Jahresplanung: Vorbemerkung - Schulbuchzentrum

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Jahresplanung: Vorbemerkung
Dieser Jahresplan orientiert sich am Aufbau des Schulbuchs „GESCHICHTE 5/6 – differenzierende Ausgabe“ sowie am Lehrerhandbuch.
Zu jedem Kapitel des Schulbuchs finden Sie eine Synopse der verbindlich zu unterrichtenden Bildungsplanbegriffe mit exakten Verweisen auf die Seiten im Schulbuch, auf denen diese Begriffe erstmals eingeführt werden. Nach einer inhaltlichen Einführung zu jedem Kapitel, das die zu behandelnden Themen sowie die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen verdeutlicht, folgen konkrete Vorschläge zur Sequenzplanung
in Einzel- und Doppelstunden sowie zu offenen Lernarrangements, projektorientierten Arbeitsformen usw.
Passgenau zu diesen Sequenzplänen finden Sie im Lehrerhandbuch für jede einzelne Unterrichtsstunde
detaillierte Hinweise zur unterrichtspraktischen Umsetzung.
Ergänzt wird der Stoffverteilungsplan durch die „Planungsvorlage Schulcurriculum“, mit der ergänzend
zum Kerncurriculum (75% des Stundenkontingents, vgl. Lehrerhandbuch) auch die verbleibenden 25%
des Stundenkontingents für das Schulcurriculum geplant werden können.
Erste Begegnung mit dem Fach Geschichte
Übersicht über die Bildungsstandards
3.1.1 Die Schülerinnen und Schüler können die Bedeutung von Geschichte in ihrer eigenen Lebenswelt
erläutern und Arbeitsweisen des Faches Geschichte beschreiben.
Die Schülerinnen und Schüler können
G
M
E
(1) die Bedeutung von Geschichte in (1) die Bedeutung von Geschichte in (1) die Bedeutung von Geschichte in
ihrer eigenen Lebenswelt erläuihrer eigenen Lebenswelt erläuihrer eigenen Lebenswelt erläutern und Arbeitsweisen des Fatern und Arbeitsweisen des Fatern und Arbeitsweisen des Faches Geschichte beschreiben
ches Geschichte beschreiben
ches Geschichte beschreiben
(Quelle, Epoche)
(Quelle: schriftlich, nichtschrift(Quelle: schriftlich, nichtschriftlich; Zeitrechnung, Epoche)
lich; Zeitrechnung, Epoche, Perspektive)
🅿 2.4 Orientierungskompetenz 1
🅿 2.4 Orientierungskompetenz 1
🅿 2.4 Orientierungskompetenz 1
🅿 2.5 Sachkompetenz 1
� MB Kommunikation und Kooperation
� PG Selbstregulation und Lernen
🅿 2.5 Sachkompetenz 1
� MB Kommunikation und Kooperation
� PG Selbstregulation und Lernen
🅿 2.5 Sachkompetenz 1
� MB Kommunikation und Kooperation
� PG Selbstregulation und Lernen
Übersicht über das Kapitel
Synopse zu den Bildungsplanbegriffen
Abschnitte/Seiten im Schülerbuch
Begriffe aus dem Bildungsplan
1.
Geschichte und wir, S. 12 – 13
2.
Geschichte – was ist das?, S. 14 – 15
3.
Geschichte selbst erforschen, S. 16 – 19
4.
Woher wissen wir etwas über die Vergangenheit?, S. 20 – 21
Quelle: schriftlich, nichtschriftlich
5.
Geschichte – auch eine Frage der Perspektive, S. 22 – 23
Perspektive
6.
Zeitrechnung in der Geschichte, S. 24 – 25
Zeitrechnung, Epoche
Inhaltliche Einführung und Schwerpunktsetzung der thematischen Lerneinheiten
Das erste Kapitel möchte vor allem eins: Lust auf das neue Fach Geschichte machen. Es geht darum,
an die Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler zu den Epochen Vorgeschichte, Altertum und Mittelalter anzuknüpfen, mit ihnen über die Bedeutung von Geschichte für ihr eigenes Leben ins Gespräch
zu kommen und sie ihre eigene Geschichte aktiv erforschen zu lassen. Weiterhin sollen sie verschiedene historische Quellen kennenlernen und Grundlegendes zu Zeitrechnung und Epoche (M-Niveau) sowie Perspektivität (E-Niveau) erfahren.
1. Auf den ersten Blick: Zu Beginn der Unterrichtsreihe soll zunächst das Vorwissen der Schülerinnen
und Schüler zu Vorgeschichte, Altertum und Mittelalter aktiviert werden. Die Materialien der Auftaktdoppelseiten im Buch unterstützen dabei und wollen zugleich das Entwickeln von Fragen an die Geschichte fördern, die dann später, bei der Behandlung der Epochen, wieder aufgegriffen werden können.
2. Geschichte – was ist das?: In dieser Lerneinheit beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler
vertiefend mit Gegenstand und Bedeutung des Fachs. Dabei geht es um folgende Fragen: Was ist
Geschichte? Warum ist es sinnvoll, sich mit Geschichte zu beschäftigen? Kann man aus der Geschichte lernen?
3. Geschichte selbst erforschen: In Anknüpfung an die ersten beiden Lerneinheiten sollen sich die
Schülerinnen und Schüler nun forschend mit ihrer eigenen Familiengeschichte beschäftigen. Dabei
können sie zwischen drei Projekten (einem Zeitzeugeninterview, dem Erstellen eines Familienstammbaums bzw. einer Zeitleiste zur eigenen Geschichte) auswählen.
4. Woher wissen wir etwas über die Vergangenheit?: Hier setzen sich die Schülerinnen und Schüler
aktiv mit verschiedenen schriftlichen und nicht schriftlichen Quellen auseinander. Weiterhin geht es
darum, wie Historiker arbeiten und welche Bedeutung Erinnerungen (z. B. Denkmäler) für Menschen
haben.
5. Geschichte – auch eine Frage der Perspektive (Vertiefung, E-Niveau): In dieser Vertiefungseinheit werden die Schülerinnen und Schüler mit dem Begriff der Perspektive vertraut gemacht und
können sich, in Anknüpfung an Lerneinheit 4, praktisch mit der Perspektivität von Quellen und Historikern auseinandersetzen.
6. Zeitrechnung in der Geschichte: Hier lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Formen
der Zeitrechnung sowie die grundlegenden Epochen der europäischen Geschichte (Vorgeschichte,
Altertum, Mittelalter, Neuzeit) kennen. Sie erstellen einen Zeitstrahl, der ihnen bei der Orientierung in
der Zeit helfen soll.
Vorschläge zur Sequenzplanung
Gesamtstundenzahl: ca. 5 Einzelstunden
a) Einzelstunden
1. Einstieg ins Kapitel und ins neue Unterrichtsfach: Auf den ersten Blick – Geschichte und wir
2. Geschichte – was ist das?/Geschichte selbst erforschen: Einführung in die Projekte des Ateliers
3. Geschichte selbst erforschen: Präsentation (Die Präsentationen müssen nicht alle im Block stattfinden, sie können auch im Verlauf der weiteren Unterrichtsstunden vereinzelt eingestreut werden.)
4. Woher wissen wir etwas über die Vergangenheit?/Differenzierungseinheit als Additum für das ENiveau: Geschichte – auch eine Frage der Perspektive
5. Zeitrechnung in der Geschichte
b) Doppelstunden
1. Einstieg ins Kapitel und ins neue Unterrichtsfach: Auf den ersten Blick – Geschichte und
wir/Geschichte –
was ist das?/Geschichte selbst erforschen: Einführung in die Projekte des Ateliers
2. Geschichte selbst erforschen: Präsentationen der Arbeitsergebnisse der Schüler/innen / Atelier:
Mini-Projekte (Die Präsentationen müssen nicht alle im Block stattfinden, sie können auch im Verlauf der weiteren Unterrichtsstunden vereinzelt eingestreut werden.)
3. Woher wissen wir etwas über die Vergangenheit?/Differenzierungseinheit als Additum für das ENiveau: Geschichte – auch eine Frage der Perspektive/Zeitrechnung in der Geschichte
c) Alternativen
Man kann Auf den ersten Blick auch überspringen und mit der Einheit „Geschichte – was ist das?“
beginnen, um anschließend gleich zu den Mini-Projekten im Atelier überzugehen.
Ägypten – Kultur und Hochkultur
Übersicht über die Bildungsstandards
3.1.2 Die Schülerinnen und Schüler können am Beispiel Ägyptens die Grundstrukturen einer frühen
Hochkultur analysieren und bewerten sowie mit den Lebensverhältnissen in Europa während der Steinzeit vergleichen.
Die Schülerinnen und Schüler können
G
M
E
(1) die Bedeutung der Nilschwemme (1) die Bedeutung der Nilschwemme (1) die Bedeutung der Nilschwemme
für das Alte Ägypten darstellen
für das Alte Ägypten erklären
für das Alte Ägypten erläutern
(Nilschwemme: z. B. Bewässe(Nilschwemme: z. B. Bewässe(Nilschwemme: z. B. Bewässerungssystem, Vorratshaltung)
rungssystem, Vorratshaltung,
rungssystem, Vorratshaltung,
Kalender, Geometrie, ArbeitsteiKalender, Arbeitsteilung)
lung)
🅿 2.1 Fragekompetenz 1
� GEO 3.1.4.1 Wechselwirkungen
zwischen wirtschaftlichem Handeln und Naturraum (1)
🅿 2.1 Fragekompetenz 1
� GEO 3.1.4.1 Wechselwirkungen
zwischen wirtschaftlichem Handeln und Naturraum (1)
🅿 2.1 Fragekompetenz 1
� GEO 3.1.4.1 Wechselwirkungen
zwischen wirtschaftlichem Handeln und Naturraum (1)
� BO Fachspezifische und handlungsorientierte Zugänge zur Arbeits- und Berufswelt
� BO Fachspezifische und handlungsorientierte Zugänge zur Arbeits- und Berufswelt
� M 3.1.3 Leitidee Raum und Form (1)
� BO Fachspezifische und handlungsorientierte Zugänge zur Arbeits- und Berufswelt.
