Vom Aischgrund bis zur Zugspitze Naturräume in Bayern

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Vom Aischgrund bis zur Zugspitze
Naturräume in Bayern
Ein Film von Georg Antretter
Beitrag: Georg Antretter, Simon Demmelhuber, Volker Eklkofer
Inhalt
Bayern, das flächengrößte Bundesland Deutschlands, liegt zwischen dem Main und den Nördlichen Kalkalpen. Es gliedert sich in vier Großlandschaften: die Bayerischen Alpen, das Alpenvorland, das Ostbayerische Mittelgebirge und das
Schwäbisch-Fränkische Schichtstufenland. Die
Flüsse Donau und Main prägen das Flusssystem
in Bayern.
In der Sendung werden bedeutende Naturräume
Bayerns vorgestellt: das Maintal mit seinen Weinbaugegenden, die Solnhofer Schichtstufen im
Fränkischen Schichtstufenland, der Nationalpark
Bayerischer Wald als Mittelgebirge, der Gäuboden, die Hopfenregion Hallertau, die Alpen und
das Alpenvorland.
Die Fläche Bayerns beträgt 70.549,4 Quadratkilometer.
Bayern erstreckt sich zwischen dem Main und
den Nördlichen Kalkalpen. Es gliedert sich grob in
vier Großlandschaften:
Zu den Bayerischen Alpen gehören die Allgäuer
Alpen, die Berchtesgadener Alpen, Wetterstein
und Karwendel. Auch die Zugspitze (2.964 m),
Deutschlands höchster Berg, befindet sich in
Bayern.
Fakten
Bayern – Deutschland größter Flächenstaat
im Überblick
Der Freistaat Bayern grenzt
• im Westen an Baden-Württemberg (Länge
der Grenze: 829 km),
• im Nordwesten an Hessen (262 km),
• im Norden an Thüringen (381 km),
• im Nordosten an Sachsen (357 km),
• im Osten an Tschechien (357 km) und
• im Süden und Südosten an Österreich
(816 km).
© Bayerischer Rundfunk
Die Donau trennt die nördlichen Gebiete Bayerns
von der schwäbisch-oberbayerischen Hochebene
des Alpenvorlandes, die sich zwischen Bodensee und Salzach erstreckt. Die oberbayerische
Seenplatte (Ammersee, Chiemsee etc.) ist ins Alpenvorland eingebettet.
Im Osten Bayern liegt das Ostbayerische Mittelgebirge, das sich aus Frankenwald, Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald und Bayerischem Wald zu1
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sammensetzt. Zu den bayerischen Mittelgebirgen
zählen auch Spessart und Rhön.
Unterhalb von Spessart und Rhön befindet sich
das Schwäbisch-Fränkische Schichtstufenland an das sich Untermainebene, Fränkische
Platte, Fränkische Landstufe, Mittelfränkisches
Becken, Albvorland und Fränkische Alb anschließen.
Die Beckenlandschaften Donauried, Donaumoos
und den Gäuboden, Bayerns Kornkammer, finden wir entlang der Donau. Das Nördlinger Ries
ist ein ausgedehnter Meteorkrater.
Die bayerische Landschaft weist beträchtliche
Höhenunterschiede auf.
Die Niederschläge sind in Bayern recht unterschiedlich verteilt: In der trockenen Fränkischen
Alb fallen nur 650-750 mm pro Jahr, im Raum
München 920 mm und im Allgäu 1.880 mm.
Bayern verfügt über eine beträchtliche Waldfläche (ca. 2,5 Mio Hektar = 1/3 des Landes). Trotz
aller Bemühungen, Mischwälder anzulegen, dominieren nach wie vor Fichte (43,8 Prozent) und
Kiefer (18,8 Prozent). Häufigster Laubbaum ist
die Buche (12,2 Prozent), gefolgt von der Eiche
(6,1 Prozent).
Bayerns Bodenschätze umfassen Fest- und
Lockergesteine (Sand, Kies etc.), Tone, Industriemineralien, Energierohstoffe (Erdgas- und Erdölvorkommen im Süden, Braunkohle).
