Ein Preistreiber mit vielen Sparpotenzialen Druckluft Druck machen und Energie voll ausnutzen ihre Erzeugung viel Strom benötigt wird. Gleichzeitig Der Energiebedarf für die Drucklufterzeugung kann wie folgt reduziert werden: bieten die Druckluftnetze vieler Unternehmen erheb­ Sparsame Technik: Die energieeffizienteste Technologie liche Einsparpotenziale. Um sie zu realisieren, gilt es vor ­bieten derzeit sogenannte Turbokompressoren. Diese waren ­allem, Energieverluste zu minimieren. bisher erst ab Leistungsgrößen von über 400 kW verfügbar. Druckluft zählt zu den teuersten Energieformen, da für Jetzt sind Turbokompressoren bereits ab einer Leistung von Ursachen für die Verluste sind: ca. 150 kW zu bekommen. Diese Druckluftkompressoren sind die Nichtnutzung von Abwärme (95 Prozent) energetisch sehr effizient und haben geringere Abmessungen Leckagen (30 Prozent) als vergleichbare Schraubenkompressoren. Nutzenergie Druckluft 9 % – Motorverlust Energieinput 73 % – Ölkühler 100 % Energieverlust 95 % fehlende übergeordnete Kompressorsteuerung Energieoptimierte Steuerung: Sparpotenziale bieten auch (bis 25 Prozent) minderwertige Technik (bis 15 Prozent) die Steuerungen von Kompressor-Stationen. Sie regeln die ungenutzte Substitutionspotenziale (bis 15 Prozent). bedarfs­ gerechte Auslastung der Anlagen und ermöglichen 12 % – Druckluftnachkühler 1 % – Wärmeabstrahlung Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent. Bei der Erzeugung von Druckluft gibt es folgende Varianten, Abwärme nutzbar zu machen: Druckluftspeicherung: Da der Verbrauch von Druckluft oft Direkte Abwärmenutzung: Bei der Verdichtung in Kolben-, extrem diskontinuierlich läuft, empfiehlt sich der Einsatz groß- Schrauben- oder Turbokompressoren entsteht Wärme, die zügiger Speicherbehälter, um Erzeugung und Verbrauch in Ein- der Raumbeheizung dienen kann. Dabei wird Kühlluft gezielt klang zu bringen. 5 % – Nutzenergie vom Kompressor abgeführt und über ein Kanalsystem in den zu erwärmenden Raum geleitet. Im Sommer wird die Abwärme dagegen ins Freie geleitet. Heizungswassererwärmung: Bei Schraubenkompresso- ren mit Öleinspritzung führt das Öl etwa 72 Prozent der dem Leitungsnetze Kompressor zugeführten elektrischen Energie als Wärme ab. Mit ­einem Wärmetauscher kann diese zurückgewonnen wer- Hocheffiziente Kompressor-Anlagen und ver­altete ­anderen Anlagen ein Versorgungsdruck von 6,5 bar aus- den und Heizungswasser auf bis zu 70°C erwärmt werden. Die Druckluftverteilungen. Konstellationen reicht, ist es energetisch effizient, das Rohrnetz mit nur ­Methode eignet sich jedoch nur als Ergänzung zur regulären verursachen Energieverluste von bis zu 50 Pro- 6,5 bar zu betreiben. An dem Verbraucher, der höheren Heizung, da die Kompressoren nicht ständig im Lastbetrieb zent. Die Sanierung von Luftrohrsystemen kann Druck braucht, wird ein sogenannter Booster vorgeschal- laufen. hier Abhilfe schaffen. Optimierte Leitungen kön- tet. Dieser verdichtet die vorhandene Druckluft partiell auf nen sogar bewirken, dass weniger Kompressoren den benötigten Druck. Brauchwassererwärmung: Ergänzt um einen Sicherheits- Solche eingesetzt werden müssen. Ursache für Druckabfälle können zu enge Innendurch- wärmetauscher kann die vorgenannte Methode genutzt werden, um Brauchwasser auf bis zu 55°C zu erwärmen. Der Durch Abgleich der Lastaufzeichnung der Kompresso- messer der Leitung sein. So entstehen Druckabfälle in Sicherheitswärmetauscher garantiert dabei