(2) Grundstrukturen des Alten Ägyp- (2) die ägyptische Hochkultur chaten beschreiben und bewerten
rakterisieren und bewerten
(Hochkultur: Pharao, Hierarchie,
(Hochkultur: Pharao, Hierarchie,
Pyramide, Mumie, Schrift)
Pyramide, Götterwelt, Totenkult,
Schrift)
🅿 2.5 Sachkompetenz 4
� REV 3.1.4 Gott (4)
� RRK 3.1.4 Gott (5)
🅿 2.5 Sachkompetenz 4
� REV 3.1.4 Gott (4)
� RRK 3.1.4 Gott (5)
(2) die ägyptische Hochkultur analysieren und bewerten (Hochkultur;
Herrschaft: Staat, Monarchie,
Pharao; Gesellschaft: Hierarchie;
Religion: Polytheismus, Pyramide, Totenkult; Schrift)
🅿 2.5 Sachkompetenz 4
� REV 3.1.4 Gott (4)
� RRK 3.1.4 Gott (5)
(3) Fenster zur Welt: die Bedeutung
des Rechts am Beispiel der
Herrschaft Hammurapis charakterisieren (Recht, Schrift)
� BTV Konfliktbewältigung und Interessenausgleich
� MB Kommunikation und Kooperation
(4) das Leben in der Alt- und Jungsteinzeit beschreiben sowie das
Alte Ägypten mit Europa während der Steinzeit vergleichen
(Altsteinzeit, Jungsteinzeit)
(4) das Leben in der Alt- und Jung- (4) das Leben in der Alt- und Jungsteinzeit beschreiben sowie das
steinzeit beschreiben sowie das
Alte Ägypten mit Europa wähAlte Ägypten mit Europa während der Steinzeit vergleichen
rend der Steinzeit vergleichen
(Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Neoli(Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Neolithische Revolution)
thische Revolution)
Übersicht über das Kapitel
Synopse zu den Bildungsplanbegriffen
Abschnitte/Seiten im Schülerbuch
Begriffe aus dem Bildungsplan
1.
Ägypten – ein fremdes Land, S. 28 – 29
2.
Das Leben am Nil, S. 30 – 33
3.
Schrift, Schreiber und Schule, S. 34 – 35
Nilschwemme: Bewässerungssystem, Vorratshaltung, Kalender, Arbeitsteilung, Geoi
Schrift, Pyramide, Hochkultur
4.
Die Bedeutung der Schrift, S. 36 – 39
Schrift, Pyramide, Hochkultur
5.
Recht und Schrift im Reich Hammurapis, S. 40 – 43
Recht, Schrift, Hochkultur
6.
Der Pharao regiert den Staat, S. 44 – 47
Herrschaft: Staat, Monarchie, Pharao; Hochkultur
7.
Die Ägypter sind nicht alle gleich, S. 48 – 51
Gesellschaft: Hierarchie; Hochkultur
Methode: Bilder auswerten, S. 52 – 53
Gesellschaft: Hierarchie
8.
Geschichte erzählt: Seti und seine Familie, S. 54 – 55
Gesellschaft: Hierarchie
9.
Der Alltag in Ägypten, S. 56 – 57
Gesellschaft: Hierarchie
10. Das Leben nach dem Tod, S. 58 – 61
Religion: Polytheismus, Pyramide, Totenkult,
Mumie, Götterwelt; Hochkultur
11. Jagen und Sammeln in der Altsteinzeit, S. 62 – 65
Altsteinzeit
12. Die Bauern der Jungsteinzeit, S. 66 – 69
Jungsteinzeit, Neolithische Revolution
13. Steinzeit und Ägypten – der Mensch macht große
Schritte, S. 70 – 71
Altsteinzeit, Jungsteinzeit, Neolithische Revolution, Hochkultur
14. Ein Blick zurück, S. 72-73
Inhaltliche Einführung und Schwerpunktsetzung der thematischen Lerneinheiten
Die Schülerinnen und Schüler bringen in der Regel nicht nur ein großes Interesse an dem für sie fremdartigen Ägypten in den Unterricht ein, sondern auch einiges an Vorwissen. Sie können dieses fremdartige Alte Ägypten erkunden und ihr Vorwissen überprüfen. Mit dem Alten Ägypten lernen die Schülerinnen und Schüler das erste Mal eine Hochkultur kennen und analysieren deren einzelne Elemente. Sie
werden dabei feststellen, dass viele Grundstrukturen, die in der Hochkultur des Alten Ägypten erkennbar
sind, auch unsere heutige Gesellschaft und Kultur prägen. Im Laufe der Unterrichtseinheit lernen die
Schülerinnen und Schüler dabei wichtige Begriffe kennen, die eine Hochkultur ausmachen. Die neu erlernten Begriffe und deren Merkmale fungieren da- bei als sinnvolle Kriterien beim Vergleich mit der Gegenwart. Darüber hinaus werden sie in diesem Kapitel mit zentralen Kategorien wie Arbeitsteilung,
Schriftkultur, gesellschaftlicher Ungleichheit, politischer Herrschaft und Religion vertraut gemacht, die
ihnen im Geschichtsunterricht immer wieder begegnen werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen
hier also zum ersten Mal die grundlegenden Merkmale einer hochentwickelten Gesellschaft kennen.
Ausgehend von der ägyptischen Hochkultur soll die Perspektive an zwei Stellen geweitet werden. Das
„Fenster zur Welt“ thematisiert Recht und Schrift im Reich Hammurapis. Im Anschluss an die Rolle der
Schrift im Alten Ägypten verdeutlicht es die Bedeutung einer weiteren zentralen Errungenschaft von
Hochkulturen: des Rechts. Sein Zusammenhang zur Schrift wird am Beispiel der Hammurapi-Stelen
dargestellt. Gleichzeitig öffnet das Fenster zur Welt den Schülerinnen und Schülern den Blick auf weitere Hochkulturen: neben der babylonischen auch auf die Hochkulturen am Indus (im heutigen Pakistan)
und am Hwangho (im heutigen China).
Die zweite Perspektivenerweiterung vollzieht sich mit dem Vergleich zwischen dem Alten Ägypten und
der Steinzeit in Europa. Nach einer Darstellung der Lebensformen in der Alt- und Jungsteinzeit sollen in
vergleichender Perspektive die positiven, aber auch die negativen Aspekte des Fortschritts beim Übergang von steinzeitlichen zu hochkulturellen Gesellschaften erörtert werden.
1. Zu Beginn der Unterrichtsreihe sollen die Schülerinnen und Schüler das Alte Ägypten zeitlich und
räumlich verorten, was durch die Arbeit mit Karten und einem Zeitstrahl erreicht wird. Die vermutlich
teilweise bekannten Bilder der Auftaktdoppelseiten im Buch unterstützen aber auch eine erste inhaltliche Annäherung und das Abrufen von Vorwissen. Auf dieser Basis formulieren die Schülerinnen und
Schüler Fragen an das Thema.
2. Beim zweiten Thema, Leben am Nil, untersuchen die Schülerinnen und Schüler den Zusammenhang
zwischen naturräumlichen Gegebenheiten und der Entwicklung besonderer Techniken und Fähigkeiten, um das Überleben zu sichern. Sie erfahren auch, dass die Ägypter ihre Lebensweise selbst auf
das Wirken der Götter zurückführten.
3./4. Eine entscheidende Entwicklung der Ägypter war die Erfindung der Schrift. Im dritten Thema,
Schrift, Schreiber und Schule, setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Bedeutung der
Schrift im Alten Ägypten auseinander und untersuchen die Bedeutung der Schrift in der Gegenwart.
Ein rascher Blick beschäftigt sich vor allem auf der Basis von Darstellungstexten mit der Technik des
Schreibens, der Ausbildung der Schreiber sowie der Funktion der Schrift im Alten Ägypten. Auf dieser
Basis sollen die Schülerinnen und Schüler die Mühen des Schreibens und des schulischen Lernens
sowie die Bedeutung der Schrift heute einschätzen.
Diese Themen werden im Atelier als Gruppenpuzzle oder Gruppenarbeit vertieft behandelt. Beim ersten Thema (Hieroglyphen) geht es um die Technik des Schreibens, die durch eigene Schreibversuche
erprobt wird. Bei den weiteren Themen (Schule und Schreiber, Verwendung der Schrift) untersuchen
die Schülerinnen und Schüler Text- und Bildquellen. Als Ergebnis erstellen die Gruppen ein schriftliches und bildliches Produkt entweder in der Art der Ägypter oder als modernes Poster oder Plakat.
Der handelnde Umgang mit der Schrift vertieft die Auseinandersetzung mit dem Thema.
5. Am Beispiel des babylonischen Großreichs unter Hammurapi wird die Rolle der Schrift im Zweistromland, dem heutigen Irak, behandelt. Das Fenster zur Welt ermöglicht einen Blick in eine andere Hochkultur, die gleichzeitig zur ägyptischen bestand und mit dem Recht eine weitere wichtige Errungenschaft entwickelte, die bis heute von großer Bedeutung ist. Im Mittelpunkt steht der Codex Hammurapi, an dem der Zusammenhang zwischen Schrift und Recht besonders anschaulich verdeutlicht
werden kann.
6. Eine weitere große Leistung der Ägypter war die Errichtung eines stabilen Staates. Im sechsten
Thema, Der Pharao regiert den Staat, untersuchen die Schülerinnen und Schüler Aufgaben und Stellung des Pharao. Sie lernen die Begriffe Herrschaft, Monarchie und Staat kennen und erörtern im Vergleich von Ägypten und Gegen- wart Gründe für die Akzeptanz von Herrschaftsformen. Die Frage
nach weiblichen Pharaonen wird am Beispiel von Hatschepsut als Additum angeboten.
7. Ein weiteres Kennzeichen der ägyptischen Hochkultur ist die gesellschaftliche Hierarchie. Das siebte
Thema, Die Ägypter sind nicht alle gleich, beschäftigt sich mit den einzelnen Gesellschaftsgruppen
sowie deren Stellung innerhalb der ägyptischen Gesellschaft und vergleicht die ägyptische Hierarchie
und deren Ursachen mit heute. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Begriffe Gesellschaft und
Hierarchie sowie den Umgang mit dem Schaubild einer Gesellschaftspyramide. Das Kapitel kann im
Zusammenhang mit der Methode „Bilder auswerten“ erarbeitet werden. Auch in diesem Kapitel wird
die Untersuchung der Rolle der Frau in der Gesellschaft als Additum angeboten.
