Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1796) Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Zwei bedeutende Werke der Kirchenmusik sowie eine nicht minder eindrucksvolle Sinfonie stehen auf dem Programm des heutigen Abends: Die Vertonung des „Miserere“ von Jan Dismas Zelenka, die g-MollSinfonie KV 183 sowie das „Requiem“ KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart. Während Zelenka den Bußpsalm „Miserere mei“ gleichsam als Aufschrei der Reue komponiert hat, steht in Mozarts Requiem die Fürbitte für die Verstorbenen im Vordergrund. Dass sich beide Werke trotz ihrer Verschiedenheit substantiell ergänzen, verdanken sie vor allem jener zentralen Glaubensaussage, auf die sich beide Vertonungen beziehen: der Überzeugung nämlich, dass mit der bittenden Zuwendung zu Gott auch die Hoffnung auf Gnade und Erlösung des Individuums verbunden sei. Obwohl beide Werke für einen liturgischen Rahmen geschrieben wurden (Fastenandacht bzw. Totenmesse), gehen sie in ihrer kompositorischen Gestaltung weit darüber hinaus. Daher vermag uns die höchst individuelle künstlerische Auseinandersetzung mit den Fragen nach Erlösung, Tod und Ewigkeit noch heute unmittelbar zu berühren, obwohl wir in einer vollkommen anderen Zeit und unter völlig anderen gesellschaftlichen Bedingungen leben als Zelenka oder Mozart. Das „Miserere“ des böhmischen Komponisten Jan Dismas Zelenka ist ein kontrastreiches und außergewöhnliches Stück. Den äußeren Rahmen der für die Karwoche des Jahres 1738 entstandenen Kantate bilden zwei Chorsätze, in denen nur der Anfangsvers „Miserere mei, Deus“ deklamiert wird. Über drängenden Rhythmen und dissonanten Klängen entfaltet der Chor dort einen Klagegesang von großer Eindringlichkeit. Der komplette Text des Psalms selbst erscheint dann im zweiten der insgesamt fünf Sätze; ihm schließt sich das über zwei Sätze verteilte „Gloria Patri“ an. Besondere Beachtung verdient dabei Zelenkas Idee, bei der Komposition des „Miserere“ auf eine rund 100 Jahre alte Vorlage, nämlich auf ein Orgel-Ricercar von Girolamo Frescobaldi zurückzugreifen. Es ist kaum zu glauben, dass Mozarts g-Moll-Sinfonie das Werk eines Siebzehnjährigen ist. Kein Auftrag, keine äußere Verpflichtung stand hinter dieser Komposition, die geradezu wie ein Naturereignis in die Welt der konventionellen Gesellschaftskunst einbrach. Vielmehr ging es bei der Arbeit an jener Sinfonie um die subjektive künstlerische Auseinandersetzung mit der speziellen Lebenssituation, 2 Jan Dismas Zelenka (1679 – 1745) Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll wie sie sich dem jungen Komponisten Ende 1773 darbot. Darüber hinaus stellte das Werk aber auch einen Reflex auf den modernen Zeitstil dar, den Mozart in Wien kennengelernt hatte. Dort wurden etliche in Moll gehaltene Sinfonien (Haydn, Vanhal etc.) aufgeführt, die sich durch einen konsequent dramatischen Ausdruck auszeichneten und als Parallele zur literarischen Sturm- und Drangbewegung gedeutet wurden. Dass Mozart nun seine individuelle Ausdrucksweise in Gestik, Figuration und dramatischer Grundstimmung im Geiste des musikalischen Sturm und Drang erweiterte, hat viele Mozart-Biographen dazu bewogen, in der Sinfonie KV 183 das Schlüsselwerk für die nun zur Vollendung gelangte Meisterschaft des Komponisten zu sehen. Sein Requiem KV 626 hat Wolfgang Amadeus Mozarts als Fragment hinterlassen. Die Vollendung der Partitur lag nach Mozarts Tod im Dezember 1791 vor allem in den Händen seines Schülers Franz Xaver Süßmayr, der sich freilich auf etliche Skizzen und Entwürfe Mozarts stützen konnte. Obgleich nicht geklärt werden kann, wie hoch Süßmayrs kompositorische Eigenleistung