Dr. Gösta Jancke - SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg

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Die Produktionskosten von
Abfall kennen und minimieren
Vortrag von Dr. Gösta Jancke
bei der Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH
am 21. Juni 2006 in Potsdam
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Abfallvermeidung I
Aufgaben der SBB sind unter anderem
(lt. Sonderabfallentsorgungsverordnungen von Brandenburg und Berlin)
w die Beratung der Erzeuger und Besitzer
besonders überwachungsbedürftiger Abfälle
über Möglichkeiten der Vermeidung,
Verwertung und Beseitigung dieser Abfälle
w die Mitwirkung an der Entwicklung neuer
Möglichkeiten zur Vermeidung und Verwertung
von Sonderabfällen, insbesondere durch die
Erarbeitung von Broschüren, Konzepten und
durch die Vergabe von Forschungsaufträgen
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
SBB-Kundenbefragung 2000
Abfallvermeidung ist ein wichtiges Thema (89 %)
Motivation zur Abfallvermeidung:
n
n
Entsorgungskosten senken (92 %)
Umweltschutz (80 %)
Warum werden Abfallvermeidungsmaßnahmen
nicht realisiert:
n
n
Kosten der Maßnahmen zu hoch (52 %)
Organisatorische Zwänge (43 %)
Æ Abfallvermeidung könnte die Entsorgungskosten
senken. Aber die meisten Maßnahmen sind zu
aufwendig und rentieren sich nicht!
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Abfallkosten I
Entsorgungskosten
KG
& Co.
h
b
m
er G
Erzeug
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Abfallkosten II
Entsorgung
Lagerung
Energie
Abschreibung
Behandlung
Transport
Material
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Abfallkosten III
Quelle: Effizienzagentur NRW
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Kostenverteilung
Durchschnittliche Kosten im produzierenden Gewerbe
in Deutschland
13%
Material
Personal
Mieten/Pacht
Sonstiges
5%
25%
57%
Quelle: Statistisches Bundesamt, Deutschland 2001
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Kupferpreis seit 1999
Steigerung des Kupferpreises von August 2003 (ca. 1.500 €/t)
bis November 2005 (ca. 4.500 €/t) um 200 %!
Quelle: Merrill Lynch
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Kupfernachfrage seit 2001
Quelle: Merrill Lynch
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Programme
Zahlreiche Programme des Bundes und der Länder
haben das Ziel, mit unterschiedlichen Instrumenten die
Ressourceneffizienz der Unternehmen zu steigern, z. B.
®
n
n
n
n
n
n
n
n
n
n
PIUS-Check (Nordrhein-Westfalen)
Effizienz-Check (Niedersachsen)
Integrierte Produkt Politik IPP (Bayern)
Unternehmen für Ressourcenschutz (Hamburg)
BEST (Baden-Württemberg)
eco-effizienz (Bayern)
EcoStep (Hessen)
Ökoprofit (diverse)
FONA (BMBF)
VerMat (BMWi)
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Instrumente
Angeboten werden dazu zahlreiche
verschiedene Instrumente und Systeme, z. B.
n
n
n
n
n
n
n
n
Öko-Audit / EMAS
ISO 14001
PIUS
Ressourcenkostenrechnung RKR
Zero Loss Management
Flusskostenrechnung
Öko-Design
Design-To-Cost
®
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Gemeinsamkeiten der Instrumente
Die unterschiedlichen Instrumente
weisen in wesentlichen Elementen
Gemeinsamkeiten auf:
n
n
n
n
Vorsorge statt Reparatur mit End-of-pipe
Steigerung der Ressourceneffizienz
Identifikation ökonomisch sinnvoller
Maßnahmen
Integration
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Integration
Integration ist ein Schlüsselbegriff bei der
nachhaltigen Steigerung der Ressourcenproduktivität im Unternehmen. Sie bezieht sich auf
n
n
n
Ökonomie und Ökologie
Managementsysteme
(Qualität, Arbeitssicherheit, Umweltschutz)
Unternehmensabteilungen
(Entwicklung, Einkauf, Produktion, Marketing, etc.)
Neugestaltung und Optimierung der betrieblichen
Kommunikation und Kooperation
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Spezifische Sichten auf Materialflüsse
• Schnittstellen, Ineffizienzen und Abstimmungsverluste
• Kommunikation vollzieht sich in „Insel-Bereichen“
Quelle: IMU Augsburg
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Durchgängige Sicht auf Materialflüsse
• Durchgängige und einheitliche Sicht
• Informationen und Material fließen reibungsfrei
Quelle: IMU Augsburg
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Schritte I: Ist-Zustand
Darstellung der aktuellen Material- und
Informationsflüsse im Unternehmen
n
n
n
Sammlung der vorhandenen Daten und
Informationen in Zusammenarbeit aller
Abteilungen
Erfassung fehlender Daten (Messgeräte!)
Visualisierung der Ströme
Input
Interne
Entsorgung
Prozess/Verlust
Cu auf
Rohlingsplatten
Ätzen
Außenlagen
elektrolyt.
Rückgewinnung
Ätzen
Innenlagen
Vorreinigung
Cu in galvanischen
Lösungen
Cu-Annoden
(dogbones)
Ausschleppung
Output
Anteil
Cu-auf
Ausschuss,
Verschnitt *
7%
Cu-auf o.k.