Die Methode „Bilder auswerten“ kann auch unabhängig von Lerneinheit 7 bearbeitet werden. Die
Schülerinnen und Schüler lernen ein Bild in Bezug auf eine Fragestellung auszuwerten, indem sie es
beschreiben, erklären, eine Antwort auf die Frage sowie weiterhin offene Teilfragen formulieren.
8./9. In der achten und neunten Lerneinheit lernen die Schülerinnen und Schüler den Alltag in Ägypten
kennen und wiederholen ihr Wissen zur ägyptischen Gesellschaft.
Auf der Orientierungsseite wird durch Geschichte erzählt: Seti und seine Familie anschaulich der Alltag von Handwerkern im Dorf Deir el-Medina im Vergleich zum Stadtleben in Theben dargestellt. Die
Schülerinnen und Schüler reflektieren wiederholend am Beispiel des Handwerkersohns Seti die Hierarchie der ägyptischen Gesellschaft. Die Vertiefungsseite stellt den Alltag mehrerer ägyptischer Gesellschaftsgruppen in Bildern vor, die mithilfe der Methode „Bilder auswerten“ bearbeitet werden. Der
Alltag der verschiedenen Gruppen wird kriteriengestützt verglichen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten weitere Merkmale für gesellschaftliche Unterschiede und ordnen die einzelnen Gruppen in die
ägyptische Hierarchie ein. Der Erarbeitung vorangestellt wird die Frage erörtert, wie man sich den Alltag vor 3500 Jahren überhaupt vorstellen kann. Diese Vorstellung wird nach der Erarbeitung überprüft.
10. Pyramiden und Mumien sind die allen Schülerinnen und Schülern bekannten Kennzeichen des Alten
Ägypten. Die zehnte Lerneinheit Das Leben nach dem Tod erläutert den Pyramidenbau und die Mumifizierung. Sie untersucht die Ursachen dieser großen Leistungen der ägyptischen Hochkultur und
damit die Bedeutung der Religion. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den Formen des
ägyptischen Jenseitsglaubens und dessen Bedeutung für das Diesseits auseinander. Die Erkenntnisse aus allen Lerneinheiten werden in dieser Lerneinheit in dem Begriff „Hochkultur“ zusammengeführt.
11. Mit der Behandlung der Altsteinzeit wird ein Perspektivenwechsel vollzogen, der die Lebensformen
der Menschen in Europa thematisiert, die sich deutlich von denen der ägyptischen Hochkultur unterschieden. Nicht übersehen werden dürfen aber die kulturellen Leistungen bis hin zu Musik und Malerei, die schon von den frühen Menschen erbracht wurden. Als Nomaden sicherten sie mit Jagen und
Sammeln ihre Lebensgrundlage über lange Zeit.
12. Im Übergang zur Jungsteinzeit vollzieht sich eine Revolution in der Lebensweise der Menschen, für
die sich der Begriff „Neolithische Revolution“ eingebürgert hat. Mit ihr verbreiten sich unterschiedliche
Grade von Sesshaftigkeit, die sich aber noch lange Zeit mit nomadisierenden Lebensformen verbinden. Einschneidend sind die Entstehung von Ackerbau und Viehzucht sowie der Übergang zum Privateigentum.
13. Der Vergleich zwischen den Lebensformen der Steinzeit und denen im Alten Ägypten verdeutlicht
den Schülerinnen und Schülern, dass sie nur dann Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausfinden
und einander gegenüberstellen können, wenn sie Vergleichskriterien anlegen. Dabei können sie auf
historische Kategorien wie Herrschaft, Gesellschaft, Wirtschaft usw. zurückgreifen, denen sie in diesem ersten Kapitel begegnet sind und die im weiteren Fortgang des Geschichtsunterrichts ihre zentrale Bedeutung nicht verlieren werden.
14. Beendet wird die Unterrichtsreihe mit einem Blick zurück, in dem die erworbenen Kompetenzen
nochmals wiederholt und vertieft werden.
Vorschläge zur Sequenzplanung
Gesamtstundenzahl: ca. 17 Einzelstunden
a) Einzelstunden
1. Einstieg ins Kapitel: Ägypten – ein fremdes Land
2. Das Leben am Nil
3. Die Bedeutung der Schrift: Erarbeitung
4. Die Bedeutung der Schrift: Erarbeitung und Präsentation
5. Fakultativ (Additum E-Niveau): Fenster zur Welt – Recht und Schrift im Reich Hammurapis I
6. Fakultativ (Additum E-Niveau): Fenster zur Welt – Recht und Schrift im Reich Hammurapis II
7. Der Pharao regiert den Staat
8. Die Ägypter sind nicht alle gleich: Einstieg und Einführung in die Methode „Bilder auswerten“
9. Die Ägypter sind nicht alle gleich: Beschreibung und Einordnung der Gesellschaftsgruppen in die
Gesellschaftspyramide
10. Geschichte erzählt: Seti und seine Familie oder Alltag in Ägypten
11. Das Leben nach dem Tod
12. Jagen und Sammeln in der Altsteinzeit I
13. Jagen und Sammeln in der Altsteinzeit II
14. Die Bauern der Jungsteinzeit I
15. Die Bauern der Jungsteinzeit II
16. Steinzeit und Ägypten – der Mensch macht große Schritte
17. Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren – Urteilen
b) Doppelstunden
1. Einstieg ins Kapitel: Ägypten – ein fremdes Land, gekoppelt mit Das Leben am Nil
2. Die Bedeutung der Schrift
3. Fakultativ (Additum E-Niveau): Fenster zur Welt – Recht und Schrift im Reich Hammurapis
4. Der Pharao regiert den Staat und Die Ägypter sind nicht alle gleich: Einstieg und Einführung in die
Methode „Bilder auswerten“
5. Die Ägypter sind nicht alle gleich: Beschreibung und Einordnung der Gesellschaftsgruppen in die
Gesellschaftspyramide und Differenzierungseinheiten 8./9.: Alltag im Alten Ägypten
6. Das Leben nach dem Tod und Jagen und Sammeln in der Altsteinzeit I
7. Jagen und Sammeln in der Altsteinzeit II und Die Bauern der Jungsteinzeit I
8. Die Bauern der Jungsteinzeit II und Steinzeit und Ägypten – der Mensch macht große Schritte
9. Als Einzelstunde: Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren – Urteilen
c) Offenes Lernarrangement
Das Kapitel „Ägypten – Kultur und Hochkultur“ kann auch als offene Projektarbeit bearbeitet werden, für
die acht Doppelstunden veranschlagt werden sollten. Dabei wird die inhaltliche Erarbeitung weitgehend
selbstständig durchgeführt. Im Lehrerband wird bei jeder thematischen Lerneinheit die selbstständige
Erarbeitung des Themas als alternatives Unterrichtsarrangement erläutert und entsprechendes Zusatzmaterial angeboten.
Vorschlag 1: arbeitsgleiche Erarbeitung
Die arbeitsgleiche Erarbeitung erfolgt in Form eines Lernzirkels. Alle Schülerinnen und Schüler bearbeiten dabei alle vorgegebenen Themen. Zu Beginn der ersten Doppelstunde werden mithilfe der Auftaktdoppelseite und den Bildern der Lerneinheit 1 Auf den ersten Blick Fragen zum Kapitel entwickelt. Die
Fragen werden auf einem Plakat notiert und gut sichtbar im Klassenzimmer aufgehängt. Im Laufe ihrer
Arbeit sollten die Schülerinnen und Schüler immer wieder prüfen, welche Fragen sie jetzt beantworten
können. Die Aufteilung der Themen kann den thematischen Lerneinheiten oder der Einteilung der Doppelstunden folgen. Die Ergebnisse können wöchentlich nach jeder thematischen Lerneinheit vorgestellt
werden oder als Abschluss der gesamten Projektarbeit. Bei einer abschließenden Präsentation können
die Schülerinnen und Schüler oder die Lerngruppen auswählen, welches Thema sie präsentieren möchten. Eine Abstimmung unter den Gruppen sollte sicherstellen, dass jedes Thema einmal präsentiert
wird. Nach den Präsentationen wird überprüft, welche Fragen aus der Einstiegsstunde nicht beantwortet
werden konnten – entweder weil eine Antwort nicht möglich war oder weil die Frage außerhalb der be-
arbeiteten Themen lag. In diesem Fall kann die Lehrkraft die Fragen beantworten. Im Anschluss erfolgt
für alle Schülerinnen und Schüler die Wiederholung und Festigung des Themas durch die Bearbeitung
der Einheit Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren – Beurteilen.
Vorschlag 2: arbeitsteilige Erarbeitung
An die Einführung in das Thema und die Erarbeitung von Fragen kann sich auch eine arbeitsteilige Erarbeitung anschließen. Vorschlag für eine arbeitsteilige Erarbeitung:
1. Pflichtthemen für alle SuS:
a) 1. Auf den ersten Blick: Ägypten – ein fremdes Land
b) 2. Das Leben am Nil
c) Methode: Bilder auswerten
2. Gruppe 1:
a) 3. oder 4. Die Bedeutung der Schrift
b) 5. Recht und Schrift im Reich Hammurapis (nur E-Niveau)
3. Gruppe 2:
a) 6. Der Pharao regiert den Staat
b) 7. Die Ägypter sind nicht alle gleich
4. Gruppe 3:
a) 8. oder 9. Der Alltag in Ägypten
b) 10. Das Leben nach dem Tod
ln den ersten beiden Doppelstunden bearbeiten alle Schülerinnen und Schüler die Pflichtthemen. ln den
folgenden beiden Doppelstunden bearbeiten die Gruppen ihre individuellen Themen. ln der fünften
Doppelstunde präsentieren die drei Gruppen ihre Themen. Bei Doppelbesetzung der Gruppen kann jede Gruppe jeweils eines der Teilthemen präsentieren. Nach den Präsentationen der Gruppen bearbeiten alle Schülerinnen und Schüler in der sechsten bis achten Doppelstunde die Lerneinheiten 11 bis 14.
Zusammenleben in der griechischen Polis
Übersicht über die Bildungsstandards
3.1.3 Die Schülerinnen und Schüler können das Zusammenleben in der griechischen Polis […] erläutern
sowie die Bedeutung der griechisch-römischen Antike für die Gegenwart beurteilen.
