Baustein 3 - Kinderspital Zürich

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Baustein 3
Kinderspital Zürich – Eleonorenstiftung, Baukommission, Newsletter Nr. 3, Juni 2012
Die Würfel sind gefallen
Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Ich freue mich ausserordentlich, Ihnen heute das
schöne und zukunftweisende Projekt für den Neubau des Kinderspitals Zürich vorzustellen.
Am 3. Mai 2012 hat die Stiftungsexekutive des Kinderspitals das Projekt von Herzog & de Meuron einstimmig zum Sieger des Wettbewerbsverfahrens
gekürt. Vorgängig hatte das Beurteilungsgremium
alle Projekte nach funktionalen, städtebaulichen,
ästhetischen und wirtschaftlichen Kriterien geprüft
und bewertet und war einstimmig zum Schluss gekommen, dass das Siegerprojekt alle Vorgaben am
besten erfüllt. Es ist das wirtschaftlichste Projekt
mit einer hohen betrieblichen und organisatorischen Funktionalität, dem geringsten Flächenverbrauch und dem geringsten Volumen. Gleichzeitig
entspricht es in hervorragender Weise der Forderung nach einem kindergerechten Gebäude. Dieser
Entscheid stellt einen Meilenstein für die künftige
Spitalversorgung von Kindern und Jugendlichen im
Kanton Zürich und in der übrigen Schweiz dar und
sichert zudem langfristig die national und in ausgewählten Bereichen auch international hervorragende Position des Kinderspitals in der Forschung und
Behandlung.
Für die Patienten entsteht ein innovatives und kinderfreundliches Spital, in welchem sich sowohl
Kleinkinder als auch Jugendliche und deren Eltern,
trotz ihres individuellen Schicksals wohl und geborgen fühlen. Für die Mitarbeitenden wird der Ablauf
von Behandlungs- und Arbeitsprozessen effizient
und überschaubar gestaltet.
Sie alle, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, haben durch Ihr Engagement zum guten Gelingen des
Wettbewerbs beigetragen. Ihnen allen möchte ich
ganz herzlich für Ihre Unterstützung danken.
Françoise de Vries
Präsidentin Baukommission
Der Wettbewerb: Ziele und Resultat
Das Verfahren
Das Ziel vor Augen
2008 erarbeiteten die Stiftungsexekutive und die
Geschäftsleitung des Kinderspitals zusammen mit
dem Kader eine Strategie zur langfristigen Ausrichtung von Versorgung und Forschung. Die Zielsetzung
im Hinblick auf den Neubau wurde auf der Grundlage der Strategie formuliert.
Die Weichen werden gestellt
2009 wurden dem Kinderspital für den Neubau in
der Lengg vom Kanton zwei Areale im Tausch gegen
das Grundstück in Hottingen in Aussicht gestellt
und es konnte mit der Vorstudie für das Bauvorhaben begonnen werden. Elemente der Vorstudie sind
das Wettbewerbsverfahren, die Betriebskonzepte,
das Raumprogramm für den Neubau und der Businessplan.
Ziele für den Neubau:
• Bau eines kindergerechten Spitals mit einer her vorragenden Architektur
• Schaffung eines Ortes mit Ausstrahlung, an dem
sich sowohl Kleinkinder wie auch Jugendliche und
deren Eltern trotz ihres individuellen Schicksals
wohl und geborgen fühlen
• Schaffung eines Ortes, der durch seine architek tonische und funktionale Ausgestaltung den Be handlungsprozess und die Arbeit der Mitarbeiten den unterstützt
• Sicherstellen einer optimalen Funktionalität als
Grundlage für eine qualitativ hochstehende und
wirtschaftlich kostengünstige Leistungserbringung
• Umsetzung der Strategie des Kantons und des
Kinderspitals
• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Kinder spitals
• Schaffen einer hohen Flexibilität für künftige Ent wicklungen und/oder Änderungen im Leistungs angebot
• Gute städtebauliche Eingliederung
• Energiebewusstes Bauen, Optimierung des Ener giehaushaltes im Betrieb
• Hohe Wirtschaftlichkeit
Der Neubau soll so schnell wie möglich realisiert
werden.
Zuschlagskriterien
Die Prüfung und Bewertung der Wettbewerbsprojekte der 1. und 2. Stufe erfolgte aufgrund von vorgängig bekannt gegebenen Zuschlagskriterien:
• betriebliche und organisatorische Funktionalität
• architektonischer Ausdruck, kindergerechtes Spi tal
• städtebauliche Qualität, Umgebungsgestaltung,
Erschliessung
• Flexibilität für künftige Entwicklungen bzw. Ände rungen im Leistungsangebot
• Wirtschaftlichkeit (Investitions- und Betriebskos ten)
Resultat des Wettbewerbs
Das Projekt, welches die Zuschlagskriterien am
besten erfüllte, wurde zum Siegerprojekt gekürt.
Die Sach- und Fachrichterinnen und -richter des
Beurteilungsgremiums empfahlen der Stiftungsexekutive des Kinderspitals einstimmig, den Zuschlag
dem Projekt der Architekten Herzog & de Meuron zu
erteilen mit folgender Begründung:
• Die Anforderungen zur betrieblichen und organi satorischen Funktionalität sind in hohem Masse
erfüllt.
• Die Architektur des Spitalbaus ist ansprechend,
massstäblich und kindergerecht. Die Patienten zimmer vermitteln mit ihren gewölbten nach aus
sen gezogenen Decken und dem hohen Holzanteil
für Kinder und Jugendliche eine grosse Geborgen heit.
