Research Collection Doctoral Thesis Geologische Beschreibung der Gebirge zwischen Schächental und Maderanertal im Kanton Uri Author(s): Staub, Walther Publication Date: 1911 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000103805 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library Geologische Beschreibung der Gebirge zwischen Schächenlal und Maderanertal im Kanton Uri. •>**•— —— Von der Eidgenössischen polytechnischen zur Erlangung Schule in Zürich der Würde eines Doktors der Naturwissenschaften genehmigte Promotionsarbeit vorgelegt Walther von Staub, dipl. Fachlehrer in Naturw. E. P., aus Referent: Herr Prof. Dr. Älb. Heim. — Bern. Korreferent: Herr Prof. Dr. U. Grubenmann. Separatabdruck „Beiträge zur neue geologischen aus Karte der Schweiz" Folge, Lieferung XXXII, 1911. Bern. Buchdruckerei Stämpfli 1911. & Cie. — II — Lebenslauf. Am 15. Mai 1886 in Bern das Gymnasium Mit liche Unterbruch der wissenschaftlicher eidgenössischen polytechnischen durch Krankheit, im Elternhause und absolvierte 1909 Schule ein, und bestand hier, nach längerem die Diplomprüfung als Fachlehrer in natur¬ Richtung. 1909/1910 noch an der polytechnischen Schule immatrikuliert, Sommer 1910 ein kurzes Semester in Lausanne, geologischen Jugend ich, nach bestandener Maturitätsprüfung in Bern, in die naturwissenschaft¬ meiner Studien Im Winter ich meine in Bern. 18 Jahren trat Abteilung geboren, verlebte Studien im Felde zu um die übrige verlebte ich im Zeit des Sommers und des Herbstes widmen. Zürich, im Januar 1911. Walther Staub. Ill — — Vorwort der Schweiz, herausgegeben schaft. der Morphologie zur Carbon und der von Lieferung enthält Diese im Farbendruck und einer geologischen den ausser Maderanertal. geologischen Lieferung der Beiträge Frühjahr 1909 Bearbeitung Blatt Altdorf von zur hochverehrten Lehrer für die herzlichsten Dank Verfügung Anregung, die Tafeln in 50,000. Skizzen seine und Original¬ Aufzeichnungen, bezogen, vorzulegen und zu einer Ich möchte hier in erster Linie meinem wie für die stete Teilnahme lautete dahin, vor an meinen Studien, meinen Die Arbeit wurde im Spätsommer 1909 Windgällen-, die tektonischen Verhältnisse in der allem Hohen-Faulen-, Griesstockgruppe klarzulegen ; daneben sollte ich tieren. drei von die Freundlichkeit, mir seine auch stellen. zu Beitrag Nachtrag über einen aussprechen. Aufgabe Meine : auf das Gebiet der Griesstockdecke hauptsächlich sich geologischen einen kurzen Lieferung begleitet 1 eintragungen in' Siegfriedblatt Altdorf (Nr. 403), wie welche zur drei Teilen noch vorliegenden Ferner ist diese im Prof. Karte von Kommission der Schweiz, naturforschenden Gesell¬ Karte im Massstab Herr Prof. Dr. Alb. Heim hatte Herrn Anregung einer zwischen Schächental und Maderanertal und Gebirge Porphyr Zustandekommen einen Teil der XXXII. und bildet Dr. Alb. Heim ihr verdankt Arbeit vorliegende Die begonnen, so möglich geologisch kar¬ viel wie so Untersuchungen, aus-welchen dass die vorliegende geologische Beschreibung der Gebirge zwischen Schächental und Maderanertal hervorgegangen, sich nicht ganz auf zwei Jahre erstrecken. Das Bestreben, die Untersuchungen nach allen Richtungen hin auszudehnen, fand zahlreiche Herrn Unterstützung. Prof. Dr. U. Grubenmann, und Durchsicht des kristallinen Teiles meiner Arbeit Anregungen Herr Prof. Dr. L. Bollier hatte die Freundlichkeit, die zu überwachen. reichen Zeit, aus ihren welche mir zur Teil Verfügung stand, gestalteten Ausbesserung manche Gebietes Vergleiche wieder notwendig; längere Aufenthalte diese war erfahren mit zu müssen. zu liefern. Gebirgsteilen ausserhalb erfordern ihre Zeit. Zürich, im Frühjahr in ihre heutige zur Richtungen Vor allem wird der sind zum des stets mit den Seite. nach allen um verpflichtet. meiner Petrefakten hin eine stratigraphische Verständnis eines so viel¬ speziellen Arbeitsfeldes absolut Die beiden Sommer 1909 und 1910 brachten mir im Wallis und in der Westschweiz. durfte, kurz, Zudem reifte erst auf den zahlreichen Exkursionen, welche ich Lausanne ausführen schwierige Bestimmung speziellen Untersuchungsgebieten erschöpfende Bearbeitung des Untersuchungsfeldes noch zu Hezner, bin ich für viele herzlichem Danke Arbenz, wie Herr Dr. Arnold Heim standen mir Herr Dr. Paul Erfahrungen Die Dr. L. wie Fräulein dieser Arbeit So manche Schlussfolgerung gemeinsam mit Herrn Dr. E. Argand Form. 1911, Walther Staub, aus — IV — Errata Seite 1, Zeile Seite 25, als 16 : : Eiszeit statt Kiswelt. Zeile 4 ft'. : Einlagerung Die dem Kötidolomit im untern Malm. ähnliche Bank erwies sich auch hier V — Inhaltsverzeichnis. Stite Voruort Seite III Irihdltsverzeichni ? Der Malm Literaturverzeichnis Hochgebirgskilk Der 1 kalk, Die Erstfeldergneisse. 2 Einfuhrung und Geschichte der 4 Ge¬ 5 b) 7 und aphtischen Ganggesteine Injektions- und Imbibitions c) Die Misch- odei Die Kontaktgesteine Die geologische Das 4 Die Zone Auftreten der b) m der Umgebung 17 des 17 Von Innertkirchen nach Erstfeld 19 1 51 Wildflysch Die autochthone a 2 20 Die von 51 Spinugen 52 Die Sedimente. 3 Die Trias 22 a) Die Aufbereitungsschicht oder Aikose 22 b) Der Rotidolomit 24 c) Die Quartenschiefer 25 Der Jura 25 Der 25 Dogger Lochertal, Speckital Teil Bedeckung der Erstfeldergneisse Windgallenfalte 56 a) Der westliche Teil der Hohen-I aulendecke 56 b) Der ostliche Teil der Hohen-Faulendecke 58 Der sudliche Teil der Hohen Faulendecke, Emwicklung durch die Windgallenfalte und Wurzelregion ihre ihre 58 Die Gnesstockdecke a) Der nördliche 60 Teil der Gnesstockdecke die Balmwand bl b) Der südliche Teil der Gnesstockdecke der Gries c) 4 und Brusttal bei stock und die Scheerhorner 62 Zusammenfassung 64 über die Gnesstockdecke Die Kammlistockdecke 64 a) Die Sudseite des Kammlistocks 64 26 b) Die West- und îvordseite des Kammlistocks b) Scheidnossh 29 c) Die Abgrenzung e) Der Ausgang des Bockitobels 29 Erstfeld d) e) Profil am f) am Profil Kammlistocks gegen 65 die Gnesstockdecke 67 67 30 Stafelgletscher 32 e) Die Fortsetzung oberen 34 Furggeh g) Profil am Hufigletscher h) Der Dogger bei der Klubhutte am Hufigletscher Zusammenfassung über den Dogger des Die Ostseite des Kammlistocks d) Der Ribiboden 54 55 Die Hohen-Faulendecke c) im Wüdflysch Die Tektonik. 1 b Kanderfirnes a) Profil 46 50 Dnttei Zweiter Teil II Hohen-Faulendecke Das Eocan der Gnesstockdecke 15 des Aarmassivs e) Zusammenfassung I 46 b) 14 Erstleldergneisse der nördlichen Gneisse a) Kontakterscheinungen Flyschbildungen Das autochthone Eocan und das Eocan der 14 h) Die Altersfolge der Gesteine 3 Die Nummuliten und a) b) Der 13 Quarzporphyre 46 und Hohen-Faulendecke 12 f) Die basischen Eruptiva 46 Das Bohnerz a) Der Wildflysch als Liegendes der Gnesstock- 11 e) Zusammenfassung g) Der 9 gneisse d) 43 43 2 5 41 43 Die Kreide der Gnesstockdecke 1 a) Der Sedimentgneiss granitischen Zementsteinschichten und Ohrlikalk Das Eocan III 41 Korallen¬ a) Die Kreide der Hohen-Faulendecke b) Erforschung Petrographisdie Beschreibung der wichtigsten steinsarten der Umgebung von Erstfeld Die Qumtnerkalk, Die Kreide Erster Teil 1 40 Der Schiltkalk und die untern Malmschiefer \II Einleitung 40 Das Oxfordien V der Kammlistockdecke nach Osten 68 Der Lochseitenkalk 36 5 37 6 Die Axendecke 39 7 Zusammenfassung 69 71 der tektonischen Erscheinungen 72 _ Die Tafeln Promotionsarbeit Beiträge zur I, II, III, auf welche nicht beigelegt geologischen Karte vi — im tektonischen Teil worden und der Schweiz. erscheinen hingewiesen wird, nur in Lieferung sind der XXXII der VII — — Literaturverzeichnis. siehe das Verzeichnis Für die ältere Literatur Schweiz. 1. Daraus seien folgende Arbeiten, nur 25 der Lieferung in auf welche öfters Bezug Beiträge genommen zur geol. Karte der erwähnt: wird, und Kalk im Berner Oberland. Beitr. zur geol. von Gneis Liefg. 20. 1880. Baiteer, A. Das Aarmassiv (mittlerer Teil). Beitr. zur geol. Karte der Schweiz. Liefg. 24. 1888. Escher v. der Linth, Arn. Tagebücher, aufbewahrt im eidgenössischen Polytechnikum. 2. Bd. Basel 1878. Heim, Alb. Untersuchungen über den Mechanismus der Gebirgsbildung. Heim, Alb. Die Geologie der Hochalpen zwischen Reuss und Rhein. Beitr. zur geol. Karte der Schweiz. Liefg. 25. 1891. Lusser, K. F. Nachgelassene Manuskripte. Im Archiv zu Altdorf aufbewahrt. Lusser, K. F. Nachträgliche Bemerkungen zu der geognostischen Forschung und Darstellung des Alpendurchstiches vom St. Gotthard bis Arth am Zugersee. Neue Denkschriften der allg. Schweiz. Baltzer, A. mechanische Kontakt Der Karte der Schweiz. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Ges. für gesamte Naturwissenschaften. 8. 9. 10. 1842. einige Porphyre der Zentralalpen und die in Geologisch-petrographische Mitteilungen Jahrb. für M. u. P. Stuttgart 1886. denselben auftretenden Gesteine. Neues mit Verbindung Schweiz. den C. der Karte zu zur Liefg. 25. Schmidt, Anhang geol. Beiträgen Übersichtskarte der F. Gotthardbahnstrecke M. Erstfeld-Castione, 1 : 25,000. 1885. Geologische Stapf, Schmidt, über Seit dem Literaturverzeichnis in betreffend) Lieferung 25 sind erschienen (* das Untersuchungsgebiet speziell : 12. Arbenz, Arbenz, 13. Arbenz, 11. Neuchâtel C. des Gebietes zwischen Geologie Engelberg und Meiringen. Eel. geol. helv. Schweizeralpen. Beiträge zur geol. P. Zur P. Zur Kenntnis der Bohnerzformation in den der Schweiz. P. und Liefg. 54 1910. Staub, W. Die der nat. Ges. Zürich. 1910. Wurzelregion Jahrg. 55. der helvetischen Decken im Rheintal. Vol. IX. Karte Vierteljahrsschr. Baltzer, A. Die granitischen Intrusivmassen des Aarmassivs. Jahrb. für Mineral, etc. 1903. Baltzer, A. Die granitischen lakkolitischen Intrusivmassen des Aarmassivs. Wien 1904. 16. Blumer, E Zur Kenntnis des helvetischen Alpennordrandes. Vierteljahrsschr. der nat. Ges. Zürich. 1906. 14. 15. *17. Boussac, J. Compte rendus des séances de l'Ac. Paris. 18. Buxtorf, A., am und Truninger, E. 1910. Über die Geologie der Doldenhorn-Fisistockgruppe und den Gebirgsbau Westende des Aarmassivs. Verhandl. Basel 1909. Fischer, 0. Über einige Intrusivgesteine der Schieferzone am Nordrande des zentralen Granits aus der Umgebung des Sustenhörner. Tschermaks Mineral, und petrogr. Mitteil. XXIV. Heft 1 u. 2. 1905. *20. Heim, Alb. Die vermeintliche „Gewölbeumbiegung des Nordflügels der Glarnerdoppelfalte südlich 19. am 21. Klausenpass, eine Selbstkorrektur. Vierteljahrsschr. der nat. Ges. Zürich Heim, Arn. Gliederung und Facies der Berrias-Valangien-Sedimente. Zürich. 1906. Vierteljahrsschr. der nat. Ges. 1907. *22. Heim, Arn. Die Nummuliten- und Flyschbildungen der Schweizeralpen. Abh. der Schweiz, paläont. Ges. Vol. XXXV. 1908. Heim, Arn. Über die Stratigraphie der autochthonen Kreide und des Eocäns am Kistenpass. Beitr. zur geol. Karte der Schweiz. N. F. Liefg. 24. 1910. *24. Heim, Arn. Zur Tektonik des Flysches in den östlichen Schweizeralpen. Beitr. zur geol. Karte der Schweiz. 31. Liefg. 1911. 23. - 25. — Hugi, E. Vorläufige Mitteilung über Untersuchungen in der nördlichen Gneisszone des zentralen Aar¬ massivs. Eclog. geol. helv. Vol. IX. *26. Königsberger, J. Einige Folgerungen massiv. Ecl. geol. helv. Vol. X, *27. Königsberger, J. Erläuterungen von Disentis bis *28. Oberholzer, J. Nr. 4. *29. VIII - Die zum zur Spannort. aus Nr. 4. 1907. geologischen Beobachtungen Nr. 6. geologischen Freiburg Überfaltungsdecken im Aare-, Gotthard- und Tessiner- 1909. und i. B. mineralogischen Karte des östlichen Aarmassivs Leipzig. 1910. und auf der Westseite des Linthtales. Eclog. geol. helv. Vol. X, 1908. Heim, Alb. Geologische Karte der Glarneralpcn 1900—1908. 1 : 50 000; heraus¬ geol. Kommission. gegeben von *30. Sauer, A. Geologische Beobachtungen im Aarmassiv. Sitzungsber. der kgl. preuss. Akad. d. W. 1900. *31. Sauer, A. Über die Erstfeldergneise am Nordrande des Aarmassivs. Bericht über die Vers, des oberrh. geol. Vereins. 38. Vers. Konstanz 1904. *32. Tobler, A. Über die Gliederung der mesozoischen Sedimente am Nordrand des Aarmassivs. Verhandl. Oberholzer, J., und der Basel. Bd. XII. Heft 33. 34. 1. 1897. Tohvinsky, K. Die Grauen Hörner. Vierteljahrsschr. der nat. Ges. Zürich. 1910. Beitr. zur geol. Weber, Fr. Über den Kalisyenit des Piz Giuf und Umgebung. Liefg. XIV. 1904. 3./4. Karte Heft. der Schweiz. 1 _ _ Einleitung. Zwischen Schächental mannigfaltigen, und dankbares Arbeitsfeld bietet. im Westen über abgeschnitten Kanton Uri im Gebirgszug, der seines Geologen ein selten beiden genannten Täler begrenzt, schönste Teil der Urner Kalkalpen liegt ein und übersichtlichen Aufbaues wegen für den Im Norden und Süden durch die durch das Reusstal, erhebt sich dieser krystallinen Sockel einem Maderanertal gedrungenen aber nördlichen Aarmassivs des im Scheerhorn und findet hier im Osten in den weiten Flächen des Hüfi- und scheide des Klausenpasses eine fast ebenso natürliche bis Claridenfirns, Begrenzung zu 3296 Höhe m wie in der Wasser¬ wie im Westen. Neben Scheerhorn, Kammlistock und Rüchen, sind die bekanntesten Gipfel die grosse und die kleine Windgälle. Noch vor zehn Jahren wegen Vereisung der Kämme äusserst schwierig zu begehen, erklettert man heute diese zackigen Felsgräte infolge Da der Aarmassivrücken und mit ansteigt, wird das Gebiet in der so Die höchste ihm die Hauptsache des Zurückweichens der Gletscher viel leichter. sedimentäre nach Norden, Bedeckung von Norden nach Süden gegen das Schächental hin, entwässert. Gebirgskette erhebt sich deshalb auch im Süden und fällt schroff gegen das Maderanertal ab. Maderanertal und Schächental stehen sich orographisch scharf gegenüber. Beides Längstäler, ist das Maderanertal fast vollständig in kristalline Gesteine abfallenden, dagegen bewaldeten Gehängen überall noch Spuren der eingeschnitten in eozäne Sandsteine, seltener auch ist rechten Talseite eine taler und Berge ausgedehnte Moränenbedeckung zeigen, Alpen liegen. Der Name Maderanertal her rührt eingeschnitten, die an ihren steil Eiswelt zeigen. Das Schächental Schiefer, welche auf der in eozäne auf denen die fruchtbaren Schächen- einem Veltliner (?) Hauptmann Peter Madran, der Windgälle (im Eisenoolith des Dogger) in grösserem Umfange abzubauen. Die alte Benennung des Tales war Kärstelental (ent¬ standen aus dem romanischen Chersellon), eine Bezeichnung, die sich noch heute im Namen des Kärstelenbaches erhalten hat. Aus den nicht verbrannten Ratsprotokollen von Uri konnte ich über den Erzbau an der kleinen Windgälle folgendes erfahren : Die erste Erwähnung des Erzbrechens geschieht in einem Protokoll vom Jahre 1557. Hier ein Gesuch „uf donnerstag nach Michaelis" von den Aerzknaben an Vogt Trösch, man möchte geht den Abbau des Erzes bis zum Mai des folgenden Jahres einstellen, doch sollten „Brief und Siegel unschädlich" d. h. unbeschädigt bleiben. Also hatte schon damals der Rat von Uri das Erzbrechen an Private übergeben. In „Stäg" war zu dieser Zeit eine Schmelze. 1622 ging dann das Recht des Erzens an Hauptmann Peter Madran über, und Madran war es, der zum erstenmal den Abbau an der kleinen Windgälle in grösserem Umfange betrieb. 1680 wurde das Erzrecht dem Joan Epp und seinem Sohn Franz übergeben, hernach dem Land¬ ammann, Landeshauptmann Obrist und Ritter Joan Anton Schmid und den Seinigen bis auf das im Jahre 1622 das Recht erwarb, die von Eisenerzlager an der kleinen Jahr 1725. 1718 grub man bei dem Dörfchen welches 32 % Ausbeute beute von gab. Auch im Silber, Kupfer und Blei1). *) Frans Beitrage zur Vinzenz Schmid: geolog. Karte der „Stäg" Kupfererz, Tief lauital ob Golzeren Allgemeine Geschichte Schweiz, n. F. Liefg. XXXII des Freistaats welches war 21 °/o ertrug und Bleierz, Bergwerk zur Aus¬ ein kleines Uri, Zug 1788, pag. 12. 1 2 — Im Jahr 1759 wurde das Erzrecht bereits — aufgehoben, was Landsgemeinde die Uri mit folgenden Worten beschloss: jeder Landmann, und wan alldort Jahr und Tag arbeiten möge." „Erz graben änderst mag einer Werkzeug daselbst liegen lasst, niemand jedem freigestellt zu graben, wo er wollte und ein Erzgebiet, Beschlag zu nehmen. Aus diesem Beschluss geht genügend hervor, dass der Erzbau im Maderanertal nie Die Blütezeit der Eisengruben an der kleinen Windgälle, die grossen Ertrag gezeitigt hat. Von er nun war an also es wenn Lust hatte, für sich in heute durch grosse Windgälle Madran, als auch finden Dreimal wir den in nach diesem Manne Bergen rechtfertigt. zwischen Schächental Wir haben die grosse und die kleine Bezeichnung Windgälle. erwähnt. Der höchste Gipfel der Gebirgskette, und dass B. Lusser 1834 in seinem z. „Kalkstock" den Namen Windgälle und plastische krönt, wird „Gemälde des Kantons Uri" für die grosse Windgälle noch kennt. Wind, der diesen Berggipfeln den Namen verliehen, der Föhn. Man muss diesen Föhn erlebt haben, um zu wissen, kalt die des Maderanertals bereits welcher nördlich die Schächental erb erge Der noch und Maderanertal Es ist hervorzuheben, dass dieser Name erst spät auftaucht, Windgälle genannt. die Schächentaler noch Schuttanhäufungen sowohl im Kessel zwischen der kleinen und der grossen oberhalb der Käsernalp gekennzeichnet sind, fällt unter Hauptmann Peter Benennung des Tales die was einen schneidend, saust er um grössere Steinbrocken erfassend; nichts Kämme und Gräte was ist der Westwind was er und allem vor vermag. In diesen Höhen, Gipfel, Staub, Sand, ja sogar widerstehen. Die Zertrümmerung der lose ist kann ihm Windgällenklubhütte „Guggs" —, wie die Aber noch furchtbarer der wirkt seiner Kraft. Föhn, wenn er ins sagen, gibt Zeugnis Staubwolken sich und habe ihn vor Tal fällt. Ich herrollend, um Erstfeld trocken, mächtige glühend gesehen. Kein Fenster, keine Türe schliesst eng genug vor den eindringenden feinen Staub- und der ersten Ortlerboden durch einen Wirbelwind am — Leute Ich Sandkörnern. wo jeder Eingriff auch Wenn wir des Windes in habe die Ohnmacht der Menschen beim Brande eines Bauernhauses miterlebt, und Wille Form an an den von der Gewalt des Windes scheiterte. nackten Felsen Windschliffen in diesen finden, so darf Bergen uns nicht Bedeutung einzuräumen. Verwitterung und Frost vernichten Bergen jede Schleif Wirkung des Windes in ihrem Entstehungszustand. doch ihre In den Bergen zwischen Schächental und Maderanertal hat Konrad Escher der Lintli, unmittelbaren keine dies die Wirkungen abhalten, der Deflation eben nur zu oft in Alpenforschung später sein Sohn Arnold Escher unsern eine Wiege und Bernhard Studer gefunden. erwähnen, beschreiben und zeichnen schon diese Berge. Es wäre aber ein Unrecht in der Geschichte der Erforschung von'Uri nicht in erster Linie eines Mannes zu gedenken, der bis heute noch der bedeutendste Naturforscher dieses Kantons geblieben ist: Dr. med. Karl Frans Lusser (1790— 1859). Arzt und Naturforscher zugleich, hatte sich Lusser mit seinem 20. Jahre aus Liebe zur Natur¬ wissenschaft der Medizin zugewandt, welche er in Bern und Freiburg im Breisgau studierte. Jung als Arzt nach Altdorf zurückgekehrt, fand er als einziger Mediziner in seiner Heimat ein grosses Arbeitsfeld vor von und konnte die Naturwissenschaften und die Geschichte nur als Nebenbeschäfti¬ gungen treiben. Seine Forschungen aber auf diesem Gebiete wiegen allein ein halbes Leben auf. Was die Geologie betrifft, so war Lusser der erste, der den Windgällenporphyr entdeckt. Er zeichnet vom zum erstenmal, allerdings schematisiert, die Windgällenfalte, und mit ihr Bristenstock bis nach Brunnen. Verfügung, die Zahlreiche stratigraphische skripte zur vor Neben den Publikationen Lussers standen vier Jahren Profile des ins Staatsarchiv Doggers habe ich von Altdorf verwerten mir gebracht können, so ein Profil seine Manu¬ worden die Profile sind. vom 3 — Scheidnössli, Bockitobel, Ribiboden, Doggerschichten fand. Aus dem spätem naturforschende Altdorf auch Lusser wo Leben Lussers soll präsidierte, Gesellschaft Oswald Heer nur als Erster erwähnt und und Arnold Escher — dass von die Makro-Oolithen dass werden, an 1842 er Sitzungen den der Linth zugegen in den untersten die schweizerische dieser Gesellschaft waren. Obgleich in Lussers Vorstellungen über geologische Vorgänge, wie Faltung und Sedimentation, nur von einer geringen Intuition getragen wurden und heute vielfach phantastisch erscheinen müssen, sind doch seine Beobachtungen und Aufzeichnungen so genau, dass sie auch heute noch Erwähnung und Aner¬ kennung verdienen. Die erste monographische Bearbeitung der Windgällengruppe nismus der Grundstein Gebirgsbildung" (1878). gelegt, auf dem wir heute Wert dieser Arbeit weiter zu aufbauen. Es diskutieren ; ich möchte ist nur hier „Mecha¬ erschien in Alb. Heims Mit dem Erscheinen dieses klassischen Werkes nicht der Ort, den war der erste schöpferischen einen Einfluss dieses Werkes hervorheben, Gebirgsgegend. 1870 das Jahr um bis etwa der hauptsächlich Schweiz waren Die älteren Siegfriedkarten nach den als musterhaft geltenden Gebirgsaufnahmen von Ingenieur Wolfsberger gezeichnet In diesen Karten wurden die vorherrschenden Bergformen in einem be¬ und gestochen worden. stimmten Aufnahmegebiet auf die Höhenzüge eines ganzen Blattes übertragen, wodurch sich all¬ den Einfluss nämlich auf den Fortschritt der mählich eine manirierte Berge stark abwich. zeichnet waren topographischen Darstellung Darstellungsweise herausschälte, welche Zudem kam, von dass die Höhenkurven mehr auf und den Kleinformen des Terrains nicht gerecht dem einer individuellen Bilde der Gesamtwirkung eine hin ge¬ wurden. (im 13. Bande des Jahrbuches des S. A. C.) erscheint gleichzeitig mit dem Gebirgsbildung" eine kurze Abhandlung von Alb. Heim, betitelt : Bemerkungen „Mechanismus des Karte zur Klubgebietes. In dieser Abhandlung wird der Satz aufgestellt, „dass keine in einer Karte deutlich sichtbare Detailform erfunden, sondern stets der Wirklichkeit nachgezeichnet sein Im Jahre 1878 der solle, und dass eine richtige Darstellung stehung der Formen vorhanden ist." nur möglich sei, wenn Felsformen anbelangt, dann Was die werden, dass nicht das Verständnis für die Ent¬ so sollte eine der Unterschied möglichst aus¬ kristallinen geprägte Individualisierung durchgeführt und Sedimentgesteinen, sondern auch die Lagerung und Faltung der Sedimente und die dadurch bewirkten Verwitterungsformen herausgehoben würde. Die vielen Gebirgszeichnungen, Profile, Panoramen und Karten, welche den ersten Jahrbüchern des S. A. C. beigegeben sind, zeigen ein wie reges Interesse zu jener Zeit der Topographie ent¬ so nur von gegengebracht wurde. Topographingenieur Xaver Imfeid, Heims Spezialschüler, war es, der auf Grund von geolo¬ gischen Vorstudien im Jahre 1876 Siegfried Blatt Altdorf einer gründlichen Revision unterzog Man beachte z. B. in dieser Darstellung die Wiedergabe der kleinen und und neu zeichnete. Nordabfall grossen Windgälle oder die Zeichnung des Eozänbandes längs dem Firrengletscher am des grossen Rüchen, um eine Vorstellung über die Genauigkeit und Naturtreue dieses Karten¬ blattes zu gewinnen. Allein eine solche topographische Unterlage ermöglichte in den zwei letzten regenreichen Sommern eine geologische Aufnahme dieses Gebietes. Im Jahre 1891 erschien in der 25. Lieferung der Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz die Beschreibung der Gebirge zwischen Reuss und Rhein von Alb. Heim, in welcher viele frühere Erfahrungen bestätigt wurden, für unser Gebiet aber nur wenig neue Beobachtungen hinzukamen. Seit dieser Zeit hat Scheerhorn einzig das durch Alb. Heim folgenden Untersuchungen und Maderanertal auf die nun Gebiet der Griesstockdecke eine trugen zur neueren vom Klausenpass bis zum auf die Deckenlehre erfahren. kleinen Die nach¬ Nachprüfung Hauptaufgabe, den Bau der Gebirge zwischen Schächental tektonischen Auffassungen hin zu prüfen. selbst 4 — — Erster Teil. Die Einführung 1. hart Erstfeldergneisse. Ungefähr halbwegs der Landstrasse, an zwischen Schattdorf Malmwand. Form und von aus den Beussalluvionen gelagerten gelben Böthidolomitband, Die dunkeln Erstfeld und und Erstfeld hier bis Erforschung. beim sogenannten Scheidnössli tritt, erstenmal der gegen Süden sich aufwölbende Bücken der kristallinen zum Gesteine des nördlichen Aarmassivs sichtbaren horizontal und Geschichte der von Moosen Flechten heraus, überdeckt Dogger und schwarz von einem weithin einer hochaufstrebenden überwucherten Felsen steigen bis Farbe, immer höher über die Talsohle empor und heben sich in Amsteg Bewachsung scharf und von den darüber liegenden Sedimentgesteinen ab. Urgestein hell und dunkel gestreift. Diese Streifung her der rührt von Wechsellagerung von quarz- und feldspatreichen Lagen, Adern und Gängen, mit oft etwas zurückgewitterten glimmerreichen Lagen, deren Hauptbestandteil ein dunkelbrauner Biotit Neben einer regelmässigen Streifung tritt auch Bänderung und Fältelung des Gesteins auf. ist. Beim Verfolgen der Felswände von Erstfeld gegen Amsteg hin beobachten wir besonders in der Umgebung des Evitales eine allmähliche Abnahme der regelmässigen Streifung und ein stärkeres Überwiegen der Fältelung und Bänderung. Diese wiederum macht einem stärkeren Hervortreten des dunkeln Substratgneisses Platz, der in der Umgebung von Amsteg nur noch von vereinzelten, scharf abgegrenzten, kleinern und grössern Gängen durchsetzt wird. Der hohe Quarzfeldspat¬ gehalt und die Grobkörnigkeit des Gneisses haben zur Folge gehabt, dass der Erstfeldergneiss lange Zeit hindurch als ein gequetschter Granit, als ein eigentlicher Orthogneiss aufgefasst Von nahem betrachtet von erscheint das worden ist. So bezeichnet Alb. Heim den Erstfeldergneiss als einen „echten Gneiss" (Orthogneiss) oder ursprünglich echten Typus" *) und beschreibt ihn wie folgt : Der Glimmer ist auf zahl¬ reichen parallelen Ebenen angehäuft, zwischen welchen weisser Quarz und Feldspat in dünnen Schichten und feinkörnigem Gefüge liegen. A. Baltzer, der 18802) die Zone der „nördlichen Gneisse" von der Jungfrau bis zur Haldeneck (= Scheidnössli) im Reusstal verfolgt, erwähnt den starken Plagioklasgehalt des Gesteins der „nörd¬ lichen Gneisszone", „womit die ungeheure Verwitterbarkeit zusammenhängt," und hebt einen mitt¬ leren Kieselsäuregehalt von 65°/o hervor. 18883) charakterisiert Baltzer die „nördlichen Gneisse" als sericitische Gneisse zum Teil mit tombakbraunem Magnesiaglimmer, ausserordentlich zersetzt, mit viel Plagioklas und wenig Orthoklas. Wichtig in der Geschichte der Erforschung der nördlichen Gneisszone des Aarmassivs wird im Jahre 1900 die Beobachtung von fremden Einschlüssen in den Gneissen von Innertkirchen „als einen ') Mechanismus der Gebirgsbildung und Lieferung 2) Liefg. 20, Der mechanische Kontakt von 25 der Gneiss und Kalk Beiträge im Berner geol. Karte der Oberland, Beiträge zur zur Schweiz, pag. 96, 97. geol. Karte der Schweiz, pag. 19 und 26. 3) Das Aarmassiv (mittlerer Teil), Beiträge zur geol. Karte der Schweiz, Liefg. 24, pag. 28. — durch A. 5 Sauer findet besonders bei der Sauer1). stonithornfelse mit Vesuvian und Granat im Gneiss Kontaktprodukte — äusseren Urweid Kalksilikathornfelse und Wolla- eingeschlossen, und weist damit zum erstenmal in dieser Gneisszone nach. Baltzer2) „die granitischen Intrusivmassen des Aarmassivs" Fortsetzung der Erstfeldergneisszone den Granitlakkolithen8) Im Jahre 1903 beschreibt A. erwähnt hier in der westlichen und des Gasterntais. Auf diese Arbeit von Baltzer folgt eine zweite Arbeit von Sauer „über die Erstfeldergneisse Aarmassivs"4). Hier führt A. Sauer eine Zweigliederung der Erstfeldergneisse in stofflicher und struktureller Beziehung durch, und zwar unterscheidet dieser Autor eruptive, biotitreiche, grobkörnig schuppige Gneisse, welche den Schappbachgneissen des Schwarzwaldes ähn¬ lich sind, und quarzreiche feinkörnige Glimmergneisse, welche mit den Sedimentgneissen oder ßenchgneissen des Schwarzwaldes Ähnlichkeit haben, In diesen letzten Gneissen fand Sauer Kalk¬ lagen, die mit WoUastonitfels wechsellagern. Ferner erwähnt dieser Autor Amphiboliteinlagerungen und basische Ganggesteine, welche die Gneisszone durchsetzen. Unter diesen hebt er vor allem Minette hervor, Orthophyre und Gangporphyrite. Endlich hält Sauer die Sericitschiefer, welche sich südlich bei Amsteg an die Erstfeldergneisszone anreihen, für mechanisch zu Glimmerschiefer, Phyllitten und Sericitgneissen verarbeitete Erstfeldergneisse. 1907 kann E. Hugib) die Zweiteilung der nördlichen Gneisse in basische und saure Varietäten mit Kalksilikatfelsen auch bei Innertkirchen feststellen. Hugi hebt hervor, dass analoge Teilintrusionen (Aplitgänge, Granitgänge usw.), wie wir sie in der nördlichen Gneisszone finden, auch in der Schieferzone am Nordrand des Aarmassivs von 0. Fischer gefunden worden sind. Auch am Nordrande des dieser Autor stellt im Urbachtal, im untern Haslital und brochene zentralen Schiefer Reihe Übergängen nur 2. dem vor zwischen auf mechanisch veränderte Gneiss und allem im Gadmental eine ununter¬ Sericitschiefern, welche dem nördlich lässt aber die Aaregranit vorgelagert sind, fest, Frage offen, ob alle diese von den Erstfeldergneisse zurückzuführen seien6). Petrographische Beschreibung der wichtigsten Gesteinsarten der Umgebung a) Liessen schon die früher von Der yon Erstfeld. Sedimentgneiss. A. Sauer in den vereinzelt vorkommenden Kalkschollen darauf Erstfeldergneissen aufgefundenen und ganz schliessen, dass wenigstens ein Teil dieser Gesteins¬ sedimentärem Ursprung sein könnte, so war doch die genaue Beschaffenheit und Ab¬ grenzung dieses Gneisses vollständig unbekannt. Nun sind die an die Zone der Erstfeldergneisse angrenzenden sericitischen Schiefer von Amsteg und vom Ausgang des Maderanertals ihrer phyllitischen Ausbildung wegen schon lange als alte Sedimentgesteine angesprochen worden7). Eine scharfe Grenze zwischen diesen Schiefern und den Erstfeldergneissen lässt sich aber nirgends feststellen. Bald gehört das Gestein an der auf zone von *) Geologische Beobachtungen im Aarmassiv, Sitzungsbericht der Berliner Akademie, 1900, pag. 10 ff. 3) Neues Jahrbuch für Mineralogie. Beilage Bd. XVI, pag. 320 und Comptes-rendus IX, Congrès Vienne 1904. 3) Bericht über die XXXVIII. Versammlung des oberrhein. geol. Vereins in Koblenz, 26. April 1905. 4) Von der Bezeichnung Lakkolith ist Baltzer seither zurückgekommen. 6) Vorläufige Mitteilung über Untersuchungen in der nördlichen Gueisszone des zentralen Aarmassivs. Ecclog. geol. Helv. Vol. IX, No. 4. ") Die Arbeiten von J. Königsberger und E. Trwninger, welche zum Teil fast gleichzeitg mit dieser entstanden sind, finden im Laufe des Textes Erwähnung. ') 0. Fischer fand in der Verlängerung dieser Schieferzone bei der Klubhütte am Triftfirn sogar Konglomerate; es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass es sich hier um eingefaltetes Karbon handelt. 6 — — früheren Karten eingezeichneten Grenze mehr zum Erstfeldergneiss, bald mehr zu den sericitischen Amsteg. Sollte daher ein Teil der Erstfeldergneisse wirklich noch, wie die „sericitischen Schiefer" sedimentären Ursprung besitzen, so war es wünschenswert, deren Auftreten in Komplexen nachzuweisen, die auch früher stets als Erstfeldergneisse aufgefasst worden sind. Schiefern von Ein solches Gestein Hess sich in den Felsen finden. Makroskopisch schmutzig graugrün nördlich oberhalb der Kirche und braun von Silenen auf¬ besitzt das Handstück angewittert, eigen¬ massigen, mehr oder Quarzkörnern, hellglänzenden Sericitschüppchen nur geringe Schieferung und der etwas zurück¬ tümliche weisse Flecken und macht auf frischem Bruch den Eindruck eines weniger gleichkörnigen Sandsteins mit weissen und matter graugrüner Zwischensubstanz. tretende Gehalt an Die Glimmer unterscheidet das Gestein hauptsächlich den Schiefern von Aus¬ am gange des Maderanertals. Unter dem Mikroskop erweisen sich die weissen Flecken als grosse gut erhaltene Kristalle von Alkalifeldspat mit keilförmiger Verwachsung von Perthit, umgeben von Quarzkörnern, die auch zum Teil in die Fugen der Feldspatkristalle eindringen. Die übrige Masse des Dünnschliffs besteht aus einem Mosaik von quarz- und feldspatreichen Partien, die unregel¬ mässig verteilt sind, und zwischen welchen vollständig chloritisierte Biotite liegen. Fast aller Feldspat des Mosaikgewebes ist stark sericitisiert ; wo man ihn bestimmen kann, erweist er sich als Albit, nur selten mit Zwillingsstreifen. Der Quarz zeigt undulöse Auslöschung, aber die Quarzkörner, wie die Albite, besitzen gemäss einer nur untergeordneten Schieferung keine Längsstreckung. Im machen die den in ziemlich ihrer Gegenteil Quarzkörner Eindruck, so ursprünglichen Gestalt erhalten geblieben zu sein. Seiner Zusammensetzung nach deckt sich das Gestein mit den Sericit-Albitgesteinen (Gruppe II 3. Ordnung) von U. Qrubenmann, mit der Ausnahme, dass die blätterigen Komponenten hier nicht die strenge parallele Anordnung aufweisen, wie sie bei diesen kristallinen Schiefern in der Regel gefunden wird. Es handelt sich also hier zweifellos um ein Gestein von sedimentärem Ursprung. Vergleichen wir diesen tonigen Psammitgneiss mit einem sedimentären Schiefer des Made¬ ranertals, z. B. vom Makroskopisch Ausgang des Maderanertals bei der Holzsägerei Amsteg. in frischem Bruch ein heller grauer bis grüner, stark sericitisch glänzender, gestreifter, quarzitreicher Schiefer, unterscheidet sich das Gestein von dem vorher¬ gehenden hauptsächlich durch seine starke Schieferung, hervorgerufen durch die streng parallele Anordnung der blätterigen Komponenten. Im Dünnschliff erweist es sich als typischer Sericithell und dunkel albitphyllit. Die feinkörnige hoinöoblastische Masse ist von ausserordentlicher Gleichheit in der Aus¬ bildung der Korngrösse und des Mengenverhältnisses der einzelnen Komponenten. An der Schie¬ ferung sind Albit, Quarz und Chlorit beteiligt. Der sericitisierte Albit, wie der undulöse Quarz, erscheinen in länglichen, zum Teil tonnenförmigen, an den Rändern manchmal gebuchteten Körnern. Der Chlorit weist, wie im vorangegangenen Schliff, überall noch die Reste von ßiotit Die auf. den Chlorit zu begleitenden Magnetitkörnchen sind wohl als Nebenprodukte der Chloritbildung zu deuten. Herr Prof. Engler hatte die Freundlichkeit mir eine Analyse des Sericitgneisses von Amsteg überlassen, welche im petrographischen Laboratorium des eidgenössischen Polytechnikums von Fräulein Dr. L. Hezner ausgeführt worden Charakter dieses Gesteins bestätigt, Mol. Si02 . Ti02 . S08. AI2O3 Fe2Os . . 