grossen deutschen kunstausstellung

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GROSSEN DEUTSCHEN KUNSTAUSSTELLUNG
Maximilian Baron von Koskull, M.A., Birkenweg 10, 73540 Heubach, Deutschland / Germany
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Peter Foerster
„Fuldagasse in Kassel“
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Peter Foerster
Titel:
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„Fuldagasse in Kassel“ [so betitelt bei der „Grossen Deutschen
Kunstausstellung“ (1940), sowie ebenso betitelt im
Werkverzeichnis unter der Nummer 124. / 35.A.02 (Thomas Al.
Greifeld (1998): Werkverzeichnis, in: Suermondt-Ludwig-Museum,
Aachen (Hrsg.): Peter Foerster 1887-1948. Katalog und
Werkverzeichnis, Abtei Münsterschwarzach: Vier Türme, S. 158233 [hier: 201])]
Aquarell und Bleistift auf leichtem Karton, komplett aufgezogen auf
Karton, unter Passepartout, mit der originalen Rahmenrückwand,
gerahmt, unter Museumsglas
u.r. datiert „[19]35“
u.r. signiert „P. Foerster“
65x55,8cm
46,5x37,1cm
Zustand
Blatt komplett aufgezogen auf Karton; mitunter etwas stockfleckig; unterlegter Karton
etwas berieben, leicht nachgedunkelt
Ausstellung
(1)
Januar 1939, „Sonderausstellung P. Foerster“, Suermondt-Museum, Aachen
(2)
27. Juli 1940 – 02. März 1941, „Große Deutsche Kunstausstellung“, Haus der
Deutschen Kunst, München, Saal 30, Kat.Nr. 80 [im Ergänzungskatalog zur
Ausstellung (Seite 7), das Werk hing ab Mitte Oktober 1940 im Tausch gegen
ein bereits verkauftes Objekt]
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Provenienz
(1) 27. Juli 1940 – 02. März 1941, „Große Deutsche Kunstausstellung“, Haus der
Deutschen Kunst, München, Saal 30, Kat.Nr. 80 [im Ergänzungskatalog zur
Ausstellung (Seite 7), das Werk hing ab Mitte Oktober 1940 im Tausch gegen ein
bereits verkauftes Objekt]
(2) Adolf Hitler / Reichskanzlei [erworben
Kunstausstellung“ (1940) für RM 500,-]
bei
der
„Großen
Deutschen
(3) nach Januar 1944 eingelagert im Bergungsort Salzbergwerk Altaussee (AusseeAkten (8) Seite 11, Nr. 7865 (Transportlisten))
(4) nach dem 08. Mai 1945 Auslagerung und Sicherstellung durch amerikanische
Einheiten
(5) 29. Oktober 1945 Eingang im „Central Collecting Point“ (München) unter der
Eingangsnummer „Mu 13045“ [hierzu verso auf früherer Rahmenrückwand links in Rot
nummer. und bez.]
(6) 01.04.1949 von amerikanischen Kunstschutzoffizieren übergeben an deutsche
Regierung, da es sich um ein vom Deutschen Reich legal erworbenes Objekt handelt
(7) zw. 1949-1962 mehrmals als Leihgabe an Auswärtiges Amt, Referat 111, Bonn
(8) 23.08.1962 Übergabe von Bundesregierung an Auswärtiges Amt, Referat 111,
Bonn [hierzu verso auf früherer Rahmenrückwand o.l. gestempelt „Auswärtiges Amt“
und darunter bez./nummer. „Lagerkartei 0101/1/15b“]
(9) zw. 1990-2001 ausgeschieden aus dem Bestand des Auswärtigen Amts
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Literatur / Erwähnung
(1) Dr. Carl Ernst Köhne: „Ein Meister der Zeichnung“, in: „Westdeutscher
Beobachter“ (vom 14.01.1939) [C.E. Köhne schreibt in der Besprechung zu dieser
Ausstellung: „Es liegt ebenso sehr in der Natur der Sache dieser subtilen, auf Klarheit
bedachten Technik wie im Temperament und in der Neigung des Künstlers, daß
Bauwerke und Stadtbilder den Hauptteil des hier Vorgezeigten bilden. Vorweg zu
nennen ein Blick vom Aachener Rathaus auf Katschhof und Dom, den Hof Heldruh und
Vonderbank (Baaslerquartier), sowie die Stadtkirche von Eupen. Ein ganz köstliches
Blatt die Fuldagasse in Kassel […]“ (zitiert nach: Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen
(Hrsg.) (1998): Peter Foerster 1887–1948. Katalog und Werkverzeichnis. Vier Türme,
Abtei Münsterschwarzach; S. 121)]
(2) Ines Schlenker (2007): Hitler´s Salon, Oxford et al.: Peter Lang, S. 247
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Große Deutsche Kunstausstellung
In den Jahren 1940–1942 beteiligte sich Peter Foerster mit insgesamt neun Werken
an den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ im „Haus der Deutschen Kunst“
(München). Ein Werk (das vorliegende) wurde dabei von Adolf Hitler („Fuldagasse in
Kassel“ (1940)) angekauft.