• Sowohl der Spitalbau mit seiner zurückhalten den äusseren Erscheinung als auch der Rundbau
für Lehre und Forschung integrieren sich in hohem
Masse in das heikle Umfeld mit dem Schutzobjekt
der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Die
städtebaulichen Rahmenbedingungen sind bes tens erfüllt. Die Verwebung von Landschaft und
Architektur ergibt einen höchst lebendigen Ge samtorganismus.
• Die Vorgaben für künftige Entwicklungen und Er weiterungen sind vollumfänglich erfüllt.
• Die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die Investiti onskosten ist durch die vorgeschlagene bauliche
Umsetzung mit den im Quervergleich niedrigsten
Geschossflächen und dem niedrigsten Volumen
gegeben. In bezug auf die Betriebskosten lassen
die guten Betriebsabläufe und die organisatori sche Funktionalität eine kostengünstige und effi ziente Leistungserbringung erwarten.
Ablauf des Wettbewerbs
Zur Planung und Realisierung des Neubaus wurde
im Mai 2010 ein selektives zweistufiges Planerauswahlverfahren ausgeschrieben. Von 33 Bewerbern
wurden 25 für die Teilnahme an der 1. Stufe des
Wettbewerbs präqualifiziert.
Ende Februar 2011 startete die erste, anonym
gestaltete Stufe des Wettbewerbs. Von den 25
präqualifizierten Teams präsentierten im Mai 2011
insgesamt 19 Bewerber ihre Arbeiten. Ende Juni
2011 wurden vom Beurteilungsgremium fünf Teams
zur Überarbeitung ihrer Projekte zur zweiten Stufe
zugelassen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Mitglieder des Stiftungsrates erhielten an vier aufeinander
folgenden Abenden die Möglichkeit, die ausgestellten Projekte unter fachkundiger Führung kennen
zu lernen. Das Interesse war sehr gross. Durch die
persönliche Information konnten sich die Besucher
ein Bild über die architektonische Umsetzung der
in den Betriebskonzepten erarbeiteten Grundlagen
machen.
Anfang Oktober 2011 startete die 2. Stufe des Wettbewerbs. In der zweiten Stufe des Wettbewerbs
wurde die Anonymität aufgehoben. Im November
und Dezember fanden je zwei Gespräche mit den
Teams statt. Beteiligt war ein Ausschuss des Beurteilungsgremiums, der sich aus Sach- und Fachrichterinnen und -richtern und beratenden Experten zusammensetzte. Bei der ersten Besprechung
lag der Schwerpunkt des Gesprächs auf der Kritik
des Beurteilungsgremiums und Fragen des Teams.
Bei der zweiten Sitzung präsentierten die Teams
ihre weiterentwickelten Projekte.
Im Februar 2012 wurden die Pläne und Modelle der
2. Wettbewerbsstufe eingereicht. Dank detailliert
vorbereiteten Wettbewerbsgrundlagen und der intensiven Bearbeitungszeit sowie dem in der 2. Stufe
geführten Dialog, wiesen die abgegebenen Projekte
einen durchwegs hohen Bearbeitungsstand auf.
Sitzungen des Beurteilungsgremiums im Juni 2011 zur Prüfung
und Bewertung der Projekte der 1. Wettbewerbsstufe
Vorgaben, Beurteilung und Beschluss
Grundlage für die Wettbewerbsvorgaben waren die
56 Betriebskonzepte, die in Arbeit sind und die im
Laufe der Projektierung bis zum Baubeginn weiterbearbeitet und verfeinert werden.
Den Wettbewerbsteilnehmern wurde genau erläutert, wie das Kinderspital betrieben werden soll. Die
Anforderungen an das Projekt bzw. die zwingend
erforderlichen Betriebsabläufe und funktionellen
Zusammenhänge in der Disposition der Betriebsbereiche wie Notfall, Poliklinik usw. wurden in unzähligen «Musskriterien» formuliert und aufgezeigt. Die
Prüfung und Beurteilung der eingereichten Projekte
der 1. und 2. Stufe erfolgte aufgrund des Erfüllungsgrades der Vorgaben und Musskriterien.
Das Beurteilungsgremium empfahl der Stiftungsexekutive des Kinderspitals am 26. April 2012 einstimmig, das Projekt der Architekten Herzog & de Meuron zum Siegerprojekt zu küren. Begründet wurde
diese Empfehlung damit, das alle Anforderungen
und Kriterien am besten erfüllt worden sind. Die
Stiftungsexekutive des Kinderspitals folgte daraufhin der Empfehlung des Beurteilungsgremiums und
beschloss am 3. Mai 2012 einstimmig, dem Team
Herzog & de Meuron den Zuschlag zu erteilen.
Die Projekte werden intensiv studiert
Die Stiftungsexekutive stimmt ab
Weiteres Vorgehen
Im Sommer 2012 soll die Vorstudie für das Neubauprojekt fertiggestellt und mit einem Antrag für einen
Projektierungskredit an die Gesundheitsdirektion
eingereicht werden. Zur Vorstudie gehören die Betriebskonzepte, das Raumprogramm und der Busi-
nessplan. Damit werden fundierte Entscheidungsgrundlagen für den Investitionsentscheid «Neubau
Kinderspital» und die finanzielle Tragbarkeit desselben, aber auch die organisatorische Machbarkeit
des Vorhabens ausgewiesen.
