Zentrum für biomedizinische Forschung eröffnet

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Bauen itn Land
Staatsanzeiger ·Freitag, 27. Januar 2012 · Nr. 3
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Universität Ulm
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Zentrum für biomedizinische
Forschung eröffnet
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ln Ulm ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Wissenschaftsstadt gesetzt: Der Neubau
des Zentrums für biomedizinische Forschung wurde am Montag an die Universität und das
Universitätsklinikum
offiziell
übergeben.
ULM. Mit dem neuen Forschungsbau auf dem Oberen Eselsberg in
Ulm .w urde eine der beiden größten
Maßnahmen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes
und dem Infrastrukturprogramm
des Landes realisiert.
campus auf dem Oberen Eselsberg
wird weiterentwickelt
Das 15-Millionen-Euro-Projekt hatte nach Angaben der Universität einen guten Start: Bei der Ausschreibung der Konjunkturprogramm
hatten die für Bauten auf dem CampusZuständigen von Vermögen und
Bau Baden-Württemberg Amt Ulm,
bereits eine fertige Planung zur
Hand. Dessen Leiter, Wilmuth Lindenthal, sagte am Montag: .,Dieses
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Bauwerk setzt mit seiner Architektur
eine Generation herausragender
Gebäude fort, die die künftige bauliche Entwicklung auf dem Oberen
Eselsberg prägen werden."
Mit dem rund 2500 Quadratmeter
großen Anbau an das Zentrum für
Klinische Forschung wird zum einen das Lebenswissenschaftliche
Zentrum ausgebaut, zum andem
werden die Forschungsbereiche für
MuskuJoskelettale klinische Forschung, die Stammzellenforschung
und die Pharmazeutische Biotechnologie dort untergebracht.
Daten und Fakten
Maßnahme: Neubau Zentrum für
biomedizinische Forschung Ulm,
Oberer Eselsberg
• Bauherr: Land Baden-Württemberg
vertreten durch Vermögen und Bau
Baden-WürttembergAmt Ulm
Nutzer: Universität Ulm und Universitätsklinikum Ulm
Projektleltung, Entwurf, Planung:
AmtUim
Baukosten: 15 Millionen Euro
Nutzfläche: 2566 Quadratmeter
Bruttorauminhalt 19993 Kubikmeter
Bauzeit: 3/2010 bis 11/2011
Kunst am Bau: Schirin Kretschmann,
Berlinlleopoldshafen und Manuela
Tirler, Stuttgart
Die Farbe Weiß herrscht
auch im Inneren vor
Die Planer haben aufgrund der engen Nachbarschaft zum bestehenden Bau aus dem Jahr 1997 dessen
sachliche und funktionale Architektursprache beibehalten. In den
ersten drei Geschossen sind die Fassaden weiß verputzt, die Fensterformen wurdeQ. aufgegriffen und auch
das abgesetzte Dachgeschoss behielten die Architekten bei. Der
U-förrnige Gesamtkomplex erhielt
einen räumlichen Abschluss durch
Versorgungsstation, in der Trafos,
Der Neubau {links) nimmtdie Architektursprache des Bestands auf. Der Innenhofwurde künstlerisch gestaltet. foTo:scHNAm
die Müllentsorgung und die Fahrradstellplätze untergebracht sind.
Auch im Inneren des Neubaus
herrscht die Farbe Weiß vor. Die Böden aus. Kautschuk beziehungsweise aus Kunststein sind dazu kontrastierend in Dunkelgrau gehalten. Farbige'Akzente in den Bauhausfarben
Rot, Blau, Gelb setzen Kunstoffflächen im Bereich der Labortürnischen. Die Farben sind in jedem der
Geschosse unterschiedlich.
Der Neubau hat insgesamt 32 flexibel nutzbare Standardlabore. Sie
werden durch Geräteräume, Spülküchen auf der Flurseite und durch
Büros auf der gegenüberliegenden
Seite ergänzt. Im Erdgeschoss befindet sich ein Bereich für experimentelle Tierforschung mit Großtierund Kleintier-Operationssaal.
Ministerialdirektor Wolfgang Leidig vom Ministerium für Finanzen
und Wirtschaft Baden-Württem-
berg betonte bei der Übergabe am
Montag: .. Bildung, Wissenschaft
und Forschung haben für die Landesregierung einen ungebrochen
hohen Stellenwert." Voraussetzung
für Lehre und Forschung sei auch in
Zukunft eine intakte bauliche Infrastruktur. (sta)
Kunst am Bau setzt Kirschbäume und Farbasphalt
in Beziehung zu·einander
Im Innenhof des Neubaus reflektiert ein Kunstwerk das Verhältnis von Forschung und Naturerlebnis
ULM. Der einzelne pinkfarbene
Parkplatz im Innenhof des neuen
Zentrums für biomedizinische Forschung auf dem Oberen Eselsberg
fällt auf. Im April, zur Zeit der Kirschblüte, wird er noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Dann wird die Magenta-Farbe mit den sieben Blütenkirschbäumen korrespondieren, die
auf den ehemaligen Parkplatz gepflanzt wurden.
Der Innenhofwurde mit dem Anbau an das bestehende Gebäude des
Zentrums für Klinische Forschung
geschaffen. Er nimmt das Kunstam-Bau-Projekt .,you may have a
pink cadillac" von Schirin Kretschmann auf, zu dem die Farbasphaltfläche und die Bäume gehören.
Die Farbfläche scheint die Symmetrie der Bepflanzung zu stören,
denn eigentlich wäre Platz für jeweils vier Bäume auf jeder Hofseite.
Der achte Baum steht auf dem für
Parkplatz Nr. 18 vorgesehenen Fläche außerhalb des Hofs. Im Gegen-
zug wurde dieser Parkplatz an den
Standort des fehlenden achten
Baums versetzt.
Das Magenta wurde von der beauftragten Firma exakt dem Kirschblütenton nachgebildet und existiert nach Angaben des Herstellers
lediglich einmal und allein an dieser
Stelle. Der Asphaltbeton wurde völlig mit der Farbe umhüllt. Er wird
leicht verblassen, während die Naturfarbe der Kirschblüten stets
gleich kräftig sein wird.
Die künstlerische Gestaltung geht
laut Vermögen und Bau BaderiWürttembergAmt Ulm vom Kontext
der Universität mit ihren Forschungseinrichtungen aus. Es werde versucht, in diesem Zusammenhang auftauchende Fragen des Verhältnissesvon Kulturund Natur, von
Forschung und Naturerlebnis sinnlich erfahrbar zu machen. Das Projekt schließt an den Kunstpfad der
Universität an, der vor zwanzig Jahren eingerichtet wurde. (sta)
Eine Spezialherstellungfür das Kunst-am-Bau-Projekt: Der magentafarbene Asphalt für
den "Stellplatz" Wird aUfgetragen. fOTO: ICHIRINKRETSCHMANN, VG BllO·KUNSTBONN, lOll, fOT06RAF: GANTER
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