Die bayerischen Hauptwasserstraßen sind Main
(308 km Wasserstraße) und Donau (213 km
Wasserstraße; insgesamt 387 Kilometer weit
fließt die 2.850 Kilometer lange Donau durch
Schwaben, Ober- und Niederbayern). Der MainDonau-Kanal (Teil der Verbindung Nordsee-Schwarzes Meer) führt 171 km durch Bayern.
In Bayern leben 12.505.679 Einwohner (Stand:
2009). Das entspricht 177,3 Einw./qkm. Bayern
ist vom demographischen Wandel weniger stark
© Bayerischer Rundfunk
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betroffen als andere Bundesländer. Nach der 12.
koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung für
Deutschland wird in Bayern zunächst eine Bevölkerungszunahme bis 2021 bzw. 2026 prognostiziert. Bis 2060 wird ein Rückgang um 14,4 Prozent erwartet.
Bayerns Landeshauptstadt ist München (ca.
1,32 Mio Einw. / Großraum: 2,6 Mio.). Städte mit
mehr als 100.000 Einwohnern sind Nürnberg
(502.000 / 1,3 Mio), Augsburg (263.000), Regensburg (133.000), Würzburg (132.000), Ingolstadt (124.000), Fürth (114.000) und Erlangen
(105.000).
Wirtschaft: Das einstige Agrarland Bayern ist
heute ein moderner Industrie- und Dienstleistungsstandort. Ausführliche Informationen zur
bayerischen Wirtschaft sind auf der Homepage
des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie zu
finden.
Etwa 20 Prozent der Landwirtschaftsflächen
Deutschlands befinden sich in Bayern. Die Landwirtschaft spielt daher nach wie vor eine wichtige Rolle: Etwa 25 Prozent der Milch, 20 Prozent
des Getreides und ca. 30 Prozent des Rindfleisches in Deutschland werden in Bayern produziert. 90 Prozent der deutschen Hopfenproduktion
stammt aus Bayern.
Dank seiner Naturräume ist Bayern
Reiseland Nr. 1 in
Deutschland.
Der
Anteil Bayerns am
gesamtdeutschen
Fremdenverkehr liegt
deutlich über 20 Prozent. Eine besondere
Anziehungskraft üben die Alpen aus, weitere Attraktionen sind Mittelgebirgsregionen wie der
Bayerische Wald. In München blüht der Städtetourismus.
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Bayerns Großlandschaften
Das Alpenvorland
Die Sendung orientiert sich an der Grobgliederung Bayerns in die Großlandschaften
• Bayerische Alpen,
• Alpenvorland,
• Ostbayerische Mittelgebirge,
• Schwäbisch-Fränkisches Schichtstufenland.
Über die Voralpen, die mit ihren Wald- und
Wiesengipfeln
recht „harmlos“
wirken, gelangt
man ins Alpenvorland. Es besteht aus Sedimenten, die sich in einer Randsenke der Alpen
abgelagert haben. Eiszeitliche Gletscher ließen
hügelige Moränenlandschaften und weite Schotterplatten entstehen. Von der Donau bis zum Alpenrand steigt das Alpenvorland von 300 auf 800
Meter Höhe an.
Eine weitaus präzisere, allerdings rein bodenkundliche Gliederung ist auf der Homepage des
Bayerischen Landesamts für Umwelt zu finden.
Die Bayerischen Alpen
Die Bayerischen Alpen sind nach Liechtenstein und Monaco
mit 5.290 Quadratkilometern (= 3 Prozent der Alpenfläche) der kleinste nationale
Alpenteilraum. Mit knapp einer halben Million
Einwohnern sind sie jedoch sehr dicht besiedelt.
Die Bayerischen Alpen erhalten hohe Niederschlagsmengen, so fallen in Oberstdorf (Allgäu)
1.880 mm Jahresniederschlag.
Im Osten befindet sich das Berchtesgadener
Land, dessen dominierende Berge der Hochkalter (2.607 m) und der Watzmann (2.713 m) sind.
