TECHNik Heizung Schmuckstück im Garten Die Luft/Wasser-Wärmepumpe „LW 330A“ von Alpha-InnoTec zur Außenaufstellung im Garten mit einer Leistung von bis zu 33 kW Was ist was in der Wärmepumpen-Technologie WärmepumpenEinmaleins In Deutschland wird gut ein Viertel (29 %) der Endenergie in privaten Haushalten verbraucht (Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanz 08/2003). Gut drei Viertel davon werden für die Raumheizung aufgewandt. Grund genug, hier Bemühungen zur Energieeinsparung und Minderung der CO2-Emission anzusetzen. Potentiale können durch Wärmeschutz, z. B. verbesserte Isolation, neue Fenster und ein umweltfreundliches Heizsystem genutzt werden. Ebenso ist das Heizen mit einer Wärmepumpe eine Möglichkeit der Energieeinsparung. Im Artikel werden grundlegende Fragen zur Technik und zum Einsatz einer Wärmepumpe geklärt. Autor: Frank Kohlmann, Leiter Produktmanagement bei Alpha-InnoTec, Kasendorf Die Leistungszahl (ε) ist ein Mass für den Wirkungsgrad von Wärmepumpen Bei Wärmepumpen gibt die Leistungszahl die abgegebene Heizleistung einer Wärmepumpe im Vergleich zur aufgewendeten elektrischen Antriebsleistung für den Verdichter an. Sie bewertet dabei ausschließlich die Qualität des Wärmepumpenprozesses. Die Leistungszahl 4 bedeutet demnach, dass das Vierfache der eingesetzten Anschlussleistung in nutzbare Wärmeleistung umgesetzt wird. 44 D er größte Teil der Heizenergie, die durch eine Wärmepumpe zur Verfügung steht, wird der Umwelt entzogen. Nur ein kleiner Teil an Energie muss als Antriebsenergie zugeführt werden. Die Leistungszahl (der Wirkungsgrad der Wärmepumpe) liegt in der Regel zwischen 3 bis 6. Wärmepumpen bieten damit ideale Voraussetzungen für energiesparendes und umweltschonendes Heizen. Blackbox Wärmepumpe Lassen Sie uns kurz den Weg des Arbeitsmediums verfolgen, um die Wärmegewinnung in der Wärmepumpe zu verdeutlichen. Im ersten Schritt tritt das als 2-Phasengemisch (Flüssigkeit + Funktionsweise von Wärmepumpen Dampf) vorliegende Kältemittel Wärmepumpen arbeiten nach dem Prinzip eines Kühlschranks: gleiin den Verdampfer der Wärmeche Technik, nur umgekehrter Nutzen. Der Kühlschrank entzieht pumpe ein. Hier nimmt es aus Lebensmitteln Wärme. Diese gibt er durch Lamellen an seiner Rückeiner Wärmequelle (Außenluft, seite an den Raum ab. Wasser oder die Sole im Erdreich) Die Wärmepumpe entzieht unserer Umwelt aus der Luft, der Erde Wärme auf. Durch diese Wärmeoder dem Wasser Wärme. Diese gewonnene Wärme wird auf ein aufnahme wird das Kältemittel höheres Niveau „gepumpt“ und an das Heizungswasser weitergege- verdampft. Im zweiten Schritt ben. Selbst wenn draußen klirrende Kälte herrscht, gewinnt die Wärgelangt das Kältemittel in den mepumpe noch so viel Wärme, wie sie zum Beheizen eines Hauses Verdichter. Hier wird dem Prozess benötigt. Arbeitsenergie zugeführt. Das Im Detail funktioniert die Wärmepumpe wie folgt: Beim Prozess gasförmige Arbeitsmedium wird der Energiegewinnung durchläuft ein Arbeitsmedium, das so genann- verdichtet, dabei wird der Druck te Kältemittel, vier wesentliche Schritte. Bei dem Kältemittel handelt erhöht. Wie bei einer Luftpumpe es sich um ein Medium, dass bereits bei sehr niedrigen Temperaerhöht sich dadurch auch die turen verdampft. Temperatur des Arbeitsmediums. 4/2007 TECHNik Quelle: Wärmepumpen-Guide 2007/2008 von Alpha-InnoTec Heizung Wärmequelle Erdreich Die Kollektoren werden in unbebauter Fläche in etwa 1,2 bis 1,5 m Tiefe eingebracht Wärmequelle Grundwasser In der Regel wird Grundwasser als Wärmequelle für Wasser/Wasser-Wärmepumpen genutzt. Eine gleich bleibende Temperatur verspricht hohe Leistungszahlen Luft/Wasser-Wärmepumpe Die schematische Zeichnung zeigt die Möglichkeit der Aufstellung einer Wärmepumpe im Garten Der nächste Schritt geschieht im so genannten Verflüssiger oder Kondensator: Hier gibt das heiße Gas die Wärme an das kältere Heizungswasser ab. Dabei wird das Kältemittel wieder flüssig – es kondensiert. Im vierten Schritt erfolgt die Drosselung des flüssigen Kältemittels auf den Verdampfungsdruck, dabei wird es wieder zum 2-Phasen-Gemisch. Gleichzeitig kühlt es sich auf die Verdampfungstemperatur ab. Der Kreisprozess beginnt von vorn. Wärme an das Arbeitsmittel der Wärmepumpe abgibt. Die vom Erdwärmekollektor benötigte Fläche beträgt etwa das 1,5-fache bis 2,5-fache der