Herzog & de Meuron
Bilder oben:
Herzog & de Meuron präsentieren ihr Projekt
Bilder links:
Das Beurteilungsgremium und die Stiftungsexekutive bei den
Rundgängen im April und Mai 2012
Bild unten:
Das Beurteilungsgremium stimmt ab
Das Spektrum an Gebäuden, welche Herzog & de
Meuron entworfen haben, reicht vom kleinmassstäblichen Privathaus bis zu städtebaulichen Studien. Das
Büro hat besonders viel im Grossraum Basel realisiert, ist aber auch ausserhalb der Schweiz mit ikonischen Bauten präsent. Viele der Bauten sind bekannte öffentliche Einrichtungen, wie das St. Jakob Park
Fussballstadium in Basel, die Allianz Arena in München, das Nationalstadion in Peking, besser bekannt
als «Bird’s Nest», die Bibliothek der (IKMZ) BTU Cottbus oder das Schaulager in Basel/Münchenstein, das
Museum der Kulturen in Basel, CaixaForum in Madrid
und die Tate Modern in London. Herzog & de Meuron
haben aber auch bedeutende private Projekte, wie
das VitraHaus in Weil am Rhein, eine ganze Reihe von
Fabrik- und Bürogebäuden für Ricola in Laufen und
für das Roche Areal in Basel realisiert.
Die Architektur entsteht im Dialog der Partner. Federführend zeichnen heute die fünf Senior Partner Jacques Herzog, Pierre de Meuron, Christine Binswanger,
Ascan Mergenthaler und Stefan Marbach. Das Büro
wurde 1978 in Basel gegründet, heute arbeiten rund
350 Mitarbeiter aus über 30 Nationen an Projekten in
Europa, Nord- und Südamerika und Asien. Der Hauptsitz befindet sich in Basel, weitere Niederlassungen
sind in Hamburg, London, Madrid und New York.
Das dialogische Prinzip steht auch am Anfang der
Entwurfsarbeit: Die Auseinandersetzung schärft den
v.l.n.r. Christine Binswanger, Ascan Mergenthaler und Stefan
Marbach, Pierre de Meuron und Jacques Herzog
Blick für das Spezifische, für die Möglichkeiten der
eigenen Disziplin. Für eine konkrete Projektaufgabe
wird die Gebäudetypologie grundsätzlich hinterfragt
und für die spezifische Nutzung weiterentwickelt.
Struktur und Funktion eines Gebäudes sind ebenso
wichtig wie die spezifische Situation des Ortes, an
dem es entsteht. Grundlegende architektonische Recherchen von Material und Volumen runden den Entwurfsprozess ab.
Das vielfältige Gesamtwerk von Herzog & de Meuron
wurde mit den wichtigsten Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem 2001 mit dem als Nobelpreis der
Architektur bezeichneten «Pritzker Prize». Zahlreiche
Ausstellungen und Publikationen dokumentieren die
Arbeit des Büros.
Situation
Areal Süd, Spitalgebäude
Der Spitalbau auf dem südlichen Areal ist eine lange,
flach gestreckte und subtil gegliederte dreigeschossige Anlage. Auf der Nordseite gegen die Lenggstrasse ist die Fassade geschwungen und folgt dem
Strassenverlauf. Damit wird ein Vis-à-Vis zur gegenüberliegenden Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) geschaffen und lässt zwischen den
beiden Gebäuden eine breite Esplanade entstehen.
Entlang der Grundstückgrenze weicht der Baukörper des Spitals im Erdgeschoss teilweise zurück,
um für die dort angesiedelten Nutzungen Aussenbereiche zu schaffen. Im Innern gleicht das Gebäude einer kleinen Stadt.
Areal Nord, Lehre Forschung
Das Gebäude für Lehre und Forschung will einen Akzent setzen und sich auch deshalb durch seine Höhe
und kreisrunde Geometrie deutlich von seiner Umgebung abgrenzen. Im Erdgeschoss greifen einzelne
Bauteile aus dem klaren Volumen heraus, um das
potentiell Hermetische eines runden Hauses aufzubrechen und dieses zur Umgebung in Beziehung
zu setzen. Die ungerichtete Form des Baukörpers
lässt den Blick auf die denkmalgeschützte Klinik,
den Burghölzlihügel und über das flache Spitalgebäude hinweg auf die Silhouette von Üetliberg und
Albis weiterhin zu.
Bild unten links:
Situationsplan mit den Arealen Süd und Nord
Bild oben:
Fassade Spitalgebäude mit Esplanade, Areal Süd
Bild unten rechts
Fassade Gebäude Lehre und Forschung, Areal Nord
Architektur
Die zwei unterschiedlichen Gebäudetypen sind miteinander verwandt: beide operieren mit der Überlagerung von rechtem Winkel und Kreis.
Modellaufnahme
Im Innern des Spitalgebäudes durchbricht der Kreis
die grundsätzlich rechtwinklige Ordnung und markiert spezifische Orientierungs- und Treffpunkte:
die Kreise sind die Plätze der Stadt wie zum Beispiel
der markante Eingangshof.
Der runde Forschungsturm ist selbst ein Treffpunkt,
ein Subzentrum auf dem Spitalcampus. Er hat einen
zentralen ebenfalls runden Innenhof, während die
Räume in dieser kreisförmigen Hülle rechtwinklig
angeordnet sind.
Die beiden Gebäude sind komplementär: in geometrischer, programmatischer und städtebaulicher
Hinsicht.
Überlagerung von rechteckigen und runden Höfen
über drei Geschosse
2. Obergeschoss:
Zurückversetztes
Rechteck
1. Obergeschoss:
Struktur aus Raumbändern
Erdgeschoss:
Komglomerat mit
Subzentren
Landschaftsgestaltung
Das Projekt verknüpft in hohem Masse und mit
unterschiedlichen Webmustern Aspekte der Landschaft mit dem Gebäudekomplex: In den typologisch
differenzierten Höfen gibt es Ableger der umgebenden Parklandschaft, eingelagerte Obstbaukulturen
und spezifische Naturbilder. Die Esplanade zwischen Spital und PUK hat einen räumlich offenen
und durchlässigen Charakter und gewährleistet
Sichtachsen zwischen dem alten und neuen Gebäude wie auch in die umliegende Landschaft.
