Energieberatung - Kompakt Projekt: Einfamilienhaus Eigentümer: Familie Interessiert Gebäude: Straße 1 55122 Mainz Berater: Bettina Grabs Erstellt am: 12.12.2012 WICHTIG!!!!!!! Damit Sie sehen können, wie eine Energieberatung-Kompakt aufgebaut sind und welchen Inhalt Sie erwarten können, habe ich die wichtigsten Ausschnitte einer vor kurzem erstellten Energieberatung zusammengefasst. Die farbig hinterlegten Bereiche im Inhaltsverzeichnis finden Sie in dieser Zusammenstellung, die Seitenzahlen wurden entsprechend angepasst. Das Prinzip des Aufbaus einer Energieberatung ist immer dasselbe. Die einzelnen Vorschläge und Maßnahmen werden jedoch für jedes Gebäude individuell – auch in Absprache mit Ihnen - zusammengestellt. Die vorliegende Inhaltsbeschreibung war für dieses spezielle Gebäude passend. Wichtig!!!!!! ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] Inhaltsverzeichnis: Seiten Einleitung Energieeinsparung Aufgabenstellung 3 Hinweis Aufnahme des Bestands Fotografien der Gebäudeaußenflächen baulicher und wärmetechnischer Zustand der Gebäudeteile 3-4 Wärmebrücken und Lüftungswärmeverluste Energiewerte 4 U-Werte der Bauteiltypen 4 Bewertung Gebäudehülle 5 Qualitätsabstufung der 7 wichtigsten Gebäudeteile 5 Heizanlage und Warmwasserversorgung 5 Vorschläge für Energiesparmaßnahmen Generelles 6 Dämmung der Außenwände 6-8 Austausch der Fenster, Fenstertüren 9 Dämmung der Kellerdecke Erneuerung der Eingangstür Weitere mögliche Dämmmaßnahmen typische Einsparraten Empfehlung 9 weitere Informationen zur energetischen Verbesserung Ihres Gebäudes Wärmebrücken und Schimmelgefahr Unkontrollierte Lüftungswärmeverluste Das Wohlbefinden Erneuerbare Energien Maßnahmen zur Verbesserung des Heizsystems Finanzierung und Fördermöglichkeiten Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 21 - 22 2 ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] Aufgabenstellung Sie besitzen ein freistehendes Wohnhaus, Baujahr 1968. Einige Sanierungsarbeiten stehen an, im Vorfeld möchten Sie sich über sinnvolle energetische Verbesserungen informieren. Ihre Fenster wurden zwischenzeitlich teilweise ausgetauscht, teilweise sind Sie noch von 1968 und teilweise defekt. Ein Austausch der alten Fenster ist geplant. Die Wände in diesen Bereichen sind im Winter sehr kalt, sie wurden seit 1968 nicht verändert. Durch eine Begehung Ihres Gebäudes wurde geprüft, welche energetischen Verbesserungsmaßnahmen sinnvoll sind. Die angesprochenen Punkte werden hier schriftlich zusammengefasst. Zusätzlich erhalten Sie Empfehlungen und weitere Informationen für energetische Verbesserungen Ihres Gebäudes. Aufnahme des Bestands baulicher und wärmetechnischer Zustand der einzelnen Gebäudeteile Außenwände Dachflächen Fenster Kellerdecke Kellerinnenwände Kellerboden Gebäudezustand gesamt Die Außenwände im Erdgeschoss bestehen aus 30 cm Mauerwerk, teilweise verputzt, teilweise verklinkert. Im Obergeschoss bestehen die Wände ebenfalls größtenteils aus 30 cm Mauerwerk, verputzt. Die Außenwände im Untergeschoss sind Mauerwerk oder Beton. Der wärmetechnischen Zustand von Außenwänden aus diesen Baujahren ist schlecht, sie sollten energetisch verbessert werden. An der Nord- und Ostseite des Gebäudes wurde vor 6 Jahren eine Perimeterdämmung an die Kellerwände gegen Erdreich von außen angebracht - hier ist davon