15.04.2005 15:03 Uhr Komponenten + Systeme 05/2005 Seite 44 KEG05_05_44-45-3561 Elektrotechnik ▲ KEG05_05_44_45_3561 Anwenderbericht Autokran von Liebherr: Mit Hilfe einer Kamera kann der Kranführer das Geschehen rund um den Haken sicher überblicken. Diesen Beitrag können Sie sich im Internet unter www.konstruktion.de downloaden Blick fürs Detail Koaxialkabel zur Kameraüberwachung in Krananlagen Kranführer haben immer den besten Überblick, könnte man meinen. Doch bei großer Distanz geht schnell der Blick fürs Detail verloren. Deshalb setzt Liebherr auf Kameras, die am Ausleger des Krans angebracht sind. Die dabei verwendeten Koaxialkabel müssen besonders belastbar sein. von Michael Haidner ▲ ▲ ▲ Mit Hilfe von Kameras können Kranführer auch aus großer Entfernung wichtige Details erkennen: Ist der Haken eingehakt? Hängt die Last richtig? Ist der Abstand zwischen Last und der nächsten Hauswand ausreichend? Überblick ist hier alles. Deshalb verwendet Liebherr ein Kamerasystem. Das „fliegende Auge“ ist am Ausleger eines Mobil- oder Turmdrehkrans angebracht und erlaubt ein sicheres Heben, Absetzen und Transportieren von Lasten. Ohne Kamera- 44 Unterstützung könnten Hindernisse leicht übersehen werden. Immer im Lot Das Kamerasystem MC5000 der Firma Motec ist mittels einer Pendelhalterung am Auslegerkopf montiert. Dadurch bleibt die Kamera immer im Lot und der Kranführer hat die Last jederzeit im Blick. Bei Kranen ohne verstellbaren Ausleger wird die Kamera direkt an der Laufkatze befestigt. Kritischer Punkt der Kameraüberwachung ist die Verbindung von Kamera zum Überwachungsmonitor: Das Kabel ist einer extremen Belastung ausgesetzt. Deshalb verwendet Motec das Koaxialkabel Hyflex von Hradil. Das Stuttgarter Unternehmen hat das Koaxialkabel speziell für Einsatzfälle entwickelt, bei denen die Leitungen einer besonders großen mechanischen Belastung unterliegen, etwa wenn die Kabel oft gebogen oder um enge Kurven und Ecken gewunden werden. Hier sind Aderbrüche vorprogrammiert, zudem verändert sich oft – äußerlich nicht sichtbar – der Kabelaufbau im Inneren. Dadurch ändern sich auch die elektrischen Eigenschaften des Kabels. Sicher eingefasst „Für Einsatzfälle mit großer mechanischer Belastung haben wir Hyflex entwickelt. Bei diesem Kabel ist der Innenleiter durch einen Verbund von drei Schichten Polyethylen si- KEG05_05_44_45_3561 15.04.2005 15:03 Uhr Seite 45 Elektrotechnik KEG05_05_44-45-3561 Komponenten + Systeme Die Komponente Gegen Abrieb geschützt Kamera-System bei Autokranen: Damit lassen sich gefährliche Situationen auch aus großer Entfernung erkennen. Hradil verwendet für das Koaxialkabel Hyflex einen Innenleiter aus versilberter Kupferlitze. Das Dielektrikum besteht aus einem Verbund von drei Schichten Das Koaxialkabel Polyethylen, das Abschirm- Hyflex ist von einem geflecht aus versilberten Polyamid-Mantel umKupfer-Drähten. Für den geben. Mantel nützt der Hersteller einen speziellen Polyamid (PA12). Der Wellenwiderstand des Kabels ist kleiner als 75 Ohm/km, der Leiterwiderstand kleiner als 76 Ohm. Die Kapazität beträgt weniger als 90 pF/m. Der Komponentenlieferant Rauscharme Signalübertragung Ein Mantel aus speziellem Polyamid umgibt das Kabel und schützt so gegen Abrieb auf grobem Untergrund. Hyflex ist trommelbar und erfüllt nach Angaben des Herstellers alle Ansprüche an eine hochwertige und rauscharme Signalübertragung. Koaxialkabel bestehen aus einem isolierten Innenleiter, der von einem Außenleiter umgeben ist. Zwischen Innen- und Außenleiter liegt eine Isolierschicht, das Dielektrikum. Der Außenleiter wird oft als Geflecht oder Folie ausgeführt. Beim Anlegen einer Spannung baut sich ein elektrische Feld zwischen Innenund Außenleiter auf. Außerhalb des Kabels tritt kein magnetisches Feld auf. Damit die elektrische Feldverteilung wirksam wird, muss der Außenleiter (Abschirmung, Abschirmmantel) an Erde liegen. Weites Einsatzfeld Kurze Koaxialkabel werden für Fernseh- und Videoanlagen genützt, längere Kabel zum Verbinden von Radio-, Fernseh- und Computernetzwerken. In der Hochfrequenztechnik dienen Koaxialleitungen unter anderem als Zu- und Ableitungen von Antennen, Senderund Empfangsanlagen. Stabil eingebettet ” „Bei Hyflex wird der Innenleiter deutlich stabiler in den Kabelverbund eingebettet als bei herkömmlichen Koaxialkabel. Dadurch bleiben die Volker Lichtinghaelektrischen Werte der Leitung gen, Entwicauch bei großer Belastung sta- klungsleiter bei bil. Für die Ummantelung ver- Hradil wenden wir ein spezielles Polyamid. Das schützt gegen Abrieb auf grobem Untergrund.“ Der Anwender Überblick ist alles ” „Unsere Kamerasysteme versetzen Kranführer in die Lage, das Geschehen rund um den Haken zu überwachen und Gefahren im Lastbereich schnel- Eike Konrad, Verler zu erkennen. Dafür bringen kaufsleiter bei Mowir an der Laufkatze des Kran- tec auslegers eine Kamera an. Für die Verbindung der Kamera zum Überwachungsmonitor verwenden wir zum Beispiel das Koaxialkabel Hyflex von Hradil.“ Webguide www.motecgmbh.de Motec www.liebherr.de Liebherr www.hradil.de Hradil Direkter Zugriff unter www.konstruktion.de Code eintragen und go drücken ke3561 ▲ ▲ ▲ cher eingefasst, und kann sich auch bei hohen Zug-, Druck- und Reißbelastungen nicht verschieben“, erläutert Volker Lichtinghagen, Entwicklungsleiter bei Hradil. Da bei Hyflex der Abstand des Innenleiters zum Geflecht konstant bleibt, unterliegen auch die elektrischen Eigenschaften des Koaxialkabels (Wellen- und Leiterwiderstand) nicht länger unvorhersehbaren Veränderungen. 45