soma“]
eines bereits geborenen Menschen) und „Keimbahn-Gen-Therapie“ (hier wird das Erbgut von Ei- oder Samenzellen bzw. von
Embryonen verändert). Es ist nüchtern festzustellen, dass trotz erheblicher Bemühungen in der Forschung bisher keine
positiven Behandlungsergebnisse vorliegen, die eindeutig der Gentherapie zuzuordnen wären.
*In der Gentechnologie versteht man unter einem Vektor ein Transportvehikel zur Übertragung einer Fremd-Nukleinsäure (oft DNA) in eine
Empfängerzelle. Als Vektoren werden meist Plasmide verwendet. Plasmide sind kleine, ringförmige DNA-Moleküle, die neben der DNA des
"Bakterienchromosoms" innerhalb einer Bakterienzelle vorliegen können. Sie enthalten normalerweise ein oder zwei Gene, die für das
Wirtsbakterium einen selektiven Vorteil (z.B. eine Antibiotika-Resistenz) bedeuten.
Schematische Darstellung der somatischen Gentherapie
Aus dem kranken Organ werden teilungsfähige Stammzellen entnommen. Im
Zellkern dieser Zellen befindet sich die „fehlerhafte“ Erbsubstanz (siehe 1). Die
gesunde Erbsubstanz, z.B. ein Gen, das den Organzellen zur ordnungsgemäßen
Erfüllung ihrer Aufgaben fehlt, wird separat bereitgestellt (Entnahme aus
gesunden Zellen eines anderen Menschen oder künstliches Zusammensetzen im
Labor). Das gesunde Gen wird nun in einen Virus „eingepackt“ (siehe 2), bei dem
die eigenen krankmachenden Eigenschaften entfernt wurden, das aber noch in
menschliche Zellen eindringen und in ihrem Inneren sein mitgeführtes Erbgut
abladen kann. Mit einem derart veränderten Virus infiziert man nun die kranken
Körperzellen des Patienten. Das „eingebaute“ gesunde menschliche Gen wird ins
Innere der Zelle eingeschleust und kann dort die gewünschte Funktion
aufnehmen (siehe 3). Die „reparierten“ Zellen mit dem „verbesserten“ Erbgut
werden in das kranke Organ zurückgebracht. Dort können sie sich durch
Zellteilung vermehren und die gewünschte Funktion ausüben (siehe 4).
Es besteht eine weitere Möglichkeit der Gen-Übertragung – der Einbau erfolgt
direkt im Körper: Nach diesem zweiten Wirkprinzip werden dem Körper des
Patienten keine Zellen entnommen, sondern die gentechnische Veränderung
findet gewissermaßen direkt „vor Ort“ in seinem Organismus statt. Man kann z.B.
Viren, denen die gewünschte Erbanlage eingepflanzt wurde und die auch hier den
Transport übernehmen, direkt in den Körper einbringen (z.B. über eine Injektion in
die Blutbahn bzw. direkt in ein erkranktes Organ, oder Transport über ein AerosolSpray in die Atemwege). Durch Infektion einer ausreichenden Zahl kranker Zellen
und eine Veränderung ihres Erbgutes könnte hier eine Verbesserung des
Gesundheitszustandes eintreten.
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Mikrobiologie
5 – Genetische Transformation von Bakterienzellen
Versuch: Genetische Transformation von Bakterienzellen
Genetische Transformation von Zellen wird in vielen verschiedenen Bereichen der Biotechnologie angewendet.
Zum Beispiel werden in der Landwirtschaft anhand von genetischen Zelltransformationen die Eigenschaften der
Pflanzen gegen Schädlinge, Frost oder Dürre verändert.
Im Folgenden Versuch wird mittels des pGLO-Plasmids (Kartierung s. S. 31) das GFP-Gen (green fluorescent
protein) in E. coli –Zellen eingebracht. Wenn Arabinose im Medium vorhanden ist wird das GFP-Gen exprimiert
und es entsteht das GFP, welches unter UV-Licht grün fluoresziert.
