Endometriose Endometriose ist eine gutartige gynäkologische Erkrankung, bei der Gewebe ähnlich der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) an einer „falschen Stelle“ sitzt und eine Entzündungsreaktion, Narben oder Verwachsungen bildet. Endometriose ist bei 5 15% aller Frauen im geschlechtsreifen Alter feststellbar. Vom Auftreten erster Beschwerden bis zur endgültigen Diagnose vergehen durchschnittlich 4 - 7 Jahre. Oft beschriebene Beschwerden der Endometriose sind starke Menstruationsschmerzen, Kreuz- und Bauchschmerz, Schmerzen während oder nach dem Geschlechtsverkehr, Schmerzen bei der gynäkologischen Untersuchung, Schmerzen während des Eisprungs, starke und unregelmäßige Regelblutungen, Blasen- und Darmkrämpfe, Schmerzen bei der Blasen- und Darmentleerung und ungewollte Kinderlosigkeit auch ohne Schmerzsymptome. Wie entsteht Endometriose? Eine eindeutige Erklärung gibt es nicht. Es wird vermutet, dass es bei der Menstruationsblutung zu einer retrograden Menstruation, d. h. zu einer Blutung in den Bauchraum kommt. Im Menstruationsblut sind Gebärmutterschleimhautzellen enthalten. Die Zellen werden in den Bauchraum abgeschilfert, wo sie dann anwachsen können. Eine Rolle spielen Hormonveränderungen und Veränderungen des Immunsystems. Weiterhin gibt es eine familiäre Häufung und verstärkt das Risiko, wenn nahe Angehörige, wie Mutter oder Schwester, an einer Endometriose erkrankt sind. Diagnose der Endometriose: Wichtig für die Diagnosestellung ist das ausführliche Gespräch und eine gynäkologische Untersuchung. Die Zuordnung der typischen Symptome führt häufig zur Verdachtsdiagnose. Die sorgfältige Untersuchung liefert weitere Hinweise auf die Lokalisation der Endometriose. Bildgebende Untersuchungen, wie Ultraschall sind ebenfalls hilfreich. Die endgültige Diagnose kann jedoch bislang nur durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) mit Untersuchung des Gewebes erfolgen. Behandlung: Im Mittelpunkt der Behandlung steht die Bauchspiegelungsoperation, die zum einen die Diagnose ermöglicht, zum anderen einen Behandlungsansatz durch Entfernung der Endometrioseherde bzw. endometriosebedingte Veränderungen, wie Verwachsungen darstellt. Durch die Operation kann in vielen Fällen eine Heilung oder eine Schmerzreduktion erreicht werden. Die operative Behandlung kann durch eine gezielte Hormontherapie unterstützt werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, bei Schmerzen eine effektive und zielgezielte Schmerztherapie einzusetzen. Bei ungewollter Kinderlosigkeit ist die Zusammenabeit mit einem Reproduktionsmediziner (Unikid) erforderlich. Auch hier steht die gezielte Diagnostik im Mittelpunkt. Eine häufig vorkommende und schwer zu diagnostizierende Form der Endometrioseherde ist die sogenannte Adenomyosis uteri. Hier finden sich Endometrioseherde in der Gebärmutter-Muskelschicht. Eine Adenomyosis uteri führt häufig zu starken Menstruationsschmerzen. Bei Verdacht kann die Durchführung einer Gebärmutterspiegelung sinnvoll sein. Patientinnen mit einer rektovaginalen Endometriose klagen häufig über starke Schmerzen bei Stuhlgang oder -1- Geschlechtsverkehr. Diesen Patientinnen können wir durch eine gemeinsame Operation mit Chirurgen in vielen Fällen effektiv helfen. Bei Kinderwunsch ist eine sorgfältige Sanierung der Endometrioseherde nach Absprache mit dem Reproduktionsmediziner erforderlich, um das Ergebnis einer Kinderwunschbehandlung zu verbessern. An der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf kann durch enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen ein individuelles Behandlungskonzept erarbeitet werden. Sowohl die Diagnostik als auch die Behandlung werden immer vor dem Hintergrund der individuellen Krankengeschichte und der Bedürfnisse der Patientin gesehen. Von besonderer Bedeutung ist die enge Zusammenarbeit mit Reproduktionsmedizinern (UniKid), Schmerztherapeuten, Urologen, Chirurgen, Selbsthilfegruppen und dem Niedergelassenen Frauenarzt.. -2-