Die Schülerinnen und Schüler können
G
M
E
(1) zentrale Aspekte der Lebenswelt (1) zentrale Aspekte der Lebenswelt (1) gesellschaftliche und kulturelle
in der griechischen Polis bein der griechischen Polis charakAspekte der Lebenswelt in der
schreiben (Stadtstaat, Sklave,
terisieren
griechischen Polis analysieren
Freier; Kultur:z. B. Götterweit,
(Polis; Gesellschaft: Sklave, Frei(Polis; Gesellschaft: Adliger,
Olympische Spiele)
er; Kultur: z. B. Götterwelt, OlymFreier, Sklave, Oikos; Kultur:
pische Spiele)
z. B. Götterwelt, Olympische
Spiele, Theater; Agora)
� 3.1.2 Ägypten – Gesellschaft: Hierarchie (2)
� D 3.1.1.1 Literarische Texte (9)
� REV 3.1.4 Gott (2)
� RRK 3.1.4 Gott (5)
� 3.1.2 Ägypten – Gesellschaft: Hierarchie (2)
� D 3.1.1.1 Literarische Texte (9)
� REV 3.1.4 Gott (2)
� RRK 3.1.4 Gott (5)
� 3.1.2 Ägypten – Gesellschaft: Hierarchie (2)
� D 3.1.1.1 Literarische Texte (9)
� REV 3.1.4 Gott (2)
� RRK 3.1.4 Gott (5)
(2) die Möglichkeiten der politischen (2) die Möglichkeiten der politischen (2) die Möglichkeiten der politischen
Teilhabe in der athenischen DeTeilhabe in der athenischen DeTeilhabe in der athenischen Demokratie erläutern und bewerten
mokratie erläutern und bewerten
mokratie erläutern und bewerten
(Demokratie: Volksversammlung)
(Demokratie: Volksversammlung,
(Aristokratie; Demokratie: Bürger,
Wahl)
Volksversammlung, Wahl, Losverfahren)
� 3.1.2 Ägypten – Herrschaft Pharao (2) � 3.1.2 Ägypten - Herrschaft: Pharao (2) � 3.1.2 Ägypten - Herrschaft: Pharao (2)
� BNE Demokratiefähigkeit
� BSE Demokratiefähigkeit
� BNE Demokratiefähigkeit
� BTV Konfliktbewältigung und Inte� BTV Konfliktbewältigung und Inte� BTV Konfliktbewältigung und Interessenausgleich
ressenausgleich
ressenausgleich
[...]
(7) den Einfluss der griechischen […]
Kultur auf die eigene Lebenswelt
beurteilen (Demokratie, z. B.
Theater, Philosophie, Gymnasium, […])
Übersicht über das Kapitel
Synopse zu den Bildungsplanbegriffen
Abschnitte/Seiten im Schülerbuch
Begriffe aus dem Bildungsplan
1. Die Griechen und wir heute, S. 76 – 77
2. Griechenland – Stadtstaaten am Meer, S. 78 – 81
Stadtstaat, Polis; Bürger
3. Götter und Helden, S. 82 – 85
Götterwelt
4. Die Olympischen Spiele, S. 86 – 89
Olympische Spiele
5. Die Stadt Athen, S. 90 – 91
Stadtstaat, Polis, Agora, Theater
6. Zusammenleben in der Polis – ein Rundgang durch
Athen, S. 92 – 97
Stadtstaat, Polis, Agora, Theater
Methode: Portfolio, S. 98 – 99
7. Die athenische Familie – Der Hausherr bestimmt,
S. 100 – 101, 103
Gesellschaft: Freier, Sklave, Oikos
Methode: Textquellen auswerten, S. 102
Gesellschaft: Sklave,
8. Geschichte erzählt: Ein Fest für den Gott des Weines, S. 104 – 105
Gesellschaft: Freier, Sklave, Oikos
9. Die Demokratie in Athen, S. 106 – 107, 109
Gesellschaft: Adliger, Freier, Sklave; Aristokratie; Demokratie: Bürger, Volksversammlung, Wahl, Losverf h
Methode: Schaubilder auswerten, S. 108
10. Losen statt wählen, S. 110
Demokratie: Wahl, Losverfahren
11. Demokratie damals und heute, S. 111
Demokratie: Volksversammlung, Wahl, Losverfahren
12. Die Griechen als Wissenschaftler und Erfinder,
Philosophie
S. 112 – 113
13. Ein Blick zurück, S. 114 – 115
Demokratie, Theater, Philosophie, Gymnasium
Inhaltliche Einführung und Schwerpunktsetzung der thematischen Lerneinheiten
Einige Aspekte des antiken Griechenlands dürften vielen Schülerinnen und Schülern vertraut sein, etwa
die Olympischen Spiele oder die Götterwelt, vermittelt durch antike Sagen. Spuren der Griechen in unserer Lebenswelt können sie anhand von Fremdwörtern und der mit ihnen verknüpften Ideen wahrnehmen. Dem Bildungs- plan folgend, konzentriert sich das Schulbuchkapitel zu Griechenland auf das Zusammenleben der Griechen in ihren Stadtstaaten (griech. poleis) am Beispiel Athens. Außenpolitische
Aspekte (etwa die Perserkriege) werden nur da erwähnt, wo sie für das Verständnis der Vorgänge in
Athen von Bedeutung sind. Die Polis Sparta oder Alexander der Große und der Hellenismus sind vom
Bildungsplan nicht vorgesehen und finden folglich im Schul- buch keine Berücksichtigung.
Die Schülerinnen und Schüler lernen in diesem Kapitel die Grundstrukturen der antiken Gesellschaft
kennen, die Wesenszüge der antiken „Marktplatzdemokratie“ und die Bedeutung der griechischen Antike für unsere Gegenwart. Im Bereich der Gesellschaft, Religion und Herrschaft können sie auf grundlegende Begriffe und Erkenntnisse aus dem vorigen Kapitel zu Ägypten zurückgreifen.
1. Die Auftaktdoppelseiten lenken den Blick der Schülerinnen und Schüler auf indirekte Spuren des antiken Griechenlands in unserer Gegenwart. Dies geschieht mittels eines Spaziergangs durch das
heutige Berlin. So können wichtige Aspekte wie Demokratie oder Zusammenleben in der Stadt
schon angerissen werden, die später vertieft werden.
2. Bei der zweiten Lerneinheit richtet sich der Blick auf das Zusammenleben der Griechen in Stadtstaaten – im Unterschied zu Ägypten. Hier wird der Einfluss der Landschaft auf die Lebensweise und
auf die Organisationsform des Staates thematisiert. Außerdem dient das Thema dazu, den Schülerinnen und Schülern auf spielerische Weise einen Überblick über die griechischen Siedlungsgebiete
rund um die Ägäis und über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu verschaffen. Das Thema „Griechische Kolonisation“, das im Bildungsplan nicht vorgesehen ist, wird kurz im Zusammenhang erwähnt.
3. Die dritte Einheit behandelt die griechischen Götter und arbeitet ihre zentrale Rolle im Leben der
Griechen heraus. Dass die Griechen ihren Göttern bestimmte Zuständigkeiten und menschliche Eigenschaften zuschrieben, wird durch die Materialien deutlich.
4. Das vierte Thema geht um die Olympischen Spiele. Hier soll durch den Vergleich mit den heutigen
Olympischen Spielen der Charakter der antiken Olympischen Spiele als Kultveranstaltung zu Ehren
der Götter (besonders des Zeus) und ihre Rolle für den Zusammenhalt der Griechen herausgestellt
werden.
5./6. Die Einheiten 5 und 6 richten den Blick auf die Stadt Athen als Beispiel für eine griechische Polis.
Die kurze Lerneinheit Ein rascher Blick erlaubt eine rasche Behandlung der Kernaspekte des Zusammenlebens in der Polis Athen: Die zentralen Bauwerke werden erwähnt und in ihrer Funktion erläutert. Durch den Vergleich mit heutigen Städten werden die Funktionen der Bauten klar.
Alternativ oder vertiefend bietet das Atelier Materialien, mit deren Hilfe die Schülerinnen und Schüler
die einzelnen Bauwerke bzw. Plätze selbstständig in ihrer Bedeutung erschließen können und anderen Schülerinnen und Schülern als „Stadtführer/in“ erläutern können. Um diese Rollensituation authentisch durchführen zu können, ist im Schülerband jeweils ein Bild des Ortes in heutigem Zustand
und eine Rekonstruktionszeichnung enthalten.
Anknüpfend hieran wird auf der Methodenseite erläutert, wie die Schülerinnen und Schüler ein Portfolio anlegen können. Die Lernenden können ihre Arbeitsergebnisse zum Atelier gleich zu ersten
Portfolioergebnissen weiterverarbeiten.
7. An der thematischen Einheit zur Familie lernen die Schülerinnen und Schüler die Struktur des Oikos
kennen – und damit zentrale Merkmale der athenischen Gesellschaft. Sie erfahren, wie anders die
Griechen über das Verhältnis von Mann und Frau dachten, und erkennen besonders am Beispiel der
Sklaverei, dass unser heutiges Verständnis von Menschenrechten und Gleichheit bei den Griechen
noch nicht vorhanden war.
Aufgrund dieses wichtigen Unterschieds bietet sich diese Thematik besonders gut an, in die Methode der kritischen Arbeit mit Textquellen einzuführen: Anhand einer Aristoteles-Quelle zur Sklaverei
werden die Schritte zur Auswertung einer Textquelle vorgeführt, wonach die Schülerinnen und Schüler diese Schritte an einer weiteren Aristoteles-Quelle zur Beziehung von Mann und Frau selbstständig anwenden.
8. Ergänzend zur thematischen Einheit 7 werden in Fabian Lenks Geschichtserzählung „Ein Fest für
den Gott des Weines“ weitere Aspekte zur athenischen Gesellschaft thematisiert, etwa der Ablauf
eines Festes und die Erziehung der Kinder. Andere schon bekannte Aspekte wie die Situation der
Sklaven werden aufgegriffen und erzählend veranschaulicht.
9. Die Einheiten 9 bis 11 befassen sich mit der Demokratie in Athen. Die neunte Lerneinheit stellt die
Demokratie in Athen dar, wie sie im 5. Jahrhundert bestand, und zeigt die vielfältigen Möglichkeiten
der politischen Teilhabe für die männlichen Bürger auf. Eingebettet in die thematische Lerneinheit
wird die Methode „Arbeit mit Verfassungsschaubildern“ anhand des Beispiels der „Verfassung“
einer Schulklasse altersgerecht eingeführt und auf die athenische Demokratie angewandt. Anknüpfend an die vorangegangene Einheit zur Familie/Gesellschaft erkennen und diskutieren die Schülerinnen und Schüler die Grenzen der Mitwirkungsmöglichkeiten, u. a. den Ausschluss von Frauen aus
der Politik.
