24 Skalen und Scores 420 24.1.2 Klassifikation spinaler Wirbelkörpermetastasen nach dem Score-System von Tomita Weiterentwicklung des Systems nach Tokuhashi Punkte Prognostische Faktoren Viszerale Metastasen keine behandelbar nicht behandelbar Wachstum des Primärtumors langsam moderat schnell 1 2 4 Knochenmetastasen singulär oder isoliert multipel – Bewertung: Aus der Summe der Punkte für die drei einzelnen prognostischen Faktoren errechnet sich der prognostic score, aus dem sich die in der nachfolgenden Tabelle vorgeschlagenen Handlungsoptionen ergeben. Prognostic score 2 oder 3 4 oder 5 6 oder 7 8, 9 oder 10 Behandlungsziel lokale Langzeitkontrolle mittelfristige lokale Kontrolle lokale Kurzzeitkontrolle letzte Pflege innerhalb des ossären Kompartiments OP-Strategie ausgedehnte oder die Tumorgrenzen erreichende Exzision die Tumorgrenzen erreichende oder intraläsionale Exzision palliative Chirurgie supportive Maßnahmen außerhalb des ossären Kompartiments Typ 1 Wirbelkörper Typ 4 intraspinale, extradurale Ausdehnung Typ 2 Bogenwurzel Typ 5 paravertebrale Ausdehnung Typ 3 Wirbelkörper bis Lamina externa Typ 6 2–3 Wirbelkörper betreffend a b Weiterführende Literatur Boriani S, Chevalley F, Weinstain JN, et al. Chordoma of the spine above the sacrum. Spine 1996; 21: 1569–77. Mclain RF, Weinstein JN. Tumors of the spine. Semin Spine Surg 1990;2: 157–80. Tokuhashi Y, Matsuzaki H, Toriyama S, Kawano H, Ohsaka S. Scoring system for the preoperative evaluation of metastatic spine tumor prognosis. Spine 1990; 15(11): 1110–3. multipel Typ 7 c Tomita K, Kawahara N, Kobayashi T, Yoshida A, Murakami H, Akamaru T. Surgical strategy for spinal metastases. Spine 2001 Volume 26, Number 3, pp 298–306 Weinstein JN. Spine neoplasms. In: Weinstein SL (ed). The Pediatric Spine: Principles and Practice. New York: Raven Press 1994; 887– 916. 24.2 Degenerative Erkrankungen 421 24.1.3 Klassifikation spinaler Tumoren nach dem Weinstein-Boriani-Biagini-System A rechts links 12 Proc. spinosus 1 B 11 2 10 3 D Facies articularis superior Proc. transversus C E Pedikel 9 4 Weichteile Wirbelkörper 5 8 6 7 Der Wirbelköper wird in axialer Schichtung einerseits in 12 gleich große Stücke aufgeteilt, die kuchenartig im Uhrzeigersinn (nummeriert von 1–12) angeordnet sind, anderseits in 5 Schichten (A–E: Weichteil- bis intradurale Beteiligung). Danach lässt sich die Tumorausdehnung je nach Beteiligung der einzelnen Kompartimente erfassen und klassifizieren. 24.2 Weiterführende Literatur Boriani S, Chevalley F, Weinstein JN, Biagini R, Campanacci L, De Iure F, Piccill P. Chordoma of the spine above the sacrum: treatment and outcome in 21 cases. Spine 1996; 21(13): 1569–77. Weinstein JN, Hart R, Boriani S, Biagini R, Currier B. Spine tumors – surgical staging and clinical outcome: Application to giant cell tumors of the spine. Presented at the 21st International Society for the Study of the Lumbar Spine Annual Meeting, Seattle, Washington, June 21–25, 1994. Degenerative Erkrankungen 24.2.1 Definition der Osteoporose Es handelt sich um eine Erkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und die Verschlechterung (der Mikroarchitektur) des Knochengewebes charakterisiert ist; dies geht einher mit einer Steigerung der Knochenfragilität und einem sich daraus ergebenden erhöhten Frakturrisiko. • • Osteoporose: SD –2,5 oder weniger schwere Osteoporose: SD unter –2,5 mit Frakturen Der Schwellenwert beruht auf Erkenntnissen aus der Knochendichtemessung an der Wirbelsäule. Mit Osteodensitometrie wird nur (die Abnahme) des Knochenmineralgehalts gemessen; diese kann Ausdruck einer Osteoporose sein. ■ WHO-Definition der Beurteilung der Knochendichte • • (als BMD [bone mineral densitiy] oder BMC [bone mineral content]) im Vergleich zum mittleren Referenzkollektiv normal: innerhalb 1 Standardabweichung (SD) erniedrigte Knochenmasse (Osteopenie): zwischen SD –1 und –2,5 ■ Messwertinterpretation der Osteodensitometrie • T-Wert: Abweichung (als Standardabweichung) eines Messwertes vom Mittelwert eines geschlechtsgleichen Referenzkollektivs von 30-Jährigen (peak bone mass)