91 2.2 Tragwerke mit mehreren Grundelementen 2.2.1 Träger mit Pendelstütze • Berechnung nach klassischer Methode Aufgabenstellung: F1 = 500 N, F2 = 200 N, F3 = 300 N 75 75 75 75 F1 F3 60° 45° 50 B F2 A F3 Freimachen des Tragwerkes: Ax A Bx F2 F1 By Ay Aufstellen der Gleichgewichtsbedingungen: Kräfte und Reaktionskräfte müssen in ihre rechtwinkligen Koordinaten zerlegt werden. An der Lagerstelle A sind die rechnerischen Größen Ax und Ay zu bilden. Die Kraft F3 ist zu zerlegen in F3x und F3y. Nach Gl. 1.8 gilt n ¦ Fix 0 A x F3 x Bx 0 A y F3y F2 B y F1 i 1 n ¦ Fiy i 1 n ¦ M iz i 1 0 0 ¦ M B 0 F1 75 F2 75 F3 y 150 A y 275 A x 50 und A y 0 A x tan 45q Lösung: Es bietet sich ein Vergleich zur Aufgabe „Träger mit Festlager und schrägem Loslager“ (Abschnitt 2.1.1) an. Im Unterschied dazu stellt in der vorliegenden Aufgabe eine Pendelstütze, d. h. ein Stab die Verbindung zu einem Festlager unter 45° her. Diese Änderung wirkt sich nicht auf die Werte der Reaktionskräfte an den Lagerstellen aus. Der Stab kann nur Kräfte in Stabrichtung übertragen und erfüllt damit analog die Eigenschaft des Loslagers unter 45°. Die Komponenten der Kraft F3 ergeben die Werte F3x = 150 N und F3y = 259,8 N. Aus dem Momentenansatz folgt Ax = 60,1 N und Ay = 60,1 N mit der resultierenden Stabkraft A = 85 N. Die Auswertung der x-Komponenten führt zu Bx = 89,9 N. Die Auswertung der y-Komponenten ergibt für By = 619,9 N. 92 2 Statik starrer Körper • Berechnung nach FE-Methode FE-A6 Statik Name Elemente Allgemeine Befehlsfolge Speicherung der FE-Rechnung unter FILE-Name "Statik6" 1-dimensionales Balkenelement - notwendige Eingabe Querschnittsfläche in mm2: A = 200, Flächenträgheitsmoment in mm4: I1 = 6667, Höhe des Trägers in mm: h = 20; 1-dimensionales Stabelement - notwendige Eingabe Querschnittsfläche in mm2: A = 200 Werkstoffe a) Träger Stahl: ESt= 210 kN/mm2 ν = 0,3 Stab Stahl: ESt= 210 kN/mm2 ν = 0,3 b) Träger Stahl: ESt= 210 kN/mm2 ν = 0,3 Stab Kunststoff: ESt= 0,6 kN/mm2 ν = 0,25 Geometrie Direkte Generierung Knoten und Elemente Knoten (x;y;z) in mm: N1 (0;0;0), N25 (300;0;0), Zwischenknoten gleichmäßig auffüllen; Elemente bilden: E1 bis E24 (Balkenelemente), Knoten (x;y;z) in mm: N26 (– 50;– 50;0), Elemente bilden: E25 (N1,N26; Stabelement), Vernetzung entfällt bei direkter Generierung Randbedingungen Lagerung: N26 (Ux=0,Uy=0), Lager 45° gedreht; N19 (Ux=0,Uy=0), Belastung in N: N7 (Fx=300 um 60° gedreht); N13 (Fy=200); N25 (Fy= – 500) Ansatz: statisch, linear, Charakteristische Größe: Verschiebung der Knoten, Berechnung Verschiebungen in mm: a) Werkstoffe Träger, Stahl, Stab Stahl und Ergebnisse N1 (Uy =0), N25 (Uy= – 0,1996); b) Werkstoffe Träger Stahl, Stab Kunststoff - N1 (Uy =0,0707), N25 (Uy= – 0,223); Reaktionskräfte in N: Ax=Ay= – 60,1; Bx= – 89,9; By=619,9; x , y , z Koordinaten im globalen kartesischen Koordinatensystem, Ux , Uy , Uz , ROTx , ROTy , ROTz Verschiebungen und Verdrehungen, K Keypoint (Geometriepunkt im CAD-Modell), L Line (Linie im CAD-Modell), N Node (Knoten im FE-Modell), E Element (Element im FE-Modell), FE-A Finite Elemente Anwendungsbeispiel, Fortsetzung nächste Seite 93 2.2 Tragwerke mit mehreren Grundelementen FE-A6 Statik Bildfolge 75 75 F3 F1 50 45° A E25 B F2 y E1 ... E24 N1 x N19 x Ax A F2 F1 By b) Werkstoffe Träger St, Stab Kunststoff N1 N25 N25 N26 N26 N1 Uy = 0 mm Bx Ay a) Werkstoffe Träger St, Stab St N1 N25 F3 y N26 24 Balkenelemente 1 Stabelement 26 Knoten Grafische Ergebnisse 75 60° Geometrie Vernetzung Randbedingungen 75 N25 Uy = – 0,1996 mm N1 Uy = 0,0707 mm N25 Uy = – 0,223 mm Ax = – 60,1 N, Ay = – 60,1 N, Bx = – 89,9 N, By = 619,9 N, Tafel 2/6: Träger mit Pendelstütze Das Tragwerk entspricht wegen der 2 Festlager mit ihren 4 unbekannten Lagerkräften einem 1-fach statisch unbestimmten System. Die 3 Gleichgewichtsbedingungen konnten durch die Definition der Gleichung Ay = Ax tan 45° erweitert werden, so dass eine eindeutige Lösung möglich wurde. Für das FE-Modell muss durch eine geeignete Wahl der Elementtypen dieser Zustand dargestellt werden. Da eine Pendelstütze ein Loslager ersetzt und damit nur einen Freiheitsgrad bindet, ist ein Element mit diesen Eigenschaften zu wählen. Für das Modell wurden 2 Elementtypen verwendet – Balkenelemente für den Träger und ein Stabelement für die Pendelstütze (Tafel 2/6). Diese Anordnung entspricht den Anforderungen an die Gleichgewichtsbedingungen. Die Balkenelemente übertragen Verschiebungen und Verdrehungen, das Stabelement nur Verschiebungen. Balkenelemente können Zug-, Druck- und Biegeverhalten darstellen, Stabelemente nur Zug- und Druckverhalten. 2 Statik starrer Körper 94 Der Knoten N1 als Verbindungsknoten zwischen Balken- und Stabelement kann also nur Zug- und Druckkräfte in der Stabachse des Stabelementes weiterleiten. Das besondere Merkmal in diesem Modell ist gegeben durch die Interpretation eines Loslagers durch ein Stabelement. Der Werkstoff der Pendelstütze wurde aus Stahl und in einem zweiten Modell durch Kunststoff ausgedrückt (Tafel 2/6). Die deutlich unterschiedlichen Steifigkeiten des Stabes führen zu Abweichungen in den Verschiebungen an den Knoten N1 und N25. Die äußeren Kräfte führen zu unterschiedlichen Dehnungen im Stab. Als praktische Anwendung bietet sich eine Steuerung der Lagersteifigkeit an. Eine kurze Pendelstütze könnte unmittelbar zugehörig zum Lager aufgefasst werden. Über die Werkstoffdaten wäre eine Simulation der Lagerhärte möglich. 