10./11. Die zehnte und elfte Einheit beleuchten das Thema Demokratie genauer als Differenzierungseinheiten.
Die Orientierungseinheit geht unter dem Überschrift Losen statt wählen am Beispiel des Gerichtsverfahrens genauer auf den Aspekt des Losens ein und vertieft damit den der attischen Demokratie
zugrunde liegenden Gleichheitsgedanken für männliche athenische Bürger.
Anspruchsvoller angelegt ist die Vertiefungseinheit Demokratie damals und heute: Hier werden
grundlegen- de Informationen zum Funktionieren unserer heutigen Demokratie in Deutschland gegeben, sodass ein Vergleich beider Demokratien und ein vertiefter Blick auf die Unterschiedlichkeit
dessen, was jeweils unter „Demokratie“ verstanden wird, möglich ist.
12. Der Fokus der letzten Einheit ist nicht mehr auf Athen, sondern wieder auf ganz Griechenland gerichtet und bietet einen Blick auf wissenschaftliche Errungenschaften der Griechen, die zum Teil
unser Leben bis heute prägen. Da der Bildungsplan diese Aspekte (etwa Philosophie) nur für das ENiveau nennt, ist diese Einheit als Vertiefungseinheit gekennzeichnet und kann als Zusatz von dem
schnelleren Teil der Lerngruppe bearbeitet werden.
13. Beendet wird die Unterrichtsreihe mit einem Blick zurück. Hier können die Schülerinnen und Schüler
testen, ob sie die wichtigen Begriffe zum Thema Griechenland verstanden haben und die zentrale
Methode „Auswertung einer Textquelle“ beherrschen. Das Quiz greift den roten Faden des Kapitels,
den Vergleich der griechischen und der heutigen Lebensweise, wieder auf. Abschließend sollen die
Schülerinnen und Schüler ein Urteil über die Bedeutung der Griechen für die Gegenwart fällen. Dies
ist nicht zuletzt ein Test dafür, ob sie den zentralen Standard des Bildungsplans bewältigen können.
Vorschläge zur Sequenzplanung
Gesamtstundenzahl: ca. 13 Stunden
a) Einzelstunden
1. Auf den ersten Blick: Die Griechen und wir heute
2. Griechenland – Stadtstaaten am Mittelmeer
3. Götter und Helden
4. Die Olympischen Spiele
5. Zusammenleben in der Polis – ein Rundgang durch Athen: Erarbeitung und Einführung in die Portfolioarbeit
6. Zusammenleben in der Polis – ein Rundgang durch Athen: Präsentation
7. Die athenische Familie – Der Hausherr bestimmt, Methode „Arbeit mit Textquellen“ 1
8. Die athenische Familie – Der Hausherr bestimmt, Methode „Arbeit mit Textquellen“ 2
9. Geschichte erzählt: Ein Fest für den Gott des Weines
10. Die Demokratie in Athen mit Methode „Schaubilder auswerten“
11. Losen statt wählen oder Demokratie damals und heute
12. Fakultativ (Additum E-Niveau): Die Griechen als Wissenschaftler und Erfinder
13. Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren – Urteilen
b) Doppelstunden
1. Auf den ersten Blick: Die Griechen und wir heute, gekoppelt mit Griechenland – Stadtstaaten am Mittelmeer
2. Was hält die Griechen zusammen? Götter und Helden, Die Olympischen Spiele
3. Zusammenleben in der Polis – ein Rundgang durch Athen
4. Die athenische Familie – Der Hausherr bestimmt (dazu: Geschichte erzählt – Ein Fest für den Gott
des Weines), gekoppelt mit Arbeit mit Textquellen
5. Die Demokratie in Athen mit Methode „Schaubilder auswerten“ und Losverfahren oder Vergleich
Demokratie damals und heute
6. Die Griechen als Wissenschaftler und Erfinder und Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren –
Urteilen
c) Offenes Lernarrangement
Erarbeitung des Kapitels als Lernzirkel mit Portfolio.
Einstieg: Auf den ersten Blick (S. 76 – 77). Die Aufgabe 1 wird von den Schülerinnen und Schülern in
Kleingruppen erarbeitet. Die Ergebnisse werden kurz schriftlich zusammengefasst (2 bis 3 Sätze). Der
kurze Text könnte als Einleitung für das Portfolio zum folgenden Lernzirkel dienen.
Erarbeitung: Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Laufzettel (s. Zusatzmaterial 1) mit den
Pflicht- und Küraufgaben. Zeitvorgabe für die Bearbeitung der Inhalte wird gegeben. Bearbeitungsmöglichkeiten:
⦁ SuS bearbeiten die Aufgaben in ihrem Heft.
⦁ SuS legen ein Portfolio zum Lernzirkel an; hier kann auch eine Angabe gemacht werden, wie viele der
Kür-Aufgaben erledigt werden müssen.
Präsentation, Schlussreflexion:
⦁ Ausstellung der Portfolios
⦁ Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre „Best of“-Aufgabe in der Klasse vor.
⦁ Vier-Ecken-Spiel/Entscheidungsspiel in der Klasse
⦁ Klassen-Quiz
Zusammenleben im Imperium Romanum
Übersicht über die Bildungsstandards
3.1.3 Die Schülerinnen und Schüler können das Zusammenleben […] im Imperium Romanum erläutern
sowie die Bedeutung der griechisch-römischen Antike für die Gegenwart beurteilen.
Die Schülerinnen und Schüler können
G
(3) die Expansion Roms zum
Großreich beschreiben
(Imperium Romanum)
M
(3) die Expansion Roms zum Groß- (3) die Expansion Roms zum Großreich
reich charakterisieren (Gründarstellen (Gründungsmythos;
dungsmythos, Expansion, ImpeImperium: Expansion, Imperium
rium Romanum)
Romanum)
🅿 2.2 Methodenkompetenz 2
🅿 2.2 Methodenkompetenz 2
� GEO 3.2.5 Natur- und Kulturräume � GEO 3.2.5 Natur- und Kulturräume
(4) die politische Herrschaft im
(4) die politische Herrschaft im
Imperium Romanum erläutern
Imperium Romanum erläutern
(Republik, Kaiserreich: Brot
(Republik, Kaiserreich: z. B.
und Spiele)
Kaiserkult, Brot und Spiele)
� 3.1.3 Griechisch-römische Antike – � 3.1.3 Griechisch-römische Antike –
Herrschaft: Demokratie (2)
Herrschaft: Demokratie (2)
(5) Spuren des Imperium Romabum in der eigenen Lebenswelt erklären (z. B. Limes,
Provinzstadt, Fernstraße,
Lehnwort, villa rustica)
🅿 2.5 Sachkompetenz 7
E
🅿 2.2 Methodenkompetenz 2
� GEO 3.2.5 Natur- und Kulturräume
(4) die politische Herrschaft im Imperium
Romanum analysieren (Republik;
Monarchie: Prinzipat, Kaisertum; z.
B. Kaiserkult, Brot und Spiele)
� 3.1.3 Griechisch-römische Antike –
Herrschaft: Demokratie (2)
(5) den Einfluss des Imperium
(5) den Einfluss des Imperium Romanum
Romanum auf das römische
auf die eroberten Gebiete beurteilen
Germanien beurteilen (Romani(Romanisierung; Stadt: z. B. Forum,
sierung: Limes, z. B. ProvinzAmphitheater, Therme; Herrschaft:
stadt, Fernstraße, Lehnwort,
Limes, Provinz, Statthalter, Bürgervilla rustica)
recht; Kultur: z. B. Lehnwort, villa
rustica, religiöse Vielfalt; Technik:
z. B. Fernstraße, Aquädukt)
🅿 2.5 Sachkompetenz 7
🅿 2.5 Sachkompetenz 7
� BTV Formen interkulturellen und interreligiösen Dialogs
(6) Fenster zur Welt:
(6) Fenster zur Welt:
(6) Fenster zur Welt:
China als Großreich charakteChina als Großreich charakteridie Seidenstraße als Handelsweg
risieren und in Grundzügen
sieren und in Grundzügen mit
nach China nennen, China als Großmit dem Imperium Romanum
dem Imperium Romanum verreich charakterisieren und in Grundvergleichen (z. B. Kaiser, Grogleichen (Imperium: z. B. Kaiser,
zügen mit dem Imperium Romanum
ße Mauer/Limes)
Große Mauer/Limes)
vergleichen (Seidenstraße; Imperium: Imperium Romanum, Chinesisches Reich; z. B. Erster Erhabener
Kaiser/Imperator Augustus, Große
Mauer/Limes)
� VB Alltagskonsum
� VB Alltagskonsum
� VB Alltagskonsum
(7) den Einfluss der […] römischen
Kultur auf die eigene Lebenswelt beurteilen ([…] romanische Sprache)
Übersicht über das Kapitel
Synopse zu den Bildungsplanbegriffen
Abschnitte/Seiten im Schülerbuch
Begriffe aus dem Bildungsplan
1. Die Römer und wir heute, S. 118-119
2. Die Anfänge Roms – eine Stadt und ihre Sage,
S. 120 – 123
Gründungsmythos; Forum
3. Vom Dorf zum Römischen Reich, S. 124 – 127
Imperium: Expansion, Imperium Romanum; Bürgerrecht, Provinz
Methode: Geschichtskarten auswerten, S. 128 – 129
4. Die römische Republik, S. 130 – 133
Republik
5. Die Herrschaft des Augustus, S. 134 – 137
Monarchie: Prinzipat, Kaisertum, Kaiserreich; Kaiserkult, Brot und Spiele
6. Rom ist eine große Stadt ..., S. 138 – 139
Stadt: Forum, Therme; Technik: Aquädukt; Brot und
Spiele
7. Alle Wege führen nach Rom, S. 140 – 145
Stadt: Forum, Therme; Technik: Aquädukt
8. Römer und Germanen, S. 146 – 149
Herrschaft: Limes, Provinz, Statthalter; Technik:
Fernstraße
9. Was die Römer und Germanen voneinander lernten,
S. 150 – 151
Kultur: Lehnwort; Provinzstadt
10. Die Römer in Südwestdeutschland, S. 152 – 153
Romanisierung; Stadt: Amphitheater; Kultur: religiöse
Vielfalt, villa rustica; romanische Sprache
11. Geschichte erzählt: Die tödliche Falle im Moor,
Limes
S. 154 – 155
Methode: Umgang mit Geschichtserzählungen,
S. 156-157
Römer und Chinesen: Rom ist nicht allein auf der Welt, Seidenstraße; Imperium: Imperium Romanum,
Chinesisches Reich; Erster Erhabener Kaiser, ImpeS. 158 – 163
rator Augustus; Große Mauer, Limes
13. Ein Blick zurück, S. 164 – 165
Romanische Sprache
Inhaltliche Einführung und Schwerpunktsetzung der thematischen Lerneinheiten
Erfahrungsgemäß ist das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der römischen Geschichte groß.
