Ossiach Douglasien

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Douglasienbewirtschaftung in der Praxis
Ossiach am 5. Juni 2014
Kurzvorstellung meines Betriebes:
* Die Gutsverwaltung Eberstein ist ein Familienforstbetrieb und liegt im
Görtschitztal, Bezirk St. Veit/Glan
* Das Görtschitztal welches sich im Randbereich des Klagenfurter Beckens
befindet, wird von dessen Inversionslage beeinflusst.
* Es handelt sich hierbei um Niederschläge mittlerer Ergiebigkeit die in den
Tallagen zwischen 750 und 850 mm und in den Hochlagen bis 1.200 mm liegen.
* Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Waldkogelzug im Westen bis zu den
Höhen der Saualpe im Osten. Die Höhenlage umfasst den Bereich zwischen
520m und 2.000m.
* Das Massiv der Saualpe gehört geologisch zum Altkristallin der zentralen
Ostalpen. Aus den tonischem Gestein mit Sand, kalkmergeligen und
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kalkigen Einschaltungen entwickelten sich Glimmerschiefer und
Schiefergneise. In den Eklogiten und Amphiboliten werden Produkte des
initialen Magmatismus gesehen.
* Die Verwitterungsböden des Saualpenkristallins stellen braune, teilweise auch
grobsteinige Krumen dar, die verschiedene meist mittlere
Gründigkeit aufweisen und mehr oder minder sauer reagieren. Diese
Braunerdetypen werden mehr oder weniger von Podsoltypen in den
höheren Revierteilen abgelöst.
* Die Gutsverwaltung Eberstein liegt nach TSCHERMAK (1953) und
KILIAN,MÜLLER,STARLINGER (1994) im Wuchsgebiet 3.2. Östliche
Zwischenalpen – Südteil.
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* Nach KILIAN,MÜLLER,STARLINGER (1994) liegen die folgenden
Versuchsflächen im Fichten –Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche und
Buche in der submontanen und montanen Stufe.
Douglasie
Die Gattung Pseudotsuga
In der Entwicklungsgeschichte der Gattung Pseudotsuga gibt es 2 Hypothesen:
Nach der einen sind Pseudotsuga und Larix von einer gemeinsamen Linie zu
Pinus abgezweigt (BOUREAU 1938), nach der anderen stammt Larix von Pinus
ab (GAUSSEN 1966). Jedenfalls weisen die Gattungen Ähnlichkeiten in der
Holzanatomie und den sacklosen Pollen auf die auf eine enge phylogenetische
Verwandtschaft schließen lassen.
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Die Gattung Pseudotsuga umfaßt 2 Arten im westlichen Nordamerika und 4-5 in
Ostasien.
Die nordamerikanischen sind * Pseudotsuga menziesii (Gemeine Douglasie):
Verbreitungsgebiet vom südl. BC bis ins nördliche Mexiko
und vom pazifischen Ozean bis in die Rocky Mountains
• Pseudotsuga macrocarpa (Großfrüchtige Douglasie): kleines
Verbreitungsgebiet im südl. Californien
Die asiatischen Arten sind Pseudotsuga wilsoniana (auf Taiwan), P. japonica, P.
siniensis, P. forestii und P.brevifolia: diese Arten haben sehr beschränkte
Verbreitungsgebiete und kommen gewöhnlich nur in Einzelmischungen vor.
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Pseudotsuga menziesii mußte eine Vielzahl von Formen entwickeln um sich
einem ungeheuer großen und klimatisch mannigfaltigen Verbreitungsgebiet
anzupassen. So unterscheidet KRÜSSMANN (1983) insgesamt zwischen 48
geografischen Varietäten und zahlreichen Gartenformen.
Die für den mitteleuropäischen Raum wichtigste Unterscheidung ist die
zwischen Inlands- und Küstenform, wobei die Küstenform auf Grund ihrer
höheren Wuchsleistung mehr Gewichtung zukommt.
Vorkommen:
Deutsche Dendrologen haben sich auf 3 Varietäten festgelegt, die sich
hinsichtlich der Wuchskraft, Morphologie, Klimaansprüchen und
Krankheitsresistenz deutlich unterscheiden:
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a)Pseudotsuga menziesii var. Viridis: deutsche Bezeichnung: Küstenform,
Grüne Douglasie. Küstengebiet von SW-BC über westl. Washington
ostwärts bis zu den Cascade Mountains in Oregon und der Sierra Nevada in
Californien. Ein 725km langer und 160km breiter Verbreitungsstreifen.
b)
Pseudotsuga menziesii var. Glauca: deutsche Bezeichnung: Inlandform,
blaue südliche Gebirgsdouglasie, Coloradodouglasie. Subhumide bis
kontinentale Lagen der Rocky Mountains von BC, Idaho, Montana bis ins
nördliche Mexico (3.150m SH)
c) Pseudotsuga menziesii var. Caesia: deutsche Bezeichnung: graue nördliche
Gebirgsdouglasie, Zwischenform von a+b). Verbreitungsgebiet nördlich des
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39. Breitengrades (BC und Washington bis 3.300m SH) in einem relativ
schmalen Streifen westl. und östlich des Kaskaden Hauptkammes.