Leiterplatten
41%
CuElementar
29%
Saure
Ätze
12%
Cu-Schlamm
7%
Annodenreste
4%
84%
16%
Abwasser
behandlung
Cu-Copperballs
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Schritte II: Zuordnung der Kosten
Zuordnung der spezifischen Kosten zu
den ermittelten Materialflüssen,
insbesondere für
n
n
n
n
n
Material
Energie
Personal
Abschreibung
Miete/Pacht
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Schritte II: Analyse
Zusammenführung aller Daten in
einem System (Excel, Access, SQL,
SAP)
Bildung geeigneter Kennzahlen
Identifikation von Kostentreibern
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Schritte IV: Fragen stellen
Wie wollen wir produzieren?
Wie produzieren wir tatsächlich?
Wie ist die Veränderung des Materialund Informationsflusses im Unternehmen organisiert?
Wer ist im Unternehmen für die
Veränderung des Material- und
Informationsflusses verantwortlich?
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Hemmnisse
„Das Land der Ideen scheitert an der Umsetzung“
(Handelsblatt vom 03.06.2006)
Entscheidungsträger bei KMU sind stark in das
Tagesgeschäft eingebunden.
Erprobte und funktionierende Produktionsprozesse
werden nur ungern verändert.
Die Kosten für Materialverluste werden erheblich
unterschätzt.
Bei den klassischen Beratern der Unternehmen
spielen materialbezogenen Kosten kaum eine Rolle.
Die angebotenen Managementinstrumente
erscheinen den KMU als zu aufwändig.
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
FluKoRe-Projekt der SBB
SBB
OTEK
IÖW
hmp
- - Flusskosten-Analyse
Flusskosten-Analyseder
derbesonders
besonders
überwachungsbedürftigen
überwachungsbedürftigenAbfälle
Abfälle
- - einheitliches
einheitlichesVerfahren
Verfahrenzur
zurFlussFlusskosten-Analyse
auf
Basis
von
kosten-Analyse auf Basis von
Abfallbilanzen
Abfallbilanzen
- - Leitfaden
Leitfaden
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Klassische Kostenzuordnung
Materialkosten
t
k
u
d
P ro
Prozesskosten
Entsorgungskosten
A b fa
ll
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Anfallstellen für Abfälle
Input
Lieferant
Materialfluss im Betrieb
Eingangslager
Produktion
Output
Ausgangslager
interne Abfallbehandlung
Kunde
Entsorger
Materialverluste
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Materialfluss bezogene Kostenzuordnung
Materialkosten
t
k
u
d
P ro
Prozesskosten
Entsorgungskosten
A b fa
ll
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
SBB-Leitfaden - Vorgehensweise
Betriebliche
Abfallbilanz
Quereinstieg
Kostenanalyse
Galvanikschlamm
Flusskostenanalyse der
Abfallbilanz und anschließende
Setzung von Prioritäten
Flusskostenanalyse
eines Materials
andere Rechnungen /
unmittelbare Maßnahmen
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Flusskostenanalyse der Abfallbilanz
Betriebliche Abfallbilanz
in Tabellenkalkulation
Betriebliche
Abfallbilanz
Flusskostenanalyse der
Abfallbilanz und anschließende
Setzung von Prioritäten
Kostenanalyse
Galvanikschlamm
Flusskostenanalyse
eines Materials
Überarbeitung Spaltenstruktur
der Tabelle
andere Rechnungen /
unmittelbare Maßnahmen
Erfassung Kosten für
externe Entsorgung
Vorsortierung der Tabelle
Ermittlung der Flusskosten
Überprüfung Sortierung,
Prioritätensetzung
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Flusskostenanalyse für einzelne Materialien
Betriebliche
Abfallbilanz
Flusskostenanalyse der
Abfallbilanz und anschließende
Setzung von Prioritäten
Kostenanalyse
Galvanikschlamm
Flusskostenanalyse
eines Materials
andere Rechnungen /
unmittelbare Maßnahmen
Auswahl des zu untersuchenden
kostenrelevanten Materials
Erstellung eines Flussbilds
Ermittlung der Flusskosten
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Flusskostenanalyse Schlämme
Betriebliche
Abfallbilanz
Flusskostenanalyse der
Abfallbilanz und anschließende
Setzung von Prioritäten
Kostenanalyse
Galvanikschlamm
Flusskostenanalyse
eines Materials
andere Rechnungen /
unmittelbare Maßnahmen
Ermittlung Materialkosten
interne Abwasserbehandlung
Ermittlung der im Schlamm
enthaltenen Stoffe
Zuordnung der Flusskosten zu den
im Schlamm enthaltenen Stoffen
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Fazit
Die Flusskostenrechnung ist ein ökologisch
und ökonomisch sinnvolles Instrument.
Die veränderte Sicht auf die Abfallkosten
führt zu erhöhter Kostentransparenz und
verbessert die Entscheidungsgrundlage des
Betriebs.
Durch die Anbindung an die betriebliche
Abfallbilanz und die Fokussierung auf die
bedeutendsten Abfallströme kann mit relativ
geringem Aufwand eine schnelle Steigerung
der Materialeffizienz erzielt werden.
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
Vielen Dank für
Ihre
Aufmerksamkeit!
Dr. Gösta Jancke
SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH
Berliner Straße 27a
14467 Potsdam
Tel.: (0331) 27 93-44
Fax: (0331) 27 93-20
www.sbb-mbh.de
Infoveranstaltung VerMat 21.06.2006
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