Mit den Angeboten im Schülerbuch können die Lernenden römischen Spuren in ihrer Lebenswelt nachgehen, eigene, oft medial vermittelte Begegnungen mit der römischen Geschichte (in Filmen, im Internet
usw.) einbringen oder sich mit dem Wirken der Römer in Südwestdeutschland auseinandersetzen.
Der Bildungsplan betont für die griechische Antike das Zusammenleben in der Polis unter zwei Aspekten: Einerseits werden in alltags- und mentalitätsgeschichtlicher Perspektive die Deutungsmuster und
Lebensformen der Menschen verfolgt, andererseits in eher politikgeschichtlicher Perspektive die Strukturen der athenischen Demokratie. Das antike Rom wird hingegen als Imperium charakterisiert. Im Mittelpunkt stehen seine Expansion, die Begegnung mit dem Fremden (Alterität) sowie Formen der Integration, z. B. im Prozess der Romanisierung. Die Bedeutung der griechisch-römischen Antike für unsere
Gegenwart immer wieder zu verdeutlichen, ist dabei das zentrale Grundanliegen.
1. Zu Beginn der Unterrichtsreihe soll zunächst das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler zu Rom
und zur römischen Geschichte abgerufen werden. Die Materialien der Auftaktdoppelseiten im Buch
unterstützen dabei und ermöglichen zugleich eine erste Annäherung an die Frage, welche Bedeutung die Römer heute noch für uns haben (können).
2. Anschließend beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler sowohl mit der sagenhaften Gründung
Roms als auch mit dem heutigen Stand wissenschaftlicher Erkenntnis über die Entwicklung der
Stadt. Dabei können die unterschiedlichen Erklärungsmodelle verglichen werden – in diesem Fall die
mythologisch-religiöse Erklärung als Phänomen (in der Antike) und die wissenschaftliche Erforschung und Erklärung solcher Phänomene mit modernen Forschungsmethoden.
3. Wie sich aber nun die kleine Siedlung auf den Anhöhen am Tiberufer zur mächtigen Hauptstadt eines
großen Reiches, das häufig auch als „Weltreich“ bezeichnet wird, entwickeln konnte, können die
Schülerinnen und Schüler in der dritten thematischen Einheit erkunden: Hier sollen einerseits die
Etappen der römischen Expansion, d. h. die Entwicklung vom Dorf zur italischen Landmacht und –
mit knappem Blick auf die Punischen Kriege – zur Seemacht, die das Mittelmeer als „mare nostrum“
bezeichnet, erfasst werden. Andererseits wird auch in den Blick genommen, wie die Römer mit den
Besiegten jeweils umgegangen sind. Leistungsstarke Lerngruppen können sich außerdem mit der
Frage beschäftigen, ob es sich bei den Kriegen der Römer um, so wie sie behaupteten, „gerechte
Kriege“ gehandelt hat.
Die römische Expansion ist eine gute Gelegenheit, die Lernenden mit der Methode „Geschichtskarten auswerten“ vertraut zu machen. Die Methoden-Doppelseite ermöglicht sowohl eine eigenständige Stundengestaltung (Methodenstunde) als auch die im Thema „römische Expansion“ integrierte
Erarbeitung und Anwendung der Methode.
4. Die anschließende thematische Lerneinheit richtet den Blick auf das politische Zusammenleben der
Römer.
Der Weg vom Ende der Monarchie zur römischen Republik wird unter der Fragestellung „‘Gemeinsame Sache‘ für alle?“ behandelt. Die Schülerinnen und Schüler können hier das Zusammenwirken
sowie die damit verbundene gegenseitige Kontrolle der verschiedenen politischen Gruppen untersuchen. Vor allem aber wird den Ursachen für die Instabilität der römischen Republik und dem Übergang zur Kaiserzeit nachgespürt.
5. Im Bereich der politischen Herrschaft legt der Bildungsplan den Schwerpunkt auf Prinzipat und römische Kaiserzeit. Dies wird am Beispiel der Herrschaft des Augustus konkretisiert. Die SuS untersuchen zunächst, wie Octavian/Augustus nach der Ermordung Caesars zur Alleinherrschaft gelangt.
Anschließend richtet sich der Blick auf die Herrschaftsformen und -instrumente. Hierbei geht es auch
um die Frage, warum Augustus – anders als Caesar – bei ähnlicher Zielsetzung und Problemlage erfolgreich war. Die SuS können außerdem die Herrschaft des Augustus sowohl in Bezug auf seine
Selbstdarstellung als auch in der Perspektive von Zeitgenossen und schließlich auch aus unserer
heutigen Sicht beurteilen. War Augustus der Retter der Republik, wie er sich selbst darstellte, oder
hat er sie nicht vielmehr endgültig beseitigt?
6./7. Unter dem Blickwinkel, welchen Einfluss die Stadt Rom als Vorbild und Muster für andere Städte
auf die Entwicklung des Lebens in den Provinzen hatte, wird beim sechsten bzw. siebten Lernthema
das Leben in Rom betrachtet.
Ein rascher Blick richtet den Fokus auf das Alltagsleben und fragt nach der Attraktivität, aber auch
den Schattenseiten des Lebens in einer antiken Metropole. Dies erlaubt den vergleichenden Blick auf
die heutige Lebenswirklichkeit der Lernenden.
Ausführlicher wird dieser Aspekt im Atelier ausgeführt. Neben der inhaltlichen Beschäftigung mit den
zentralen Bauten in Rom und ihrer prägenden Wirkung für die anderen römischen Städte steht das
selbstorganisierte Lernen im Mittelpunkt. In arbeitsteiliger Gruppenarbeit werden verschiedene Stationen zu den zentralen Bauten bearbeitet, um anschließend in einer „Ausstellung“ der gesamten
Lerngruppe präsentiert zu werden. Die Stadt Rom wird dabei als erstaunlich modern wirkende, bunte,
vielfältige Metropole der Antike erkennbar, vor allem aber als Muster mit großer Strahlkraft für viele
andere Städte im Prozess der Romanisierung.
8. In den folgenden thematischen Einheiten 8 – 11 richtet sich der Blick dann weg von Rom auf die eroberten Gebiete.
Zunächst wird das Zusammentreffen der Kulturen von Römern und Germanen thematisiert. Die
Römer zogen sich aus „Germanien“ zurück und errichteten den Limes. Die SuS können dabei die
römischen Vorurteile über die germanischen „Barbaren“ überprüfen.
9./10. Die neunte bzw. zehnte Lerneinheit behandeln unter dem Gesichtspunkt der Romanisierung explizit den Kulturtransfer zwischen Römern und Germanen als Orientierungs- und Vertiefungseinheit.
Auf der Orientierungsseite wird unter der Fragestellung Was die Römer und Germanen voneinander lernten die Herrschaft in den Provinzen näher untersucht. Außerdem können die SuS die Langzeitfolgen des Kulturkontaktes, unter anderem am Beispiel der Lehnwörter aus dem Lateinischen,
herausarbeiten.
Die Vertiefungsseite leitet die SuS an, sich auf eine Spurensuche nach den Römern in Südwestdeutschland zu begeben. Zwei Stätten – Hechingen-Stein und Augusta Raurica – werden dabei als
Beispiele angeboten.
11. Im anschließenden Geschichte erzählt: Die tödliche Falle im Moor wird der Gedanke der Romanisierung in einer spannenden Geschichtserzählung von Fabian Lenk altersadäquat zusammengefasst. Diese Geschichte eignet sich zu Wiederholung und Vertiefung. Außerdem bietet sie zusammen
mit dem Methodenelement Umgang mit Geschichtserzählungen, in dem Fabian Lenk über seine
Arbeit interviewt wird, die Möglichkeit, Geschichtserzählungen kritisch zu untersuchen.
12. Als Abschluss der Unterrichtsreihe wird unter dem Aspekt Fenster zur Welt aus der im Bildungsplan
angestrebten Perspektive der Globalisierung ein Blick auf das Chinesische Kaiserreich als weiteres Großreich zur Zeit des Imperium Romanum geworfen. Auf diese Weise soll das Imperium Romanum in seinen globalen Kontext gestellt und letztlich in seinem Selbstanspruch als „Weltreich“ relativiert werden. Es wird deutlich, dass Rom nur ein Weltreich neben anderen (dem Partherreich und
China) gewesen ist. Gefragt wird einerseits, welche Beziehungen – etwa über die Seidenstraße –
zwischen diesen antiken Großreichen bestanden haben. Andererseits werden Rom und China als
unterschiedlich organisierte Kaiserreiche verglichen, die sich durch Formen der Grenzsicherung (Limes und Große Mauer) von „Fremden“ bzw. „Barbaren“ abschotteten – ein unverändert aktuelles
Problemfeld.
13. Beendet wird die Unterrichtsreihe mit einem Blick zurück, in dem die erworbenen Kompetenzen
nochmals wiederholt und vertieft werden.
