pdf Mexiko - Jörg Nädelin

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Alexander von Humboldt Primaria Sur Mexiko-Stadt
Die Seiten enthalten einige Schülerdrucke, die mit meiner Schuldruckerei während eines
dreitägigen Projekts entstanden sind und in der Schulzeitschrift des Col. Aleman Alexander
von Humboldt veröffentlicht wurden. In drei Projekttagen mit Kindern der Klassen 1 bis 6
widmeten wir uns der Kulturgeschichte der Indigenas. Die Götterfiguren der Olmeken, Zapoteken, Tolteken, Mixteken, Mayas, Totonaken und Azteken standen im Mittelpunkt unserer
Arbeit. Für die Kinder und Eltern war dies ein Eingehen auf ihre Kultur und die Resonanz war
außergewöhnlich. Viele Mexikaner haben spanische und indianische Vorfahren. Einige Bilddrucke wurden in der Zeitschrift Noticias Humboldt abgebildet.
Ein dreitägiges Projekt in der Primaria
Sur Tepepan. Xochimilco, Mexiko D.F.
Hier kam die Schuldruckerei auch zum
Einsatz mit Darstellungen von Gottheiten der mesoamerikanischen Kultur 1997. Geleitet wurde das Projekt
von Jörg Nädelin, unterstützt von
Gundula Nädelin.
Die beteiligten Schüler sind unten auf
der vorletzten Seite angeführt. Leider
ist es nicht mehr möglich, die Drucke
den „Künstlern“ zuzuordnen. Das
Deckblatt (oben) mit Queztalcoatl
wurde von Jorge Diaz-Henry (ganz
links auf dem Foto) gestaltet.
Ausstellung der Schülerarbeiten am
Ende der Projekttage.
Die Steinskulptur des Chac Mool (Götterbote) war von Veracruz, El Salvador, Chichen Itzá bis Tula verbreitet.
Chalchiuhtlicue, die Göttin der Gewässer, die Frau
des Regengotts. Fundort Teotihuacan.
Olmekische Gottheit
Regengott Tlaloc. Veracruz (olmekische Kultur)
Teotihuacan liegt nordöstlich von Mexiko-Stadt. Teotihuacan war zwischen 100 und 650 n. Chr. das dominierende kulturelle und wirtschaftliche Zentrum
Mesoamerikas. Die Stadt besaß bis zu 200.000 Einwohner und war zu ihrer Zeit die größte Stadt des
amerikanischen Kontinents. Um 750 wurde die Stadt
aus bisher ungeklärten Gründen aufgegeben.
Der Federschmuck des Queztal-Vogels wurde wegen seinen prachtvollen langen Schwanzfedern
gejagt, denn es war der Kopfschmuck der oberen Priesterklasse. Bei den Tolteken und später den
Azteken galt der Vogel als Gottheit Tlahuizcallpantecuhtli. Die Vögel wurden gefangen und wer einen
Quetzal tötete, wurde mit dem Tode bestraft.
In Tula, nördlich von Mexiko-Stadt, stehen die Kriegergötter der Tolteken. Die Tolteken
(von Nahuatl tolteca, „Bewohner von Tollán“) waren eine mesoamerikanische Kultur, die
zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert den größten Teil Zentralmexikos beherrschte. Die
Tolteken wanderten im neunten Jahrhundert in Zentralmexiko ein. Dort etablierten sie ihre
Stadt Tollán Xicocotitlán (Tula) als neue Führungsmacht, nachdem in den rund zweihundert
Jahren nach dem Untergang Teotihuacáns ein Machtvakuum geherrscht hatte. Möglicher
Grund für den Aufstieg ist die Erlangung der Kontrolle von bereits von Teotihuacán genutzten
Obidianvorkommen. Archäologische Funde können eine Besiedelung Tulas bis ins 11. Jahrhundert hinein bestätigen. Die Kultur der Tolteken scheint einen großen Teil Zentralmexikos
umfasst zu haben, jedoch ist in der Frage von Größe, Struktur, überhaupt der Existenz eines
toltekischen Reiches praktisch nicht gesichert. Die Kriegersäulen trugen einst das Dach des Palastes.