62'°2 1,09 < . . S == . . . . . 70,7 Mol Prop. CaO 707°'7 103'4 . MgO 0,33 0,28 NaäO 15,8 10,8 9'7 6'6 Hs0 . . . . . . . 5,4 C = 1,6 F = 16,8 M . = 0,0 T = 3,8 ° 1,6 3,62 7, 4,o 3,51 3,7 2,5 2,64 4,3 2.» n 0,11 3,n . 1Ö(Ü 0,io I = . Mol. 2,t 1.36 . (110—)- Glühverlust 6'97 welche den sedimentären % 0,27] . A 1no 16,19 • . . Mol. K20 6-M MnO Prop. Die 61,,olft„ . . P205 sind Ergebnisse der Analyse, folgende: ist. K = 146^ 1,3 s7o,6 a4,3 1007 ci fu,». 7 — — Der wesentliche Unterschied zwischen dem Gestein beruht in dem Grad der mechanischen nur von Beeinflussung. Silenen und demjenigen Wir werden später von Amsteg zeigen haben, zu dass die Zone der sericitischen Schiefer des Maderanertales unter viel stärkerer Beeinflussung des Alpenschubes gestanden, als (wenigstens bei Erstfeld) die Zone der Erstfeldergneisse, deren Pressung wohl nachweisbar, aber nur untergeordnet ist. letzten Ein sicher der Teil in der sedimentären Psammitgneiss Erstfelderzone Ursprung. Wir mit wechselndem auftretenden bezeichnen das Gneisse Gestein Tongehalt (Sericit-Albitgneiss besitzt also besten am als Grubenmann). von b) Die granitischen und aplitischen Gangesteine. Wenn wir von bald auf, dass das Erstfeld den kristallinen Felsen Hauptgepräge ursacht ist, welche oft auf weite durchsetzen. unscharf Neben begrenzten den entlang gegen Silenen wandern, so fällt uns saure Gänge, vorwiegend Aplitgänge, ver¬ Strecken und nicht selten in paralleler Anordnung das Gestein dieser Gneisse durch Apliten finden schmalen wir (gangartigen) aber vor allem bei Erstfeld Granitstock und zahlreiche selbst einen kleinen, Pegmatite. Der Granitstock. Zu diesem Gestein führt der kleine der Weg, hinter dem Hotel Hof Scheibenständen vorbei in die Felsen zieht. Hier treffen wir nämlich Felswand, auf eine Breite mindestens 80 m, von ein massige Textur auffällt, dessen Stocknatur aber leider seite ist dieser Granit begrenzt von einem gleich in Erstfeld am granitisches Gestein, das nur den an Fusse der kleinen uns durch seine unscharf ausgeprägt ist. Auf der Süd¬ mächtigen, plastisch herausgewitterten Quarzporphyrgang, abschneidet, also jünger ist als dieser. Leider der den Granitstock auf dieser Seite messerscharf ist der nördliche Übergang Im Handstück Seine massige Beurteilung. mit des Granits in die Gneisse durch Schutt verdeckt. erweist Textur tritt in sich der Granit Gegensatz zu als den ausserordentlich wenig mechanisch beeinflusst. umgebenden Gesteinen und ist wichtig für deren Äusserlich bräunlichgrau angewittert, erscheint das Gestein auf frischer Bruchfläche weiss graubraunen zersetzten Biotiten, mit nicht selten porphyrisch ausgebildeten Feldspäten und Quarz. Im Dünnschliffe den Rändern erweist es sich als zusammengesetzt aus einem zersetzten und an korrodierten Alkalifeldspat, Perthit, Quarz, Apatit und Zirkon (die beiden letzten nur vereinzelt). Struktur hypidiomorph körnig mit Tendenz zu klastogranitisch. Alle wesentlichen sind durchsetzt von Quarz, der überall undulöse Gemengteile Auslöschung zeigt. Der Siebquarz enthält interessante Einschlüsse gut begrenzter feiner Nädelchen, die einen Pleochroismus von Farblosigkeit besitzen. Der Querschnitt der Nadeln bleibt bei gekreuzten Niçois dunkel (einaxiges Mineral), was auf Turmalin schliessen lässt. Damit erhält die Annahme ihre Berechtigung, der Siebquarz sei eruptiven und Ursprungs entspreche einem letzten magma¬ einem schwachen Grün und tischen Nachschub. Der Aplit. Weitaus die zahlreichsten Gänge, weiche wir in der Umgebung von Erstfeld antreffen, sind welche ununterbrochen auf der ganzen Erstreckung der Erstfeldergneisse auftreten, und welche auch in der Schieferzone des Maderanertals zu finden sind, wie vor kurzem Aplitgänge. Sie sind die Sprengungen Die von es, beim Neubau der Kirche in Bristen Aplitgänge sind makroskopisch schon nahem erscheint das Gestein durchsetzt stecken. von kleinen hellgrau, Granaten, welche Auf dem Bruch ist das Gestein weitem ihrer hellen Farbe zu erkennen; rostig angewittert und massenhaft zurückgewitterten, nadelkopfgrossen Vertiefungen von ab und oft in gezeigt haben. zu an etwas weiss, die kleinen Granaten besitzen eine sehr schöne 8 — kirschrote Farbe und In breiteren Gängen zum ist Teil eine gut ausgebildete rhombendodekaedrische Kristallform. sehr der Granat bis zu Zentimeter erscheint dann braunrot bis dunkelrotbraun. Der hie und da sehr grosse Flecken von — Aplit messenden Individuen weist auch Chlorit auf. Saussuritisierte ausgebildet und schon makroskopisch erkennbare, Feldspäte treten sowohl in Peg- matiten, wie in Apliten durch ihre grauschwarze Färbung hervor. Endlich ist auch schon der Quarz makroskopisch erkennbar. Unter dem Mikroskop zeigt sich seltenem saurem Plagioklas das Gestein und Granat. Der zusammengesetzt Quarz aus Quarz, Orthoklas, Perthit, ist kataklastisch und weist besonders in den grösseren Individuen undulöse Auslöschung auf. Alle Gemengteile, besonders aber die grossen tafelförmigen Orthoklase sind durchwegs durchbrochen von Siebquarz, wobei die benachbarten rundlichen Quarzkörner, welche den Feldspat durchsetzen, gleiche optische Orientierung aufweisen. Saure Plagioklase kommen nur ganz selten vor. panidiomorphkörnig mit Kataklase. Apliten ein schwaches Clivage beobachten, welches Ganggestein und Lagentextur des Nebengesteins quer durchsetzt. Grössere Granate können sogar eine leichte Streckung in diese jüngste Schieferungsrichtung erfahren. Die Clivageflächen sind mit Sericit aus¬ gekleidet. Unter dem Mikroskop macht sich die Stresswirkung nicht nur in der undulösen Aus¬ löschung der Quarze geltend, sondern auch an den Rändern der zum Teil kaolinisierten Orthoklase. Sowohl in den Klüften als auch in den Umgrenzungen jener Orthoklase, welche senkrecht zur Bruchrichtung gestellt sind, kann man eine Auskleidung durch einen Sericitrand beobachten. Die Breite der Aplitgänge endlich variiert sehr stark. Am häufigsten sind Gänge von 5 bis Aber auch hier können 50 cm Mächtigkeit, wie dies auch F. Weber für den Piz Giuf erwähnt. meterdicke Gänge vorkommen und anderseits nur feinste Adern und Trümer. Mit der Mächtigkeit des Ganges wechselt auch die Korngrösse etwas, insbesondere treten grosse, braungefärbte Granate Im allgemeinen scheinen die Aplite 'Gangausfüllungen in einer alten nur in breiten Gängen auf. Ich konnte und fallen dann meist ungefähr 40° nach Süden ein. sein zu Schieferungsrichtung bis neun verschiedene Gänge in paralleler Richtung das Gestein durchziehen sehen, doch kommen So schwierig das Verfolgen der auch Abweichungen von dieser allgemeinen Streichrichtung vor. Aplitgänge auf weitere Erstreckungen der Verwitterung und Überwachsung der Felsen wegen auch ist, so darf man doch bestimmt sagen, dass eine so starke spätere mechanische Beeinflussung, z. B. Verwerfung der Aplitgänge, wie sie F. Weber für den Piz Giuf beschreibt, in der Umgebung Die Struktur der Makroskopisch von Aplite lässt sich ist an den Erstfeld fehlt. Die Pegmatite. Pegmatite lassen als Träger der pneumatolytischen Mineralien auf eine starke DurchMagmas schliessen. Sie sind weniger als eine neue Gangart, vielmehr als eine be¬ sondere Ausbildung des Aplits (resp. Granits) aufzufassen. Mit Ausnahme der Grössenverhältnisse der einzelnen Kristalle und der pneumatolytischen Mineralien ist ihre Zusammensetzung dieselbe wie beim Aplit. Es ist charakteristisch, dass Pegmatite nur in der unmittelbaren Umgebung von Erstfeld zu finden sind, dort, wo saure Gänge am stärksten auftreten. Bei der Beschreibung der Pegmatite steht mir ein spezielles Beispiel vor Augen, welches ich südlich der Häuser beim Steinbruch von Erstfeld gefunden habe. Die Blöcke dieses Gesteins, die ich hier fand, zeichneten sich durch ungewöhnliche Frische aus, Während die breiten Adern und Gänge hier alle pegmatitische Ausbildung, vor allem grosse Feldspäte besitzen, zeigen die feinen Ausläufer, welche von diesen Adern ausgehen, alle den Habitus und die Zusammensetzung des Aplits mit der Ausnahme, dass hier der Granat fehlt. Die grössern Adern zeichnen sich aus durch kleine Anhäufungen von schwarzem Turmalin, welche von einem Kranz gelblicher Topase umgeben werden, welche wiederum in einer Quarzfeldspat¬ grundmasse eingebettet sind. Der Turmalin ist in Säulen ausgebildet (Kantenwinkel 60°) und Die gasung des zeigt im Dünnschliff bei ziemlich vorgeschrittener Umwandlung gelb. Der Topas besitzt Pleochroismus zwischen farblos und in hellen Glimmer, einen schwachen unter dem Mikroskop eine höhere 9 - — Lichtbrechung als Quarz, rechtwinklige Spaltbarkeit und zahlreiche, meist auf geraden Linien an¬ geordnete Einschlüsse; Austritt einer positiven Bisextrix auf den Flächen ohne Spaltrisse. Die Feldspate sind dieselben wie beim Aplit. Seltener kommen in der Umgebung von Erstfeld Pegmatite mit grossen Glimmern (Biotit) Ich fand Bruchstücke eines solchen Ganges am rechten Ausgang des Erstfeldertales. vor. Das Altersverhältnis zwischen Sedimentgneiss und Ganggesteinen ist nun derart, dass der Sedimentsgneiss von Granit, Apliten und Pegmatiten durchbrochen wird. Er bildet das Substrat für die saure Injektion, welche dem Erstfeldergneiss das Hauptgepräge verleiht. Neben einer Durchbrechung des Sedimentgesteins in Form von Gängen ist aber vor allem wichtig das Eindringen der magmatischen Substanz in denselben auf feinen Klüften und Adern und die dadurch erfolgte Bildung von Mischgneissen, welche den grössten Teil der Erstfelde rgneisse aufbauen. c) Injektions- und Imbibitionsgneisse1). Die Misch- oder wie wir schon Erstfeldergneissen, A. Sauer unterscheidet in den erwähnt, zwei Haupttypen von Gesteinen, Gneisse von kleinem Korn mit kleinen spärlichen Biotiten, welche den sedimentären Renchgneissen des Schwarzwaldes ähnlich sind und Gneisse mit grosser Ausbildung der Biotite und gröberem Korn, welche eine starke Verwandtschaft zu den eruptiven Schappbachgneissen zeigen. Nun aber findet man von den „sedimentären" bis zu den „eruptiven" Formen alle Übergänge, sowohl in der Grösse des Korns als auch im Mengenverhältnis der Komponenten, insbesondere der Biotite. Es kann also eine solche Trennung nicht stichhalten. An Hand der Blöcke, die ich südlich der Häuser obachtungen über das Umgebung Begehungen Eindringen des sauren Magmas Durchsetzen von einem Pegmatitgang aus Erstfeld2) gefunden habe, Erstfeld, gelang es mir, folgende Be¬ das Nebengestein festzustellen: Steinbruch vom der wie auch nach zahlreichen von in seitliche Adern das die Form der Nebengestein, so verlieren sie Aplite an. Das Sichloslösen von pegmatische Ausbildung Apophysen scheint ganz willkürlich zu sein. Oft ist der Gang messerscharf vom Substratgestein abgetrennt, oft aber dringt er nach allen Seiten in dasselbe ein. Da der Sedimentgneiss chloritisierte Biotite enthält, die Aplite und Pegmatite aber keine Biotite enthalten, so lässt sich das Phänomen der Injektion gerade an der Verteilung der dunkeln Gemengteile gut verfolgen. Man erkennt auch leicht unresorbierte, biotitreiche kleine Anhäufungen in miteinander anastomosierenden Pegmatit- und Aplitadern. An denjenigen Stellen, wo die chloritisierten Biotite des ursprünglichen Sedimentgneisses mit dem Intrusivgestein in Berührung treten, werden die Chlorite durch Biotite ersetzt8), wogegen die Chlorite, welche weiter vom Ganggestein entfernt sind, als solche erhalten bleiben. Folgt ein Gang einer chloritischen Schieferungsebene, so häufen sich an seinen Rändern die Biotite massenhaft an : eine solche Anhäufung der dunkeln Gemengteile bleibt jedoch aus, der Gang das Gestein quer zu einer solchen Schieferungsebene durchsetzt. Die Biotite wenn nehmen an Grösse umsomehr zu, je pneumatischer die Intrusion ist. und die nehmen mehr A. Sauer hat die kleinglimmerigen Biotitgneisse von Erstfeld den sedimentären Renchgneissen ausgeschlossen, dass ein Teil dieser Gneisse sedimentär sein könnte, doch waren in den von mir untersuchten Sedimentgneissen die Biotite überall chloritisiert, und der Biotit fand sich nur dort, wo eine Injektion stattgefunden hatte. Vermutlich macht sich bei diesen kleinglimmerigen Varietäten die Injektion nur sehr schwach geltend, so dass wir sie am besten als Imbibitionsgneisse, d. h. schwach injizierte Mischgneisse, bezeichnen. gleichgestellt. Es ist nicht *) Unter Injektion ist das Aufsteigen verstanden, während unter Imbibition mehr 2) Die 3) Eine ähnliche Erstfeldergneisse zeigen nur des Magmas auf Klüften und das schwächere laterale zur geolog. Karte der Schweiz, n. allem auf Schichtflächen und in feine Poren gemeint Schichtfugen ist. selten gute frische Aufschlüsse. Umwandlung erwähnt V. M. Goldschmidt, Kontaktmetamorphose im Kristianiagebiet 1911, pag. 24. Beitrage vor Eindringen F. Liefg. XXXII. an kontaktmetamorphen Schiefern von Forten: 2 Die 10 — den grossglimmerigen Gneissen, welche eigentliche Orthogneisse auffasst. den Mischgneissnatur bei eruptiven Schappbachgneissen gleichstellt, also ist der Beweis für die Wichtiger Sauer — als Granitgang bei Erstfeld, beim Platteli (Erstfeld) ; ferner legten die Sprengungen des Arniwerks auf der hochgelegenen Terrasse an dem künstlich errichteten Stausee solche grossglimmerigo Erstfeldergneisse frei, welche man auch weiter unten am Weg gegen Diesen Gneiss findet um man schlagen Intschi in Blöcken den kann. Herr Prof. Dr. U. Grubenmann Institut petrographischen führen des hatte eidgenössischen Polytechnikums (Varietät Mol. . Ti02 P2O5 Fe2Os FeO . . . . . . . MnO . . aus¬ Mol. Erstfeld. Schappbachgneiss) Mol °/o CaO 73,7 0,91 MgO l,io K2O 14,69 . Prop. von ähnlich 110,07 64,89 . AI2 03 im Gesteins durch Fräulein Dr. L. Hezner lassen. zu Gneiss SiOa Analyse dieses eine Freundlichkeit, die 14,40 9,6 7,00 4,7 Na20 H2O 1,78 • 3,85 . . . H2O . . . . . . . . . . . . (HO—) (110+) 4,77 Mol °/o 3,2 1,85 4,63 3,1 4,05 4,31 2,9 2,67 4,14 2,8 149,32 100,0 0,22 1,65 Spuren . Prop. 2,67 100,32 3,74 Werte nach S Osann-Ornbenmann : = A 73,7 = 5,7 C = M 3,2 = 0,o T 0,7 = K = l,5 Projektionswerte : S73,3 a7 C4 f9 Analyse geht hervor, dass der Chemismus des Gesteins anscheinend an der Grenze des Syenitischen liegt. Der Gehalt an AI2 O3 (Tonerdeüberschuss), Eisenoxyden und Magnesia (mine¬ 1,5) jedoch so hoch, dass eine ralogisch der Biotitgehalt) ist gegenüber dem freien Quarz (K sedimentäre Beimischung für das Gestein höchst wahrscheinlich ist. Im Handstück fallen uns sogleich die grossen, in streng parallelen Streifen angeordneten Biotite wie auf, überhaupt das grobe Korn des Gesteins und seine frische Erhaltung. Seltener (z. B. beim Platteli) zeigen die Feldspäte etwas porphyrische Ausbildung. Dieser Typus ist es, der früher unter dem Namen Frstfeldergneiss beschrieben worden ist. Woher nun rührt die Streifung des Aus dieser = Gesteins ? Es ist schon erwähnt in scharfen Gegensatz zu sammensetzung der Gneisse worden, dass der Granitstock bei Erstfeld durch seine massige Textur ihn umgebenden Gneissen tritt, trotzdem die mineralogische Zu¬ den von der des Granits nur wenig abweicht. Wir finden auch hier neben Hauptgemengteil Quarz und Feldspat. Um eine verstärkte lokale Druckwirkung auf ein weniger widerstandsfähiges Gestein kann es sich also bei der Bildung dieser Textur nicht handeln. Vielmehr fällt bei deren Beurteilung in Betracht, dass das Eindringen der magmatischen Substanz von Gängen aus auf weite Strecken hin in paralleler Anordnung lagenweise geschehen Glimmer als kann, wodurch eine Lagentextur des Gneisses entsteht. Da nun die sauren Adern chloritreichen Schieferungsflächen folgen, welche sie zu Biotitauskleidungsflächen umformen, und da Schicht- und Schieferungsflächen sehr häufig durch Glimmerlagen gekennzeichnet sind, so ist der Schluss erlaubt, die Hauptmasse der injizierenden Substanz folge alten Schicht- oder Schieferungsflächen. Mit der allmählichen Abnahme der Injektion von Erstfeld gegen Amsteg hin geht die Lagen¬ textur der Erstfeldergneisse in eine Fältelung und Bänderung des Gesteins über (Evitai). Wahr¬ scheinlich werden mit dem Nachlassen der Intrusionsstärke innere Widerstände und dadurch erzeugte Stauungen im Substratgneiss durch mässigkeit Hess sich bei der Bildung die injizierte Substanz schwächer überwunden. Eine Gesetz¬ Fältelung und Bänderung nicht feststellen. Zum Teil dieser — 11 — ausgewalzt, jedoch öfters sind gerade die Mittelschenkel sich also mit der, durch verdickt und angeschwollen. Die Streifung der Erstfeldergneisse deckt der Erstfeldergneisse sind die Injektion hervorgerufenen Lagentextur. Fältelung und Bänderung als Injektions-Fältelung und Bänderung zu bezeichnen. zerrissen die Mittelschenkel sind In einem spitzen Winkel und dieser Gneisse Streifung der zu steht ein schwach ausgeprägtes der Gneisszone. Clivage, wie wir sehen werden als Folge einer letzten tektonischen Beeinflussung ohne eine das Gestein, in Zahl paralleler Anordnung Die Aplitgänge durchsetzen in grosser wir zum Ziehen haben. erfahren zu Vergleich z. B. Verwerfung) intensive Störung (wie spätere Beobachtungen Aplitgängen an heran, in denen Zonen aus eine intensive tertiäre Stresswirkung Amphibolite des Maderanertals die schon lange oder perlschnurartig ausgewalzt, in ähnlicher kWeise, wie Aplite verworfen, zu Linsen ausgezogen und Adern dies so häufig z. B. an Belemniten beobachtet worden ist. Auch die feinen sauren^Venen wird es wahrscheinlich, dass werden zu Linsen ausgezogen und ausgewalzt. Durch diesen Vergleich in der Zone von Erstfeld stattgefunden haben, nur geringere spätere mechanische Beeinflussungen bereits einem Erstfeld bei und dass die Gänge steilgestellten Schichtsystem gefolgt sind. bekannt ist, Unter dem so finden wir z. B. in der Zone der Mikroskop zeigen alle Dünnschliffe dieser Mischgesteine einen sehr ähnlichen Habitus. makroskopisch erwähnt, dass wir alle Übergänge grossglimmerigen Injektionsgneiss mit wechselnder wesentlich. Im allgemeinen ist die Beeinflussung durch Nach dem Mineralbestand haben wir schon kleinglimmerigen finden zwischen einem und Korngrösse. Der Mineralgehalt schwankt nicht fast stets, aplitisches Material, besonders in der Umgebung von Erstfeld, sehr stark, so findet man Ferner fehlt. glaubte ich, jedoch nur im Dünnschliff, farblosen Granat, der dem Sedimentgestein feststellen zu können, dass in den weniger injizierten Gneissen unter den Feldspäten der Albit gegenüber dem Orthoklas vorherrscht. Der Albit bildet auch einen Bestandteil des Sedimentgneisses. weniger injizierten Gneissen leitet über zu den Augithornfelsen. Der Mineralbestand Mischgneisse setzt sich wie folgt zusammen: Hauptgemengteile: Quarz, Orthoklas (in langgestreckten, zum Teil sericitisierten Individuen), Mikroklin, Albit, Biotit, braun bis rotbraun). Nebengemengteile: Apatit, Zirkon. Übergemengteile : hellgelb, 6 und c (a Das Auftreten von Augit in der = = Granat. Erstfeldergneisse den KataDurchbrechung orthoklasgneissen (von U. Grubenmann). der Feldspäte, des Glimmers und des Quarzes durch Quarz. Biotit, Feldspat und Quarz sind in der Schieferungsrichtung in die Länge gewachsen, genau wie wenn sie unter Stresswirkung ge¬ standen hätten. Die Struktur der Gneisse ist eine wesentlich granoblastische, selten eine porphyroblastische (Platteli). Die Textur schwankt zwischen einer linearen, lentikularen bis schuppigen, stets Der mineralogischen Zusammensetzung nach entsprechen die Hervorzuheben ist die starke siebförmige mit dem Biotit als Auskleidung auf den d) Aus dem Auftreten der wir die Erstfelderzone als Die bis dahin eine Schieferungsflächen. Kontaktgesteine. erwähnten Gesteine Injektionszone aufzufassen ziehen wir haben. leicht den Schluss, Kontaktgesteine treten dass nur Rolle. untergeordnete geologischen Gesichtspunkt aus geleitet wurden, so ist es leicht möglich, dass eine streng petrographische Bearbeitung der Erstfelder Gneisse noch eine Anzahl von Kontaktgesteinen wird nachweisen können, u. a. zahlreichere Hornfelse. Zu grössere einer erschöpfenden petrographischen Bearbeitung dieser Gesteinszone wäre auch die chemische Analyse absolut notwendig. Wir haben bereits das Auftreten von Augit in schwach injizierten Mischgneissen erwähnt. Als randlich auf und spielen Da meine nur mehr eine ganz vom eigentlichen Augithornfels möchte ich hier ein Gestein beschreiben, welches in den Felsen Bahnangestellten in Erstfeld geschlagen worden ist, und welches zirka einen breit cm Aplitgang umsäumt, jedoch messerscharf sich von dem Aplit trennen lässt. Das einen oberhalb der Häuser der 80 jedenfalls Untersuchungen 12 — — dicht bis feinkörnig, scharfkantig und macht den Eindruck eines gefritteten Sandsteins. Im Dünnschliff zeigt sich die unregelmässig feinkörnige granoblastische Masse hauptsächlich zusammengesetzt aus einem farblosen Augit mit Tendenz nach idiomorpher Aus¬ bildung, Quarz mit undulöser Auslöschung, serizitisierten und an den Rändern korrodierten Feld¬ späten (Albite?); verbreitet sind im Schliff Titanit- und Magnetitkörner, selten kleine Muscovite. Die Textur ist massig, ohne jegliche Streckung; unter dem Mikroskop ist Kataklase des Quarzes Gestein ist sehr zäh, klingend, nachweisbar. Oberhalb der Kirche Silenen, in der Nähe des Kirchbaches, auffinden, welches wahrscheinlich eine Art Gestein halb hier anführen wollen. eine Linse eines massigen Diese Linse betrug. war In den dortigen nur Gesteins, deren Breite 80 umgeben von einer liess sich im Anstehenden ein Augithornfels darstellt, und das wir des¬ schwach injizierten Gneissen zeigte sich nämlich von cm im einen, 45 cm im andern Durchmesser wulstförmigen Umrahmung, deren innerster Rand hellem, glasglänzendem Quarz und Chlorit bestand. Die blaugraue Farbe, die zähe massige Textur des Gesteins waren sehr auffallend, ebenso gelbbraune Flecken, welche sich als verwitterte aus Augite erwiesen. Auch die mikroskopische Untersuchung über den Ursprung dieses Gesteins im un¬ eines farblosen Augits mit hoher Hauptgemengteil Interferenzfarbe. Er ist durchsetzt von Quarz und Sericit und eingebettet in einer Grundmasse von Quarz und Sericit, begleitet von zahlreichen schwarzen Pigmentkörnchen. Es lässt sich nicht be¬ stimmen, ob der Sericit von Feldspäten herrührt, da man nirgends mehr eine Feldspatbegrenzung des Schliffes klaren. sind lässt uns grosse Individuen geologische Auftreten dieses Gesteins könnte auf ein Ganggestein schliessen jedoch ist die Annahme, dass es sich um eine Linse einer Art von Augit¬ handelt, wofür unter anderm die zahlreichen Pigmentkörnchen sprechen. erkennen kann. Das lassen, wahrscheinlicher hornfels e) Zusammenfassung. Die bis dahin beschriebenen Arten der Erstfeldergneisse können wir wie folgt einteilen: 1. Sedimentärer Substratgneiss. Kontaktgesteine (ohne wesentliche Stoffzufuhr): Augithornfelse. 3. Mischgesteine mit mehr oder weniger Stoffzufuhr: a) Imbibitionsgneisse, h) Injektionsgneisse. 4. Intrusionsgesteine : Granite, Aplite, Pegmatite. Es fehlen in dieser Übersicht die Kontaktmarmore, welche an andern Orten 2. lichen Gneisse festgestellt worden sind. Leider ist es mir nicht gelungen, in dem in der Zone der nörd¬ von mir untersuchten Gebiet solche aufzufinden, doch würden sich diese Gesteine leicht in das Schema einordnen lassen. Übersicht zeigt von oben nach unten die Zunahme der magmatischen In¬ trusion, Berücksichtigung der später alle Gesteine erfassenden, allerdings nur untergeordneten, mechanischen Beeinflussung. Das älteste Gestein, das wir in der Zone der Erstfeldergneisse nach¬ weisen können, ist ein Sedimentgestein, das wir am ehesten als mehr oder weniger tonhaltigen Psammitgneiss bezeichnen. Diese Feststellung erfordert Die schematische ohne die Annahme einer älteren kristallinen Lan dob erf lache, ment als Detritus von welcher das Sedi¬ herrührt. granitische und aplitische Injektion der Erstfeldergneisse samt ihren Folgeerschei¬ zusammenhängender Weise darstellen zu können, habe ich die Beschreibung einiger Gesteinsarten unterlassen, die ihrer Entstehung nach höchst wahrscheinlich noch vor die saure In¬ jektion einzufügen wären. Wir finden nämlich ausser den granitisch und aplitischen Intrusivgesteinen unter den Erstfeldergneissen allerdings nur ganz selten noch andere Eruptivgesteine, das sind: Um die nungen in 13 — f) — Die basischen Eruptiva. Es ist seit langem bekannt, dass dem Nordrand des zentralen Aaregranits eine Gesteinszone vorgelagert ist, welche sich durch ihren reichen Gehalt an amphibolischen Einlagerungen auszeichnet. Die Untersuchungen von 0. Fischer*) über diese Gesteine haben für die Amphibolite des Sustenhorns erwiesen, dass sie von basischen Eruptiva herrühren müssen und älter sind, als die Aplitund Granitgänge, da sie von solchen durchsetzt werden. Dieselbe Beobachtung macht J. Königsberger2), • Amphibolite vom Maderanertal bis ins Meiental verfolgt, und dieser Autor unter¬ Amphiboliten solche, welche von Dioritporphyriten, Gabbro, Peridotiten und der die Zone der scheidet unter den Diabasen herrühren. Der Gedanke lag nahe, könnten solche basische es Eruptiva in der Erstfelderzone auch zu in vielen Be¬ Erstfeldergneisse Amphibolite ziehungen ähnliche Verhältnisse herrschen. Dies ist in der Tat der Fall. Leider gelang es bis dahin nicht, diese Gesteine im Anstehenden nachzuweisen, wohl aber in den Schuttkegeln von Erstfeld selbst. Für die Altersbestimmung fällt in Betracht, dass ich ein sicheres Handstück von Amphibolit gefunden habe, welches von einem Aplitgang durchsetzt wird. Somit dürften auch hier die Amphibolite älter sein als der Aplit. Im Verhältnis zu dem Auf¬ treten in der eigentlichen Amphibolitzone des Maderanertales jedoch, sind diese basischen Eruptiva finden sein, da in der Zone der bei Erstfeld nur und in der Zone der ganz selten. gehören nach ihrem mikroskopischen Befunde hierher: (In den Schuttkegeln gegenüber Erstfeld öfters beobachtet.) das ist Gestein grobkörnig, dunkelgrün, zum Teil etwas rostig angewittert und Makroskopisch setzt sich zusammen aus lauter kurzstengeligen, aber ziemlich breiten, glänzenden Hornblende¬ prismen, die meistens in der Schieferungsebene gestreckt sind. Unter dem Mikroskop erweist sich Folgende Gesteine 1. Hornblendeschiefer. häufig als isomorph geschichtet, wobei ich Auslöchungsschiefen bis zu 20° ge¬ zeigt einen schwachen Pleochroismus, nach a farblos, nach 6 und c blassgrün, was auf strahlsteinartige Hornblende schliessen lässt. Ausserdem treten im Dünnschliff vereinzelte Feldspäte, Magnetit und ganz untergeordnet Quarz und Zirkon auf. Die Struktur der Hornblende¬ die Hornblende messen habe. Sie schiefer ist nematoblastisch. 2. Hornblendeschiefer mit Biotit. dem Dorfe Erstfeld Das ebenfalls welches Gestein, finden ist, unterscheidet sich in dem den von Schuttkegeln hinter durch sein etwas dichteres vorigen Gefüge und seine vorherrschend braun bis braunschwarze Anwitterungsfarbe ; ist es jedoch ebenfalls dunkelgrün. zu im frischen Bruch Neben der wie im etwas feinkörnig ausgebildeten Hornblende, die dieselben Verhältnisse aufweist, vorigen Gestein, kann man schon mit Hülfe der Lupe braune Biotite auffinden. Quarz findet sich in diesem Gestein in grösserer Durchbrechung von der Amphibole durch Menge, Quarz. und Diese vor allem hervorzuheben ist die beiden Gesteinsarten rühren siebförmige wahrscheinlich Peridotiten her. 3. Schwach stücken im geschieferter Peridotit (Augitschiefer?). Dieses Gestein fand ich nur in zwei Hand¬ Schuttkegel östlich über dem Bahnhof Erstfeld, doch möchte ich sein Auftreten eben¬ falls erwähnen, die Gefolgschaft der basischen Eruptiva möglichst vervollständigen. Verwitterungs¬ fläche, besitzt das Gestein eine grüne bis graugrüne Farbe und ist feinkörnig mit starkem Glanz der Augitprismen. Im Dünnschliff erweist es sich als zusammengesetzt aus Hornblende, farblosem Augit, zum Teil mit Zwillingsbildung nach 100, Serpentin, Spinell, etwas Biotit, Magnetit und Quarz. um Makroskopisch Das Auftreten nördlichen Gneisse die Frage auffallend durch den Gehalt dieser Gesteinsarten die ältesten macht an es zu grossen Chloritblättchen auf der wahrscheinlich, dass auch in der Zone der Eruptivgesteine, Eruptivmagmen entsprechen, Magmas von Wichtigkeit ist. basischen was für der Differentiation des *) Über einige Intrusivgesteine am 2) Erläuterungen zur geologischen Spannort. Freiburg 1910. Nordrand des zentralen Granits. Diss. 1905 und östlichen Aarmassivs mineralogischen Karte des Zürich. von Disentis bis zum 14 — g) Die — Quarzporphyre. Neben den basischen Eruptiva, die älter als die granito-aplitischen Gänge sind, finden wir jüngstes Gestein in der Erstfeldergneisszone Quarzporphyrgänge, welche Mischgesteine und Aplite quer durchsetzen. Das Auftreten dieser Quarzporphyrgänge ist in der unmittelbaren Um¬ gebung von Erstfeld nur spärlich, in der Zone der sericitischen Schiefer des MaderanertaJes, wie in den Amphiboliten aber weit häufiger, als man bis dahin geglaubt hat. Hier eröffnet sich der Forschung noch ein weites Feld. Überall, wo diese Ganggesteine auftreten, durchbrechen sie die voranbesprochenen Eruptiva. Äusserlich unterscheiden sich die Quarzporphyrgänge von den Apliten durch ihre meistens viel grössere Breite, durch ihre kubische Klüftung und durch ihre graue matte Farbe. Wir haben bereits erwähnt, dass der gangartige Granitstock von Erstfeld an seiner südlichen Begrenzung von einem mächtigen, zirka 30 m breiten Quarzporphyrgang abgeschnitten wird, der als schon weitem sichtbar hervortritt. von Handstück, graugrün mit deutlich kristalliner Grundmasse, ist das Gestein zum Teil por¬ phyrisch, sehr oft jedoch ganz dicht, glasig, von gelblichgrüner Färbung, mit nur seltenem Auf¬ treten von Feldspateinsprenglingen (mikrofelsitischer Quarzporphyr). Unter dem Mikroskop erwiesen sich die Schliffe der dichten Art des Ganges bei Erstfeld als vollständig sericitisiert, sogar so stark zersetzt, dass man Mühe hatte, zersetzte Einsprengunge Im von an der Grundmasse der stärkeren von Orthoklas, zu unterscheiden. Sericitanhäufung sauren Plagioklas Die Form der Feldspateinsprenglinge Längsränder typischen Aureolen (Umrandung mit mehr h) Nach ihrer feststellen 1. und zu noch in wir Kiesclpanzer). Bestimmung ihrer mine¬ eine Abnahme des Korns bis zeigte Die Altersfolge der Altersfolgo können nur durch einen Die Grundmassc des Gesteins Hess in meinem Schliff keine sichere ralogischen Zusammensetzung Hess sich erkennen. Ich fand unter anderen Individuen ihrer der zur Unauflöslichkeit. Gesteine1). Umgebung von Erstfeld folgende Gesteinsarten : Sedimentgneiss. 3. Eruptiva. Granitisch-aplitische Intrusionsgesteine mit 4. Quarzporphyrgänge. 2. Derivate basischer die basischen Um Eruptiva, wie um die ihren Injektions- Quarzporphyrgänge und Hessen Kontakterscheinungen. sich in der Zone von Erstfeld keine Kontakthöfe feststellen. 