Fruhlcritik 8.03 .r996 CLAUDIA HENNE von Sr-lsanne Linke uraufführung arn 25. Januar im Hremer Theater rri{am}etszenensE Hine Koprodr-lktion rnit dern Hebbel-Theater uas erste Bild strahlt die erhabene Ruhe eines alten schl-oßes aus eine große roLe F l-ächre in der Mitte der Bühne, davor ein StuhJ- ' d.er einern Throne gJ-eicht, darüher schwarz und' flani<ierend an der Seite schwarz-weiße Videobil-den mit zungeJ-nden Flarnmen' Diese multimedial-e Prise, die sich die choreographin noch metrrmal-s leistet und von der amerikani-sahen Videokünstl-eri-n Nan Hooven stamrnt, ist Eelungen, kei-n drangepappter Effer<t. so &ru*H;* gelungen' überzeugend wj_e dj-eser erste Bl-ick ist das stück nicht nennt susanne Linke urnsichtigerweise ihr stück" undwen eine direkte Bearbeitung von shal<espeares Haml-et-stoff erwartetn urird nia|Lt auf sej-ne Kosten }commen' Dafün sorgt al-l-ein cas Konzept d,ieser choreographie. Susanne Lj-nke bietet uns näml-j-ch nHarnl-etszenenrr eine ganze Harnlet-Gesellschaft: dnej-rnal Ffamlet, viermal- ophelia' zweimal Gertrude, zweirctal claudj-us n zweirnal Poi-onius. creirnalrarlz und Güldenstern sowie F'otoqraf en und dj-e schauspj-eler. rn verl-aufe der e0 Minuten gel1ngt es I#M*"" die Personen den Figuren zuzuordnen: d.ie Männen in den dr-lnklen Laertes - ROSenk die Frauen in den dunlcel-roten, ellgen, wadenlangen das Kl_eidern. obwohl- ich Ear nj-cht einmal- zu saqen vermago ob susanne Linke wir]<l-ich wichtig ist. sie zeiEt' uns eirie Anzügen und Gesellschaft, VerhäItnj,sse zwischen lvlännern unc Fnauen' Männern sohlen' und Männern, F',rauen und Fnauen. Die agieren ar-lf l-eisen CLAUDIA HENNE f l<Ieinen schritten zu allen mit ra'r-sr'all-en IIIIE rnit- und gegeneinander ' z1) seiren in einen Ryrhmus oder ffit"Y!#k#"u,,^ allern' zrr Besi-nn des Stuc]<s einzel-nen,pd'ie gegen- und -vor t''11-' e^ ' 4a"-'<* erfahrene - tt^t:- P'<av /'LLtt';tä;-4 eine durcheinanoeraa;";;4 s*=*niä-Li.rt . ist Choreographin,ci.esolcheSzenenzuinszeni-erenversteht,diedi-e es nicht an Eewegr-lngs-Ideen Tiefe und Breite des Raumes nutzt; der mange]-tundtrotzdern]-äßteinendi-esesStückkalt-schJ-ägt}<eine Lej-denschaftFunken,entfaltensichHaßundHabqiernichtj-n Mr^ dervt Effekte erweitert wurde; Ton' bJ-eibenden gleichmäßig diesern schocktcasroheFlej-schnichtundnichtdasEi,daseinHam].et vorunserallerAugenzerquetschtoverqnügttlnsderEj.nbruchder LauLenGesel_lschaftderschauspielerni-cht,diedenGiftmord proben,.undbegleitenwiropheliasWahnnichtnitangehaj-tenem Atem,könnenangesichtsderFotografen'dieimmerwiederrrsie SchmeißfliegenamGeschehenkleben,nLtrmudeläche].n:einesanfte Darstel].unggenessenandem,v/asLadyDitägi.ichauszuhaltenhat. SusanneLj-nketreibt'wederdasGesch]-echterverhä]-tnisnochdie gesel]-schaftlichenVerhä]'tnissear-lfd'ieSpitze-nichtsist zwingendwederirngutennochirnsch]-ectrten.rhnTanztheater,eS wirdh,{i€hgesprochenundmirnischeilElernentefeh].enauchnicht, wirkt'4''zahm,entfaltetnichtimmindestendiespiel.erische Leichtigkeit Ihrer I'Mär}<ischen Landschaftrr Kresni]< überlassen und sich Das Rohe Soll-te sUsanne Linke hesser nicht ei-nschüchtern l-assen: von seinem Geist im Bremer Tanztheater Erfolgsquoten hat sie politisches Theater ist ihre sache nicht' und hoffentl-ich nicht zu erfüll-en' HeE{t