Drogenabhängigkeit und Komorbidität

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Drogenabhängigkeit
und Komorbidität
Friedrich Martin Wurst
Natasha Thon
Universitätsklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie II / Suchtmedizin, CDK
11. Substitutionsforum, Hotel Schloss Mondsee
5. April, 2008
Definition
Komorbidität:
Auftreten von mehr als einer psychischen Störung bei einer
Person in einem definierten Zeitintervall (Wittchen, 1996)
- nicht auf 2 Störungen und
- nicht auf Psychische Erkrankung und Substanzstörung
beschränkt
Doppeldiagnose:
- Spezialfall der Komorbidität
- Das gemeinsame Auftreten einer psychischen Störung und
einer Störung durch Substanzkonsum bei derselben Person in
einem bestimmten Zeitraum
15.04.2008
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„Wir
neigen dazu, die Probleme von Drogenabhängigen
allein ihrem Drogenkonsum zuzuschreiben.
Nicht selten jedoch leiden Drogenkonsumenten unter
komorbiden psychischen Störungen, die häufig nicht
erkannt werden.
Bei der Behandlung müssen wir Komorbidität als
Möglichkeit in Betracht ziehen.“
Marcel Reimen
Vorsitzender Verwaltungsrat
der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen
und Drogensucht (EBDD)
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Lebenszeitprävalenz von Doppeldiagnosen
Repräsentative Bevölkerungsstichproben
33% mit Substanzstörungen weisen auch
psychische Störungen auf.
Klinische Stichproben
50% mit Substanzstörungen weisen auch
psychische Störungen auf.
Lieb & Isensee, 2002
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Drogenabhängigkeit und Komorbidität
„ 80% aller Patienten mit einer Drogenabhängigkeit
haben eine komorbide psychische Störung
25% Antisoziale
Persönlichkeitsstörung
Drogen im Blickpunkt, EBDD, 2004
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Studien zur Epidemiologie
„ National Epidemiologic Survey on Alcohol and
Related Conditions (NESARC) (Grant, 2004):
-
Befragung im Zeitraum von 2001 bis 2002
43093 Personen
„ Epidemiological Catchment Area Program (ECA)
(Robins & Regier, 1990):
-
15.04.2008
5 Studien
im Zeitraum von 1980 bis 1985
20861 Personen
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„ US-National Comorbidity Survey (NCS) (Kessler 1994):
-
10.000 Personen
im Zeitraum von 1990-1992
„ International Consortium in Psychiatric
Epidemiology (ICPE) (Kessler 2004):
-
15.04.2008
Analyse bzw. Reanalyse
insgesamt 27 epidemiologische Studien wie EDSP Studie
(Wittchen et al), NCS und ECA-Daten
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Epidemiologie - Substanzstörungen
ADHD/ADS bei bis zu
•
50% der Pat. mit Substanzstörung
Angststörung bei mindestens
•
45% mit Abhängigkeit von illegalen Substanzen
•
32% mit Alkoholabhängigkeit
Affektive Störung bei
•
24-36% der Pat. mit Abhängigkeit von illegalen Substanzen
Moggi, 2007
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Depressive Störung
•
OR 2.3-4.5 bei Alkoholabhängigkeit
Persönlichkeitsstörung
•
Mind. 25% der Pat. mit Substanzstörung
Schizophrenie
•
OR 3.8 bei Alkoholabhängigkeit
Spielsucht
•
Bei 38.1% Drogenabhängigkeit bzw. schädlicher Gebrauch
(Petry et al, 2005)
Moggi, 2007
15.04.2008
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Zeitliches Komorbiditätsmuster von psychischen
Störungen und Substanzstörungen
Kessler, 2004
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Retrospektive Erhebungen:
„ psychische Störungen treten üblicherweise früher
auf als Substanzstörungen
„ bei Frauen häufiger als bei Männern
„ am häufigsten bei komorbiden
Verhaltensstörungen, Angststörungen
„ am wenigsten bei komorbiden affektiven
Störungen
Kessler, 2003; Merikangas and Stevens, 1998; Sareen et al, 2001; Swendsen et al,
1998; Wittchen et al, 1996
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Zeitliches Muster der Komorbidität Angststörungen bei Frauen
• Bei 12% der Frauen
Drogenabhängigkeit als