0 Dieselbe Altersfolge der Intrusion, mit abnehmender Acidität, lässt sich, wie bei Erstfeld schmale Band der schwach injicierten Schiefer von Amsteg getrennt — auch in der Zone der — Amphibolite nur durch das des Maderaner- Eruptiva aber tritt in dieser Zone der durchbrochen von der granitischsind Eruptiva vollständig Substratgneiss aplitischen Injektion. An zwei Stellen gelang es, kleine Granitstöcke (vom Alter des Gasterngranits) aufzufinden, so bei Bristen und am heutigen Ende des Hüfigletschers. Königsberger hat ferner auf das zahlreiche Auftreten von Quarz¬ porphyren in dieser Zone aufmerksam gemacht. Der Quarzporphyr scheint hauptsächlich den zentralen Aaregranit zu umsäumen und mit demselben gleichaltrig zu sein. Während aber Amphibolit und granitisch-aplitische Injektion vom tals nachweisen. Infolge des „Carbonzug" des Bristenstocks bonischen Schiefer ein und Überwiegens (z. B. am zurück. (diskordant) der Derivate der basischen Die basischen abgeschnitten werden, dringt der Quarzporphyr lagenweise in die car¬ Tscharen). der Eruptionsfolge zu unterscheiden: Eine ältere Folge mit basischen Eruptiva granitisch-aplitischer Injektion, welche an die altere hereynische Faltung, und eine jüngere Folge mit Quarzporphyr zentralem Aaregranit (nach Königsberger), welche an die (jüngere hereynische) permische Faltung geknüpft ist. Wir und starkeii fast sedimentäre haben also zwei Phasen 15 — 3. Das Nachdem wir — geologische Auftreten der Erstfeldergneisse. die einzelnen Bausteine, die die Erstfeldergneisse zusammensetzen, kennen geologisches Auftreten etwas ins Auge fassen. Wir haben bereits den allmählichen Übergang der Erstfeldergneisse in die Zone der sericitischen Schiefer von Amsteg erwähnt. Die ganze Gneissmasse von Erstfeld bis Amsteg ist eine einheitliche, insofern in diesem kristallinen Gebirge nirgends tektonische Störungen, wie Schuppen oder liegende Falten, auftreten. Vielmehr fällt die Schieferung der Gneisse auf der ganzen Strecke gleichmässig steil zirka 50 bis 60° um Amsteg etwas schwächer nach Süden ein. Wir müssen also eine alte mehrere Kilometer mächtige einheitliche Masse von mehr oder weniger tonhaltigen Sandsteinen als Substratgestein für die nachfolgenden magmatischen Intrusionen annehmen. Das Alter dieser Sedimentmassen lässt sich insofern bestimmen, als in der westlichen Fortsetzung der Erstfelder¬ gneisse am Urath und am Wendenjoch, wie wir noch sehen werden, Obercarbonschiefer die gra¬ nitischen und aplitischen Gänge und die Injektionsgneisse abschneiden und überdecken; folglich müssen nun gelernt haben, wollen wir noch ihr — — diese Sedimente alle stellt die Schichten uns den sauren auf, dass wir Vermutung es Intrusionsarten hier mit vorobercarbonisch paläozoischen, sein. Alb. Heim schon vielleicht devonischen und silurischen tun haben. zu Eine kleine lehrt samt Wanderung von Erstfeld nach Amsteg, stets dem anstehenden Felsen entlang, Verbreitung und Art der sauren magmatischen Intrusion folgendes. über die Noch südlich Erstfeld beim sogenannten Steinbruch von (die Bausteine werden nur in einem im Anstehenden einen Schuttkegel abgebaut), vollständig Pegmatit. Die Injektion zeichnet sich also hier noch aus durch eine starke Durchgasung des Magmas, muss also sehr intensiv auf das Muttergestein eingewirkt haben. Wir nennen eine solche Injektion eine pneumatolytische. fand ich in dem verwitterten Gestein turmalinführenden Ziehen wir dem kleinen Pfad hinter den Häusern beim Steinbruch gegen das Brusttal und so finden wir ein immer stärkeres Hervortreten der Aplitgänge. Im Verhältnis zu Erst¬ feld werden diese Gänge seltener, ihre Wirkung auf das Nebengestein schwächer, darum aber Evitai zu, heben sie sich mit ihrer weissen Farbe schärfer Bald sind diese Gänge einer vorherrschenden dichter, bald Richtung folgen, von ich bis die neun Gänge, Es ist also etwas loser von dem dunkel geschart. der wohl verwitterten Auffallend aber ist, Nebengestein ab. dass sie meistens Abweichungen vorkommen können, doch Schieferungsfläche folgen. fand parallel der nach Süden einfallenden anzunehmen, dass die paläozoischen Sedimentschichten schon vor der granitischaplitischen Injektion gestört waren, oder gleichzeitig mit derselben aufgerichtet wurden. Stets haben wir Mühe, frische Gesteinsstücke zu finden ; oft ist die Verwitterungx) der Gneisse so stark, dass wir glauben, irgend ein neues Gestein vor uns zu haben. Ein kleiner Felssturz ungefähr auf halber Höhe zwischen der Mündung des Brusttales ins Haupttal und des Schwandiberges bringt uns die gewünschte Aufklärung über die Verwitterungserscheinungen. Hier finden wir in erster Linie die Übergänge Die Verwitterungsgrenze, d. h. die von chlorithaltigem Schiefer in unveränderten Biotitschiefer. Trennung zwischen diesen beiden Gesteinen ist im allgemeinen sehr scharf. Ist der Biotitschiefer nur schwach injiziert und besass er ursprünglich einen reichen Tongehalt, so nähert sich das Gestein sehr stark einem eigentlichen Chloritschiefer. Solche Chloritschiefer sind auch auf früheren Karten, z. B. von Alb. Heim, als undeutliche Gneisse mit damit verbundenen Sericit-Chlorit-Glimmerschiefern im Evitai ausgeschieden worden. Abgesehen von der Chloritisierung zeigt sich die Verwitterung und Umbildung der Gneisse in grösseren rotbraunen Flecken, in einer des Gesteins und in einer Zersetzung und Aufblätterung Sericitisierung der Feldspäte. Diese Sericitisierung bildet Auskleidungsflächen auf einer schwachen Schieferung und zeichnet sich durch ihren Seidenglanz aus; sogar die Aplite sind von einer solchen Zersetzung nicht verschont. starken ') die Der Kirchenbau in Bristen Mächtigkeit von 6 m überschritt. (im Maderanertal) entblösste eine Verwitterungsschicht der Sericitschiefer, welche — Südlich von Brusttal trifft man an einem 16 — Weglein nach dem Plattental wieder gut nirgends mehr die Grösse wie vom Injektionsherd entfernen und treten erreichen aber die Biotite Mischgesteinen Aplitgänge. feld. Pegmatit fehlt hier. Wir müssen uns in den randlichen Teil der Injektionszone In also über. Dieser Eindruck verstärkt sich erhaltene bei Erst¬ allmählich umsomehr, je Amsteg selber kommen. Noch findet man im Evitai, besonders in den dortigen Mauern, prachtvolle Gesteinsstücke von Aplit mit kirschroten kleinen Granaten (in den Bachfurchen können wir diese Gesteine anstehend auffinden), ferner eine sehr gut ausgeprägte Bänderung und Fältelung der Mischgneisse, aber bei der „Nase" von Amsteg machen die Gnoisse einen so stark sedimentären Eindruck, dass die spärlichen Aplitadern, die hier auftreten, früher eine ganz übersehen worden sind; die Injektion ist auf der eben beschriebenen Strecke nur noch schwächer werdende aplitische. Die Frage nun, ob in den „Sericitschiefern", die sich von Amsteg gegen Intschi hin der Strasse entlang anschliessen, die Hornfelse einen wesentlichen Bestandteil ausmachen, lag ausserhalb den Grenzen meiner Untersuchung. Bei Amsteg besitzen die Gesteine durchaus ein phyllitisches Aussehen, doch finden wir auch hier noch vereinzelte Aplitadern. näher wir Silenen und endlich Als wesentlichen Unterschied Amsteg zwischen der Art der Injektion bei Erstfeld und bei Silenen- können wir also hervorheben: Um Erstfeld Amsteg dagegen Zu ähnlichen ist nur die pneumatolytische, um Silenenaplitische. „Orthogneisse" von Erstfeld, wie sie im Laufe dieser Injektion eine stark noch eine schwach Resultaten über die Königsberger in seiner jüngsten Arbeit über Untersuchungen geäussert dieser das östliche Aarmassiv (27). „Der Erstfeldergneiss, sagt Autor, entspricht genetisch dem Schappbachgneiss des Schwarzwaldes, dem Granulitgneiss des sächsischen Granulitgebirges, dem Orthogneiss im Forfarshire und analogen Gesteinen in anderen Gneissmassen, die alle vermutlich die Seiner intensiven kontaktmetamorphen Wirkung, das ist obere Randfacies eines Granites sind. worden sind, kommt auch J. Intrusionstemperatur entsprechend, lässt sich keine scharfe Grenze zwischen ihm und den Sericitgneissen angeben ; nur auf etwa 500 m kann man beide voneinander scheiden, genau wie seiner hohen das für die Rench- und Schappbachgneisse zutrifft." Erstfeldergneissen und den sericitischen Schiefern von Amsteg beruht in der verschiedenen tektonischen Beeinflussung. Wir haben schon verschiedene Male ein schwach ausgeprägtes Clivage der Erstfeldergneisse erwähnt, das die ältere Gneisschieferung in einem spitzen Winkel schneidet. Dieses ebenfalls stets nach Süden fallende Clivage setzt auch in mesozoische Schichten fort, hat also mit einer alten Faltung der Gneisse nichts zu tun ; seine Entstehung muss dem tertiären Alpenschub zugerechnet werden. Nun nimmt dieses Clivage an Intensität zu, je mehr wir uns Amsteg nähern, um endlich hier bei weitem die Oberhand über die alte Schieferung zu gewinnen. Wir treten damit in ein Gebiet ein, das vom tertiären Alpenschub stark beeinflusst worden ist, Ein weiterer und letzter Unterschied zwischen den Druckwirkung zeigt sich von hier nach Süden durch die ganze Breite des Aai'massivs samt dem zentralen Aarmassivgranit. Die Erstfeldergneisse bilden also gleichsam eine Schwelle, an welcher die Stosswirkungen, welche Granite, Amphibolite und Sericitschiefer nach Norden drängten, ausklangen. Dass bei diesen Druckwirkungen die Sericitschiefer des Maderanertales am meisten zu leiden hatten und infolgedessen ein am stärksten tektonisch beeinflusstes Gepräge besitzen, ist selbst¬ verständlich. Eine besondere Quetschzone für diesen Schiefer anzunehmen, wie dies A. Sauer tut, scheint mir überflüssig. Der in der Tiefe verborgene Granit, der die Erstfeldergneisse durch seine Gänge und Adern zum Injektionsgneiss gestempelt und dem Gneiss dadurch einen druckfestern Charakter verliehen hat, trägt vielleicht die Schuld, dass der zentrale Aarmassivgranit in der Tertiärzeit nicht noch weiter nach Norden geschoben worden ist. und diese 17 — — 4. Die Zone der nördlichen Gneisse des Aarmassirs. Schon auf den ältesten des Aarmassivs, welchen die Gesteinen aufgefasst geologischen Karten der Schweiz ist die Zone der nördlichen Gneisse Erstfeldergneisse angehören, Diese Zone erstreckt sich von Erstfeld, hier erstenmal unter ihrer autochtonen zum Sustenpass, Engelberg, Nordrande des Wetterhorns und der am sie wo zoischen Sedimentbrücke hervorsticht über den von zusammenhängender Komplex als ein von worden. Jungfrau meso¬ Innertkirchen, Hintergrunde des Lauter¬ Gadmen, nach vorbei nach dem Hier ist ihr Westende. brunnentales und endlich unter dem Kanderfirn hindurch ins Gasterntal. Gasterngranit sei intrusiv in die nördliche Gneisszone eingedrungen. Damit war die Vermutung gegeben, das Eindringen dieses Granites stehe in direkter Beziehung zu der sauren Injektion der nördlichen Gneisse. Die Aufgabe war daher ver¬ lockend, nach den Untersuchungen um Erstfeld selbst, einmal in raschen Zügen die ganze Gneiss¬ zone, vor allem deren Westende, zu durchgehen. 1904 die Ansicht geäussert, der A. Baltzer hatte a) Kontakterscheinungen in der Umgebung des Kanderfirnes. „Geologisch-petrographische Studien am Gasternr) Kontaktphänomene zwischen Gasterngranit und nörd¬ Truninger lichen Gneissen am Absturz des Kanderfirns, welche dieser Autor bereits im Spätherbst 1907 aufgefunden hatte. Die vom Gletscher glatt geschliffenen Felsen zeigen im Hintergrunde des Gasterntales, in seltener Mannigfaltigkeit die Kontakterscheinungen, und da diese Stelle zum Ver¬ ständnis der ganzen Zone von Wichtigkeit ist und ich selbst Gelegenheit hatte, diese Stelle mit Herrn Dr. E. Truninger zu besuchen so soll ihre Beschreibung hier in Kürze wiederholt werden. Wenn wir vom Heimritz kommend die linke Seitenmoräne des Kanderfirns aufsteigen, so be¬ treten wir an deren Ende beim Absturz des Gletschers als ersten anstehenden Fels den typischen die sauren Gasterngranit, welcher auf beiden Talseiten des Gasterntales mächtige Wände bildet, hie und da von Aplitgängen, seltener auch von lamprophyrischen Gängen durchzogen sind. Der Granit ist an der eben betretenen Stelle wenig oder gar nicht gequetscht, vielmehr fällt im Gegen¬ satz zum zentralen Aarmassivgranit seine massige Textur auf. Das Tal gegen Norden durchquerend, nähern wir uns nun vorerst einer Randzone des Eruptivgesteins und beobachten dabei folgende Veränderungen: Als ersten Übergang vom normalen Gasterngranit tritt ein spärlich Pinit führender Granit auf. Der dunkle Pinit gibt dem Gestein ein fleckiges Aussehen und zeigt in seinen zentralsten Partien den Cordierit, aus dem er entstanden ist Die Pinite nehmen an Menge rasch zu und prägen den Granit bald zum eigentlichen Pinitgranit um. Das so bereits verstärkt fleckige Aussehen des Gesteins wird durch das Auftreten von ein¬ zelnen Biotitanhäufungen (basische Ausscheidungen nach Truninger) noch erhöht. Die Struktur des Gesteins ist hier ausnahmsweise porphyrisch, .die Textur bleibt vorerst noch massig. Die Mächtigkeit dieser Pinitzone beträgt zirka 100 m. In inassiv" einer veröffentlichten Arbeit soeben erwähnt E. aus Bern — — Am Rande treten unresorbierte Schollen zahlreichere biotitreiche Partien biotitreichem Gneiss, auf und ganz verschwommen einzelne wodurch das Gestein ein leicht streifiges Aussehen erhält. Hier folgt eine tektonische Störung ; diese beruht in einer schuppenförmigen Überschiebung von Granit auf Gneiss, welche sich bald in einzelne kleinere Schuppen auflöst, und welche sich auch in mesozoischen Schichten fortsetzt, mit dem alten (hercynischen) Bau des Aarmassivs also nichts zu tun hat. von Die Überschiebung dass sie auch hier erwähnt werden die ') Inaugural-Diss Bern. Mitteil kontaktmetamorphen Erscheinungen Beiträge zur verwischt aber einen Teil der Randzone des Granites, der naturf. Ges geolog. Karte der Schweiz, in Bern. 1911 Vergl. im westlichen Teil des Aarmassivs". n. so muss. F. Liefg. XXXII pag. 48. Ferner: E. Eelogae geol. Truninger, „Über hely. 1911. 3 18 — Jenseits der von Überschiebung alten Gneissen Pegmatitgängen — betreten wir eine Zone, welche sich und die -ädern, riesigen eckigen Schollen aus aufbaut, und welche umflossen und durchzogen wird von meterdicken Granit- und Die starke vom Durchgasung des grani¬ Gasterngranit ausgehen. Mineralien des am Rande von pneumatolytischen Auftreten das häufige Magmas, welche zur Folge hatte, bewirkt nun auch, dass fast alle Ausstrahlungen dieses Granites eine Bei¬ mengung von pneumatolytischen Mineralien und pegmatitische Struktur besitzen. Es mag auch hier die Auffassung von M. Goldschmidt *) gelten, dass die pneumatolytische Stoff¬ zufuhr in einem direkten Zusammenhang mit der Kristallisation des Magmas steht, und dass die in der Schmelzmasse gelösten Gase bei fortschreitender Kristallisation des Gesteins in dem noch flüssigen Anteil angereichert werden. Die Schollen von Gneiss, die in einem Netzwerk von Gängen und Adern eingebettet sind, erreichen bei unregelmässiger, kantiger, hier nun aber scharf begrenzter Form einen Umfang von über 100 m, und der erste Eindruck lässt uns im Zweifel, ob wir uns auf halbeingeschmolzenen Schollen im Granit befinden oder schon auf eigentlichen Gneissen, die von zahlreichen Granitgängen, tischen Granites durchschwärmt werden. nun die Ausbildung des Intrusivgesteins an dieser Stelle anbelangt, so hebt Truninger Neigung zur Differentiation hervor; der Habitus des Granits entspricht einem Quarzglimmerdiorit, Glimmerdiorit und hornblendearmen Granodiorit. Es muss dieses randliche Basischer¬ werden des Granits wohl auf eine Resorbtion von umliegendem Gneiss zurückgeführt werden. Die Pegmatitgänge erreichen eine Breite von 7 m. Ihre Feldspäte zeichnen sich durch ausserordent¬ Was eine stete liche Grösse Die (über Faustgrösse) kantigen Schollen, die zogen werden, bestehen aus. von den Gängen und Adern umschlossen und gefalteten, gebänderten stark aus und zum Teil auch durch¬ gestreiften Biotitgneiss von un¬ Formen treten auf. augengneissartige eldergneisse; zweideutigem Typus Die Streifung der Gneisschollen wird auch hier durch Wechsellagerung von Biotitlagen mit aplitischer Substanz hervorgerufen. Wahrscheinlich war hier der ursprüngliche Gneiss ebenfalls ein tonhaltiger Sedimentgneiss. Dass dieser Substratgneiss aber ein Sedimentgestein gewesen, beweisen der Erstf auch Kalkeinlagerungen, in den Schollen, welche dieser Stelle eine hohe Bedeu¬ Kalkeinlagerungen sämtlich das Auftreten prachtvoller Kontaktmineralien, tung verleihen, und brauner roter worunter Vesuvian, Granat, Pyroxen, Epidot zeigen, und zu Kalksilikathon felsen, Marmoren usf. umgewandelt worden sind. Eine eigentliche Einschmelzung oder Anschmelzung hier die zahlreichen da die lässt sich an den Kalken wahrnehmen, nicht wohl aber eine Stoffzufuhr, die von Gasen ver¬ mittelt wurde. Die ganze Breite dieser Schollenzone Injektionszone. Mit dem Truninger schieferschollen können wir mit Versuchen beträgt mehrere 100 Meter. Sie Aussetzen des Granodiorits geht randlich und mit dem Schwinden der die Assimilationszone von der über in die letzten Biotit¬ Injektionszone abgrenzen. am Gasterngranit von den ersten Randausbildungen des systematisch zusammenzufassen, so treten uns drei haupt¬ wir, die Assimilationszone Granits bis und mit der Schollenzone sächliche Phasen entgegen, welche charakterisiert sind: 1. durch das Auftreten von Pinit-, Turmalin- und Biotitanhäufungen im Granit; 2. durch das Auftreten von verschwommenen Gneisschollen im Granit und 3. durch das Auftreten von kantigen scharfbegrenzten Gneisschollen, welche Pegmatitgängen eingebettet Die Schollen und Gänge, geschnitten und überdeckt ') Die die wir eben Kontaktmetamorphose besprochen haben, werden gelben Bänken des Rötidolomits. von im in Granit- und sind. Kristianiagebiet, pag. 108. beim Kandergletscher ab¬ Unter den Dolomit schiebt sich 19 — aber noch eine oder Arkose ein, welche wir auch bei Erstfeld finden Aufbereitungsschicht und die wir der Einfachheit halber für den Arkose1) liegt Die als - Gasterngranit gleich auf Granit Kappe und beim Kanderfirn Gneiss; erreicht stark In den tiefern Schichten werden, hier erwähnen wollen. sie eine sich diese lockert gneissartig, Mächtigkeit Aufbereitungsschicht in den höhern Teilen und ist dann stark von Rötidolomitsubstanz durch¬ drungen. Ihrer Zusammensetzung nach bildet sie das aufbereitete Material der Unterlage, kann aber in den tiefern Teilen zeitweilig grössere Anhäufungen von Turmalin besitzen. Die höhern Schichten, die auch schon eine Bankung zeigen, besitzen einen mehr quarzitischen Charakter, da der Biotit und die leicht transportfähigen Bestandteile hier fehlen. zirka 30 Metern. von Diese Aufbereitungsschicht worden ; sie und war Anhydrit grosser nördlichen Gneisse östliche Auftreten der liegt Mächtigkeit angeschnitten fleischrotgefärbtem Gips von und denselben Biotitschieferkontakt, wie am Es ist jedoch Tschingelfirn Kanderfirnabsturz, zeigt. Wir befinden Nordrand der hervortritt uns also auch Eiger Regionen Erscheinungen der Resorbtion schwächer geltend hier noch in der Assimilationszone und diese ist es, welche und "Wetterhorn durchzieht. hintern Lauterbrunnental, im unter dem der kristalline Kern des Massivs Untersteinenberg2), am in Lötschbergtunnel im enthielt. Das nächste wo ist es, welche die schönen Sekretionslinsen und -ädern erwarten, zu der alten Schieferhülle am dass wir hier Jungfrau, am in höhere noch gelangen, in welchen, sich die Injektionsgneisse vom Typus Erstfeld oder Silenen wieder finden werden. Er¬ ratische Blöcke am Ausgange des Urbachtales bestätigten mir die Annahme, dass westlich von Innert¬ kirchen in den nördlichen Gneissen zum Teil noch eigentliche Schollen im Gneiss auftreten, zum Teil aber schon Mischgesteine vom Erstfeldertypus zu finden sind. macht, wir also eher b) In der Umgebung von Von Innertkirchen nach Erstfeld. Innertkirchen seit ist langem ein grünliches, massiges, stark ver¬ wittertes, wegen seines häufigen Pinit- und Turmalingehaltes gefleckt erscheinendes Gestein unter dem Namen Innertkirchnergranit bekannt. Im Westen reicht dieser Granit bis Urbachtales, im Osten etwa bis Mühletal3) schaffte allem Schollenzone nachzuweisen. Assimilationszone des zu Die neue zur Mündung des Urbachstrasse vor erlaubte, Übergang Pinitgranit die Berechtigung, den Innertkirchnergranit der Gasternmassivs zuzurechnen, und als ein „Knopfloch" in der Zone der nörd¬ frische Aufschlüsse lichen Gneisse Gadmenstrasse. der an Damit in erhalten dessen und diesem in die wir betrachten, eine Auffassung, zu der auch E. auf Truninger Grund petrogra- Studien gelangt ist. phischer entlang bis Färnigen und von hier bis Erstfeld treffen wir Granit, nur Granitgänge finden Erwähnung. So führt von der Wendenalp an. Dagegen tritt nun der Injektionscharakter der deutlich hervor. Gute Aufschlüsse von Injektionszonen treffen wir bei der Aaretal, vor Hopflauenen im Gadmental, nördlich von Gadmen und längs Von Innertkirchen dem Gadmental nirgends mehr ein grösseres E. Hugi *) einen Pinitgranit nördlichen Gneisszone „Urweid" äussern des Sustenpasses. im 2) 3) Granits 4) 5) Marmorzuges5) E. ') Truninger scheint fraglich erscheint. Eine von Eigentümlichkeit dieser Strecke Eine kontaktlich veränderten mir noch Auftreten von Bearbeitung dieses Kontaktgebietes ist von durchquert wahrscheinlich in mehr in den Höhen etwas östlicher reichen c. E. pag. 450. Hugi Eclogae 1. c. zum einen Teil dieser Arkose als Kontaktsandstein beschrieben Der Granit 1. ist das oft unterbrochene Auftreten eines „äussern Urweid" bis der muss als Bern aus viel- haben, eine Auffassung, Angriff genommen. Richtung die Talsohle, so dass die Grenze des zu die bereits in nordöstlicher an Sustenpass, der der Landstrasse. — leicht einst mit den Kontaktmarmoren von E. 20 — Truninger Kanderfirnabsturz in Zusammenhang am hat. gestanden Eruptivgesteins und der Injektionsgneisse wird im Ge¬ Zuges jüngerer Gesteine wichtig, der sogenannten „sericitischen Gneisse" der älteren Autoren, ein Gesteinszug, welcher das Carbon des Wendenjoches be¬ gleitet, mit demselben konkordant liegt, und welcher vom Wendenjoch über den Urath nach Schäf¬ telen und zur Urweid im Aaretal zieht. Dieser Zug der „sericitischen Gneisse" ist zum Teil sicher von carbonischem Alter und enthält eine grosse Zahl von mechanisch veränderten Quarzporphyren. Auf beiden Seiten dieses Zuges besitzen die Injektionsgneisse dieselbe Ausbildung. Nirgends setzt Für die biete des Bestimmung des Alters des Sustenpasses die Einfaltung eines „sericitischen Gneisse" fort. Oberhalb Gadmen, am Fusse Siegfriedkarte liess sich ein Kontakt von schwarzen carbonischen Tonschiefern mit den Injektionsgneissen feststellen1). Die Tonschiefer sind an dieser Stelle etwa 1 bis 2 m mächtig, enthalten arkoseartige Einschlüsse und wechsellagern mit einem sandsteinartigen Gneiss („sericitischer Gneiss"). Die Injektionsgneisse des Vorbettlihorns fallen mit zirka 45 bis 55° nach Süden ein und zeigen mit den Tonschiefern eine spitze, aber deutlich sichtbare Diskordanz, welche durch Schleppung und Anschmiegung etwas verwischt wird. Mit dieser Feststellung kommen wir auch hier, wie am Bristenstock, zu dem Ergebnis, dass die Injektionsgneisse schon in der Obercarbonzeit gebildet sein mussten. ein Aplitgang der Injektionsgneisse in die des Vorbettlihorns bei P. 2133 der c) Zusammenfassung. Das Hauptgepräge der nördlichen Gneisszone ist hervorgerufen durch eine granitisch aplitische Injektion. Beobachtungen um Erstfeld denjenigen unserer Wanderung beifügen, diese Injektion folgendes aussagen: Das tiefste Glied, welches die Erosion uns Indem wir die wir über können in den freigelegt hat, ist der in der Tiefe erstarrte Granitbatholith selbst, der Gasterngranit, der durch teilweise Aufzehrung des Nebengesteins seine heutige Ortsstellung er¬ reicht hat. Dieser Granit wird überlagert von einer Zone, welche wir die Assimilationszone ge¬ nannt haben, und diese endlich geht über in die Injektionszone, deren äusserer Rand die Imbibitionssysteoiastisch zone darstellt. Versuchen wir, diese Zonen mit ihren hauptsächlichsten Merkmalen zu ordnen, so erhalten wir bei steter Zunahme der magmatischen Substanz von oben nach unten nördlichen Gneissen folgendes Schema2): Imbibitionszone gekennzeichnet : durch das Eindringen magmatischer von Substanz in die feinsten Poren. Injektionszone : charakterisiert durch das Auftreten das Gestein durchsetzen und seitlich in dasselbe von (Stöcken) Gängen und Adern, welche eindringen. Assimilationszone: charakterisiert durch 3. 2. 1. Granit Anhäufung Anhäufung Anhäufung — in Granit und von eckigen, scharf begrenzten Schollen von verwischten Scholleneinschlüssen in Granit. von Biotiten, Pinit, Turmalin im Granit. Pegmatitgängen. granitisches Magma -f- aufgezehrtes Nebengestein. Lagen gelangen wir gehen aber auf ihrer In höhere in den nördlichen Gneissen des Aarmassivs nicht. Die nörd¬ ganzen Länge gegen Süden unbegrenzt in eine sedimentäre Schieferzone über, welche wahrscheinlich durch eine allerdings nur schwach angedeutete Hornfels- lichen Gneisse zone mit der Injektionszone verbunden ist. ') Diese Kontaktstelle habe ich gemeinsam mit Herrn Pfarrer F. Zulauf *) Ich verdanke diese systematische Gliederung der Mithülfe von von Gadmen auffinden können. Herrn Dr. E. Argand in Lausanne. — 21 — In welchem Masse in diesen nördlichen Gneissen des Aarmassivs eine ältere basische und jüngere quarzporphyrische Intrusion stattfand, vermag ich nicht zu entscheiden. Wir haben aber schon in der Umgebung von Erstfeld hervorgehoben, dass diese beiden Injektionen hier nur eine untergeordneter Bedeutung von Granitbatholith, welcher die Injektion in den nördlichen Gneissen hervorgebracht hat, bei langgestreckter muss von sind. Der elliptischer Form schmaler sich tief unter der Erde bis in die Gegend Erstfeld erstrecken. A. Sauer hatte den Gedanken in die geäussert, es sei vielleicht die Zone der Erstfeldergneisse nun aber Substratgneisse Bildungsverhältnissen ähnliche Stück des Schwarzwaldes. Da Alpenfaltung mit einbezogenes ursprünglichen Erstfeldergneisse unter ähnlichen steine liefern werden, so ist die Zusammengehörigkeit dieser beiden Gneissareale der Art der ihrer von Laufenburg, nur Ge¬ am nächsten eingehenden Untersuchung unterworfen1). Gelegenheit gehabt, diese Gneisse kennen zu lernen und eines getrennten Injektionsherdes für den Schwarzwald werden zurzeit einer Ich habe im vergangenen Jahre ebenfalls möchte von allein auf Grund petrographischen Ähnlichkeit noch nicht erwiesen. Derjenige Teil der Schwarzwälder Gneisse, welcher der nördlichen Gneisszone liegt, die Gneisse ein erwähnen, dass die Annahme und für die nördliche Gneisszone wahrscheinlicher erscheint. Die bis dahin erwähnten Gneissarten zusammen und bilden einen ') Vergleiche gehören jedoch ihrer zeitlichen Entstehung nach Teil der vorcarbonisch gefalteten hercynischen Festlandfläche. auch Ed. Blösch: Zur Tektonik des schweizerischen Tafeljura. Jahrb. 1910, pag. 664. nahe — 22 — Zweiter Teil. Die Sedimente. I. Die Trias. a) Eng verbunden Die mit Aufbereitungsschicht oder Arkose. (Fig. 1.) dem Studium der alten kristallinen Gesteine dasjenige der diese Aufbereitungs¬ ist Gneisse überdeckenden Auf bereitungsschicht oder Arkose. Gut bekannt ist eine solche schicht im südlichen Schwarzwald. Injektionsgneisse (Laufenburgergneisse) werden z. B. bei Rheinfelden von einer groben abgeschnitten und überlagert. Diese Breccie besitzt an ihrer Basis bei roter, latteritischer Färbung zahlreiche kantige Gneisseinschlüsse, wird in höheren Schichten allmählich feinsandiger, nimmt rote Tonlagen auf und geht endlich vollständig in rote, feine Schiefertone über. Diese werden überdeckt vom Buntsandstein. Sowohl nach ihrer stratigraphischen Lage, wie nach paläontologischen Funden entsprechen Aufbereitungschicht und Schiefertone dem Perm '). Anders verhält es sich in der nördlichen Gneisszone. Die Aufbereitungsschicht, die hier die Injektionsgneisse überlagert, geht direkt in den Rötidolomit über, entspricht also ihrer strati¬ graphischen Lage nach dem Buntsandstein. Die Schwarzwälder Breccie diskordant Da diese erste mesozoische Sedimentschicht der nördlichen Gneisszone in der Literatur mit Unsicherheiten Alb. Heim Birtschen und E. (Lusser) Argand ^Unklarheiten verknüpft ist, klassisch gewordene Profil zwischen Erstfeld Ich verdanke bei und Herrn B. G. Escher freundlich soll A. Baltzer sprochen werden. mir und überlassene und dieser aus am durch einmal = oft Lasser, Arn. Escher, K. F. Scheidnössli noch Schattdorf Aufnahme das Haldeneck (Baltzer) aufgenommen und Herrn Dr. P. Arbenz, der mit neu = be¬ Herrn Dr. Zürich, im Sommer 1909 die Stelle besucht hatte, einige Aufzeichnungen. Beginnen wir an Hand von Fig. 1 unser Profil mit dem Erstfeldergneiss selbst: 0. Der Ersfeldergneiss ist hier der typische, streifige, stark injizierte Biotitgneiss und tritt durch seine Massigkeit, Festigkeit und durch sein gröberes Korn mit der leicht zerbröckelnden, sandig-grusigen Arkose in scharfen Gegensatz. Der Gneiss ist äusserlich viel stärker verwittert als die hier frisch abgebrochene und stets neu abbröckelnde Arkose2), Streichen des Gneisses Nord 25° (20—33°)E; einer zirka 4 aus den Fallen steil Südost. geht über in die Arkose, welche in unserm Profil wechsellagert mit 2. langen und 40 cm dicken, horizontal gelagertem Dolomitbank. Die Arkose besteht Trümmern von Quarz, Feldspat und Biotit, der Unterlage und ist durch Druck zu einer 1. und 3. Gneissarkose Der Gneiss m regeneriert. ') Vergleiche z. B. Bericht des Verwaltungsrates der Schweiz. Steinkohlengesellschaft, Aarau 1876. Geo). Profile. Tafel III. 2) Der Aufschluss der Arkose wegen seiner am Scheidnössli zeichnet sich durch seine Lage und Übersichtlichkeit einzigartig ungewöhnliche Frische aus und ist fur das Studium 23 — Unter der Lupe erweisen sich die körner als schön gerundet, was als eine Dislokationsbreccie Lagen der färbt und zum Millimeter dicken nur Quarz- Ca 2°m ' gegen die spricht. Auffassung dieses Sandsteines hellfarbig, in höheren Biotite wegen etwas grünlich ge¬ Die Arkose ist Teil chloritisierenden schwach verkittet; — oberen Partien in den zerbröckelt sie grusartig. Die einzelnen Trümmer des Sandsteins sind nicht ihrem spezifischen Gewichte nach geschieden. Es kann sich also hier nicht um Transport weiten einen Arkose ist in situ Ab und daneben knollen; 1 bis mm 4 zu dicke cm Quarzlinsen auch in die : in den Sand¬ dicke feste Dolomit¬ cm bis feine Dolomitadern die Dolomitsubstanz auch dicke cm handeln Material. bis 4 bis mehr 1 durchsetzen aber 1 Auf bereitungsmaterials aufgearbeitetes treten bis auf, obenso kleine, steinen lange, dringt zu des das 1 und m Gestein. den Sandstein ein, so mehr Sehr oft dass die Arkose durch dolomitisches Bindemittel leicht verkittet erscheint. Von aussen solche sehen grusartig beim Stellen Anschlagen. stanz wohl als Infiltration Dolomitknollen wie zerfallen aus, aber In diesem Falle ist die dolomitische Sub¬ von oben aufzufassen. Alle Dolomitknollen in der Arkose weisen einen grossen Gehalt von Sandkörnern, insbesondere Feldspattrümmer, spärlich auch Biotit auf. Quarzkörner überziehen als eine harte herausgewitterte runden Qurzkörnern, ferner Die Kruste die Dolomitbänke. Die festen Dolomitbrocken sind teils teils etwas eckig, Die Arkose gerundet. zeigt ein deutliches und sehr schön ausge¬ prägtes Clivage, welches an dieser Stelle in feinen Fältelungen das aufgearbeitete Material durchsetzt. Diese Fältelung der Arkose zwischen den Dolomitbänken ist Ihre nur an dieser Stelle Fig so 1. Entstehung Arkoseprofil beim Scheidnössli. lungen von früher horizontalgelagerten Schichten handeln kann noch unaufgeklärt. Es ist dasselbe Clivage, welches wir schwach angedeutet schon in den Injektionsgneissen der Unterlage festgestellt haben. Die Biotitplättchen in der Arkose sind meistens senk¬ recht zur Druckrichtung gestellt und zeichnen und umrahmen die Fältelungen. Die Arkose ist also mechanisch durch Druckwirkung leicht separiert. Die Fältelungen, von denen ich auf eine Länge von 2 m 11 zählen konnte, zeigen bis zu 2 cm dicke Umlegungsstellen, aber nur millimeterdünne Schenkel. Alle Fältelungen sind nach Norden übergelegt. Die durchschnittliche Fallrichtung der ausgeprägt. ist — da es sich nicht um Fälte¬ — Schenkel ist 50-60° Südost. Wo Dolomitknollen oder kleine bis 1 m lange Dolomitbänke in der Arkose eingebettet sind, ehemaligen Lage verstellt und in die Clivagerichtung gedreht. Auch Quarz¬ adern sind in dieser Richtung in die Länge gezogen ; grössere Dolomitbänke aber wie Nr. 2 sind in ihrer horizontalen Lage geblieben; das Clivage setzt nicht in sie fort. erscheinen sie aus ihrer Die Arkosefältelungen verflachen sich jeweilen unter einer Dolomitbank und schmiegen gerichtet an sie an. Auch um die einzelnen Dolomitknollen schmiegt sich das setzt sich aber nirgends in den eigentlichen Rötidolomit fort. Es tritt hier im kleinen Clivage, sehr deutlich der Gegensatz zwischen leichtfaltbarem und zu sprödem schwer faltbarem Gestein sich nordwärts hervor. 2. des Profils. Eine zirka 4 normal in die Arkose 2a. Eine 1 m lange Clivagerichtung gedreht. 3. Wie 1. m lange und 40 cm dicke Bank von Rötidolomit voll Quarzkörner, eingelagert. und 20 cm dicke Bank von Rötidolomit mit 60° Südost-Fallen in die 24 — 4. Eine nach Süden bis m zu 2,3 m Mächtigkeit anwachsende auch hier die dolomitische Bank, In Adern und Risse hinein und stark mit Arkose knauerig gneiss; l,i — durchdrängt. Clivagerichtung beibehaltend. Teil zum dringt flaseriger Arkose- 5. Eine schwache Arkoseschicht. erstenmal 6. Zum durchgehende, horizontal eine durchsetzte, feinbankige bis Arkose mit Dolomitschicht. blätterige 7. Fünf kleine, centimeterdicke, ebenfalls durchgehende Dolomitbänke. 8. Eine Arkoseschicht wechsellagernde Dolomitbänke, nach 9. Fünf mit Arkose Bank verschmelzend. Die Arkose ist hauptsächlich leer und besteht bank hört der und gelb aus mehr und mehr einer zu hier, wo eine Verteilung ihrer Bestandteile erfolgt, fast biotitQuarzkörnern. Schon in der untersten durchgehenden Dolomit¬ im Dolomit auf. Der Dolomit ist Quarzgehalt Süden homogen, innen schwarzgrau, aussen staubig, 10. Eine 35 bis 40 cm mächtige, schwarze, blätterige, sericitische, tonige Kalkschieferschicht mit Rutschstreifen und 11. Eine 2 Bank Ausblühungen. mächtige, gebankte, homogene Dolomitschicht. m Bänken, die mit kleinen wechsellagert 1,5 m mächtige, Teil durch feine Die unterste 70 cm mächtige Tonschieferlagen getrennt sind. in der Mitte durch eine festere kleine Dolomitbank 12. schicht. Durch die starke zum Zurückwitterung getrennte Tonschiefer¬ dieser Schicht erscheinen die über ihr liegenden Dolomit¬ komplexe unterhöhlt. 13. Eine 18 bis 20 m mächtige, geschichtete, kompakte, eigentliche Rötidolomitbank, ohne Fossilien. Das Profil lehrt von Lage der untersten gang stattfindet. Eine andere tration von sein muss. der Arkose bis als Deutung Dolomitsubstanz mit dem Rötidolomit Da nun Muschelkalk zuweisen, feld stelle das insofern ihre zu verlegen oben nach unten ist daher nicht die Funde neuen von Berechtigung, Gemengteile teristisch ist das Auftreten Feldspatkristalle, mit in einer Art unmittelbar dem Dolomit den Tobler, von eng vorausgegangen Innertkirchen berechtigt, die Aufbereitungsschicht die Aufbereitungsschicht dem bei Erst¬ gleichzustellen, hat Erstfeldergneisse in die Perm¬ sei dem Perm als die Denudation und Erosion der von vom Evitai ergänzt unsere Beobachtungen noch wie folgt. geworfen. Charak¬ der Arkose erscheinen chaotisch durcheinander verschiedener Korngrösse von Biotit, Chlorite mit Resten abgestumpften Quarzkörnern. Die der Gemengteüe, bald finden bald nur noch Bruchteile wir noch von gut Feldspäten, grösseren Komponenten des Dünnschliffes erscheinen chloritisierter und sericitisierter Grundmasse von Rötidolomit so des Buntsandsteins dar. Ein Dünnschliff durch ein Arkosestück gemischt Paidcke von zulässig. späterer Infil¬ Die Arkose ist ist. Die einzelnen erhaltene Ablagerung ist die Annahme durchaus Äquivalent nur eines Wechsels in der Sedimentation mit diejenige von verbunden, Die frühere Annahme zeit zum dass ihre so Wechsellagerung von Arkose und Dolomit, dass festen, massigen Dolomit ein stets wechselnder Über¬ durch seine zahlreiche uns eingebettet, die sich aus den feinsten Trümmern derselben Mineralien zusammensetzt. Die Arkose geblieben sind, liegt überall dort, als Kappe wo mesozoische Schichten in der nördlichen Gneisszone erhalten auf Granit und Gneiss. b) Der Rötidolomit. gelbrot angewitterte, gleichmässig ausgebildete Rötidolomit erreicht beim Scheidnössli zirka 17 m Mächtigkeit und erscheint besonders in seinem untern Teil durch tonige Zwischenlagen getrennt, grob gebankt. Im Lochertal ist er noch 13,6 m, im Speckital 6 m, im Brusttal 4 m mächtig. Vollständig fossilleer nehmen die einzelnen Bänke an Mächtigkeit Der hellgraue, aussen staubig und 25 — nach Süden immer mehr und mehr Wir aus. als ein müssen dieses Auskeilen — und keilen ab infolge der endlich steten gleich nach dem Brusttal vollständig Mächtigkeitsabnahme der einzelnen Bänke primäres betrachten. Eine dem Rötidolomit ähnliche Bank fand ich, wie Alb. Heim, in der Windgällenfalte, im Liegenden des Doggers an den obern Eisengruben aus dem Schnee herausstechen. Es ist dies der einzige Fundort von Rötidolomit im engern Gebiet der Windgälle. Auch die gelbliche Bank unter dem Dogger bei der Klubhütte am Hüfigletscher, die früher für Rötidolomit gehalten worden ist, erwies sich als gebankter, gelbgefärbter Arkosesandstein. c) Schon K. F. Lusser ist Attinghausen roten Sandstein des sucht, steins glaubt gefunden so dolomit fehlt der am an es dem Gneiss über aufgefallen, dass am Ausgange des Bockitobels am Hohweg bei der Aufbereitungsschicht ein Sandstein auftritt, der „dem und Schwarzwaldes sehr ähnlich ist". in der man haben, zu Die Quartenschiefer. nun des Doggers sehen werden. Bockitobelbach in einer Mächtigkeit von unzweideutigen Quartenschiefern Reusstal hier unterworfen wird, der nur autochthonen Gebiet am Tödi, im Westen so "Vollständigkeit an erstenmal be¬ Äquivalent des Buntsand¬ Er tritt aber bereits 200—300 10 m auf, und hier erkennt der von halber nur Salzgebi m mächtig Herrn cand. phil. möchte ich dieses des Aarmassivs In der zum m von man, ist, und so. wir Der Röti¬ noch bei hier entfernt, dass dieser „rote zahlreiche Lagen nun enthält. Da das Gebiet der linken Reusstalseite Untersuchung diese Stelle übergeht. Dem ist jedoch nicht infolge tektonischer Störungen, wie Sandstein" sich über dem Rötidolomit einstellt, etwa 13 von man wirklich das in welches die Arkose dieser Stelle, wahrscheinlich Besprechung Wenn Tat, hier über dem Gneiss einzige erwähnen. Der van der Ploeg Auftreten der nächste einer speziellen Quartenschiefer im bekannte Fundort sporadisch auftretenden Quartenschiefer liegt der im im Osten im Gadmental. Axendecke, Schächentalseite, wie an der Klausenpasshöhe, treten die Quartenschiefer viel zusammenhängender auf als im autochthonen Gebiet des Aarmassivs ; die stratigraphische Behandlung der Sedimente der Axendecke ist aber von anderer Seite in Angriff ge¬ nommen auf der rechten worden und liegt dem Rahmen dieser ausser Untersuchung. II. Der Jura. Quarzite, Kalke und Tonschiefer, welche dem Lias angehören, fehlen in der autochthonen Bedeckung des Aarmassivs in der Umgebung des Reusstales, wie im Maderanertal vollständig. Wir gehen deshalb gleich zur Besprechung des autochthonen Doggers über. a) Der Dogger. Da meine Untersuchungen in der Hohen-Faulen-Windgällen-Gruppe in erster Linie zur Aufgahe hatten, die tektonischen Verhältnisse klarzulegen, so war meine ursprüngliche Absicht, die Stratigraphie der Sedimente nur insofern zu berücksichtigen, als sie zur Lösung der tektonischen Fragen absolut notwendig war. Die Stratigraphie des Doggers im Windgällengebiet ist aber einer Neubearbeitung sehr bedürftig. Abgesehen von Unsicherheiten in der Altersbestimmung einzelner Schichten selber, Erstfeld mit war zwei durchzuführen. Ferner des vor allem der "Versuch Eisenoolithen zeigte mit zur geolog. zu machen, Dogger sich bei der Aufnahme hercynischen Aarmassivrückens Beiträge dem Karte der Schweiz, einen n. eine Parallelisierung des Doggers von Hüfigletscher mit nur einem Eisenoolith von stratigraphischen Profilen, dass die Nähe am grösseren Einfluss auf die F. Liefe. XXXII. mesozoische Sedimentation 4 - ausgeübt, als anderen man 26 - geglaubt hatte, was sich z. B. im Auftreten von Porphyrgeröllen und als „exotische Gerolle" in den meisten Doggerschichten und Ooliths an der Basis des Doggers zeigte. Diese Gerolle werden auch bis dahin kristallinen Gesteinsarten im Auftreten eines neuen Königsberger 26 pag. 857 erwähnt. In den folgenden Zeilen soll nun der Versuch gemacht werden, zum Studium der stratigraphischen Verhältnisse etwa zehn der wichtigsten Profile von Erstfeld bis zum Hüfigletscher heraus¬ schon von zugreifen, zu beschreiben und Untersuchungen Schluss miteinander zum zu verbinden. Wir stützen in erster Linie auf die vortreffliche Arbeit der mesozoischen Sedimente am von A. Tobler „Über bei diesen uns die Gliederung Nordrand des Aarmassivs". Umgebung von Erstfeld gehen verschiedene Runsen zu Tale, deren Namen auf der topographischen Karte leider durcheinander geworfen worden sind. Tobler zieht sein stratigraphiscb.es Profil zusammen aus Beobachtungen im Brusttal, im Weihertal und an der schon erwähnten Lo¬ kalität Scheidnössli. Da das Profil am Scheidnössli jedoch nur teilweise aufgeschlossen ist, soll es vorderhand weggelassen und nur später der Vollständigkeit halber hinzugefügt werden. In der a) Speckital und Brusttal bei Erstfeld. (Fig. 2.) Profil im Lochertal, 1. Die untern Schiefer. Der lich zu Rötidolomit, dessen abnehmende Mächtigkeit ersehen ist, wird in allen drei Tälern glimmerhaltigen Tonschiefer (1.), überlagert der oft in festen, von von Nord nach Süd einem rissigen, den Profilen deut¬ aus schwarzen, schüttigen, glänzenden, kleinen Wändchen steil jedoch in abfällt, meistens Böschung Topographie zurücktritt. durch eine sanfte die Diese Schiefer enthalten in grosser Menge Lagen von 4, 5, 6 bis 10 cm dicken, rundlichen Knollen, deren Spectiitai Anordnung mit der Schichtung parallel läuft, und die von den Schiefern fluidal umzogen werden. Lochertal Tobler hält diese Knollen für Ton¬ eisensteinknollen. Nach einer Ana¬ lyse, von welche in freundlicher Weise Hrn. cand. phil. T.Wojno aus¬ geführt worden ist, enthalten diese Knollen aber einen eisenschüssigen der von kompakten, Phosphoritkern, kalkigen und umgeben wird. einer mehr tonreichen Rinde An der Basis dieser Schiefer fand ich, wie A. Tobler im Rot¬ steintal, Nestervon rostroten, ocke¬ rigen, völlig zersetzten und unbe¬ stimmbaren Fossilien, darüber Lagen von dünnen, milchweissen Quarzlinsen und Quarzadern. BrusstaL Stutz wie Tobler erwähnen Pig- Doggerproflle vom lochertal, Brusttal und vom Rotsteintale westlich der Alpmatt 2. Speckital. Posidonomya Bronni aus den 27 — — schwarzen Tonschiefern über dem Rötidolomit, und da diese Schiefer mit „bemerkenswerter Kon¬ Gebiet vom Maderanertal bis zum Urbachtal durchziehen", stellt Tobler stanz durch das ganze auch die Schiefer aufweisen; Erstfeld ins Opalinien. Leider kann ich von werden doch gleich sehen, dass wir Die einigem Zweifel unterliegt. Beeinflussung zwischen 7 bis Toilers noch tektonischer aus diesen Schiefern keine Fossilien Gründen die Auffassung infolge dieser Schieferschicht variiert wohl Mächtigkeit 14 aus stratigraphischen m. 2., 3., 4. und 5. Die Echinodermenbreccien. abgetrennt und überlagert von einem Komplex von ausgezeichnet ist durch drei bis vier verschiedene Die untern Schiefer werden- messerscharf Echinodermenkalken, Echinodermenbreccie, einer Kieselknauerschicht und einer obern Echino¬ Horizonte: einer untern dermenbreccie mit im Reusstal überall der drei bis vier Teile bilden Felswand; nur oder mehr einer zusammen weniger gut ausgebildeten Korallenbankeinlagerung. Diese eine steil abstürzende, durchschnittlich zirka 30 m mächtige die obere Echinodermenbreccie tritt in der Orographie ihrer Dünnbankigkeit wegen etwas zurück. 2. Die untere Echinodermenbreccie. Schon Toiler hebt die Ähnlichkeit dieser unteren schwarzen, harten Echinodermenbreccie mit basischen Echinodermenbreccien hervor. Im Lochertal besitzt diese Schicht ausnahmsweise eine Mächtigkeit Speckital zirka 9 m, im von ist sie 3,2 m, im Brust- und Plattental 4 m, Scheid- am allgemeinen gröber als die obere eckigen Rötidolomitbrocken. A. Tobler erwähnt aus der Stutzschen Sammlung zwei trefflich erhaltene Exemplare von Ludwigia Murchisonae Sow. aus einer groben Echinodermenbreccie von der Keistenlamm, und da Tobler die Echinodermenbreccie mit den Ludwigien der unseren gleichstellt, so nennt er diese nössli 6 bis 7 mächtig. m Die untere Echinodermenbreccie ist im und besitzt zahlreiche Einschlüsse von kleinen „Murchisonaeschichten". Schichten Auffassung scheint nun nicht ganz sichergestellt. Mitteilung von Herrn Dr. P. Arbenz an andern Orten Diese lichen Annahme, dass die Ludwigien Da Frage die und Echinodermenkalke auf, führende nach nicht entschieden werden neuere Stutz eher von dem Alter der Funde aus von Es treten nämlich nach einer freund¬ auch in den untern Schiefern fossil¬ Herrn Dr. P. Arbenz bestätigen die einer Kalkbank der untern Schiefer herstammen. untern Echinodermenbreccie in der kann, behalten wir für die Umgebung „Murchisonaeschichtena von von Erstfeld Tobler vorder¬ hand den Namen untere Echinodermenbreccie bei. Interessant ist die Basis dieser Echinodermenbreccie im Brusttal und Plattental. Die unteren groben, spätigen Echinodermenbank von 30 cm Mächtigkeit überlagert. Auf dieser liegt eine 17 cm dicke, etwas zurückgewitterte, eisenschüssige, dunkle Schicht mit grossen Oolithen (2a), welche von hier bis zum Ribiboden verfolgt werden kann, wo sie bereits Schiefer werden von daselbst von einer Erwähnung findet. Lusser Die Oolithe dieser Makro-Oolithenschicht rundlich, Oolithe sind mehr die grösseren zum zeigen einen deutlich schaligen Bau ; die kleineren Teil ellipsoid und langgezogen, wobei Durchmesser häufigsten sind Oolithe mit Durchmesser von 0 bis 1 cm. Die kleineren Oolithe sind fast ausnahmslos eisenschüssig; öfters ist ein grösserer Oolith nur die Aggregation von zahlreichen kleineren. Ein Dünnschliff durch einen solchen Oolith ergab als Zentrum bis zu 4 vorkommen können. cm Foraminiferentrümmer, um welche sich mehr oder ordnen. Diese Oolithschicht wird kieselten begleitet von Petrefaktentrümmern, die das Gestein Oolithenbank Dicke Am von 50 Muscheln und folgt cm die normale untere Crinoidenstielglieder. zum In Teil die einzelnen Schalen (Pekten) und von anderen netzartig fein durchsetzen. Über Muscheln zum Teil an¬ ver- dieser Makro- Echinodermenbreccie, ausnahmsweise hier noch in einer Fossilfragmenten, wie in der Makro-Oolithenschicht : kleine Begleitung derselben fand ich einen leider unvollkommenen Ähnlichkeit mit einer Ludwigia besitzt, eher jedoch einer erfüllt mit denselben Ammoniten, welcher wohl weniger konzentrisch 28 — Sonninia gleicht. Damit wird es — wahrscheinlich, dass diese Schicht dem Sowerbyi-Horizont gleich¬ zustellen ist. Die übrigen 3 m der unteren Echinodermenbreccie im Brusttal sind fossilleer, enthalten aber Die einzelnen Bänke dieser Schicht besitzen eine Dicke von 10, 17 zahlreiche Dolomitbrocken. bis 27 cm. 3. Die Kieselknauerschicht. Die untere Echinodermenbreccie wird überlagert von einer leicht kenntlichen und im Reusstal gleichförmig ausgebildeten, kompakten, schwarzen Kalkschicht, welche durchsetzt ist von zahlreichen schwarzen, sternförmig verzackten Kieselknauern. Der Kalk verwittert, gelbrot mit ähnlicher Färbung wie der Rötidolomit, so dass im Verwitterungszustand die schwarzen Kiesel¬ bis Ribiboden zum knollen scharf herausstechen. Dünnschliffe durch solche Knollen zeigten leider keine reliktischen Fossiltrümmer. Im gerölle dies Speckital von die etwa vom fand ich in 1 cm Begleitung Durchmesser anstehenden Porphyr aus von einem solchen Kieselknauer ein deutliches gequetschtem Porphyr entfernteste Stelle, an vom Typus PorphyrWindgälle. Es ist der welcher ich noch ein Gerolle dieses Gesteins habe auffinden können. Die Kieselknauerschicht ist Lochertal, Speckital und Brusttal der kompakteste Komplex der Doggerschichten und besitzt m Mächtigkeit. Fossilien sind keine bekannt. im etwa 6 4 und 5. Die obere Echinodermenbreccie oder der Korallenhorizont von Tobler. A. Tobler sagt (32, pag. 90) : „Wir rechnen zum „Korallenhorizont" noch einige wenig mächtige Echinodermenbreccie, die sich zwischen die Kieselknauerschicht und die eigentliche Korallenbank einschieben. Eine scharfe Trennung zwischen letzterer und der Echinodermenbreccie wird sich wohl kaum durchführen lassen, da an allen Stellen, wo die Korallenstöcke etwas zurück¬ treten, auch innerhalb der eigentlichen Korallenbank Echinodermenbreccien auftreten." Bänke von In unserem Falle treffen wir direkt über der Kieselknauerschicht sowohl im Speckital, wie von einem festen, kompakten, schwarzen mächtigen Kalk, der erfüllt ist mit Kieselknauern, neben welchen aber nun hier auch zahlreiche schlecht erhaltene verkieselte und rostig herausgewitterte Korallen- und Gastropodenreste auftreten. Die Kieselknollen sind spärlicher als in der liegenden Schicht und besitzen auch mehr eine längliche im Brust- und Form. aber Ich nur bei einer Plattental, im Seitental mass 3—4 cm Länge einen 2 des Plattental eine dünne, schwarze Kieselbank von 20 cm. etwas Die 2 m werden. Über dieser Schicht findet zurückgewitterten Echinodermenkalk. Die obere Echinodermenbreccie Speckital m besitzt die rostbraunen, verkieselten dermenbreccie durchziehen, findet Länge, von 9 cm dicke Schicht zerfällt in zwei Bänke, die durch eine dünne als die untere Echinodermenbreccie und besitzt hier im 4 von Breite. Die mehr runden konkretionären Knollen hatten eine Dicke Tonschieferschicht getrennt dünnbankigen, Horizont m man einen man einen 5—6 m Derselbe ist innen schwarz, seltener nun kleine etwas unsteten mächtigen, feinkörniger Dolomiteinsprengungen. Charakter. Während nämlich Korallenfragmente im Brusttal nur solche Reste, die obere Echinodermenbreccie besitzt sich durch die ganze obere Echino¬ noch im untern, schon erwähnten Teil dagegen zahlreiche Terebrateln, Belemniten und Pecten. Da auch Tobler solche kleine vom um untern Eisenoolith direkt den Korallenhorizont von Veränderungen überlagert wird, so in dieser Schicht erwähnt und da diese Schicht kann kein Zweifel herrschen, dass es Tobler handelt, den dieser Autor mit Sicherheit dem oberen sich hier Bajocien zurechnet. 6. und 7. Der untere Eisenoolith und die oberen Schiefer. 6. Die obere Echinodermenbreccie wird im Speckital hier meist unscharf ausgeprägten unteren Eisenoolithbank aber auch fehlen kann. und im Brusttal von überdeckt zirka 0,5 bis 1 m von einer Mächtigkeit, die Der untere Oolith ist oolithärmer als der obere und etwas braun ange- 29 — wittert. Ich habe aus — diesem Oolith, welchen Toiler aus Funden im Genttal Bifurcatenoolith nennt, keine Fossilien aufzuweisen. überlagert von dem zirka 8 m mächtigen Komplex der oberen Schiefer. weiche, angewitterte, im frischen Zustand schwarze Tonschiefer mit Quarzlinsen an der Basis und Einlagerungen von sandigen und kalkigen, festen Bänken. In diesen Schiefern fand ich im Speckital eine Parkinsonia ferruginae Öppel, womit auch für unsere Gegend, mit Toller, das Bathonienalter dieser Schicht erwiesen ist. 7. Dieser Oolith wird Es sind weiss 8. Der obere Oolith. Es als letztes folgt feld mit einer Doggerglied Mächtigkeit von 15 m Schiltkalk verwachsen. der obere Eisenoolith, den Tobler irrtümlicherweise für Erst¬ anführt. durchweg gut ausgebildet und Gesamtmächtigkeit von 2,s bis 4 m, Oolithbänke sind durch feine eng mit dem Er ist Der Oolith besitzt eine die einzelnen Der obere Oolith ist stark oolitisch, Tonlagen getrennt. innen schwarz bis blauviolett und sehr eisenreich. pyrithaltig, An der Basis etwas brecciös besitzt das Gestein in den oberen Schichten eine grüne, in den unteren Bänken eine mehr violette Farbe. Im Eisenoolith des Speckitales, des Brusttales und Perisphinctes funatus des Lochertales fand ich folgende Fossilien : Oppel (Plattental), patina Neumayer (Speckital), Wagneri Oppel (Lochertal), arbustigerus Orb. (Lochertal), convolutus Schlotheim (Lochertal), „ „ „ „ Reinechia cf. anceps Reinecke Stephanoceras Humphresianus Terebratula spez. (Lochertal). (Lochertal), Quenst. coronatus (Lochertal), V Tooler erwähnt speziell Perisphinctes funatus Oppel und bezeichnet den oberen Oolith auf Grund einer ähnlichen Fossilliste als Callovienoolith. 9. Der obere Oolith wird auf unebener Erosionsfläche überdeckt Schiltkalk, welcher zahnförmig mit dem von Oolith verwachsen ist und dem 0,6 bis 1 abgelöst wird m mächtigen von 10. den untern Malmschiefern. Schufts^ b) Scneidnössli. (Fig. 3.) Wir wollen hier der Vollständigkeit halber den eben be¬ sprochenen Profilen noch dasjenige vom Scheidnössli in einer Zeich¬ nungfolgen lassen. Petrographisch und stratigraphisch haben wir von dieser Lokalität keine nennenswerten c) Über gange Der Abweichungen zu erwähnen. den schon pag. 25 erwähnten die treten Quartenschiefern untern schiebt «yy unt Echino¬ dermenbreccie '-Sy untereSchiefe, Ausgang des Bockitobels. des Bockitobels AîeselknauerJfi'' am Aus¬ Schiefer in einer auf¬ geschlossenen Mächtigkeit von 8—10 m auf. Ihre Ausbildung ist derjenigen auf der rechten Reusstalseite gleich, nur treten hier nicht selten knollen) noch bis in ihr auf. zu 20 An der sind diese Schiefer tektonisch flussung an macht sich hier cm dicke Sandsteinknollen Mündung (Arkose- ausgequetscht. obere Echinodermenbreccie direkt mit dem untern Malm zusammengeschweisst ist. —. Ü Die tektonische Beein¬ noch insofern geltend, als der Dogger einer Stelle zweimal übereinander liegt und am Hohweg die Wand Schiefrige Einlagerung des Bockitobels ins Reusstal zu einer Gneiss I Fig. 3. Doggerprofll beim Scheidnössli. 30 — haben Wir das bereits — des Rötidolomits Auskeilen tâtes. Charakteristisch ist gekeilt ist, gelbe, ockrige nun dass die Arkose aber, Plattental im C. Schmidt erwähnt das Auskeilen der untern Tonschiefer des noch Deggers Schon hervorgehoben. im Hintergrunde des Evi¬ lange nachdem der Rötidolomit dolomitische Substanz enthält, die nicht Infiltrationen von aus¬ Rötidolomit vom kann, sondern als primäre Einlagerung in der ArkoseJ) aufzufassen ist. herrühren Bevor wir dem Profil zu am Ribiboden übergehen, wollen Bergsturzblock wir noch einen mit grossen Oolithen beim Bahnhof Amsteg-Silenen erwähnen, da die Makro-Oolithen ähnlicher Blöcke Anlass mit Bohnerz und Callovienoolith Verwechslung zu gegeben haben (5, pag. 23). kleinen bergan Stationsgebäude Amsteg befindet wärtsführenden Weg ein Block von eigenartigem Aufbau: Deutlich geschichtet, besitzt er zirka 2—21/i ms Inhalt, und besteht in seinem untersten Teil aus einer 40—50 cm mächtigen Schicht von spätiger Echinodermenbreccie, welche einige schlecht erhaltene rostrot herausgewitterte Fossil¬ fragmente enthält, und welche unzweideutig dem Dogger angehört. Über dieser Echinodermen¬ breccie findet sich eine dünne, tonige kalkige Bank mit bis zu 16 cm grossen, meist rundlichen, aber auch länglichen, groben Knollen, welche sich als schalig aufgebaut erweisen. Über dieser Schicht Etwa 200 folgt eine m oberhalb dem sich einem mächtige, stark eisenschüssige eigentliche Makro-Oolithbank. Die Oolithe haselnussgross (zirka 5—8 mm), können jedoch auch Durchmesser erreichen. Meist von elliptischer Form, zeigen sie auf den Querschnitten deutliche zirka 40 cm dieser Bank sind durchschnittlich von 7X12 mm Oolithstruktur und erfüllen dicht gedrängt die Makro-Oolithenschicht. ganze zwischen den einzelnen Oolithen ist ein dichter Kalk erfüllt Es kann kein Zweifel dass die Makro-Oolithen der Schicht d) Der Dogger steigt von herrschen, dass dieser Block angehören, mit dem Aarmassivrücken ungefähr zahlreichen Echinodermentrümmern. dem die wir bereits Der Ribiboden. Aufschluss im Brusttal ob Erstfeld aus 4 und (Fig. von Die Grundmassen Dogger herrühren 5.) Nordeu nach Süden in die Höhe. bei 1450 m, so und muss, Brusttal erwähnt haben. vom finden wir jetzt ihn am Lag der Ribiboden gelagertes über Meer. Der Dogger ist hier leicht kenntlich, da er sich als horizontal Band unmittelbar über dem steil gestellten Gneiss abhebt. Ich setzte mein Profil, das ich den ob Silenen bei 1700 unter Einzelprofilen m denkbar zusammen. schlechtesten Witterungsverhältnissen aufgenommen, aus verschiedenen aufsteigend, finden wir folgendes (Fig. 4) : Von unten nach oben Aufbereitungsschicht mit horizontalen Linsen von ockriger durchzogen von zahlreichen gelben Venen und Adern. 1. 1,5 cm, scharf begrenzt, doch in Vertiefungen eindringend, eisenschüssige braune oolithische, echinodermenhaltige, un¬ 0. Substanz und eine homogene Breccie, erfüllt Foraminiferenresten mit zahlreichen und kleinen Echinodermentrümmern, eisenschüssigen Oolithen und der Verwitterungsschicht heraustreten. schlagen, die zur Hälfte aus dieser oolithischen, feinkörnigen Breccie, zur andern Hälfte aus sandig gru¬ siger Arkose bestehen. Diese Schicht wechsellagert an einer be¬ Sandkörnern, Man die an kann Handstücke stimmten Stelle mit 2. einer feinen, 3 cm mächtigen, schicht, welche wiederum abgelöst wird 3. einer 4. Es schwarzen Tonschiefer¬ von wenige Zentimeter mächtigen Arkoseschicht. folgt über dieser Schicht abermals eine 6 cm 5. überdeckt wird durch eine oolithische Bank wie obersten Stelle mehr ') Diese gelbliche zu einer eigentlichen Substanz erwies sich an mächtige Tonschieferschicht, welche 1, die nun hier 8 cm schwarzen Echinodermenbreccie wird. einigen Orten einfach als Fe(OH)3. mächtig an ihrer 31 — — 6. Über diesen, bis dahin durchweg feinkörnig ausgebildeten Schichten folgt nun die grobe Makro-Oolithenbank, die wir bereits kennen. Die Makro-Oolithen besitzen auch hier einen Durch¬ messer Bau, z. von 0—1 cm, sind besonders in den zum Teil Randpartien. kugelig, Teil zum ellipsoid, zeigen gut ausgeprägten zonaren häufig erfüllt von Fremdkörpern, Das Zentrum der Oolithe ist B. Quarzkörnern, Foraminiferenresten, kleinen Oolithkörnern, die im Innern eines grossen Ooliths sich selbst wieder kleineren Oolithen 2—3 zu Ein anderer Aufschluss anhäufen können. besprochenen Schichten Über der Aufbereitungs¬ gleichmässiger ausgebildet (Fig. 5) : schicht (0) folgt die braune eisenschüssige, oolithische, echinodermenhaltige Breccie (1), in einer Mächtigkeit von 13 cm; in ihr fand ich das Negativ eines leider unbestimmbaren kleinen Ammoniten mit tiefliegendem Nabel. Über dieser Schicht folgen 3 cm mächtig die Tonschiefer (2), dann 12 cm schwarzer Echinodermenkalk (3), welcher überlagert wird von der 20—30 cm mächtigen Makro-Oolithenschicht (4); diese wird über¬ deckt von der normal ausgebildeten Echino¬ dermenbreccie (5). Es ist hervorzuheben, dass die eben zeigt etwas die Makro-Oolithenschicht Länge noch von ihrer ganzen auf einer Bank von /0-fSm Echinodermen- breccie unterlagert wird, also eine schüssige Einlagerung in der Basis der eisen¬ untern Echinodermenbreccie darstellt. Die . untere überlagert von Echinodermenbreccie der und diese wiederum wird Kieselknauerschicht (6) der oberen Echino¬ von dermenbreccie (7 und 8). Der ganze etwa mächtige Komplex dieser Echinodermen¬ breccie ist vollständig analog der früheren ausgebildet, überall fossilarm oder fossilleer. 25 m Neues Interesse bietet oberste Teil des Profils bis Über der obern Fig. erst wieder der zum Profil Malm: am oberhalb 5. Ribiboden Amsteg. Echinodermenbreccie fehlt hier der untere Eisenoolith oder Bifurkatenoolith von Toller, der schon im Brusttal ein un¬ deutliches Auftreten zeigte, vollständig; über der Echinodermenbreccie stellen sich gleich die oberen Schiefer, die „Parkinsonischiefer" ein (9), in einer Mächtigkeit von 10—15 m. Über diesen Schiefern folgt der 3 m mächtige, sehr eisenschüssige obere Eisenoolith (10). Er ist sehr fossilreich und enthält violett vor allem zahlreiche Belemniten und Ammoniteh. Die einzelnen bald mehr gefärbten Bänke Schichtung. 11. sind durch feine Dieser Oolith wird einer 60—70 cm nun Tonlagen getrennt und hier konkordant aber scharf mächtigen schieferigen, charakteristischen Kalkbank. Diese Bank ist schon aussen von All. grün, bald mehr zeigen infolge davon deutliche begrenzt überlagert von gelblich grauen, innen schwarzen, sehr Heim, Vir. Stutz und A. Toller erwähnt worden und lieferte zahlreiche Fossilien des Oxfordien. Wiederum scharf begrenzt lagert sich auf diese Schicht 12. der Mächtigkeit In Schiltkalk, von dem Profil gelblich mit weniger Flecken, oben stark fleckig, Über dem Schiltkalk folgen 13. die untern Malmschiefer. unten etwas einem Meter. des Ribibodens stellt welches den andern Profilen fehlt, und sich zwar war also es Oxford noch zwischen Oxford und Eisenoolith eine sie z. ein nicht vom unteren Dogger — das finden. bis in den Malm vor Oxfordien — einer ein, zwischen Schiltkalk und unebene Erosionsfläche B. zwischen Eisenoolith und Schiltkalk im Brusttal hier ununterbrochen Schichtglied möglich, weder in festzustellen, wie wir Die Sedimentation sich gegangen zu scheint sein. also — 32 — Aus dem obern Eisenoolith des Ribibodens habe ich folgende Fossilien aufzuweisen: Cosmoceras Divense Rollier, Reineckia anceps Reinecke, Perisphinctes cfr. Balinensis Neumayr, Belemnopsis semihastata (Belemnites), Ducrot de Blainv. Aus den Stutz im Oxford von Pleurotomaria gesammelten Fossilien erwähnen wir nach Toiler: Cypraea Orb., Sow., Cai'dioceras cordatum Aspidoceras perarmatum Ich füge alten dem Sow. Belemnopsis hastata Montf., sehr häufig. hinzu: Diejenige Stelle am Ribiboden, an der Stutz Fossilien gesammelt hatte, konnte mir von einem Senn, welcher Stutz als Träger begleitete, genau bezeichnet werden. Die Stelle deckt sich mit südlichsten Ende des normalen Doggers. * am Ribiboden vertritt das südlichste Auftreten des Doggers im Reusstal. Von hier Schwierigkeiten ein. Folgen wir nämlich dem Kontakt von Gneiss und Malm am Südhange der kleinen Windgälle über die Rückenegg am „blauen Stein" vorbei nach den untern Eisengruben an der kleinen Windgälle, so treffen wir hier überall den Dogger nur noch in Spuren. 20—30 cm Echinodermenbreccie zwischen Gneiss und Malm ist alles, was wir an einigen wenigen Stellen feststellen können. Dazu kommt, dass der in der Verlängerung dieses schmalen Bandes auftretende Dogger bei den unteren Eisengruben unübersichtlich aufgeschlossen und für die Auf¬ nahme eines stratigraphischen Profils ungeeignet ist. Damit fällt auch die Möglichkeit dahin, in der Windgällengegend, in der normalen autochthonen Bedeckung des Gneisses ein derartiges Profil aufzunehmen. Wir müssen in die verkehrte Schichtfolge der Windgällenfalte hinaufgreifen. Das Profil an stellen sich Statt die von Alb. Heim und C. Schmidt öfters erwähnte Doggerstelle bei den obern Eisen¬ im Kessel zwischen grosser und kleiner Windgälle näher zu beschreiben, muss ich mich, ungünstiger Schneeverhältnisse1) wegen, begnügen ein Profil hervorzuheben, welches in der Ver¬ längerung des Doggers der obern Eisengruben am Ende des Stäfelgletschers aufgeschlossen ist. Diese Stelle am äussersten Saum der heutigen Moränen des Stäfelgletschers ist noch nirgends beschrieben worden, soll aber, da sie von der jetzigen Windgällenklubhütte leicht in */* Stunden normalen Aufstieg zur grossen Windgälle und zu erreichen und weithin sichtbar ist, zudem am zum oberen Furggeli liegt, mit besonderm Wert belegt werden. gruben e) 0. Auf den Lagerung von 1. 0—8 Profil am gestreckten, grünlich Stäfelgletscher2). (Fig. 6.) Windgällenporphyr folgt weissen felsitischen in verkehrter oben nach unten: cm poröser Sandstein, limonitisch, daher von gelber Farbe. Mit Quarzkörnern und Teil von Porphyr. tonige Schliere. Stark gewunden, mit kleinen Gerollen. 3. Abermals wie 1. Poröser, gelb angewitterter Sandstein, ebenfalls zahlreiche herausge¬ witterte Gerolle zum Teil von Porphyr enthaltend. 4. 0—27—44 cm mächtige Bank aus grober spätiger Echinodermenbreccie, mit vielen kleinen Splittern von Rötidolomit, welche 0,5 cm Grösse erreichen können, vollgespickt von Gerollen. Die kleinen Gerollen 2. 0—7 zum cm Gerolle besitzen einen Durchmesser von durchschnittlich ') Ich hoffe, dieses Profil später nachtragen zu 2) Profile mit ähnlichen Verhältnissen habe ich finden können. 0—4 cm, sind deutlich gerollt, treten können. schon 1909 am Fusse des Pucher und der Alpgnoverstöcke auf¬ — der auf angewitterten Fläche witterte Oberfläche. man die Gesteinsarten der Gerolle nicht immer aussen — der Echinodermenbreccie heraus und aus Unter ihnen kann massig, innen schwarz, 33 zeigen eine poröse, ver¬ vorwiegend Porphyrgerölle feststellen, doch sind leicht zu erkennen. Die Echinodermenbreccie ist grob, dichte grau. Sandige, etwas eisenschüssige Tonschieferbank mit schwarzen kalkigen Einschlüssen, aussen grau, in frischem Bruch schwarz und weiss gesprenkelt. Spärliche schlecht erhaltene Fossilien, z.B. Crinoidenstielglieder. 6. 0—47 cm dicke Bank (Einlagerung) von grober Echinodermen¬ breccie wie 4. Diesmal ohne Gerolle, aber ebenfalls mit eckigen Dolomit¬ einlagerungen. 7. Eisenschüssige, 1,2 m mächtige Tonschieferbank. An der Auskeilungsstelle von 6 mit 5 sich vereinigend. Innen schwarz glänzend, aussen rostig angewittert, enthalten diese Schiefer Quarzlinsen, zeigen einen etwas sandigen Charakter und sind ausserdem an einer Stelle 5. 0 massenhaft erfüllt mit Porphyrgeröllen, welche fladenweise in diese gestreut sind. Die Gerolle besitzen zum Teil noch eine eckige Form, zum Teil sind sie kantengerundet, doch herrschen die kantigen Schiefer Gerolle vor. Der Durchmesser erreichen, doch treten der Gerolle kann allem vor kleinere an Gerolle dieser Stelle 20 cm und Bruchstücke mit 0—2—3 cm Durchmesser auf, bald in länglichen, bald in mehr unregel¬ mässig eckigen Formen. Ferner sind die Tonschiefer erfüllt von den kleinsten sandigen Resten dieser Gerolle. Der Schiefer erhält durch diese Ein¬ lagerungen ein massiges, fest ge¬ fügtes Gepräge und spielt in bezug . -\ \ "-" * o' h^\ ' ^-— Fig. 6. Profil am auf die Gerolle die in welche sind. man dieselben Grundmasse, eingebettet Unter den Gerollen kann nun zweifelsohne Porphyre erkennen, die Quarz- und Feld¬ Stäfelgletscher. spataugen besitzen, daneben treten jedoch wieder die dichten grünen Porphyrarten auf. angewittert, weshalb ihr Ursprung nicht immer leicht Die Bank liegt von stets zwischen Tonschiefern tritt Porphyr an Die Gerolle zu sind meist etwas braungelb erkennen ist. mehreren Stellen direkt mit dem Porphyr in Kontakt, doch und porösem, gelbem Sandstein ! (wie Schiefer wenigstens noch eine trennende Schicht von 2—10 cm 1 und 3), auch kann die Tonschieferbank zeitweilig völlig auskeilen. 8. Die Tonschieferschicht wird unterlagert und scharf abgegrenzt durch einen zirka 6 m mächtigen Komplex einer bankigen, grauschwarzen Echinodermenbreccie ohne Fossilien. 9. Nach diesen 6 m stellt sich jedoch die schon von früher her bekannte, hier etwa 50 cm mächtige Fossilbank ein, Unter dieser mit erfüllt unbestimmbaren rostigen, verkieselten Gastropoden- und Korallenresten. folgt 10. zirka 4 nun den mit mächtig, braun angewittert, der oberste Teil der Echinodermenbreccie, hier Kieselknollen, die infolge Reduktion an ihrer Oberfläche weiss erscheinen. An m dieser Stelle ist die Schicht fossilleer. Im „obern Furggeli" dagegen zeigt diese Schicht dieselbe Ausbildung wie im Brusttal und enthält zahlreiche Pecten und andere Fossiltrümmer. Auf Grund, dieser Analogie kann kein Zweifel herrschen, dass dieser oberste Teil der Echinodermenbreccie hier, mit dem obersten Teil der Echinodermenbreccie im Reusstal, identisch ist. 11. und 12. Die Echinodermenbreccie wird scheinbar direkt unterlagert von dem 4 m mächtigen Eisenoolith, und lange war für mich die Frage ungelöst, was aus den obern Schiefern des Reuss¬ tals, den Parkinsonischiefern, würde. Da Hessen sich an einigen Stellen am Stäfelgletscher diese Schiefer noch in einer Mächtigkeit von 8 cm auffinden, in derselben petrographischen Ausbildung wie am Ribiboden. Die Parkinsonischiefer keilen also nach Osten Beiträge zur gcolog. Karte der Schweiz, n. F. Liefg. XXXII. aus. 5 34 — Gleichmässigkeit Schon Alb. Heim hat die und betont. Der Eisenoolith sich hier hervorgehoben im Auftreten des ohern Eisenooliths zusammen aus einer 80 cm mächtigen, braunroten, herausgewitterten dunkeln Oolithkörnern, aus einer violett gefärbten, einer obern 2 m mächtigen braunen, mächtigen stark eisenschüssigen Bank1) und aus mit oolithischen Kalkbank, l,s—l,s setzt — m wiederum etwas eisenärmern Bank, Fossilfunde die ebenfalls stark oolithisch ist. dem obern aus dass dieser Eisenoolith identisch ist mit dem obern Eisenoolith des dass die oberen Schiefer des Reusstals zum Teil in diesen ergeben, ausgeschlossen, Eisenoolith übergehen. im Dogger: Das Profil am Stäfelgletscher lehrt uns zwei wichtige Veränderungen Reusstals keilen des die und Parkinsonischiefer) 1. Das Bathonien (der untere Eisenoolith haben Furggeli Reusstals. Osten nach aus. 2. Die zu: nun Es ist also Veränderungen Die vermuten, lassen Eisensandstein Schiefern, z. die dass Nun übergeht. B. östlich untere den in des Echinodermenbreccie sich aber lassen noch hier gegen Osten in den auch in den untern Reusstals solche Echinodermenbänke Innertkirchen, auffinden. Da von folgende Erklärungen wenig eisensandigen Schiefern Echinodermenbreccie lassen der Basis der an relictischen Echinodermenkalkbänke jünger sein könnten, als A. Toller angenommen, dass die spärlich eisensandigen Schiefer am Stäfelgletscher untern Schiefer bleibt auch die so auch die ferner Möglichkeit bestehen, den untern Schiefern im Reusstal ent¬ Sowohl Echinodermenbreccie wie Schiefer enthalten am Stäfelgletscher Auch am Stäfelgletscher lassen sich die Oxfordschichten in einer Mächtigkeit Porphyrgerölle. sprechen. nachweisen, doch sind diese übersichtlicher im oberen Furggeli aufgeschlossen, f) Das Profil oberen am zu von 60—70 cm dessen Schichten¬ wollen. gleich übergehen bau wir im Reusstal Profil Furggeli am Furggeli. (Fig. 7.) oberen ist nie, oder nur ganz selten, schneefrei. Der Sommer 1910 ungeeignet. Man muss mir deshalb allfällige Ungenauigkeiten liegen jedoch auch von diesem Aufschluss klar. verzeihen. Die wichtigen in senkrecht gestellter Lage durch unscharfen 1. Auf den massig struierten Prophyr (P) folgt lose verkittete Schicht von PorphyrÜbergang verbunden, eine zirka 4 m mächtige konglomeratische, wechselnd grobkörnigen und feinkörnigen, sandigen, geröllen. Diese Schicht ist aufgebaut aus die sandigen Teile nur ganz lose verkittet sind und in der geschichteten Partien, in welchen auch von 1,5 m, die zurücktreten. Die einzelnen Geröllschichten besitzen eine Mächtigkeit war zu dessen Aufnahme besonders Horizonte Topographie als die konglomeratischen. Die Gerolle, die diese feinsandigen Schichten sind weniger mächtig und zwar herrscht der massige Typus Schicht aufbauen, sind deutlich erkennbare Porphyrgerölle, Es ist dies der hellfarbene Windgällenporphyr mit des Porphyrs, wie er eben hier ansteht, vor. Auch die rote Porphyrvarietät habe ich, jedoch bedeutend von Quarz und Feldspat. Einsprengungen groben Gerolle besitzen einen durch¬ sind kantenabgestumpft und kantengerundet. schnittlichen Durchmesser von 1—5, selten bis 8 cm. Sie die stratigraphisch oberste Schicht Die höheren Lagen der Geröllschicht sind feiner, sandiger, Scharf abgetrennt und überlagert folgt besitzt ein knollig schieferig, brecciöses Aussehen. 