Unterhalb der Watzmann-Ostwand liegt der Königsee zwischen Wald- und Felshängen. Einen
zweiten Abschnitt bildet das Werdenfelser Land
mit dem Wettersteingebirge und der Zugspitze
(2.963 m), Deutschlands höchstem Berg. Aus
dem Hauptkamm der Allgäuer Alpen, dem westlichen Teil der Bayerischen Alpen, sticht u.a. der
Große Krottenkopf (2.657 m) hervor. Hier befindet sich auch der Biberkopf, dessen Gipfel der
südlichste Punkt Bayerns ist. Zieht man eine Linie
von hier zum nördlichsten Punkt bei Fladungen in
der Rhön, beträgt die Entfernung 365 Kilometer.
In den Bayerischen Alpen befindet sich der Nationalpark Berchtesgaden. Er grenzt an das österreichische Bundesland Salzburg und umfasst
eine Fläche von 210 Quadratkilometern.
Die Bayerischen Alpen sind touristisch umfassend erschlossen (Urlaubstourismus sowie Naherholungstourismus aus dem Raum München).
Durch die Nähe zu München steigt der Nutzungsund Siedlungsdruck beständig. Nur im hochalpinen Bayern gibt es noch unberührte Gegenden
mit Fels, Geröll und Schnee.
© Bayerischer Rundfunk
Ausgedehnte Weideflächen und Waldgebiete
sind Kennzeichen des Alpenvorlandes. Sie werden zur Land- bzw. Holzwirtschaft genutzt und
sind „Kapital“ für den wichtigsten Wirtschaftsfaktor in dieser Gegend, den Tourismus. Das Allgäuer Alpenvorland zwischen Immenstadt und Memmingen, Lindau und Kaufbeuren gilt als Käseund Milchland Bayerns.
Im Alpenvorland finden wir mehrere Seen, darunter den Chiemsee, der mit einer Fläche von 80
Quadratkilometern der größte bayerische See ist.
Er verdankt, wie alle bayerischen Seen, seine
Existenz der Gletscheraktivität. Einige Seen liegen ganz im Alpenvorland, andere, wie der Tegernsee, lugen aus den Bergen hervor.
Die Mittelgebirge Ostbayerns
Kennzeichen des
Bayerischen Waldes sind runde,
bewaldete Kuppen, dazwischen
Täler mit Wiesen
und Feldern. Aufgebaut ist der
Bayerische Wald
aus
kristallinen
Gesteinen, aus Gneisen und Graniten. Der große
Arber ist mit 1.457 Meter die höchste Erhebung
des Bayerischen Waldes. Zusammen mit dem
tschechischen Böhmerwald bildet der Bayerische
Wald das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas. Weil in diesem letzten bayerischen
„Urwald“ viele seltene Pflanzen und Tierarten leben, wurde ein Teil des Bayerischen Waldes zum
ersten Nationalpark Deutschlands ernannt. 1970
wurde er mit einer Fläche von 130 Quadratkilometern eröffnet, 1997 auf fast das Doppelte erweitert.
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In der südlichen Fränkischen Alb wird in den
Steinbrüchen um Solnhofen der berühmte Solnhofener Plattenkalk abgebaut. Die Solnhofener
Platten dienen als dekoratives Baumaterial. Die
Kalksteinbrüche sind auch reiche Fundstätten für
Versteinerungen:
Weitere „Naturräume“,
die im Film vorgestellt werden:
An den Bayerischen Wald schließen sich im Norden der Oberpfälzer Wald, das Fichtelgebirge
und der Frankenwald an.
Es folgen Rhön und Spessart mit ihren Mittelgebirgslandschaften. Der Spessart, das Waldgebiet
im äußersten Nordwesten Bayerns, liegt an der
Grenze zu Hessen. Verglichen mit dem Hochspessart wirkt die Rhön mit ihren Basaltkuppen
geradezu alpin. Grund dafür ist die Waldarmut.
Der höchste bayerische Rhöngipfel, der Kreuzberg, ist 928 m hoch.
Das Schwäbisch-Fränkische
Schichtstufenland
Zwischen den Höhen des Steigerwaldes und dem
Main breitet sich
ein weites, leicht
hügeliges
Land
mit Wiesen, Feldern und Weingütern aus. Die Böden aus Muschelkalk und Buntsandstein nehmen die Wärme schnell auf und
speichern sie – ideale Bedingungen für den
Weinbau. Über 7.000 Winzer bewirtschaften mit
meist kleinen Familienbetrieben mehr als 6.000
Hektar Fläche.
