RARBEITUNGS

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Berichte
ETHOUSE Award 2013
Preis für energieeffizientes Sanieren
der Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme
Foto: Baumgartner
ERARBEITUNGSRICHTLINIE
R WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME
hnische Richtlinien und Detailzeichnungen
e 10/2011
DI Dr. Clemens Hecht
Sprecher Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme
Zum sechsten Mal verlieh die ARGE Qualitätsgruppe
Wärmedämmsysteme (QG WDS) den ETHOUSE Award
für ganzheitliche Gebäudesanierungen. Er ist der einzige Preis, der sich ausschließlich mit der Prämierung
von Bestandsbauten im Kontext mit deren thermischer
Sanierung befasst. Damit werden die Besten unter den
guten Sanierungen prämiert – hier setzt der ETHOUSE
Award an.
turelle Herausforderungen wurden über verschiedene
Ansätze gelöst, das zeigt vor allem die Vielfalt der nominierten Einreichungen. Der Jury wurde es nicht leicht
gemacht, sich zu entscheiden. Der Beitrag der Objekte
zur Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, eine
Forderung, die mehr und mehr zum Tragen kommt,
wird durch die weitere Objektnutzung und die deutliche Einsparung beim Heizenergieverbrauch geleistet.
Im Namen ETHOUSE sind die zwei Begriffe ETICS (engl.
External Thermal Insulation Compound System für
Wärmedämmverbundsysteme) und HOUSE verbunden. Dass daraus auch Ethos gelesen werden kann,
ist durchaus Absicht und kein Zufall: Die thermische
Gebäudesanierung ist eine unverzichtbare Maßnahme
zum Erreichen der Klimaziele. Immerhin ist der Gebäudebestand wesentlich für den Primärenergieverbrauch
mitverantwortlich.
Dieses Gesamtpaket, einschließlich des Ausmaßes der
Energieeinsparung, galt es durch die Jury unter Vorsitz
von Univ.-Prof. Arch. DI Dr. Martin Treberspurg zu beurteilen. Weiters beurteilt wurden die Qualität in der
Ausführung, der Umgang mit dem Altbestand und die
architektonische Umsetzung.
Die diesjährigen Preisträger zeigen wieder einmal, dass
mit der Sanierung einhergehende Fragestellungen
gemeistert werden können und wurden, da nur abgeschlossene Projekte eingereicht werden dürfen. Alle
Preisträger und Nominierten seit der ersten Verleihung
des ETHOUSE Award 2008 präsentieren außerdem eindrucksvoll, dass thermische Sanierung sehr wohl mit
architektonischer Leistung verbunden ist.
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wettbewerbe 311
Die eingereichten Gesamtkonzepte berücksichtigen
auch die baukulturelle, funktionale und soziale Werterhaltung, statt rein thermischer Maßnahmen. Baukul-
Der ETHOUSE Award zeigt bei den Preisträgern im Jahr
2013 wieder einmal deutlich, dass die Sanierung auch
eine große soziale Verantwortung hat und im Gesamtkonzept gerade eines mehrgeschoßigen Wohnbaus
nicht außer Acht gelassen werden darf. Nachverdichtungen haben Potenziale, die es zu nutzen gilt. Dass
das bis hin zu einem energieautarken Gebäude führen
kann, wird zusätzlich gezeigt.
Die QG WDS würdigt bei den Preisen neben dem Architekten und Bauherren ebenfalls den ausführenden
Fassadenbauer, der seinen Beitrag leistet, die geplante
Qualität umzusetzen und sichtbar zu machen.
Herzlichen Glückwunsch den Preisträgern!
Berichte
ETHOUSE Award 2013
Zum sechsten Mal vergab die Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG WDS) den mit 12.000,– Euro dotierten
ETHOUSE Award. Er würdigt Gebäudesanierungen, die eine kreative, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete HeranTreberspurg & Partner Architekten, gehensweise an das Thema Energieeffizienz im Wesentlichen mit Wärmedämmverbundsystemen unter Beweis
BOKU Wien; Karin Stieldorf,
stellen, sei es als Teil- oder Gesamtlösung. Bewertungskriterien sind ebenso die Qualität in der Ausführung, der
TU Wien; Clemens Hecht, QG WDS; Umgang mit dem Altbestand und die architektonische Umsetzung. Die Einreichung der Projekte konnte in drei
Lothar Bombös, EAE; Christian
Kategorien – Öffentliche und Gewerbliche Bauten sowie Wohnbau, inklusive privater Wohnbau – erfolgen. Die Jury
Pöhn, MA 39; Richard Mauerlechner, entschied sich für drei Siegerprojekte in der Kategorie Wohnbau und einen Sonderpreis in der Kategorie Gewerbliwohnnet.at
che Bauten. Aufgrund fehlender vergleichbarer Einreichungen in der Kategorie Öffentliche Bauten wurde ein Projekt lobend erwähnt, jedoch nicht mit einem Preis ausgezeichnet.