Empfohlene Anbaugebiete in Österreich (nach Kohl und Nather 1991, und
Günzl 1984)
* Weinviertel
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•
•
Burgenland – Oststeirisches Hügelland
Joglland/Bucklige Welt, Weststeirisches Bergland
Niederösterreichisches Alpenvorland
Wald und Mühlviertel
Westliches Alpenvorland (Innviertel)
Kärntner Becken und Randberge . Von Bleiburg-VillachFriesach ,von 600 bis 1.000m SH
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Nicht geeignete Standorte sind:
• Alle Böden, in denen sich frei löslicher Kalk im Oberboden
befindet. In diesem Fall verursachen Kalkchlorose,
Wurzelfäule und größere Schüttanfälligkeit erhebliche
Ausfälle bzw. Wuchsstockungen. Im entkalkten Boden
eingelagerte Kalksteine sowie entkalkte Lößstandorte
schließen hingegen den Douglasienanbau nicht aus
• Frostlagen (Kälteseen, Talschlüsse mit Kältestau) daher
unbedingt a Hanglage setzen!! Frostschäden sind
hauptsächlich in den Jugendjahren bedenklich. Die
Anfälligkeit bzw. Resistenz gegenüber Früh- und Spätfrösten
ist weitgehend durch den Zeitpunkt des
Vegetationsabschlusses und des Austreibens bestimmt.
• Tagwasserbeeinflusste Böden (Pseudogleye)
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Schäden und Schädlinge:
*
Großer brauner Rüsselkäfer (Hylobius avietis) – Spritzen
• Douglasienwolllaus (Gillettella cooleyi) – gelblich verfärbte
Nadeln, nur Schwächung
• Schlupfwespe (Megmastismus spermotrophus Wachtl) –
können gesamte Samenernten vernichten
• Wildschäden – Verbiß ist weniger gefährdend als das
Verfegen, wobei die Douglasie eine hohe Reproduktionskraft
besitzt und Fege und Schälschäden ausheilen kann
• Rostige Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae) –
vorzeitiges massenweises Abwerfen der Nadeln ist
charakteristisch für diese Pilzerkrankung.
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• Rußige Douglasienschütte (Phaeocryptopus gaeumanni) –
ersten Symptome treten 1-2 Jahre nach der Infektion auf.
Schwächung.
• Rindenschildkrankheit (Phomopsis pseudotsugae) – Infektion
nach Verletzung zB Astung, Frostschäden, Hagel etc. Wird bei
genügend Vitalität ausgeheilt.
• Stockfäule (Phaeolus schweinitzii) – die natürliche
Dauerhaftigkeit und der hohe Säuregrad des DouglasienHolzes verzögern die Ausbreitung des Pilzes. Gilt auch für
Rotfäulepilze.
• Hallimasch (Armillaria mellea) – Befall aller Altersstufen. Der
Pilz ist auf trockeneren Standorten seltener als auf frischen,
bindigen und inbesondere nach Buchenvorbestockung
anzutreffen.
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Holzanatomie
• kontrastreiches Früh- und Spätholz
• Kernholz obligatorisch
• Hohe Festigkeit, Vielseitig und Dauerhaft
• In Nordamerika meist als Konstruktionsholz eingesetzt
Douglasien- und Küstentannenprovenienzversuch Eberstein
Die Versuchsanlage wurde von der FBVA dem jetzigen
Bundesforschungszentrum für Wald 1981 begründet.
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Der Standort weist eine nährstoffreiche Braunerde auf, ist mäßig frisch bis
frisch und ist eine Wiesenaufforstung.
Die Fläche liegt auf 1.050m Seehöhe an einem Süd-West Hang und die
Hangneigung beträgt 21-40%.
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 7°C und der Jahresniederschlag
liegt bei 935mm.
Sie umfasst eine Fläche von 1,43 ha und war ca 20 Jahre eingezäunt.
Der Pflanzverband der Douglasien und der Küstentannen beträgt 2x2m.
Die erste Stammzahlreduktion erfolgte 1996 und die Astung der Z-Stämme der
Douglasien auf 5m wurde auch 1996 abgeschlossen.
