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Reserve-Vortrag
Felix Hinz
Der aztekische Bund – ein Imperium?
Bei Ankunft der spanischen Conquistadoren unter Hernán Cortés 1519 umfasste der aztekische
Herrschaftsbereich große Teile des heutigen Zentralmexikos und traf lediglich im Osten und
Westen an natürliche Grenzen.
Bevor der Frage nachgegangen werden kann, wie diese Gebiete staatlich organisiert waren, ist in
einem ersten Teil des Vortrags zu klären, was unter dem Begriff „Azteken“ zu verstehen ist. Seit
den Olmeken (ab ca. 1000 v.Chr.) hatten sich im zentralmexikanischen Raum wiederholt Reiche
herausgebildet, die von nomadischen Zuzüglern aus dem Norden verdrängt und übernommen
wurden. Die gilt auch für die Nahua-Stämme, die im 13. Jh. die Tolteken politisch wie kulturell
beerbten. Verschiedene Nahua-Herrschaften, meist Stadtstaaten, schlossen Bünde, von denen
derjenige zwischen Tenochtitlán, Texcoco und Tlacopán als die „Azteken“ anzusprechen ist.
Ohne in einem zweiten Schritt auf die omnipräsente Staatsreligion mit ihrem markanten
Opferkult einzugehen, ist die sich hieraus ergebende Notwendigkeit nach zunehmend größeren
Tributeinnahmen nicht verständlich. Diese wiederum führte ab 1430 zur Expansion des
Dreibundes und zur Ausformung der kriegerischen und streng hierarchischen Gesellschaft, die
die Spanier im 16. Jh. in Tenochtitlán antrafen.
Abschließend wird gezeigt werden, inwiefern sich dieses Staatswesen – auch im Vergleich zu
anderen altamerikanischen Reichen – nur sehr bedingt als ein „Imperium“ begreifen lässt.
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