6 m mächtig, innen grau¬ 2. die Echinodermenbreccie. Sie ist homogen, massig, gröbkörnig, seltener, schwarz, als Gerolle aussen einer 3. in dem hellgrau Konglomerat gefunden. Sie wird überlagert und ohne Fossilien. welche obern Echinodermenbreccie, Die hier von zahlreiche Pecten und andere Muschel¬ vollständig der dünnbankig und m grenzt mächtig Ausbildung des Korallenhorizontes im Brusttal gleicht. Teile des Furggeli hin auskeilt oberen dem nach welches breites Schneeband, 6—7 m 4. an ein fragmente enthält, in den stratigraphisch Sie ist 6—7 und wahrscheinlich die in ihrer Die Konglomeratschicht eisensandigen Schiefer ') wird und obersten Schichten Mächtigkeit des Profils kann mit Gerollen sein. Diese Bank ist in den obern und untern reduzierten nur das obern Schiefer des Bathonien Äquivalent Glätten wir die Eisengruben an der im vorigen Profil Windgällenfalte der kleinen Windgälle aus, auf Eisen so verdeckt. erwähnten erkennen wir, ausgebeutet worden. 35 — — Furggeli den südlichsten Teil des Doggers in der Windgällengegend Basiskonglomerat muss die südliche Uferfacies der eisensandigen Schiefer sein. dass das obere darstellt. Das Mächtigkeit von 4 m. Er baut sich wieder aus drei Hauptteilen auf, einem mittleren eisenschüssigen, violett gefärbten und einem obern und untern mehr braun gefärbten Teil. Dieser Eisenoolith lieferte folgende Fossilien: 5. An das Schneeband grenzt der Eisenoolith in einer Perisphinctes funatus Opp. P. sub-Backeriae d'Orb. (Ammonites.) Peri8phinctes Moori Opp. Belemnopsis bessina d'Orb. (Belemnites.) = Terebratula cfr. Buckmanni Jav. Diese (pag. 100) Fauna erwähnt wird durch frühere Funde an den oberen Eisengruben, welche von Tobler werden, wie folgt ergänzt: Perisphinctes Orion Opp. Perisphinctes sulciferus Opp. Stephanoceras coronoideus Qu. Stephanoceras anceps ornati Qu. Reineckia Rehmanni Reineckia Fraasi Perisphinctes funatus Opp. Perisphinctes curvicosta Opp. Opp. ' ' Opp. Über dem Eisenoolith liegt nun auch hier wie am Ribiboden das Oxfordien, und zwar in Form einer 30 cm mächtigen gelb angewitterten mergligen, grauschwarzen Kalkbarik, wie wir sie vom Ribiboden her kennen, und als 30 cm mächtige schwarze, plattige, kalkige Oxfordschiefer. Dieser 6. Horizont in seiner gebildet Gesamtmächtigkeit von 60 und lieferte zahlreiche Fossilien, die cm wie am vorwiegend Ribiboden, ist sehr charakteristisch aus der gelben aus¬ Kalkbank herrühren: Peltoceras Constanti d'Orb. (= P. inconstans Uhlig oder P. nodopetens ? Uhlig Cordatuszone) in einem fast nicht deformierten 40 cm im Durchmesser messenden Exemplar, welches den ersten Fund dieses Fossils in den Schweizeralpen darstellt. Perisphinctes promiscuus Bukowsky ebenfalls gut erhalten. Perisphinctes spec, (aus der Plicatilisgruppe von Sow). Perisphinctes cfr. Girardoti de Loriol. Belemnopsis hastata Montf. sehr häufig, sowohl in den Schiefern, aus Windgällenfalte Perisphinctes convolutus impressae Qu. Perisphinctes plicatilis Sow. Perisphinctes triplicatus albus Qu. Toller erwähnt dem Oxford der : Peltoceras cfr. arduennense d'Orb. Hecticoceras hecticum nodosum Qu. Pentacrinus Diese Fauna ergänzt pentagonalis Gdf. die Fauna des Ribibodens aufs Schönste. wie in der Kalkbank. — 7. Das Oxford wird bildung überlagert von — typischem geflecktem Schiltkalk, wir noch beim Malm Eine sehr ähnliche 36 auf dessen nähere Aus¬ kommen werden. zu sprechen Schichtfolge, wie wir sie Furggeli getroffen, tritt auch im Ein¬ Eisengruben auf. Sie stellt hier im Rothornoberen Furggeli dar. am oberen schnitt zwischen Rothorn und Schwarzhorn oberhalb den sattel die westliche Fortsetzung des Doggers vom Doggerstelle im Rothornsattel bildete Alb. Heim schon im Mechanismus der Gebirgsbilduig gut erhaltene Porphyrgerölle im Eisenoolith des Callovien ab. Ferner erwähnt Heim Rhynchonella varians von dieser Stelle. Von dieser Vom obern Furggeli kommend streicht der Dogger am Südfuss des Gwasmet, des Pucher und der Alpgnoverstöcke vorbei stets steilgestellt nach dem Alpgnover Älpeli, um dort in einer prachtvollen Umbiegung, die sich besonders eindrucksvoll von der Klubhütte am Hülfigletscher darstellt, in den Schwärzifad einzulenken. Mit dieser Umbiegung zeichnet der Dogger das östliche Ausstreichen der Windgällenfalte, die auf der gegenüberliegenden Talseite unterhalb der Hüfiklubhütte in den Berg hineinsticht. Infolge schiefen Ausschnittes der auskeilenden Windgällenfalte durch das Maderanertal entsteht folgende Schnittfigur : Der Dogger steigt am Ende des Hüfigletschers ins Tal hinunter und erklettert in zahlreichen kleinen Fältelungen vom heutigen Abbruch des Hüfi¬ gletschers aus die linke Talseite. Oberhalb der Hüfiklubhütte bildet er wieder die normale schwach gefaltete Bedeckung des kristallinen Grundgebirges. Auf dieser Wanderung in der Streichrichtung des Doggers gegen Osten bemerken wir eine stete Zunahme in der Mächtigkeit der einzelnen Doggerschichten mit der Ausnahme, dass dieselben an einzelnen Stellen, wie z. B. Schwärzifad, tektonisch reduziert sein können. am Alb. Heim unterscheidet im Mechanismus Atlas Tafel V am Schwärzifad im Dogger bereits Tonschiefer, Eisensandstein, Echinodermenbreccie und Eisenoolith, doch möchte ich hervorheben, dass eigentliche Trennung in Hüfigletscher möglich ist. Ehe des Hüfigletschers betrachten, eine beim Ende Eisensandstein wir zu Opalinusschiefer und diesem Profil übergehen, da derselbe erst frisch sehr deutlich entblösst ist. vom erst an der Klubhütte wollen wir den Dogger am Gletscher verlassen worden und * g) Profil am Hüfigletscher. (Fig. 8.) 0. Die Aufbereitungsschicht wird hier zum grössten Teil vertreten durch einen feinkörnigen, infolge ockeriger Einsprengungen rötlichbraun gefärbten, sericitischen, stark gepressten Arkosegneis, seltener durch einen gröbern, glimmerarmen, quarzitischen, grauweissen Gneis. Beide Arten ineinander Die über. Arkoseschicht besonders ist am der linken ersten greifen Felskopf aufsteigenden Talseite gut aufgeschlossen und sticht hier, durch ihre bräunliche Farbe leicht kenntlich, von den frisch geschliffenen Amphiboliten ab, welche in umgekehrter Schichtlage scharf begrenzt auf der Arkose liegen. Der Arkosegneis setzt sich zum grössten Teil zusammen aus feinen Quarzkörnern mit glimmerigen Zwischenlagen, in welchen auch Augen von grössern Quarzgeröllen auftreten können. An der eben bezeichneten Stelle zeichnet sich dieser Gneis ferner schwarzen Tonschiefern und durch den Einschluss eines Am nur 3 m Hüfibach, längs welchem aufgeschlossen ; über ihm wir unser Lagen zwischen 2. Eine durch Einlagerungen unteres Profil aufgenommen, ist der m wie 5. Arkosegneis kalkig tonigen gelben, kalkigen Einlagerungen wechsellagernd. Arkose- Schichten. gelbangewitterte härtere Bank von grauem, schieferigem, sandigem Kalk, erhaltenen Belemniten und Crinoidenstielgliedern. Einsprengungen von Arkose. 3. 4 von folgt : 1. Eine Arkoseschicht mit limonitischen linsen und aus Amphibolitblockes. mit schlecht 37 — 4. 40 mächtig, gelb cm - an¬ gewitterte, innen stark sericitisch glänzende, schwarze, sandige Kalk¬ bank mit Bruchstücken lemniten und nen von Be- eigentümlichen klei¬ Muschelfragmenten. 5. 18 m, sandige, schwarze, sericitisch glänzende, knollige Ton¬ schiefer, mit Salzsäure brausend, Eisensandstein, zeitweilig mit klei¬ nen Sandsteinlinsen, mit zahl¬ reichen Limonitflecken und Pyrit- knauern. Petrefaktenarm bis -leer. 6. Echinodermenbreccie. Zum Unterschied der Echinoder¬ menbreccie Stäfelgletscher am Schicht hier diese nun 30 zu ist m angewachsen. Aussen grau besitzt das massige, innen dunkle Gestein an rrrft7/$ der Basis hie und da Limonit- ädern und -knollen, ist 7. Eine 3 bis jedoch .3.^6 8 10m wie die frühere Echinodermenbreccie fossilleer. mächtige Schicht von dünnbankiger feiner Echinodermenbreccie, welche vorhergehenden gelblich anwittert und wiederum massenhaft Gastropoden und andere Fossilfragmente enthält. Wir erkennen in dieser Bank auch hier den Korallenhorizont, welcher das Bajocien nach oben abschliesst. Vergeblich suchen wir die obern Schiefer des Bathonien ; über dem Korallenhorizont folgt sogleich zum Unterschied 8. in gefärbten von einer m der Mächtigkeit voll liegt direkt 4,s in den m der Callovieneisenoolith, obersten 1,5 m, welche gebankt, mit zwei stark violett eine durchschnittliche Mächtigkeit Eisenrogen zu Linsen ausgequetscht sind. Überall steckt der (Belemnopsis semihastata Blainv.). In einer unebenen Erosionsfläche besitzen und deren cm von Belemniten über dem Eisenoolith 9. der Schiltkalk in ihm von Eisenoolithschichten 30—40 Oolith 3,3 von einer Mächtigkeit von 1,8 m, zahnförmig an ihrer Basis. in den Oolith eingreifend. Über folgen 10. die untern Malmschiefer mit Das Profil Quarzadern uns, dass hier eine zeigt eigentliche Entwicklung der Opalinusschiefer noch fehlt. Die sandigen Tonschiefer des Stäfelgletschers mit den Einlagerungen von groben Echinodermenbänken sind nun hier vollständig als eisensandige Tonschiefer entwickelt. Bathonien und Oxfordien fehlen hier im Osten vollständig. grenze zwischen Oolith und h) 0. Als zum Der Liegendes m Schiltkalk, wie z. B. im Brusttal bei Erstfeld. Dogger bei der Klubhütte am der mesozoischen Sedimente finden wir Hüfigletscher. Teil einen gestreckten Porphyr, Biotitgneis, über welchem wiederum scharf begrenzt eine graugelbe, machtige deutlich gebankte Aufbereitungsschicht folgt. Die Grobbankigkeit (zirka Teil einen chloritisierten zirka 8—10 Statt dem Oxfordien finden wir wiederum eine deutliche Erosions¬ zum — 4—9 38 — Bänke, welche durch tonige Zwischenlagen getrennt sind) und die durch Fe(OH)3-Infil- hervorgerufene gelbliche Farbe ist für diese Arkose charakteristisch. An dieser Stelle vollständig, doch erwähnt C. Schmidt eine dünne Bank von Rötidolomit südlich der Hüfialp. Über der Aufbereitungsschicht folgen zirka 4 bis mehr Meter mächtig schwarze, glänzende, Diese Schiefer ent¬ etwas sericitische Tonschiefer, erfüllt von milchweissen Quarzzwischenlagen. sprechen wohl den Opalinusschiefern, eine Vermutung, die schon von C. Schmidt ausgesprochen trationen fehlt der Rötidolomit noch Hangenden über in den eigentlichen Eisensandstein. Dieser Eisen¬ rostig gefärbt, porös knollig und enthält schwarze Kieseleinschlüsse. Er besitzt Gesamtmächtigkeit von 20—30 m. Härtere, kalkige, glimmerige Eisensandsteinbänke wechseln worden ist. Sie gehen in ihrem sandstein ist stark eine auch hier noch mit mehr tonreichen Partien ab. Auf diesem Eisensandstein ist die Hüfiklubhütte erbaut, und die kleine Wand hinter der Hütte besteht aus diesem Gestein. Pfad, der von der Klubhütte zum Hüfigletscher führt, überschreitet nun nach dem Eisen¬ sandstein die Echinodermenbreccie, den Eisenoolith und den Schiltkalk in derselben Ausbildung wie wir diese Schichten im vorher besprochenen Profil kennen gelernt haben. Auch hier fehlt jede Spur des Bathonien und des Oxfordien. Mit dem Auftreten des Dogger am Hüfigletscher haben wir das östlichste Auftreten dieses mesozoischen Schichtgliedes in unserem Untersuchungsgebiete überhaupt erwähnt. Der * * * günstigen Schneeverhältnisse im Sommer 1911 haben einen unerwartet frühen Besuch des Dogger im Kessel zwischen der grossen und der kleinen Windgälle ermöglicht und erlauben nun den eben besprochenen Profilen noch folgendes hinzuzufügen: Der Dogger der obern Eisengruben zeigt, verglichen mit dem Dogger am Stäfelgletscher, nur insofern eine Abweichung, als hier die eisensandigen Schiefer mit der Echinodermenbank fehlen. Die von weissangewitterten Kieselknauern erfüllte „Korallenbank", welche die Echinodermenbreccie des Bajocien nach oben abschliesst, wird in umgekehrter Schichtfolge direkt unterlagert vom CallovienNachtrag: Eisenoolith. Die Bajocien-Echinodermenbreccie in der Moräne südlich der Eisen¬ von gut gerollten, bis zu 25 cm in der Länge messenden, massigen Zahlreiche Blöcke der gruben erwiesen Porphyrgeröllen. sich als erfüllt Der Eisenoolith der obern Eisengruben zeigt dieselben Horizonte wie am Stäfelgletscher und Es darf hier eisenschüssigen Partien durch seinen Magnetitgehalt Beschreibungen von Ummineralisation eines Gesteins durch einseitig gerichteten Druck in unsern Schweizeralpen (Umwandlung der Hämatitoolithe in zeichnet sich in den stark wohl erwähnt werden, Magnetit) von aus. dass eine der ersten dieser Stelle herrührt. Alb. Reim und C. Schmidt erwähnen das Auftreten von carbonischen Schiefern bei den obern mitgerissenen Fetzen hier erhalten und grenzen längs eines anormalen Kontaktes an den Schiltkalk an, indem der Dogger, an derjenigen Stelle, wo das Carbon auftritt, mechanisch ausgewalzt ist. Die carbonischen Gesteine haben folgendes Eisengruben. Aussehen Diese Schiefer sind nur in einem kleinen tektonisch : geschieferte, braun angewitterte mehr Schiefer wechsellagern sehr rasch mit einem Am Kontakt mit dem Schiltkalk treten schwarze, gut weniger sandige, glänzende Tonschiefer auf. Diese angewitterten, stark geschieferten, etwas porösen Porphyrtuff, der und grösserem, selten über 1 cm messenden eckigen Porphyrstücken und oder rauh erfüllt ist von kleinerem feinen zerriebenen Teilen schwarzen Tonschiefern Lagen Porphyrtuff Porphyrsubstanz. und feinem Porphyrsand oder nach dem Auf¬ auf, und je nach dem Gehalt an schwarzen Schiefern Die Mächtig¬ treten von groben Porphyrbrocken wechselt Farbe und Korn dieser Gesteinsmasse. keit der Carbonlinse beträgt zirka 15—20 m. Dieselben carbonischen Gesteine treten nun bestimmt, wie an den Eisengruben auch am untern Furggeli auf (siehe Tafel I, Fig. 1). Auch hier lässt sich das fingerförmige Ineinandergreifen von von Auch im schwarzen Schiefern und Porphyrtuffen treten feststellen. und Linsen von 39 — — am Tscharren, der Wurzelregion ausgedehnten und mannigfaltigen Auftretens Da diese Gesteine auch auf der Südseite des Maderanertales des Windgällenporphyrs, zu finden sind und hier ihres dieser Stelle statt weiterer Aus¬ wegen eine sichere Erklärung der Entstehung zulassen, so sei an und Porphyr im Maderanertal" hingewiesen. führungen nur kurz auf das Nachtragskapitel „Carbon Zusammenfassung über den Dogger. Der Dogger des Windgällengebietes zeigt zwei (Fig. 9.) Faciesarten, eine nordwestliche und eine süd¬ östliche. Die Parallelisation dieser beiden Faciesarten ist sehr wahrscheinlich wie folgt durchzuführen : Hüfigletscher SO Eisenooh'tji Bathonien Schiefer - Cor'äÜenhonzoni T-^—, fSv^V .—.—-sss:" - Echinodermenbreccie Kieselknauerschicht l?4*$ "> [/ \V \'' I Baiocien •--- v' '.> xx — - untere 1/"' 'V Echinodermenbreccie -untere-' Schiefer Rötidql'omit Opalinusschiefer^ Fig 9. (Reusstal) auskeilenden untern Schiefer entsprechen möglicherweise dem Hüfigletscher. Sollte sich aber an Fundstellen westlich vom Reusstal die An¬ nahme von Toller bestätigen, und die untere Echinodermenbreccie mit der Oolithenbank wirklich den Murchisonaeschichten entsprechen, so wäre die untere Echinodermenbreccie des Reusstales dem oberen Teile des Eisensandsteins am Hüfigletscher gleichzustellen. Im Reusstal liess sich die Frage nach dem Alter der untern Echinodermenbreccie nicht mit Sicherheit entscheiden. Unter dem Eisensandstein stellen sich am Hüfigletscher schwarze Tonschiefer ein, die wohl als Opalinus¬ 1. Die im Evitai Eisensandstein schiefer am anzusprechen sind. 2. Die Dreiteilung der Echinodermenbreccie im Reusstal in eine untere eine Kieselknauerschicht und eine obere Echinodermenbreccie Korallenbankeinlagerungen Echinodermenbreccie, geht nach Osten verloren. Nur die im obersten Teil der Echinodermenbreccie treten in beiden Faciesarten auf und lassen eine sichere Parallelisation der beiden obersten Teile der Echinodermenbreccien 3. Die obern Schiefer (Bathonienschiefer) keilen nach Osten zu. vollständig gleichmässig auftretendes Schicht¬ Windgälle, zu finden. des Reusstals aus. 4. Der Eisenoolith des Callovien ist als stets konstant und glied in beiden Faciesbezirken im Das Auskeilen der Reusstal, wie des Rötidolomits eisenschüssigen oolithischen an der und der untern Schiefer im Reusstal, ferner das Auftreten Breccie an der Basis der Echinodermenkalke kennzeichnen bereits im Reusstal deutlich den Einfluss des Aarmassivrückens auf die mesozoische Sedimentation. 40 — Dieselbe Einwirkung erkennen wir, wenn — wir Osten nach Westen das Gebiet der Wind- von durchschreiten: gälle 1. Noch tritt östlich licher vom Düssistock Gipfel des am Südlich der Mächtigkeit Hüfialp heutigen Hüfiklubhütte finden wir keinen Rötidolomit auf. Piz Cambriales der Rötidolomit in beträcht¬ keilt diese Schicht nach C. Schmidt aus, und bei der mehr. 2. Bei der Hüfiklubhütte finden wir noch unter dem Eiseusandstein einen Komplex schwarzer Tonschiefer, welche nach Osten ebenfalls auskeilen. 3. Der Eisensandstein nimmt nach Osten östlich Stäfelgletscher vollständig vom zu finden. ist am 4. Die Mächtigkeit immer mehr ab Eisengruben ist diese und keilt endlich Schicht nicht mehr Echinodermenbreccie, welche beim Hüfigletscher noch Stäfelgletscher noch gruben an der Rückenegg etwa 6—8 nur etwa 30 m Mächtigkeit besitzt, mächtig und tritt endlich östlich von den untern Eisen¬ kleinen, wohl noch tektonisch reduzierten Linsen auf. m noch in 5. Der Eisenoolith besitzt tigkeit, an Bei den obern aus. Hüfigletscher bis Rückenegg. vom den zu Eisengruben eine konstante Mäch¬ fehlt aber auch im Gebiete der Glätten denen die wir Windgällenfalte aus und versuchen auf einer Karte die einzelnen Punkte, Profile herrühren, einzutragen, so erkennen wir leicht, dass unsere beiden Faciesentsprechen müssen, welche durch eine angenähert SüdwestNordost streichende Grenzlinie (Anticlinale oder Rippe) getrennt sind. Die Annahme einer solchen trennenden Rippe erklärt auch das stark reduzierte Auftreten und teilweise Fehlen des Doggers von arten im an der wir unsere Dogger zwei Faciesbecken und Rückenegg ferner, dass die östlichen unserer der kleinen Windgälle. Die Windgällenfalte ausgeglättet gedacht erkennen Gerolle und Bruchstücke von Porphyr im Dogger fast ausschliesslich im süd¬ an Faciesbecken auftreten und hier Die eisensandigen Schiefer bestehen von Windgällenporphyr (oberes Furggeli). Zum Schlüsse Ribiboden und sei noch vorweggenommen, obern am Furggeli von Nord nach Süd in ihrer südlichsten Facies nur Anzahl immer zunehmen. aus einem Konglomerat dass das reliktische Auftreten des Oxfordien diese südwest-nordoststreichende an an noch Trennungslinie gebunden am ist. Der Malm. Um die Profile nicht Fossilien mit dem zergliedern Dogger zu müssen, ist das des Oxfordien Ich kann mich deshalb erwähnt worden. zusammen Auftreten hier und kurz seiner fassen. Das Oxfordien. Die beiden Fossilfundstellen wahrscheinlich in seiner ganzen am Ribiboden und Entwicklung und am obern nicht, wie Furggeli zeigen, dass man früher glaubte, das Oxfordien nur teilweise vorhanden ist. belegen zur Genüge, dass diese Oxfordkalke nicht einer lokal Ablagerung angehören, sondern als ein Erosionsrelikt aufzufassen sind. Wie schon erwähnt, tritt dieses Erosionsrelikt gerade im Bereiche der Trennungslinie auf, welche die beiden Faciesprovinzen des Doggers trennt. Wo im Reusstal und im Hintergrunde des MaderanerDie begrenzten grossen Ammoniten untiefen tales der Schiltkalk direkt mit der unebenen Erosionsfläche des Eisenooliths zusammentritt, ist die Mächtigkeit des Ooliths unmerklich verschieden von der Eisenoolith Abtrag von geringer gewesen Oxford sein. überlagert wird. Der der Mächtigkeit an denjenigen Stellen, des Eisenooliths kann also nur wo ein ganz 41 — — Der Schiltkalk und die untern Malmschiefer. gewöhnlichen gelbgefleckten, charakteristischen Art Er wird über¬ m mächtig. Malmschiefern fossilleeren untern den von (den Effingerschichten dünnbankigen, plattigen, lagert nach U. Stutz), die ungefähr 20—30 m mächtig sind und sehr oft milchweisse Quarz- und GalcitIm Reusstal tritt der Schiltkalk in seiner auf, meistens Belemniten enthaltend und durchschnittlich bloss 0,5—1 linsen und -ädern enthalten. Windgälle nimmt auch der untere Malm eine andere und zwar eigenartige Facies So habe ich am Stäfelgletscher folgendes Profil aufgenommen. In umgekehrter Schichtlage der An an. folgen sich hier: Oxfordien: 30 cm Schiefer. 30 cm gelbbraun angewitterter, a) Eine 80—90 b) Zirka Schiltkalk : 17a streift, ist mächtige, gelbgefleckte, massige Kalkbank. gelbe und rote Kalkbank, erscheint durch graue Zwischenlagen ge¬ etwas rauh angewittert, zeichnet sich aber hauptsächlich durch intensiv cm m angewitterte Streifen rot innen schwarzer Kalk. aus. In frischem Bruch erweist sich das Gestein als grauer Farbe und pyritreich. Dieser gelbe Kalk kann finger¬ gefleckten Schiltkalk eingreifen. c) Zirka 1 m mächtige wiederum gelbgefleckte Kalkbank, ähnlich a, geht aber in ihrem untern Teile wieder in einen braun angewitterten Kalk über. d) Grauer, hier nur selten geschieferter unterer Malm mit zahlreichen stark gefältelten Calcitadern. Auch dieser untere Malm enthält zahlreiche karrig herauswitternde sandig, etwas förmig von in den Kalkeinschlüsse, bald als einzelne Brocken, bald als ganze Bänke. Diese Einschlüsse einem kieseligen Kalk, zum Teil aber sind es Dolomit¬ zum Teil aus bestehen brocken Malm der Art von Solche, kruste. vor hauptsächlich des Rötidolomits mit derselben auch im obersten Malm im ausser Korallenkalk wohl, wie die Dolomitbrocken im Dogger, stammen hier staubigen Verwitterungs¬ allem kleinere Dolomitbrocken lassen sich vom im untern auffinden und Rötidolomit her. Gelbe dolomitartige, bankige Einlagerungen im untern Malm habe ich ausser am Stäfelgletscher Furggeli und an den obern Eisengruben auffinden können. Hier oberhalb den obern Eisgruben nimmt die rötidolomitähnliche Bank die Mächtigkeit von zirka 10 m an. Dasselbe Gestein baut die roten Hörner zwischen grosser und kleiner Windgälle auf, und hier erreicht diese dolomitische Einlagerung sogar die Mächtigkeit von 30 Metern. Wir müssen wohl auch diese Einlagerungen im untern Malm einer litoralen Facies am Nord¬ im untern und obern rande des Aarmassivs zuschreiben. Der Hochgebirgskalk : Quintnerkalk, Korallenkalk, Zementsteinschichten und Wir werden tektonischen im Schächental und Maderanertal sich 1. der autochthonen Bedeckung Teile Öhrlikalk. unserer hauptsächlich Arbeit aus sehen, dass die Gebirgszüge zwischen folgenden tektonischen Einheiten aufbauen: der nördlichen Gneisse des Aarmassivs und der Windgällenfalte ; 2. der Hohen-Faulendecke ; 3. der Griesstockdecke ; 4. des Lochseitenkalkes. In allen diesen Teilen zusammenfassend über diese 1. Der autochthone hohe Kalkmauer Beiträge zur aus spielt der Hochgebirgskalk Bildung erwähnt: Hochgebirgskalk (Malm) steigt den Alluvionen heraus, geolog. Karte der Schweiz, n. F. eine wesentliche Rolle. Folgendes sei bei Schattdorf als eine kleine etwa meter¬ wird aber schon beim Scheidnössli in seiner vollen Liefg. XXXII. 6 42 — Mächtigkeit hundert Metern mehreren von - sichtbar und türmt rasch die steilen nun gefalteten Kalkwände auf. die sich über dem kristallinen Rücken der nördlichen Gneisse erheben. Die normale des Mächtigkeit Hochgebirgskalkes mag im Reusstal zirka 300—500 betragen. In der Haupt¬ typischen, blauschwarzen, muschelig brechenden Quintner¬ auch welcher die kalk, grosse Windgälle, einen Teil des Rüchen und die Alpgnoverstöcke auf¬ baut. Fast überall aber werden diese schwarzen Kalke nach oben abgeschlossen durch einen Korallenkalk, der ebenfalls eine sehr beträchtliche Mächtigkeit erreichen kann. Dieser Korallen¬ kalk ist oft schon von weitem durch seine hellere Farbe vom Quintnerkalk zu unterscheiden. Auch im Reusstal tritt in Begleitung mit dem Korallenkalk z. B. am Schwarzgrat ein heller, rosa gefärbter, marmorartiger Kalk auf, wie ihn Alb. Heim im Sandalpgebiet und am Selbsanft, Arnold Heim am Kistenpass und Konst. Tolwinsky im Kalfeusertal als Abschluss der Korallenkalkbildung gegen das Hangende schildern. Dieser Kalk wird am Schwarzgrat direkt vom Eocän überlagert. sache setzt er sich zusammen Eine sehr beträchtliche Mächtigkeit zeigt der Korallenkalk Erstfeld baut sich nämlich auf und der obere Teil dieses kalk. Die Korallen sind Prof. Dr. Bottier aus einer tektonischen Malmkomplexes (wohl zum Teil m dem aus gut 150 besteht mächtig) plastisch m erhalten und wittern die Freundlichkeit, Der Beîmeten ob Beimeten. am Übereinanderlagerung aus von Malm auf Malm, vollständig aus Korallen¬ dem Gestein heraus. Herr vorherrschenden Korallen als Calamophyllia folgende Beobachtung machen : Der Korallen¬ kalk wird hier überlagert von mergeligen Kalkbändern (zirka 20 m mächtig), die den Zementstein¬ schichten entsprechen müssen, und der Gipfel des Beimeten besteht aus einem Gestein, dessen spec, hatte bestimmen. zu eine der Am Beimeten können wir noch Ausbildung vollständig mit den von Arnold Heim (23) am Kistenpass und Konst. Tohvinsky (33) am Calanda als Öhrlikalk (Berriasien) beschriebenen Gesteinen übereinstimmt. Hierher von gehören Gesteine jedoch nur einen undeutlich phytogenen (Algen) Kalkkonkretionen, mit besitzen. Kalkmakrooolithen Die Oolithe weisen schaligen welche das Aussehen einen Durchmesser bis zu 1 cm Die Zwischensubstanz der Oolithe besteht Bau. auf, zeigen aus einem Zu diesen Gesteinen gehören ferner sandigen, porösen, schwammigen Gewebe von graue hellp Kalke, vollgespickt von herauswitternden dunkeln, verkieselten Fossilfragmenten und von stark verzerrten Crinoidenstielgliedern. heller Farbe. Hüfigletscher, im Hintergrunde des Maderanertales besitzt der autochthone schwarze Quintnerkalk die reduzierte Mächtigkeit von 80 m ; der hell angewitterte Korallenkalk, sowohl im Muldenschenkel, wie im verkehrten Mittelschenkel der Windgällenfalte, 20 m. Am Der Korallenkalk der schlüsse von Rötidolomit Windgällenfalte ist ausgezeichnet, die, ausserdem, meist erwähnt, durch eckige Ein¬ messend, das Gestein wie bereits Centimeter wenige nur zahlreich erfüllen. Fast stets treten mit dem Korallenkalk in der in Form von eisenschüssigen werden auf diese Bildungen noch zu Reste von auf, sprechen kommen. Hohen-Faulendecke, 2. Der Malm der Windgällenfalte die das Gestein überziehen und Sandsteinen Bohnerzbildungen, durchdringen. Wir welcher eine Mächtigkeit von 200—300 Meter besitzt, vollständig korallogen ausgebildet. Er ist hell, Umgebung des Hohen-Faulen aderig. Auch hier am Hohen-Faulen ist, nach Trümmerstücken zu schliessen, der Kalkwand der Decke der Öhrlikalk vertreten. Unterhalb der Burg, dem ist besonders in der stark marmorisiert, obersten Teil im Gipfel der Hohen-Faulendecke, lässt sich schon von Bürgein aus die Gliederung Hochgebirgskalkwand in ein oberes, weisses Kalkband (Öhrlikalk?), in ein Schieferband nordwestlichsten der (Zementsteinschichten?) und in eine untere Kalkwand (Malm) beobachten. 3. Albert Heim stark marmorisiert, mal in- geht er Blöcken, Öhrlikalk (20) beschreibt den Malm der Griesstockdecke hellgrau, wachsartig durchscheinend, nach Art in ziemlich normalen die rote Hochgebirgskalk marmorisierte Hessen sich aber nirgends Varietät des über". Auch Troskalkes mit Sicherheit feststellen. als „massig, strichweise ziemlich des Troskalkes am (Tithon). Manch¬ wenigstens Griesstock fand ich, wieder. Zementsteinschichten und — 4. Der Malm dadurch dass aus, „Lochseitenkalkes" sandige Einschlüsse des er 43 — zeichnet sich von oder Knollen, den eben beschriebenen Arten noch Linsen und Schiefer von Kiesel enthält, sonst aber dem Malm der Griesstockdecke sehr ähnlich ist. der Hohen-Faulendecke In und der Griesstockdecke fehlen Rötidolomit, Lias und Dogger vollständig. Die Kreide. Schweizeralpen hat die autochthone Kreide des Kistenpasses durch Arnold grundlegende Bearbeitung erfahren, welche auch zum Verständnis der Kreide¬ den Gebirgen zwischen Schächental und Maderanertal einen wesentlichen Beitrag In den östlichen Heim (23) eme ablagerungen in Lagerungsverhältnisse, wie die Eis- und Schneebedeckung erschweren von eingehenden stratigraphischen Profilen ausserordentlich. jedoch Der autochthonen Region des Beimeten und der Windgällenfalte fehlt jede Spur einer deutlich abgetrennten Kreideablagerung vollständig, dagegen findet sich ein Rest derselben in liefert. verwickelten Die hier die Aufnahme der Hohen-Faulendecke. Die Kreide der Hohen-Faulendecke. a) Auf einer gemeinsamen Exkursion mit Herrn Dr. Arnold Heim und Herrn Jean Boussac im September des vergangenen Jahres fand Herr Dr. Arnold Heim, nach dem Übersteigen der Plattistege, einem kleinen Fusspfad, der von den Schattdorferbergen nach der „Burg" führt, einen Block von Echinodermenbreccie der unteren Kreide, ein Gestein, welches wir gleich darauf im Anstehenden selbst auffinden konnten. Spätere Begehungen in der Umgebung der Burg lehrten bald, dass diese Kreide nur in einem kleinen Fetzen von zirka 10 m Mächtigkeit am Südfusse dieses Gipfels in Plattistege erhalten geblieben ist. Lagerungsverhältnisse an der Fundstelle dieses der Nähe der sind leider infolge einer Beziehung der Störung Kreide zum Liegenden. Die Plattistege folgt nämlich einer schuppenförmigen Aufschiebung von Malm auf Malm, und dem nördlichen, gesunkenen Flügel aufgelagert, liegt unser Kreidefetzen in der Verwerfung eingeklemmt. Sowohl Echinodermenbreccie der Kreide wie Hochgebirgskalk zeigen ihrer Oberfläche reliktische Spuren von Bohnerz. Über dem Hochgebirgskalk folgen sodann an Die unübersichtlich und erlauben tektonischen vor Kreidefetzens allem kein Urteil über die Taveyannazsandsteine. die Kreide als typische, grobe, von Calcitadern durchzogene Valangien. Weisslichgrau, zum Teil bräunlich angewittert, erscheinen die Nummulitenschichten und Im Handstück Echinodermenbreccie an der erweist des Anwitterungsfläche herrschend sich die Echinodermentrümmer Crinoiden, die bald in Querschnitten heraustreten. gestreiften dunkel Täf eichen, bald auf in hellem Grunde. vielseitigen, Es sind vor¬ auch runden und grauschwarz erscheinenden infolge herausgewitterter Quarzkörner, rauh. Diese Valangien-Echinodermenbreccie, welche identisch ist mit derjenigen der Griesstockdecke, ist, soweit bekannt, der einzige Rest der Kreideablagerungen in der Hohen-Faulendecke. Wo an andern Stellen an der Burg und am Hohen-Faulen die Überlagerung des Hochgebirgskalkes durch Nummulitengesteine sichtbar ist, fehlen sowohl Valangienechinodermenbreccie, wie jedes Glied der höheren Kreide vollständig. ovalen Die Oberfläche des in frischem Bruch Gesteins erscheint deshalb, und auch b) An der vollständiges ist hier zum Teil Die Kreide der Griesstockdecke. Balmwand, dem nördlichsten Teil der Griesstockdecke, finden wir ein einigermassen Profil der Kreide der Kontakt von am Kreide Ausgang des Windeggentunnels an der Klausenstrasse. Leider nicht zugänglich, da die Strasse erst oberhalb der und Malm 44 — Malmgrenze eingeschnitten ist, in die untere Kreide einer Felswand zu Malm und Kreide aber unterhalb der Strasse, verwachsen, abstürzen. dem Eingang des Tunnels in aufgeschlossen, finden wir zirka Vor Strasse — einem Steinbruch 30° gegen den entblösst, wie später öfters längs der Berg einfallend: Wahrscheinlich zirka 20 m mächtig, feinkörnig, kompakt, schmutziggrau, 1. Kieselkalk. grünlich und schwarzfleckig, von weissen und gelben Adern durchzogen, massig bis undeutlich gebankt. Auf frischem Bruch ist das Gestein schwarz, muschelig brechend, voll feiner glitzernder Calcitplättchen, etwas glauconitisch, hie und da auch mit groben Echinodermensplittern. Darüber liegt eine 2—3 m mächtige Bank einer groben Echinodermenbreccie, wie am Kistenpass als Abschluss des Kieselkalkes gegen das Hangende. Es folgen: Sie 2. Drusbergschichten in einer sehr wechselnden Mächtigkeit bis zu zirka 35 m. bestehen aus einem mergeligen Kalk, der auf seiner hellgrauen oder gelblichbraunen Anwitterungsfläche massenhaft Querschnitte von verkieselten Austern (Exogyra sinuata) zeigt, die oft eine beträchtliche Grösse erreichen können. In diesen Schichten finden wir mehr tonige Einlagerungen, welche bräunlich anwittern, in frischem Bruch schwarz sind und von gewundenen Calcitadern durchzogen werden. Es folgt 3. Schrattenkalk, zirka 30—40 m, hellgrau angewittert, in frischem Bruch hellgrau und dunkelgrau gefleckt, dicht, zum Teil etwas salinisch, seltener Echinodermen enthaltend. Alle diese Gesteine sind an der Klausenstrasse von einem starken Clivage durchsetzt. auch der Auf die Bergseite Transgression am westlichen kann Tunneleingang Sandsteinen eocänen von über die man karrige nun an der Strasse sehr schön Oberfläche des Schrattenkalkes beobachten. Der eocäne Sandstein ist feinkörnig, quarzitisch, kompakt mit milchweissen Quarzkörnern, spärlichen grobsandigen Einlagerungen und zahlreichen, herausgewitterten, kleinen Nummuliten, seltener Orthophragminen und einzelnen grossen Nummuliten, die bis in die tiefsten karrigen Ver¬ tiefungen des Schrattenkalkes hinabgreifen. Die Mächtigkeit des Sandsteins beträgt zirka 15—20 m, mit allmählichem Übergang nach oben in den zirka 10 m mächtigen, feinsandigen, etwas schieferig abbröckelnden Nummulitenkalk, ebenfalls mit grossen und kleinen Nummuliten; der Kalk ist inwendig grau mit Hier überall zeitweiligem Stich Tunnel am im Eocän des Griesstocks zu (Glauconit V). braunangewitterten Komplanataschichten x), die sonst fast finden sind, und die Nummulitenkalke werden direkt von ins Grüne fehlen noch die m mächtigen Globigerinenschiefern überdeckt. Längs der Klausenstrasse können wir kein höheres Glied der Kreide auffinden. Dieselbe Schichtfolge der Kreide, ebenfalls mit Abschluss im Schrattenkalk, erwähnt Alb. Heim (20) vom alten Klausenpassweg oberhalb Aesch, bei der unteren Balmalp, nur die Mächtigkeiten der Schichten den über 100 weichen im Vergleich Anders verhält in den zu es Profil sehr beträchtlich ab. unserem sich am Griesstock selber. Munggenbändern, oberhalb der Alb. Heim beschreibt schon einen Kreidefetzen Kammlialp links am Weglein gegen die Oberalp. Von unten nach oben finden wir hier: Valangienkalk, stark reduziert. Drusbergschichten, 1 m, mit verkieselten Austern. 1. Kieselkalk und 2. 