Zusätzlich trägt der pGLO-Plasmid noch ein Resistenz-Gen für Ampicillin ampr. Dies dient dazu die
transformierten Bakterienzellen aus einer Milliardenpopulation auszusuchen, d.h. wenn ein Bakterium das
Plasmid aufgenommen hat, dann besitzt es die Resistenz gegen Ampicillin und kann somit auf einem
ampicillinhaltigen Nährboden wachsen (Selektion).
Eine ausführliche Beschreibung des Veruchs befindet sich auf Seite 31!
Definitionen:
GT: Gentechnische Veränderung einer Zelle durch Aufnehmen oder Einschleusen einer fremden DNA. Gene können aus
einer menschlichen, tierischen oder pflanzlichen DNA herausgeschnitten werden und zur Transformation in einer
Bakterienzelle eingesetzt werden. Als Transformationszelle ist am Besten ein Einzellorganismus geeignet, da nur eine Zelle
die neuen Gene aufnehmen muss. Eine erfolgreiche Transformation hat eine gentechnisch veränderte Zelle zum Ergebnis.
Plasmid: In Bakterien vorkommenden ringförmige DNA-Moleküle. Plasmide existieren zusätzlich zur Erbinformation des
Hauptchromosoms. Sie sind für die Zelle nicht unbedingt notwendig, enthalten aber Gene die für die Bakterien ein Vorteil
darstellen können; z. B Gene für Antibiotika- Resistenz
Tube: Eppendorf- Röhrchen
Material:
Agarplatten, Impföse, Drygalskispatel, sterile Pipetten, Eppendorf Röhrchen, UV-Lampe, Wasserbad, Eisbad
Chemikalien:
vorbereitete E.coli Platten, Transformationslösung oder steriles Wasser, Plasmid DNA
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Beschrifte zwei Reaktionsgefäße mit dem Folienstift jeweils mit
„+Plasmid“ und „–Plasmid“ und Deinem Gruppennamen (auf
dem Deckel und der Seite) und stelle sie in den Ständer.
Eisbad zurechtstellen!
2. Mit einer Pipette wird 250 µl Transformationslösung (TL) zu
beiden Reaktionsgefäßen hinzu pipettiert.
Laß Dir von einem Betreuer die Pipetten erklären.
3. Nimm eine Impföse und flamme sie über dem Bunsenbrenner
ab (s. Versuch 1)
Entnehme nun mithilfe der Impföse eine Bakterienkolonie aus
der E. coli – Platte und rühre sie in je ein Reaktionsgefäß ein.
Dazu muss man die Impföse zwischen Zeigefinger und
Daumen drehen.
Anschließend gut durchmischen (Vortexer)!!!
Vor Aufnehmen einer Bakterienkolonie aus der
E.coli Platte hält man die Öse kurz in den
Nährboden am inneren Rand der Platte um die
Kolonien bei Abnahme nicht durch die noch
glühende Öse zu zerstören.
4. Gib 4µl Plasmid-Lösung (vom Betreuer holen!) in das
Reaktionsgefäß, das mit „+Plasmid“ beschriftet ist.
Das Reaktionsgefäße „–Plasmid“ wird nicht mit Plasmid DNA
bestückt.
Anschließend gut durchmischen!!!
5. Die Reaktionsgefäße werden für 10 min auf Eis inkubiert. Stelle
sicher, dass der Boden des Reaktionsgefäßes im Eis
liegt/steht.
Während ihr wartet könnt ihr versuchen die Fragen zwei, bzw.
drei Seiten weiter zu beantworten.
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Bei einer Temperatur von ca. 4°C kann sich die
Plasmid DNA um die zu transformierenden Zellen
anlagern.
Mikrobiologie
5 – Genetische Transformation von Bakterienzellen
6. Während die Reaktionsgefäße auf Eis stehen, beschrifte die
bereitgestellten Agarplatten auf der Unterseite wie folgt:
Agarplatten:
LB / amp
LB/amp/ara
Beschriftung:
+ Plasmid
- Plasmid
+ Plasmid
Bereite ein Wasserbad mit einer genauen
Wassertemperatur von 42°C vor!
amp = Ampicillin (Antibiotika)
ara = Arabinose (Zuckerart)
LB = Nähragar
LB (Normale
LB
Agarplatte)
- Plasmid
Überlege dir den Sinn und Zweck der Auswahl von diesen
Agarplatten!