Die Zapoteken, oder auch Wolkenmenschen genannte, siedelten um 500. v.Chr. am Monte
Albán an. Sie gründeten eine Art Stadtstaat und lebten zwischen 200 – 900 n.Chr. in der
terrassenförmig angelegten Stadt. Bis zu 16.000 Menschen sollen dort gelebt haben. In der
Blütezeit der Zapoteken wurden Anregungen aus Teotihuacán aufgenommen und eigenständig weiterentwickelt. Auch das Ballspiel wurde von den Zapoteken gespielt. Wie die
meisten Bauwerke hatte auch das Ballspiel einen mythologischen Hintergrund. Die Spieler
symbolisierten die Sonne, den Wind und die Götter. Der Spielführer und manchmal auch die
gesamte Verlierermannschaft wurde den Göttern geopfert. Ihr Blut galt als besonders bevorzugtes Opfer für die Götter. In der Zeit zwischen 1000 und 1500 n.Chr. wurde die Zapoteken
aus ihrer Heimat vertrieben. Die Mixteken eroberten Monte Albán und siedelten selbst in
diesem Gebiet an.
Die Azteken (aztectl – jmd. der von Aztlán kommt) hatten eine Kultur, die erst ab dem 14. Jh.
historisch fassbar ist. Genau gesagt handelt es sich um die Bewohner von Tenochtitlán, der
Inselstadt im Texcoco-See. Sie bildeten zusammen mit den Städten Texcoco und Tlacopán
einen Dreierbund. Allmählich weiteten die Azteken ihren politischen militärischen Einfluss auf
die umliegenden Städte und Völker aus und machten sie tributpflichtig. Auf dem Höhepunkt
ihrer Macht kontrollierten sie weite Teile Zentralmexikos. Sie bezeichneten sich selbst als
Mexika. Neuere Ausgrabungen zeigen, dass auch zwischen 1100 und 1200 die aztekische
Kultur bereits existiert haben könnte. Aufgrund ihrer Aggressivität waren die Azteken bei ihren
Nachbarn verhasst. Die Ankunft der Spanier untern Hernán Cortez war für die Nachbarstämme
die Chance, der Herrschaft der Azteken zu entkommen. Nachdem Cortez einen zweiten Anlauf
mit der Vernichtung von Tenochtitlan, der aztekischen Insel-Hauptstadt, machte, waren
bereits gut 60% der Einwohner an der von den Europäern eingeschleppten Pockenepidemie
gestorben. Auf den Ruinen der Tempelstädte wurde Mexikos Hauptstadt errichtet. Der
Texcocosee verlandete zusehends, nachdem die Spanier Abflusskanäle gebaut hatten.
An der Südküste des Golfes von Mexiko legten Archäologen
Fundstätten einer der frühen Kulturen Mittelamerikas frei. Es
handelt sich um die Städte La Venta, San Lorenzo, Tres Zapotes und
Tenochtitlan. Wie sich dieses Volk genannt hat, weiß man nicht. Als
die Azteken 2.500 Jahre später diese Landschaft bewohnte,
nannten sie dieses Volk Huixtotin-Olmeken. Die Ursprünge dieser
Kultur stammen aus dem mexikanischen Hochland (Guerrero) und
reichen in die Zeit um 1500 v. Chr. zurück. Gegen 400 v. Chr.
wurden die letzten bedeutenden olmekischen Zentren zerstört.
Das Volk der Olmeken wurde zuletzt schrittweise durch die jüngere aufstrebende Mayakultur
verdrängt und bald komplett absorbiert.
In ihrer Blütezeit stellten die Maya eine mächtige Hochkultur dar. Doch hinter dieser Kultur
stehen verschiedene Völker mit mehr oder weniger eng verwandten Maya-Sprachen. Man
unterscheidet von Hochland-Maya in Chiapas und Guatemala und Tiefland-Maya auf der
Halbinsel Yucatán. Zur Zeit der Ankunft der Spanier Ende des 15. Jh. lagen die Zentren der
nachklassischen Maya-Kultur im Norden von Yucatán. Berühmt sind die Maya für den Anbau
von Mais, ihre Mathematik und für ihren hoch entwickelten Kalender. Es handelt sich um eine
Ideogrammschrift mit Bildsymbolen. Es war das einzige Schriftmedium in Amerika.
.
Olmekische Frauenfigur, gefertigt von Haidelinde Rosenbaum.
Zwei Köpfe der Olmeken. Oben rechts der Regengott der Zapoteken.
Text mit Bilddruck von Gerardo Fuentes
An dem Projekt waren Schüler von Klasse 2 bis 5 beteiligt:
Regina Barcia, Agustin Vazquez, Annie Schumacher, Eliud Urquidi, Christian
León Lenz, Adrián Romero, Héctor González, Diego Rosas Landa, Ricardo,
Gerardo Fuentes, Jorge Diaz-Henry, Haidelinde Rosenbaum.
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