2.2.2 Scheibe mit Pendelstützen • Berechnung nach klassischer Methode F = 1200 N C F 100 50 50 Aufgabenstellung: 45° 100 A 50 300 B Cy Freimachen des Tragwerkes: F y Ax x C Cx D By Aufstellen der Gleichgewichtsbedingungen: Die Reaktionskraft am Lager C muss in ihre rechtwinkligen Koordinaten zerlegt werden. Für den Momentenansatz wird als Drehpunkt der Punkt D verwendet. Nach Gl. 1.8 gilt n ¦ Fix 0 i 1 n ¦ Fiy 0 i 1 A x Cx By C y F 0 0 2.2 Tragwerke mit mehreren Grundelementen n ¦ M iz ¦ M D 0 i 1 F 200 C y 350 C x 50 und C y FE-A7 Statik 95 0 C x tan 45q Allgemeine Befehlsfolge Name Speicherung der FE-Rechnung unter FILE-Name "Statik7" Elemente 2-dimensionales Scheibenelement (4 Knoten) - notwendige Eingabe Dicke der Scheibe s = 5 mm; 1-dimensionales Stabelement - notwendige Eingabe Querschnittsfläche in mm2: A = 100 Werkstoffe Scheibe definiert durch E = 1011 N/mm2 ν = 0,3 Stäbe Stahl: ESt= 210 kN/mm2 ν = 0,3 Geometrie CAD-Modell aus Geometriepunkten, Flächen erstellen Geometriepunkte (x;y;z) in mm: K1 (0;0;0), K2 (0;–100;0), K3 (300;–100;0), K4 (300;0;0), Fläche bilden: A1(K1,K2,K3,K4) Elementelänge definieren in mm: 50, Vernetzen: A1 (Rechteckelemente). Vernetzung Direkte Generierung Knoten und Elemente Knoten (x;y;z) in mm: N22 (–50;0;0), N23 (0;–50;0), N24 (350;50;0), Elemente bilden (Stabelemente): E13(N1,N22), E14(N2,N23), E15(N10,N24), Randbedingungen Lagerung: N22 (Ux=0,Uy=0), N23 (Ux=0,Uy=0), N24 (Ux=0,Uy=0), Lager 45° gedreht; Belastung in N: Fy= – 1200 (N13, x=200 mm ) Berechnung und Ergebnisse Ansatz: statisch, linear, Charakteristische Größe: Verschiebung der Knoten, Verschiebungen in mm: N1 (Ux =0,0019), N10 (Ux =0,0019, Uy= – 0,0073); N4 (Uy= – 0,0073); Reaktionskräfte in N: Ax= – 800; By=400; Cx=Cy=800; x , y , z Koordinaten im globalen kartesischen Koordinatensystem, Ux , Uy , Uz , ROTx , ROTy , ROTz Verschiebungen und Verdrehungen, K Keypoint (Geometriepunkt im CAD-Modell), L Line (Linie im CAD-Modell), N Node (Knoten im FE-Modell), E Element (Element im FE-Modell), FE-A Finite Elemente Anwendungsbeispiel, Fortsetzung nächste Seite 2 Statik starrer Körper FE-A7 Statik Bildfolge F 50 C 100 50 96 45° A 100 Geometrie 50 300 B y N24 N22 N1 Vernetzung Randbedingungen E13 N13 x N10 E1 E3 E5 E7 E9 E11 E2 E4 E6 E8 E10 E12 N2 E15 12 Scheibenelemente 3 Stabelemente 24 Knoten N4 E14 N23 Ax Ux = 0,0019 mm N1 Cx,C y N10 Ux = 0,0019 mm Uy = – 0,0073 mm Grafische Ergebnisse By N4 Uy = – 0,0073 mm Ax = – 800 N By = 400 N Cx = Cy = 800 N Tafel 2/7: Scheibe mit Pendelstützen Lösung: Aus dem Momentenansatz werden unter Verwendung von Cy = Cx tan 45° die Komponenten Cx = Cy = 800 N mit der resultierenden Stabkraft A = 1131 N errechnet. Die Auswertung der x-Komponenten führt zu Ax = 800 N. Die Auswertung der y-Komponenten ergibt für By = 400 N. • Berechnung nach FE-Methode Die Pendelstützen werden nach dem Muster der Aufgabe in Tafel 2/6 generiert. Da eine Pendelstütze ein Loslager ersetzt, stehen den 3 unbekannten Lagerkräften die 3 Gleichgewichtsbedingungen gegenüber. Das System ist damit statisch bestimmt. Um den Gleichungsansatz im FE-Programm formal zu erfüllen, werden zusätzlich die nicht betroffenen vertikalen und horizontalen Freiheitsgrade in