Nur ein Stück vom Maintal entfernt ragt der 474
Meter hohe Schwanberg heraus. Er ist ein so genannter Schichtstufenberg und gehört zum Steigerwald. Ein weiterer bekannter Schichtstufenberg ist das Walberla. Dieser Aussichtsberg ist
ein Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz.
Schichtstufen befinden sich vor allem im nördlichen Bayern: Im Steigerwald, in der Fränkischen
Alb, die im Norden auch die Fränkische Schweiz
umfasst und in der Schwäbischen Alb, die sich
bis nach Baden-Württemberg erstreckt.
© Bayerischer Rundfunk
Die Donau wird zuweilen als „Trennlinie“ zwischen Süd- und Nordbayern betrachtet („Weißwurst-Äquator“). Südlich der Donau liegt zwischen Regensburg und Vilshofen der Gäuboden,
auch als Dungau bezeichnet. Hier befinden sich
die größten Getreidefelder Bayerns. Diese „Kornkammer Bayerns“ hat einen sehr fruchtbaren Boden, den Löß. Der Löß wurde vom Wind hierher
verfrachtet, kann die Feuchtigkeit lange speichern und ist leicht zu bearbeiten.
Einige Kilometer westlich befindet sich das
Schrobenhausener Spargelanbaugebiet.
Wie der Spargel ist auch der Hopfen eine arbeitsintensive Sonderkultur. Der Hopfen wird neben
Gerste und Malz für die Bierherstellung benötigt.
Bayerns Hopfenregion Hallertau, auch Holledau
genannt, liegt im Donau-Isar-Hügelland, ganz
zentral in Bayern. Mit einer Anbaufläche von
2.400 Quadratkilometern ist sie das größte Hopfenanbaugebiet der Welt.
Mehr Karpfenteiche als rund um den mittelfränkischen Aischgrund findet man in ganz Europa
nicht - über 4.000 Teiche sind es. Karpfen sind
beliebte Speisefische, vor allem an Weihnachten
und Silvester werden sie gegessen. Als Speisefisch werden sie schon nach zwei bis drei Jahren
mit ein paar Kilogramm vermarktet. Der Aischgrund, benannt nach dem kleinen Fluss Aisch,
liegt zwischen Nürnberg, Bamberg und Neustadt
an der Aisch.
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Didaktische Hinweise
Die Sendung ist für den Einsatz im GSE- und Erdkundeunterricht ab der 5. Jahrgangsstufe geeignet.
Lehrplanbezüge (Bayern)
Hauptschule
GSE
6. Jahrgangsstufe
6.3 Bayern
6.3.1 Bayern im Überblick
- Größe, naturräumliche Gliederung: Mittelgebirge, Mittelgebirgsschwelle, Schichtstufenland,
Alpenvorland, Alpen
- größere Flüsse, wichtige Städte
6.3.2 Wirtschaftsräume
- agrarischer Produktionsraum: naturgeographische Gegebenheiten und ihre Nutzung; vom Menschen
geschaffene Bedingungen
6.3.3 Raumbeispiel für den Strukturwandel
- die Alpen: von der landwirtschaftlichen Nutzung zum Fremdenverkehr
Realschule
Erdkunde
5. Jahrgangsstufe
5.5 Orientierung in Deutschland und in Bayern
- Bayern: Großlandschaften
- Heimatraum: regional bedeutsame Landschaften
Gymnasium
Erdkunde
5. Jahrgangsstufe
5.2 Naturräume in Bayern und Deutschland
5.3 Ländliche Räume in Bayern und Deutschland
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen
•
•
•
Bayern als Heimatraum kennen lernen;
sich topographisches Grundwissen über Bayern aneignen;
vier bayerische Großlandschaften nennen und ihre Merkmale beschreiben.
Arbeitsaufträge
Bearbeiten des Arbeitsblatts
Internettipps
http://www.lfu.bayern.de/natur/index.htm
Natur in Bayern - Informationen des Bayerischen Landesamts für Umwelt
http://www.lfu.bayern.de/boden/index.htm
Bayerns Boden - Informationen des Bayerischen Landesamts für Umwelt
© Bayerischer Rundfunk
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