primäre Störung
• Bei 47% der Frauen
Zwangsstörungen als
seltenste primäre
Erkrankung
ICPE Befunde: Kessler et al, 2003
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Affektive Störungen - Prävalenz
• Drogenmissbrauch:
25.7% komorbide
Major Depression
• Drogenabhängigkeit:
34.5% komorbide
Major Depression
Kessler et al, 1996
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Zeitliches Muster der Komorbidität - Affektive
Störungen bei Frauen
• Bei 30% affektive
Störung sekundär
• Bei 47 bis 58%
affektive Störung primär
ICPE Befunde: Kessler et al, 2003
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Persönlichkeitsstörungen
National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related
Conditions (NESARC) (Grant, 2004):
„ 12 Monatsprävalenz einer drug use disorder: 2 %
„ Personen mit Persönlichkeitsstörungen -> 6.5% drug use
disorder
„ Personen mit drug use disorder -> 47.7% mind. eine
Persönlichkeitsstörung
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-
Antisoziale Persönlichkeitsstörung: OR 11.8
-
Histrionische Persönlichkeitsstörung: OR 8.0
-
Dependente Persönlichkeitsstörung: OR 11.6
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Antisoziale Persönlichkeitsstörung
„ Häufigste Komorbidität
„ Ca. 15fach erhöhtes Risiko für Alkoholabhängigkeit
„ Ca. 30fach erhöhtes Risiko für irgendeine
Substanzstörung
Regier et al, 1990
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Antisoziale Persönlichkeitsstörung
„ Vollendung des 18.Lebensjahrs
„ Kriterien des ICD 10:
-
Unbeteiligtsein gegenüber den Gefühlen anderer
-
Deutliche und andauernde Verantwortungslosigkeit und
Missachtung sozialer Normen
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-
Unvermögen zur Beibehaltung längerfristiger Beziehungen
-
Sehr geringe Frustrationstoleranz
-
Unfähigkeit zum Erleben von Schuldbewusstsein
-
Neigung, andere zu beschuldigen
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Diagnoseinstrumente
„ Strukturiertes Klinisches Interview (SKID) Wittchen et al,
1997:
- Strukturiertes Interviewverfahren in Anlehnung an
DSM IV
- SKID I: Achse I Störungen des DSM IV
- SKID II: Persönlichkeitsstörungen
„ Addiction Severity Index (ASI) McLellan et al, 1980:
wenig sensitiv bei Personen mit psychischen
Störungen
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Diagnosestellung - Schwierigkeiten
„ routinemäßige Untersuchung auf psychische Störungen bei
Behandlungsbeginn selten
„ Zeitpunkt der Diagnostik: Überlappung der Symptome: z.B.
bei Angststörungen oder affektiven Störungen
„ Psychisches Störungsbild erst nach Stabilisierung der
sozialen und somatischen Situation sichtbar
„ Negative Konsequenzen des Substanzkonsums nicht
offensichtlich bei psychisch Erkrankten
„ Immer wiederkehrende Entzugserscheinungen können
psychiatrische Störungsbilder imitieren.
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Ätiologie
„ Allgemeines übergeordnetes Modell
„ Spezifische Ätiologiemodelle
„ Ätiologiemodelle zur Komorbidität von
Persönlichkeitsstörungen und Substanzstörungen
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Allgemeine Ätiologiemodelle
Störung A
Störung B
Unidirektionale direkte Kausalbeziehung
Störung A
Störung B
Bidirektionale direkte Kausalbeziehung
Störung A
Störung C
Störung B
Unidirektionale indirekte Kausalbeziehung
Störung A
Gemeinsame Faktoren
Störung B
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Spezifische Ätiologiemodelle
„ Selbstmedikationshypothese
„ Affektregulationsmodell
„ Supersensitivitätsmodell
„ Modell des sozioökonomischen Abstiegs („socialdrift“ Hypothese)
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Modelle der primären Persönlichkeitsstörung
Verheul & van den Brink, 2000; Verheul, 2000; Finn et al, 2000
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Modell gemeinsamer Faktoren
„ Pathologie der Persönlichkeit und der
Substanzstörungen sind voneinander unabhängig.