Bild links: Schema Rundhöfe
Bild rechts: Schema Rechteckige Höfe
begegnen. Durch die Überlagerung des Rasters der
baulichstatischen Struktur mit den Höfen entsteht
für Patienten, Besucher und Personal ein abwechslungsreiches, äusserst differenziertes Projekt und
eine spannende Innenwelt voller überraschender
räumlicher Beziehungen.
Haupteingang
Der Weg zum Haupteingang führt von der Esplanade
über einen grosszügigen Innenhof in die Eingangshalle. Dort angekommen ist man bereits im Herzen
des Spitalgebäudes. Vom Empfang aus verteilen
sich die Besucher horizontal in die Behandlungsbereiche oder vertikal in die Bettenstationen. Das Restaurant wird vom Eingangshof direkt betreten und
ist vom Ablauf des medizinischen Bereichs durch
die Eingangshalle klar getrennt. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelangen vom Eingangshof
her durch einen separaten Eingang über eine Treppenanlage direkt in die Zentralgarderoben im 1. Untergeschoss wo auch Infopoint, Postverteilung und
Kleiderausgabe und -rückgabe liegen.
Innenhof
Das Spitalgebäude: eine kleine Stadt
Das eigentliche Spitalgebäude ist nur drei Geschosse hoch, jedes Geschoss mit unterschiedlichem Charakter und unterschiedlicher Nutzung. Das sockelartige Erdgeschoss nimmt Funktionen mit grossen
Raumtiefen auf und teilt diese in «Quartiere» auf.
Die Räume darüber sind zeilenförmig angeordnet
und zeichnen den geschwungenen unregelmässigen Parzellenverlauf nach. Zuoberst liegt das ebenmässig begrenzte, in sich ruhende Bettengeschoss.
Das Gebäude wirkt wegen diesem zurückversetzten
Bettengeschoss weniger hoch. Nur das mittlere Geschoss tritt hervor. Durch diese Auskragung wird die
horizontale Ausdehnung des Gebäudekörpers betont und ein einladendes Vordach auf der Ebene der
Besucher und Passanten geschaffen.
Die dreigeschossige Gebäudetypologie entspringt
dem Wunsch, ein kinderfreundliches Gebäude zu
konzipieren. Es unterscheidet sich klar vom «typischen Spitalbau» und orientiert sich eher an kleinräumigen Gebilden um eine Vielzahl von Höfen wie
eine kleine nach innen gerichtete Stadt.
Nicht nur Kinder und Jugendliche fühlen sich in niedrigen Häusern wohl und geborgen, dies gilt gleichermassen auch für Erwachsene. Der ruhige, Vertrauen
erweckende Eindruck entsteht aber nicht nur durch
die Dreigeschossigkeit, sondern auch durch das feine Gitterwerk der Holzfassaden und die extensiv
begrünten Vordächer und Eingangsbereiche.
Das Spitalgebäude ist reich an unterschiedlichen
räumlichen Eindrücken. Einfache rechtwinklige regelmässige Hofeinschnitte unterteilen das Gebäude
und geben ihm die kindergerechte kleinmassstäbliche Gliederung. Unterschiedlich grosse, kreisrunde
Höfe schaffen klare Orientierungspunkte in dieser
modularen Ordnung. Alle Höfe durchdringen die
unterschiedlichen Gebäudeebenen und verbinden
diese miteinander. Sie gliedern in geschickter Weise das komplexe Raumprogramm, schaffen intime
Orte der Fokussierung und erlauben es Besuchern
und Mitarbeitern dieses Spitals immer wieder ganz
ungezwungen ins Freie treten zu können. Diese Vertrauen erweckenden architektonischen Qualitäten
werden den Kindern und Angehörigen helfen, auch
schwierigen, bisweilen existenziellen Situationen zu
Notfallstation
Der Zugang zur Notfallstation befindet sich – deutlich abgesondert vom Haupteingang – an der NordOst Ecke des Gebäudes nahe der Kreuzung Lenggstrasse - August-Forel-Strasse. Sie wird von zwei
Seiten erschlossen: von Norden über einen Hof mit
Vorfahrt für drei Ambulanzfahrzeuge sowie von der
Ostseite her für Selbsteinweiser. Hier befinden sich
20 Notfallparkplätze. Eingeflogene Notfallpatienten haben von den Helikopterlandeplätzen aus über
zwei Bettenlifte direkten Zugang zur Notfallstation.
Die Räume der Notfall-Infrastruktur für Pandemieund Katastrophensituationen liegen im 1. UG neben
den Zivilschutzräumen direkt unter der Notfallsta-
Erschliessung
Erschliessung VerkehrVerkehr
Erschliessung Verkehr
Vorfahrt
Vorfahrt
Vorfahrt
LKW,
LKW,Anlieferung
Anlieferung
LKW, Anlieferung
Ambulanz,
Ambulanz
Notfall Notfall
Ambulanz
Notfall
PKW,PKW,
Parkgarage,
Parkgarage
PKW,
Parkgarage,
Parken Notfall
Parken
ParkenNotfall
Notfall
Veloparking
Veloparking
Veloparking
tion. Über einen Zugang unmittelbar neben dem
Eingang zur Notfallstation werden sie über eine
Treppenanlage direkt erschlossen.
Erschliessung
Alle Zufahrten zu den beiden Neubauten sind am
Ostende des Areals Süd platziert. Damit wird die
Esplanade nur wenig mehr Individualverkehr aufnehmen müssen als die heutige Strasse, was eine
angenehme und sichere Verbindung vom Kinderspital zum Gebäude für Lehre und Forschung ermöglicht. Vor dem Haupteingang ist eine Busstation eingeplant.
