Als Hebamme und Missionarin in Uganda Rundbrief 5 Februar 2017

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Als Hebamme und Missionarin in Uganda
Liebe Freunde, Beter, Spender und Ermutiger!
In diesem Brief habe ich mir etwas Besonderes einfallen lassen
(ich hoffe, dass in den vorherigen Berichten ebenfalls für euch
etwas neues dabei war…) Durch meinen Einsatz auf der
Schwangeren- und Neugeborenenstation, sowie die
Unterrichtsstunden bei einer einheimischen Sprachlehrerin konnte
ich tiefere Einblicke in die ugandischen Traditionen gewinnen.
Einige sind sehr interessant, andere eher abschreckend:
Rundbrief 5
Februar 2017
„Ich bin bei dir, spricht der
HERR, dass ich dir helfe.“
Jeremia 30,11
Sehr viele Kinder haben einen Nabelbruch (dies ist ein meist
bereits angeborener vorgewölbter Nabel – siehe Foto unten re.).
Vor allem auf dem Land wird folgende Tradition praktiziert: der
Onkel des Kindes muss mit seinem großen Zeh und etwas Druck
den Bruchsack zurück positionieren.
Es ist verbreitete Überzeugung, dass wenn der Nabelrest (das
Baby wird nach der Geburt von der Nabelschnur zwar getrennt,
aber das Überbleibsel fällt erst ein paar Tage später ab) das Kind
Bauchweh hat. Also wird vorsorglich eine bestimmte Frucht in
Wasser gekocht und der abgekühlte Sud auf den Nabel geträufelt.
Nur mit diesem Sud funktioniert es, dass das Kind kein
Bauchweh bekommt – steriles Wasser aus der Apotheke würde
nicht helfen.
Zu den Schwangerschaftsuntersuchungen wird jeder Frau
zumindest eine Ultraschalluntersuchung empfohlen. Einige
lehnen dies aber ab. Es gibt den Glauben, dass der Ultraschall
das Kind z.B. blind machen kann. Falls die Frau sich aber doch
dafür entscheidet und sogar das Geschlecht mit untersuchen
lässt, kann sie zu einem traditionellen Doktor gehen, der vorgibt,
das Geschlecht des Kindes ändern zu können. Es wird also mit
Okkultismus immer noch viel Geld verdient.
Die meisten Babys tragen um ihre Taille eine Perlenkette. Dies ist
nicht nur als Schmuck gedacht, sondern soll den Körper
„formen“, sodass das Gesäß besonders groß werden kann. Bei
manchen Kindern sind selbst um die Handgelenke und
Fußknöchel Bänder geknotet. Dadurch sollen Hautfalten
entstehen, denn in Uganda entsprechen eher kräftige Menschen
dem Schönheitsideal (da dies Reichtum vermittelt – wer reich ist,
kann sich genügend Essen leisten).
Erklärung zum unteren Bild:
So sehen in dem städtischen Krankenhaus die
Untersuchungsräume für die Schwangeren und
Neugeborenen aus. Geradeaus hat der Gynäkologe sein
Zimmer. Auf der rechten Seite der Räume warten die
Patienten. Beidseits geben Vorhänge Sichtschutz. Sobald
eine Schwangere fertig untersucht wurde und hinter dem
Vorhang hervorkommt, folgt die nächste Patientin. Täglich
werden 40-70 Schwangere untersucht, zusätzlich die Babys
zum Gesundheits- und Entwicklungscheck (jeden Donnerstag
sind es sogar um die 40 Kinder) und die Patientinnen zur
Familienplanung, die in der Regel ebenfalls von den
Hebammen durchgeführt wird.
Auf der Früh- und
Neugeborenenstation:
Rechts neben mir sieht man
die große Sauerstoffflasche,
die jedes Kind neben dem
Bett stehen hat. Wenn es auf
die Untersuchungsliege
muss, rollen die Schwestern
immer diese schwere
Flasche aufrecht hinterher,
ohne groß Rücksicht auf die
Lautstärke zu nehmen...
Monitore zur intensiveren
Überwachung gibt es nur
sporadisch und mit eher
unsicherer Ableitung.
Ich DANKE Jesus für die wertvolle Zeit während meines
Praktikums am Mengo-Hospital in Kampala. Ich konnte nicht nur
fachlich viel dazulernen, sondern auch mein Englisch lernen
sicherer anzuwenden, schöne Ausflüge an den Wochenenden
unternehmen, neue Freundschaften knüpfen und weiterhin eine
intensive Charakterschulung erleben.
Einsatzadresse:
Namutamba Health Centre, Sarah Werner, P.O.Box 6045,
Kampala, UGANDA
DMÄT e.V., Commerzbank Kreuztal
IBAN: DE39 4604 0033 0878 8788 00
BIC: COBADEFFXXX, Betreff: Einsatz Sarah Werner Uganda
Für die jährl. Spendenbescheinigung bitte Name und Adresse des
Überweisungsträgers bei jeder Spende mit angeben.
DMÄT, Auf der Buchdahl 9, D-57223 Kreuztal-Osthelden
Gebetsanliegen:
- Weisheit für gute Kommunikation und Einheit im deutschen
Team
- Ausdauer und Kraft für jeden Arbeitstag
- zunehmende Geburtenrate am Health Centre (es gibt bisher
immer noch viele Hausgeburten, da viele fälschlicherweise
glauben, dass Geburten in unserer Einrichtung sehr teuer sind)
„Ich will dich lehren und dir sagen, wie du leben sollst;
ich berate dich, nie verliere ich dich aus den Augen.“
Psalm 32, 8
Eure Sarah
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