3. Schrattenkalk 2—3 m. 4. Gault 3—4 m, und zwar : Glauconitmergelschiefer. a) b) 0,i m Glauconitsandstein hier und da mit Kalkknollen. c) Bergerischichten, genau so wie im Säntisgebirge, durch Übergang mit dem Seewerkalk verbunden, 1 m glauconitischer Kalkstein an vorragenden Petrefakten, worunter viele 2 m Ammoniten, Hamiten, Turrilites Bergeri in prachtvollen Exemplaren. *) K. Das Ausbleiben Tolwinsky, (33) „Die erinnert an das Grauen Hörner". Fehlen dieser Schichten bei Ma Pragg an den „Grauen Hörnern". Siehe 45 — 5. Seewerkalk 0,4 m, - Über mit schwarzen Häuten. typisch dem Seewerkalk folgt eine mächtige anwitternden Nummulitenbänke mit Nummu- Nummulitenbildung, bei welcher vor allem die hellgelb complanata Lamarck, in die Augen fallen. Die starken Abweichungen in den Mächtigkeiten der einzelnen Schichten dürfen uns nicht wundern; sie erklären sich genügend aus den tektonischen Erscheinungen an der Oberfläche der Griesstockdecke. Was aber an dieser Stelle überrascht, ist das Auftreten von Gault und Seewerkalk. lina vollständigste Kreideprofil der Griesstockdecke finden wir am Griesstocfe selber. Ich vereinige hier die von All. Heim gegebenen Profile mit den meinigen. Wo die ganze Kreideseite nach oben : z. B. am Griesstockgipfei normal liegt, zeigt die Kreide folgende Entwicklung von unten Das 0. heller, weissgrauer Hochgebirgskalk. (Tithon.) 1. "Valangienechinodermenbreccie. a) gelb angewitterter Kalk, dünnplattig, beim An¬ zeigt feine berausgewitterte Quarzkörner. schlagen klingend In frischem Bruch ist das Gestein grauschwarz, infolge feiner, gelber, ockeriger Flecken gesprenkelt, braust stark mit verdünnter Salzsäure und enthält feine glänzende zirka 1 m grau und feinkörniger, rauher, : die Oberfläche der Breccie Calcitplättchen. b) mächtige Schichtfolge von Echinodermenbreccie. Diese Echino¬ dermenbreccie ist besonders im untern Teile grobspätig, grau bis braun angewittert, mit heraustretenden Quarzkonkretionen und verkieselten, herauswitternden Echinodermenfragmenten (Seeigelstachel etc.). Auch hier erscheinen die kleinen, herausgewitterten (?) eine zirka 60 Meter Echinodermen dunkel auf hellem Grunde, sind aber mehr kantig, leicht durch an der Aussenfläche des Felsens nicht viel¬ es sich um Windschliff geschliffen. (Wahrscheinlich vorzuherrschen hartgefrorenen Schnee, da eine bestimmte Schliffrichtung handelt sondern — scheint.) (?) 2. Hauterivien-Kieselkalk auch hier durch eine an einige Meter mächtige abgeschlossen. Die Valangienechinodermenbreccie mächtige Schichtfolge. 3. wie mächtig. wie an zusammen Er wird Hangende eine wohl 80—100 m der Klausenstrasse schwarze Schiefer Drusbergschichten finden wir m mächtige, eigentliche Austernbank, erfüllt mit verkieselten Austern können eine Länge von 9 cm erreichen. Im obersten Teil der zirka 2 Schrattenkalk, frischem Bruch kenntlich m Echinodermenbreccie gegen das von Drusbergschichten. Mächtigkeit? ähnlich Griesstockgipfei eine Exogyra sinuata Sow. Die 4. Bank und das Hauterivien bilden oder braune Kalkschiefer erfüllt mit Austern. am zirka 20 der Klausenstrasse an bis zirka den hell und 20 m mächtig; dunkelgrauen wie an der Klausenstrasse hellgrau, auf Requiemen- Flecken. Er enthält marmorisierte schalen. 5. Gault, 4—20 a) Quarzit m mächtig. und Sandstein mit schwarzen Phosphoritknollen. spärlichen gequetschten Kalkknollen und (nach Heim) schiefrigen dunkeln Grünsandmergeln. Der Sandstein ist rauh, porös, fein bis grobkörnig, grau bis grünlich, mit einzelnen Tonschlieren. c) Bergerischicht, reich an Turriliten, Belemniten, Ammoniten, Hamiten, Nautilus. b) 6. Glauconitsandstein mit Seewerkalk, 5 bis Flächen sich dünnplattig, vollkommen dichtes Gestein, fast gleich blauschwarzgrau. Nummulitenkalkbänke, gelbbraun angewittert mit zirka 27 oder lostrennend; mehr m, innen wie glatten Über dem Seewerkalk folgen die Nummulina complanata (zirka 6—10 m), Quarzite (zirka 5 m) und Tonschiefer. Dieselbe Entwicklung der Kreide finden wir nun an den beiden Scheerhörnern, die den südlichsten Teil der Griesstockdecke bilden, wieder mit der Ausnahme, dass der plattige, hier etwas knorrige und flaserige Seewerkalk an Mächtigkeit (zirka 40—60 m) noch um zirka 10—20 m zugenommen nach aussen — hat. Er bildet den sich 46 — Gipfel des Grossen Scheerhorns, während der Gipfel des überlagernden Nummulitenkalken und zu oberst den den Seewerkalk aus Kleinen Scheerhorns aus zirka 4 m Ton¬ schiefern aufbaut. den Aus geschilderten Kreideprofilen geht hervor, dass am Griesstock, d.h. im südlichsten Schichtglieder der oberen Kreide, Gault und Seewerkalk, auftreten, Teil der Griesstockdecke zwei die dem nördlichen Teil dieser Decke, der Balmwand, fehlen. Das Eocän bedeckt also die Griesstock¬ decke einer schief längs angeschnittenen Erosionsebene. In der Hohen-Faulendecke tritt die Diskontinuitäten Was noch ein Fetzen Echinodermenbreccie des nur in der Schichtfolge anbelangt, so Valangien auf. können wir sagen, dass in der Griesstockdecke die 1. Valangienmergel 2. sehr wahrscheinlich an Valangien fehlen, längs einer unebenen Auflagerungsfläche dem Schrattenkalk der Basis des der Gault aufliegt und 3. das Eocän über die Kreide auf einer im Norden stärker als im Süden Mit diesen Beobachtungen denselben Ergebnissen, der abgetragenen Erosions- transgrediert. ebene Herkunft ablagerungen der kommen wir für die wie Arnold Heim Griesstockdecke von Kreideablagerungen der Griesstockdecke zu Kistenpasses, was für die Deutung Bedeutung ist. Eine Strandfacies der Kreide¬ für die Kreide des grosser im Norden ist nicht vorhanden ; sie ist durch eine vor- oder frühtertiäre Denudation entfernt. Das Eocän. 1. Das Bohnerz. ihrer Umgebung des Örtlerbodens In der Windgällenfalte werden gelben Dolomiteinschlüsse wegen bereits erwähnten Korallenkalke z. B. in der von die korallogenen, roten siderolithischen Sandsteinen und sandigen Krusten überzogen und oft mehrere Meter tief von diesen Krusten durch¬ drungen. Eigentliche Bohnerzpisolithe lassen sich hier nicht auffinden, doch können die rotschwarzen Sandsteinkrusten bis Beim Aufstieg zu zum 20 und 30 cm Schwarzgrat Mächtigkeit von stehenden und tiefer unten im Schutt gut von rotem und Kleine ausgeprägt aus das beobachtete ich vor dem Schild im An¬ eigentümliche, karrenförmige Eindringen grünem siderolithischen Sandstein in den weissen korallogenen Kalk der Unterlage. Bohnerzpisolithe begleiten hier den Sandstein. Faulendecke, ungefähr in der Mitte der dortigen tritt anwachsen. Schattdorf nesterförmig in den Kalk eindringend von Auf der Südseite der der Burg, in der HohenEocänbedeckung freigelegten Malmplatte, und demselben etwa 3 m2 breit aufgelagert, eigentliches Bohnerz mit Bohnerzknollen auf. Es ist dies die auffallendste Fundstelle dieser Ablagerung. Im allgemeinen treten auch in der gefärbte Krusten an der Oberfläche des Hochgebirgskalkes auf. Stark verkümmert lassen sich somit Bohnerzbildungen auch noch in der Windgällen-Hohen-Faulengruppe nachweisen; sie fehlen aber bereits der Griesstockdecke vollständig. Hohen-Faulendecke nur sandige, zum Teil rot und grün 2. Die Nummulithen und a) Das autochthone Eocän und das Eocän der Hohen-Faulendecke. Der grösste Teil der eocänen deranertal wird vom Flyschbildungen. eingenommen Eocän der Hohen-Faulendecke. gemeinsam besprechen wollen. Ablagerungen in den Gebirgen .zwischen Schächental und MaLagen vom autochthonen Eocän und in höheren Lagen in tieferen Beide schliessen sich eng aneinander an, weshalb wir auch beide 47 — Durchqueren welcher der wir diese vorerst den Schattdorfer von Bergen, beiden z. B. - Schichtfolgen und von zwar Oberfeld aus, über die längs des kleinen Weges» Plattistege an den Südfuss Burg fuhrt. gemeinsame Exkursion mit Herrn Dr. Arnold Heini und Herrn Jean Boussae, deren von Arnold Heim (24) veröffentlicht worden ist, ergab hier folgendes: Eine Resultat bereits a) Autoch- im thonen: 1. W Burg 2282 Malm, hellgrauer, Fig. durchscheinender Kalk, dicht, an der Burg, Windgällengruppe (Siegfriedblatt 403) Profil mas¬ mit rötlichen sig, Partien wie m 10. Aufgenommen am von Arnold Heim Kistenpass; nannter soge¬ „unterer Troskalk" mes¬ — serscharfe Grenze gegen : 2. 25—30 m sandiger grauer, Kalk mit grobkörnigen Sandsteineinlagen und massenhaft Orthophragmina discus Rüt. 3. 5 + ? 3 bräun¬ m Kalk, licher in¬ wendig schwarzgrau, mit kleinen Orthophragminen, wahrscheinlich auch Lithothamnien. 4. Zirka 150 tiefsten schiefern können m Teil Globigerinenschiefer, Stadschiefer, vorherrschend mit Bänken von aus graue dunkeln Tonschiefern, Schiefermergel im feinkörnigem Glimmersandstein und mit Glohigerinen, im Globigerinensandigen Schiefern bestehend, mittleren Teil aus diese Schiefer im obersten Teil den Dachschiefern sehr ahnlich werden. — Messer¬ scharfe Grenze gegen 5. Taveyannazgruppe. Grünlicher Sandstein, an der unteren Grenze nicht ganz echt Taveyannaz, aber doch mit getüpfelten Partien Unterer Teil kompakte Wand, oberer Teil mit schieferigen Zwischenlagen. 150—200 b) m in der Hohen-Paulendecke treffen wir: 6. 200—300 nannten 7. zirka 12 8a. Im m hellgrauer, dichter bis fein marmorisierter, massiger Malmkalk, Facies des soge¬ Scharfe Grenze gegen „untern Troskalkes". — m feinkörnigen, kompakten Quarzit. kalkigen Sandstein mit einzelnen bis 2 — Übergang mm in groben Quarzkörnern, voll Orthophragmina discus Rüt., 8 b. 3 m bräunlicher Kalk, im untern Teil enthält massenhaft Nummulina var. tenuissima mit 8 cm voll bis V* cm grober, milchiger Quarzsandkörner, complanata Lam., typisch, ferner selten Nummulina complanata Durchmesser und Nummulina aturica var. uroniensis. Die das normale Hangende bildenden Globigerinenschiefer sind auf der Westseite der Burg geschurft, so dass normal auf dem Complanatakalk direkt folgt: 9. 100—150 10. Zirka 50 m m Taveyannazsandstein, typisch, gefleckt. schwärzliche Dachschiefer 11. Altdorf er Sandstein oder Bannwaldsandstein. tektonisch weg- 48 i-. Verfolgen wir vorerst die nun -" Verbreitung der autochthonen Nummulitenschichten: Bedeckung des Hochgebirgskalkes steigen Nummulitengesteine, Schiefer und Schattdorf aus in gewellten und. schwach gefalteten Schichtflächen gegen die Höhe des Schwarzgrates hinauf, dessen ganze Gratpartie aus steilgestellten 1. Als normale Plyschsandsteine bis Süden Bänken auf von Nummulitensandsteinen von und Nummulitenkalken besteht. Am westlichen Ende des ist die Kontaktfläche des korallogenen, dichten, weissgrauen Hochgebirgskalkes mit den eocänen Sandsteinen deutlich entblösst. Diese Kontaktfläche stellt eine ausgeprägte Transgressionsfläche dar und ist dadurch ausgezeichnet, dass die Sandsteine taschenförmig in karrige Vertiefungen Schwarzgrates Unterlage hineingreifen. der lose verkitteten Sandstein begleitet Die Basis des Eocäns wird kleinen mit einzelnen Bohnerzresten. von massigen Sandstein über. Am und grossen Teil Lagen geht der Sandstein in einen kompakten wird der sandige Kalk unseres Profils vollständig also Schwarzgrat Nummulitengesteine, überlagert von verdrängt. den Globigerinenschiefern, ziehen Mächtigkeit aufzutreten. Windgälle herumzieht und Gebiet des Seewlisees in grösserer am Westabfall der kleinen bei Oberkäsern, wieder der Bei zu Seewlialp einem hydroxydisch gefärbten Gerollen, stark tektonisch reduziertes Band nach Süden unter der Hohen-Faulendecke durch, sich von In höheren durch Sandsteine mit milchweissen Quarzkörnern Die dieser Stelle eingenommen an zum als ein um dünnes, wieder im Sie bilden auch das Eocänband, welches auf der Südseite der kleinen Windgälle, treffen ist. wenig die Quarzitbänke, welche bei den Sennhütten umsomehr, da die kleine eocäne Rippe auf der Südseite des Fehlen der Sandsteine und Quarzitbänke charakterisiert ist, also befremden uns ein der Basis des Eocäns auftreten, an gerade Seewlisees durch das Faciestypus des autochthonen Eocäns darstellt. Vom Seewlisee aus lassen sich die autochthonen Nummulitenschichten und die Globigerinenschiefer am Fusse des Windgällennordrandes nach Osten verfolgen bis in die Einsattelung des Ruchkehlenpasses. Stets die Gewölbeumbiegung der Windgällenfalte unterlagernd und von der Stirne des Windgällengewölbes zu einem südlicheren einen Erstreckung ausgewalzt, keilen diese Schichten im Ruchkehlender Kalkschyen spitz aus. Sie werden überlagert von den gewaltigen Malmmassen dünnen Schieferband auf grössere pass der Fusse am Kalkschyen, Auf dem in denen die Hohen-Faulendecke wurzelt. (wahrscheinlich) fehlen, wohl infolge Ein mit N. Übergang complanata dem Beimeten tektonischer Vorgänge, entsprechenden autochthonen Malm vollständig. dieser Nummulitenschichten lässt sich also in die Nummulitenkalke der Hohen-Faulendecke nirgends feststellen. 2. Die Nummulitenschichten der Hohen-Faulendecke alp von unten nach oben des Brunnitales die Nummulitenschichten zeigen z. B. auf der Südseite der Sittliser- Schichtreihe: folgende hellgrauen Malm, der von einem schiefrigen Band (Zementsteinschichten?) überlagert wird, folgt scharf abgegrenzt 6 m massiger Quarzit mit zahlreichen herausgewitterten kleinen Nummuliten. 1. auf dem 2. gelber Nummulitenkalk, stark quarzhaltig und erfüllt mit grossen Nummuliten. Übergang in einen Komplex von zii-ka 20 m mächtigen Globigerinenschiefern. Scharfe Grenze 3. 3—4 4. m gegen 5. Taveyannazsandstein, Der Gipfel des mit typisch grüner hellgefleckter Grundmasse. Faulen, der sich durch eine kleine tektonische Störung auszeichnet, indem Hauptmalmwand sich lostrennt, um fingerförmig in das Eocän hineinzuragen, Ergänzung zum Gesagten, als hier der Übergang des Quarzites in zeigt die hangenden sandigen Kalke unter einer steten Wechsellagerung von quarzreichern und quarzärmern Lagen deutlich zu sehen ist. ein Kalkkeil der noch in der Weise eine Im Autochthonen, wie in der Hohen-Faulendecke, beobachten wir also denselben Facieswechsel sandige Kalke und endlich in resp. Quarziten übergehend transgredierenden die Globigerinenschiefer messerscharf von Globigerinenschiefer. In beiden Schichtfolgen werden den überRegenden Sandsteinen der Taveyannazgruppe abgeschnitten. von Sandsteinen in 49 — — Hohen-Faulengruppe Nummulina complanata Lam. führt, welche dem autochSchwarzgrates fehlt, so betrachtet Jean Boussac das nördliche autochthone (Auversien) als transgredierend über das südliche zurückgebliebene Eocän (Lutétien) der Da das Eocän der thonen Eocän Eocän des Faulendecke. Wir haben bereits erwähnt, dass irgend eine Kontaktstelle den zwischen autochthonen Nummulitenschichten und denjenigen der Hohen-Faulendecke nirgends aufzufinden ist. Lagerungsverhältnisse der autochthonen Die folgenden parautochthonen Flyschbildungen sind die und : Die Hohen-Faulendecke ist Taveyannazsandstein, ausgezeichnet durch welcher Malm den echten, gefleckten, feinkörnigen, grünen der Blinzi finden wir über dem an überdeckt. und Nummulitenschichten Nur der an Burg und ein höheres Taveyannazsandstein Schichtglied erhalten. in mehrfacher Gipfeln geht Taveyannazsandstein Wechsellagerung schwarzen Schiefern vom Typus der Dachschiefer in eine graue mächtige Sandsteinbildung Auf diesen beiden mit noch nämlich der der Art der Altdorfer Sandsteine bei Altdorf über. von gehen Sowohl Dr. Arnold Heim wie Jean Boussac einig, dass diese Bedeckung der Taveyannazsandsteine durch Dachschiefer und mit mir Altdorfersandsteine als normale Ablagerungsfolge betrachten ist. zu wir dem autochthonen taveyannazartigen Sandstein am Fusse der Plattistege (welcher Nordabdachung des Scheidwaldes unterhalb Gampelen typisch gefleckte Taveyannaz¬ sandsteine enthält) nach Norden, so sehen wir ihn ebenfalls allmählich in die Facies der Altdorfer Sandsteine übergehen. Längs der rechten Talseite des Kiederentales zieht sich nämlich dieser Sandstein als eine zusammenhängende Felswand bis ins Schächental hinab, und hier bei der Brücke können wir dessen grobe Bänke das Schächental queren und in die Region der von St. Loretto Altdorfersandsteine bei Bürglen übergehen sehen. Folgen z. B. an der Der lagerung Taveyannazsandstein ist demnach als eine nach oben und Altdorfersandstein-Dachschiefergruppe aufzufassen. An der Stirn der Hohen-Faulendecke sind die Burg so mit eng Typus vom Trennung möglich Eocänbildungen z. B. an den „Spitzen" übergelegten Fältelungen ins Tal hinunter, um zusammen Nordausgang des Schächentals aufzubauen. derselben nicht mehr zahlreichen, ebenfalls Die nach Norden ob die vom Autochthonen jedoch, wegen der fortlaufenden Ablagerung ist Verfolgen wir Plattistege den der tritt erst wieder am an Seewlisee tektonisch Nord-Westfuss der kleinen eine grosse Masse Vertiefung zum eocäner Schiefer von B. bei nach in vom einer an der Stirn von grösserer Schichtfolgen, Süden, der Hohen-Faulendecke Windgälle westlich und Sandsteine fallen Bürglen zeigen, und Überschiebung den beiden in autochthonen, taveyannazartigen Sandstein bis z. abgeschürft der Hohen-Faulendecke nach Norden geschoben worden ist. Eine eocäne Ausdehnung geschlossen. gemeinsame Masse ver¬ Spiringen in kleinen nach Norden gewaltigen Sandsteinmassen am übergelegten, Fältelungen dass wohl auch ein Teil dieser Sandsteinmassen so ist derselbe abgeschürft Seewlisee auf. aus¬ und Hier findet eigenartigen, nischenförmigen im Malm erhalten. Im Osten Unterlage der bilden östlichen Schächentalseite geschnitten, von Glied der eocänen zur diese altdorfersandstein- oder taveyannazartigen Gesteine die ausgedehnte Fortsetzung Aesch welche den Die Sandsteine Beiträge Ein¬ Blinzi und der der Altdorfer Sandsteine ist. Als eine diese beiden obersten sich begrenzte grauschwarzen Sandsteine des dem autochthonen grauen Sandstein wachsen, dass eine von nach Norden in der bis zum der Hohen-Faulendecke unter den Brunnital (autochthonen) Typus Ablagerungen vom geolog. Karte der Schweiz, ist in diese Malm des Brunnitals der Altdorfer Sandsteine in den n. F. Gebirgen Liefg. XXXII. Wespen. Die ganze linke Sandstein- und Schiefermassen überlagern und ein¬ umlagern. sind das verbreitetste und mächtigste zwischen Schächental und Maderanertal. 7 — Was die Fades dieser Gesteine 50 anbelangt, so — folgendes erwähnt: sei zusammenfassend bildet mehrere hundert Meter mächtige Felswände, aufgebaut aus Taveyannazsandstein Dachschiefern durch von Zwischenlagen getrennten Bänken, welche jedoch meist dünner kompakten, sind als die Bänke des Altdorfer Sandsteins. Die Dachschieferzwischenlagen sind im Gegensatz Der z. B. zu im Osten grauen Hörnern den Teile obersten Mächtigkeiten beim Übergang der Schweizer Alpen meist dünn und nehmen Taveyannazsandsteins des die in nur im Dachschiefergruppe grössere an. massig, sehr feinkörnig, hart, zäh, klingend, grünlich, mit der typischen hellen, rundgefleckten Anwitterung. Die hellen Flecken des Taveyannazsandsteins treten meist sogar warzenförmig heraus. Vielfach schliesst der Sandstein schwarze, zum Teil gewundene und eigentümlich geformte Tonschieferstücke ein, welche ich in dieser Form im Altdorfersandstein nirgends beobachtet habe. Im allgemeinen sind die grüne Farbe und das feine Korn makroskopisch die Das Gestein selber ist Hauptunterschiede gegenüber den Altdorfer Sandsteinen. Mächtigkeit von 1000—2000 m. Sie bilden die düstern, wegen Steinschlag gefürchteten Steilgehänge z. B. des Bannwaldes bei Altdorf, woher auch der Name Bannwaldsandstein rührt. Es sind vorwiegend kompakte, klingend harte, zähe, frisch blaugraue, bräunlich und dunkelfleckig angewitterte Quarzsandsteine, von feinem bis gröberem Korn, mit frischen Feldspatkörnern und auffallend milchigen Quarzkörnern. Schiefereinlagerungen der Art der Dachschiefer sind vor allem an der Basis des ganzen Komplexes zu finden und von treten bei Altdorf nur vor Flüelen und zwischen St. Loretto und Trudelingen im Schächental auf. Im obersten Teil nimmt der Bannwaldsandstein Wildflyschcharakter an. Es treten nämlich im Sandstein fladenweise eingestreut Konglomeratpartien auf, die einige Meter Mächtigkeit erreichen können und erfüllt sind mit exotischen Blöcken. Teilweise geht der Sandstein in seinem Hangenden auch vollständig in dieses Konglomerat über. Dieser Facieswechsel ist besonders an den Eggbergen Die Altdorfer Sandsteine besitzen bei Altdorf eine und im Gruontal ob Flüelen zu beobachten. Die ganze sich nach Norden und Nordwesten unter Sandsteinkomplexes besitzt diesen Wildflysch¬ die Axendecke senkende obere Masse des Altdorfer charakter. Folgendes Schema möge die Übersicht über die der Verbreitung Flyschbildungen erleichtern : oben: Hohen-Faulendecke Autochthon m Konglomerat (Wildflyschfacies). Übergang 0— zirka 100 Blöcken 1000—2000 m eigentlicher in Graue Sandsteine Altdorfer Sand¬ Typus der Altdorfer Dachschiefer Dachschiefer 200 Sandstein vom Sandsteine. stein oder Bannwaldsandstein. (0)—zirka : mit exotischen m taveyannazartiger Altdorfer (Übergangsfacies). 200 zirka typischer grüner Taveyannaz¬ m sandstein. Scharfe Grenze Scharfe Grenze gegen gegen Globigerinenschiefer. Globigerin enschi ef er. Unten. Sowohl als jüngste Dr. Arnold Heim sicher helvetische sind, Schichtfolgen erwähnt. strasse noch fehlen. sind einverstanden, den Altdorfer Sandstein von oligocänem Alter) aufzufassen. Das Eocän der Griesstockdecke. im Eocän der Griesstockdecke sind Alb. Heim Glaukonitsandsteine Boussac Tertiärbildung (vielleicht b) Die Jean wie hervor, (24: die pag. in 415) der hebt an bereits, der Basis Hohen-Faulendecke soweit mir dieselben bekannt dieses Eocäns auf dem Griesstock und beim Tunnel an der Klausen¬ 51 — — Diese Glaukonitschichten treten auch im östlicheren Teil der Balmwand Balmwand Eocänkeiles, der bis zur Klausenstrasse in die Strasse, von unten nach oben, folgendes Profil: Etwas östlich des auf. ich oberhalb der zirka 40 a) b) c) der Klausenstrasse an hinuntergreift, fand Schrattenkalk. m zirka 4 m breites Rasenband. zirka 5 m schwarzer, glimmeriger, glaukonitischer (etwas knorriger) Sandstein, in der obern vollständig als dunkel-grünschwarze, sehiefrige Glaukonitsehichten entwickelt. d) 4—5 m sandiger, innen schwarzer Nummulitenkalk, voll N. complanata Lam., Austern etc. infolge Wechsellagerung von sandigen, schwarzen und kalkigen, braunen Partien eigentümlich gebändert und gestreift. dichter Quarzit als kleine Felswand heraustretend und voll herausgewitterter 4—5 m e) Hälfte Nummuliten. f) Globigerinenschiefer. Die Nummulitenschichten der Griesstockdecke sind allem vor ausgezeichnet durch Nummulina complanata Lam., welche die meist gelb angewitterten und weithin sichtbaren Nummulitenkalkbänke massenhaft erfüllt. Über den Nummulitenschichten stellen sich auch in der Griesstockdecke wieder die Globigerinen¬ stratigraphische Hangende dieser Schiefer ist einzig oberhalb der Balm¬ wand unter „Heitmannsegg" erhalten. Es sind hier Sandsteine zum Teil von unzweideutigem Charakter des Taveyannazsandsteins, zum Teil aber auch (ähnlich dem Autochthonen) von der Art des Altdorfer Sandsteins, welche die Globigerinenschiefer überlagern. Es führt diese Beobachtung zu der Annahme, dass der eigentliche, gefleckte zähe, grüne Taveyannazsandstein auch eine nach Süden hin begrenzte Facies bildet. schiefer ein. Das normale Wildflysch. Der a) Der Wildflysch als Liegendes der Griesstock- und Hohen-Faulendecke. Die Altdorfer Sandsteine und Dachschiefer werden überlagert von am Kammlitritt unterhalb der reichlich Kammlialp durchzogenen Quarzlinsen Glarneralpen von J. Oberhoher als Wild¬ Schiefer weisen am Kammlitritt einzelne Quarzitbank- und knorrigen, gewundenen von milchweissen schwarzen Tonschiefern, welche bereits auf der Karte der flysch ausgeschieden worden sind. Diese einlagerungen auf und besitzen angenähert die Mächtigkeit von 100 m. einer für den Wildflysch nur ganz reduzierten Mächtigkeit untertiefen an zahlreichen Stellen die Griesstockdecke, so an Lammerbachgletscher und unterhalb dem Gipfel diesen Stellen finden wir keine Nummulitenbankeinlagerungen. Das Liegende der Hohen-Faulendecke besteht ebenfalls des kleinen Scheerhorns. knorrigen Schiefern begleiten diesen Wildflysch globigerinenführende Schiefer, die z. B. unterhalb den Wespen erreichen können. Ich habe diese m der Sittlisseralp gefunden, wo das Liegende in decke, aber der der Wildflyschschiefer nicht aber unterhalb der der Decke Das Ausscheiden erst Teil zum schiefern. Ausser den 200 aus eben allerletzten Stunde durchzuführen ist. Wildflysch Burg, nur am aus hier aber eine diesen An allen Wildflysch- weiche, bräunlich¬ Mächtigkeit von 150 bis Wespen und südlich unterhalb den Westende der Hohen-Faulendecke, Dachschiefern und Sandsteinen besteht. erwähnten statt. Es Wildflyschschiefer eine auf der geologischen Karte fand untertiefen diese Schiefer also sowohl die Griesstock¬ wie einen Teil der hohen Faulendecke. bildet dieser knorrigen Schiefer Windeggentunnel, der Balmwand unterhalb dem unterhalb dem graue In dieser Facies und in diese scheinbar Mit den Altdorfer Sandsteinen und Dachschiefern einheitliche Masse, deren Trennung nicht leicht 52 - b) Der — Wildflysch von Spiringen. Beim Aufwärtswandern der Klausenstrasse begegnen uns unmittelbar unterhalb dem Dorf Spiringen zum erstenmal eigentümliche, weiche, bräunlichgraue, globigerinenreiche Schiefer, die gerade an dieser Stelle ausgezeichnet sind durch zahlreiche Nummulitenkalkeinlagerungen. Die Nummulitenkalke schwimmen, ragen zum Teil als kleinere der sanften Oberfläche der aus und Blöcke, grössere Gehänge hervor, zum welche frei im Teil aber bilden sie Schiefer mächtige, zackige, ruinenhafte Nummulitenkalkriffe. Diese Schiefer mit den Nummulitenkalkriffen erstrecken sich nun von Urigen bis zu den Gruonbergen oberhalb Flüelen. Sie bilden die prachtvolle sonnige, von drei Kartrichtern durchschnittene Hochfläche der Schächentalerberge am Ausgange des Schächentals, und zeigen die Eigentümlichkeit, dass sie nach Osten, Süden und Westen auskeilen und in keinem direkten Zusammenhang mit irgend einer andern Eocänbildung der Gegend stehen. Ihre Ab¬ grenzung sowohl gegen das Liegende, wie gegen das Hangende ist mit Schwierigkeiten verbunden. Eggbergen und den Schiefer werden Die unterlagert von den Altdorfer Sandsteinen. Wo die Grenze zwischen aufgeschlossen ist, ist sie immer scharf. In der Bachfurche, die sich Schächentalerbergen nach Trudelingen im Schächental hinunterzieht, liess und Sandsteinen Schiefer vom Mettental auf den sich nun eine Überschiebungslinie dieser Schiefer über stark gefältelte und gepresste Altdorfer Sandsteine feststellen. Von und Urigen bis oberhalb der Nummulitenkalkriffe aber keilt die Trias In aus Spiringen findet man die direkte Überlagerung durch Zellendolomit und Quartenschiefer. und Liasschiefer (der Axendecke) Westlich dieser Schiefer von Spyringen und Eocänschiefer treten aneinander. der Streichrichtung sinken diese Schiefer gegen Osten eigenartig rasch von der Höhe der Eggberge (1600—1700 m) nach Spiringen (zirka 900 m ü.M.) hinunter, stets im Liegenden einer höheren Decke, deren tektonische Störungen sie beständig mitzumachen scheinen. Die Facies dieser Schiefer, welche derjenigen unterhalb den Wespen völlig gleicht, ist die folgende : Es sind weiche, blätterige, kleinen Wänden und anstehend etwas serizitische, gelbbraune, den meistens autochthonen mergelige Tonschiefer, selten in parautochthonen Globigerinen- und schiefern, wie den Globigerinenschiefern über der Balmwand, sehr ähnlich. Sie sind stets kenntlich an ihren bräunlichen, grau angewitterten Nummulitenkalkeinlagerungen, die in Blöcken oder in zerklüfteten, ruinenhaften, kleinen Felswänden unmittelbar den aus sanften Schiefergehängen heraustreten. Der Nummulitenkalk erinnert in seiner Facies Gestein ist in frischem Bruch schwarz bis kleinen Austernschalen. Nummulina N. gallensis irregularis Desh., sp. var. N. Murchisoni Brunn, Der nov., sehr häufig. var. major Überschiebungskontakt Nach Deutung Beobachtungen J. Oberhoher aus Glarus bestehen, dass diese Spiringen Ragaz. Das 86 und von Nummuliten, Assilinen und 87) folgende Grossforaminiferen : 0. discus Rütim. Nummulina distans Desh. häufig. Assilina mit den Altdorfer granulosa d'Arch., Sandsteinen, gegenüber wie das var. minor. zusammenhanglose Auf¬ den andern Eozänmassen lässt nur eine zu. auf einer von von d'Arch., sehr häufig. Orthophragmina Archiaci, Schlumb., sehr häufig. de la H. ihrer Herkunft Nummulitenbänke Assilina mamillata Formosa de la H. dieser Schiefer und Nummulitenbänke tektonische mehr schwarzgrau (22, pag. die und erfüllt Arnold Heim erwähnt N. complanata Lam., var, minor n. Assilina exponens J. de C. Sow., sehr treten an Exkursion, welche ich unter Führung von Herrn Prorektor Linthal nach der Claridenhütte ausführen durfte, kann kein Zweifel Schiefer dem Wildflysch angehören. In derselben Facies wie bei stehen diese Gesteine an der Altenorenalp an. 53 — Übersicht NW der im Autochthonen und der Windgällenfalte SO Verteilung der mesozoischen Sedimente in der Hohen-Faulendecke (Länge der Decke ca. 6 km) in der Griesstockdecke (Sichtbare Länge der Decke 3—6 km) Spuren Spuren Bohnerz Seewerkalk — .... Gault nur im Süden vorhanden nur im Süden vorhanden vorhanden, bis 40 m Drusbergschichten vorhanden, bis 35 m Kieselkalk vorhanden, m Schrattenkalk . . . .... Valangienechinodermenbreccie Öhrlikalk Ein . .... einziger Fundort, ca. . vorhanden ca. 20 m vorhanden ca. 20 m 10 m vorhanden V Quintnerkalk . . vorhanden J . ca. 300 m Schiltkalk und untere Malmschiefer . . Dogger z. Quartenschiefer Rötidolomit vorhanden ca. vorhanden bis nur . m 60 m, T. auskeilend im . ca. Bockitobel, 13 m vorhanden und .... 30 ca. keilend, ca. aus¬ 17—0 m 60—80 m Zementsteinschichten nicht beobachtet i ca. vorhanden 80 bis . vorhanden ca. 20 nicht beobachtet m Zementsteinschichten und Korallenkalk vorhanden ca. 300 m Korallenkalk vorhanden , , vorhanden > J ca. 300 m 54 — — Dritter Teil. Die Tektonik. Die Beobachtungen über die Verbreitung der Formationen in der Windgällen-Hohen-FaulenGriesstockgruppe sind niedergelegt in der „geologischen Karte ') der Gebirgszüge zwischen Schächental und Maderanertal" im Massstab 1 : 50,000, welche zurzeit im Drucke steht und separat erscheinen wird. Mehr als die Ausführungen in Worten sollen bei der Behandlung der Tektonik die Profil¬ zeichnungen sprechen, welche dieser Arbeit beigelegt sind. Ich sage nur das Notwendigste. Gebirge Die zwischen Schächental und Maderanertal, bauen sich folgenden tektonischen aus Einheiten auf: 1. Der autochthonen der Bedeckung Erstfeldergneisse und der Windgällenfalte. 2. Der Hohen-Faulendecke. 3. Der Griesstockdecke. 4. Der Kammlistockdecke (erst 1911 aufgenommen). 5. Des Lochseitenkalkes. 6. Der Axendecke (erscheint nur nördlich vom Schächental). Alb. Heim hat schon im „Mechanismus der Gebirgsbildung" hervorgehoben, dass mit dem allgemeinen Absinken des Aarmassivs nach Osten die Axen der tiefern Falten, also auch der tiefern Decken, stark nach Osten einfallen. Da die Höhe der Kämme ziemlich konstant bleibt, treten wir somit von Westen nach Osten in immer höhere tektonische Glieder ein. la. Die autochthons In zahlreichen, nach Norden übergelegten Falten erklettert der Malm nördlich nössli den südlich aus Schattdorf der Hochgebirgskalk selbst aus dem Talboden Erstfeldergneisse. Wo heraufsteigt, entspringen die vom Scheidnössli sticht der Dogger aus der Talsohle heraus und zeichnet kleine, spitze, nach Norden übergelegte Falten, denen bald eine dritte, etwas weiter ausholende Falte mit zerrissenem Mittelschenkel zwischen Scheidnössli und Platteli von Scheid¬ der stillen Reuss seinem Fusse. Unmittelbar nördlich des vom den Alluvionen der Reuss sich aufwölbenden Rücken der prachtvollen Quellen zwei Bedeckung der Erstfeldergneisse. Rötidolomits, welche ebenfalls vor der leicht zerbröckelnden Arkose und diese durch den ') Geologische gegeben von Dogger gezeichneten Karte der der Schweiz, überlagert sind Falten nicht von den untern Kommission. spröden Bänke unterlagert werden Die Doggerschiefern, machen mit, sondern zerreissen. Gebirge zwischen Schächental und Maderanertal geolog. folgt. dem Scheidnössli auftauchen, und welche von Walther Staub, 1909—1910; heraus¬ — mesozoischen Die Schichtglieder steigen 55 - sodann vom Scheidnössli bis Amsteg als oberhalb erst steil, dann sanfter nach Süden der Die tektonischen an. Erstfeldergneisse folgenden: Oberhalb Erstfeld erhebt sich die gewaltige Kalkmasse des Beimeten. Scheinbar einheitlich gebaut, fest zusammengeschweisst, türmt sich aber der Malm hier zweimal übereinander. Verfolgen wir nämlich von der gegenüberliegenden Talseite aus den Verlauf der Schichten, so erkennen wir, dass der obere, schwach nach Süden fallende Teil des Beimeten diskordant, auf einer mehr horizontal verlaufenden Abscheerungsfläche aufruht. Auf dieser Abscheerungsfläche gelang es später, einen eingeklemmten Fetzen von Bohnerz und Nummulitenkalk aufzufinden. Folgen wir der Ab¬ des die Höhe wir auf nach Norden so weiter, Schwarzgrates. Es scheint gelangen scheerungsfläche mir wahrscheinlich, dass die Aufbiegung der Eocänschichten am Schwarzgrat der Muldenumbiegung der Belmetenfalte entspricht. Ein verkehrter Mittelschenkel lässt sich im Malm nicht auffinden. Oberhalb Erstfeld wird der Normalschenkel der Belmetenüberschiebung von einer Verwerfung mit zirka 30 m Sprunghöhe durchsetzt, welcher das Lochertal folgt. Der Malm des Beimeten tritt bei Unterschächen unter einer Eocänbedeckung und unter der Bedeckung Störungen auf dieser normale Hohen-Faulendecke Strecke sind die wieder hervor. In ihm ist das malerische Brunnistal bei Unterschächen ein¬ geschnitten. Im Reusstal finden wir eine zweite obern Doggerschiefern, Nicht leicht zu Überschiebung von Dogger Überschiebung vollzog sich hier auf die Überschiebungsfläche auspichen. kleine, schuppenförmige Malm auf Malm beim Ribiboden oberhalb Amsteg. Die den Parkinsonischiefern, welche deuten ist der Bau der Schattdorfer Berge, die sich auf und den der linken Schächentalerseite über Schattdorf erstrecken. Dieselben bauen sich nämlich auf Tonschiefern, Nummulitenkalken und aus der verkehrten Schichtfolge von eocänen Sandsteinen, vollständig die (bei Talberg) in einer können ihn hier den von an Gehängen der Schattdorfer eigenartigen zahnförmigen Erosionsform, Berge verfolgen und finden ihn endlich auf dem westlichen Ende der Schattdorfer Berge im Gangbachtal wieder hervorstechen. In beiden Tälern ist die Malmbreccie unterlagert von einem stark brecciösen, sandigen Nummulitenkalk. Infolge der starken Bewachsung lässt sich nicht sicher feststellen, ob auch die eocänen Sand¬ steine als verrutschtes Gebiet aufzufassen sind. Brecciöse Ausbildung zeigen nur Malm und Nummulitenschichten. Die rechte Talseite des Riederentales besteht wieder aus festgebauten, kompakten, Natur von Bergsturzmalm besitzt. Sandsteinen. Die Kirche eocänen einem aus brecciösen Malm, .welcher stark Diesen Malm treffen wir im Riederental von Schattdorf steht auf normalem autochthonem Malm. Ib. Die Windgällenfalte. Die Windgällenfalte ist von Alb. Heim im „Mechanismus der Gebirgsbildung" und besonders „Hochalpen zwischen Reuss und Rhein" eingehend' geschildert und gezeichnet worden. Alb. Heim verfolgt zum erstenmal das gelbe Nummulitenband, welches sich vom Seewlisee auf der West¬ seite der kleinen Windgälle herumzieht und bei Oberkäsern spitz auskeilt. Mit grosser Freude schildert derselbe Autor (4, pag. 100) das Wiederauffinden dieses schmalen Nummulitenbandes beim Hüfigletscher. dessen gelbe Farbe heute beim Zurückweichen des Gletschers noch deutlicher aus in den den dunkeln Malmkalken heraussticht und Den Ausführungen von nun auch auf der linken Maderanertalseite Alb. Heim möchte ich nur zu sehen ist. folgendes, zusammenfassend, beifügen : Am Windgälle, wo die Überfaltung die Breite von 2—3 km erreicht, ver¬ läuft bei Oberkäsern die Muldenumbiegung der mesozoischen Schichten in spitzen Keilen, zwischen welche die Gneisse des Maderanertals hineingreifen*). Es ist anzunehmen, dass eine solche Umwestlichen Ende der kleinen ') weissen An den Kontaktflächen Gängen und Adern der A. A. C. Z.