Hochstapler Die neue Skyline von Dietikon Dietikon wächst. Um für die Bewohner Platz zu schaffen, sind neue Konzepte gefragt. Eines davon sind Hochhäuser wie der Limmat Tower. Mit 80 Metern Höhe wird er das Erscheinungsbild des Limmatfelds prägen – und das von Dietikon. Die architektonischen und städtebaulichen Anforderungen sind entsprechend gross. «Turm, Platz und Quartier» Charakteristika des Limmatfelds in Dietikon Das Limmatfeld in Dietikon konnte sich in den vergangenen Jahren einen festen Platz im Bewusstsein der Dietikerinnen und Dietiker schaffen. Auf einem rund 90 000 Quadratmeter grossen Areal, auf dem früher die Landmaschinen von Rapid gefertigt wurden, wächst hier unter der Ägide von Halter Entwicklungen aus Zürich in mehreren Etappen bis zum Jahr 2016 zwischen dem Zentrum von Dietikon und dem Naherholungsgebiet entlang der Limmat ein neues Wohnquartier für mehr als 2000 Menschen heran. Bereits heute wohnen rund 800 Personen – verteilt auf vier Gebäude respektive Gebäudegruppen – rund um den Rapidplatz. Zwei weitere Baufelder mit Mietwohnungen sind derzeit in Bau und Anfang 2014 bezugsbereit. In den nächsten Wochen werden auch die Bauarbeiten für eines der letzten Baufelder aufgenommen: für den Limmathof mit dem Limmat Tower. Das 80 Meter hohe Gebäude mit insgesamt 107 Eigentumswohnungen in gehobenem Standard und dank Smart Home überdurchschnittlichem Wohnkomfort bietet eine herrliche Aussicht über das gesamte Limmattal und die angrenzenden Hügelzüge, bis nach Zürich und auch Richtung Baden. Der Limmat Tower in Dietikon wird nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 2015 eines der höchsten Gebäude im Limmattal sein. Der Turm besteht in den oberen Geschossen aus Eigentumswohnungen, in den fünf unteren Geschossen sind Büros vorgesehen sowie - im Erdgeschoss – öffentliche Nutzungen. Auf dem gleichen Baufeld entstehen im Limmathof weitere Mietwohnungen sowie ein grösseres Angebot für betreutes Wohnen im Alter. Klein-Berlin an der Limmat Der architektonische Entwurf des Limmat Tower stammt vom jungen Zürcher Architekturbüro huggenbergfries. Als Orientierungshilfe dienten die klassischen Wohnhochhäusern der USA, wie sie beispielsweise in Chicago stehen. Augenfälligste Charakteristika des Baus ist der fünfeckige Grundriss, der die Geometrie des Grundstücks aufnimmt und in die Höhe führt. Der fünfeckige Grundriss ermöglicht in den meisten Wohnungen einen Ausblick in zwei verschiedene Richtungen. Gleichzeitig schafft die nach innen geknickte Fassade mit Erkern nachempfundenen Fensterfronten auch in luftiger Höhe einen Bezug zum Gebäude selber. Indem sich der massive Sockel des Gebäudes zum nach oben hin schlanker werdenden Baukörper verjüngt, wird die Höhe des Baus betont. Entfernt erinnert das für Dietikon identitätsstiftende Hochhaus an den 101 Meter hohen Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz in Berlin. Vom Architekten Hans Kollhoff stammt im Übrigen auch der städtebauliche 4 | Escapade Magazin Escapade Magazin | 5 Stadt Dietikon Wirtschaftsstandort gleich Kulturstandort wirst schon von weitem einen Turm erkennen, der dir den Weg zum Limmatfeld weist. Fahre auf diesen Turm zu und du bist am Stadtplatz. Um diesen Freiraum herum findest du ein neues städtisches Quartier, das sich nach aussen zur Limmat hin auflöst in eine niedrigere Bebauung.» Die Musterwohnung für den Limmat Tower vermittelt schon heute das Wohngefühl im Hochhaus. Entwurf des Limmatfelds. Der aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangene Gestaltungsplan gliedert das Limmatfeld in elf Baufelder, die sich um den zentralen Stadtplatz – den Rapidplatz – gruppieren und nach grossstädtischem Vorbild des 19. Jahrhunderts als Blockrandbebauung konzipiert sind. In den Worten des Architekten Kollhoff lässt sich das Limmatfeld mit den Begriffen Turm, Platz und Quartier umreissen: «Du Städtebauliche Präsenz durch hohe architektonische Qualität – der Limmat Tower in Dietikon. Interior Design als konsequente Weiterführung der Architektur Bereits früh im Entwurfsprozess des Limmat Towers war den Verantwortlichen klar, dass dies ein spezielles Projekt ist. Daraus resultierte auch die enge Zusammenarbeit der Architekten mit dem Innenarchitekten Gaetano Irpinio. Für den Limmat Tower hat der Innendesigner drei eigenständige Designstile kreiert: pure, present und prestige. Damit galt es, den künftigen Bewohnern «ein Refugium, ein Zuhause, das wie ein Kokon funktioniert, zu bieten», erklärt