„ Ein dritter Faktor trägt zur Entwicklung beider
Störungen bei.
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Behandlung
„ Schwierigkeiten bei der Behandlung
„ Nicht medikamentöse Behandlung
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Allgemeine Schwierigkeiten
„ Unzureichende Kenntnisse über Komorbidität
„ In manchen Ländern: Ausschluss von
Drogenbehandlung auf Grund der psychischen
Probleme
„ Behandlung erfordert Kooperation und Koordination
der beteiligten Dienste -> Case Management
Drogen im Blickpunkt, Briefing der EBDD
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Nicht medikamentöse Behandlung
„ kognitiv-behaviorale Therapie
„ Kognitiv-behaviorale Rückfallpräventionstherapie
„ Integrative Therapie
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Kognitiv-behaviorale Therapie (Beck, 1967)
ƒ Social Skills Training: Üben im Umgang mit
Anderen und z.B. beim Angebot von Substanzen
Kognitive-behaviorale Rückfallpräventionstherapie
(Marlatt & Gordon, 1985; Carroll et al. 1994):
ƒ Verhaltensorientiert, weniger konfrontativ, häufigere
Wiederholungen, motivationszentrierter
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Integrative Therapie
Gleichzeitige Behandlung von Substanzstörung und
weiteren psychischen Störungen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
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Hoher Organisationsgrad
Klare Strukturen
Hohe Orientierung an praktischen Problemen
Förderung aktiver Teilnahme
Medikamentöse Behandlung
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Behandlungsansätze bei spezifischen
Doppeldiagnosen
„ Angststörungen / Depressionen und
Substanzstörungen
„ Persönlichkeitsstörungen und Substanzstörungen
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Spezifische Interventionen bei Angst- und
Substanzstörung
„ Cognitive behaviour Therapy for Interoceptive
Cues (CBT-IC):
-
15 Sessions
Patienten mit Panikstörung und Substanzstörung
Exposition bzgl dem emotionalen Zustand und körperlichen
Empfinden, die als cue für den Drogenkonsum dienen
Entwicklung von Alternativen
„ Pilotstudie von Otto et al (2004):
- 23 Personen
- Ergebnis: Weniger Substanzrückfalle
- Kritik: zu kleines Kollektiv
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Otto et al, 2004
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Persönlichkeits- und Substanzstörungen
Schwierigkeiten
„ Therapeutische Arbeitsbeziehung
„ Non-Compliance
„ Veränderungswiderstand und/oder
„ Therapieabbruch
(Gerstley et al, 1989; Blume, 1989; Beck et al, 1993; Strand & Benjamin, 1997)
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Doppelfokusschematherapie
„ Ball & Young, 1998
„ 24 wöchige manualisierte individuelle Therapie
„ Inhalt:
- Symptomfokussierte Techniken zur Rückfallprävention und
Bewältigungsfertigkeiten
- Schema fokussierte Techniken für maladaptive Schemata
und Bewältigungsstile
„ Pilotstudie (Ball, 1999):
-
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schnellere Reduktion des Substanzkonsums
Bessere therapeutische Arbeitsbeziehung
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Modifizierte dialektisch behaviorale Therapie
(DBT-S)
„ Wöchentlich, individuell, kognitiv-behaviorale
Psychotherapiesitzungen
„ Wöchentliche Skills Trainingsgruppen
„ Anwendung dialektischer Gespräche zur Abstinenz
„ Spezifische Pharmakotherapiemodule
„ Hierarchie von Behandlungszielen bzgl Substanzkonsum
„ Verstärkte Betonung auf Verwendung von Verstärkern zur
Aufrechterhaltung der Abstinenz
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„ Studie von Linehan et al, 1999:
Ergebnisse:
- signifikant niedrigere Ausfallrate
- Signifikant größere Reduktion von
Drogenmissbrauch während Behandlungsjahr
- Keine Unterschiede bzgl der Anzahl stationärer
Behandlungen
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Behandlung - Zusammenfassung
„ Fokussierung auf Substanzstörung UND auf komorbide
psychische Erkrankung
„ Langzeitbehandlung
„ Integration von Behandlungsdiensten
„ Kontinuität in der Behandlungskette – Case Management
Konzept
„ Schulung des Personals
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Opiatabhängigkeit und Komorbidität
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Prävalenz psychischer Erkrankungen bei
Opiatabhängigen
• Metaanalyse von Frei & Rehm, 2002:
- 16 Studien
- 3754 Opiatabhängige
• Methodik: Medline, PsychINFO, Schweizer NEBISDatenbank
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Studien der Metaanalyse
Autor
(Rehm & Frei, 2002)
n
mind. 1
komorbide
psych. Störung
Persönlichkeitsst.