1940: „Dom in Aachen“
1940: „Fuldagasse in Kassel“, erworben für 500 RM von Adolf Hitler
1941: „San Gimignano“, erworben für 650 RM von Privat
1941: „Umbrische Landschaft“
1941: „Häuser in Aachen“
1942: „Stadtkirche in Eupen“, erworben für 800 RM von Privat
1942: „Gubbio“, erworben für 500 RM von Privat
1942: „Palast der Konsuln in Gubbio“, erworben für 600 RM von Privat
1942: „San Agnese in Rom“
Politischer Werdegang
Peter Foerster war ab 1919 Mitglied der Künstlervereinigung „Novembergruppe“. Ab
1920 war er innerhalb des Vorstands als zweiter Schriftführer aktiv. Er nahm bei
zahlreichen Ausstellungen der „Novembergruppe“ teil. Die in nationalsozialistischen
Kreisen als „rote Novembergruppe“ bezeichnete Künstlervereinigung galt in ihren
Augen als bolschewistisch. Aufgrund Foersters Mitgliedschaft wird er in der Publikation
„Säuberung des Kunsttempels“, geschrieben vom nationalsozialistischen Künstler und
Schriftsteller Wolfgang Willrich, unter der Kategorie „Die rote ‚Novembergruppe‘“
geführt. Die Künstlervereinigung stellte 1933 ihre Arbeit ein. Ob Peter Foerster zu
diesem Zeitpunkt noch Mitglied war oder bereits früher ausgetreten ist, ist nicht
bekannt.
Am 10.12.1940 beantragte Peter Foerster die Mitgliedschaft in der NSDAP und wurde
am 01.01.1941 offizielles NSDAP-Mitglied (Nr. 8.253.657). Dass Peter Foerster ebenso
Mitglied in der Reichskammer der bildenden Künste war, ist anzunehmen.
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Aus: „Ergänzungsteil zum Offiziellen Ausstellungskatalog der Großen Deutschen
Kunstausstellung 1940 im Haus der Deutschen Kunst zu München“; München:
Bruckmann; S. 7
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Werkbeschreibung
Peter Foerster erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule
Aachen (1905-08), sowie an der Hochschule für bildende Künste Berlin und der
Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin (1908-11). Diese Studienjahre
absolvierte er zusammen mit seinem Jugendfreund Mies van der Rohe.
Foerster war danach in Berlin anasässig und tätig, wobei sein Schaffen, wie bei vielen
Künstlern seiner Generation, durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde. Nach
dessen Ende war er erneut in Berlin tätig und engagierte sich vermehrt in der dortigen
Kunst- und Kulturszene. Ab 1919 war er Mitglied der Novembergruppe und ab 1920
war er innerhalb des Vorstands als zweiter Schriftführer aktiv (in diesem Kontext
findet er sich auch im Anhang („Listen der Teilhaber des kunstbolschewistischen
Systems“) zur Publikation „Säuberung des Kunsttempels“ von Wolfgang Willrich unter
der Kategorie „Die rote ‚Novembergruppe‘“ (Willrich (1938): Säuberung des
Kunsttempels; München/Berlin: J.F. Lehmanns Verlag; S. 168). Auf zahlreichen
Ausstellungen der „Novembergruppe“ war er vertreten. In den 1920er Jahren bereiste
er vor allem Italien und daneben noch Belgien, Frankreich und verschiedene Städte
Deutschlands. 1928 erhielt er den Auftrag, den deutschen Pavillon für die
Weltausstellung 1929 in Barcelona auszugestalten und vermutlich war er hier als
persönlicher Mitarbeiter Mies van der Rohes tätig (vgl. hierzu: Suermondt-LudwigMuseum, Aachen (Hrsg.) (1998): Peter Foerster 1887–1948. Katalog und
Werkverzeichnis. Vier Türme, Abtei Münsterschwarzach; S. 95). In den folgenden
Jahren etablierten weitere Ausstellungen den Namen Foersters und von zahlreichen
Reisen brachte er ebenso zahlreiche zeichnerische Eindrücke mit.
