Sonderdruck aus: Bauen+Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel Köln - Bonn 2011 erschienen bei der Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft mbh Worms, 11/2011 Sonderdruck aus: Bauen+Wirtschaft Architektur der Region im Spiegel Köln - Bonn 2011 erschienen bei der Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft mbh Worms, 11/2011 Komplexe Bauprojekte mit hohem Anspruch UN-Campus: die zurzeit größte laufende Baumaßnahme des Bundes in Bonn / Fachhochschule Südwestfalen: Erweiterungsgebäude in Meschede / Neubau Finanzamt Leverkusen / Neubau Feuerwache Dinslaken UN-Campus. 2. BA: das ehemalige Alte Abgeordnetenhochhaus wird für das Sekretariat der Klimarahmenkonvention, UNFCCC, für die Vereinten Nationen hergerichtet und saniert Abb. (2): Quelle Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung 2. BAUABSCHNITT UN-CAMPUS, BONN Am 10. Oktober 2011 wurde Richtfest für den 2. Bauabschnitt für den UN-Campus in Bonn gefeiert. In diesem Bauabschnitt wird das ehemalige Alte Abgeordnetenhochhaus für das Sekretariat der Klimarahmenkonvention, UNFCCC, für die Vereinten Nationen hergerichtet und saniert. Die Baumaßnahme mit Kosten von rund 70 Mio. Euro betreut das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Verantwortlich für die Generalplanung ist das Büro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau aus Düsseldorf; Projektsteuerer sind Assmann Beraten+Planen GmbH aus Dortmund. Das Gebäudeensemble umfasst neben dem ehemals für parlamentarische Zwecke genutzten Alten Abgeordnetenhochhaus mit darunterliegendem ehemaligen Luftschutzbunker den Südflügel, Fraktionssäle und Fraktionsflügel und einen Verbindungsbau. Für das UNFCCC werden in einem ersten Schritt auf einer Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 22.500 m² 265 Büros, Konferenzräume und eine Handbibliothek hergerichtet sowie ein Personeneingangs- und ein Logistikgebäude neu gebaut. 184 Öffentliche Bauten / Sanierung Kaum ein aktuelles Assmann-Projekt ist, auch aufgrund seiner hohen Nachhaltigkeitsansprüche, in den Projektsteuerungsaufgaben so komplex wie dieses Bauvorhaben Bestandssanierung, Teilneubau, Abbruchmaßnahmen, Schadstoffsanierung, Sicherheitskonzepte, Nachhaltigkeitsaspekte, internationale Nutzung und öffentliche Auftragsvergabe. Die Fertigstellung ist für Mai 2012 geplant. Wesentlicher Schwerpunkt bei der Konzeption für das Alte Abgeordnetenhochhaus ist die Planung als bauökologisches Modellvorhaben: der nachhaltige Umbau des Bestandes, die Minimierung des Energieverbrauchs und umfassende Nutzung erneuerbarer Energien.Am Beispiel der Herrichtung des Alten Abgeordnetenhochhauses soll demonstriert werden, dass bei einer Gebäudesanierung ein deutlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Das bedeutet insbesondere die Verminderung des Einsatzes fossiler Brennstoffe und der damit verbundenen Emissionen von Luftschadstoffen und den Einsatz ökologischer Baustoffe und Bauelemente. Weitere umzusetzende bautechnische Anforderungen unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange sind der vorbeugende Brandschutz, der Hochwasserschutz, die Umsetzung der Sicherheitsbelange und die Optimierung der inneren Erschließung auch in Hinblick auf Barrierefreiheit. Das Anliegen insgesamt trägt der besonderen klimaschutzpolitischen Bedeutung des zukünftigen Nutzers UNFCCC – beispielgebend für einen Bestandsumbau unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit – Rechnung. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie werden derzeit konkrete Überlegungen für einen weiteren Ergänzungsneubau für rund 330 weitere Beschäftigte des kontinuierlich wachsenden UNFCCC auf dem UN-Campus angestellt. 