Jury
Martin Treberspurg (Vorsitz),
Jurierung
Oktober 2013
Jurybegründung:
Das Projekt ist eine architektonisch gelungene Sanierung und Umgestaltung einer Doppelhaushälfte.
Sieger
Kategorie Wohnbau
Wohnhausanlage Kapaunplatz, Wien
Einreicher: GSD Gesellschaft für Stadt- und
Dorferneuerung, Wien
Architektur: Architekt Werner Rebernig, Wien
Projektverantwortlich: Werner Rebernig
Verarbeitung: ARGE Leyrer + Graf Baugesellschaft
und Praher & Mathä Malerbetriebsgesellschaft
Projektdauer: August 2012 bis August 2013
Nutzfläche: 41.712,50 m²
Energiekennzahl: 34 kWh/m2a
(143 kWh/m2a vor Sanierung)
Foto: GSD
▲
Jurybegründung:
Das Projekt stellt eine herausragende Lösung im dichten städtischen Umfeld dar. Außerdem ist die soziale
Qualität des sanierten Gebäudes hervorzuheben.
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wettbewerbe 311
Sieger
Kategorie Wohnbau
Einfamilienhaus Haus W., Klosterneuburg
Architektur: Lost in Architecture, Wien
Projektverantwortlich: Connie Herzog
Verarbeitung: DASCH Bauunternehmen
Projektdauer: Juli 2011 bis April 2013
Nutzfläche: 160 m²
Energiekennzahl: 48 kWh/m2a
(200 kWh/m2a vor Sanierung)
Foto: Lost in Architecture
Projektbeschreibung:
Das Einfamilienhaus in Klosterneuburg aus dem Jahr
1902 war wärmetechnisch in schlechtem Zustand.
Der Eigentümer, der zuvor lange Zeit als Mieter die
Vor- und Nachteile dieses Jahrhundertwendehauses
erfahren musste, hatte klare Zielvorstellungen: Senkung
der enormen Betriebskosten und zeitgemäße Wohnbereiche – und das mit vertretbarem ökonomischen
Aufwand. Die Veränderung der Grundform und die
Größe des Erdgeschoßes waren aufgrund der örtlichen
Bebauungsbestimmungen nicht möglich. So wurde das
Erdgeschoß komplett für den Wohnbereich adaptiert
und zum Garten hin großzügig geöffnet. Einerseits
um die Belichtungssituation zu verbessern und des
weiteren, um den Raum mit dem Außenraum zu verknüpfen und dadurch im Inneren erlebbar zu machen.
Die straßenseitige Fassade wurde in ihrem Originalzustand belassen und saniert. Durch den umfangreichen
Dachbodenausbau im Zuge der Sanierung konnte der
Heizwärmebedarf um 81 Prozent reduziert werden.
Eine Versorgung mit erneuerbaren Energien ist für die
Zukunft geplant.
Berichte
Projektbeschreibung:
Der Altbau aus dem Jahr 1950 wurde umfassend
saniert: Fensteraustausch auf Passivhausstandard,
Herstellung einer Nutzwasserversorgung und einer
Oberflächenversickerung des Regenwassers, gleichzeitig wurden die Außenanlagen neu gestaltet. Wegen
Kältebrücken wurden an die neunzig Bestandsbalkone
abgebaut und 674 neue Balkone gebaut. Ein Dachausbau schuf 79 zeitgemäße Wohneinheiten.
Projektverantwortlich: Georg W. Reinberg
Verarbeitung: PORR
Projektdauer: 2011 bis 2013
Nutzfläche: 11.403,45 m²
Energiekennzahl: 9 kWh/m2a
(97 kWh/m2a vor Sanierung)
Foto: Architekturbüro Reinberg
Jurybegründung:
Der umgesetzte Dachgeschoßausbau und der eigene
Baukörper an der Straße sind ein gelungenes Beispiel
der Nachverdichtung.
Sieger
Kategorie Wohnbau
Wohnprojekt Kierling, Klosterneuburg
Architektur: Architekturbüro Reinberg, Wien
Projektbeschreibung:
Das Mietwohnhaus der BUWOG in Klosterneuburg, Kierling stammt aus dem Jahr 1979. Im Zuge der Sanierung
wurden 24 Wohnungen saniert und durch einen Dachgeschoßausbau zwölf Wohneinheiten geschaffen. Das
Gebäude wurde vor der Sanierung mit Strom beheizt.