den Lagerstellen gebunden, Das besondere Merkmal im Modell nach Tafel 2/7 ist gegeben durch die Interpretation einer starren Platte mit Scheibenelementen. Die verwendeten Elemente besit- 97 2.2 Tragwerke mit mehreren Grundelementen zen 4 Knoten mit Freiheitsgraden in x-y-Richtung. Über den Knoten N13 wird die äußere Kraft F in die starre Scheibe eingeleitet und von den Pendelstützen aufgenommen. Für die Vernetzung lag eine Fläche A1 als CAD-Struktur mit Begrenzungslinien vor. Diese Linien wurden in 50 mm-Abschnitte unterteilt und bildeten bei der Vernetzung die Stützpunkte für die Positionen der Knoten und Elemente. Die Vergabe der Element- und Knotennummern erfolgt automatisch und kann von FE-Systemen verschieden vergeben werden. Der Begriff starre Scheibe besagt, dass bei Einwirkung von Kräften keine Verformungen an der Scheibe auftreten. Im FE-Modell ist das durch Definition einer hohen Werkstoffsteifigkeit annähernd zu erreichen. Bei einem E-Modul von E = 1011 N/mm2 traten keine auswertbaren Verformungen mehr auf. Die von den 12 Scheibenelementen E1 bis E12 gebildete Platte verschob sich als starrer Körper (Tafel 2/ 7 grafische Ergebnisse). Die Dehnungen in den Stäben ist die Ursache für den geringen Versatz (ca. 2 - 7 μm), der nur wegen der Überhöhung in der grafischen Anzeige sichtbar wird. 2.2.3 Träger mit Verbundgelenk • Berechnung nach klassischer Methode Aufgabenstellung: F = 1000 N, q = 1,5 N/mm F q G A C 50 100 Freimachen des Tragwerkes: 50 50 Ay Fq By Cy F Gx Rechter Teilbalken Linker Teilbalken Cy Gy Ax Ay F G Ax Fq Gx By Gy Aufstellen der Gleichgewichtsbedingungen: Ein Durchlaufträger mit 3 Lagern (4 unbekannte Lagerkräfte) ist einfach statisch unbestimmt. Durch ein Gelenk entstehen 2 Teilbalken, die bei Einhaltung eines Berechnungsablaufes das Gesamtsystem lösbar machen. Zu beginnen ist mit dem rechten Teilbalken, da die 3 unbekannten Reaktionskräfte Gx, Gy und Cy durch die 3 Gleichgewichtsbedingungen statisch bestimmt sind. Nach Gl. 1.8 gilt für den rechten Teilbalken n ¦ Fix 0 G x i 1 0 n ¦ Fiy 0 G y F C y i 1 0 2 Statik starrer Körper 98 n ¦ M iz ¦ M G 0 i 1 F 50 C y 100 0 Als Teillösungen für den rechten Teilbalken ergeben sich Gx = 0, Gy = Cy = 500 N. Aus dem Ansatz für die Lasten im Gelenk geht hervor, dass keine Momente übertragen werden. Die Größen Gx und Gy zeigen das Wirkprinzip eines Festlagers. Nach dem Wechselwirkungsprinzip treten sie am linken Teilbalken in entgegengesetzter Richtung als bekannte Kräfte auf. Nach Gl. 1.8 gilt für den linken Teilbalken n ¦ Fix 0 A x i 1 n Gx ¦ M iz ¦ M A 0 i 1 0 n ¦ Fiy 0 A y Fq B y G y 0 i 1 Fq 50 B y 100 G y 150 0 Lösung: Für die Streckenlast ergibt sich die Ersatzkraft Fq = 150 N. Über den Momentenansatz kommt man zu By = 825 N. Die Auswertung der y-Komponenten liefert für Ay = – 175 N. • Berechnung nach FE-Methode Die Berechnung wird in 2 Varianten ausgeführt (Tafel 2/8; Tafel 2/8.1). 