Aktuell Posterolaterale Spondylodese (Bild: Haher TR, Merola AA. Surgical Techniques for the Spine. New York 2003. Thieme Medical Publishers, Inc.). Spinale Neurochirurgie Chaichana KL, Bydon M, Santiago-Dieppa DR et al. Risk of infection following posterior instrumented lumbar fusion for degenerative spine disease in 817 consecutive cases. J Neurosurg Spine 2014; 20: 45 – 52 Verschiedene Faktoren erhöhen das Infektionsrisiko nach instrumentierter lumbaler Spondylodese Die instrumentierte posteriore lumbale Spondylodese zur Behandlung des degenerativen Wirbelsäulensyndroms ist ein verbreiteter Eingriff mit steigenden Zahlen. Chaichana et al. untersuchten in ihrer Studie das Auftreten von postoperativen WirbelFaktoren zu identifizieren, die mit einem erhöhten Infektionsrisiko zusammenhingen. Chaichana et al. werteten für ihre retrospektive Studie an der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore, USA, die Daten von 817 konsekutiven adulten Patienten aus, die sich im Zeitraum von 1993 bis 2010 einer instrumentierten posterioren lumbalen Spondylodese wegen degenerativem Wirbelsäulensyndrom unterzogen hatten. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 56 Jahre, 373 (46 %) Patienten waren männlich. Die durchschnittlichen Zahlen der chirurgischen Segmente, versteiften Segmente und dekomprimierten Segmente waren 3, 3 und 2. Bei 10 Patienten (1 %) kam es zu einer Duraverletzung mit Liquorfistel. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus betrug 5 Tage. Die Folgeuntersuchungen erstreckten sich im Durchschnitt über Faktoren, die außerdem mit postoperativen Infektionen im Zu- 12 Monate. Während dieser Zeit entwickelten 37 (4,5 %) Patien- sammenhang standen, waren Vorhofflimmern, vorhergehende ten eine postoperative Wirbelsäuleninfektion, deren Diagnose Wirbelsäulenoperationen, Zahl der versteiften Segmente, peri- durchschnittlich nach 0,6 Monaten erfolgte. operative Infektionen der Harnwege und Liquorfistel. Bei 3 (8 %) der 37 Patienten war eine Materialentfernung Teil des ● Fazit Infektionsmanagements. Die übrigen Patienten konnten mit Die Autoren empfehlen bei der Behandlung von Risikopatienten einer Kombination aus Inzision und Drainage und/oder Gabe vermehrt Maßnahmen zur Infektionskontrolle zu ergreifen und von Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Kein Patient (0 %) den Krankenhausaufenthalt nach erfolgter Spondylodese so zeigte bei der letzten Folgeuntersuchung Anzeichen für eine rezi- kurz wie möglich zu halten. Sie kamen zu dem Schluss, dass divierende Infektion. eine erfolgreiche Behandlung von postoperativen Wirbelsäuleninfektionen nach instrumentierter lumbaler Spondylodese in Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass vorhergehende chirur- der großen Mehrheit der Fälle ohne Materialentfernung möglich gische Eingriffe an mehr als 3 Segmenten, hohes Patientenalter ist. Jedoch wird auch darauf hingewiesen, dass die Teststärke der und eine erhöhte Dauer des Krankenhausaufenthaltes das post- Studie zu gering ist, um sichere Aussagen über die Notwendig- operative Infektionsrisiko signifikant erhöhen. Zusätzlich hatten keit von Materialentfernung zur Infektionskontrolle treffen zu adipöse Patienten ein mehr als 5-fach und Diabetes mellitus-Pa- können. tienten ein mehr als 6-fach erhöhtes Risiko einer Infektion. Beim Patientenalter zeigte sich ein besonders deutlich erhöhtes Risiko ab 70 Jahren aufwärts. Die stationäre Behandlung ging ab 7 Tagen Aufenthalt mit einem besonders stark erhöhten Infektionsrisiko einher. Neurochirurgie Scan 3 ê 2014 ê Seiten: 175 – 176 ê DOI: 10.1055/s-0034-1377454 JJ Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. säuleninfektionen in dieser Patientenpopulation. Ihr Ziel war es,