7. Nach den 10 min werden die Reaktionsgefäße vom Eis für 50
Sekunden im Wasserbad bei 42 °C einem Hitzeschock
ausgesetzt, um dann wieder für weitere 2 min. auf Eis platziert
zu werden. Danach stelle die Reaktionsgefäße einfach in den
Ständer am Arbeitstisch.
8.
Pro Reaktionsgefäße 250 µl LB - Nährlösung zugeben,
vortexen und 10 min bei Zimmertemperatur inkubieren.
Während ihr wartet könnt ihr euch schon einmal die Platten
der Vorgruppe anschauen!! Bitte UV-Brille aufsetzen!
Durch den Hitzeschock erfolgt die eigentliche
Transformation. Durch die abrupte
Temperaturveränderung wird die Zellwand soweit
gedehnt damit Plasmid-DNA ungehindert
eindringen kann.
Bei der Lagerung auf Eis zieht sich die Zellwand
wieder zusammen.
In der Nährlösung bei Zimmertemperatur können
sich die Zellen regenerieren.
9. Mit der Pipette 100 µl aus dem „+Plasmid“ – Reaktionsgefäß
einmal auf die LB/amp-Platte und einmal auf die LB/amp/ara–
Platte (achtet auf euere Beschriftung) pipettieren.
Anschließend mit dem Drigalski-Spatel kreisförmig auf der
Platte verteilen (falls Du Versuch 1 noch nicht gemacht hast,
lies bei „Flächenausstrich nach, wie das geht).
Genauso auch je 100 µl aus dem „–Plasmid“ –
Reaktionsgefäße auf die beschrifteten Platten pipettieren.
Wieder mit dem Drigalski-Spatel verteilen.
10. Platten mit Boden nach oben übereinander stapeln und bei
37 °C bis zum nächsten Tag inkubieren.
11. Hole Dir die bereits bebrüteten E.coli- und Plasmid-Platten vom
Vortag und werte mit Hilfe der UV-Lampe unter dem Karton
aus (falls Du es noch nicht getan hast).
12. Versuche die Fragen auf der folgende Seite zu beantworten
(falls Du es noch nicht getan hast).
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Nur mit Betreuer!
Schutzbrille tragen!
Mikrobiologie
5 – Genetische Transformation von Bakterienzellen
Schematischer Überblick zur Transformation
Kartierung des pGLO-Plasmids
Quelle: Biotechnology Explorer, Bio-Rad
AUSWERTUNG / Fragen:
1.a) Beschreibe die E.coli Kolonien auf der „Ausgangsplatte“:
Anzahl Kolonien:
Farbe Kolonien:
Verteilung der Kolonien:
1.b) Beschreibe ob und warum ein unterschiedlicher Bewuchs der E.coli Zellen auf LB Platten im
Vergleich zu den mit Antibiotika versetzten Platten stattfindet?
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Mikrobiologie
5 – Genetische Transformation von Bakterienzellen
2. Welche der pGLO Platten sind bewachsen? Notiere in folgender Tabelle!
Platten
Kolonien (+/-)
Farbe der Bakterien
Fluoreszenz (+/-)
+Plasmid, LB/amp
+ Plasmid, LB/amp/ara
- Plasmid, LB/amp
- Plasmid, LB
3. Beschreibe woran man erkennen kann, dass die genetische Transformation von Zellen erfolgreich war.
4. Welche Eigenschaften die Du bei E.coli Kolonien unter Frage 1 beobachtet hast haben sich durch die
Transformation nicht verändert?
Beobachte zur Beantwortung der Frage die +pGLO LB/amp/ara Platte.
5. Welche Eigenschaften der E.coli Bakterien haben sich nun nach der Transformation geändert?
6. Wie kann man feststellen, ob ein Bakterium Antibiotikaresistent ist oder nicht?
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Mikrobiologie
6 – Identifikation von Bakterien
6 - Identifikation von Bakterien
Individuen von Mikroorganismen sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Auch wenn Bakterien auf Agarplatten oder
in Flüssigmedium gewachsen sind, kann man sie sehr nur ansatzweise identifizieren. Im Labor gibt es sehr viele
Methoden, wie man Eigenschaften von Bakterien untersuchen und damit Rückschlüsse auf ihre Identität ziehen
kann. Einige könnt hier selber durchführen.