selbst bei Leck­ ­ ren mit den vorhandenen Abnahmen können Luftverluste „gewachsenen Leitungen“ auch durch immer mehr Ver- agen im Wärmetauscher die sichere Trennung von Trinkwasser durch Leckagen bestimmt werden. Als Leckagen kön- braucher, die an immer längere Hauptleitungen ange- und Öl. nen etwa Überverdichtungen an Werkzeugen betrachtet schlossen werden, ohne dass die Rohre auf veränderte werden. Ein Werkzeug, das einen Druck von sechs bar Anforderungen neu abgestimmt werden. Unter Berück- benötigt, aber mit sieben oder acht bar beaufschlagt sichtigung der Kriterien Leckagen und Druckabfall kann ist, vergeudet erhebliche Luftmengen. Oft bestimmen eine wirtschaftlich sinnvolle Sanierung geplant werden. ­einzelne Verbraucher das Druckniveau des gesamten Net- Diese kostet in der Regel weniger als die jahrelange Ener- zes. Wenn beispielsweise eine ältere Produktions­anlage gievergeudung. Die Amortisationszeiten sind sehr kurz. acht bar für optimalen Betrieb benötigt, während für alle Einsparpotenziale Drucklufterzeugung Druckluftverteilung Druckabsenkung: Durch Absenkung des Drucks lässt sich Leckagen vermeiden: Leckagen treten an Endgeräten und der elektrische Energiebedarf für die Kompression um sechs Verbindungen auf. Das Abstellen von Undichtigkeiten birgt Ein- bis zehn Prozent pro bar reduzieren. sparpotenziale zwischen zehn und 20 Prozent. Taupunkt erhöhen: Feuchte in der Druckluft begrenzen. Je Abschaltung: Durch das Absperren von Teilstrecken des trockener die Luft sein muss, desto niedriger die Tautemperatur Netz­systems, die nicht genutzt werden, können Energie­verluste und desto höher der Energieaufwand für Trocknung. Hier kön- zwischen zwei und fünf Prozent vermieden werden. nen zwei bis fünf Prozent Strom gespart werden. Speicher: Pufferspeicher ermöglichen einen energetisch günsÜbergeordnete Regelung: Sie stellt automatisch die Auswahl tigen Kompressorbetrieb mit einem Sparpotenzial bis zu drei des am besten geeigneten Kompressors sicher. Das Einspar- Prozent. potenzial liegt zwischen zehn und 25 Prozent. Substitution durch Elektroantriebe: Einsatz von elektrischen Moderne Drucklufterzeuger: Mit geringeren Spaltverlusten Motoren für Antriebsaufgaben unter Beachtung der Einsatz­ moderner Verdichter und höheren Wirkungsgraden der Elektro- bedingungen und der Wartungskosten prüfen: Hier ergibt sich ein motoren sind Einsparungen bis zu 25 Prozent erreichbar. Sparpotenzial zwischen 30 und 70 Prozent. Frequenzumrichtung: Per Drehzahlsteuerung wird die Drucklufterzeugung eines Kompressors dem Bedarf angepasst. Das reduziert Nachlaufzeiten und bringt eine Strom­ ersparnis zwischen fünf und 20 Prozent. Kompressionswärme nutzen: Zwischen 70 und 90 Prozent der elektrischen Leistungsaufnahme eines Kompressors können als Wärme genutzt werden. Glossar Kompressor: Mechanischer Luftverdichter. Puffer: Druckbehälter zum Zwischenspeichern von Druckluft. Weitere Infos im Web Impressum Herausgeber: Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit Geschäftsstelle bei der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen Osterstr. 60 | 30159 Hannover www.nachhaltigkeitsallianz.de Erstellung: Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. Kompetenzzentrum Düsseldorfer Straße 40 | 65760 Eschborn • http://www.energie-im-unternehmen. de/downloads/druckluft.pdf • www.druckluft-effizient.de Gefördert durch: Bildnachweis: © EasyBuy4u, Seraficus (www.iStockphoto.com) Stand: August 2016