Vorschläge zur Sequenzplanung
Gesamtstundenzahl: ca. 14 Einzelstunden
a) Einzelstunden
1. Einstieg ins Kapitel: Die Römer und wir heute
2. Die Entstehung Roms: Gründungssage im Vergleich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen
3. Die Expansion Roms: Vom Dorf zur Großmacht
4. Methode: Kartenarbeit
5. Wer bestimmt in Rom? Die Republik
6. Die Herrschaft des Augustus
7. Atelier: Rom als Stadt
8. Atelier: Rom als Stadt
9. Atelier: Rom als Stadt (Präsentation)
10. Römer und Germanen begegnen sich
11. Leben am Limes
12. Römer und Chinesen – ein Vergleich
13. Römer und Chinesen – eine Begegnung?
14. Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren – Beurteilen
b) Doppelstunden
1. Einstieg ins Kapitel: Die Römer und wir heute. Die Gründung Roms (Sage und Wissenschaft)
2. Expansion Roms: Vom Dorf zum Römischen Reich (Integration der Methode „Kartenarbeit“)
3. Die römische Republik und ihr Ende – Die Herrschaft des Augustus
4. Rom als Stadt – Vorbild für das ganze Reich? (Atelier)
5. Leben am Limes – die Romanisierung
6. Römer und Chinesen – ein Vergleich
7. Das Erbe der Römer – was blieb vom Römischen Reich?
c) Offenes Lernarrangement
Das Kapitel „Zusammenleben im Imperium Romanum“ kann auch als offene Projektarbeit bearbeitet
werden, für die ebenfalls sieben Doppelstunden veranschlagt werden sollten. Dabei wird die inhaltliche
Erarbeitung weitgehend selbstständig durchgeführt. Die Lehrkraft gibt lediglich die zeitlichen und formalen Rahmenbedingungen vor und steht ansonsten während der gesamten Projektarbeit beratend zur
Verfügung. Den Abschluss der Projektarbeit bildet die Präsentation der Ergebnisse, z. B. in Form einer
Wandzeitung, als Ausstellung oder auch durch das Erstellen einer Website.
In der ersten Doppelstunde werden mithilfe der Auftaktdoppelseite, der Einheit „Auf den ersten Blick“
sowie des Durchblätterns der weiteren Kapitelseiten zunächst verschiedene Stichworte gesammelt zum
Thema „Leben im Imperium Romanum“. Diese Stichworte werden auf Metaplankarten notiert und mithilfe der Lehrkraft in sieben verschiedene Themenfelder geordnet, die in etwa den einzelnen Themeneinheiten im Schülerbuch entsprechen sollten:
1. Anfänge Roms
2. Ausbreitung Roms
3. Die römische Republik und ihr Ende
4. Leben in der Stadt Rom
5. Römer und Germanen
6. Römisches Leben in Südwestdeutschland
7. Römer und Chinesen
Im Laufe der weiteren Projektarbeit werden diese Themenfelder von den Schülerinnen und Schüler arbeitsteilig in Gruppen erarbeitet. Ein Arbeits-und Zeitplan für die nächsten Stunden kann hierzu gemeinsam entwickelt bzw. vorgelegt werden.
In der zweiten und dritten DS wird gruppenteilig mit der Recherche zum Themenfeld begonnen. Dabei
bearbeiten die jeweiligen Gruppen weitgehend selbstständig die für ihre Thematik entsprechenden Sei-
ten im Schüler- buch. Bei Bedarf können Zusatzmaterialien aus den Lehrerbegleitmaterialien oder auch
aus dem Internet herangezogen werden. Es ist prinzipiell auch sinnvoll, dass insbesondere schwächere
Schülerinnen und Schüler ihr jeweiliges Thema zunächst über die Arbeitsblätter „einfach selbst gemacht!“ erarbeiten.
Die vierte und fünfte Doppelstunde dient der Ergebnissicherung und der Vorbereitung der Präsentation.
Zunächst werden von jeder Gruppe in einem Text die gemachten Erkenntnisse verschriftlicht. Diese Berichte wiederum sollen als Grundlage der folgenden Präsentation dienen. Anschließend wird unter Hinweis auf das Schülerbuch, S. 164, M 1 jede Gruppe aufgefordert, die zu ihrem Themenfeld passenden
Begriffe herauszusuchen und bei der Präsentation als „Pflichtbegriffe“ zu verwenden. Jede Gruppe wird
zunächst einen Entwurf der angedachten Präsentation als eine Art „Strukturskizze“ erstellen und diesen
mit der Lehrkraft besprechen. Bei der Umsetzung der Präsentation bietet sich eine Plakatgestaltung
bzw. eine Art „Wandzeitung“ an. Entsprechende Hinweise dazu finden sich im Schülerbuch auf S. 140.
In der sechsten Doppelstunde werden die Ergebnisse dann präsentiert.
Die siebte Doppelstunde dient der Reflexion des Projektes, sowohl inhaltlich als auch methodisch. Bei
der inhaltlichen Reflexion kann die letzte Themeneinheit „Ein Blick zurück“ herangezogen werden, wobei
besonders die Aufgaben 1 b (Erstellen eines Zeitstrahls), 1 c (Nacherzählung der Geschichte des Römischen Reiches) sowie 2a (Begriffstabelle anlegen) Berücksichtigung finden könnten.
Von der Spätantike ins europäische Mittelalter
Übersicht über die Bildungsstandards
3.1.4 Die Schülerinnen und Schüler können die Entstehung von Christentum und Islam beschreiben sowie die Neuordnung des Mittelmeerraums beim Übergang zum Mittelalter erläutern. Die Schülerinnen
und Schüler können
G
M
E
(1) die Entstehung und Verfolgung
(1) die Entstehung, Ausbreitung und
(1) die Entstehung und Verfolgung
des Christentums sowie seinen
Verfolgung des Christentums im
des Christentums beschreiben
Aufstieg zur Staatsreligion im ImVorderen Orient und in Europa
sowie die Bedeutung des Chrisperium Romanum beschreiben
beschreiben sowie die Bedeutung
tentums als Staatsreligion im
des Christentums im Imperium
(Judentum, Christentum, StaatsImperium Romanum erklären
Romanum erklären
religion)
(Judentum, Christentum, Staats(Monotheismus: Judentum,
religion)
Christentum; Konstantinische
Wende, Staatsreligion)
2.3 Reflexionskompetenz 8
2.3 Reflexionskompetenz 8
2.3 Reflexionskompetenz 8
3.1.3 Griechisch-römische Antike – Religion: Götterwelt (1)
3.1.3 Griechisch-römische Antike – Religion: Götterwelt (1)
3.1.3 Griechisch-römische Antike – Religion: Götterwelt (1)
ETH 3.1.6.1 Glaubensgrundsätze und
Achtung des Religiösen
ETH 3.1.6.1 Glaubensgrundsätze und
Achtung des Religiösen
ETH 3.1.6.1 Glaubensgrundsätze und
Achtung des Religiösen
REV 3.1.6 Kirche und Kirchen
REV 3.1.6 Kirche und Kirchen
REV 3.1.6 Kirche und Kirchen
REV 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
REV 3.1.7 Religionen und Weltanschau- REV 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
ungen
RRK 3.1.7 Religionen und Weltanschau- RRK 3.1.7 Religionen und Weltanschau- RRK 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
ungen
ungen
BTV Minderheitenschutz
(2) das Frankenreich als europäisches Großreich beschreiben
(Frankenreich: Kirche, Pfalz;
Papsttum, Kaisertum)
BTV Minderheitenschutz
BTV Minderheitenschutz
(2) die Teilung der Mittelmeerwelt
(2) das Frankenreich als europäibeschreiben sowie die Gründung
sches Großreich charakterisieren
des Frankenreichs und die Erund die Reichsidee beschreiben
neuerung der Reichsidee in ihrer
(Frankenreich: Kirche, ReiseköBedeutung erklären (Byzantininigtum; Papsttum, Kaisertum)
sches Reich, islamische Reiche,
Frankenreich: Missionierung,
Kirche, Reisekönigtum; Papsttum,
Kaisertum, Imperator)
3.1.3 Griechisch-römische Antike –
3.1.3 Griechisch-römische Antike – Herr- 3.1.3 Griechisch-römische Antike – HerrHerrschaft: Imperium Romanum, Kaiser- schaft: Imperium Romanum, Kaiserreich schaft: Imperium Romanum, Kaiserreich
reich (4)
(4)
(4)
(3) Fenster zur Welt: die Entstehung (3) Fenster zur Welt: die Entstehung (3) Fenster zur Welt: die Entstehung
und Ausbreitung des Islam sowie
und Ausbreitung des Islam sowie
und Ausbreitung des Islam beEinflüsse der islamischen Kultur
Einflüsse der islamischen Kultur
schreiben, das Aufeinander trefin Europa beschreiben (Islam,
in Europa beschreiben (Islam,
fen der abendländischen und der
Kultur: z. B. Lehnwort, WissenKultur: z. B. Lehnwort, Wissenmorgenländischen Kultur charakschaft)
schaft)
terisieren (Islam, Expansion, Vernetzung; Kultur: z. B. Lehnwort,
Wissenschaft, religiöse Vielfalt)
2.4 Orientierungskompetent 3
ETH 3.1.6.1 Glaubensgrundsätze und
Achtung des Religiösen
REV 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
RISL 3.1.4 Muhammad als Gesandter
RRK 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
BTV Formen interkulturellen und interreligiösen Dialogs
2.4 Orientierungskompetent 3
ETH 3.1.6.1 Glaubensgrundsätze und
Achtung des Religiösen
REV 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
RISL 3.1.4 Muhammad als Gesandter
RRK 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
BTV Formen interkulturellen und interreligiösen Dialogs
2.4 Orientierungskompetent 3
ETH 3.1.6.1 Glaubensgrundsätze und
Achtung des Religiösen
REV 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
RISL 3.1.4 Muhammad als Gesandter
RRK 3.1.7 Religionen und Weltanschauungen
BTV Formen interkulturellen und interreligiösen Dialogs
Übersicht über das Kapitel
Synopse zu den Bildungsplanbegriffen
Abschnitte/Seiten im Schülerbuch
Begriffe aus dem Bildungsplan
1. Auf den ersten Blick, S. 168 – 169
2. Das Christentum entsteht, S. 170 – 173
Monotheismus: Judentum, Christentum; Missionierung
3. Das Christentum wird Staatsreligion, S. 174 – 177
Konstantinische Wende, Staatsreligion
4. Das Römische Reich zerfällt, S. 178 – 179
Byzantinisches Reich
5. Neue Mächte im Westen, S. 180 – 181
Frankenreich, Kirche, Papsttum
6. Karl der Große wird römischer Kaiser, S. 182 – 185
Kaisertum, Imperator
Textquellen vergleichen, S. 184
7. Regieren aus dem Sattel, S. 186 – 187
Pfalz, Reisekönigtum
8. Einheit durch Wissen und Glauben, S. 188 – 189
Reisekönigtum, Wissenschaft, Missionierung
9. Der Islam – neue Religion und neues Machtzentrum,
S. 190 – 193
10. Der Islam und der Westen, S. 194 – 195
11. Abendland und Morgenland treffen aufeinander,
S. 196 – 199
12. Ein Blick zurück, S. 200 – 201
Islam, Expansion, Vernetzung, islamische
Reiche
Kultur: Lehnwort, Wissenschaft, religiöse
Vielfalt, Vernetzung
Kultur: Lehnwort, Wissenschaft, religiöse
Vielfalt, Vernetzung
Inhaltliche Einführung und Schwerpunktsetzung der thematischen Lerneinheiten
Thema des letzten Kapitels des Schülerbandes ist der Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter. Im Einzelnen geht es dabei um den Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion im Römischen
Reich, den Untergang des Weströmischen Reiches, den Aufstieg des Frankenreichs und das Aufkommen des Islam als dritte monotheistische Religion. In dieser Epoche kommen also zwei neue und einflussstarke Religionen auf: Christentum und Islam. Gleichzeitig verwandeln sich die Herrschaftsstrukturen. An die Stelle des den ganzen Mittelmeerraum um- spannenden Imperium Romanum treten drei
neue Herrschaftsräume: das Byzantinische Reich, das Frankenreich und die islamische Welt.