Nachweis von Cytrochromoxidase
Cytochromoxidase ist in der Natur ein sehr weit verbreitetes Enzym. Enterobakterien (als z.B. E.coli) besitzen
keine Cytocjromoxidase, viele andere Bakterien dagegen schon.
Versuchsablauf
Bemerkungen
1. Besorge Dir ein Platte mit E. coli Kolonien.
Die Farbreaktion beruht auf einer Reaktion
des Cytochromoxidase/Cytochrom-cSystems mit dem sog. NaDi-Reagenz, das
das Kondensationsmolekül Inophenolblau
bildet.
2. Entzünde den Bunsenbrenner (hole einen Kursbetreuer zur Hilfe,
wenn Du hier dem Bunsenbrenner das erste Mal begegnest).
3. Fülle 1 ml 0,9%ige Kochsalzlösung in ein kleines Reaktionsgefäß.
4. Glühe die Impföse mit dem Glashalter aus, in dem Du sie mit der
Spitze in die rauschende Flamme hältst (siehe Abbildung rechts).
5. Schabe mit der Impföse eine Kolonie ab und löse sie in der
Kochsalzlösung auf, so das möglichst wenig Material an der Impföse
zurückbleibt.
6. Entnimm ein Teststäbchen aus dem Röhrchen auf dem Oxidasetest
steht. Achtung nicht die Reaktionsfläche berühren.
7. Tauche die Impföse in deine Bakteriensuspension und verreibe die
Flüssigkeit auf der Reaktionsfläche.
8. Nach 20 bis 60 Sekunden verfärbt sich die Reaktionsfläche.
Vergleiche das Ergebnis mit der Skala auf dem Röhrchen. Notiere
Dein Ergebnis
E. coli:
9. Besorge Dir nun eine Platte mit M. luteus und verfahre genau so.
Notiere Dir wieder dein Ergebnis.
M. luteus:
Katalasetest
Katalase spaltet toxisches Wasserstoffperoxid
Das Enzym Katalase spaltet H2O2 zu H2O und O2. Es spielt eine wichtige Rolle in den Bakterienzellen, indem es
das im Stoffwechsel angehäufte Wasserstoffperoxid "entgiftet". Der Test auf Katalase eignet sich besonders zur
Differenzierung von gram-positiven Bakterien.
Versuchsablauf
1. Besorge Dir eine Bakterienplatte mit Einzelkolonien aus dem Brutschrank.
2. Nimm einen Objektträger und tropfe darauf einen Tropfen Katalasetest-Lösung.
3. Entzünde den Bunsenbrenner und glühe eine normale Impföse (nicht die mit dem Glashalter) aus, in dem
Du sie mit der Spitze in die rauschende Flamme hältst.
4. Schabe mit der Impföse eine Kolonie von der Agarplatte und verteile sie in dem Tropfen, so dass möglichst
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Mikrobiologie
6 – Identifikation von Bakterien
wenig Material an der Impföse zurückbleibt.
5. Beobachte den Tropfen, wenn Bläschen aufsteigen, ist die Bakterienkolonie Katalasepositiv.
6. Versuche den Test mit einer weiteren Bakterienplatte
Indoltest
Der IMViC-Test dient zur Unterscheidung der coliformen Keime E. coli und Enterobacter (Routinetest in der
Praxis - nur E. coli ist der Indikator für Fäkalverunreinigungen; eine einwandfreie Unterscheidung beider Keime ist
daher wichtig).
Versuchsablauf
1. Besorge Dir eine Übernachtkultur von E. coli.
2. Fülle mit der Einmalpipette 1 ml E.coli Kultur in ein Reagenzglas (Achtung: den Kolben mit der Flüssigkultur
vorher schütteln, Bakterien setzen sich unten in der Flasche ab).
3. Überschichte die Bakterienkultur mit 10 Tropfen Indolreagenz.
4. Innerhalb von 1-2 Minuten sollte eine Rotfärbung zu sehen sein.
5. Entsorge den Inhalt des Reagenzglases in die Abfallflasche. Bringe das Reagenzglas in den Waschkorb
am Waschbecken.