auszugehen, dass die Dämmwerte durch die zusätzliche Dämmung gut sind. Bei einer Gebäudeaufstockung 1998 wurden die neuen Außenwände in Holzfachbauweise mit einem U-Wert von 0,21 W/m2K erstellt - ein sehr guter Wärmedämmwert, auch nach dem heutigen Stand der Technik. Das Dachgeschoss wurde mit der Gebäudeaufstockung 1998 neu ausgebaut, der U-Wert ist anhand der vorliegenden Unterlagen 0,17 W/m2K - sehr gut. Die Fenster sind teilweise Kunststofffenster von 1968 - diese Fenster sind größtenteils undicht und haben dem Baujahr entsprechend sehr schlechte Dämmwerte. Sie sollten erneuert werden. Die neueren Fenster, die durch die Gebäudeerweiterung eingesetzt wurden, sind von 1998. Diese Fenster selbst sind in einem guten Zustand. Die Fenster entsprechen zwar nicht der heutigen EnEV 2009, ein Austausch ist jedoch noch nicht notwendig. Als Kellerdecke wird eine typische Decke für das Baualter angenommen, eine Stahlbetondecke mit 2 cm Trittschalldämmung und Zementestrich, dem Baualter entsprechend schlecht. Die Wände, die den bewohnten Bereich (Räume und Treppe) von den Nebenräumen im Keller trennen, bilden die Trennung zwischen beheizt und unbeheizt. Die Dämmwerte von Innenwänden dieses Baualters sind schlecht, da in dieser Zeit noch normale Wandtypen (wie auch zwischen anderen Bereichen) als Trennung gewählt wurden. Der Kellerboden hat einen schlechten Dämmwert,dr Zustand differiert je nachdem, ob bereits eine Trittschalldämmung verwendet wurde oder nicht. das Haus ist von der Bausubstanz her in einem guten Zustand. Aus energetischer Sicht sind einzelne Bauteile schlecht und entsprechen nicht dem heutigen Standard. Eine energetische Sanierung dieser Bauteile ist empfehlenswert. Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 3 ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Bisherige wärmetechnische Investitionen Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] bei der Dachaufstockung 1998 wurden sehr gute Dämmwerte angenommen, so dass das Dach und die Außenwände der Aufstockung keine energetischen Verbesserungen benötigen an den Nord- und Südseiten des Hauses wurde vor 6 Jahren eine Perimeterdämmung an die Außenwand im Erdreich angebracht Energiewerte Um ein Gebäude energetisch beurteilen zu können ist es erforderlich, eine wärmeschutztechnische Einstufung der Gebäudehülle vorzunehmen. Dies bedeutet bei der Kompaktberatung, der Transmissionswärmeverlust der einzelnen Bauteile wird geschätzt. Die angenommenen UWerte entsprechen den typischen Werten für Gebäude aus dieser Zeit. Dieser Verlust wird als UWert bezeichnet. Je kleiner die Zahl und damit der Verlust, desto besser. Der angegebene maximal zulässige U-Wert bei EnEV 2009 bezieht sich auf den U-Wert bei Ersatz oder Erneuerung von Bauteilen. Dies bedeutet, dass ein Bauteil, sobald es saniert wird, diesen Wert erreichen muss. Hier gilt in der Regel außerdem, dass in Bereichen, in denen aus technischen Gründen die Dämmstoffdicke begrenzt ist, die Anforderungen als erfüllt gelten, wenn die nach anerkannten Regeln der Technik höchstmögliche Dämmstoffstärke mit einem Lambda-Wert von 0,04W/(m X K) erreicht wird. Bei Sanierungsmaßnahmen, auch für einzelne Bauteile, können Sie bei der KfW ein Darlehen beantragen (im Moment mit einem Zinssatz von 1%). Hierzu müssen Sie etwas bessere U-Werte erreichen, sie sind in der Spalte 'KfW-Förderung Einzelmaßnahmen' aufgeführt. Außerdem muss für das betreffende Bauteil eine U-Wert Berechnung von einem Energieberater erstellt werden. Eine Schätzung, wie es in diesem Bericht gemacht wurde, reicht nicht aus. In der folgenden Tabelle können Sie sehen, welche U-Werte die einzelnen Bauteile Ihres Gebäudes zur Zeit haben und welche nach der aktuellen EnEV und für eine KfW-Förderung für Einzelmaßnahmen gefordert werden: Bauteiltypen Ist U-Wert max. zul. U-Wert max. zul. U-Wert Ist-Zustand Bestand nach EnEV 2009 KfW-Förderung Einzelmaßnahmen Bewertung [W/m²K] [W/m²K] W/m²K] Außenwände 1,44 0,24 0,20 sehr schlecht Außenwände im Obergeschoss 0,21 0,24 0,20 gut Außenwände zum Erdreich 0,32 - 1,72 0,3 0,25 In Ordnung bis sehr schlecht Kellerdecke 0,94 0,3 0,25 schlecht Kellerboden/Sohlplatte 1,2 - 2,57 0,5 0,25 sehr schlecht Kellerinnenwände 1,6 - 2,21 0,3 0,25 sehr schlecht oberste Geschossdecke 2,3 0,24 0,14 sehr schlecht Dach 0,17 0,24 0,14 gut Fenster und Fenstertüren 1,3 - 2,8 1,3 0,95, Sonderverglasung 1,3 gut bis schlecht Hauseingangstür 2,5 2,9 1,3 gut Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 4 ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] Bewertung Gebäudehülle: Einige Bauteile liegen deutlich unter den Mindestanforderungen und sollten energetisch verbessert werden. Auffallend sind die U-Werte der Außenwände, der Fenster und der Kellerdecke. Schlechte U-Werte beeinflussen neben dem hohen Energieverbrauch auch die Wohnbehaglichkeit der Hausbewohner, da es bei großer Differenz zwischen der Oberflächentemperatur der Wand- bzw. Deckeninnenseite und der Körpertemperatur zu einer Strahlungswärmeabgabe des menschlichen Körpers kommt. In dieser Tabelle sind noch einmal die Bauteile mit den größten Flächen und damit auch mit den größten Transmissionswärmeverlusten aufgeführt. Anhand der Einstufungen können Sie sehen, welche Bauteile aus energetischer Sicht vorrangig zu sanieren sind: Die wichtigsten 7 Bauteile - energetische Qualitätsabstufung anhand der U-Werte - Sohlplatte Kellerdecke Außenwand Fenster, Tür 1,2 - 2,57 0,94 1,44 1,3 - 2,8 3,5 1,8 2,5 - 1,0 5,0 1,5 1,5 1,0 - 1,5 3,0 0,6 0,6 0,5 - 0,35 2,5 Oberste Geschossdecke Schrägdach Flachdach 2,3 3,5 1,0 0,6 KfW Anforderungen Einzelmaßnahmen 0,35 / 0,5 0,25 0,35 / 0,3 0,25 0,28 / 0,24 0,20 1,3 - 1,8/ 1,3 0,95 - 2,9 0,2 / 0,24 0,14 0,17 - 2,9 3,2 1,0 1,0 0,6 0,6 0,2 / 0,24 0,2 / 0,2 0,14 0,14 0,11 0,09 Bewertung - vorrangig zu sanieren dringend zu deutlich sanieren verbesserbar weiter verbesserbar gut sehr gut Bauteil U-Werte in W/m2K Ihr Gebäude (geschätzt) sehr kalt kalt kühl Stand Neubau / Sanierung Passivhausstandard 0,15 0,18 < 0,15 0,8 0,09 Heizungsanlage und Warmwasserversorgung Ihr Heizkessel von 1998 entspricht bereits der neueren Generation. Die Heiztechnik wurde in den letzten 13 Jahren zwar weiter optimiert, so dass ein neues Modell noch energiesparender arbeiten würde, der Abgasverlust könnte weiter sinken. Der aktuelle Heizkessel ist jedoch in Ordnung, es besteht kein Sanierungsbedarf. Als Trinkwassererwärmung nutzen Sie elektrische Durchlauferhitzer, die Sie in den letzten Jahren erneuert haben. Hier besteht kein Sanierungsbedarf. Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 5 ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] Vorschläge für Energiesparmaßnahmen Generelles: Bei einer energetisch optimierten Sanierung sollte auch die größere Behaglichkeit durch höhere Wandoberflächen- und angenehmere Fußbodentemperaturen und die geringeren Zugeffekte durch die neuen Verglasungen und Dämmmaßnahmen positiv angerechnet werden. Mit Sanierungsmaßnahmen geht also auch ein deutlich höherer Wohnkomfort einher, bei gleichzeitiger Verminderung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen. Durch den höheren Wohnkomfort, der unter anderem durch eine dichte Gebäudehülle entsteht, wird eine ausreichende Lüftung umso wichtiger – es sollte keine Öffnungen mehr geben, durch die unkontrolliert Luft entweicht. Der Einbau einer Lüftungsanlage ist in diesem Zusammenhang empfehlenswert. Energiepreise werden weiter steigen und damit Aufwand zu Nutzen positiv beeinflussen. Vor einer Sanierung sind die einzelnen Bauteile auf Ihre tatsächlichen Aufbau zu überprüfen, um für die Maßnahmen die passende Detailausführung nach den anerkannten Regeln der Baukunst planen zu können. Ebenso ist die Tragfähigkeit der einzelnen Bauteile im Hinblick auf die neuen Lasten der Dämmungen zu klären. Dämmung der Außenwände Die Dämmung der Außenwand von außen bietet sich vor allem dann an, wenn ohnehin Maßnahmen zur Erneuerung des Putzes oder des Anstriches anstehen. Im Vorfeld ist zu klären, ob die Wand ausreichend trocken und standsicher und der Außenputz genügend tragfähig ist. Gegebenenfalls müssen Nachbesserungen durchgeführt werden. Zu beachten ist, dass nach der geltenden Energieeinsparverordnung die Außenwände gedämmt werden müssen, wenn bei Wänden mit einem U-Wert größer als 0,90 W/(m²K) z.B. der Putz erneuert wird. Ebenso wird diese Maßnahme dringend empfohlen, wenn ein Fensteraustausch erfolgt. Sie wird in diesen Fällen nötig, um der Entstehung von Schimmelproblemen vorzubeugen. Auf jeden Fall sind bei der Sanierung der Außenwände die maximal zulässigen U-Werte der geltenden Energieeinsparverordnung einzuhalten. Eine Orientierung an den Richtwerten für das Niedrigenergiehaus ist zu empfehlen. Beschreibung Wärmedämmverbundsystem bedeutet, dass die gesamte Fassade auf Tragfähigkeit geprüft und gegebenenfalls ausgebessert und dann mit Wärmedämmplatten aus Polystyrol (=Styropor), Mineralwolle, Holzweichfaser, Kork oder Mineralschaum überarbeitet (Kleben und Dübeln) und ein Grundputz mit einem Armierungsgewebe sowie ein mineralischer Deckputz aufgebracht wird. Er muss den Anforderungen der Wärmeleitfähigkeit, Verhalten gegen Feuchtigkeit, Druck- und Zugfestigkeit sowie dem Brandverhalten genügen. Es sollten nur komplette, von der Bauaufsichtsbehörde zugelassene WDV-Systeme mit aufeinander abgestimmten Materialien zur Anwendung kommen. Eine sorgfältige Ausführung ist unerlässlich und sollte nur von Fachbetrieben vorgenommen werden. Wichtig die Dämmung muss bis an die Fenster - und Türlaibungen heran gearbeitet und dort wind- und schlagregendicht ausgeführt werden. Verwendet werden dazu Laibungsdämmplatten mit mind. 3cm Stärke und spezielle Anputzleisten, ggf. muss Putz in den Laibungen entfernt werden. Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 6 ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] Zur Vermeidung einer Kältebrücke im Deckenbereich sollte im Sockelbereich eine Perimeterdämmung mit den gleichen Dämmwerten wie die restliche Fassadendämmung angebracht werden, 80 cm unterhalb der Geländeoberkante. Aufgrund der hohen Kellerdecke ist eine kellerhohe Dämmung an der Außenseite vorzuziehen. Das WDVS soll zweimal mit geeigneten Fassadenfarben gestrichen werden. Achten Sie auch hier auf Diffusionsoffenheit. Die Qualität von Putz und Anstrich entscheidet über die Langlebigkeit der Konstruktion. Durch eine Außenwanddämmung wird die Wirkung baulicher Wärmebrücken z.B. durch durchlaufend betonierte Balkon/Terrassenplatten verschärft. Ein Rückbau und Ersatz solcher Elemente oder eine dämmtechnische Verbesserung dieser Konstruktionen ist deshalb wichtig. Durch die Anbringung der Wärmedämmung von außen 'verdickt' sich die Wand - im Vorfeld ist zu prüfen, ob der vorhandene Dachüberstand ausreicht. Sollte dies nicht der Fall sein, muss der Dachüberstand so geplant werden, dass die Wärmedämmung nicht übersteht. Weitere Vorteile Durch die Fassadendämmung erhöht sich die Oberflächentemperatur auf der Innenseite der Außenwände. Dadurch steigt die Behaglichkeit spürbar. Die Lufttemperaturen können ohne Komforteinbuße um etwa 1-2°C abgesenkt werden. Das ist der Gesundheit förderlich und vermindert die Energiekosten zusätzlich. Bei der Anbringung von Holzfaserdämmplatten sind im Vergleich zu Polystyrol-Hartschaumplatten der sommerliche Wärmeschutz, die Schalldämmung und eine Feuchte-Regulierungsfähigkeit besser. Bewertung Diese Maßnahme ist empfehlenswert, da durch die Außenwanddämmung im gesamten Haus die Behaglichkeit steigt, der Transmissionswärmeverlust verringert wird. Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 7 ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] In der Tabelle können Sie sehen, wie die typischen Werte der Außenwände der verschiedenen Bauzeiten sind und mit welchen Dämmstärken Sie welche Verbesserungen erreichen können: Bauzeit vor 1918 vor 1918 Dämmung mit einer Wärmeleitstufe (WLS) von 035 Bestands-U-Werte von-bis gemittelt Dämmstärke in cm 0 12 14 16 20 25 1,85 - 2,48 2,17 0,26 0,22 0,20 0,16 0,13 1,4 - 1,8 1,60 0,25 0,22 0,19 0,16 0,13 Vollziegelmauerwerk, zweischaliges Ziegel-mauerwerk mit Luftschicht 1919 - 1948 1,5 - 1,7 1,60 0,25 0,22 0,19 0,16 0,13 Bimsvollsteine, Ziegelsplittoder Bimshohlblocksteine, Gitterziegel 1949 - 1957 0,93 - 1,44 1,19 0,23 0,21 0,18 0,15 0,13 Ziegelsplitt- oder Bimshohlblocksteine, Gitterziegel, Holzspansteine verfüllt 1958 - 1968 1,16 - 1,44 1,30 0,24 0,21 0,19 0,15 0,13 0,8 - 1,36 1,08 0,23 0,20 0,18 0,15 0,12 0,40 0,40 0,17 0,15 0,14 0,12 0,10 0,7 - 0,8 0,75 0,21 0,19 0,17 0,14 0,12 0,6 - 0,68 0,64 0,20 0,18 0,16 0,14 0,11 Wand-U-Werte in W/m²K Eichenfachwerk Vollziegelmauerwerk Hochlochziegel, Gitterziegel, 1969 - 1978 Kalksandlochsteine mit Dämmputz 1969 - 1978 Holzständerwand Hochlochziegel, Porenbe1979 - 1983 tonsteine Leichthochlochziegel, Porenbetonsteine, Holzspansteine-verfüllt 1984 - 1994 Legende: sehr kalt kalt kühl entspricht den Anforderungen der EnEV 2009 gut - entspricht den Anforderungen der KfW zur Förderung von Einzelmaßnahmen sehr gut - Passivhausstandard Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 8 ARCHITEKTIN (FH) - ENERGIEBERATERIN Bettina Grabs Eichendorffstr. 