Programm - lehmann_holz_bauten

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proHolz Schwarzwald, Holbeinstraße 16, 79100 Freiburg i. Br.
Programm Cluster Innovativ 04.02.2015
Exkursion:
12:00 Uhr Besichtigung Geroldsauer Mühle (Geroldsauer Straße 54, 76534 Baden-Baden)
Für den Neubau der Geroldsauer Mühle wurden ca. 700 Festmeter heimischen Weißtannenholzes nach dem
Mondkalender eingeschlagen. Das Holz stammt von einer Anhöhe von über 800 Metern im Forst Baden-Baden sowie
aus dem angrenzenden Großen Heiligenwald. Teilweise wurde das Holz auch von der Familie Weingärtner selbst aus
eigenem Wald gestellt. Im Februar 2014 wurden die mächtigen Stämme im Sägewerk gesägt und getrocknet.
Schlussendlich ergaben die 700 Festmeter 350 m³ Bauholz (entspricht 100 Fertighäusern). Das Holz wurde im
folgenden Schritt, mithilfe CNC-gestützter Abbundtechnik, vorgerichtet. Die Gebäudeteile werden seit August
aufgerichtet und weisen eine schwarzwaldtypische Geometrie auf. Zimmerermeister Roland Weingärtner, Bruder des
Bauherren Martin Weingärtner, ist in die komplette Abwicklung der Holzernte, Holzbearbeitung und des Baugeschehens
eingebunden und kann daher einen Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette geben. Die Exkursion bietet somit
eine ganzheitliche Betrachtung der Planung, Entstehung und Umsetzung eines Großprojektes mit regionalem Bezug.
Die Geroldsauer Mühle soll neben einem Restaurant einen Marktladen mit regionalen Produkten beherbergen und bildet
damit eine nachhaltige, touristische Attraktion für Besucher der Region. (http://www.geroldsauermuehle.de)
12:30 Uhr Besichtigung Neubau Forsthaus Baden-Baden
Nur wenige Schritte von der Geroldsauer Mühle entfernt wird parallel der Neubau des Forstamtes Baden-Baden
umgesetzt. Für die Forstverwaltung Baden-Baden entsteht so ein neues Gebäude, welches auch den Forstbetriebshof
beherbergt, mit insgesamt ca. 640 m² Nutzfläche. Daherwird sehr viel Wert auf nachhaltiges Bauen gelegt. Das Forstamt
wird in moderner, klarer Architektur umgesetzt. Das zweigeschossige Gebäude fügt sich, durch in sich versetzte
Geschosse, harmonisch in die Umgebung ein. Zusätzlich werden die Dächer begrünt. Dadurch wird eine möglichst
sanfte Eingliederung in das umliegende Gelände erreicht. Konstruktiv entsteht der Holzbau auf einer Betonbodenplatte.
Die Wände werden in Holzständerbauweise erstellt, die Decken und Dächer mit Brettstapeldecken aus Fichte. Die
Unterseiten der Decken erhalten Sichtqualität und werden nicht weiter bearbeitet. Große Dachüberstände sorgen für
einen konstruktiven Holzschutz. Die Wandverkleidung wird aus unbehandelter Douglasien-Rautenschalung gefertigt. Die
Gefördert durch:
Europäische Union
Europäischer Fonds für
Regionale Entwicklung
proHolz Schwarzwald, Holbeinstraße 16, 79100 Freiburg i. Br.
Lärchenfenster werden lasiert. Damit bietet die Besichtigung eine stimmige Ergänzung zur Geroldsauer Mühle. Die
Führung durch den Rohbau wird vom ausführenden Architekturbüro übernommen, das einen Überblick über die
Planung, Ausführung und Abwicklung vermittelt. (http://www.a-i-d.net)
13:00 Uhr Abfahrt Richtung Oberkirch (Firma Frammelsberger Holzhaus, Esperantostraße 15, 77704 Oberkirch)
Firmenbesichtigung und Fachvortäge:
13:45 Uhr Begrüßung (proHOLZ SCHWARZWALD, Cluster Forst & Holz)
Begrüßung der Gäste durch Jan Bulmer (proHolz Schwarzwald) und Uwe-Andrè Kohler (Cluster Forst &Holz BadenWürttemberg). Hinsichtlich der sich verändernden Ansprüche an die Wertschöpfungskette Holz ist es von
außerordentlicher Bedeutung Branchennetzwerke aufzubauen und diese gewinnbringend einzusetzen. Es werden
hierbei regionale sowie landesweite Aktivitäten der Cluster vorgestellt.