affektive
Störungen
Angstst.
Schizophrene
St.
Regier et al. (1990),
ECA
142
65
37
31
32
11
Mirin et al. (1991)
186
60
30
18
3
-
van Limbeek et al.
(1992)
203
70
59
36
38
6
Bender et al. (1995)
223
70
46
14
5
-
Kidorf et al. (1996)
138
60
48
23
17
Brooner et al. (1997)
716
47
35
19
8
0
Kokkevi et al. (1998)
173
79
60
42
41
3
Kuntze et al. (1998)
110
75
46
25
5
14
Magura et al. (1998)
212
-
26
54
41
0
Krausz et al. (1999)
351
66
34
32
46
5
Bohnen (2000)
226
78
46
49
19
5
Steffen et al. (2000)
77
97
68
39
5
9
AG HegeBe (2002)
85
86
58
55
26
6
Zusammenfassung der Metaanalyse
-
mind. eine komorbide Störung
Persönlichkeitsstörung
Affektive Störung
Angststörungen
47 -97%
26 - 68%
14 - 54%
5 - 49%
Frei & Rehm, 2002
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ADHS und Opiate I
„ ADHS häufigste Verhaltensstörung im Kindesalter:
-> 8 bis 12 % in der Allgemeinbevölkerung (Biederman &
Faraone, 2005)
„ ADHS im Erwachsenenalter -> 1 bis 6% (Moggi, 2007)
„ ADHS als Vulnerabilitätsfaktor für
Substanzstörungen (Levin et al, 1998; King et al, 1999)
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ADHS und Opiate II
„ Kinder heroinabhängiger Eltern haben erhöhtes
Risiko für die Entwicklung eines ADHS (Ornoy, 2003;
Ornoy et al, 2001; Weissmann et al, 1999)
„ 22% mit einer Opiat-Abhängigkeitsstörung hatten
Fortbestehen der ADHS-Symptome ins
Erwachsenenalter (Eyre et al, 1982)
„ 19% der Patienten in Methadonbehandlung hatten
Vorgeschichte mit ADHS, 88% davon aktuelle
Symptome (King et al, 1999)
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Behandlung bei Opiatabhängigkeit und
komorbider Störung
„ Pharmakotherapie: Substitutionsbehandlung mit
Methadon bzw. Buprenorphin effektiv
„ Nichtmedikamentöse Therapie:
-
kognitiv-behaviorale Behandlung
Rückfallvermeidung
Contingency Training
Spezielle Formen der psychotherapeutischen
Kurzzeittherapie (Familientherapie, psychodynamische
Psychotherapie)
Drogen im Blickpunkt, EBDD, 2004
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Schlussfolgerung
„ Komorbidität bei Substanzstörungen ist keine
Seltenheit.
„ Identifikation und spezifische Behandlung beider
Erkrankungen notwendig
„ Weiterbildungsmaßnahmen auf allen Ebenen der
beteiligten Organisationen erforderlich
„ Nachsorge und Maßnahmen zur sozialen
Wiedereingliederung wichtig, um Rückfälle zu
vermeiden.
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