Parkierung
Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über eine Rampe
am Rande des Nordareals, die unter der Lenggstrasse hinweg ins 2. Untergeschoss auf dem Areal Süd
führt. Der anfallende Verkehr von Mitarbeitern und
Besuchern wird somit von der Esplanade ferngehalten. Vertikale Erschliessungen führen zum Haupteingang und zur Notfallstation. Ein separater Ausgang führt direkt auf die Esplanade auf der Lenggstrasse, damit Besucher von Kongressen oder Sonderveranstaltungen die Parkgarage nutzen können
ohne den Eingangsbereich des Spitals zu tangieren.
Oberirdisch sind in der Nähe des Haupteinganges,
des Notfalls und des Gebäudes für Lehre und Forschung weitere Kurzzeitparkplätze angeordnet,
ebenso für die Anlieferung.
Anlieferung
Eine Rampe führt zwischen Notfallstation und
Haupteingang zur Anlieferung ins 1. Untergeschoss. Hier gibt es Platz für mehrere Lastwagen,
Kleintransporter und Betriebsfahrzeuge sowie 25
Stellplätze für Handwerker und Lieferanten.
Grundrisse Areal Süd
Restauration
Küche
Veloparking
Nebenräume
Anlieferung
Pandemie
Erdgeschoss
Im Erdgeschoss befinden sich östlich vom Eingang
die Tagesklinik, die Poliklinik und die Notfallstation
und in unmittelbarer Nähe zentral gelegen die Bilddiagnostik. Richtung Süden sind die Operationssäle,
im Südosten die Intensivpflegestation und anschliessend die Neonatologie platziert. Alle Behandlungseinheiten sind im Innern durch Innenhöfe voneinander abgegrenzt und als «einzelne Häuser» oder
«Quartiere» wahrnehmbar. Westlich vom Eingang
befindet sich talseitig zur Seeseite abfallend mit
Sicht nach Westen das Restaurant. Ebenfalls nach
Westen gerichtet sind die Therapieräume auf dem
Erd- und Untergeschoss mit einem Therapiegarten.
Restauration
Tagesklinik
Poliklinik
Notfallstation
Bilddiagnostik
Therapien
Operationsbereich
IntensivPflege
Neonatologie
1. Obergeschoss
Das Obergeschoss ist nahezu vollständig für den
Büropool des Arztdienstes reserviert. Eine additive,
repetitive und flexible Struktur aus Raumbändern
entlang von linearen Innenhöfen besetzt beinahe die
komplette Fläche des Gebäudes. Im westlichen Teil
sind die Büros der Administration untergebracht,
welche bei Bedarf in eine fünfte Bettenstation umgewandelt werden können. Ebenfalls im Obergeschoss befinden sich ein Teil der spezifischen Poliklinikräume, die Spitalschule, die sozialen Dienste,
die Pharmazie und die Routinelabors.
Administration
Poliklinik
Poliklinik
Bettenstation
Neurologie
Büros
Arztdienst
Büros
Arztdienst
2. Obergeschoss
Das Dachgeschoss beherbergt vier Bettenstationen in einem zurückgesetzten Rechteck, in dessen
Mitte die vier Zentren Herzzentrum, Onkozentrum,
Brandverletztenzentrum, Nephrologie und Dialyse
liegen. Jedes Patientenzimmer ist nach aussen gerichtet und geniesst uneingeschränkten Weitblick,
was einer grossen Qualität für den intimsten Ort im
Spital entspricht. Jede Bettenstation verfügt über
einen innen liegenden Garten und Zugang zum umlaufenden Dachgarten.
BrandverletztenZentrum
Nephrologie/
Dialyse
Routinelabors
Therapien
Sterilisation
Technischer
Dienst
2. Untergeschoss
Vom 2. Untergeschoss aus wird auch das Gebäude
für Lehre und Forschung durch eine unterirdische
Erweiterung und Entwicklungsachsen
Routinelabors
OnkoZentrum
HerzZentrum
Neurologie
Büros
Arztdienst
Büros
Arztdienst
Umnutzung 1. Obergeschoss
Bei einem Bedarf nach einer fünften Bettenstation
müssten die Büroflächen für die Administration in
einen Erweiterungsbau auf das Areal Nord ausgelagert werden.
Verbindung für den Gütertransport und alle Medien
erreicht. Desweiteren befinden sich hier die Parkgarage mit 364 Stellplätzen und die Technikräume.
1. Untergeschoss
Im 1. Untergeschoss sind im westlichen abfallenden Geländeteil Therapieräume sowie ein Teil des
Restaurants und der Küchenbereich untergebracht.
Weiter befinden sich im 1. Untergeschoss die Zentralsterilisation und Bettenzentrale, Garderoben, Veloabstellraum, Zivilschutzräume und weitere Technikräume. Die Abwicklung der Anlieferung erfolgt
im 1. Untergeschoss.
Mehrfachnutzung und Umnutzung
Eine klare horizontale Ordnung aller Bereiche im
Erdgeschoss und im 1. und 2. Obergeschoss ermöglicht eine Mehrfachnutzung oder eine Umnutzung
von Bereichen.
Im Erdgeschoss kann die Notfallstation bei einem
Andrang an Notfällen am Wochenende oder am
Abend die angrenzenden Räume der Poliklinik benutzen. Das gilt auch bei Epidemien oder Grossereignissen. Die Polikliniken sowie die OPS können
von möglichen Synergien durch die direkt angrenzenden Tageskliniken profitieren.