2002 hatten der Bund, das Land NordrheinWestfalen und die Bundesstadt Bonn die Vereinbarungen zur Ansiedlung von Organisationen der Vereinten Nationen in Bonn beschlossen. Das Ziel dieser Vereinbarung ist die gebündelte Unterbringung der UN-Organisationen im ehemaligen Plenarbereich, Bundeshaus und Langen Eugen im räumlichen Zusammenhang mit dem Internationalen Kongress- und Veranstaltungszentrum Bundeshaus Bonn (IKBB, jetzt: WCCB). Im Juli 2006 war als 1. Bauabschnitt das Neue Abgeordnetenhaus „Langer Eugen“ den Vereinten Nationen übergeben worden. Mit dem 2. Bauabschnitt erfolgt nun ein weiterer wichtiger Schritt zur Vollendung des UN-Campus in Bonn. FACHHOCHSCHULE SÜDWESTFALEN: ERWEITERUNGSGEBÄUDE IN MESCHEDE Im November 2009 war Baubeginn, Mitte September 2010 Richtfest, und bereits im Oktober 2011 wurde dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Soest als Bauherrn der neue Gebäudekomplex schlüsselfertig übergeben. Jetzt stehen der expandierenden Fachhochschule Südwestfalen für ihre Lehre und Forschung rund 2.900 m² weitere hochwertige Mietfläche zur Verfügung. Allein 900 m² groß ist der Hörsaal, der bis zu 500 Studierenden Platz bietet. Er ist das Kernstück des neuen Gebäudekomplexes. Und man kann ihn in drei kleinere Säle unterteilen. Die Fachhochschule Südwestfalen ist auch an ihrem Hauptsitz in Iserlohn sowie in Hagen und Soest präsent. Für insgesamt rund 1.400 Studierende bietet die Fachhochschule am Hochschulstandort Meschede im bestehenden und neuen Gebäude die Studiengänge Elektrotechnik, International Management with Engineering und Maschinenbau an. Weiterhin können die Studentinnen und Studenten die Studiengänge Wirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau, Wirtschaftsinge- Fachhochschule Südwestfalen, Erweiterungsgebäude in Meschede: Die bestehenden Gebäude und die Erweiterung harmonieren optisch gut, denn die Fassaden sind gleich gestaltet – mit großen Glasflächen, Holzelementen und Sichtmauerwerk im Abb.: Foto Helle Dortmund rhythmischen Wechsel nieurwesen-Elektrotechnik und den weiterbildenden Verbundstudiengang Technische Betriebswirtschaft absolvieren. Der Standort Meschede der FH Südwestfalen erlebt einen Studierenden-Ansturm, seit vor einigen Jahren ein schicker Neubau die alten „Baracken“ abgelöst hatte. Nun wird der Neubau bereits erweitert – und man weiß schon jetzt, dass auch diese Erweiterung wohl nicht reichen wird. Die bestehenden Gebäude und die Erweiterung werden optisch gut harmonieren, denn die Fassaden werden gleich gestaltet sein – mit großen Glasflächen, Holzelementen und Sichtmauerwerk im rhythmischen Wechsel. Der Gebäudeentwurf der Planer von der BLB-Niederlassung Soest sieht auch diverse Lerninseln vor, denn viele Studierende wünschen sich heute Orte, wo sie sich in der vorlesungsfreien Zeit in kleineren Lerngruppen zum Arbeiten zusammensetzen können. Die multifunktionalen Öffentliche Bauten / Sanierung 185 neuen Flächen werden nicht nur durch die Hochschule, sondern auch für externe Veranstaltungen genutzt werden können. Der Umwelt zuliebe setzt der BLB NRW für die neuen Labor-, Seminar- und Büroräume in Meschede auf ein intelligentes Kühlungskonzept. An warmen Sommertagen strömt nachts Luft durch das Gebäude. Die so gekühlten Wände und Decken senken dann tagsüber die Temperatur der Raumluft. NEUBAU FINANZAMT LEVERKUSEN Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NordrheinWestfalen (BLB NRW) und die LEG Stadtentwicklung hatten 2008 den notariellen Kaufvertrag für ein Grundstück im Leverkusener Stadtteil Manfort geschlossen, um im südlichen Bereich des Innovationsparkes Leverkusen (IPL) ein neues Bürogebäude für die ca. 300 Beschäftigten des Finanzamtes Leverkusen zu bauen. Mit 15 Mio. Euro Investitionsvolumen plante und errichtete der BLB NRW ca. 7.750 m² Mietfläche. Das im August 2011 fertiggestellte Bürogebäude mit einer BGF von 9.471 m² ist im Bereich Max-DelbrückStraße/Marie-Curie-Straße und Gustav-Heinemann-Straße