Design und Herstellung von Freiform – Strahlformern D. Michaelis, S. Kudaev, P. Schreiber und A. Bräuer 1. Motivation / Aufgabenstellungen 2. Geometrischer Designansatz 3. Beispieldesigns 4. Ausblick 1 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Motivation Primäroptik Sekundäroptik LED chip = + Light distribution Kollimation Strahlformung 2 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Motivation - Automobilsicherheitssysteme Intensität a.u. 1.2 0.8 0.4 0 -20 -10 0 10 x in m 20 Intensität 5.00E-06 EU – Projekt: PreVent http://europa.eu.int/information_society 0.00E+00 -3.0E+04 -1.0E+04 1.0E+04 3.0E+04 X [mm] Strahlformung durch 5 Linsenarrays 3 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Aufgabenstellung optische Freiform → quasi beliebige Form Freiformfläche äußerst große Zahl zu optimierender Größen Quelle - inkohärent, - bel. Abstrahlung sehr große Zahl von Strahlen konventionelles Raytracing versagt Erstellung von Zusatzsoftware Ausgangsverteilung - bel. Intensitätsverteilung 4 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Vorgehen y Quelle ϕ θ B(θ,ϕ,x,y): Leistung pro Raumwinkel und Fläche x z idealisierte Quellen B(θ,ϕ) anisotrope Punktquelle eindimensionale Quelle zweidimensionale Quelle B(θ,x) → Bθ (θ) Bx (x) B(θ,ϕ,x,y) → BW (θ, ϕ) BO (x,y) Θ x y B(x,y) kollimiert, bel. Intensität z x 5 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Geometrische Ansätze für idealisierte Quellen Grundidee: Reflektor = Zusammensetzung aus Teilen von „einfachen“ Flächen mit problemzugeschnittenen Eigenschaften Punktquelle → Fernfeld Paraboloid Punktquelle → Nahfeld Ellipsoid 2 Punktquelle im Fokus → koll. Licht Kollimiertes Licht → Fernfeld Ebene 1 Punktquelle im Fokus 1 → Punktbild im Fokus 2 koll. Quell-Licht → koll. reflektiertes Licht 6 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Beispieldesign Problem: anisotrope Punktquelle → Fernfeldverteilung : Verwendung von Rotationsparaboloide Punktquelle im Fokus → koll. Licht Rotationsparaboloide verschiedener Orientierung Quelle Quelle Rotationsparaboloid 7 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Orientierung Beispieldesign: Punktquelle → Fernfeld Grundidee: Reflektor = Zusammensetzung aus Teilen von „einfachen“ Flächen mit problemzugeschnittenen Eigenschaften Punktquelle → Fernfeld: Verwendung von Paraboloiden Schar von Paraboloiden ( unterschiedliche Orientierung und Fokalabstand) 2 Fokalabstand → Visibility V: → Leistung Orientierung → Richtung des refl. Lichts V3 V2 V1 Pkt.-Quelle 1 Pout,3 Pout,2 3 8 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Optimierungskonzept • Vorgabe der Richtung des reflektierten Lichts im Fernfeld → Orientierung der Paraboloide • Änderung des Fokalabstandes → Änderung der Intensitätsverteilung → Optimierung V3 V2 Pout,3 V1 Pout,2 V3 V2 Pout,3 V1 Pout,2 9 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Freiform - Reflektor Generelle Eigenschaft der Reflektoren: Oberfläche der Schnittmenge aller Paraboloide ⇒ Reflektor ist zusammenhängend ( unendliche Anzahl von Paraboloiden: glatter Reflektor ) V3 V2 V1 ⇒ Glättung des Reflektors notwendig ⇒ Reflektor = konvexe Fläche ⇒ kleinst mögliche Krümmung der Feinstruktur 10 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Beispiel: IOF -Logo 45°zwischen Haupteinfallsrichtung und Hauptreflexionsrichtung Fernfeld (ZEMAX) 11 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Freiform - Reflektor Reflektor Reflektor - Grobstruktur Reflektor - Feinstruktur Z Z 0.64 0.62 0.6 0.58 0.56 0.54 0.52 0.15 0.1 0.05 -0.15 -0.1 0 -0.05 0 X -0.05 0.05 -0.1 0.1 Y -0.15 0.15 X Rotationsellipsiod ⇒ Umlenkung der Hauptrichtungen Y Feinstruktur ≈ inv. Ausgangsverteilung 12 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Freiform - Reflektor Konturbild der Feinstruktur Reflektorgröße ~ 5 cm mit Grobstrukt. = Kugel ⇒ Höhen – Feinstruktur: +/- 100 µm ⇒ laterale Abtastung der Feinstruktur: ~ 120 µm 13 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Freiform für endliche Quellausdehnung und Quellwinkelverteilung • Quelle = Ensemble von anisotropen Punktquellen • jede Punktquelle Bildverteilung y Quelle x • Summe aller Bildverteilungen = Gesamtverteilung z • Freiform = Ensemble von Facetten • jede Facette → Leistungsbeitrag in verschiedene Richtungen • Vorteile: - kleinere Baulängen - mehr Leistung 14 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik 2D – Freiformen für lineare Quellen Quelle lineare Quelle: Fernfeld 2D - Reflektor B(θ,x) → Bθ (θ) Bx (x) 15 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik 2D – Reflektor Ausgang Eingang Gaußverteilung Quellgröße 1 ≈ Quell - Freiform - Abstand 5 16 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik 3D – Reflektor Quell - Verteilung x Quellgröße 1 ≈ Quell - Freiform - Abstand 8 Intensität ± 15°Gaußverteilung Intensität Intensität z End - Verteilung Intensität Quelle Intensität y Soll - Verteilung Winkel Winkel 17 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik 3D – Reflektor Quell - Verteilung Freiform End - Verteilung y Feinstruktur = Abweichung von Sphäre x Intensität z Supergauß mit Kreuz Intensität Quelle ∆Z 15°Gaußverteilung Quellgröße 1 ≈ Quell - Freiform - Abstand 9 18 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Herstellung von optischen Freiformen Z - Achse Zfts (r, ϕ) Freiform - Design Beschreibung: r Z (r, ϕ) = Zrot (r) + Zfts (r, ϕ) CNC - Controller FTS - Controller • Standard CNC Programmierung der Maschinen-Controller • unabhängiges System, r und ϕ als Parameter nötig • Überlagerung der FTS-Bewegung in ZRichtung • FTS-Bewegung C-Code oder BitmapFile Spindel + Encoder ϕ Freiform Zrot (r) ϕ X – Achse r Spiegel mit Mikrofacetten, FTS-Turning 19 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik Zusammenfassung • Quellausdehnung klein gegenüber Quell-Freiformabstand Erzeugung beliebiger Intensitätsverteilungen im Fern- und Nahfeld • hinreichend kollimierte Quellstrahlung Erzeugung beliebiger Intensitätsverteilungen im Fern- und Nahfeld • lineare Quelle Erzeugung beliebiger Intensitätsverteilungen im Fernfeld nächste Schritte: - Freiformen für 3D – Quellen (Quellausdehnung + Winkelverteilung der Quellstrahlen) - Kombination von Primäroptik mit Freiform-Sekundäroptik - optische Freiform = Primäroptik + Sekundäroptik 20 Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik