GDI begrüßt die Investition der Bundesregierung

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Gründerzeit
mit Zukunft
Presseinformation
Wien, 31. August 2011
Innovative Sanierung von Gründerzeitgebäuden: ein erstes Modellprojekt zeigt
den Weg.
Das Sanierungspotenzial von Gründerzeithäusern ist bis dato weitestgehend brach gelegen.
Das Forschungs- und Umsetzungsprojekt „Gründerzeit mit Zukunft“ demonstriert mit einem
Gebäude in Wien Penzing, wie Sanierungshürden überwunden werden können und wie aus
einem Gebäude mit einem geringen wärmetechnischen Niveau ein Niedrigstenergiehaus
werden kann.
Ungedämmte Außenwände, einfach verglaste Holzfenster und ineffiziente Einzelofenheizungen: das
war die energetische Ausgangslage des Demonstrationsgebäudes in der Wißgrillgasse, Wien
Penzing. Das um die Jahrhundertwende errichtete Gebäude ist damit eines von 20.000 typischen
Gründerzeit-Mietshäusern in Wien mit hohem energetischen Einsparpotenzial. „Der häufig übliche
Fenstertausch allein kann dieses Potenzial bei weitem nicht ausschöpfen“, betont Projektkoordinator
DI Walter Hüttler von e7 Energie Markt Analyse GmbH. “Deshalb wurden im Rahmen des Projekts
„Gründerzeit mit Zukunft“ im Demonstrationsprojekt Wißgrillgasse über einen Fenstertausch hinaus
zahlreiche innovative Maßnahmen gesetzt, deren Ergebnisse nun modellhaft auf andere vergleichbare
Gründerzeitgebäude übertragen werden können.“
Vollwärmeschutz trotz historischer Zierelemente
Häufig wird angenommen, die typischen dicken Ziegelmauern von Gründerzeithäusern wären eine
ideale Dämmung. Dem ist aber nicht so. Denn im Schnitt liegt die Energiekennzahl in einem
Jahrhundertwende-Gebäude zwischen 120 und 180 kWh/m2, was der Energieeffizienzklasse D bzw.
E entspricht. Die fehlende Außendämmung trägt maßgeblich zu diesem Wert bei.
„Die thermische Qualität der Gebäudehülle zu verbessern und damit den Energiebedarf für
Heizwärme zu senken, war daher oberste Priorität im Demonstrations-Projekt Wißgrillgasse. Erreicht
wurde das einerseits durch den Einsatz von Fenstern mit 3-fach-Wärmeschutzverglasung.
Andererseits, indem der Dämmstandard aller Außenbauteile erhöht wurde“, erklärt Bauträger Mag.
Hans Jörg Ulreich. Um ein Wärmeverbundystem von 12 cm Stärke an der Fassade aufzubringen,
musste der Putz samt den historischen Zierelementen abgetragen werden. Das historische
Erscheinungsbild des Gebäudes konnte dennoch erhalten bleiben, indem die Zierelemente der
Fassade aufwändig nachgebildet wurden.
Heißes Dämm-Thema: Feuermauern
„Eine besondere Herausforderung bei der thermischen Sanierung stellen Feuermauern dar, da die
Dämmung einer Feuermauer direkt an der Grundstücksgrenze die Zustimmung des Nachbarn
erfordert“, so Mag. Ulreich. Beim Projekt Wißgrillgasse, bei dem die Feuermauern einen Anteil an
freistehenden Außenwänden von 32 Prozent aufweisen, wurden dazu spezielle nachbarschaftliche
Vereinbarungen ausgearbeitet, sodass sogar bei diesem hohen Anteil alle Feuermauern gedämmt
werden konnten.
Zusätzlich zur hohen thermischen Verbesserung der Gebäudehülle konnten die
Lüftungswärmeverluste stark reduziert werden, indem eine dezentrale Be- und Entlüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung installiert wurde.
Die kontrollierte Wohnraumbelüftung sorgt zusätzlich für den hygienisch erforderlichen Luftwechsel im
Raum, vermeidet Feuchteschäden und reduziert die Lärmbelastung der Westbahntrasse in
unmittelbarer Nähe. Projektkoordinator DI Hüttler: „Erste positive Rückmeldungen seitens der
Bewohner bestätigen den Einsatz. Ein umfangreiches zweijähriges Monitoring im Vergleich mit
Wohnungen, die ohne Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet wurden, wird weitere Ergebnisse zum
Thema Wohnkomfort bringen.“
Endergebnis: Niedrigstenergiehaus
Ganzheitlich abgerundet wurde das innovative Sanierungskonzept in der Wißgrillgasse durch
ressourcenschonende Aufbringung der Heizenergie für Heizwärme und Warmwasser. Einerseits mit
50m2 fassadenintegrierten solarthermischen Kollektoren, andererseits durch eine zentrale BiomasseHeizanlage, für die eine aufwändige Trockenlegung des Kellers erforderlich war, um die Holzpellets
trocken lagern zu können.