entstanden. Es ersetzt das in den 1920er, 1950er und 1970er Jahren errichtete Gebäude in Leverkusen-Opladen. Am alten Standort wäre der Sanierungsaufwand so 186 Öffentliche Bauten / Sanierung groß gewesen, dass ein Neubau die beste Lösung darstellte: Die Mietflächen wurden den aktuellen Verhältnissen angepasst und optimiert. Der BLB hat für Neubauten EnergieeffizienzVorgaben formuliert, die auch bei diesem Neubau konsequent umgesetzt wurden. So wird das gesamte Gebäude durch Geothermie beheizt. Dafür wurden im Bereich der Parkplätze 16 geothermische Tiefenbohrungen mit bis zu 150 m Tiefe angelegt. Die so gewonnenen Temperaturen werden im Winter zur Beheizung und im Sommer zur Kühlung eingesetzt und sorgen über die Betonkernaktivierung in Geschossdecken für ein ausgewogenes Gebäudeklima. Die tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung erfolgt im gesamten Gebäude über Präsenzmelder. Der Entwurf der schmersahl | biermann | prüßner Planungsgesellschaft mbH & Co. KG aus Bad Salzuflen folgt dem städtebaulichen Masterplan mit einem quadratischen, viergeschossigen Solitärgebäude, das als Büro-Zweibund ausgebildet ist und einen ebenfalls quadratischen Innenhof umschließt. Die hochtransparente Eingangsfassade unterstreicht den öffentlichen Charakter, da sie bereits von Weitem Einblicke in die Eingangshalle erlaubt. Die Gebäudeecke zum Verkehrskreisel ist kreisförmig ausgespart. Der durch unterschiedlich lange horizontale Fensterbänder rhythmisch gegliederte Baukörper erhielt eine mehrgeschossige transparente Glasfassade. Sie unterstreicht den öffentlichen Charakter des Gebäudes. Die zentrale Eingangshalle dahinter erstreckt sich über alle Geschosse und ermöglicht dem Besucher eine leichte Orientierung. Alle Büroflächen sind modular aufgebaut. Trockenbauwände schaffen Flexibilität in der Raumanordnung; durchgehende Brüstungskanäle ermöglichen individuelle Medien- und Heizungsanschlüsse. Besprechungs- sowie Schulungsräume liegen zum Innenhof nach Norden, um sommerliche Überhitzungen auszuschließen. Assmann Beraten+Planen war mit der Grundlagenermittlung im Rahmen der Erstellung des Raum- und Funktionsprogramms sowie mit der Ausschreibung und Vergabe der Planungsund Bauleistungen beauftragt worden.Außerdem führte Assmann die Projektsteuerung und Qualitätssicherung durch, die nicht zuletzt zur Einhaltung des Zeitplans bei den Bauarbeiten beitrug. Neubau Finanzamt Leverkusen: Der Entwurf folgt dem städtebaulichen Masterplan mit einem quadratischen, viergeschossigen Solitärgebäude, das als BüroZweibund ausgebildet ist und einen ebenfalls quadratischen Innenhof umschließt. Die hochtransparente Eingangsfassade unterstreicht den öffentlichen Charakter, da sie bereits von Weitem Einblicke in die Eingangshalle erlaubt Abb.: Foto Helle Dortmund Neubau Feuerwache Dinslaken: Neben den Räumen für die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Dinslaken beherbergt die neue Wache eine ganze Reihe besonderer Einrichtungen, wie Atemschutzwerkstatt, Schlauchwäsche, KFZ-Werkstatt und -waschhalle. Darüber hinaus können kontaminierte Einsatzfahrzeuge und Personal direkt vor Ort desinfiziert werden. Für die Ausbildung stehen eine Atemschutzübungsanlage, ein Übungshof mit Übungsturm sowie ein Sportplatz zur Verfügung Abb.: Assmann Beraten+Planen, Dortmund NEUBAU FEUERWACHE DINSLAKEN Nach mehreren Anläufen war es durch ein PPPModell im Dezember 2007 gelungen, den Startschuss für den lang diskutierten Neubau der Feuer- und Rettungswache Dinslaken zu geben. Nach erfolgreicher Machbarkeitsstudie konnte im Sommer 2009 das anspruchsvolle Wettbewerbsverfahren abgeschlossen und bereits im Oktober 2009 der Grundstein gelegt werden. Dies bildete auch den Auftakt zur Konversion eines innerstädtischen Industrieareals. Neben den Räumen für die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Dinslaken