Zu dem Jahr 1935 heißt es bei Thomas Al. Greifeld:
„Das knappe Resümee in einem Lebenslauf von Peter Foerster für dieses
ereignisreiche Jahr lautet wie folgt: ‚1935 erhielt ich von der Stadt Nürnberg den
Dürerpreis und vom Staatsministerium Berlin den Studienaufenthalt an der Akademie
in Kassel‘ […] Der Studienaufenthalt Peter Foersters an der Akademie in Kassel […]
wurde ‚ermöglicht mit Förderung des Preußischen Kulturminister[s]‘. Eine kleine
Gruppe Stadtansichten Kassels, von denen Fotos überliefert sind […], sind die Belege
für die künstlerische Arbeit (WVZ-Nrn. 124, 127, u. 130) in Kassel. Dieser Aufenthalt
in Kassel, der bis in das Jahr 1936 hinein dauerte, hatte auch im privaten Bereich des
gerade 48-jährigen Malers ‚aufregende‘ Ereignisse zur Folge, denn Peter Foerster
hatte nach Erzählungen des Sohnes Dr. Heinrich Foerster ‚vor der Milchküche‘ seine
zweite Frau Ortrud kennengelernt“ (ebd.; S. 106).
Nach dem Aufenthalt in Kassel kehrte Foerster nach Berlin zurück und bezog dort ein
Atelier im „Ateliergebäude Klosterstraße“, in dessen Umfeld er bereits zuvor eine rege
Ausstellungsaktivität zeigt (vgl. hierzu ebd.; 101ff, 108f.). Er arbeitet dort u.a. neben
und mit Werner Heldt, Herbert Tucholski, Käthe Kollwitz, Hermann Blumenthal.
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Das vorliegende Aquarell der
beschriebenen Kasseler Zeit.
„Fuldagasse
in
Kassel“
entstand
während
der
Die Bedeutung, welche der Künstler explizit dieser Arbeit zurechnete, zeigt sich auch
in der Auswahl für zwei damals bedeutsame Ausstellungen. Zum einen wurde das
Werk 1939 im Aachener Suermondt-Museum gezeigt, was wohl die erste
Einzelausstellung Foersters überhaupt war (ebd.; 120). In einer langen Besprechung
zu dieser Sonderausstellung hebt Dr. Carl Ernst Köhne im „Westdeutschen
Beobachter“ (vom 14.01.1939) namentlich diese ‚Fuldagasse‘ als „[ein] ganz
köstliches Blatt“ hervor (zitiert nach ebd.; 121). Zum anderen entschied sich Foerster
die Arbeit 1940 zur „Großen Deutschen Kunstausstellung“ im Münchner „Haus der
Deutschen Kunst“ einzuliefern. Es wurde ausgewählt und bei der Mitte Oktober
erfolgten Umhängung wurde die ‚Fuldagasse‘ gegen ein bereits verkauftes Objekt
ausgetauscht. Das Werk hing bis zum Ende der Ausstellung im Obergeschoss des
Hauses in einem Eckbereich von Saal 30. Dort wurde es neben dem Aquarell
„Bauernhaus in Norddeutschland“ (Kat.Nr. 50) von Hans Beckers und der
Kohlezeichnung „Baustelle der Reichsautobahn Rohrbachtal-Brücke I“ (Kat.Nr. 105)
von Leo Hubert Braun platziert.