Im 1. Obergeschoss können die Büroräume ohne
weiteres einer vertikalen Ausweitung der darunter
liegenden Untersuchungsräume Platz machen. In
diesem Falle würden die Höfe ihre Rolle als Orientierungspunkte auch in der Vertikalen wahrnehmen.
Die ringförmige Anordnung der Bettenstationen
im Dachgeschoss ermöglicht die Nutzung von Patientenzimmern durch eine benachbarte Station.
An der Schnittstelle zwischen zwei Bettenstationen besteht die Möglichkeit, temporär eine Pandemiestation einzurichten, die von der übrigen Station
abgegrenzt, über die Haupterschliessung erreicht
werden kann. Die Anzahl der einbezogenen Zimmer
ist dabei flexibel.
Bauliche Erweiterung
An der Südseite des Spitalgebäudes im östlichen
und westlichen Teil lassen sich zweigeschossige
Erweiterungsbauten mit je einem Untergeschoss
realisieren. Sie dienen der Ausdehnung der Nutzflächen an den Orten, wo mit einer zukünftigen Expansion der Nutzungen gerechnet wird.
Der Anbau im Südosten des Areals ermöglicht eine
Auslagerung der IPS Allgemein und der Neonatologie und schafft damit Erweiterungsmöglichkeiten
für die Notfallstation, die Bilddiagnostik und die
Poliklinik, indem die freigewordenen Flächen durch
diese genutzt werden können.
Der Anbau im Südwesten könnte im Erdgeschoss
die Spitalschule aufnehmen und im Untergeschoss
die sozialen Dienste oder die Büros der Kommunikation. Die freigewordenen Flächen im 1. Obergeschoss könnten der Poliklinik oder den Büropools
zugeschlagen werden.
Im Anschluss an die ambulanten OPS kann der OPSBereich im Innenhof um einen zusätzlichen OP-Saal
erweitert werden.
Auslagerung
Die Erweiterung um eine fünfte Bettenstation ist
im 1. Obergeschoss bereits eingeplant und wird zunächst mit Büros der Administration belegt. Auch
die fünfte Bettenstation ist vom Haupteingang leicht
zu erreichen. Alle Zimmer sind hier nach aussen auf
den See gerichtet.
Ein Haus aus Holz
Holz ist das prägende Element, an den Fassaden
und im Innenraum. Damit soll für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern eine wohnliche Atmosphäre
geschaffen werden. Neuere Beispiele im Spitalbau
haben nachgewiesen, dass die hygienischen Anforderungen auch mit Holz zu erreichen sind.
Fassade
Die drei Ebenen des Holzhauses greifen unterschiedlich weit aus. Es entsteht eine Gliederung in
Sockel, Mittelteil und Dach. Die Vorsprünge der Geschosse und die Mehrschichtigkeit der Fassaden
führen zu einer offenen, atmenden, einladenden,
ihre Umgebung in sich aufnehmenden Architektur.
Im Erdgeschoss entsteht eine Art von Arkade: viele
dünne Stützen tragen die teilweise beträchtlichen
Überhänge des darüber liegenden Geschosses. Andere feine vertikale Elemente übernehmen Sonnenund Sichtschutzfunktionen ebenso wie Regenwasserableitung. Dieser feinmassstäbliche Stützenwald
schafft unterschiedliche Zonen im Erdgeschoss, wo
auch Bänke und Tische angebracht werden können.
Die Klimahülle selbst kann flexibel hier offener und
dort geschlossener in Abhängigkeit der Nutzungen
dahinter gestaltet sein, ohne das gestalterische Gesamtkonzept zu schwächen.
Im 1. Obergeschoss wird das Thema der feinen vertikalen Hölzer in Form eines durchlässigen Holzparavents, der vor den Büros und Labors durchgeht,
aufgenommen. Er nimmt Sonnenschutzstoren und
Geländer in sich auf und schafft gleichzeitig Privatsphäre für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auch hier kann die Klimaebene unterschiedlich gestaltet sein, von grossen Verglasungen bis zu ganz
geschlossenen Bereichen – die primäre Gestaltungsaufgabe übernimmt der «Paravent».
Das Charakteristische an der Fassade des Dachgeschosses ist ein sich nach unten biegendes Vordach, welches die Decke des Patientenzimmers und
damit den ganzen Raum nach aussen optisch verlängert und dabei festen Sonnenschutz bietet. Die
Zimmer haben grosse Fenster, die dank des festen
Sonnenschutzes die Sicht in die offene Landschaft
auch an sonnigen Tagen freilassen. Innere Vorhänge schaffen Verdunkelungsmöglichkeiten und eine
wohnliche Atmosphäre.
Innenhof
Patientenzimmer
Die Gestaltung des Bettengeschosses mir vier
gleichwertigen Bettenstationen mit Total 154 Betten und den dazugehörenden Zentren in der Mitte
ist organisatorisch optimal gelöst und ermöglicht
durch die Kombination von stationären mit ambulanten Betriebseinheiten, den «Zentren», die Behandlungskontinuität für die kleinen Patientinnen
und Patienten.
Patientenzimmer
Alle Patientenzimmer liegen im Dachgeschoss und
haben eine geschwungene Dachform, die ihnen den
Charakter von je einem eigenen «kleinen Haus» gibt.
