Unsere Grundsätze sind zeitgemäß! Unsere Grundsätzen sind zeitgemäß! Heute mehr denn je! Die Burschenschaft gibt es seit fast zwei Jahrhunderten. In dieser Zeit hat sich die Welt stärker verändert als je zuvor in viel längeren Zeiträumen. Unsere Grundsätze, ausgedrückt durch den Wahlspruch "Ehre Freiheit Vaterland", unterlagen in dieser langen wechselhaften Zeit keinem Wandel. Sie werden sich auch in der Zukunft nicht verändern. Unsere Grundsätze verpflichten unsere Mitglieder zum "tatkräftigen Einsatz für eine demokratische und soziale Rechtsordnung" und dazu, "sich mit staatspolitischen und gesellschaftlichen Problemen ihrer Umwelt zu befassen". Dabei sind wir parteipolitisch ungebunden. Jedem Verbandsbruder steht es frei, ob und welcher Partei er beitritt. Dort allerdings erwarten wir von ihm, daß er burschenschaftliche Werte vertritt. Wir sind eine der ältesten demokratischen Bewegungen in Deutschland. Die Burschenschaft hat im 19. Jahrhundert erfolgreich gegen Feudalismus und Absolutismus für demokratische Bürgerrechte und Meinungsfreiheit gekämpft. Sie wurde damals nach heutiger Diktion als eine "linke Organisation" angesehen. Zwei unserer Symbole dafür sind das Hambachfest (1832) und der hohe Anteil von Burschenschaftern unter den Abgeordneten (156 von 585) des ersten gesamtdeutschen Parlaments in der Frankfurter Paulskirche (1848). "Heute haben sich neue Feudalsysteme herausgebildet, die unvergleichlich mächtiger, zynischer, brutaler und gerissener sind als die früheren, nämlich die transkontinentalen Privatgesellschaften der Industrie, des Bankwesens, des Dienstleistungssektors und des Handels. Sie üben eine planetarische Macht aus." (Jean Ziegler, 2005). Unsere Grundsätze sind also zeitgemäß! Und das mehr denn je! Es bedarf der Beharrlichkeit in ihrer Weiterverbreitung. Wir dürfen nach 200 Jahren nicht aufgeben, auch wenn wir allseits in demagogischer, "politisch korrekter" Weise angegriffen und in die "rechte Ecke" gestellt werden. Diese Angriffe entbehren jeder sachlichen Grundlage. Derartige Angriffe kommen sogar aus den sozialdemokratischen Parteien SPD und SPÖ, obwohl zu deren "Gründungsvätern", sowohl in Deutschland, als auch in Österreich prominente Burschenschafter zählten: Ferdinand Lassalle, Viktor Adler und Engelbert Pernerstorfer. Übrigens auch Theodor Herzl war Burschenschafter und Karl Marx war Landsmannschafter. Burschenschafter bzw. Waffenstudenten standen mit an der Spitze praktisch aller wesentlichen demokratischen oder sozialen Bewegungen im deutschsprachigen Raum. "Wichtig ist, daß sich die Vernunft nicht von den Zugzwängen, in die unsere Gesellschaft geraten ist, unterdrücken läßt. Das wird aber mit dem Wachsen der Mächte schwieriger." (Rupert Riedl) --------------------------------------------------------------------------DB-Prototyp: Konzept einer politischen Netzseite der DB 1 Unsere Grundsätze sind zeitgemäß! Mit der aktuellen Internetseite ist nicht beabsichtigt, "unverrückbare Wahrheiten" etwa im Sinne einer "burschenschaftlichen political correctness" zu definieren. Selbstverständlich gibt es in unseren Reihen zu den einzelnen Themenbereichen unterschiedliche Auffassungen. Vielfach gibt es ja auch keine "Patentlösungen". So werden künftig auch abweichende Standpunkte nebeneinander darzustellen sein und die Texte müssen laufend an die Realität und besseres Wissen angepaßt werden. Worauf es uns hier erstens ankommt ist der Ansatz, politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen und Entwicklungen anhand unserer Vergleichswerte zu beurteilen, die unsere Ideale und wichtige Regeln der Evolution repräsentieren (siehe Anhang). Zweitens sollen unsere Mitglieder in ihrem Wirken unterstützt werden, den unsachlichen Angriffen "flächendeckend" in gleichartiger Weise mit ideologiefreien Sachargumenten entgegenzutreten, sei es in direkten Diskussionen, in Leserbriefen, Internet-Postings usw., jeder in seinem persönlichen Umfeld. Unsere Grundwerte darzustellen und in Diskussionen zu vertreten, ist das eine. Danach heute zu handeln das andere, viel Schwierigere. Als Akademiker streben wir Führungspositionen an. Nur dann sind wir ja in der Lage, auf Entwicklungen Einfluß zu nehmen. Wir müssen dabei mit dem Zwiespalt leben, entweder Kompromisse zu schließen, um "mitreden" zu können, oder auszusteigen. Darin erkennen wir das evolutionäre Prinzip des Spannungsfeldes zwischen Aggression und Anpassung. Aussteigen kann nicht unsere Alternative sein. Wir können auf die langfristige Gültigkeit unserer Werte vertrauen, sollten aber auf jeder Ebene unseres Handelns jederzeit genau wissen, wo und warum wir Kompromisse eingegangen sind. Bert Brecht: "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom." Die Evolution als Wertegeber. (Vergleichswerte) Die Evolution zeigt in ihrem Wirken in Milliarden Jahren ein klares Ergebnis: Leben gedeiht in einer ungeheuren Vielfalt und Fülle. Daher muß immer wieder die entscheidende Frage gestellt werden, ob das, was Menschen und wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Institutionen tun, dezentral Vielfalt und Fülle garantiert oder zu Zentralisierung, Monokulturen, Massenanonymität und Verlust der lokalen Lebensgrundlagen und Existenzsicherung führt. Dementsprechend stellen wir bei der Beurteilung der Entwicklung in den einzelnen Themen vor allem folgende Fragen, in denen sich unsere Ideale Ehre Freiheit Vaterland spiegeln: • • • • Werden Vielfalt und Fülle gefördert oder Massenanonymität und Monokulturen? Werden lokale Lebensgrundlagen und nachhaltige Existenzsicherung gefährdet? Gibt es schädliches Wachstum durch fehlende "Bremsen" (gedämpfte Regelung)? Entsprechen Verantwortungsumfang und Verantwortungsbewußtsein einander? --------------------------------------------------------------------------DB-Prototyp: Konzept einer politischen Netzseite der DB 2 Unsere Grundsätze sind zeitgemäß! • Wird die Freiheit des Einzelnen oder der Gemeinschaft beeinträchtigt? • Entsteht durch die Diskrepanz zwischen Rang und Risiko Benachteiligung? Im Abschnitt Evolutionstheorie bringen wir jene Gedanken daraus, die wir für unsere Vergleiche und Beurteilungen in den einzelnen Themenbereichen heranziehen. Wir sind alle Kinder der Evolution. Und die Evolution entläßt ihre Kinder nicht! --------------------------------------------------------------------------DB-Prototyp: Konzept einer politischen Netzseite der DB 3