1. Variante (Tafel 2/8): Es wird ein Ansatz entsprechend der Berechnung nach klassischer Methode angewendet. In einem ersten Schritt wird ein Modell für den rechten Teilbalken generiert. Die ausgelesenen Werte für das Gelenk Gx und Gy werden dann in ein zweites Modell für den linken Teilbalken als äußere Lasten eingegeben. 2. Variante (Tafel 2/8.1): Rechter und linker Teilbalken werden so generiert, dass an der Stelle des Gelenkes eine Verbindung besteht. Die Verbindung wird durch einen Stab hergestellt. Bei der 1. Variante entstehen 2 eigenständige Modelle, wobei das Modell des rechten Teilbalkens nur dazu dient, die Gelenkkräfte Gx und Gy zu ermitteln. Die Struktur zeigt das Gelenk G als Festlager und das Loslager C und die mittig angreifende äußere Kraft F. Die dabei auftretenden Verformungen haben keinerlei Bezug zum Gesamtmodell. Mit der Eingabe der Gelenkkräfte Gx und Gy in das Modell des linken Teilbalkens wird der Übergang zum Gesamtmodell hergestellt. Die Beanspruchung durch die Streckenlast q wird mit den Einflüssen des rechten Teilbalkens überlagert. Die Verformungen vom Lager A bis zum Gelenk G entsprechen damit den Verhältnissen des Gesamtmodells. Der rechte Teilbalken verläuft vom Gelenk G bis zum Lager C. Es werden durch direkte Generierung die Knoten N1 bis N11 gesetzt. Die Verbindung der Knoten bringt die Elemente E1 bis E10. Am Knoten N6 wirken die Kraft F und an den Knoten N1 (Gx, Gy) und N11 (Cy) die Lager. Das Modell ist abgeschlossen. Es wird gespeichert und berechnet. Da ein Gelenk immer die Trennung eines Trägers in 2 2.2 Tragwerke mit mehreren Grundelementen 99 Teilträger hervorruft, übernehmen die Gelenkkräfte – in der Rechnung als Lagerkräfte Gx und Gy definiert – die Verbindung zum linken Teilbalken. Der linke Teilbalken wird auch als eigenständiges Modell aufgebaut. Er verläuft vom Lager A bis zum Gelenk G. Es werden durch direkte Generierung die Knoten N1 bis N16 gesetzt. Die Verbindung der Knoten bringt die Elemente E1 bis E15. Auf die Elemente E1 bis E10 wirkt die Streckenlast q. Am Knoten N16 werden dem Wechselwirkungsprinzip entsprechend die Gelenkkräfte Gx und Gy eingeleitet. Die FE-A8 Statik Name Elemente Allgemeine Befehlsfolge Speicherung rechter Teilbalken unter FILE-Name "Statik8A" Speicherung linker Teilbalken unter FILE-Name "Statik8B" 1-dimensionales Balkenelement - notwendige Eingabe Querschnittsfläche in mm2: A = 200 Flächenträgheitsmoment in mm4: I1 = 6667 Höhe des Trägers in mm: h = 20 Werkstoffe Stahl: ESt= 210 kN/mm2 ν = 0,3 Geometrie Direkte Generierung Knoten und Elemente - rechter Teilbalken Knoten (x;y;z) in mm: N1 (0;0;0), N11 (100;0;0), Zwischenknoten gleichmäßig auffüllen; Elemente bilden: E1 bis E10; Direkte Generierung Knoten und Elemente - linker Teilbalken Knoten (x;y;z) in mm: N1 (0;0;0), N16 (150;0;0), Zwischenknoten gleichmäßig