-Hütte am von ron Gneiss und Malm ist der Sekretionsquarz durchzogen, Örtlerboden). liegende Malm meist stark bis 4 m breiten, Fugen eindringt (z. von der in die feinsten Klüfte und milchB. bei 56 — biegung Keilen spitzen in Falten, kleinen in umbiegung bei einer wie Überfaltung hervorgegangen grössern sie z. B. — ist aus einer Mulden- jurassischen Kalkkeil bei Fernigen beobachtet am werden kann. Am Hüngletscher, Windgällenfalte die wo in selten schöner Weise durch den bis Dogger gezeichnet Hüfigletscher um Windgälle geworden. Der Mittelschenkel erscheint um vieles verkürzt. Auf der linken Seite des Hüfigletschers bilden Prophyre und Gneisse den Gewölbekern. Im Muldenschenkel selbst treten Nebenfalten auf. Am Ende des heutigen Hüfigletschers zählte ich wird, 620 nimmt gesunken m Die Falte ist ab. Gewölbeschenkel Nebenfalten der kleinen von zum und auch bedeutend schwächer Fältelungen (vergl. solcher 14 ihre Breite von Gehen 36). pag. Die auftreten. wir weiter nach Osten, Ausdehnung gewinnt, Windgällenfalte löst sich gegen Osten Oberhüfi immer mehr an so sehen wir, wie der schliesslich auch in ihm bis mehrere kleinere Neben¬ in falten auf. . Windgällenfalte finden wir eine kleine tektonische Störung Schilderung der Verhältnisse lasse ich die beigelegte Figur, Im verkehrten Mittelschenkel der untern am Taf. Statt einer Furggeli. I, Fig. 1, sprechen. Windgällenfalte wird eingenommen durch den Windgällenporphyr. Um dieses Endoskelett schmiegen sich die Sedimentschichten zu dem selten schönen Faltenbau. Im innersten Teil der Falte, vom obern Furggeli bis zum Schwarzhorn, besitzt, wie schon C. SchmidJ) gezeigt hat, der Porphyr seine massigste Textur. Diese Textur entspricht den statischen Druck¬ verhältnissen, die im Gewölbekern dieser Falte geherrscht haben müssen. Die prachtvoll erhaltenen Ammoniten im obern Furggeli, die bei einem Durchmesser von 40 cm (Peltoceras Constanti) fast vollständig frei sind von Deformationen, ebenso die gut erhaltenen Belemniten geben einen weitern Der Gewölbekern der Einblick in die Druckverhältnisse an dieser Stelle. Im Mittelschenkel der Falte wird die Struktur Porphyrs schiefrig; Streckungen und Zerreissungen an Cidarisstacheln und Belemniten im Dogger, ebenso Fältelungen von Calcitadern im untern Malm belegen hier die Wirkung des ein¬ des seitig gerichteten Druckes. Mit Ausnahme eines Querdislokationen welcher ein Absinken Bruches grossen aus der am Windgällenfalte des westlichsten Teiles hatte, auf eine Unebenheit in der Westende nicht bekannt. der kleinen hercynischen Unterlage Es liegt Windgälle sind Windgälle kleinen der auf der um einige grössere Hand, den Bruch, Meter zur Folge zurückzuführen. 2. Die Hohen-Faulendecke. Die Hohen-Faulendecke ist bis dahin nirgends zusammenhängend erwähnt und be¬ schrieben worden. Ich benenne sie nach dem Hohen-Faulen 2518 bekanntesten und einem dehnung und Form der ergibt und einen westlichen Teil am Gipfel, welcher besten aus Vom Bahnhof Altdorf aus können wir unterhalb von der Burg einen eigenartig plötzlich ab¬ Alb. Heim auf Blatt XIV in 1: 100000 dar- diesen Typen massigen Porphyre zeigen sich kantigen, ebenflächigen, am in einen östlichen massigen Porphyrarten unterscheidet C. Schmid dreierlei Typen mit holokristallin-porphyrischer Diese mit felsitischer Grundmasse und ganz seltenen Einsprengungen (Hornsteinporphyre). den im Mittelschenkel zu Sericitalbitgneissen umgewandelten gequetschten Porphyren über, die ebenfalls aus zu ursprünglich felsitischen Porphyr entstanden sind. Die Anfänge einer Einwirkung mechanischer Kräfte auf die ') Unter Struktur und zwei pakt. herausgeschnitten ist. Ihre Aus¬ und der geologischen Karte. dem Kulissen-Profil Der westliche Teil der Hohen-Faulendecke. brechenden Malmkeil beobachten, welcher schon einem ihr Erstfeld, dem getrennt. a) leiten aus über Meer ob bei Unterschächen wird diese Decke in zwei Teile, das Brunnital Durch höchsten sich m Die Grundmasse Fusse des in einer innern meistens Zertrümmerung des Gesteins. ungefähr rechteckigen Es erscheint dasselbe zeigt die Anfänge der Entglasung. In dieser Weise veränderte Porphyre am obern Furggeli und an der Nordseite des Schwarzhorns. Gwasmet, aus lauter scharf¬ Stücken zusammengesetzt, bleibt aber äusserlich noch ganz kom¬ finden sich namentlich 5? — gestellt worden Dieser Malmkeil bildet das nordwestliche Ende der ist. hier zirka 6 km — Windgälle Nordrand der kleinen vom Übersteigen wir B. z. Plattistege der an Hohen-Faulendecke und liegt entfernt. diesen Malmkeil, wir südlich der betreten so Burg eine ausgedehnte, schwach nach Norden geneigte Hochfläche, aufgebaut aus TaveyannazMalm erkennen sandstein, der an mehreren Stellen seine Unterlage, die Nummulitenschichten und den seiner Ausbildung in überall hier gefleckten welcher typischen, lässt. Der Taveyannazsandstein, auftritt, bildet ein Charakteristikum für die Hohen-Faulendecke. Durchqueren wir nun diese l.s km breite Hochfläche von Westen an ihrem mals östlichen Ende der Malm wieder und Nummulitenkalken den Sandsteinen unter Alp hinunter, nach der Sittliser der Blinzi unterhalb nach Osten und so steigen tritt aber¬ zutage, dessen nördliche, Burg etwas zurückgeblieben ist. ebenfalls keilförmig endende, gegenüber der Abschluss südlichen ausgedehnten, hufeisenförmigen Dieser Malm bildet den westlichen und in seiner Mächtigkeit. Die Abnahme Sittliseralp und zeigt von West nach Ost eine allmähliche fehlt auch hier. Stirnumbiegung einer Andeutung Das nördliche Ende dieser Platte entblösst, sondern stets von Brüchen, welche die Hochfläche ausschliesslich fast die ganze Platte die Hochgebirgskalk sie fehlen an nur nur im östlichen im in seiner und von Diese Brüche treten der Decke Teil des (östlich Entwicklung zurückbleibt. Ob die Brüche ihrem West- und Ostrande Bedeckung hinaufgreifen. Die Sprunghöhe unterhalb der Blinzi, z. B. zwar ist meistens, der auftreten, Hess sich nicht sind Malm deutlich erkennbar der Brüche eocäne nirgends durch das Auftreten West nach Ost durchschneiden. und Hochgebirgskalk da zwischen Burg und Blinzi ist Sandsteinen bedeckte Platte, von auf durchsetzen oder Sicherheit feststellen, mit von quer Malm im nur in welchem der Brunnitales), von Sandsteinen umhüllt. eocänen dagegen diese ist Ausgezeichnet der bereits hier Stirn und besitzt nur selten durch geringen einen nur Nordflügel gegenüber dem Süd¬ Betrag, flügel gehoben. Die Burg selbst ist von zwei Brüchen durchsetzt, die auch orographisch heraustreten und in den Taveyannazsandstein hineingreifen. Am Südfusse der Burg folgt die Plattistege einer dritten der der Verwerfung, welche mehr die Form einer schuppenförmigen Aufschiebung besitzt, bei südliche Flügel auf den nördlichen geschoben ist. Südlich der Plattistege folgt eine weitere Störung Es ist möglich, dass diese beiden letzten Verwerfungen mit den beiden Brüchen von derselben Art. der Blinzi in Verbindung stehen. Nördlich der Blinzi finden wir, dem Malm bereits am Ostende vorgelagert, noch eine kleine Verwerfung im Taveyannazsandstein. Erst spät gelang es, von der gegenüberliegenden Talseite der Schächentaler Bergen aus, im Taveyannazsandstein scheinlich nördlich der Blinzi eine einer eine Teilfalte grösseren, Stirnumbiegung zu erkennen, welche wahr¬ der Malmplatte umhüllenden Stirn¬ Nordabbruch den falte bildet. der Der Malm wand, welcher wir folgen, jedoch von Seite östlichen Seewlialp. den Schâttdorfer Bergen aus Gipfel sandstein, welcher des Rinderstocks und liegenden um m mächtige Fels¬ besteigen. den Hohen-Faulen können des Rinderstocks am Fusse desselben führt auf den Rinderstock herum nach der wir Malm dem Rotgrat folgen und gelangen des Faulen, vom des Rinder stocks fort ; kleiner, schmaler Pfad Stich zwischen Rinderstock Die ununterbrochene 200—300 vor Hochgebirgskalk den eocänen Schiefern ein der von eine dem Faulen eng mit dem Malm des B e 1 m e t e n zusammen, demselben durch ein Band von eocänen Tonschiefern getrennt. Der Malm des Faulen setzt sich in den Auf wir wenn Die Malmwand tritt unmittelbar wird nach Süden Burg bildet und des Malm noch durch ein Band auch auf auf Weglein über den diesem Wege nach der Rotgrat bestehen von Seewlialp. dem aus Taveyannaz¬ Nummulitenkalk getrennt ist. Rinderstocks, unterhalb dem Stich, liess sich an der Basis der Decke eine kleine, einige Meter breite Linse von stark marmorisiertem Kalk auffinden, den ich als Loch¬ Am Fusse des seitenkalk betrachte. Es ist dies der Den Malm des Faulen können wir hinunter Beiträge verfolgen. zur einzige derartige Fund in der Hohen-Faulendecke. nach Osten in der Streichrichtung durch das Griestai Die Axe der Decke senkt sich mit der Talsohle des geolog. Karte der Schweiz, n. F. Liefg. XXXII. Längstales, und am 8 Aus¬ 58 - — gange des Griestals erreichen wir die Kalkwand, welche Diese Wand steht Weisstöckli wiederum, vollerer Form, die zu erkennen ist. Dieselbe Taveyannazsandsteine Überrschiebungsbreite Die Südende der noch beträgt hier nur noch 2.25 km. umhüllt am wird. am welchem eine Fusse des kleinen Rüchen muldenförmige in viel ausdrucks¬ nur an Burg bis Die an zu Windgälle beträgt 6 km. Herr machen, dass bei Leitersplangg abnehmenden Malmdecke eben Breite Überschiebungsbreite des überlagernden Taveyannazsandsteins nur der Fusse der kleinen Hohen-Faulenmalm Auf der östlichen Seite des Brunnitales bleibt die des Malm weit hinter derselben des ihn hier überdeckt, mit dem nördlichsten Ende des Malmkeiles vom die Nordstirn der ostwärts Eocänbrücke einer von Sittliseralp in Sittliser herkommt. vom Schutt Auffaltung beschreiben, Prof.Dr.Heim hatte die Freundlichkeit, mich darauf aufmerksam am von des Schwarzstöckiis. südlichsten Ende des Hohen-Faulenmalm zum der Blinzi und einigen wenigen Stellen Windgälle in Verbindung, an Fusse der grossen am der Schichten Aufbiegung nur von noch 1km. Überschiebung zurück. Sie beträgt Die drei nördlichsten Stellen des Malm an der Burg, bei Leitersplangg und am Fusse des kleinen Rüchen liegen in einer NW-SO verlaufenden geraden Linie. Steigen wir am Ausgang des Griestals nach der Brunnialp hinunter, so durchqueren wir zuerst ein Band von eocänen Tonschiefern und Sandsteinen und z. B. oberhalb der „Widderflüh" gelangen dann über den, dem Beimeten entsprechenden Malm des Brunnitals in das nach seinen Quellen benannte Tal selbst hinunter. b) In selten Fortsetzung Der Malm so dass an der Altdorfer eocäne ausgeprägter Weise ist die Stirnfalte der Hohen-Faulendecke den Wespen unterhalb Hohen-Faulendecke die Decke der Stirnfalte Der östliche Teil der Hohen-Faulendecke. an nur den noch Wespen des Griesstockes ebenfalls im bleibt vorwiegend besteht Sandstein-Dachschiefergruppe hier in seinem nach Taveyannazsandstein gebildet Wildflyschschiefern, die wiederum wird. aufruhen. Die Stirn Quarzite und Tonschiefer und diese tragen dazu bei, zeichnen. Zudem erfährt Norden Ausholen aus aus hier die Falte eine in der ihrer östlichen Taveyannazsandstein Falte Doppelung derart, dass überragt. Die erhalten. zurück, Unterlage auf Gesteinen der enthält eine scharfe stark hier mitgerissen Überschiebungslinie ein zu höheres, nach Norden übergelegtes Gewölbe eine tiefere kleine Falte Folgen wir dem Taveyannazsandstein nach Süden, so sehen wir ihn im kleinen Rüchen in selten ausgeprägter Weise die muldenförmige Auffaltung der Windgällenfalte beschreiben. Der an der Basis dieser Sandsteine liegende stark zurückgebliebene Rest des Hohen-Faulenmalm wird auch hier von den Sandsteinen durch Nummulitengesteine getrennt. Die Stirnumbiegung an den' Wespen liegt 2.6—3 km vom grossen Rüchen, der Gewölbeumbiegung der Windgällenfalte, entfernt. Die gesamte sichtbare west-östliche Ausdehnung der Hohen-Faulendecke von der Burg bis zu ihrem östlichen Teil an den Wespen beträgt nicht ganz 7 km. Diese Decke sticht an den Wespen unter den Malm der Griesstockdecke und lässt sich ostwärts von dieser Stelle nicht mehr auffinden. Die Mächtigkeitsabnahme, wie das rasche Zurück¬ bleiben des Malm deuten schon im sichtbaren Teil der Decke auf ein baldiges Auslöschen nach Osten hin. c) Der südliche Teil der Hohen-Faulendecke, ihre Einwicklung durch und ihre Wurzelregion. die Windgällenfalte An ihrem Südende wird die durch ein Windgällenfalte getrennt. Verfolgen Hohen-Faulenüberschiebung überall vom liegenden Gewölbe der Eocänband, hauptsächlich bestehend aus den untern eocänen Schiefern, wir dasselbe Der Nordfuss der schiefern und Sandsteinen vom von West nach Ost: Windgälle wird von einer grossen Masse von eocänen Ton¬ Typus der Altdorfer Sandsteine eingenommen, die in einer eigen- kleinen 59 — — dieser nischen- tümlichen, muldenförmigen Nische dem autochthonen Malm aufliegen. Die Bildung zu¬ förmigen Vertiefung im Malm, die möglicherweise mit einer Unebenheit im kristallinen Untergrund ist noch unerklärt. sammenhängt, erfüllen, erlitten bei den tektonischen Vorgängen Mit dieser Masse und Tonschiefer der Schichten, von eocänen des Eocänbandes um die kleine muldenförmiges Band Verbindung, welches sich, in der einen Malmfetzen am Lagerung endet. spitz trennt aber noch ein Windgälle kleinen verkehrter mit meist herumzieht und bei Oberkäsern gelben Nummulitenkalken von eine nur Schiefern und Sandsteinen stehen auch die Nummulitenkalke Windgälle diesem Eocänband Unter aber, welche diese Nische Stauung, nicht aber eine Abscherung. Die eocänen Schiefer und Sandsteine zweites, schmäleres, Fusse der kleinen Wind¬ und gälle ab, welcher keilförmig gegen die Eocänmasse der „Riedersegg" endet, hier abgezerrt des Teil ein ist Malmfetzen Dieser erscheint. umhüllt abgerissener vollständig von Schiefermassen Hohen-Faulendecke, welcher bereits 400 Malm der der „Riedersegg", nur in einer profil von 10—20 m, wieder von umhüllt auftritt, sich dieser Stelle auf der Nordseite von von eocänen Karte mögen das hier Gesagte Schiefern, allerdings hier aber in ununterbrochenem mit dem Malm des Rinderstocks und des Hohen-Faulen geologische und nördlich der eocänen Schiefermasse und aus Mächtigkeit Zusammenhange m verfolgen Kulissen lässt. besser erläutern. inbegriffen) wird hier am Nordwestfuss der kleinen Windgälle von der Oewblbestirne der Windgallenfalte überfaltet und eingehüllt. Diese Überfaltung beträgt an derjenigen Stelle, wo die Windgällenfalte am weitesten (den abgetrennten Der Malm der Hohen-Faulendecke aber Norden nach tiefere Falte ist hier nur Vom Nordwestfuss der km. vorgeschoben ist, 1,5 solche Einhüllung der höheren Decke Eine denkbar unter Annahme einer der Windgälle streicht kleinen Fetzen der Decke Jüngern Entstehung das Windgällenfalte entlang, meist von Schutt überdeckt, nach Fig. 1, Aufklärung geben : Der Sewlisee liegt nämlich zum grössten Teil in einem trennende der die Windgällenfalte. Eocänband dem Seewlisee hin. durch Nordfuss am Hier muss uns Taf. II, Nummulitenschichten und Tonschiefern, Rippe aus einzelne Fetzen der auftauchen. dem See zerrissen, Windgällennordwand etwa 200 m Schichtreihen sich in der von dem Kappe auf der eocänen, autochthonen von Längsseite des Sees ist hier in einer zersprengt und in Zwischen dem Malm Eocänrippe aufliegen. zerrissenen Malm der Hohen-Faulendecke finden wir nur ein Vermutlich deckt dieser Schuttstreifen das trennende Schuttkegeln. Windgällenfalte und Decke, breites Band Eocänband zwischen und als Fenster südlichen der Hohen-Faulendecke Der Malm welche auf der welche von wobei nicht Malm auch direkt übereinander Windgällennordwand liegen ausgeschlossen sein soll, dass die beiden Über diesem Schuttband zeigt können. noch eine weitere tektonische Komplikation: Ein Fetzen von Längenerstreckung von etwa 600 m infolge der die in Gewölbestirne einer eingeklemmt worden. Diese Windgällenfalte Querfalte Bildung die wo entstand an oder Windgälle am weitesten nach derjenigen Stelle, Querfiexur Querfalte Sie ist wohl auf die geringe Ausweichmöglichkeit beim Aufstau Norden geschoben worden ist. dieser Falte zurückzuführen. Die Stauung, die bei der Überfaltung des Windgällengewölbes an autochthonen Nummulitenschichten ist nämlich auf eine dieser Stelle entstand, erklärt wahrscheinlich auch die Zerreissung, welche der Malm der Hohen- Faulendecke hier erfuhr. Windgällenfalte und Hohen-Faulendecke lässt sich von hier über die Einsattelung zwischen Windgällennordwand und Schwarzstöckli und längs des Firrenbandes nach dem Ruchkehlenpass verfolgen. Eigenartig ist in der Einsattelung zwischen der grossen Windgälle und dem Schwarzstöckli der kleine in eocänem Tonschiefer eingeklemmte Zahn von Malm der Hohen-Faulendecke. Es sei auch auf den grossen Unterschied in der Mächtigkeit dieses Malm westlich dieser Einsattelung, gegenüber demjenigen des Schwarzstöckli, aufmerksam gemacht. Das Eocänband Am Aufstieg zur zwischen Ruchkehle biegen die braunen Nummulitenkalke der |Hohen-Faulendecke, überlagern, steil ab. Sie bilden den nördlichen Schenkel der spitzen Mulde, welche der Muldenumbiegung der Windgällenfalte entspricht. Der südliche Schenkel dieser braunen Nummulitenkalke taucht in Schichtköpfen an der Basis der kleinen Kalkwand der Hohen-Faulendecke auf, die am Fusse des grossen Ruchens liegt. Alle welche den Malm am Fusse des kleinen Rüchen 60 — Schichten fallen hier Windgällenfalte beträgt wohl der Ruchkehle In winzigen, Eingang am nur zur noch Ruchkehle bereits steil nach Süden. einige finden wir selber — Die Überfaltung der 10 Meter. den Malm der Hohen-Faulendecke nur noch in einem und zerrissenen ausgequetschten Fetzen, eingeklemmt zwischen Taveyannazsandsteine, erhalten, und hier nun könnten Taveyannazsandsteine und Nummulitenkalke der Hohen-Faulendecke mit dem autochthonen Eocänband, welches Windgällenfalte und Hohen-Faulenüberschiebung trennt, aneinandertreten. Meistens sind aber beiden durch Schutt getrennt. die Ruchkehle selber keilt das autochthone Eocänband setzung der Basis am Fusse der Auf der Passhöhe der Kalkschyen aus. Seine Fort¬ dieser zackigen Felswand liegen, lässt sich aber nirgends mehr Der Malm der Hohen-Faulendecke setzt sich in den Kalkschyen selbst fort, welche die müsste auffinden. an Wurzel der Hohen-Faulendecke darstellen. Auf der Passhöhe der Ruchkehle stehen die Schichten des Malm und der eocänen Gesteine senkrecht. Unter dem Gipfel des kleinen Rüchen lässt sich im Malm bereits die der Schichten in die normale horizontale oder nach Süden einfallende erkennen (siehe Taf. I, Fig. 2) und ostwärts folgt diese Umbiegung auch in am Scheerhorns läufer Hälsliggrat der eocänen Umbiegung Lage des Gewölbeschenkels und im südlichen Ausläufer des grossen Bedeckung des Malm. Mit diesem Aus¬ des Scheerhorns haben wir das autochthone in sich gefaltete Gebiet des Hüfifirns erreicht. Die Hohen-Faulendecke reiht sich unmittelbar südlich an die Windgällenfalte an. Lagerungsverhältnisse über die tektonische Stellung der Hohen-Faulendecke im Unklaren Hessen, so würde uns die Facies und die Verteilung der Gesteine einen Aufschluss geben. Wir haben bereits das Vorkommen von unterer Kreide (Valangien-Echinodermenbreccie) am Südabhang der Burg erwähnt. Diese Kreide deutet auf einen engen Anschluss der Wenn uns die Hohen-Faulendecke an die Griesstockdecke hin. Im Autochthonen fehlt die Valangien-Echinodermen- breccie, wie jedes höhere Glied der Kreide vollständig. Ebenso treten erst im Eocän der HohenFaulendecke die Nummulinacomplanatakalke auf, welche dem autochthonen Gebiet noch vollständig fehlen, in der Griesstockdecke aber fast stets zu finden sind. Mit dieser Feststellung erhalten unsere tektonischen Erläuterungen eine weitere Stütze. 3. Die Griesstockdecke. Die Deutung der Griesstockdecke ist im Laufe der Erforschung unserer Alpen starken Schwankungen unterworfen gewesen. Einst von Alb. Heim im Mechanismus der Gebirgsbildung als eine lokale Verdickung des Lochseitenkalkes der Glarner Doppelfalte aufgefasst, lässt J. Boussac (17) diese Decke als „une lame de malm, essentiellement différente des vraies nappes helvétiques", weit Süden herkommen. von Alb. Heim (20) hat 1906 die Griesstockdecke einer wiederholten Untersuchung unterworfen, Beobachtungen, welche in dieser Arbeit niedergelegt sind, möchten wir hier aufbauen. wichtig 'ist in dieser Arbeit die Trennung des nördlichsten Endes der Griesstockdecke, und auf den Vor allem der Balmwand, von dem Lochseitenkalk. finden, leicht im Gebiete zurecht alten In einer vortrefflichen Skizze, mit deren Hülfe wir uns hat Heim die Verhältnisse im Hintergrunde des Schächentales am Balmalp klargestellt. Wir überschreiten auf Klausenpassweg von Aesch bis zur untern Klausenpassweg an die Balmwand tretend von dem alten unten nach oben: Malmkalk, massig, strichweise ziemlich stark marmorisiert und hellgrau, ähnlich dem Trosstrichweise kalk, gleich dem normalen Hochgebirgskalk (Quintnerkalk). 1. 2. Bei hinab. zirka 1680 Weg Der Schieferband anstehend, m benutzt selbst. Im über Meer tritt ein zum Teil die mittleren Teil schiefriger Keil von unterer Kreide in die Malmwand Grenzfuge desselben am unterliegenden Malm und das des Keiles, nördlich des Weges, ist Kieselkalk (Neocom) obern Rand eine Bank mit verkieselten Austern (Drusbergschichten). überlagert von Schrattenkalk, welcher früher für Malm gehalten worden Die Mächtigkeit des hellen, grauen, marmorisierten, die Knetstrukturen des Lochseitenkalkes am 3. Diese Bank wird war. aber entbehrenden Kalkes beträgt zirka 10 m. 61 — 4. Der Schrattenkalk überdeckt ist kalksteinen, die finden sind. Der Nummulitenkalk wird bei 1732 zwischen m von braunen, gelb anwitternden Nummuliten- rauhen, von den — Hüttengruppen der untern Balmalp leicht zu Lochseitenkalk überdeckt, über welchem rote Quarten¬ beiden schiefer, Zellendolomit und endlich Quarzite und Tonschiefer des Lias folgen. Dieselbe Trennung zwischen Lochseitenkalk und Griesstockdecke, welche Alb. Heim Balmalp feststellt, lässt sich an der heutigen Klausenstrasse auffinden. für die der untern Gegend Wir wollen nun die ganze möglich Griesstockdecke, soweit Benutzung war, mit steter der Profilzeichnung mir dies in diesem schneereichen Sommer Taf. III durchgehen. a) Der nördliche Teil der Griesstockdecke: die Balmwand. 1900 Die fertiggestellte liegt der Griesstockdecke und durchschneidet den Klausenstrasse stets über der Oberkante des Malm nördlichsten sichtbaren in Teil und mittleren der untern Kreide der Balmwand. Urigen herkommend, legt die Strasse an einigen wenigen Stellen Sandsteine und Schiefer Gruppe der Altdorfersandsteine frei und stösst unmittelbar vor dem Klausentunnel, bei Von von der Windeggen, auf den Tunneleingang treffen westlichsten mesozoischen Ausläufer der Griesstockdecke. Blöcke eines Hier vor dem Echinodermen- groben gelbe, adrige zeigt einen massigen adrigen, etwas bräunlich angewitterten kieseligen Kalk (Hauterivien) mit nur spärlichen Echinodermen und mit muscheligem dunkelm Bruch. Der Echinodermenkalk, von welchem die gelben Blöcke herrühren, liegt in einer Mächtigkeit kalkes. von Die Basis zirka 3 m wir in einem Steinbruch des Steinbruches darüber. frischem Bruch In grauschwarz adrig, massenhaft einem gelben, ockerigen Residuumsinter ist er ebenfalls stark von Echinodermenfragmenten, von durchzogen. Dieser Echinodermenkalk schliesst den Kieselkalk der untern Kreide gegen die hier be¬ wachsenen Drusbergschichten ab. Klettern wir an dem von Gras bewachsenen Strassengehänge hinauf, so stossen wir bald auf Felsköpfe von karrigem, hellgrauem Schrattenkalk, die von eocänen Quarziten überlagert werden. Diese Schrattenkalkfelsköpfe stellen den letzten sichtbaren mesozoischen Aus¬ zerklüftet und erfüllt läufer dar, den wir Der der am Nordwestende der Griesstockdecke auffinden können. Tunneleingang bei Windeggen bringt uns erwarteten untern Kreidekalke durchschneidet Nummuliten und der Schichten Schrattenkalk, unseres und erst Steinbruches. Tunnelausgang. Hier fällt ausgesprochene Schieferung er jenseits des gleich Komplikation. Statt grobkörnige, sandige Quarzite mit treffen wir wieder die Fortsetzung eine tektonische nämlich Tunnels Durchschreiten wir vorerst den Tunnel und untersuchen den der Echinodermenkalk Berg ein, zeigt aber eine allgemeinen Gefälle des Hanges und auf einer Schieferungs¬ fläche eine mit Rutschharnischen überzogene Clivagebruchfläche. Kehren wir nun durch den Tunnel zurück, und folgen wir dem kleinen Weglein, welches südlich vor dem Tunneleingang mit 30° gegen den mit dem mündet und über den Tunnel führt, so in den Schrattenkalk erkennen wir, dass die.eocänen Sandsteine, welche karren- förmig hineingreifen Globigerinenschiefern überdeckt werden, leicht Derselben gewölbt ansteigen. Aufbiegung gehorcht der Schrattenkalk. Folgen wir dem Weglein dem Gehänge hinauf weiter, so treffen wir oberhalb des Tunnelausganges auf Drusbergschichten mit verkieselten Austern die wir und von und Schrattenkalk, welche die normale Bedeckung der untern Kreide, Tunnelausgang geschlagen haben, darstellen. Von diesen obern Kreidefelswänden sind der Schrattenkalk und die übrigen Kreide- und Eocänschichten des Tunnels längs einer Clivage¬ bruchfläche abgeglitten. Die eben beschriebene tektonische Störung lässt sich am besten vom untern am südlichen Strassenbord überblicken. Vom steigend schlagen wir vorerst die Fortsetzung der dann, uns dem Bache nähernd, Schrattenkalk einem kleinen Fall niederstürzt. Der Tunneleingang den überwachsenen eocänen Sandsteine vom und endlich Kieselkalk, Hang hinab¬ Tunneleingang und queren über welche der Bach in niedergebrochene Kreidekomplex wird messerscharf eocänen, knorrigen Wildflyschschiefern unterlagert, unter welchen Dachschiefer und Altdorfer¬ sandsteine folgen. Durch diese Deutung der Verhältnisse am Windeggentunnel fällt die Ansicht von Alb. Heim, die Balmwand ende in einer Stirnfalte, dahin. von ganze — Vom Tunnelausgang folgt die Strasse durchschneidet dann den Schrattenkalk. Gehänge nach dem Schächental zu — 500 ungefähr lehrt stets der bewaldeten, von lang m Ein Blick über die hinunter, Balmwand auf dieser Strecke Anlass 62 dass uns, das stark und Felsstürzen Rutschungen untern Kreide und Blöcken übersäeten, ausgeprägte Clivage der gegeben hat. Nach der Zahl 1571 der Karte tritt die Strasse in eocäne Tonschiefer ein, welche in einem Derartige spitze Schieferkeile, welche wenigstens geringerer Breite) bis zur Strasse herabreichen, folgen sich nun rasch hintereinander noch zweimal (siehe die geologische Karte) ; zwischen den Schieferkeilen durchschneidet die Strasse spitzen Keil in die Balmwand hinabgreifen. (allerdings bei untere und mittlere Kreideschichten. Bei der Zahl 1614 der Karte Schrattenkalk bis vor an Zahl 1673, wo längs der Strasse Nach der Zahl 1614 kalk auf eocänen Schiefern. im liegt zwei ein kleiner folgt Brüche, kleine den Schrattenkalk wiederum über die Strasse heben, einer so Überschiebungsfläche Schratten¬ Bruch, die Strasse bleibt jedoch welchen die Seitenbäche folgen, dass wir hier den Echinodermenkalk der schlagen können. Am letzten dieser Brüche ist der Schrattenkalk vollständig lochIm Weiter¬ vom eigentlichen Lochseitenkalk im Handstück nicht zu unterscheiden. gehen nähert sich der Schrattenkalk abermals der Strasse und wird nun von enorm gekneteten, geschleppten, gefältelten, zerdrückten, schwarzen, eocänen Tonschiefern überdeckt. Auf diesen Tonschiefern folgt der Lochseitenkalk, der von Trias und Lias einer höhern Decke überlagert wird. untern Kreide seitisiert und Mit dieser ganzen klar vor Wanderung liegen uns. die Verhältnisse der Oberkante der Balmwand im grossen an Charakteristisch sowohl für die Balmwand wie für die Griesstockdecke über¬ haupt ist, dass ihre Oberfläche stark zerzaust, gefältelt, erscheint, wobei Schubrichtung die Alb. Heim tektonischen Störungen meist Süd nach Norden von nur geschuppt und von Brüchen durchsetzt die Kreide erfasst haben und stets einer gehorchen. hervorgehoben, dass die Gegensatz zu der Oberfläche hat schon Unter kante der Balmwand, wie der ganzen durchweg eben verläuft. Die Unterlage der Balmwand bilden auf der rechten Schächentalerseite Wildflyschschiefer und Sandsteine der Altdorfersandstein-Dachschiefergruppe; als Unterlage des Griesstocks selbst treten vorwiegend z. B. am „Kammlitritt" gewundene, zerdrückte Wildflyschschiefer auf, ferner können auch TaveyannazGriesstockdecke, im fast gesteine der Hohen-Faulendecke direkt den Malm der Griesstockdecke untertiefen. Irgend eine Spur eines verkehrten Mittelschenkels (Lochseitenkalk) an der Basis der Griesstock¬ decke ist bis dahin nirgends aufgefunden worden. b) Der südliche Teil der Griesstockdecke: der Griesstock und die Scheerhörner. Kammlialp haben bereits in der geologischen Karte der Glarneralpen von Darstellung gefunden. Vor allem wertvoll sind hier die Eintragungen, der vollständig von ihrem Untergrund losgerissenen und frei im Eocän schwimmenden Kreidefetzen oberhalb der Kammlialp. Eine Aufschiebungsfläche durchsetzt nördlich Auf der Karte der Glarneralpen wird die kleine Kalk¬ der Kammlialp die ganze Griesstockwand. Die Verhältnisse in der Umgebung der J. Oherholzer und Alb. Heim eine Munggenbänder als eine nördlich überliegende Falte aus Malm der Gries¬ stockdecke aufgefasst. Herr J. Oherholzer hatte aber die Freundlichkeit, mich darauf aufmerksam Sie wird u. a. überlagert von bestehe. aus Schrattenkalk zu machen, dass diese Kalkwand eher Gault, Seewerkalk und Complanataschichten. Punkt 2300 der Karte liegt auf Seewerkalk. Vor Besprechung des Griesstocks sei noch einmal auf die stratigraphischen Profile der Kreide hingewiesen. Unsere Kenntnis der Oberfläche des Griesstocks bleibt, ihrer Eis- und Schneebedeckung wegen, noch stark hinter derjenigen der Balmwand zurück. Eine genaue Darstellung dieser Oberfläche wäre zudem nur in einer Karte von grösserem Masstab möglich. Auf einer Wanderung von der Kammlialp zum Griesstockgipfel treffen wir vor Punkt 2318 wand der oberhalb der Siegfriedkarte einen Bruch und einen Fetzen und 2378 auf der nördlichen Griesstockkante eine und Eocäneinfaltung, bei welcher die ganze von unterer Kreide, dann zwischen Punkt 2318 ausgedehnte Kreide vertreten nach Norden ist. überliegende Der Kamm Kreide des Griesstocks 63 — wird dieser Stelle an finden wir bei von Punkt eocänen 2559. - Nummulitenkalken Die Griesstockgipfel Weitere untere Kreidefetzen eingenommen. und 2659 bestehen 2666 ebenfalls aus der Echinodermenbreccie der unteren Kreide und einigen wenigen Fetzen von Schrattenkalk. Punkt 2666 wird eingenommen, durch ein nördlich überliegendes Fältchen. Nähern wir uns nun von diesem Punkte dem Punkte 2731 nach Süden, der untern in die obere Kreide. aus habe aufnehmen können, drei Eocänbänder etwa hragen so gelangen wir ungefähr in der Mitte stratigraphischen Profile, welche Die sind bereits erwähnt worden. ausscheiden, die alle der Kreide und des Eocäns bestehen Von Ich konnte bis Punkt 2730 dieser Stelle vor Punkt 2731 Schuppen. des kleinen Scheerhorns den Malm der das kleine Scheerhorn die wir Wanderung an die einzelnen Fälte- noch in spitzen Keilen und nur den Griesstockgipfeln hier bis ungefähr Ost-West streichen; Griesstockgipfeln aus sehen wir am Fusse Griesstockdecke in einer gewölbeförmigen Aufbiegung in den von unserer ich übergehen. Von der Aufbiegung nördlich vorliegende Mulde und erreichen bei Punkt 2730 wiederum die untere Kreide der Griesstockgipfel. Die Mulde der Griesstockdecke, in welcher die Gipfel liegen, entspricht derjenigen im Taveyannazsandstein der Unterlage am kleinen Rüchen sie stellt die östliche ; Fortsetzung der Windgällenmulde dar. zu queren Vor Punkt 2730 können wir längs einer Bruchwand südlich über den Malm des Griesstocks, hinuntersteigen und von da den Scheerhorngriggelipass erreichen. Hier finden wir nur noch die eocäne Unterlage des Griesstocks, Taveyannazsandsteine (am Südabfall des Griggeligrates auch steil gestellte Nummulitenkalke) und diese Taveyannazsandsteine sind es, welche die beiden Schultern der Scheerhörner aufbauen. Alb. Heim schon das ist eigentümliche Auskeilen und Dünnerwerden des Griesstockmalm aufgefallen. Denselben dünnausgewalzten Malm fand ich auch an der öst¬ lichen Schulter des grossen Scheerhorns, nahe Punkt 3160 m der Karte, an der Basis der meso¬ am kleinen Scheerhorn zoischen Schichtreihe des Eine mit drei Traversierung Kollegen : unter Scheerhorngipfels. der beiden Scheerhörner, der sichern Führung Herren Hans Peter Cornelius und Peel von der van Ploeg, Bau des kleinen und grossen Scheerhorns Taveyannazsandstein des Hälsiggrates und überlegt von knorrigen, gewundenen Flyschschiefern Diese Schiefer nehmen wohl auch den W. Adolf aufs beste Begleitung gelang, erlaubt mir, über des von Westgrates der Art am des Südgrates am grossen Scheerhorn ein. und grossen Scheerhorn auf. der den kleinen Scheerhorn wird Wildflysches obersten, sanftgeneigten und Teil des im Juni dieses Jahres Keller