war, wird das Requiem dennoch als fertig ausgeführte Komposition Mozarts wahrgenommen. Für die Neue Mozartausgabe wurde die Süßmayr-Fassung des Requiems von dem Münchener Musikprofessor Franz Beyer überarbeitet und mit einer an Mozarts Klangbild orientierten Instrumentierung 1971 neu herausgegeben. Einerseits kommen hierbei im klanglich aufgelockerten Bläsersatz vor allem die Posaunen selbstständiger zur Geltung, andererseits können die Bassethornstimmen alternativ auch durch Klarinetten ausgeführt werden - in dieser Fassung wird das Requiem am heutigen Abend aufgeführt. Sowohl die Chorsätze als auch die Solopartien sind überwiegend kontrapunktisch gearbeitet. Dabei ließ sich Mozart von der kirchenmusikalischen Tradition des Barock inspirieren und verband im Requiem die Polyphonie der alten Musik mit modernen sinfonischen Satztechniken. So entstand ein Werk, dessen Spiritualität und Ausdruckstiefe uns bis heute anrührt. Um es mit E.T.A. Hoffmann poetisch auszudrücken: „Wer wird nicht von der glühendsten Andacht, von der heiligsten Verzückung ergriffen, die daraus hervorstrahlt?“ Lorenz Jensen 3 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Der 51. Psalm (nach griechischer Zählung der 50.) gehört in die Reihe der sieben Bußpsalmen. Aufgrund des Anfangs der Miserere mei, Deus (auf deutsch „Gott, sei mir gnädig“) wird der Psalm oft „Miserere Mei“ oder einfach „Miserere“ genannt. Miserere I Adagio Miserere mei, Deus! *1) Gott, sei mir gnädig ! 2. Miserere II Andante ma non troppo Miserere mei Deus secundum magnam misericordiam tuam. Et secundum multitudinem miserationum tuarum dele iniquitatem meam. Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Amplius multum lava me ab iniquitate mea et a peccato meo munda me. Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde; Quoniam iniquitatem meam ego cognosco: et peccatum meum contra me est semper. Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein habe ich gesündigt Tibi soli peccavi et malum coram te und übel vor dir getan, auf dass du Recht feci ut justificeris in sermonibus tuis behaltest in deinen Worten und rein et vincas cum judicaris. dastehst, wenn du richtest. Ecce enim in iniquitatibus conceptus sum et in peccatis meis concepit me mater mea. Ecce enim veritatem dilexisti. Ecce enim: incerta et occulta sapientiae tuae manifestasti mihi. Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Siehe, dir gefällt Wahrheit, die im Verborgenen liegt, und im Geheimen tust du mir Weisheit kund. *1 ) Übersetzung: www. die-bibel.de/online-bibeln/luther-bibel-1984/bibeltext 4 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Asparges me hysopo et mundabor Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein lavabis me et super nivem werde; wasche mich, dass ich dealbabor. schneeweiß werde. Auditui meo dabis gaudium et laetitiam et exsultabunt ossa humiliata. Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Averte faciem tuam a peccatis meis Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden et omnes iniquitates meas dele. und tilge alle meine Missetat. Cor mundum crea in me, Deus et spiritum rectum innova in visceribus meis. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Ne projicias me a facie tua et spiritum sanctum tuum ne auferas a me. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Redde mihi laetitiam salutaris tui et spiritu principali confirma me. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus. Docebo iniquos vias tuas et impii ad te convertentur. Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren. Libera me de sanguinibus Deus, Deus salutis meae et exsultabit lingua mea justitiam tuam. Domine labia mea aperies et os meum annuntiabit laudem tuam. Errette mich von Blutschuld, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. Herr, tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige. 5 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Quoniam si voluisses sacrificium, dedissem utique. Holocaustis non delectaberis. Sacrificium Deo spiritus contribulatus: cor contritum et humiliatum Deus non dispicies Denn Schlachtopfer willst du nicht, ich wollte sie dir sonst geben, und Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Benigne fac Domine in bona voluntate tua Sion et aedificentur muri Jerusalem. Tu wohl an Zion nach deiner Gnade, baue die Mauern zu Jerusalem. Dann werden dir gefallen rechte Opfer, Tunc acceptabis sacrificium justitiae Brandopfer und Ganzopfer; oblationes et holocausta tunc dann wird man Stiere auf deinem Altar inponent super altare tuum vitulos opfern. 3. Gloria Patri I Larghetto ma non troppo Gloria Patri et filio et spiritui sancto 4. Gloria Patri II largo, adagio Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist ..... 5. Sicut erat andante ma non troppo Sicut erat in principio, et nunc et semper, et in saecula saeculorum. Amen Miserere mei Deus. Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Gott, sei mir gnädig. 6. Miserere III adagio Miserere me, Deus. Gott, sei mir gnädig. 6 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll W.A. Mozart Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183 Allegro con brio Andante Menuetto Allegro W.A. Mozart Requiem d-Moll I. Introitus - Requiem Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Te decet hymnus, Deus, in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet dona eis requiem aeternam. *2) Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr: und das ewige Licht leuchte ihnen. Gott, dir gebührt ein Loblied in Sion, dir erfülle man sein Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet; zu Dir kommt alles Fleisch. Gib ihnen die ewige Ruhe II. Kyrie Kyrie eleison, Christe eleison. Herr, erbarme Dich unser, Christus, erbarme Dich unser. III. Sequenz 1. Dies ireae Dies irae dies illa, Solvet saeclum in favilla: Teste David cum Sibylla. Quantus tremor est futurus, Quando iudex est venturus, Cuncta stricte discussurus! Tag der Rache, Tag der Sünden, Wird das Weltall sich entzünden, wie Sibyll und David künden. Welch ein Graus wird sein und Zagen, wenn der Richter kommt, mit Fragen Streng zu prüfen alle Klagen! 2. Tuba mirum Tuba mirum spargens sonum per sepulcra regionum, coget omnes ante thronum. Mors stupebit et natura, cum resurget creatura, judicanti responsura. Laut wird die Posaune klingen, durch der Erde Gräber dringen, alle hin zum Throne zwingen. Schaudernd sehen Tod und Leben sich die Kreatur erheben, Rechenschaft dem Herrn zu geben. *2) Übersetzung: Klavierauszug von FRANZ BEYER, Edition Kunzelmann. 7 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Liber scriptus proferetur, in quo totum continetur, unde mundus judicetur. Judes ergo cum sedebit, quidquid latet apparebit: nil inultum remanebit. Quid sum miser tunc dicturus? Quem patronum rogaturus, cum vix Justus sit securus? Und ein Buch wird aufgeschlagen, treu darin ist eingetragen jede Schuld aus Erdentagen. Sitzt der Richter dann zu richten, wird sich das Verborgne lichten: nichts kann vor der Strafe flüchten. Weh, was werd ich Armer sagen, welchen Anwalt mir erfragen, wenn Gerechte selbst verzagen? 3. Rex traemendae Rex tremendae majestatis, qui salvandos salvas gratis, salva me, fons pietatis. König schrecklicher Gewalten, Frei ist Deiner Gnade Schalten: Gnadenquell, lass Gnade walten! 