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Versuchsanlage:
36 verschiedene Douglasienherkünfte und 2 verschiedene
Küstentannenherkünfte wurden gepflanzt. Davon bilden 16 Douglasien- und die
2 Küstentannenherkünfte den Blockversuch. Innerhalb des Blockversuches
wurden 4 Wiederholungen je Herkunft angelegt und pro Block mit 25 Pflanzen
(d.s. 100 Pflanzen pro Herkunft) gesetzt. Auf der Restfläche wurden die
anderen Herkünfte auch mit jeweils 25 Pflanzen pro Block mit 1 bis 3
Wiederholungen angelegt.
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Nach der Erhebung im Herbst 1995 erfolgte eine Stammzahlreduktion. Auszeige
von Z-Bäumen und der zu entnehmenden Bedränger erfolgte durch die FBVA.
Gleichzeitig wurden die Bäume auf 3-5 m geastet. Die oben angeführten Daten
sind das Ergebnis des 14-jährigen Bestandes!!
Im April 2014 wurden BHD Werte gemessen und es waren Werte um 40cm
keine Seltenheit. Alter 33 Jahre.
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Die größte Douglasie unseres Betriebes hat eine Höhe von ca. 46 m, einen BHD
von 1,2 m und eine Masse von 16 fm Rundholz. Das Alter wird so ca 120 Jahre
sein. Zum Vergleich in der Nähe dieses Baumes wurde in einem Fichten
Buchenmischwald eine 90 jährige Douglasie geschlägert die 9 Blochlängen à 4m
hatte, Durchmesser zwischen 25 und 71 cm aufwies und 6,37 fm Holzvolumen
hatte.
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Weitere Douglasienaufforstungsflächen:
Da die Douglasie die heimische Fichte etwa um 8m überwächst benötigt sie
einen großen Standraum um diese Massenleistung auch zustande zu bringen.
Wir pflanzen in unseren Südlagen zw. 650 und 1000m SH die Douglasie in
Mischung mit der Fichte und Buche im Verhältnis 1/3:1/3:1/3. Daraus resultiert
ein Abstand von 8x8mvon einer Douglasie zur anderen. Jeder Baum ist vom
anderen Baum im Abstand von 4m.
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Blau = Douglasie
Grün = Fichte
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Rot = Buche
Wenn die Douglasie hervorragend wächst ist der Endbestand ein reiner
Douglasienwald, die Fichte würde bei den DF herausgenommen werden und
die Buche als Schattbaumart würde sich unter dem Douglasienkronendach
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entfalten können. Somit wäre der Endbestand ein Douglasien Buchenwald . Die
U ist gleich der Fichte. Sollte die Douglasie teilweise ausfallen wäre die Fichte in
Reserve vorhanden. (Auff 2010)
Die Douglasie wurde mit Freiwuchs 500 geschützt (Plastikschutz) mit 2
Akazienpflöcken gestützt. Darrington. Fa Murauer in Österreich. Wurzelnackte
Pflanzen.
624 Pflanzen pro ha, geschützt wurden nur die Douglasien. Gesamtkosten pro
ha (Pflanzkosten plus Schutzkosten) € 2.097,- im Vgl zu unserer normalen
Aufforstung haben wir 2013 € 1.513,- pro ha errechnet (für 1700 Stück Fi/Ha).
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Unser Resümee
• Dort wo die Fichte mit dem Borkenkäfer in Konflikt kommt, ist
unserer Meinung nach die Douglasie eine Alternative
• Alternative aber immer in einer gesunden Mischung
• Wir setzen Douglasien auf Süd,- Süd-Ost bis Süd-Westhängen
und v.a. in tieferen Lagen
• Douglasie ist optimal auch in Siedlungsnähe weil sie ein
Tiefwurzler (Senkwurzelsystem) ist
• Sie wird seit ca 150Jahren (?) in Mitteleuropa angepflanzt
und es gibt keine einzige Meldung über Borkenkäferbefall
• Das größte Problem ist, dass die Douglasie nicht ohne
Zaunschutz gepflanzt werden kann, da das Rehwild diese
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Baumart mit Perfektion vernichtet. Im Rotwildgebiet nur in
den Randzonen möglich.
• Die Douglasie muss auf 5m geastet werden
• Geastete Erdstämme der Douglasie ab 3a+ werden stark
nachgefragt und es werden Preise über € 200,- pro fm
bezahlt. Also der doppelte Rundholzpreis!
• Die PHA nimmt Douglasien IH problemlos auf. Douglasie wird
in großen Mengen von den USA seit Jahrzehnten nach Japan
exportiert und dieser Markt kann auch für uns interessant
werden.
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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