Irpinio. Die Möglichkeit, in einem Hochhaus zu wohnen, sei etwas ganz Besonderes, und die Herausforderung habe darin bestanden, gemeinsam mit den Architekten das Optimum an Wohnqualität aus den fünfeckigen Grundrissen zu holen. «Eine Herausfor- derung und ein Geschenk», so Irpinio. Die Herausforderung seien die vielen Ecken und Kanten, das Geschenk die Einzigartigkeit. Seine innenarchitektonische Lösung ist bemerkenswert: «Ich stehe im Entrée», erklärt Irpinio, «und vor mir öffnet sich die Wohnung zur Fassade hin wie ein Trichter und ich geniesse den weiten Blick.» Ein weiteres Beispiel, wie die Innengestaltung das Versprechen der Hochhausarchitektur ergänzt, ist die Erweiterung der Apartments nach aussen. Jede Wohnung im Limmat Tower verfügt über eine Loggia. Man kann - untypisch für eine Hochhauswohnung! - die Innenräume verlassen und frische Luft atmen. Das Innendesign der letzten fünf, sechs Jahre war geprägt von grosser Experimentierlust, wobe aber mitunter Funktionalität und Qualität vernachlässigt wurden. Irpinios Entwürfe brechen diesen Trend und bekennen sich zu Handwerk und Nutzerfreundlichkeit, ohne Stil vermissen zu lassen. Im Limmat Tower findet sich eine gelungene Verbindung von Qualitätsbewusstsein, neuen Materialien und Eleganz. Es ist die Handschrift eines renommierten Designers, der sich selbst als authentisch beschreibt etwas, das auch auf den Limmat Tower zutrifft. Dietikon wächst, wird urbaner und schafft sich ein neues Profil. Neue Stadtteile entstehen oder befinden sich in einem Entwicklungsprozess. Mit der Limmattalbahn wird der Bezirkshauptort noch besser vernetzt. Doch Stadtentwicklung ist weit mehr als nur Bauen. Die Lebensqualität ist entscheidend, ob sich Menschen in einer Stadt auch zuhause fühlen. Und Lebensqualität bedeutet für alle etwas anderes. Für die einen zählen die Einkaufsmöglichkeiten oder die Nähe zur Natur, für die anderen das Nachtleben oder Sportangebote. Was aber wäre eine Stadt ohne kulturelles Leben, ohne Menschen, die sich künstlerisch betätigen? Jede Stadt schmückt sich mit ihrem kulturellen Angebot, verspricht sich Ausstrahlung bis weit über die Ortsgrenze hinaus und lockt damit nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern auch Auswärtige an. Auch in Dietikon geniesst die Kultur einen hohen Stellenwert. Und das sind keine leeren Worte. Der Bruno Weber Skulpturenpark zieht mit seiner einzigartigen Fabelwelt Gross und Klein von nah und fern an oder das Big Band Festival, das mit seinen fünf Ausgaben unter dem Patronat von Pepe Lienhard ebenso Big Band-Legenden wie Jugend-Big Bands swingen liess. Es sind aber nicht nur die grossen Würfe, sondern vielfach die leisen Töne, die zur kulturellen Vielfalt beitragen. In Dietikon wird Kultur gefördert und gelebt - und sogar als Grundbedürfnis und als Kit in der Gesellschaft bezeichnet. So steht es im Kulturleitbild der Stadt. Das hat gute Gründe, Kultur fördert Kreativität, bringt Menschen aller Bevölkerungsgruppen zusammen und schafft Identität. Das kann nur im Interesse einer Stadt sein. Deshalb arbeitet Dietikon auch eng mit Kulturschaffenden in der Kulturkommission zusammen, verleiht den Kulturpreis für herausragendes künstlerisches Schaffen, führt ein eigenes Kultursekretariat, organisiert Veranstaltungen von Kleinkunst bis Jazz und bietet ein Kultur-Abonnement mit ermässigten oder freien Eintritten an. Darüber hinaus machen sich zahlreiche Kunstschaffende und Vereine stark für den Kulturstandort Dietikon. Zum Beispiel der Verein Theater Dietikon, der den beliebten Freilufttheatertag organisiert, Theaterkurse durchführt und bekannten und weniger bekannten Künstlern eine Bühne bietet. Kürzlich hat er seine neuen Räumlichkeiten an der Bremgartnerstrasse 23, im ehemaligen Jugendzentrum, bezogen. Gute Nachrichten gibt es auch für Jazz-Liebhaber: Nach 15 Jahren feiert «JazzDietikon» sein Revival. Im Stadtkeller finden regelmässig wieder Jazz-Konzerte mit anschliessender Jam-Session statt. In Planung ist zudem ein überregionaler Kulturanlass im nächsten Jahr. Kulturelle Vielfalt gehört genauso zur Attraktivität einer Stadt wie Naherholungsräume oder Arbeitsplätze. Ein Standort zeichnet sich durch die Summe aller Faktoren aus. Als Wirtschaftsstandort hat sich die Stadt längst einen Namen gemacht. Unternehmen und Arbeitsplätze sind Dietikons Lebensader, das kulturelle Leben möglicherweise seine Seele. Jasmina Ritz Standortförderung Dietikon 6 | Escapade Magazin Escapade Magazin | 7