Alle Patientenzimmer verfügen über einen Ausblick
nach aussen und vermitteln im Innern mit ihren gewölbten Decken und dem hohen Holzanteil für Kinder und Jugendliche eine grosse Geborgenheit. Das
Dach setzt sich nach draussen fort und vergrössert
optisch den Raum. Die Decke, welche die grösste
Bild oben:
Patientenzimmer
Bild links:
Patientenzimmer bei Tag
Bild rechts:
Patientenzimmer bei Nacht mit Rooming-in
frei sichtbare Fläche im Raum darstellt, ist aus Holz,
was in einem Patientenzimmer atmosphärisch sehr
prägend ist. In den Zweibettzimmern sind die Betten diagonal versetzt gegenüberliegend angeordnet. Möglich ist auch eine Anordnung, bei welcher
eines der beiden Betten um 90° abgedreht wird. So
profitiert der eine Patient von der unmittelbaren
Nähe zur Fassade und der andere vom direkten Ausblick und die Patienten schauen sich niemals direkt
an unabhängig davon, welche Anordnung getroffen
wird.
Angehörige schlafen jeweils direkt neben dem Bett
ihres Kindes. Am Tag sind die Schlafgelegenheiten
Sitzbänke, in der Nacht werden sie zu Betten. Die
Lage der Betten und die Zuordnung der Sitzgelegenheiten schaffen je eigene Bereiche für beide Patienten und deren Angehörige. Zur Gewährung ihrer
Privatsphäre können die beiden Bereiche mittels
Vorhängen voneinander abgetrennt werden.
Bauliche Erweiterung
Auf dem Areal Nord wird die Erweiterung durch
drei Einzelbauten, die im Norden realisiert werden,
städtebaulich nachvollziehbar. Sie geben der Bebauung entlang der August-Forel-Strasse und der
Karl-Stauffer-Strasse einen Abschluss.
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Als Nutzungen sind Labors oder die auszulagernde
Administration bei der Realisierung einer fünften
Bettenstation vorgesehen.
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Innenhof
Lehre und Forschung
Einen Kontrapunkt zum Spitalgebäude setzt das
Gebäude für Lehre und Forschung, welches sich
selbstbewusst und zeichenhaft hervorhebt. Der
Blick von der Lenggstrasse auf die Psychiatrische
Universitätsklinik Zürich bleibt dadurch bestehen
und auch das Areal Nord, auf dem sich das Gebäude
für Lehre und Forschung befindet, bleibt als zusammenhängender Grünraum erlebbar.
Das Forschungszentrum ist um einen zentralen
Innenhof angelegt. Der unmittelbare Sichtbezug,
zwischen Forschern, Studenten, Assistenten und
Professoren wird über diesen gemeinsamen offenen, verglasten Lichthof ermöglicht. Über ein grosses Oberlicht wird auch der Auditoriumsbereich mit
dieser Halle verbunden. Das Gebäude für Lehre
und Forschung stellt in vielerlei Beziehungen den
Komplementär des Klinikbaus dar. Im Kinderspital
gehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ungestört
und konzentriert ihrer Arbeit für die hoch stehende
Versorgung nach, während im Forschungsgebäude
der Austausch von Wissen und Ideen zwischen den
Mitarbeitern zur Förderung von Innovation von zentraler Bedeutung ist.
Das Foyer mit der angrenzenden Topographie aus
Hörsälen und Auditorien wird über einen gedeckten
Eingangsbereich erschlossen.
Im Erdgeschoss liegen neben den Hörsälen und
den Seminarräumen die offen gestaltete Bibliothek
sowie das Café mit Aussenbezug zum Garten. Dies
unterstreicht den öffentlichen Charakter des Ein-
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Grundriss Erdgeschoss, Areal Nord
Hörsäle und Seminarräume
gangsgeschosses. Die Seminarräume können über
flexible Raumtrennwände zu den beiden Hörsälen geöffnet werden. Der grosse Hörsaal lässt sich
durch grosszügige verschiebbare Wandelemente
öffnen. Für Sonderveranstaltungen ergibt sich ein
grosses Auditorium, das nicht nur Lehrsäle, sondern auch Teile des Foyers in sich aufnimmt.
Die Obergeschosse sind durch zwei Kerne erschlossen. Eine offene Freitreppe führt ins 1. Obergeschoss, in dem die restlichen Kursräume und die
Skillslab untergebracht sind. Im darüber liegenden
Geschoss befinden sich die weiteren Räume des
Forschungszentrums für das Kind, das von der Nähe
zur Bibliothek und den Kursräumen profitiert. In den
Obergeschossen 3 – 6 folgen die Speziallabors. Neben den Erschliessungskernen verbindet eine offene Freitreppe sämtliche Geschosse.
Eingangsbereich Gebäude Lehre und Forschung
Konzept Standardgeschoss
Bild unten links: offenes Auditorium
Bild unten rechts: Foyer mit geschlossenen Hörsälen
Fassade Gebäude Lehre und Forschung
Stimmen zum Projekt
Yvonner Huber
Pflegedirektorin
Kinderspital
«Wir freuen uns riesig, dass kranke Kinder, Jugendliche und ihre Familien ein so schönes Haus mit
warmer Athmosphäre, mit viel Licht und Räumen,
die ihren besonderen Bedürfnissen entsprechen,
erhalten werden. Und gleichzeitig erfüllt das Projekt die komplexen Anforderungen an ein modernes
universitäres Spital optimal.»
Stadtrat Dr. André Odermatt
Vorsteher des
Hochbaudepartements
der Stadt Zürich
Stiftungsrat Kinderspital
«Ich freue mich, dass die Stadt Zürich mit dem neuen Kinderspital einen Bau von Herzog & de Meuron
bekommt und dass sich am Ort des heutigen Kispi
für die Stadt neue Möglichkeiten eröffnen.»
zweifelsfrei neue Massstäbe im Spitalbau setzen.
