Verkarstung Was ist Karst? • Naturphänomen • Flächenform • landschaftsprägend • • • • Siedlungsraum Landwirtschaftliche Nutzfläche Touristisches Potential Gefahr Karst • Unterirdische und oberirdische Geländeformen in Karbonatgesteinen (auch in Sulfat-, Salzgesteinen, Sandsteinen und Quarziten) • Entstehung durch Kohlensäure- und Lösungsverwitterung • Hauptmerkmal: unterirdische Wasserhaushalt Namensgebung • Slowenisch: Kras • „Steiniger Boden“ • Landschaft in Slowenien Namensgebung Karstforschung • Aufschwung: spätes 19. Jahrhundert bis 1914 in Wien • Erster Karstologe: Jovan Cvijić • Lokalbezeichnungen wurden aus dem slowenischen, kroatischen und serbischen in die deutsche Sprache übernommen Dolina Polje Ponor Hum Karstgesteine = alle Gesteine, in denen Lösungsvorgänge formprägend stattfinden Carbonatgesteine Kalk Dolomit Karstgesteine Salzgesteine a.) Sulfate Gips Anhydrit b.) Chloride Halitit, Steinsalz Sylvinit, Kalisalz Voraussetzungen für Karstbildung H2O + CO2 H2CO3 • Wasser + Kohlendioxid • Entscheidende Rolle in der Karstbildung: Vorhandensein von Säure im Wasser • Löslichkeit des Gesteins • Durchlässigkeit des Gesteins • Temperatur, Vegetation CO2 • In der Luft überall vorhanden • Durch Diffusion in Niederschlag und Bodenwasser wird CO2 im Wasser gelöst • Verkarstung in vegetationsreichen Bereichen aggressiver (hoher Anteil an CO2) • Lösungsfähigkeit des Wasser ist bei niedrigen Temperaturen größer, als bei hohen Kohlensäureverwitterung • Karbonatisierung • Sonderform der Lösungsverwitterung bei Karbonatgesteinen • aus Calcit und Kohlensäure entsteht durch Hydrolyse leicht lösliches Calciumhydrogencarbonat Verkarstung • Durch Reaktion der Kohlensäure mit Karbonatgesteinen Entstehung vieler interessanter Oberflächen • Carbonatgesteine sind von Natur aus wasserundurchlässig • Durch geringe tektonische Belastung entstehen feine Haarrisse, Klüfte und Störungsflächen • Niederschlagswasser kann eindringen • hier wirkt die Korrosion (Lösung von gesteinsbildenden Material) und mit der Erweiterung der Fugen und Klüfte beginnt die Verkarstung Karstgebiete Europas • Dinarischen Alpen (Slowenien, Kroatien, BosnienHerzegowina, Serbien, Montenegro, Albanien, Kosovo) • Steinerne Meer • Pyrenäen • Triester Karst • Kvarner Bucht • Dachsteingebirge, Karnische Alpen, Grazer Bergland, Karawanken, etc. Karstformen • Nackter Karst: von Boden und Vegetation freie Karstoberfläche Karstformen • Bedeckter Karst: Boden und Vegetation überziehen das verkarstete Gestein Oberirdische Karstformen = alle Formen, die aus der Lösungswirkung des Oberflächenwassers auf verkarstete Gesteine entstanden sind • Karre • Doline • Schlund • Polje • Hum Karren • bilden sich an der Oberfläche von Kalksteinen • verschiedene Formen (Locker-, Rillen-, Kluftkarren) Rillenkarren in den Französischen Alpen Kluftkarren in Madagaskar Dolinen • schlot-, trichter- oder schüsselförmige Senke • Karsttrichter • Senkloch Schlund • schachtartige, tiefreichende, meist kreisrunde Röhre • Auflösung des Kalks entlang von Klüften und Gesteinsfugen Polje • • • • • • Karstverebnung wannen- oder beckenartige Hohlformen Fläche bis zu mehreren hunderten Quadratkilometern Boden mit Sediment bedeckt Siedlungs- und Ackerfläche Bei starken Regenfällen Überflutung Ponore • Schlucklöcher Cerkniško jezero • Deutsch: Zirknitzer See • Größte periodische See weltweit Sickersee • Max. Fläche: 26-38 km², max. Tiefe: 10 m Hum • Isolierter Hügel, der in einem Polje steht Hypothesen: • • • • Verwitterung des Kalksteins Unterseeischer Vulkanismus Geologische Hebung des Seebodens Vulkan spuckte bei Ausbruch riesige Steinblöcke aus Unterirdischer Karst = alle Karstphänomene unter der Erdoberfläche, die meist in einem Zusammenhang mit Karsthöhlen stehen • Paläokarst: Hohlraum mit Lagerstätten von Georessourcen – „buried Karst“ • Höhlenkarst Karsthöhlen • • • • • Über 20 km an Höhlengängen Mind. 0,9 Millionen Jahre alt Fluss Pivka Mächtige Kalksteinschichten aus der Kreidezeit, eozäner Flysch Kalksteine lösten sich stärker auf, als die Sandsteine und Tonsteine des Flyschs • Klüfte und Störungszonen • Entstehung von Höhlen Verlagerung des Gewässernetzes in den Untergrund Lehrplanbezug • 6.Klasse: Weltverständnis und Naturerkenntnis • Wissen um Aufbau und Struktur der Erde und der geodynamischen Formungskräfte als Grundlage der Entstehung ausgewählter österreichischer Landschaften