Stachelschwanzwaran

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Stachelschwanzwaran | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Stachelschwanzwaran
Varanus acanthurus
Auch wenn sie wie gefährliche, urzeitliche Reptilien aussehen:
Stachelschwanzwarane gelten als friedlich und gehören zu den bei uns
am häufigsten gehaltenen Waranen.
Aussehen
Der Stachelschwanzwaran gehört innerhalb der Familie der Warane zur
Untergattung der Odatria.
Er ist ein mittelgroßer Waran und wird inklusive Schwanz etwa 60 bis 80
Zentimeter lang. Er fällt vor allem durch seine dekorative Färbung und sein
Muster auf:
Der Rücken ist mit einem dunkelbraunen Netzmuster mit gelben Flecken
versehen.
Der Kopf ist braun gefärbt und besitzt ebenfalls unterschiedlich große
gelbe Flecken, die zum Nacken hin in gelbe Streifen übergehen.
Am Bauch ist der Stachelschwanzwaran beige bis weiß gefärbt.
Der Schwanz ist braun-gelb geringelt, rund und nur wenig seitlich
abgeflacht.
Er wird etwa 35 bis 55 Zentimeter lang - und
ist somit deutlich länger als Kopf und Körper.
Auf dem Schwanz befinden sich stachelartige Fortsätze. Daher kommt
auch der deutsche Name der Tiere.
Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch zwei
Stachelschuppen an der Schwanzbasis.
Heimat
Stachelschwanzwarane gibt es nur in Nord-, West- und Zentralaustralien und auf einigen Inseln, die vor
der australischen Nordküste liegen.
Lebensraum
Stachelschwanzwarane halten sich vor allem auf dem Boden in felsigen Gebieten und in Halbwüsten
auf. Dort finden sie in den Spalten zwischen den Felsen oder unter Steinplatten und in Höhlen Schutz.
Rassen und Arten
Es gibt insgesamt drei Unterarten des Stachelschwanzwarans.
Außerdem hat er zahlreiche Verwandte wie zum Beispiel den
Smaragdwaran, den Rostkopfwaran, den Schwanzstrichwaran, den
Trauerwaran, den Kurzschwanzwaran sowie den Zwergwaran.
Sie kommen alle in Australien, auf Neuguinea und auf einigen Inseln
zwischen diesen beiden Ländern vor.
Lebenserwartung
Wenn sie in Gefangenschaft gehalten werden, können Stachelschwanzwarane zehn Jahre alt oder
noch älter werden.
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Alltag
Den Tag verbringen Stachelschwanz-warane mit der Futtersuche.
Dazwischen nehmen sie ausgiebige Sonnenbäder auf den Felsen.
Nachts schlafen sie geschützt in Felsspalten oder Höhlen.
Ob die Tiere auch in der Natur gemeinsam in Kolonien oder alleine leben,
ist nicht genau bekannt.
Stachelschwanzwarane halten einmal im Jahr während des australischen
Winters eine Ruhephase ein. Sie dauert etwa ein bis zwei Monate. Während aus Australien
stammende Tiere meist auch bei uns ihre gewohnte Ruhezeit beibehalten, gewöhnen sich bei uns
gezüchtete Tiere meist an unsere Jahreszeiten.
Während der Ruhezeit sollte die Temperatur im Terrarium bei 14° C liegen. Am Ende der Ruhezeit wird
die Beleuchtungsdauer und Temperatur im Gehege erhöht und die Tiere beginnen wieder zu fressen.
Wie alle Reptilien häuten sich Stachelschwanzwarane regelmäßig, wenn
sie wachsen.
In einer mit feuchtem Moos gepolsterten Höhle können sich die Tiere
durch die höhere Luftfeuchtigkeit besser häuten.
Die Höhle dient den Tieren aber auch als als Versteck.
Freunde und Feinde
Wenn Stachelschwanzwarane sich von Feinden wie etwa Greifvögeln bedroht fühlen, verstecken sie
sich in Felsspalten. Dort verkeilen sie sich mit ihrem langen Schwanz und verschließen den Eingang
des Verstecks. So können sie von Feinden nicht herausgezogen werden.
Nachwuchs
Sind Stachelschwanzwarane in Paarungsstimmung, verfolgt das
Männchen das Weibchen und züngelt dabei ständig.
Bei der Paarung kann das Männchen ziemlich grob mit dem Weibchen
umgehen und dieses manchmal sogar verletzen.
Vier Wochen nach der Paarung wird das Weibchen immer dicker.
Schließlich legt es zwischen fünf und zwölf Eier ab, manchmal sogar 18.
Sie sind etwa zweieinhalb Zentimeter lang. Züchtet man die Tiere, werden die Eier bei 27° bis 30° C
ausgebrütet.
Nach etwa 120 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie sind gerade einmal sechs Zentimeter lang und
wiegen dreieinhalb Gramm. Mit etwa 15 Monaten werden sie geschlechtsreif.
Im Terrarium kann ein Stachelschwanzwaran-Weibchen zwei- bis dreimal im Jahr Eier legen.
Ernährung
Stachelschwanzwarane fressen vor allem Insekten wie Heuschrecken
und Käfer. Manchmal erbeuten sie aber auch andere kleine Echsen wie
etwa Eidechsen und sogar kleine Vögel.
Junge Stachelschwanzwarane werden im Terrarium mit Grillen und
Schaben gefüttert.
Ein spezielles Vitamin-Pulver sorgt dafür, dass sie ausreichend mit
Vitaminen und Mineralien versorgt werden. Zum Trinken brauchen die Tiere immer eine Schale mit
frischem Wasser.
Haltung
Stachelschwanzwarane gehören zu den am häufigsten bei uns gehaltenen Waranen, weil sie
meistens sehr friedlich sind.
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Oft werden ein Männchen und ein Weibchen gehalten. Manchmal aber
auch ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen.
Dann kann es allerdings während der Paarungszeit zu Streitereien
zwischen den Weibchen kommen. Männchen darf man nie zusammen
halten - sie vertragen sich nicht.
Pflegeplan
Weil Stachelschwanzwarane relativ groß werden und paarweise gehalten
werden sollten, brauchen sie ein ziemlich großes Terrarium.
Der Boden wird mit Sand eingestreut und mit Felsen dekoriert, zwischen
denen die Tiere umher klettern können. So fühlen sie sich sicher, weil sie
gut getarnt sind.
Stellt man mit feuchtem Sand ausgestreute Holzkästen ins Terrarium,
dann verstecken sich die Warane gern in ihnen. Außerdem legen sie dort auch ihre Eier ab.
Weil Stachelschwanzwarane aus sehr warmen Regionen stammen, muss das Terrarium auf über 30
°C aufgeheizt werden. Nachts sollte die Temperatur mindestens 22 °C betragen. Da die Tiere täglich
zehn bis zwölf Stunden lang Licht brauchen, muss man zusätzlich eine Lampe installieren.
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© Südw estrundfunk 2016
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