Die hochwertige ganzheitliche thermische Sanierung des Gründerzeitgebäudes Wißgrillgasse führte
zu einem beispielhaften Ergebnis. Der Heizwärmebedarf konnte von ca. 186 kWh/m2a auf
27,5 kWh/m²a gesenkt werden. Dies bedeutet eine Sanierung mit Faktor 7 und entspricht einem
Niedrigstenergiehaus, womit das Gebäude einen besseren Standard als herkömmliche Neubauten
aufweist.
Über das Projekt „Gründerzeit mit Zukunft“:
Das Projekt „Gründerzeit mit Zukunft“ läuft bis 2014 und wird im Rahmen des Forschungs- und
Technologieprogramms Haus der Zukunft Plus des Bundesministeriums für Verkehr,
Innovation und Technologie gefördert. Darüber hinaus wird das Projekt von der Stadt Wien
aktiv unterstützt. Ziel des Projekts ist die Entwicklung von innovativen Sanierungslösungen,
die modellhaft für Gründerzeithäuser angewendet werden können.
Haus der Zukunft plus ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des
Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des BMVIT
von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria
Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und
Technik ÖGUT abgewickelt.
www.gruenderzeitplus.at
Bei Rückfragen:
Medienbetreuung: Mag. Franz Roland Jany,
Geschäftsführer Gemeinschaft Dämmstoff Industrie (GDI),
Projektpartner „Gründerzeit mit Zukunft“
Schikanedergasse 12/9, 1040 Wien
Tel.: 01-504 57 71, 0676-42 600 44, Fax: DW 20
E-mail: [email protected]
Leitprojektmanagement:
DI Walter Hüttler, e7 Energie Markt Analyse GmbH
Theresianumgasse 7/1/8, 1040 Wien
E-Mail: [email protected]
Tel.: 01- 9078026-54
Factbox
Demonstrationsprojekt
Wißgrillgasse
Das Haus "Roofjet - Wißgrillgasse 10" ist ein Projekt der Firmen Ulreich Bauträger GMBH und
Gassner & Partner.
Hans Jörg Ulreich und Robert Gassner zählen zu den führenden österreichischen Experten im Bereich
der ökologisch nachhaltigen Sanierung von Gründerzeithäusern und wurden für ihre wegweisenden
Objekte bereits mehrfach national und international ausgezeichnet. Das Haus besticht nicht
nur durch seine für die beiden Unternehmer typische, aber enorm aufwändige Außen- und
Innengestaltung sondern vor allem durch die neuesten Technologien.
Neben Klassikern wie einer hauseigenen Pelletsheizung, einer Photovoltaik-und einer Solaranalage,
begrünten Innenhöfen und Dächern wurde im Roofjet erstmals das "Gassner Parapet" eingesetzt. Mit
Robert Gassners Neuentwicklung können gegliederte Fassaden mit einer Be- und Entlüftungsanlage
ausgestattet werden, ohne zerstört zu werden. Ein Lüftungswärmeverlust von 39% gehört damit
endgültig der Vergangenheit an.
Die Zahlen sprechen für sich:
 Heizwärmebedarf vor der Sanierung: 185,95 kWh/m2a
 Heizwärmebedarf nach der Sanierung
ohne GassnerParapet:
34,87 kWh/m2a
 Heizwärmebedarf mit GassnerParapet: 19 kWh/m2a
 Heizwärmebedarf Gebäude Durchschnitt: 23 kWh/m2a
 CO2 Einsparung mit GassnerParapet: 140t
Ulreich Bauträger GmbH
Obere Amtshausgasse 20-24
1050 Wien
Telefon: +43 1 7866110
Fax: +43 1 7866110-10
www.ulreich.at
[email protected]
Gassner und Partner GmbH
Obere Amtshausgasse 20-24
1050 Wien
Telefon: +43 1 7866110
Fax: +43 1 7866110-10
www.gassner-partner.at
[email protected]
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