auffüllen; Elemente bilden: E1 bis E15; Vernetzung entfällt bei direkter Generierung Randbedingungen Rechter Teilbalken - Lagerung: N1 (Ux=0,Uy=0); N11 (Uy=0), Belastung in N: N6 (Fy= – 1000); Linker Teilbalken - Lagerung: N1 (Ux=0,Uy=0); N11 (Uy=0), Belastung in N: N16 (Fx=0;Fy= – 500); Pressung in N/mm: Elemente selektieren E1-E10, p=1,5; Berechnung und Ergebnisse Ansatz: statisch, linear, Charakteristische Größe: Verschiebung der Knoten, Rechter Teilbalken - Reaktionskräfte in N: Gy= 500; Cy= 500; Linker Teilbalken - Reaktionskräfte in N: Ay= –175; By= 825; Verschiebungen in mm: am Knoten N16 Uy= – 0,0424; x , y , z Koordinaten im globalen kartesischen Koordinatensystem, Ux , Uy , Uz , ROTx , ROTy , ROTz Verschiebungen und Verdrehungen, K Keypoint (Geometriepunkt im CAD-Modell), L Line (Linie im CAD-Modell), N Node (Knoten im FE-Modell), E Element (Element im FE-Modell), FE-A Finite Elemente Anwendungsbeispiel, Fortsetzung nächste Seite 100 2 Statik starrer Körper FE-A8 Statik Bildfolge q = 1,5 N/mm F = 1000 N F q Geometrie G A 50 100 50 Rechter Teilbalken: 11 Knoten, 10 Elemente Vernetzung Randbedingungen 12345678901234 N1 N11 12345678901234 x N6 N1 y N11 N16 Linker Teilbalken: 16 Knoten, 15 Elemente Cy = 500 N Gx = 0, G y = 500 N y Ax,Ay 50 y x Grafische Ergebnisse C x By Ax = 0, Ay = – 175 N By = 825 N N16 Uy = – 0,0424 mm Tafel 2/8: Träger mit Verbundgelenk - Variante mit 2 Teilbalken Lager befinden sich an den Knoten N1 (Ax, Ay) und N11 (By). Die Berechnung für den linken Teilbalken liefert neben den Werten für die Lagerreaktionskräfte einen korrekten Verformungsverlauf (Tafel 2/8). Die Darstellung der Verformung für den gesamten Träger lässt die Variante mit 2 Teilbalken nicht zu. Die 2. Variante vereinigt beide Teilbalken in einem Gesamtmodell. Es werden nacheinander linker und rechter Teilbalken generiert (Tafel 2/8.1). Die Teilbalken sind durch 2 Linien (L1-K1,K2; L2-K3,K4) definiert, welche die Basis für die Vernetzung bilden. Bei der automatischen Generierung der Knoten und Elemente vergibt das FE-System Knoten- und Elementenummern nach systemeigenen Algorithmus. Am Gelenk treten 2 Knoten auf - ein Knoten vom rechten Teilbalken (N17) und ein Knoten des linken Teilbalkens (N2). Die Verbindung erfolgt durch ein Stabelement, das die Funktion eines Gelenkes abbilden kann. In Abb. 1.24. sind die 3 möglichen Gelenkarten a) ohne Momentübertragung, b) ohne Querkraftübertragung, c) ohne Längskraftübertragung 2.2 Tragwerke mit mehreren Grundelementen 101 dargestellt. Der Fall „ohne Momentübertragung“ kann mit Balken- und Stabelementen nicht verwirklicht werden. Es ist auch nicht möglich, gleichzeitig Quer- und Längskräfte durch ein Balken-Stab-Modell zu ersetzen. In der vorliegenden Aufgabenstellung treten keine Längskräfte auf, so dass mit einem Stabelement ein Gelenk modelliert werden kann, welches Querkräfte überträgt. Die Knoten