Bei der Münchner Ausstellung wurde die ‚Fuldagasse‘ von Adolf Hitler für 500,Reichsmark für die Reichskanzlei angekauft (siehe hierzu u.a.: Ines Schlenker (2007):
Hitler´s Salon, Oxford et al.: Peter Lang, S. 247). Zum Schutz vor Kriegseinwirkungen
wurde das Aquarell zusammen mit mehreren anderen Kunstobjekten im Laufe des
Jahres 1944 in den Bergungsort Salzbergwerk Altaussee gebracht und dort
eingelagert. Nach dem 8. Mai 1945 stellten amerikanische Einheiten den Bestand in
Altaussee sicher und brachten die dortigen Objekten in den Münchner „Central
Collecting Point (CCP)“. Der Eingang der „Fuldagasse in Kassel“ wurde dort am 29.
Oktober 1945 mit der Nummer „Mu 13045“ registriert. 1949 wurde das Aquarell der
deutschen Regierung übergeben, von der es 1962 in den Bestand des Auswärtigen
Amts überging. Nach verschiedentlicher Benutzung (u.a. in Washington), schied es
schließlich zwischen 1990 und 2001 aus dem Bestand des Auswärtigen Amtes aus.
Neben dieser erstaunlichen Provenienz zeichnet sich die vorliegende ‚Fuldagasse‘
durch eine hohe künstlerische Qualität aus. Mit einem kühlen, neusachlichen Blick
zeigt Foerster eine überaus detaillierte Ansicht auf diese markante Kasseler Straße
und schuf damit ohne es zu wissen zugleich ein interessantes stadthistorisches
Zeugnis für die Zeit vor der kriegsbedingten Zerstörung durch Bombenangriffe.
Obgleich kein Mensch die Szenerie belebt, so sind doch Anzeichen für die unmittelbare
Nähe von Menschen deutlich zu erkennen. - Bei der direkt vor uns gelegenen
Hausnummer 14 steht die Eingangstür offen und ebenso sind bei diesem und auch bei
anderen Häusern vereinzelte Fenster geöffnet. Die Blumenkästen vor den Fenstern
lockern farblich das Gebäudeensemble auf. Und als ein kleines, feines Detail zeigen
sich allein die unteren Fensterläden des Gebäudes links als geschlossen, wobei man
bei genauerem Hinsehen diesen Raum als Toilette eben mit geschnitzten Herzen in
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den Fensterläden erkennt. Die Liebe fürs Detail und der besondere Blick auch für das
Kleine zeigen sich nicht zuletzt in der Straße. Jeder Stein des Pflasters ist einzeln
herausgearbeitet, wodurch die Gesamtansicht der Straße als erstaunlich plastisch
erscheint und dem Werk eine wunderbare Tiefe verleiht.
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Biographie
Peter Foerster (22.08.1887 Aachen - 06.03.1948 Frankfurt a.M.)
Leben
Maler, Zeichner; Peter Ludwig Foerster war der erste Sohn des Schneidermeisters
Heinrich Foerster (* 23. April 1862 in Aachen) und dessen Frau Anna Maria, geb.
Pontz (* 15. Juni 1861); 1905-08 Besuch der Kunstgewerbeschule Aachen; 1908-11
Besuch der Hochschule für bildende Künste Berlin und der Unterrichtsanstalt des
Kunstgewerbemuseums Berlin (bei u.a. Anton von Werner, Georg Koch, Woldemar
Friedrich); die künstlerische Ausbildung absolvierte er zusammen mit seinem
Jugendfreund Mies van der Rohe, mit dem er zeitlebens eng befreundet war;
08.08.1913 Heirat mit Gertrud Helene Gehrmann (1886-1968) (das Paar trennte sich
um 1935); Mai 1915 bis 1918 Kriegsdienst, den er anfangs mit Mies van der Rohe
absolvierte; nach dem Ersten Weltkrieg erneut in Berlin ansässig; 20.02.1921 Geburt
der Tochter Gisela (verstorben am 24.02.1947); 1925 Italien-Aufenthalt; in den
Folgejahren erneute Italienreisen, sowie Reisen nach Belgien, Frankreich und
verschiedene deutsche Städte; 1928 erhielt er den Auftrag, den deutschen Pavillon für
die Weltausstellung 1929 in Barcelona auszugestalten (vermutlich war er hier als