Wichtiger noch, es wird für Kinder, Eltern und alle
Mitarbeitenden ein Ort mit denjenigen Qualitäten
sein, die für eine optimale und umfassende medizinische Betreuung und die fundamental wichtige
Befeuerung von Nachwuchs und Fortschritt unverzichtbar sind. Ein monumentaler Wurf in Reichweite, und mit Leidenschaft auch realisierbar!»
Dr. med. Ulrich Gabathuler
Kantonsarzt Kanton Zürich
Stiftungsrat Kinderspital
«Auf dem Weg zur Verwirklichung unserer Vision eines führenden Kompetenzzentrums für Kinder-und
Jugendmedizin sind wir mit dem Entscheid zum
Wettbewerb einen grossen Schritt vorangekommen.»
Christine Binswanger
Senior Partnerin
Herzog & de Meuron
«Für den Spitalstandort Zürich gehört ein schweizweit bedeutendes und in Schwerpunkten international ausstrahlendes, universitäres Kinderspital
auch in der Zukunft zu den zentralen Standbeinen.
Damit die Entwicklungs- und Konkurrenzfähigkeit
erhalten bleibt, braucht es als Basis einen Neubau
- einen Neubau, der diese Fähigkeiten zum Tragen
bringen kann.»
Regierungsrat
Dr. Thomas Heiniger
Gesundheitsdirektor
Kanton Zürich
Prof. Dr. Martin Meuli
Direktor Kinderchirurgie,
Kinderspital
«Das Projekt von Herzog und de Meuron verbindet prozessorientierte Funktionalität, nachhaltige
Wirtschaftlichkeit sowie charismatische Architektur in einmaliger Weise. Das vollendete Werk
mit einem teppichartig über die Landschaft gelegten, weit ausgreifenden Spitalgebäude und einem
aufstrebenden, zentral durchbohrten, Licht und
Universelles ansaugenden Rundturm für Lehre
und Forschung wird als Ikone mit Modellcharakter
Dr. Dieter von Schulthess
Stiftungspräsident
Kinderspital
«Der Regierungsrat setzt alles daran, die heutige
hoch stehende medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Kanton Zürich nachhaltig
zu sichern. Kernstück dieser Bestrebungen ist das
Kinderspital. Dieses muss in den nächsten Jahren in
Zürich neu gebaut werden. Mit dem Abschluss des
Planerauswahlverfahrens ist auf dem Weg dorthin
eine weitere wichtige Hürde genommen. Nicht die
letzte. Aber ich bin überzeugt: Die Anstrengungen
aller Beteiligten werden sich auszahlen – zugunsten der jungen und jüngsten Patientinnen und Patienten und zugunsten des gesamten Medizinstandortes Zürich.»
«Ein Krankenhaus ist ein Bautypus von allerhöchster funktionaler Komplexität, der oft von darauf
spezialisierten Architekten geplant wird. Es freut
uns ausserordentlich, dass es uns für das Zürcher
Kinderspital gelungen ist, diese funktionellen Zusammenhänge richtig zu verstehen - und dass die
Jury zum Schluss kam, dass sich hoher architektonischer Anspruch und Wirtschaftlichkeit im Betrieb
nicht ausschliessen müssen.»
Prof. Dr. Felix Sennhauser
Ärztlicher Direktor
Kinderspital
«Das Siegerprojekt – ein geniales Konzept, das
qualitativ höchsten Ansprüchen der Patientenversorgung sowie der akademischen Lehre und wissenschaftlichen Innovation gleichermassen gerecht
wird – ein Leuchtturm universitärer Kinder- und Jugendmedizin!»
Dr. Markus Malagoli
Spitaldirektor
Kinderspital
«Das neue Spital steht für Aufbruch, Hoffnung und
Motivation. Ein grosser Wurf zugunsten unserer Patienten und Mitarbeitenden zugleich.»
Patrick Gmür,
Direktor Amt für Städtebau
Hochbaudepartement der
Stadt Zürich
«Der Wettbewerb hatte die anspruchsvolle Aufgabe das komplexe Raumprogramm dreidimensional
umzusetzen - in all seinen baulichen Bedingungen
- städtebaulich, nachhaltig und wirtschaftlich.
Das mit dem ersten Preis ausgezeichnete Projekt
verhält sich wie die Quadratur des Kreises. Der Entwurf löst alle Fragestellungen - vom Städtebau bis
zu den Funktionsabläufen des Operationsbetriebes,
von der Erschliessung bis hin zu den kindergerechten Zimmern.»
Pierre de Meuron
Senior Partner
Herzog & de Meuron
«Dass nun als ein erstes Gebäude in Zürich ein
Kinderspital zustande kommt, ist ein Zufall – aber
macht es besonders sympathisch.»
Die Ausstellung
Nach dem Beschluss der Stiftungsexekutive und
der Mitteilung an die Medien wurden die Projekte
der 1. und 2. Stufe Ende Mai im Zeughaus 3 ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Bild ganz oben: Vor der Eröffnung der Ausstellung werden die
Modelle mit Druckgas gereinigt
Übrige Bilder: Die Ausstellung findet regen Anklang und wird von
über 300 Personen besucht, darunter von vielen Mitarbeitenden
aus dem Kinderspital
Bilder Wettbewerb: © 2012, by Herzog & de Meuron Basel Fotos: Porträts: Valérie Jaquet und Gabriela Acklin, Kinderspital / Modell: alinéa gestaltung
realisation / Beurteilungsgremium, Stiftungsexekutive: Martin Meuli, Kinderspital / Ausstellung: Françoise de Vries / persönliche Fotos der Verfasser
der Statements von Kanton und Stadt Zürich, Kinderspital, Herzog & de Meuron
Text: Françoise de Vries Redaktion: Patrizia Bernardinis Gestaltung: Daniel Schneider
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