des linken und rechten Teilbalkens müssen dazu in einer solchen Position stehen, dass eine vertikale Kraftübertragung über das Stabelement erfolgen kann. Der Knoten am Gelenk des rechten Teilbalkens wird dafür vertikal um einen FE-A8.1 Statik Name Elemente Allgemeine Befehlsfolge Speicherung der FE-Rechnung unter FILE-Name "Statik8_1" 1-dimensionales Balkenelement - notwendige Eingabe Querschnittsfläche in mm2: A = 200, Flächenträgheitsmoment in mm4: I1 = 6667, Höhe des Trägers in mm: h = 20; 1-dimensionales Stabelement - notwendige Eingabe Querschnittsfläche in mm2: A = 200 Werkstoffe Stahl: ESt= 210 kN/mm2 ν = 0,3 Geometrie CAD-Modell aus Geometriepunkten, Linien erstellen Geometriepunkte (x;y;z) in mm: K1 (0;0;0), K2 (150;0;0), K3 (150;0,001;0), K4 (250;0;0), Linie bilden: L1(K1,K2), L2(K3,K4) Vernetzung Elementeanzahl definieren: 15 an L1, 10 an L2, Vernetzen: L1, L2 (ebene Balkenelemente). Element bilden (Stabelement): E26(N2,N17), Randbedingungen Lagerung: N1 (Ux=0,Uy=0), N12 (Uy=0), N18 (Uy=0), Belastung in N: Fy= – 1000 (N23), Pressung in N/mm: Elemente selektieren E1-E10, p=1,5; Berechnung und Ergebnisse Ansatz: statisch, linear, Charakteristische Größe: Verschiebung der Knoten, Verschiebungen in mm: N2/N17 (Uy = – 0,0424), Reaktionskräfte in N: Ay= – 175; By= 825; Cy= 500; x , y , z Koordinaten im globalen kartesischen Koordinatensystem, Ux , Uy , Uz , ROTx , ROTy , ROTz Verschiebungen und Verdrehungen, K Keypoint (Geometriepunkt im CAD-Modell), L Line (Linie im CAD-Modell), N Node (Knoten im FE-Modell), E Element (Element im FE-Modell), FE-A Finite Elemente Anwendungsbeispiel, Fortsetzung nächste Seite 102 2 Statik starrer Körper FE-A8.1 Statik Bildfolge q = 1,5 N/mm q Geometrie G A x K1 C 50 100 y 25 Balkenelemente 1 Stabelement 27 Knoten L1 50 50 F Gy K3 Cy L2 K4 K2 Fq Ay Vernetzung Randbedingungen F F = 1000 N By Gy N17 N19 ... y N23 ... N27 N18 Stabelement x N1 N3 N4 ... 1234567890123 N12 N11234567890123 N12 ... N16 N2 G N23 N18 y x Balkenelemente Grafische Ergebnisse Balkenelemente Ax,Ay By Ax,A y By G Ax = 0 Ay = – 175 N By = 825 N C y = 500 N Uy = – 0,0424 mm G Cy Cy Tafel 2/8.1: Träger mit Verbundgelenk - Variante mit Gelenkstab kleinen Betrag, beispielsweise um 0,001 μm, versetzt . Verbindet man anschließend den Gelenkknoten N17 des rechten mit dem Gelenkknoten N2 des linken Teilbalkens, entsteht ein senkrecht wirkendes Stabelement der Länge 0,001 μm. An dieser Stelle werden zwischen den beiden Teilbalken nur noch Kräfte in Richtung der Stabachse – für das Gesamtsystem Querkräfte – übertragen. Der Knick am Gelenk G in der Strichdarstellung (Tafel 2/8.1, grafische Ergebnisse) zeigt, dass die kontinuierliche Verformung der Balkenelemente dort endet. In der pseudografischen Abbildung wird durch einen Spalt der Übergang vom linken zum rechten Teilbalken dargestellt. http://www.springer.com/978-3-642-16620-4