6 Tel. 06131- 671 669 Fax. 06131 - 212 516 55122 Mainz eMail: [email protected] Austausch der Fenster und Fenstertüren Einige Fenster sind von 1968. Ein Austausch sollte stattfinden. Die Fenstermodernisierung sollte möglichst mit der Verbesserung des AußenwandWärmedämmstandards einhergehen. Sonst besteht die Gefahr von Kondensatniederschlag an den Innenflächen der Außenwand und unter Umständen (z.B. ungünstige Lüftungsbedingungen) Schimmelbildung und Bauschäden. Wird die Fassade gedämmt, so sollten die Blendrahmen weitest möglich überdämmt werden oder in der Dämmebene montiert sein. Ebenso muss auf Luftdichtigkeit der Rahmenanschlüsse zur Außenwand geachtet werden. Beschreibung Die vorhandenen Fenster werden ausgebaut und neue Fenster gesetzt. Zur Auswahl stehen Holzfenster, Holz- Alu- Fenster und Kunststofffenster verschiedenster optischer und technischer Qualität. Achten Sie auf Stabilität und einen niedrigen Uf-Wert < 1,5 W/ m²K. Wählen Sie Wärmeschutzglas mit einem Ug-Wert < 1,1 W/m²K. Anschließend erfolgt der Einbau neuer Fensterbleche und ggf. neuer Rollladenkastendeckel. Wählen Sie nur Wärmeschutzgläser, sog. Isoliergläser sind nicht beschichtet und bieten deshalb keine ausreichenden Werte. Sehr empfehlenswert sind Scheiben mit einem Randverbund aus Edelstahl oder Kunststoff („warme Kante“). Gegenüber den herkömmlichen Scheiben mit AluRandverbund erreichen Sie einen um ca.10% besseren Wärmeschutz und helfen den Kondensatanfall am Scheibenrand wesentlich zu vermindern, da diese kritische Stelle deutlich entschärft wird. Fenstersprossen verschlechtern den U-Wert (je nach Ausführung). Mit dem Austausch der Fenster und einer Außendämmung müssen in der Regel auch die Fensterbänke erneuert werden. RAL- Montage ist im Neubau verpflichtend, bei Fensteraustausch unbedingt empfehlenswert. Damit ist eine durchlaufende äußere Winddichtung und eine innere durchlaufende Luftdichtung gemeint. Beachten Sie bitte, dass nur bei RAL- montierten Fenstern die unangenehmen Zugerscheinungen ganz vermieden und Feuchtigkeitsschäden im Bereich des Fensteranschlusses ausgeschlossen werden können. Ihr Fachbetrieb hilft Ihnen bei der Auswahl des bei Ihnen passenden Verfahrens. Jedenfalls gilt: Montageschaum ist weder luft- noch winddicht und eine dreiecksförmige Versiegelung der Putzanschlussfuge mit spritzbarem Dichtstoff ist keine dauerhafte Lösung. Zur Verfügung stehen u.a. Anputzleisten, überputzbare Klebebänder und Kompribänder (vorkomprimierte Dichtungsbänder). Weitere Vorteile Durch diese Maßnahme erhöht sich die Oberflächentemperatur auf der Innenseite der Fenster. Dadurch steigt die Behaglichkeit auch in Fensternähe. Unkontrollierte Lüftungswärmeverluste durch evtl. vorhandene Undichtigkeiten, verbunden mit Zugerscheinungen, wären beseitigt. Bewertung Die Maßnahme ist empfehlenswert und sollte zusammen mit einer Dämmung der Außenfassade durchgeführt werden. Empfehlung: Wir empfehlen Ihnen vorrangig die Dämmung der Außenwände, den Austausch der alten Fenster und die Dämmung der Kellerdecke. Bezogen auf die typischen Einsparraten können Sie dadurch 36 %, in Ihrem Fall ca 21% Ihrer Heizenergie einsparen. Die geringere Einsparung ergibt sich daraus, dass durch die Aufstockung bereits Teile der Außenwand und auch einige Fenster in einem guten Zustand sind, und auch die Kellerdecke nur zu einem Teil an Nebenräume grenzt. Wohnhaus Familie Interessiert – Straße 1 in 55122 Mainz 9