beheizten Wohnfläche und wird in etwa 1,2 m bis 1,5 m Tiefe verlegt. Die Ergiebigkeit wird im Wesentlichen durch die Beschaffenheit und den Wassergehalt des Erdbodens bestimmt. Feste, feuchte Böden sind bessere Wärmequellen als trockene und sandige. Das Erdreich regeneriert sich vor allem durch eindringende Niederschläge. Die Oberfläche darf deswegen nicht bebaut oder versiegelt sein. Bivalente Betriebsart Verschiedene Arten von Wärmepumpen Abhängig von der Wärmequelle lassen sich drei verschiedene Arten von Wärmepumpen unterscheiden: ■ Luft/Wasser-Wärmepumpen, ■ Wasser/Wasser-Wärmepumpen und ■ Sole/Wasser-Wärmepumpen. Luft/Wasser-Wärmepumpen Bei Luft/Wasser-Wärmepumpen dient Außenluft als Wärmequelle. Bei Gewerbe- und Industrieanlagen besteht auch die Möglichkeit, Raum- bzw. Abluft zu nutzen. Die geringen, gut kalkulierbaren Erschließungskosten sind ein großer Vorteil der Wärmequelle Luft. Die Nutzung bedarf keiner Genehmigung. Luft/Wasser-Wärmepumpen, wie z. B die „LW 330A“ von Alpha-InnoTec (www.alpha-innotec.de) können im Haus oder Garten aufgestellt werden. Schwankende Temperaturen und die gerade in der Heizsaison kühle Außenluft bewirken einen geringfügig höheren Energiebedarf als bei Sole/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpen. Der bivalente Betrieb kann im Gebäudebestand eine interessante und kostengünstige Alternative sein. Sole-Wasser-Wärmepumpen Die Wärmequelle Erdreich bietet im Jahresverlauf nahezu konstante Temperaturen. Für die Wärmepumpen-Anlage ergeben sich hieraus eine hohe Leistungszahl und ein geringer Energieverbrauch. Die Nutzung der im Erdboden gespeicherten Wärme erfolgt über Erdwärmekollektoren oder Erdwärmesonden. Dabei wird die Wärme von einem Hilfskreis (Solekreis) aufgenommen, der seinerseits die 4/2007 Wasser/Wasser-Wärmepumpen In der Regel wird Grundwasser als Wärmequelle für Wasser/Wasser-Wärmepumpen genutzt. Grundwasser hat im Jahresverlauf eine konstante Temperatur, die mit etwa 10 °C relativ hoch ist. Damit ergibt sich eine hohe Leistungszahl. Bei der Kalkulation sollten aber die höheren Erschließungskosten berücksichtigt werden, da für die Nutzung des Grundwassers Schluck- und Förderbrunnen gebohrt werden müssen. Grundsätzlich besteht hierfür eine Genehmigungspflicht bei der unteren Wasserbehörde. Im bivalenten Betrieb gibt es neben der Wärmepumpe einen zweiten Wärmeerzeuger, der bei tieferen Außentemperaturen die Beheizung des Gebäudes unterstützt. Die bivalente Betriebsart wird v. a. bei der Sanierung von bestehenden Gebäuden eingesetzt, da der vorhandene Heizkessel gut zur Ergänzung der Wärmepumpe genutzt werden kann. Die Wärmepumpe wird für die Temperatur dimensioniert, bei der der zweite Wärmeerzeuger zugeschaltet wird. Diese Temperatur wird daher als Dimensionierungspunkt oder Bivalenzpunkt bezeichnet. Monoenergetische Betriebsweise Die monoenergetische Betriebsweise folgt dem gleichen Prinzip wie die bivalente Betriebsweise. Betriebsarten Der zusätzliche Wärmeerzeuger Um ein technisch und betriebswirtschaftlich optima- ist jedoch eine Elektroheizung, les Ergebnis zu erreichen, kann die Wärmepumpe auf meist in Form eines kostengünstiverschiedene Arten betrieben werden. Leistungsbegen Elektroheizstabes im Pufferdarf und Wärmequelle (Erdreich, Wasser oder Luft) speicher, bzw. bereits in der Wärsind entscheidend. Unterschieden werden die mepumpe integriert. „Monovalente Betriebsart“, die „Bivalente BetriebsNur an wenigen, sehr kalten art“ und die „Monoenergetische Betriebsweise“. Tagen unterstützt die elektrische Zusatzheizung die Wärmepumpe. Monovalente Betriebsart Die Wärmepumpen-Regelung In der Regel werden nur Sole/Wasser- und Wasser/ stellt sicher, dass die ZusatzheiWasser-Wärmepumpenanlagen monovalent betriezung nicht länger in Betrieb ist als ben. Die Wärmepumpe wird so ausgelegt, dass auch unbedingt erforderlich. Der Anteil bei niedrigsten Außentemperaturen genügend Leis- der Jahresheizarbeit der Wärmetung zur Verfügung steht. Die monovalente Wärmepumpe ist ebenso wie bei bivapumpe deckt den Wärmebedarf des Gebäudes lentem Betrieb äußerst hoch und allein. Selbst bei tiefen Außentemperaturen liefern liegt in der Regel bei > 95 %, d. h. die Wärmequellen Erdreich und Wasser ausreichend weniger als 5 % der Heizenergie Energie. Der Deckungsgrad beträgt 100 %. werden mit dem Heizstab erzeugt. 45