persönlicher Mitarbeiter Mies van der Rohes tätig); ab 1934 war er als Lehrer an der
Reimann-Schule tätig; 1935 wurde ihm durch eine Förderung des Preußischen
Kulturministeriums ein Studienaufenthalt an der Kasseler Kunstakademie ermöglicht;
während dieser Zeit lernte er seine zweite Frau Ortrud Schultheiß kennen; 1936
kehrte Foerster nach Berlin zurück und hatte nun neben 49 anderen Künstlern im
‚Ateliergebäude Klosterstraße‘ – neben Werner Heldt, Herbert Tucholski, Käthe
Kollwitz, Hermann Blumenthal u. a. ein Atelier; 1936 bis September 1937 war er
mithilfe des Rompreises der Villa Massimo in Italien; 1940 wurde er zum Direktor des
neugegründeten städtischen Kulturamtes in Dessau ernannt; daneben bekleidete er
gleichzeitig die Direktorenstelle der städtischen Kunstsammlungen sowie die Stelle des
persönlichen Kunstreferenten des Oberbürgermeisters Johannes Sander; während
dieser Zeit kam es, wohl u. a. aufgrund der früheren Tätigkeit bei der
„Novembergruppe“, „schnell und fortlaufend zu Auseinandersetzungen mit der
örtlichen bzw. regionalen NS-Verwaltung und -Führung. […] Vermutlich vor dem
Hintergrund dieser geschilderten Probleme beantragte Peter Foerster am 10.
Dezember 1940 die Aufnahme in die NSDAP, in die er dann Ende des Jahres 1941,
rückwirkend zum 1. Januar 1941 […] aufgenommen wurde“ (Suermondt-LudwigMuseum, Aachen (Hrsg.) 1998: 125); 29.05.1941 Heirat mit Bertha Käthe Else Ortrud
Schultheiß (geb. 1908); um 1941/1942 war Foerster als Lehrer an der
kunstgewerblichen Abteilung der „Gewerblichen Fachschule“ in Dessau tätig; am 28.
Februar 1943 wurde die Berliner Wohnung der Foersters bei einem Bombenangriff
zerstört und Ortrud Foerster zog endgültig zu ihrem Mann nach Dessau; 03.06.1943
Geburt des Sohnes Heinrich; aufgrund der verstärkten Bombenangriffe auf Dessau
zogen die Foersters am 13. Januar 1944 nach Zerbst; Pfingsten 1944 Zerstörung des
Dessauer Ateliers und der dortigen Wohnung durch Bombenangriff; Anfang 1945
entzog er sich dem Befehl von Gauleiter Rudolf Jordan, der von Foerster forderte alle
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Kunstwerke der Anhaltinischen Gemäldegalerie und der Provinz zu vernichten;
28.11.1945 Geburt der Tochter Mathilde Theresia Ortrud; nach dem Zweiten Weltkrieg
als Restaurator tätig, sowie daneben weiterhin betraut mit der Betreuung und
Rückführung der ausgelagerten Kulturgüter; Ende des Jahres 1947 flüchtete Foerster
zusammen mit dem Sohn Heinrich aus der sowjetischen Besatzungszone von Zerbst
zu Fuß über den Harz, nach Helmstedt und schließlich nach Frankfurt am Main;
während dieser Flucht zog sich Foerster eine Lungenentzündung zu an der er am
06.03.1948 in Frankfurt am Main verstarb
Mitgliedschaften
Ab 1919 war Foerster Mitglied der Novembergruppe und ab 1920 war er innerhalb des
Vorstands als zweiter Schriftführer aktiv. Ab 1933 war Foerster Mitglied der
Künstlergruppe „Die Gemeinschaft“. Daneben war er auch Mitglied im Verein Berliner
Künstler und der Reichskammer der bildenden Künste.
Ausstellungen (Auswahl):
Ab 1920 war Foerster an zahlreichen Ausstellungen der „Novembergruppe“ beteiligt.
Daneben war er im Rahmen der „Novembergruppe“ an den Großen Berliner
Kunstausstellungen beteiligt. 1922 beteiligte sich Foerster an der „Ersten
Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf“. 1928 wurden Werke Foersters bei der
„II. Jubiläumsausstellung: Die Aachener im Reich“ im Suermondt-Ludwig-Museum
gezeigt. 1928 war er beteiligt an der Ausstellung „Deutsche Kunst“ in Düsseldorf.