Durch die Sanierungsmaßnahmen konnte der Heizwärmebedarf um 91 Prozent gesenkt werden.
Projektdauer: Februar 2009 bis 2012/2013
Nutzfläche: 990 m2
Energiekennzahl: 8 kWh/m2a
(150 kWh/m2a vor Sanierung)
Foto: PAUAT
Jurybegründung:
Das energieautarke Stadthaus wird für die innovative
Lösungsqualität verbunden mit hervorragender Architektur prämiert.
wettbewerbe 311
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Sonderpreis
Kategorie Gewerbliche Bauten
Energieautarkes Stadthaus, Wels
Architektur: PAUAT Architekten, Wels
Projektverantwortlich: Heinz Plöderl
Verarbeitung: Wandl Der Maler
Projektbeschreibung:
Das Stadthaus wurde in den 1960er Jahren als Wohnhaus errichtet; später kamen eine Büronutzung für eine
Rechtsanwaltskanzlei und ein Architekturbüro hinzu.
Nach einer umfassenden Sanierung, die das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes vollkommen
verändert hat, wurde der Heizwärmebedarf um über 94
Prozent verringert und entspricht nun Passivhausstandard. Es wurden erneuerbare Energiequellen (Photovoltaik), sowie Tiefensonden für Vorerwärmung und Kühlung der Büroflächen eingesetzt; ein BrennstoffzellenKompaktgerät mit Wasserstoffbetrieb ist für den Einsatz
ab 2014 eingeplant.
Berichte
Verarbeitung: Tarbauer Bau und KROBATH Wasser
Wärme Wohlbehagen
Nutzfläche: 6.300 m²
Energiekennzahl: 39,20 kWh/m2a
(85,5 kWh/m2a vor Sanierung)
Foto: vö/wo Plan & Design
Erwähnung
Kategorie Öffentliche Bauten
BHAK – BHAS Voitsberg
Architektur: vö/wo Plan & Design
Projektverantwortlich: Michael Worschitz
Projektbeschreibung:
Das Gebäude wurde im Jahr 1979 errichtet und liegt im
südlichen Teil der Stadt Voitsberg. Die Schule wurde in
Stahlbetonskelettbauweise errichtet. Sie verfügt über
zwei unterschiedliche Baukörper, wobei einer vier oberirdische Geschoße und der andere drei oberirdische
Geschoße beinhaltet. Unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und Einhaltung der in der OIB-Richtlinie 6
geforderten bauphysikalischen Werte wurden nachstehende Maßnahmen durchgeführt: Sämtliche Fenster
wurden getauscht, die bestehende Fassade wurde
abgebrochen, neu konstruiert und aufgebaut. Das
Flachdach wurde bis zur Abdichtung abgeräumt, die
Attika erhöht und ein komplett neuer Dachaufbau samt
entsprechender Dämmung errichtet. ■
Fachtagung zeba 2014.
zukunft | energie | bauen | architektur
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wettbewerbe 311
Die Fachtagung zeba mit dem Schwerpunkt „Paradigmen auf dem Prüfstand“ findet parallel zur Tiroler Hausbau & Energie Messe Innsbruck statt und widmet sich
drei Themengebieten:
• Zukunft Energie: Was kommt nach dem Passivhaus?
• Zukunft Bauen: Von der Normerfüllung zur integralen
Planung.
• Zukunft Architektur: Leicht- versus Massivbau –
das war gestern.
Die zeba setzt auf eine ausgewogene Mischung aus
Neuheiten & Visionen (Donnerstag) und ein praxisnahes Fachprogramm samt Expertenrundgang durch die
Messe am Freitag; sie richtet sich damit an Architekten,
Planer, Bauträger, Immobilientreuhänder und Hersteller
gleichermaßen wie an Baumeister, Installateure und
andere Handwerker.
Beim großen Get-together am Donnerstagabend, zu
dem auch alle Aussteller der Messe eingeladen sind,
wird es eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion
unter dem Titel „Energiekonzepte der Zukunft und ihr
Einfluss auf den Wohnungsbau in Tirol“ geben. Die 25
von einem achtköpfigen Fachbeirat ausgewählten
Vorträge namhafter Referenten aus dem gesamten
deutschsprachigen Raum decken ein breites inhaltliches Spektrum rund um die Zukunft des Bauens und
der Energieversorgung ab: von aktuellen Tiroler Wohnbauprojekten zum Gewinner-Haus des Solar Decathlon
2013, von regionalen Produkten und Erfolgsfaktoren bis
hin zu zukunftsweisenden Lösungen von Architekten
der ETH Zürich oder des Fraunhofer Instituts.
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