beherbergt die neue, nach einem Entwurf der pbs architekten Gerlach Krings Böhning Planungsgesellschaft mbH aus Aachen entstandene Wache eine ganze Reihe besonderer Einrichtungen, wie Atemschutzwerkstatt, Schlauchwäsche, KFZ-Werkstatt und -waschhalle. Darüber hinaus können in der Rettungswache kontaminierte Einsatzfahrzeuge und Personal direkt vor Ort desinfiziert werden. Für die Ausbildung aller Feuerwehren des Kreises stehen erstmalig im Kreis Wesel eine Atemschutzübungsanlage, ein Übungshof mit Übungsturm sowie ein Sport- platz zur Verfügung. Die Einsatzkräfte können dabei auf modernste Technik zurückgreifen, um für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein. In den geräumigen Hallen der Feuerund Rettungswache finden insgesamt über 30 Einsatzfahrzeuge ihren Platz. Der langgezogene Komplex mit der zur Straßenseite auffällig geschwungenen, roten Wand war schon während der Errichtung ein „Hingucker“. Das dahinterliegende, klar funktional gegliederte Gebäude bietet den Feuerwehrleuten optimierte räumliche Bedingungen. Bei der Konzeption und Ausführung des Gebäudes wurde großer Wert auf einen hohen wirtschaftlichen und energietechnischen Standard gelegt. In Dinslaken bislang einmalig, hat die Stadt im Rahmen eines PPP-Projekts nicht nur die Planungs- und Bauleistung, sondern auch den Betrieb und die Finanzierung des Gebäudes für einen Zeitraum von 25 Jahren in fremde Hände gelegt. Dabei liegen Grundstück und Gebäude im Eigentum der Stadt. Assmann Beraten+Planen war von Anfang an dabei. Von der Machbarkeitsstudie bis zu der Durchführung des komplexen Wettbewerbsverfahrens konnte das Unternehmen ihr gesamtes Know-how frühzeitig einbringen. Für das Controlling während der Bauphase machte sich die Leistungserbringung aus einer Hand bezahlt. Mit dem Wissen aus den vorangegangenen Projektabschnitten und den Erfahrungen im Bereich der Projektsteuerung konnte die Einhaltung der qualitativen und terminlichen Zielsetzungen bei gleichzeitig mehrkostenfreier Umsetzung zuverlässig in sichere Bahnen gelenkt werden. Nach zwei harten Wintern wurde das Bauvorhaben bei Gesamtkosten von 19 Mio. Euro brutto im Februar 2011 nach rund 20-monatiger Bauzeit fertiggestellt. -Proj. „2. BA UN-Campus, Bonn“ Projektleitung: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn Projektsteuerung: Assmann Beraten+Planen GmbH, Dortmund -Proj. Erweiterungsgebäude Fachhochschule Südwestfalen“ Bauherr/Entwurfsplanung: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW), Soest Ausführungsplanung und Ausschreibung sowie Planung der Technischen Ausrüstung: Assmann Beraten+Planen GmbH, Dortmund -Proj. „Finanzamt Leverkusen“ Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW), Köln Projektsteuerung: Assmann Beraten+Planen GmbH, Dortmund -Proj. „Feuerwache Dinslaken“ Bauherr: Stadt Dinslaken Beratungsleistungen PPP, Qualitätssicherung in der Errichtungsphase u.a.: Assmann Beraten+Planen GmbH, Dortmund Partner am Bau: • CEMEX Beton-Bauteile GmbH Öffentliche Bauten / Sanierung 187 Assmann Beraten+Planen GmbH Baroper Straße 237 44227 Dortmund Fon 0231.75445.0 Fax 0231.756010 www.assmann-do.de [email protected] Knesebeckstraße 68/69 10623 Berlin Fon 030.887150.0 Fax 030.887150.10 www.assmann-do.de [email protected] Manfred-von-Ardenne-Weg 20 01099 Dresden Fon 0351.87186.75 Fax 0351.87186.95 www.assmann-do.de [email protected] Hamburger Allee 4 60486 FrankfurtMain Fon 069.9778877.0 Fax 069.9778877.29 www.assmann-f.de [email protected] Mendelstraße 11 48149 Münster Fon 0251.980.1301 Fax 0251.980.1302 www.assmann-do.de [email protected] Wielandstraße 14 70193 Stuttgart Fon 0711.620318.0 Fax 0711.620318.99 www.assmann-do.de [email protected] ar.te.plan GmbH Baroper Straße 237 44227 Dortmund Fon 0231.47643.0 Fax 0231.47643.2000 www.arteplan-do.de [email protected]