1933-34 war Foerster maßgeblich beteiligt an der Wanderausstellung „Die
Gemeinschaft“, welche zudem Arbeiten zeigte von u. a. Heinz Fuchs, Paul Grunwaldt,
Hans Jürgen von Nolcken. 1935 war er auf der Ausstellung „Junge Berliner Künstler“
im Anhaltinischen Kunstverein in Dessau vertreten; im selben Jahr auch bei der
Ausstellung „Wille zur Form“ im Städtischen Museum in Stettin vertreten. Ab 1936 war
Foerster an Ausstellungen der Ateliergemeinschaft Klosterstraße beteiligt. 1936
beteiligte er sich an der, anlässlich der Olympiade veranstalteten, Ausstellung „Vom
schönen und starken Deutschland“ im Berliner Künstlerhaus. 1939 fand die wohl erste
Einzelausstellung mit Werken Foersters im Aachener Suermondt-Ludwig-Museum
statt. 1939 vertreten bei der Ausstellung „Deutsche Kunst der Gegenwart“ in Stettin,
sowie bei der Herbstausstellung des „Vereins Berliner Künstler“. 1940-42 war Foerster
mit insgesamt neun Werken (fünf Aquarelle, zwei Bleistiftzeichnungen, ein Pastell und
eine Tuschezeichnung) bei der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der
Deutschen Kunst in München vertreten. 1941 war Foerster bei der Ausstellung
„Deutsche Maler sehen Italien“ im Künstlerhaus Berlin vertreten. 1944 wurden
Arbeiten von ihm bei der Ausstellung „Dessau, ein Stadt- und Landschaftsbild aus 4
Jahrhunderten“ gezeigt. 1960 war Foerster bei der Wanderausstellung „Berlin. Ort der
Freiheit für die Kunst“ vertreten, welche von der Berliner Nationalgalerie und der
Hochschule für Bildende Künste Berlin veranstaltet wurde. 1961 waren Werke von ihm
in der Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ im Rahmen der Berliner Festwochen im Haus
am Waldsee zu sehen. 1967 wurde eine Arbeit Foersters bei der Ausstellung
„Magischer Realismus in Deutschland 1920–1933“ im Kunst- und Museumsverein
Wuppertal gezeigt. 1968/1969 war er bei der Ausstellung „Realismus in der Malerei
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der Zwanziger Jahre“ vertreten, welche zuerst im Kunstverein Hamburg und später im
Kunstverein Frankfurt gezeigt wurde.
Preise
1935 Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg. 1936 Rompreis der Villa Massimo.
Ankäufe
1927 kaufte die Nationalgalerie (Berlin) unter Ludwig Justi das auf der „Großen
Berliner Kunstausstellung“ gezeigte Werk Südliche Stadtlandschaft / Italienische
Landschaft II. 1978 erwarb die Berlinische Galerie das um 1924 entstandene Gemälde
Orangenstilleben (mit Messer). 1989 erwarb das Suermondt-Ludwig-Museum mit
Mitteln der Heinz-Heinrich-Gedächtnisstiftung das Aquarell Blick auf gotischen
Hochchor der Kathedrale in Tournai (1917), die Zeichnung St. Jacobskerk I.
Antwerpen Seitenansicht (1928) und das Aquarell Landungssteg/Zeebrugge (1929).
Literatur
 GDK-RESEARCH – Bildbasierte Forschungsplattform zu den Großen Deutschen
Kunstausstellungen
1937-1944
in
München:
http://www.gdkresearch.de/de/obj19405335.html [Stand: 02. Juli 2017]
 Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen (Hrsg.) (1998): Peter Foerster 1887–1948.
Katalog und Werkverzeichnis. Vier Türme, Abtei Münsterschwarzach Allgemeines
Künstlerlexikon (AKL), Onlineversion, Künstler-ID: 00002854
 FRANK, Volker: Foerster, Peter Ludwig, in: „Allgemeines Künstlerlexikon (AKL)“,
Onlineversion, Künstler-ID: 00020776
 Kunst- und Museumsverein Wuppertal: Magischer Realismus in Deutschland 1920–
1933. [Katalog zur Ausstellung vom 10. Sept. bis 29. Okt. 1967], o. V., 1967,
unpag. [S. 8]
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