Hygienetest
Hier wird eine Methode zur Überprüfung der allgemeinen Sauberkeit von Oberflächen vorgestellt. Auf sichtbaren
sauberen Oberflächen kann der Test die Anwesenheit geringster Mengen an Mikroorganismen entdecken, die mit
dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Dabei werden Inhaltsstoffe in Mikroorganismen nachgewiesen, die im
Teststreifen eine Farbreaktion hervorrufen.
Versuchsablauf
1. Nimm Dir einen Teststreifen und öffne die Verpackung an der farbigen Linie. Nie die Testzone berühren!
Die Verpackung nicht wegschmeißen, sie wird noch gebraucht!
2. Tropfe einen Tropfen von Reagenz A auf die Testzone des Teststreifens. . Bitte Flasche A sofort wieder
verschließen. Deckel gut zuschrauben.
3. Zur Probenentnahme von der Oberfläche: Drücke die gesamte Testzone auf die Oberfläche auf und ziehe
das Teststäbchen dann ca. 30 cm über die Testfläche. Bei rauen Oberflächen kannst Du die Testzone
auch mehrmals aufdrücken.
4. Tropfe einen Tropfen von Reagenz B auf die Testzone des Teststreifens. Bitte Flasche B sofort wieder
verschließen. Deckel gut zuschrauben.
5. Tropfe einen Tropfen von Reagenz C auf die Testzone des Teststreifens. Bitte Flasche C sofort wieder
verschließen. Deckel gut zuschrauben
6. Stecke den Teststreifen mit der Testzone voran in die Folienverpackung. Lasse es so 4-5 Minuten im
Dunklen liegen.
7. Nimm den Streifen aus der Folie: eine gelbe Farbe der Testzone zeigt einen sauberen Zustand an. Rosablauviolette Färbung deutet auf schmutzige Oberflächen hin.
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Mikrobiologie
6 – Identifikation von Bakterien
8. Du kannst jetzt versuchen eine schmutzige Oberfläche mit Alkohol zu reinigen und den Test wiederholen.
KOH Test (Gram)
Das ist eine sehr schnelle Methode um zu entscheiden ob Bakterien gram-positiv oder –negativ sind, ohne sie zu
färben (vergleiche Versuch 2).
1. Besorge Dir eine Bakterienplatte mit Einzelkolonien.
2. Nimm einen Objektträger und tropfe darauf einen Tropfen KOH-Lösung.
3. Entzünde den Bunsenbrenner und glühe eine Impföse (nicht die mit dem Glashalter) aus, in dem Du sie mit
der Spitze in die rauschende Flamme hältst.
4. Schabe mit der Impföse eine Kolonie von der Agarplatte und verteile sie in dem Tropfen, so dass möglichst
wenig Material an der Impföse zurückbleibt.
5. Versuche nun mit der Impföse Fäden zu ziehen. Wenn sich Fäden ziehen lassen ist das Bakterium gramnegativ. Keine Fadenbildung bedeutet grampositiv. (Hinweis: E.coli ist gram-negativ).
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Mikrobiologie
7 – Wachstum von Bakterien
7 - Wachstum von Bakterien
Die Vermehrung von Bakterien erfolgt über Zweiteilung und damit grundlegend anders als bei mehrzelligen
Lebewesen.
Material: Übernachtkultur von E. coli, Schikanekolben, Schüttler, Flüssigmedium, Mikroliterpipetten, Eppendorfgefäße, Kulturmedium in
Petrischalen, Folienstifte, Drygalski-Spatel
Dieses Experiment wird von allen gemeinsam durchgeführt. Wir bestimmen zu Kursanfang die Gruppen, die die
Messungen durchführen. Bitte nicht vergessen die Uhrzeit der Messung zu notieren!
Versuchsdauer: mindest. 4 Stunden!
Versuchsablauf
Bemerkungen
Vorbereitung (wurde bereits durchgeführt!):
Ein Schikanekolben mit 50ml Flüssigmedium wird mit 1,0ml einer
Übernachtkultur von E. coli beimpft und im Brutschrank inkubiert.
Alle 45 Minuten wird ein Punkt der Bakterienwachstumskurve gemessen.