14:00 Uhr Frammelsberger Holzhaus stellt sich vor (Paul Frammelsberger, Frammelsberger Holzhaus)
Die Firma Frammelsberger als innovativer Fertighaushersteller mit innovativer, individueller und nachhaltiger
Firmenstruktur bietet den Rahmen dieser Veranstaltung. Paul Frammelsberger wird hierbei auf Firmengeschichte,
momentane Entwicklungen und Alleinstellungsmerkmale der seines Unternehmens eingehen.
14:15 Uhr „Schwarzwälder Holzbaukultur – gestern und heute“ (Christian Lehmann, lehmann_holz_bauten)
Die Schwarzwälder Holzbaukultur entstand aus der Notwendigkeit praktikabler Umsetzung und optimierter
Gebäudenutzung. Die Schwarzwaldhäuser mit ihrer typischen Geometrie entstanden aus Haltung und Versorgung von
Nutztieren sowie der Lagerung von deren Futter. Parallel sollte ein angenehmer Wohnkomfort gewährleistet werden. Die
historischen Formen stellen die Architektur vor die Aufgabe, unter Berücksichtigung veränderter Gebäudeansprüche und
Gebäudenutzungen zeitgemäß zu sanieren. Des Weiteren sollen sich Neubauten im Kontext der Siedlungsentwicklung
harmonisch einfügen, ohne gewachsene Strukturen zu überlagern. In diesem Spannungsfeld können Lösungen nur im
symbiotischen Umgang mit alter und neuer Baukultur gefunden werden. Christian Lehmann präsentiert als Planer und
Umsetzer Beispiele und Lösungen. Als Kenner der Baukultur erläutert er seine übergreifenden Ansätze. Herr Lehmann
erhielt zahlreiche Auszeichnung und ist mit der Holzbauszene im Baden-Württemberg und über die Landesgrenzen
hinaus bestens vertraut.
Gefördert durch:
Europäische Union
Europäischer Fonds für
Regionale Entwicklung
proHolz Schwarzwald, Holbeinstraße 16, 79100 Freiburg i. Br.
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Werksführung Frammelsberger Holzhaus (Paul Frammelsberger)
Führung durch die Produktionshallen der Firma Frammelsberger. Besichtigung der Planung, Produktion, Logistik sowie
der Lagerstätten.
16:00 Uhr „Architekt und Holzbau“ (Gerhard Zickenheiner, Zickenheiner Architekten)
Gerhard Zickenheiner ist Mitautor des Buches Dorfleben und anerkannter Baukulturexperte für den Schwarzwald. Aus
seiner Sicht spielt für die Geschichte des Holzbaus in Deutschland speziell das Schwarzwaldhaus, als regionales
prägendes Element, eine gewichtige Rolle. Mit sich ändernden Anforderungen wie z.B. der Luftdichtigkeit und der
Entwicklung neuer Produkte in den 80er und 90er Jahre (z.B.Dampfsperren), welche oftmals an der Umsetzung
scheitern, entstehen Konfliktfelder zwischen zeitgemäßer Sanierung und der Erhaltung gewachsener, historischer
Strukturen. In diesem Spannungsfeld ist es Aufgabe des Architekten, geeignete Lösungen zu finden. Als Beispiel dient
das österreichische Bundesland Vorarlberg, das eine inhaltliche und technische Vorreiterrolle übernimmt. Die
Neuausrichtung der Holzbaukultur hinsichtlich diffusionsoffener Bauformen, dem routinemäßigen Einsatz ökologisch
unbedenklicher Produkte und Nachhaltigkeit wurde zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema. Interessant am
Beispiel Vorarlberg ist das dortige Zusammenspiel der öffentlichen Wirkkräfte und eines, zwischenzeitlich gut
aufgestellten, Holzgewerbe mit dem Ziel einer gesamtheitlichen Regionalentwicklung. All das bringt die Öffentlichkeit in
den Kontext einer Holzlebensart, die übergreifend als Beispiel dient.
16:45 Uhr Dialog und Ausklang
Gefördert durch:
Europäische Union
Europäischer Fonds für
Regionale Entwicklung
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