4. Recordare Recordare Jesu pie, quod sum causa tuae viae: ne me perdas illa die. Quaerens me, sedisti lassus: redemisti crucem passus: Tantus labor non sit cassus. Juste judex ultionis, donum fac remissionis, ante diem rationis. Ingemisco, tamquam reus: Culpa rubet vultus meus: Supplicanti parce Deus. Qui Mariam absolvisti, et latronem exaudisti, mihi quoque spem dedisti. Preces meae non sunt dignae: Sed tu bonus fac benigne, Ne perenni cremer igne. Inter oves locum praesta, et ab haedis me sequestra, statuens in parte dextra. Milder Jesus, wollst erwägen, dass Du kamest meinetwegen, schleudre mir nicht Fluch entgegen. Bist mich suchend müd gegangen, mir zum Heil am Kreuz gehangen, mög dies Mühn zum Ziel gelangen. Richter Du gerechter Rache, Nachsicht üb in meiner Sache eh ich zum Gericht erwache. Seufzend steh ich schuldbefangen, Schamrot glühen meine Wangen, lass mein Bitten Gnad erlangen. Hast vergeben einst Marien, hast dem Schächer dann verziehen, hast auch Hoffnung mir verliehen. Wenig gilt vor Dir mein Flehen; doch aus Gnade lass geschehen, dass ich mög der Höll entgehen. Bei den Schafen gib mir Weide, von der Böcke Schar mich scheide, stell mich auf die rechte Seite. 8 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll 5. Confutatis Confutatis maledictis, flammis acribus addictis, voca me cum benedictis. Oro supplex et acclinis, cor contritum quasi cinis: gere curam mei finis. Wird die Hölle ohne Schonung den Verdammten zur Belohnung, ruf mich zu der Sel’gen Wohnung. Schuldgebeugt zu Dir ich schreie, tief zerknirscht in Herzensreue, sel’ges Ende mir verleihe. 6. Lacrimosa Lacrimosa dies illa, qua resurget ex favilla. Judicandus homo reus: Huic ergo parce Deus. Pie Jesu Domine, dona eis requiem. Amen. Tag der Tränen, Tag der Wehen, da vom Grabe wird erstehen zum Gericht der Mensch voll Sünden; lass ihn, Gott, Erbarmen finden. Milder Jesus, Herrscher du, schenk den Toten ew’ge Ruh. Amen IV. Offertorium 1. Domine Jesu O Domine Jesu Christe, rex gloriae, libera animas omnium fidelium defunctorum de poenis inferni, et de profundo lacu, de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus ne cadant in obscurum. Sed signifer sanctus Michael repreaesentet eas in lucem sanctam: Quam olim Abrahae promisisti et semini ejus . O Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, bewahre die Seelen aller verstorbenen Gläubigen vor den Qualen der Hölle und vor den Tiefen der Unterwelt und dem Rachen des Löwen, dass die Hölle sie nicht verschlinge, dass sie nicht hinabstürzen in die Finsternis. Sondern geleite sie Sankt Michael, der Bannerträger, in das heilige Licht: das du einst dem Abraham und dessen Nachkommen verheißen hast. 2. Hostias Hostias et preces tibi Domine laudis offerimus; tu suscipe pro animabus illis, quarum hodie memoriam facimus; fac eas, Domine, de morte transire ad vitam: Quam olim Abrahae promisisti et semini eius. Opfergaben und Gebete bringen wir dir zum Lobe dir dar, Herr; nimm sie an für jene Seelen, derer wir heute gedenken. Gib, Herr, dass sie vom Tode hinübergehen zum Leben, das du einst dem Abraham und dessen Nachkommen verheißen hast. 9 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll V. Sanctus Sanctus, sanctus, sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen. Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. VI. Benedictus Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe. VII. Agnus Dei Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, Lamm Gottes, du nimmst hinweg die dona eis requiem sempiternam. die Sünden der Welt, gib ihnen Ruhe. VIII. Communio, Lux aeterna Lux aeterna luceat eis, Domine, cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es. Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis. Cum Sactis tuis in aeternum: Quia pius es. Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr, bei deinen Heiligen, in Ewigkeit, denn du bist mild. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen. Bei deinen Heiligen in Ewigkeit: denn du bist mild. 10 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll KS. Heike Wittlieb - Sopran www.wittlieb.de wurde in Dortmund geboren und studierte Gesang an der Folkwang Hochschule Essen bei KS Rita Streich und an der Musikhochschule Dortmund bei KS Elisabeth Lachmann. Ihr erstes Engagement führte sie in die Schweiz an das Stadttheater Luzern. Anschließend war sie fünf Jahre lang Mitglied des Ensembles der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Seit 1996 ist sie an der Oper Kiel engagiert. Als lyrische Koloratursopranistin war sie hier in vielen wichtigen Rollen ihres Fachs zu hören und u.a. in der Uraufführung Die Weisse Fürstin des ungarischen Komponisten Márton Illés zu erleben. In der Spielzeit 2011/12 begeisterte sie das Kieler Publikum auch als Titelheldin von Jerry Hermans Hello, Dolly! und konnte sich zudem in Ba- BaBanküberfall und Franz Wittenbrinks Erfolgsrenner Sekretärinnen höchst erfolgreich von einer ganz anderen Seite präsentieren. Zahlreiche Gastspiele führten Ks. Heike Wittlieb z.B. an das Aalto-Theater Essen, das Musiktheater Gelsenkirchen, das Niedersächsische Staatstheater Hannover und an das Staatstheater Braunschweig. 1999 debütierte sie bei den Seefestspielen Mörbisch als Annina in Eine Nacht in Venedig von Johann Strauß. Von dieser Produktion ist auch eine CD erschienen. Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin pflegt die Sopranistin ein vielfältiges Konzert- und Liedrepertoire, das vom Barock bis zur Moderne reicht. Hierbei gilt ihre besondere Liebe gleichermaßen dem klassischen Lied wie der Alten Musik – eine Leidenschaft, die das Gründungsmitglied des Barockensembles ClarinoBelcanto in den Barockopern Ottone in Villa von Vivaldi und Platée von Rameau als Caio bzw. Amor/La Folie auch auf der Bühne ausleben durfte. Im April 2012 wurde ihr von Stadtpräsidentin Cathy Kietzer der Titel Kammersängerin der Landeshauptstadt Kiel verliehen. In dieser Spielzeit singt sie in Kiel u.a. die Wellgunde im Rheingold und die Eurydice in Glucks Orpheus und Eurydike. 11 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Anne Beke Sontag - Mezzosopran www.annebekesontag.de Die aus Schleswig-Holstein stammende Altistin studierte als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes Schulmusik und Germanistik. Nach Abschluss des Referendariats für das höhere Lehramt folgte ein Aufbaustudium für Gesang an der Musikhochschule in Lübeck. Während des Studiums bei Prof. Franz-Josef Einhaus nahm sie an zahlreichen Meisterkursen für Solo- und Ensemblegesang teil, die sie unter anderem zu dem Hilliard Ensemble und den King’s Singers nach England führten. In verschiedenen Auswahlensembles erarbeitete Anne-Beke Sontag insbesondere Werke der Alten Musik u.a. an der Musikhochschule in Trossingen unter Richard Wistreich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Ulla Groenewold, von der sie künstlerische Impulse erhält. In ihrer regen Konzerttätigkeit als Solistin hat sich Anne-Beke Sontag ein umfangreiches Repertoire mit Werken des Frühbarock über die Oratorien von J. S.Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy bis hin zur Moderne erarbeitet. Zudem widmet sie sich intensiv dem Liedgesang. Einen Schwerpunkt bilden dabei derzeit Lieder nach Texten des norddeutschen Dichters Klaus Groth, die sowohl Kompositionen von Johannes Brahms als auch Vertonungen der niederdeutschen Texte des Dichters unter anderem von Ernst Pepping und Otto Jahn umfassen. Anne-Beke Sontag sang im Rahmen verschiedener Festivals, u.a. beim Internationalen Bachfest in Leipzig unter Ludger Rémy sowie bei Konzerten im Rahmen des TON:sphären-Festivals im Schwarzwald. CD-Produktionen und Rundfunkaufnahmen runden ihr künstlerisches Schaffen ab. Über ihre Konzerttätigkeit als Altistin hinaus hat sich Anne-Beke Sontag auch als Dirigentin einen Namen gemacht. Die Aufführung der Markuspassion von J.S.Bach in der Komplettierung von Jörn Boysen (Den Haag) war eines von zahlreichen Konzertprojekten. In besonderer Weise verbinden sich für Anne-Beke Sontag in ihrer Arbeit als Dirigentin ihr stimmbildnerisches Wissen, ihre eigenen Konzerterfahrungen sowie ihre Freude an außergewöhnlichen Konzertprojekten. 12 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Martin Post - Tenor www.musicia.de absolvierte ein Gesangsstudium an der Musikhochschule Heidelberg - Mannheim bei Gerd Türk. Kurse bei N. Harnoncourt, Anthony Rooley und Evelyn Tubb, sowie Studien an der Schola Cantorum und bei Wolfgang Palm ergänzten die Ausbildung. Seine sängerische Tätigkeit besteht hauptsächlich in der solistischen Tätigkeit. Hierbei verfügt er über ein Repertoire, dass sich vom Mittelalter bis zur Neuen Musik erstreckt. Schwerpunkte der regen Konzerttätigkeit im In-und Ausland liegen beim Umgang mit Barockmusik (insbesondere Evangelisten Partien) und Neuer Musik. Die Mitwirkung bei verschiedenen Ensembles, wie z.B. Sequentia Köln, Cantus Cölln, Rheinische Kantorei, Nederlands Kammerchor, Balthasar Neumann Chor und Rias Kammerchor stellen einen anderen wichtigen Schwerpunkt dar. Als Solist wirkte er bei verschiedenen Rundfunk-, Fernseh- und CD - Produktionen bei Lajos Rovatkay, Hermann Max, Musica Antiqua, Weser Renaissance, Camerata Köln, Cantus Cölln und Balthasar Neumann Chor mit. Von 1994 bis 2009 hatte er einen Lehrauftrag für Gesang an der Hochschule für Künste in Bremen. Ulrich Burdack - Bass www.ulrichburdack.de wurde im holsteinischen Neustadt geboren und wuchs in Kiel auf, wo er im Kieler Knabenchor seine erste sängerische Ausbildung erhielt. Nach Beginn eines musikwissenschaftlichen Studiums in Kiel wechselte Ulrich Burdack zum Gesangs-studium an die Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar, wo er bereits während des Studiums am Deutschen Nationaltheater Weimar gastierte. Meisterkurse bei Jacob Stämpfli, Brigitte Fassbaender, Deborah Polaski u.a. rundeten seine Ausbildung ab. 13 Jan D. Zelenka Miserere c-Moll Wolfgang A. Mozart Requiem d-Moll Nach ersten Engagements am Tiroler Landestheater Innsbruck und der Oper Kiel wo er ein breites Spektrum von Barockoper (Agrippina, Radamisto) über Mozart (Zauberflöte, Don Giovanni) und Puccini (Manon Lescaut, Fanciulla del West, Tosca) bis zur Moderne (Uraufführung von Christobal Halffters Schachnovelle) bediente, singt Ulrich Burdack ab der Spielzeit 2013.14 an der Oper Halle. Hier erweitert er u.a. sein Repertoire im deutschen Fach (Kuno, Fafner, Graf Waldner), war als Liedsänger mit Schuberts "Winterreise" zu hören und bleibt als Minotaurus in Henzes Spätwerk "Phaedra" auch der Moderne treu. Neben der Opernbühne erarbeitet Ulrich Burdack sich ein breites Liedrepertoire, vornehmlich mit Originalkompositionen für Bass von Franz Schubert, Carl Loewe und anderen und ersang sich so auch den Förderpreis des Richard-StraussWettbewerbs 2011 in München. Auf die Frage von KS Brigitte Fassbaender nach seinen Hobbies für die Anmoderation eines Meisterkurskonzertes in München mit Schwerpunkt Richard Strauss antwortete Ulrich Burdack "Essen und Trinken... lieber Bier als Wein!" 14