und in folgendes auszuführen: Der tritt. Ost, die West nach von Herrn von Auf diesen Schiefern ruhen die beim Kammli- Schnee bedeckten Gipfel des kleinen Beim Aufstieg zum „Hernli", dem westlichen Nebengipfel des kleinen Scheerhorns, überklettern mächtig den ausgewalzten Malm der Griesstockdecke ; hierauf erst feinkörnige, dann grobkörnige Bänke von Echinodermenbreccie der untern Kreide und Kieselkalk. Der oberste Teil des „Hörnli" besteht aus Schrattenkalk, welcher am kleinen Scheerhorn von Gault und Seewerkalk überlagert wird. Der Gipfel des kleinen Scheerhorns besteht aus schwierig zu überkletternden Platten von steilzerklüftetem, sandigem Nummulitenkalk, dem noch 4 m mächtig eocäne (untere) Schiefer aufgelagert sind. wir 4 m Die Scharte Schichten bis überlagert zum wird. zwischen Griesstock unten aus zu absteigend, überschreiten bis Punkt Ostgrat 3160 aus grossen und welcher auch Eocäne Gesteine Scheerhorns besteht am dem Schrattenkalk, fehlen dem am am kleinen Scheerhorn grossen Scheerhorn grossen plattigem, etwas knorrigem, schlagen ist. Vom Gipfel des Scheerhorn. innen von durchschneidet diese Gault und Seewerkalk Der Gipfel des wir wiederum die ganze, hier allerdings wenig zugängliche, Von diesem Punkt an bis zur Kammlilücke besteht Eine Fortsetzung er grossen Scheerhorns. nach der Kammlilücke der Karte. Taveyannazsandstein. grossen dichtem, grauem Seewerkalk, wie der Griesstockdecke wir in der Kammlilücke nicht beobachten. Der den Scheerhörnern östlich stock weist einen stark abweichenden Bau auf. nach Kreideserie, der Osten ganze können vorgelagerte Kammli- — 64 — c) Zusammenfassung über die Griesstockdecke. Faltungsphasen durchgemacht. Die ältere Bildung der Decke zugleich mit ihrer starken Aufrichtung ihres südlichsten Teiles zur Folge. Die Griesstockdecke hat zwei deutlich getrennte Phase hatte das hauptsächliche Überstossen, d. h. die Verfältelung der Oberseite, die jüngere Phase die Diese Aufbiegung fällt zeitlich mit der Stauung der Windgällenfalte Wiederholung und Abbild der aufliegenden Decke. Die erste Faltungsphase ist sowohl im Griesstock Oberseite siert, dass die Fältelungen und Schuppen der dass z. B. kalk, Pakete in nur hinabgreifen, nie tief in die Decke deren sondern Faltungsvorgang kam Bei diesem vor, es Seewer¬ Munggenbändern ganze Partien der obern Kreide (Schrattenkalk, Gault, Nummulitenkalkbänke) einfach von ihrer Unterlage losgetrennt und als abgerissene mechanische Prozess der Ab¬ eocäne Tonschiefer eingeknetet wurden. Es ist dieser den an auch und ist wie in der Balmwand dadurch charakteri¬ oberflächlich die Kreide und das Eocän erfassen. nur zusammen der Darüberfahren eines Kammes oder Rechens, zehrung nicht anders denkbar, als durch ein des Malm dem Auskeilen Mit tieferliegende als die bewegte sich stärker nach Norden erlischt nach Süden nicht im Scheerhorn noch Ostseite der nehmen, dass auf Der Karte abgeschlossen. nicht über zu ent¬ in der Kl der Griesstockdecke der Malm Klausenpasses des und Alb. Heim ist J. Oberholzer von der Malm der nur Untersuchungen Nach Osten sind die Griesstockdecke, sondern die ganze Decke überhaupt. diese-Decke Griesstockdecke. us Dieser Malm erstreckt sich bei zirka 12 km eocänen Bedeckung hervortritt. zirka 1,5—2 km Breite, stets der Kreidebedeckung bar, bis nach Linthtal, und Längenentwicklung, Malmkeil im Eocän endet. Gegen Norden bricht er plötzlich und stumpf ab; er als einer wieder unter spitzer spizt er sich gegen wo im Süden zu aber ist die Griesstockdecke Dieses letzte Abgezerrtsein Lage erreicht hergebracht ausgewalzt Kalkfetzen dünnen einem worden seine Wurzel aus und Auf werden. im Innern scheint der der Klaridenkette Erstreckung ganzen im Süden abgerissen. ihre Ursprungsregion spricht dafür, dass diese Decke passiv Süden stratigraphischen Gründen kann sie aber nicht weit von der Aus hat. besitz£ ihrer Kreide Die Facies sein. hin ihrer Wurzel von von zu grosse zu in Übereinstimmung dem Wurzelregion autochthonen Kreide am Kistenpass. untersuchten Gebiete, in der Zone Val Frisai, ValGliems liegen. Die muss von mit der Herrn Dr. F. Weber 4. Die Kammlistockdecke. (Im Auftrage der geologischen Kommission, gemeinsam einer der unentwirrbarsten Lange galt der Kammlistock als Bekannt banktem nur, war dass aus Glarus, im auf der Westseite sein bestehe. Hochgebirgskalk, Quintnerkalk, Borge unterer Teil Oberholzer hat, dass in der Moräne von der Art mussten sich des des einer Griesgletschers ferner Rötidolomits, folglich am Kammlistock der Griesstockdecke fehlen und da des Griesstocks zur stark abweicht, Bruchstücke von Eisenoolith Schichtglieder finden, auch zuerst die Nordfusse des Kammlistocks die Facies welche des Malm am erschien in erster Linie die des zu etwas übrigen den Spätsommer 1910 gelang stockgipfel Echinodermenbreccie in normaler Übereinanderfolge folgenden es mir noch beim Aufstieg par- Beobachtung gemacht, Doggers auftreten. der Hohen-Faulendecke Kammlistock Zugehörigkeit von Es und derjenigen des Kammlistocks der Kammlilücke bis zum Kammli- Schiltkalk und untere Malmschiefer Doggers, Aufstiegsroute aufzufinden (Tafel II, Fig. 2) Südseite dieses Berges festzustellen : und Eisenoolith des im untersten Teile der Bau der Schichten auf der von ge- erratische Dolomitblöcke Griesstockdecke sehr fraglich. Im und so am schwarzem, Die Stellung des Berges ungewiss. mündlichen Mitteilung zufolge, nördlichen Kalk¬ unserer aus autochthonen Falten und Decken aber blieb J. August 1911 aufgenommen.) Die Südseite des Kammlistocks. a) alpen. mit Herrn J. Oberhoher Die K a m m 1 ih ö r n e d.h. r, der südliche derselben Art, wie an er des Ausläufer Taveyannazsandstein Taveyannazsandstein muss als die normale (in Malm- und Doggerschichten aufgefasst werden, welche von Kammlistocks, bestehen aus den Schultern der beiden Scheerhörner ansteht.' Dieser sich gefaltete) Auflagerung der autochthonen auf der südlichen Seite des Hüfifirns dem Eise hervorstechen, und die z. B. bei der Hüfiklubhütte den Gneiss überlagern. Der Taveyannazsandstein wird gegen Norden, am Südfuss des Kammlistocks von einem ausgewalzten aus Band (Dachschiefer) überlagert, Schiefern von massige schwarze aufruht. Dieser, Hochgebirgskalk, Unterschied von auf der Art des welchem der erst Quintnerkalks, längs grobgebankte, dann einer mehr Überschiebungsfläche Griesstockmalm nicht marmorisierte Quintnerkalk bildet die Wände am Südfusse des Kammlistocks. Über ihm folgen 30—35 m zum vom klotzigen 100—200 m mächtigen mächtig Echinodermenbreccie des Doggers mit zahlreich eingeschlossenen Rötidolomitbrocken, 2 m Eisenoolith, ein dünnes Band gelbgefleckter Schiltkalk und die Schichtterrasse in 2987 m besteht Malmschiefern, die nun abermals von grobgebanktem, innen schwarzem, nicht marmoriMalmkalk, der bis zum Gipfel des Kammlistocks (3238 m) reicht, überlagert werden. Es gelang mir nicht, den Rötidolomit hier aufzufinden, doch bleibt keine andere Möglichkeit übrig, als dass die Blöcke von Rötidolomit, welche in den Moränen des Griesgletschers auftreten, aus aus unteren siertem dem Liegenden Das dieses nahezu Doggers herrühren. Doggerband muss auf der Nordseite nicht mehr zu horizontalverlaufende auskeilen, da dasselbe Von der Klausenstrasse Gewölbeumbiegung mit aus lässt sich im Malm des mehreren auf der Westseite des Kammlistocks sehen ist. Kammlistockgipfels kleinen Nebenfalten beobachten. eine Unser schiefangeschnittene Doggerband muss den Kern dieser Gewölbefalte bilden (siehe Fig. 11). biegen Malm und Doggerschichten aus der horizontalen Lage in die vertikale um, und der Dogger steigt an einer Stelle bis an den Fuss des Kammlistocks herab. Östlich von hier, z. B. an den Clariden, lässt £ich der Dogger nicht mehr auffinden. Ostwärts der Kammlihörner b) Im der Auftrage Die West- und Nordseite des Kammlistocks. geologischen Kommission galt es nun, diesen Sommer gemeinsam mit Herrn Nordabdachung des Kammlistocks zu untersuchen, und ich benutze J. Oberholzer vor allem die gerne die Gelegenheit, die Resultate dieser Untersuchung hier an ihrer beider Namen einzuflechten. Steigen zuerst wir Kalk-, Quarzit- und, halten. auf. der Kammlilücke von eine kleine Wand Mit einer von knorrigen, etwas nördlich Stelle in unser dem nach eocänen von richtigen Griesgletscher hinunter, so überklettern wir Schiefern, ähnlich den Wildflyschschiefern, welche der Kammlilücke, Überschiebungsfläche gelbbraune Nummulitenkalkbänke ent¬ ruht der Malm des Kammlistocks diesen Schiefern An der Basis des Malm finden wir eine auskeilende Bank eines hellen, stark noch etwas fraglichen Kalkes, der auf Fig. 2, Taf. II, als Lochseitenkalk darf dieser lochseitisierte Kalk nicht dem Lochseitenkalk an der Basis der Axendecke werden. Die Schiefer der Kammlilücke mit den Unter ihnen stellt sich ein' Wand von hier bis an von Nummulitenkalkeinlagerungen gleichgestellt keilen nach Norden aus. hellgrauer malmähnlicher Kalk ein, der sich als steile, weithin sichtbare den Nordfuss des Kammlistocks hinunterzieht. Dieser helle Kalk kann beim Abstieg nach dem Griesgletscher hier als marmorisierten, ausgeschieden ist, doch an einer isolierten Felsrippe angeschlagen werden und erweist sich Öhrlikalk. An der Auskeilungs- zahlreichen Echinodermentrümmern durchsetzter Öhrlikalk mit dem hangenden Malmkalk durch ein schmales Verbindung; doch schiebt sich sogleich zwischen Quintnerkalk und Öhrli¬ kalk ein weiteres Schichtglied ein, welches hier ausgepresst, auf der Nordabdachung des Kammli¬ stocks eine grosse Verbreitung erlangt. Es sind dies schwarze, mergelige Schiefer, welche mit dünnen und dickeren Kalkbänken wechsellagern und sowohl gegen das Hangende, wie gegen das Liegende nur lokal, nicht aber durchgehend, scharf begrenzt sind. Der Facies nach müssen es stelle der eocänen Schiefer steht der Kalkband Beitrage in zur direkter geolog. Karte der Schweiz, n. F. Liefg. XXXII. 9 — Zementsteinschichten sein. und auch 66 — Diese Schiefer- und Kalkbänke weisen zahlreiche einer Stelle schmal in den Fältelungen auf hangenden Quintnerkalk hinein, wodurch keilförmig Trennungslinie ensteht, die sich bis nahe der Kammlüücke verfolgen lässt. Gegen den Griesgletscher hinuntersteigend überklettern wir nun auf der kleinen von Schnee und Eis umgebenen Felsrippe zuerst den hellgrauen Ohrlikalk, dann Echinodermenbreccie des Valangien und erreichen am Fusse der Felsrippe eine Mittelmoräne des Griesgletschers. Folgen wir aber der Fortsetzung unserer Felsrippe am Nord'fuss des Kammlistocks in nord¬ östlicher Richtung weiter, so sehen wir dieselbe als Kreidewand immer mächtiger und gegliederter werden, bis zuletzt am Ende des Griesgletschers die ganze Kreide in ihr vertreten ist. greifen an in demselben eine Es haben sich unter der Echinodermenbreccie, der Kieselkalk, ein dünnes Band D schichten, mit Austern eine kleine helle Wand von r u s b e r g - Schrattenkalk, abermals Drusbergschichten und darunter nochmals eine wohl 60—80 m mächtige Wand von Schrattenkalk Kammjistock J2 =: Dogger. C\ JJf = Malm. C2 Cem. Seh Ohr. — = Cementsteinschicb.ten. c, Ohrlikalk. Ct Fig. eingestellt, welche nun 11. Der auf stark der — =- — = Valangien und Hauterivien. En = Niimmuîitenschichten. Drusbergschichten Es = Eocäne Schiefer. Schrattenkalk. L = Lochseitenkalk Gault und Seewerkalk. Kammlistock, gequälten von der Klansenstrasse gesehen. eoeänen Tonschiefern mit Nummuliten untersten Schrattenkalkwand auf¬ mit ihrem frisch Altersbestimmung bräunlichgrauen, schuppigen marmorisierten Gestein könnte, der grossen Mächtigkeit der Wand wegen, einige Zweifel berechtigen. Herr Oberhoher hatte aber die Freundlichkeit mich darauf aufmerksam zu machen, dass die Ausbildung dieses Kalkes von derjenigen des Malm ziemlich abweicht. Zudem zeigt sich nach Osten, dass dieser Schrattenkalk in kleinen Falten mehrfach übereinanderliegt. Die Kreide¬ wand am Nordfuss des Kammlistocks wird in ihrem Hangenden stets von dem hellen, hier zirka 15 m mächtigen Ohrlikalk gegen die Zementschichten abgeschlossen. Vom Dogger am Kammlistockgipfel bis zum Überschiebungskontakt an den eoeänen Ton¬ ruht. Die schiefern folge am von Griesgletscher finden Zementsteinschichten, nach Norden wir also Ohrlikalk, übergelegten Fältelungen, eine wohl 600 die ganze eine kleine sekundäre Falte in dieser verkehrten schichten und Schrattenkalk am m unterer Kreide und Griesgletscher mächtige verkehrte Schicht¬ Schrattenkalk, die Nordabdachung Schichtfolge ist auch aufzufassen. in zahlreichen des Kammlistocks einnimmt. die Doppelung von Als Drusberg¬ 67 — Die c) — Abgrenzung des Kammlistocks gegen die Griesstockdecke. Nordfusse des Kammlistocks gegen Westen verfolgen, so sind wir die Kreidewand am Fusse der beiden Scheerhörner als ihre direkte Fortsetzung Wenn wir die Kreide gleich geneigt, am aufzufassen. Deutung scheint Diese Scheerhörner und des Kammlistocks der beiden ist Trennung Die setzung des andern sein kann. Allein schon die grosse Verschiedenheit im Bau der weist scharf darauf hin, dass unmöglich das eine die Fort¬ irrig. mir aber, der Eis- und Schneebedeckung wegen, sehr schwer nachzuweisen. Längsrichtung In seiner fällt der Malm des Griesstockdecke schwach gegen Osten ein. der Griesstockkreide gedacht, würde in der Längs¬ Kammlistocks, als Fortsetzung Die Kreide des nach Osten ziemlich stark richtung ebenfalls schwaches Gefälle ein Nehmen wir aber für die Kreide des Griesstocks ansteigen. nach Osten an, gelangen so wir mit dieser Kreide knapp unter die Kammlistockkreide. Am NO-Fusse des grossen Scheerhorns hat nun der anhaltend warme Sommer dieses Jahres folgende wahrscheinliche Kontaktstelle zwischen Griesstockkreide und Kammlistockkreide freigelegt, die leider unzugänglich konnte (siehe Fig. 12). Die eocänen Schiefer am Gipfel war, jedoch mit dem Feldstecher wie folgt erkannt werden SW NE des kleinen Scheerhorns fallen sehr stark nach Osten ein und lassen sich weit bis gegen hinunter an der Griesgletscher Nordabdachung der den Scheerhörner verfolgen. Diese Schie¬ fer überlagern amNO-Fuss des grossen Scheerhorns in anormalem Kontakt die gegen diese Gipfel aufsteigende Malm- und Kreideschichten der Gries¬ Über diesen Schiefern stockdecke. liegt nun an dieser Stelle noch ein kleiner Fetzen Öhrlikalk und Valan- welche gienkalk, wohl eine nach Griesgletscher Fortsetzung un¬ Kreidewand und Kreiderippe Westen auskeilende serer am Fig 12 Der NE-Fuss des grossen Scheerhorns. Nordfusse des Kammlistocks dar¬ stellen. Der KammUstock ist demnach, als gesondertes tektonisches Glied, ein d. h. als eigene Decke vermutlich durch Abtrennung dieser Decke gegen die Griesstockdecke geschieht fehlen wird. ein stark ausgewalztes eocänes Schieferband, das aber vielerorts wohl auch aufzufassen. Die Die Kreide der Kammlistockdecke schieden, so Mächtigkeit ist von derjenigen der Griesstockdecke unmerklich beiden Decken wahrscheinlich erscheint. dass ein enger Anschluss dieser der Zementsteinschichten und des Öhrlikalks in der Kammlistockdecke lässt vermuten, mehr Schichtglieder der Griesstockdecke nicht primär fehlen, um so Beimeten autochthonen und am Faulen Hohen Öhrlikalk auch am und schichten dass diese d) ver¬ Die grosse da Zementstein¬ auftreten. Die Ostseite des Kammlistockes. Claridengletscher auf der Nordseite der Clariden gegen die Ost¬ Ei s wand, am wand des Kammlistockes bewegen, so erblicken wir unterhalb der sogenannten dessen Hülfe mit Claridenstock das zirka 40—60 m mächtige Band der Zementsteinschichten, Wenn wir wir von uns uns vom im Schichtenbau am ehesten zurecht finden. Überlagert Malmkalk, welcher heute unter dem Eise hervorsticht. Das werden diese Zementsteinschichten Liegende der Zementsteinschichten 68 — Kammlistock Claridenstock Fig (Der sudliche, bildet der Ohrlikalk, bildet. Der den nun auf Fig. übergelegte Teilfalte 13 nördlichen, tieferen Teil verkürzt dargestellten Verlauf ) der Schichten zeigt und im verkehrten Mittelschenkel der Kammlistockdecke Ohrlikalk Kieselkalk und der Falte Ansicht der Ostseite des Kammlistocks. 13. höhere Teil erscheint gegen den welcher eine stark nach Norden — ist unterlagert von stark ausgewalztem Echinodermenkalk des Valangien, Drusbergschichten mit Austern, welche diese Teilfalte ebenfalls mitmachen. Den Kern bildet eine helle Bank von Schrattenkalk. diskordant auf eocänen Tonschiefern mit Alle diese Schichten sandigen Nummulitenkalken. liegen tektonisch Es ist zu erwarten, dass Hangenden dieser Kreide vom Eocän diskordant unterlagert werden. Wie darstellt, wird der Ohrlikalk durch eine weitere Teilfalte in einen nördlichen und südlichen auch die Schichtglieder im Fig. 13 Teil getrennt. Verfolgen wir herum, so nun den nördlichen Teil sehen wir denselben rasch an Mächtigkeit die Nordostkante des Kammlistockes um abnehmen und zu einem kurzen dünnen Stiel Echinodermenbreccie, Drusbergschichten der kleinen Teilfalte dagegen nehmen nach Westen wieder an Mächtigkeit zu, liegen stark nach Norden über und bilden jene etwa 60 m mächtige Kreidewand am Nordfusse des Kammlistocks; der südliche Teil des Öhrlikalkes schliesst auch auf der Nordseite, wie schon erwähnt, die Kreide, als 10—15 m ausgewalzt breites werden. Kieselkalk und Band, gegen die Zementsteinschichten ab. (Siehe Fig. 11.) Teilfalton des Malm, der Zementsteinschichten und des Öhrlikalks aber bilden Alle sekundäre verkehrte Fältelungen einer weit ausholenden, nach Norden übergelegten Stirnumbiegung, Schichtfolge discordant einer eocänen Unterlage aufruht. Nördlich keit zur dieser Stirnfalte lässt sich kein von Kammlistockdecke kleine Felszähne Die fraglich Schichtglied erscheinen würde. mehr nur deren auffinden, dessen Zugehörig¬ Kämmerli, Kammlihörnli und andere mehr, erweisen sich auch ihrer Facies nach als Lochseitenkalkreste. sichtbare Kammlistockdecke S.-N.-Erstreckung der wenigstens z. T. .auf eocänen Schiefern schwimmenden beträgt von den Kammlihörnern bis zum Griesgletscher l1^ km. e) Die Fortsetzung der Kammlistockdecke nach Osten. Das Gebiet des Clariden- und wegen seiner tektonischen Eine Gemsfayrenstockes ist doppelt schwierig zu bearbeiten, erstens Verwicklungen und zweitens wegen seiner schwierigen Zugänglichkeit. gemeinsame Exkursion mit J. Oberholzer Herrn auf der Südseite des Clariden- und Gemsfayrenstockes ergab folgendes Der autochthone Taveyannazsandstein der Kammlihörner bildet an den Claridenhörnern, dem südlichen Ausläufer des Claridenstocks, eine sehr ausgeprägte, nach Norden : — 69 — Windgällenfalte aufzufassen ist. Diesen Bocktschingel und der Teufelsstöcke und er ist es, der als ausgedehntes Fenster am Nordabsturz des Verbindungs¬ grates zwischen Claridenstock und Bocktschingel gegen den Rotnossenfirn auftritt. Der Malm des Kammlistoekes bildet, oft begleitet von Öhrlikalk (unter wahrscheinlicher Ausquetschung der Zementsteinschichten) den ganzen steil südfallenden Westgrat und Fels¬ überliegende Falte, Taveyannazsandstein welche östlicher als Ausläufer der finden wir wieder auf der Südseite des kopf 3202 der Karte am Claridenstock. Kammlistoekes, wo jede Spur der Griesstockdecke fehlt, liegt dieser Malm auch am Grat zwischen Clariden und Bocktschingel, wie am Bocktschingel selbst, mit einer Zwischenlagerung von Dachschiefern direkt auf Taveyannazsandstein. Wie auf der Südseite des Gipfel des Clariden aber schiebt sich zwischen Taveyannazsandstein und Malm der ein stark geschieferter südlich einfallender Fetzen von Malm, Kreide (Valangien, Schrattenkalk, Seewerkalk) und Nummulitenschichten in mehrfacher Wechsellagerung ein, und dieses Am Kammlidecke abgerissenen Fetzen der Griesstockdecke be¬ trachten. Der Gipfel des Claridenstocks besteht aus plattigem, rauhem Seewerkalk. Unter den Teufelsstöcken und unter dem Gipfel des Speichstocks liegt am Nord¬ abhang eine hohe, massige Wand, die in der Karte der Glarneralpen als Eocän eingetragen ist. Diese Wand besteht jedoch aus Malm, und da hier im Süden der Malm der Griesstockdecke kaum eine so beträchtliche Mächtigkeit besitzen würde, da ferner diese Wand in der Fortsetzung des fremde Paket möchte ich unter Vorbehalt als einen Malm Bocktschingel liegt, am so Grunde müsste auch der Malm Kammlistockdecke zur Die ist wohl am auch sie als Kammlimalm aufzufassen. Gemsfayrenstock und endlich der Malm Aus demselben am Rot stock werden. gerechnet Gipfel des Speichstocks, wie der Teufelstöcke bestehen aus Seewerkalk, der unter den Teufelstöcken (nach Schrattenkalks) direkt auf unterer Kreide, und unterhalb des Speichstocks (nach Auskeilen der Kreide) direkt auf dem erwähnten Malm aufruht. Die Zugehörigkeit dieser Kreide ist noch fraglich. Ebenso bildet die ganze Nordabdachung des Gemsfayrenstocks ein äusserst schwieriges Problem. Lochseitenkalk der Axendecke aber ist in diesen Höhen keiner mehr vorhanden. Der Lochseitenkalk steigt auf der Nordseite des Gemsfayren bis zu zirka 2600 m hinauf und wird hier, wie mir schien, unterhalb des Langfirns schwach von eoeänen Schiefern und Nummulitengesteinen überfaltet. westlich der Teufelsstöcke auf Schrattenkalk und unterer Kreide, Auskeilen des 5. Der Lochseitenkalk. Die Bezeichnung Lochseitenkalk gilt heute nicht nur für den verkehrten, ausgewalzten Glarnerdecke, sondern sie wird, besonders im Glarnerland, für alle ausgewalzten, verkehrten Schichtfolgen an der Basis einer grösseren Decke oder Überschiebung überhaupt ange¬ wendet. So sind auf der Karte der Glarneralpen am Klausenpass die Reste des verkehrten Mittelschenkels der Axendecke bereits als Lochseitenkalk ausgeschieden worden. Während bei der Griesstockdecke die Oberfläche durch ihre zahlreichen Fältelungen und Schuppen auffällt, die Unterkante dagegen durchaus eben verläuft, finden wir beim Lochseiten¬ kalk (wie es eben einem verkehrten Mittelschenkel entspricht) gerade das Umgekehrte. Alb. Heim Mittelschenkel der hebt hervor, dass die Oberkante des Lochseitenkalkes eine auffallend Norden einfallende Fläche darstellt. bald zackigen, Die Oberseite meistens gegen Süden ihrer Schichten das an Der zwischen sein 2 ausgezahnten Unterseite bis über 20 der Basis der Axendecke direkt Liegende vorwiegend presst stets können, so 15° gegen uneben, „Die gekehrten Ausbuchtungen, oft von Rutschflächen umschnitten." der Griesstockdecke und die Unterseite des Lochseitenkalkes Ausbildung. Mächtigkeit, welche in ebene, zirka mit vielen bald rundlichen Unterfläche ist m wegen schwanken besitzt kann. entsprechen sich also der Lochseitenkalk Meist von den eine triadischen längs einer Überschiebungsfläche überlagert, bilden Nummulitengestcine, die jedoch lokal auch ausge- eoeäne Tonschiefer und dass Lochseitenkalk und Griesstockdecke ohne Trennung aufeinanderliegen. 70 — — Verbreitung des Lochseitenkalkes ist die folgende: Die Klausenpass tritt er oberhalb der Balmwand unter den Alphütten von Heitstellenweise unterbrochene, aber weithin sichtbare mannsegg und der Käsernalp als kleine, Felswand aus den Oberflächenformen heraus. Er keilt westlich Heitmannsegg, bei Mettenen, Westlich vom sich hier bis aus und von Punkt 1801 von hier erst als dünnes, schief lässt von Urnersee zum Siegfriedkarte quert angeschnittenes der er an nirgends mehr auffinden. Unterhalb den Hütten der Balmwand die Klausenstrasse und zieht sich Band gegen die Hütten der untern Balmalp, Nordabdachung des passhöhe hier die polyund bildet m verfolgen Kammlistocks lässt er sich bis zu einer Höhe von edrischen Malmklötze des Kammlihörnli, des Kämmerli, der Gemsplangge u.a.m. An der hin. dann mit entblösster Oberfläche nach der Klausen 2500 Darstellung gefunden. Klausenpass hat auf der Karte der Glarneralpen bereits eine Wie J. Oberholzer gezeigt hat, trittr der Lochseitenkalk auf der Nordseite des Fätschbaches nordwestlich Verbreitung östlich Die steigt erst bis Gemsfayrenstock zirka 2600 zu Verfolgen gelang Beim näheren wieder auf, gehört hier jedoch schon einer des Urnerbodens Auf der Südseite an. etwa 15—20° gegen Norden mit einer weithin sichtbaren, er Lintthal der Basis der Axendecke Teilung untern vom hinauf. m es, im Über geneigten dieser Höhe findet Lochseitenkalk Gesteine von dagegen Gleitfläche nach dem sich nicht mehr. er verschiedenem Alter nachzuweisen. Malm Der unterhalb tritt Käserenalp der über der Balmwand in kleinen, etwa 20 m Gestein ist erfüllt hellgraues mächtigen, von Schuttkegeln begleiteten, massigen von knauerigen, sandig-kieseligen Einlagerungen, welche schwarz herauswittern. Trotz starker im Marmorisierung entbehrt er aber der gewundenen, sehnigen Knetstrukturen, wie sie z. B. Sein Wänden auf. Lochseitenkalk die bestehen Gemsplangge Oberhalb kalk dem Kreide. aus Kammlihörnli, das Kämmerli, diesem Malm. aus wie Windeggentunnel, Westlich Das selbst auftreten. der Klausenstrasse an Heitmannsegg an seiner Auskeilungsstelle1), folgendes habe ich hier oben besteht der Lochseiten¬ Profil aufgenommen: Von oben nach unten finden wir: 1 Lias. Quartenschiefer. > Zellendolomit. J Zirka 6—10 m Axendecke. Schrattenkalk, innen stark marmorisiert, grau gefleckt, sehnig ) gewunden, „lochseitisiert". Zirka 1/t m Nummulitenkalk, braun mit N. complanata. Eine dünne Lage Globigerinenschiefer. Einige Meter Taveyannazsandstein, grün, zum Teil gefleckt. I | Über 100 m Globigerinenschiefer. Der Lochseitenkalk Schrattenkalk als normales Folgen nach Osten, wir dem ') durch eine tH .. umgekehrte Schichtfolge von wir mächtigen, m unterhalb der hier aus Schrattenkalk bestehenden Lochseitenkalk Käsernalp Drusbergschichten mit verkieselten untere Kreide und endlich den schon erwähnten Malm mit Kieselknauern. beschränkte Westlich ein, Stelle r sein könnte. 2—10 finden so Lochseitenkalk hier decke dieser an ) und sogar Nummulitenkalk vertreten. Ich betrachte den Taveyannazsandstein Hangendes der Griesstockdecke, obschon derselbe auch an der Basis des Lochseiten¬ Austern, spärlich Die also Lochseitenkalk. hier mitgerissen worden kalkes wird [ Verbreitung nur im Klausenpassgebiet berechtigt ausgewalzten Decke ein Fetzen einer stark Heitmanusegg, jenseits und ist oben und unten von der Seelitalbâche, dringt denselben umgeben. die Annahme, an es stelle der der Basis der Axendecke der Lochseitenkalk in die Quartenschiefer der Axen¬ - Auffassung spricht diese Für dar. — der Kreidß, welche derjenigen Griesstock und am dagegen oberhalb der Balmwand Lagerungsverhältnisse erhalten gebliebenen Rest eines Kammlistock sehr ähnlich sieht. im Lochseitenkalk eher einen die Facies 71 Die stark lassen Mittelschenkels ausgewalzten vermuten. 6. Die Axendecke. Die der Axendecke fällt ganz auf die Nordseite des Schächentals. Ihr gehören Hochpfaffen, der Schächentaler Windgälle, des Ausbreitung die steilabstürzenden Malmwände des Glatten an, welche nördlich das Schächental krönen. Die Untersuchung dieser Decke lag halb meiner Aufgabe. Nur ein Teil ihrer Basis liegt im Kartengebiet von Blatt Altdorf. Auf der Passhöhe des Klausen finden wir angenähert folgende Auflagerung ausser¬ der Trias über dem Lochseitenkalk: Fig 14 Profil auf dem Klausenpass. Liasquarzite und Tonschiefer; einige Centimeter leberrote Quartenschiefer, welche den Kontakt mit dem Lias bilden; darunter zwei kleine weisse, innen zuckerkörnige Dolomitbänke; auf der Passhöhe : zirka 3 m, dreimalige Wechsellagerung von Quartenschiefer und zucker¬ 8. etwas westlich der Passhöhe: 7. 6. körnigem Dolomit; 5. eine 4. dünne Dolomitbank; 2Yï—3 m 1 m 3. zirka adrig, dicht. 2. zirka 3 1. (westlich bis zirka 8 m) leberrote etwas grün angewitterte, echte Quartenschiefer; typischer Rötidolomit, in einem Steinbruch zu Schotterungszwecken entblösst ; grau, Zellendolomit; m karriger Kreidekalk mit schwarzen Tonhäuten Diese Trias des Klausenpasses bis westlich oberhalb see nicht mehr Im zu Spiringen, wo (Seewerkalk). Westen, allerdings oft unterbrochen, verfolgen sie, ähnlich dem Lochseitenkalk, auskeilt und bis zum Urner- lässt sich nach finden ist. Lochbach, westlich oberhalb Spiringen, zeigt Schichtenbau sie von m dünnbankiger, schwarzer, sandiger Kalk mit zahlreichen gelbbrauner, massiger, gebankter Quarzit Zirka Va m körniger, weisser Quarzit | 4 m oben leberrot, unten mehr grünliche Quartenschiefer 1 Trias ; 6. zirka 1 5. 4. 3. 10 2. 8 1. Austern m m folgenden Spiringen. von 1 i . ' ) Rötidolomit Wildflyschschiefer Westlich von oben nach unten noch : mit Nummulitenriffen. dieser Stelle liegen direkt Liasquarzite und Schiefer auf den Wildflyschschiefern 72 — Axendecke östlich vom Klausenpass Aus der Karte der spricht. deshalb Erwähnung, weil sie findet hier Trias Schichtfolge dieser Die — Faciestypus ent¬ gezeigt hat, hervor, dass wie J. Oberholzer nun, der Trias der einem mehr nördlichen abweicht und etwas Glarneralpen geht von Klausenpass bis nach Schwanden bei Glarus in Schuppe durch die tiefere von West nach Schuppen übereinanderliegen, Westlich würde der obersten Schuppe angehören. Trias Die am Klausenpass Ost abgelöst wird. an der Basis der Axendecke Lias und Trias drei hier finden wir von Oberhalb und findet westlich wird der Dolomit des Klausenpasses Urigen sich 500 erst Störungen wieder. diese nun m Verwerfung abgeschnitten, Urigen selbst wieder. Der Lias einer von vertikal unterhalb dieser Stelle bei plötzlich dieser Bruchstelle wächst von am denen die höhere von zirka 500 um m an und grenzt unmittelbar unter Wildflyschschiefer. Bei der Kapelle von der Trias die plötzliche Mächtigkeitszunahme des und dieser wiederholt sich Vertikalsprung Urigen der Masse. Trotz hier in viel allein Verwerfung oberhalb Urigen scheinen mir Lias, geringerem dafür zu sprechen, dass wir auch diese Lias des die grossen plötzlichen Mächtigkeitszunahmen tektonischen Störungen nicht als Querdislokationen, sondern als grosse, flache, liegende Falten Dolomitband mit anormalem Kontakt dem östlichen oder Schuppen an in Lias und Trias der Axendecke 7. deuten haben. zu Zusammenfassung der tektonischen Erscheinungen. Untersuchungen über den Bau der Gebirge zwischen Schächental und Maderanerüber den Zusammenhang der tektonischen Erscheinungen in diesem Nach diesen tal ich gelange Teilstück der Alpen Es erfasst. gemeinsam bewirkt hat. nach Osten in der dies Windgällengewölbe Wir Decke. der Schichten Der überfaltet findet Lochseitenkalk Oberfläche des Gehänges steigt von am muss also wir auch ab und scheint sich Längenerstreckung verlieren. zu Gemsfayrenstock Clariden- und eine Strecke auf Seine die zirka von jünger 172 jedoch km den Südrand der Verfrachtung sein als die dieser des südlichen Teiles der Aufrichtung sich auch Gemsfayren nur Langfirn steiler an am da gegen den bis zu als mit 2600m einfach ihrem Gemsfayren nicht mehr so Bewegung der Windgällenfalte geltend. Die Griesstockdecke ist vollständig von wie in nördlichen Teile. Höhe. Die 20°, besitzt also ein grösseres Gefälle als die Oberfläche des Lochseitenkalkes. Dieselbe verläuft demnach des ist in dieser Decke auffassen. jüngste Bewegung Griesstockdecke als einheitlichen, gewaltigen Faltenwurf der grossen dem etwa 7—8 km Entstehung werden kaum fehlgehen, wenn Hohen-Faulendecke. Aufstauung der Windgällenfalte die einzelner kleiner Teilfalten ganz Überbordung Steilstellung dieser Bewegung zuzuschreiben. und Maderanertal Schächental zwischen Gebirge welche Bewegung, und Das der Decken die ausgeprägt in Bewegung schon nach Bildung Die noch sämtliche ist Im Westen stark flaut diese Windgälle, folgender Vorstellung; hat Vorgang Ein zu in den Höhen Auch hier noch macht sich die letzte Lage erreicht haben. Da sie südlicher kann sie nicht durch diese nach Norden hauptsächlicher Als welcher die wegungen Axendecke wird es Motor in der nach Norden wohl gewesen als geschoben die worden sein. Deckenbildung verfrachtet abgezerrt und muss passiv ihre unterliegende Hohen-Faulendecke wurzelt, ihrer Wurzel muss hat. daher Eine jener der aufgefasst werden, gebirgsbildenden Be¬ Schub letzten sein, welche Axendecke und Lochseitenkalk etwas stärker nach drängte als die Griesstockdecke; die Differenz in dieser Bewegung fältelung und Schuppung der heutigen Griesstockoberfläche. Das Instrument, Norden Axendecke die Griesstockdecke zerzauste, Als letzte Bewegung folgte die war der Lochseitenkalk. Aufstauung der Windgällenfalte. bewirkte mit die Ver- welchem die 73 — Schluss: Der am zentralsten — gelegene Gipfel, von bau zwischen Schächental und Maderanertal überblicken Rüchen: bar (Fig. 2, Taf. I.) Wir stehen auf steil dem aus das Auge den ganzen Gebirgs- kann, ist der höchste Gipfel des kleinen gestelltem, splitterig brechendem Malmkalk. Unmittel¬ fallen die Nummulitenschichten und in fast senkrechter TaveyannazsandsteinStellung bänke, die dem Malm des kleinen Rüchen aufliegen, nach Norden ab, um sich am Nordfuss der Windgällenfalte zu erholen und in die fast horizontale Lage der Hohen-Faulendecke über¬ vor uns zugehen. Der keilförmig endende Malm der Hohen-Faulendecke schliesst hier den prachtvollen Sittliseralp nach Westen ab. Blicken wir direkt nach Westen, so zieht unser Auge das stark verschüttete, an seinem Ende durch den Faulen gekrönte Griestai hinauf. Wenden wir uns weiter nach Südwesten, so stürzen vor uns die wuchtigen Wände von Hochgebirgskalk des grossen Rüchen und der grossen Windgälle nach Norden ab, zwischen deren Kämmen hindurch wir den Porphyrgipfel der kleinen Windgälle erkennen können. Im Osten blicken die beiden Scheerhörner herüber, an deren südlichen Gratpartien wir die Erholung der Taveyannazsandsteinbänke in ihre normale horizontale Lage beobachten können. Die Schultern der beiden Scheerhörner sind aus diesem Taveyannazsandstein aufgebaut. Wir erkennen leicht, dass diese Bänke von einem neuen Komplex von Gesteinen überdeckt sind, der einer höheren tektonischen Einheit angehören muss. Hinter diesen Berggipfeln blinken schnee¬ Zirkus der bedeckt Kammlistock Steilabstürze und geben der mit und Clariden hervor. Uns nördlich vorgelagert aber krönen die Schächentalerwindgälle und des Glatten das nördliche Schächental langgezogenen, geschlossenen Kalkwänden ein charakteristisches Bild ihrer ihren tektonischen Einheit. So durchstreifen Bau unseres Beiträge zur wir von nahezu 3000 Metern herab in wenigen Augenblicken den ganzen Untersuchungsfeldes. «reolop. Karte der Schweiz, n. F. Liefg. XXXII 10 m/âM HI. 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