Protokoll:
1. Bereiten Sie sich drei Küvetten vor. In die erste Küvette füllen Sie nur
Nährmedium. Eichen Sie damit das Photometer.
Achtung: Küvetten nur auf den
matten Flächen anlangen.
2. Holen Sie die beiden Erlenmeyerkolben mit der Bakteriensuspension
(einmal mit, einmal ohne Antibiotikum) aus dem Brutschrank
3. Schütteln Sie die Bakteriensuspensionen gut durch und füllen Sie
jeweils 2 ml in eine Küvette.
4. Messen Sie am Photometer die optische Dichte der beiden
Bakteriensuspensionen (+ AB, -AB)
5. Notieren Sie die beiden Werte und tragen Sie sie auch in die Tabelle
am Flipchart ein. Vergessen Sie nicht die Uhrzeit der Messung zu
notieren.
OD+AB=
OD-AB=
6. Entsorgen Sie die Küvetten in den Tischabfall. Bringen Sie die
Bakteriensuspensionen zurück in den Brutschrank.
7. Stellen Sie den Timer auf 30 Minuten und geben ihn der nächsten
Gruppe, die mit messen dran ist.
Am Ende des Versuchstages: Notiere Dir die Werte aller Gruppen. Trage die Werte in einem halblogarithmischen
Papier auf. Wir rechnen dann zusammen die Generationszeit aus.
Uhrzeit
OD+AB
OD-AB
Uhrzeit
Generationszeit g: g= lg2/Steigung der Eichgeraden
Frage:Warum werden die Werte halblogarithmisch aufgetragen?
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OD+AB
OD-AB
7 – Wachstum von Bakterien
Mikrobiologie
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>Das Helmholtz-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Das Helmholtz-Zentrum konzentriert die Forschungsarbeiten auf eine der wichtigsten Fragen unserer
Gesellschaft, die Gesundheit des Menschen in seiner Umwelt. Ziel ist es, Risiken für die menschliche
Gesundheit durch Umweltfaktoren zu erkennen, Mechanismen der Krankheitsentstehung zu
entschlüsseln sowie Konzepte zu entwickeln, um die Gesundheit des Menschen und seine natürlichen
Lebensgrundlagen auch für die Zukunft zu schützen.
Als Forschungseinrichtung des Bundes und des Freistaats Bayern mit Sitz in Neuherberg, im Norden
Münchens, sind wir Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten öffentlichen
Forschungsorganisation Deutschlands.
> Über das Gläserne Labor
Das Gläserne Labor wurde speziell für Schülerinnen und Schüler eingerichtet. Hier sollen sie zu
bestimmten naturwissenschaftlichen Themen möglichst eigenständig, aber natürlich nach Anleitung,
experimentieren und dabei entdecken, wie faszinierend naturwissenschaftliche Phänomene sind und
Spaß haben an der Experimentier- und Forschertätigkeit.
Zusätzlich sollen die Schülerinnen und Schüler das Helmholtz-Zentrum als Forschungseinrichtung
kennen lernen und verstehen, wie Grundlagenforschung funktioniert und warum sie wichtig bzw. nötig
ist. Je nach Thema werden aktuelle Forschungsprojekte des Helmholtz-Zentrums vorgestellt.
Das Helmholtz-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit übernimmt als Mitglied der HelmholtzGemeinschaft Verantwortung für die Qualität der naturwissenschaftlich-technischen Bildung unserer
Kinder.
Das Gläserne Labor dient als Institution, um dieser Anforderung durch unterrichtsergänzende
Angebote gerecht zu werden.
Es wurde am Helmholtz –Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit mit großzügiger finanzieller
Unterstützung der Helmholtz-Gemeinschaft eingerichtet.
> Weitere Informationen
Besuchen Sie uns im Internet. Dort finden sie aktuelle Informationen und das Anmeldeformular:
http://www.helmholtz-muenchen.de/schullabor/
Bei Fragen stehen wir telefonisch unter 089 3178 – 2725 zur Verfügung.
Auf ein baldiges Wiedersehen freut sich ihr Team vom Gläsernen Labor!
Gläsernes Labor
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum München
Deutsches Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Ingolstädter Landstrasse 1
85764 Neuherberg
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