Das letzte Kapitel hat eine Scharnierfunktion zur Klasse 7, indem der Übergang von der Antike zum
Frühmittelalter beleuchtet wird. Anknüpfend an die Kenntnisse dieser Einheit, insbesondere zum Christentum und Franken- reich, können die Schülerinnen und Schüler dann in Klasse 7 direkt mit den Lebenswelten im Mittelalter einstei- gen. Der Islam wird in Klasse 7 bei den Kreuzzügen wieder eine Rolle
spielen.
1. Die Auftaktdoppelseiten entführen die Schülerinnen und Schüler mit einer Geschichtserzählung
über einen Medicus und einen Stoffhändler, die sich auf den Weg in die Pfalz Aachen machen, in
das Jahr 801 n. Chr. In der Geschichte werden viele Aspekte, die in dem Kapitel eine Rolle spielen,
angesprochen. Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihrer Kenntnisse zum Imperium Romanum Veränderungen entdecken, Fragen stellen und Hypothesen/Vermutungen formulieren.
2. Bei der zweiten Lerneinheit geht es um die Entstehung des Christentums. Die Schülerinnen und
Schüler lernen die Etappen der Ausbreitung des Christentums kennen und reflektieren über die
Gründe für den Erfolg der neuen Religion.
3. Beim dritten Thema steht der Aufstieg des Christentums zur Staatsreligion im Zentrum. Ausgehend von den Christenverfolgungen werden die Stufen des Aufstiegs der neuen Religion bis Konstantin und Theodosius verfolgt. Das Christentum wurde durch seine zentrale Stellung im Reich zum
entscheidenden Erbe des Imperium Romanum an die germanischen Nachfolgereiche und das
„christliche Mittelalter“. Die Schülerinnen und Schüler können die Bedeutung des Aufstiegs zur
Staatsreligion diskutieren und auch mit der Stellung der Religion im Staat heute vergleichen.
4. In der vierten Einheit werden die Gründe für den Zerfall des Römischen Reichs untersucht: die
Schwerpunktverlagerung des Reiches nach Osten, die Reichsteilungen, die Ansiedlung germanischer Stämme auf dem Gebiet des Imperium Romanum. Abschließend richten die Schülerinnen und
Schüler ihren Blick auf das „Erbe“ Roms und damit auf die Kontinuitätslinien, die für die folgenden
Entwicklungen bedeutsam waren.
5. Mit dem Untergang des Weströmischen Reiches traten Neue Mächte im Westen auf den Plan: der
Papst in Rom und das Frankenreich im Norden. Durch die Taufe Chlodwigs wurde das Abendland
katholisch und die Franken gingen eine folgenreiche Verbindung mit dem Bischof von Rom und der
katholischen Kirche ein. Die Schülerinnen und Schüler lernen damit in dieser thematischen Lerneinheit ein zentrales politisches Strukturelement des europäischen Mittelalters kennen.
6. Die Erhebung Karls des Großen zum Kaiser ist Thema der sechsten Einheit. Die Schülerinnen und
Schüler verfolgen den Machtwechsel von den Merowingern zu den Karolingern und schließlich die
Kaiserkrönung 800 n. Chr. In diesem Jahr entstand das mittelalterliche Kaisertum, das in veränderter
Form bis 1806 Bestand haben sollte. Die Kaiserkrönung ist eine gute Gelegenheit, die Methode der
Textarbeit, die im Kapitel zur griechischen Geschichte grundgelegt worden ist, weiterzuentwickeln.
So lernen die Schülerinnen und Schüler mit der Methode „Textquellen vergleichen“ unterschiedliche
Sichtweisen auf die Kaiserkrönung Karls kennen und erfahren erneut, wie sehr unsere Quellen über
die Vergangenheit durch die Perspektive derer geprägt sind, die sie abgefasst haben.
7./8. Die innere Struktur des Frankenreichs ist Thema der siebten und achten Einheit. Die Schülerinnen und Schüler können sich dieses Thema differenziert nach Schwierigkeit und thematischem
Schwerpunkt erarbeiten.
Die Orientierungsseiten zeigen, wie Karl der Große sein großes Reich nur mit Helfern regieren konnte und bei seinen Reisen von Pfalz zu Pfalz gleichsam „aus dem Sattel“ regierte. Anders als heute
gab es nur „Regierungssitze auf Zeit“.
Die Vertiefungsseiten konzentrieren sich auf die kulturellen Aspekte. Hier können die Schülerinnen
und Schüler erfahren, wie die innere Einheit des Frankenreichs durch „Wissen und Glauben“ gefördert werden sollte. Dieses Bestreben zeigt sich an der karolingischen Schriftreform, mit deren Buchstaben im Grunde genommen heute noch die Grundschüler schreiben lernen. Das zeigt sich aber
auch am Aspekt der Missionierung, einem Begriff, der vom Bildungsplan für das E-Niveau gefordert
wird. An dieser Stelle lässt sich gut über die Bedeutung von Religion für die Politik nachdenken und
am Beispiel der Zwangsbekehrung der Sachsen auch kontrovers diskutieren.
9. Im 7. Jahrhundert n. Chr. trat der Islam als neue Religion und neues Machtzentrum neben das
Christentum. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Ursprünge des Islam als dritte „abrahamitische Religion“ mit enger Verwandtschaft zu Judentum und Christentum kennen und verfolgen die
Ausbreitung der neuen Religion. Das islamische Reich entwickelte sich im Frühmittelalter zu einem
bedeutsamen und ausgedehnten Großreich, das vom Indus bis nach Spanien reichte.
10./11. Die zehnte und elfte Einheit behandeln das Zusammentreffen von Abendland und Morgenland. Die kurze Lerneinheit Ein rascher Blick erlaubt eine rasche Behandlung der Kernaspekte des
Zusammentreffens beider Kulturen. Im Atelier sind anregende Materialien zusammengestellt, die
über die Leistungen und Einflüsse der islamischen Kultur Auskunft geben: Lehnwörter aus dem Arabischen wie Schach oder Alkohol, das System der „arabischen“ Ziffern oder medizinische Geräte.
Die Schülerinnen und Schüler entdecken dabei die Fortschrittlichkeit der islamischen Kultur. So wurde z. B. Córdoba in Europa ein Zentrum der Wissenschaften und Künste, das Rom und erst recht natürlich Aachen in seiner Bedeutung weit überstieg. In einem zweiten kürzeren Teil des Ateliers können sich stärkere Schülerinnen und Schüler mit dem Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen auf der iberischen Halbinsel beschäftigen, wo – unter Vorherrschaft der muslimischen Eroberer
– religiöse Vielfalt möglich war.
12. Beendet wird die Unterrichtsreihe mit einem Blick zurück. Hier können die Schülerinnen und Schüler
ihr Wissen überprüfen, das Gelernte in einer Mindmap strukturieren und die Bedeutung der Übergangsepoche von der Spätantike zum Frühmittelalter abschließend beurteilen.
Vorschläge zur Sequenzplanung
Gesamtstundenanzahl: ca. 11 Stunden
a) Einzelstunden
1. Auf den ersten Blick – Geschichte erzählt: Warten auf den Kaiser
2. Das Christentum entsteht
3. Das Christentum wird Staatsreligion
4. Das Römische Reich zerfällt
5. Neue Mächte im Westen
6. Karl der Große wird römischer Kaiser (mit Methode Textvergleich)
7. Das Frankenreich: Regieren aus dem Sattel, Einheit durch Wissen und Glauben
(Differenzierungseinheit)
8. Der Islam – neue Religion und neues Machtzentrum
9. Abendland und Morgenland treffen aufeinander – Einführung und Erarbeitung
10. Abendland und Morgenland treffen aufeinander – Erarbeitung und Präsentation
11. Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren – Urteilen
b) Doppelstunden
Als Einzelstunde: Auf den ersten Blick – Geschichte erzählt: Warten auf den Kaiser
1. Das Christentum entsteht und wird Staatsreligion
2. Das Römische Reich zerfällt – Neue Mächte steigen auf
3. Karl der Große wird römischer Kaiser (mit Methode Textvergleich)
4. Das Frankenreich: Regieren aus dem Sattel, Einheit durch Wissen und Glauben (Differenzierungseinheit); Der Islam – neue Religion und neues Machtzentrum
5. Abendland und Morgenland treffen aufeinander
Als Einzelstunde: Ein Blick zurück: Wiederholen – Strukturieren – Urteilen
c) Offenes Lernarrangement
Nach einer ausführlichen Einführungsphase mit den Auftaktseiten 166 – 169 werden die wichtigsten
Themen des Kapitels festgehalten:
a) Christentum (2., 3.),
b) Untergang des Weströmischen Reiches und Aufstieg neuer Mächte – Dreiteilung der Mittelmeerwelt
(4., 5.),
c) Frankenreich (6., 7., 8.),
d) Islam (9., 10. oder/und 11.).
Diese Themenbereiche werden in arbeitsteiliger Gruppenarbeit, unterstützt durch die Arbeitsblätter zu
den Lerneinheiten, erarbeitet.
Anschließend werden die wichtigsten Inhalte präsentiert und für alle gemeinsam gesichert.
Ein Blick zurück bietet die Möglichkeit zur Überprüfung und zur abschließenden Reflexion.
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